Ludwig Anzengruber
Gedichte
Ludwig Anzengruber

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Der Taubenkobel.

Wonn mer 'en Michelbauern frogt,
Wie er si mit sein' Wei vatrogt,
So thut er zun vasteh'n oam geb'n,
Daß s' all' zwoa wie dö Täuberln leb'n.

Do denkt a seiner G'vattersmon:
»Schaugts d'r den Taubenkobel on!
I siech fürs Leben gern so poor
Baliabti Keßtelflickermor'!

Fahrst hin zu dö zwoa glücklig'n Leut'.
Es kost't koan Haus, machst eahna d'Freud'!«
Er setzt sich af dö Eiserbohn,
Mit derer kimmt mer schnell hindon.

Er trifft ins Ort, jed's Kind woaß Red',
Wo Michelbauers Hütten steht.
Doch wie er klopfen will an d'Thür,
Da macht 'n a Spektakel irr'.

Drein geht's wie in 'ra Reitschul' zua,
Es kirrt a Dirn, es fluacht a Bua,
A Wickelkind is a no z' hör'n,
Dös d'Seel si aus 'n Leib will plärr'n.

Den G'vattern aber neugiert's groß,
Er druckt dö Thür schnell aus 'm G'schloß,
Und is am erschten Blick scho g'wiß,
Daß er beim Michelbauern is.

Durch d'Stuben last a Kinderpaarl,
Dös gleicht 'en Eltern af a Haarl,
Da kloane Bua oan Borschtwisch führt,
Dö Dirn' si mit oan Holzschuach wihrt.

Sö jag'n anander um dö Wieg'n
Und wonn sa si zun fassen krieg'n,
So setzt's ganz g'hörig Pläscher oh.
Der G'vatter schreit: »Wos treibt's denn do?«

Da stengen s' steif als wie dö Schrog'n
Und wissent onfongs nix zan sog'n,
Donn keift es Dirndel in da Still'n:
»No, Voda-Muada than mer spiel'n!«


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