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Das Vollkommene.

Ein kleiner Fürst, der seine größte Freude an seinem großen Pferdestall, oder, höflicher gesprochen, an seinem Marstall hatte, ließ einmal einen vielgerühmten Pferdehändler zu sich kommen und sagte ihm:

»Nun sollst du mir etwas verschaffen, was ich mir schon lange wünsche. Ein Pferd mit kleinem Kopf, großen Nasenlöchern, großen und vorstehenden Augen, kleinen, aufrechtstehenden, nahegerückten und leichtbeweglichen Ohren: der Hals darf nicht zu lang und nicht zu kurz sein; schlank und voll im Gurt, dabei breit von Brust und Schulter, der Leib rund und ebenmäßig, die Lenden breit, das Rückgrat wagerecht, der Schwanz hoch angesetzt, die Füße kegelförmig ablaufend, unten sehr schlank, oben sehr fleischig, der Huf rund, hoch, und an der Ferse breit. Das Geäder an Kopf und Füßen durchsichtig; die Haare fein, glänzend, kurz und anliegend; die Größe 16 bis 17 Faust. Am besten ein Rappe, wenn das nicht, ein Hellbraun mit vier weißen Füßen und einem Stern, natürlich feurig und muthig, gelenk, aufmerksam, gelehrig und ausdauernd. Solch ein Pferd verlange ich. Ich stelle dir gar keinen Preis, du kannst dafür fordern, was dir gerecht erscheint.«

»Den Preis weiß ich schon,« erwidert der Pferdehändler, »das Pferd kostet auf Heller und Pfennig – fünf Thaler!«

»Fünf Thaler? Bist du närrisch?«

»Wie gesagt, fünf Thaler, denn solch ein Pferd giebt es nur gemalt.«


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