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Kaiser
Hadrian soll sterbend folgende Verse gesprochen haben:
Animula vagula blandula,
Hospes comesque corporis,
Quae nunc abibis in loca
Pallidula rigida nudula
Nec, ut soles, dabis jocos.
(Unstetes, schmeichlerisches Seelchen, Gastfreund und Begleiter des Körpers, jetzt gehst du fort in bleiche, rauhe, nackte Orte und scherzest nicht mehr, wie du gewöhnt bist.) (D. H.)
1848.
Echo.
Wie das Vöglein fliegt die bange Seele,
Wie das Vöglein nächtlich aufgescheuchet,
Wie das Täublein in der Felsenhöhle,
Von dem bösen Natterhauch umkeuchet.
Ach, wie lange? ruft sie, ach, wie lange
Diese irren Freuden, irren Leiden,
Wo ich zwischen Tod und Leben hange,
Wo sich Nacht und Licht nicht wollen scheiden?
Armes Seelchen! Arme, bange Kleine!
Im Gefunkel irr und im Geflatter,
Weggegaukelt von dem Schein zum Scheine,
Weggegaukelt durch des Trugs Geschnatter!
Echo ruft dir: Lerne, Kind, dich schmiegen
Tief und still in deine eignen Falten,
Lern' als Diamant im Dunkeln liegen,
Bis dein Finder kommt dich zu gestalten.
Anima.
Bis dein Finder kommt? – O graulich grausend! –
Bis dein Finder kommt, zurück ins Dunkel?
Schlafen dein Jahrhundert, dein Jahrtausend,
Fern vom Sonnenschein und Sterngefunkel?
So in eignen Flammen dunkel brennen?
Kannst du, kaltes Echoherz, das messen?
Wagst du Ruhe diesen Traum zu nennen?
Leben dies Verdämmern, dies Vergessen?
Nein, viel lieber aus dem Schein zum Scheine!
Nein, viel lieber aus dem Trug zum Truge!
Find' ich jenen nimmer, den ich meine,
Doch ist halbes Finden, daß ich luge,
Daß ich in der süßen Sehnsucht luge,
In der wonnevollen, schmerzenvollen,
Mich zerflatternd an dem Schein und Truge,
Wo die holden Himmelslichter rollen.