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Fabeln aus Europa außerhalb Deutschlands
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Bär, Fuchs und Wolf und ihre Abenteuer auf der Imola-Feldmark

Aus Finnland

13. Abenteuer

Ganz betrübt über die widerfahrene Demütigung schlich der Bär im Walde herum und kam zuletzt an ein Rodeland, welches ein Bauer pflügte. »Was treibst du da?« fragte der Bär neugierig. »Du siehst, ich pflüge mein Feld; später säe ich Samen darauf, damit ich Getreide davon ernten kann«, antwortete der Bauer. – »Hör mal, willst du mich nicht als Gehilfen annehmen?« bat der Bär. »Ich pflüge und bestelle dein Feld, wenn du mir einen Anteil an der Ernte gibst, wie diese auch ausfallen mag.« – »Das ist mir schon recht«, sagte der Bauer. »Wenn du die Arbeit verrichtest, sollst du auch die Hälfte des Ertrages erhalten!«

Mit großem Eifer ging der Bär ans Werk und pflügte das Feld; als er fertig war, trat er vor den Bauer und fragte: »Nun, was für Samen sollen wir aussäen?«

»Wir wollen den Acker abteilen«, meinte der Bauer; »auf die eine Hälfte säen wir Rüben, auf die andere Weizen aus.« – So geschah es denn auch; die Aussaat ging wunderschön auf und gedieh vortrefflich, und als der Herbst kam, führte der Bauer den Bären zur Teilung der Feldfrüchte auf den Acker. Erst kamen sie ans Rübenland und der Bauer fragte: »Welches wählst du? Das Oberste oder das Unterste?« Der Bär besann sich ein wenig und antwortete: »Ich denke, ich nehme das Oberste.« – »Schon gut«, sagte der Bauer, behielt die Rüben und übergab dem Bären das Kraut. Dann gingen sie aufs Weizenfeld, und der Bär sagte eilig: »jetzt will ich einmal das Unterste haben, behalte du das Oberste.« –»Ein Mann, ein Wort«, sagte der Bauer, schnitt den Weizen für sich und überließ die Stoppeln dem Bären. Als der Winter hereinbrach, briet der Bauer seine schönen Rüben und buk ein schmackhaftes Weizenbrot; dann ging er hinaus, um einmal nach dem Bären zu sehen. Dieser folgte dem Bauer in dessen Hütte, kostete die Rüben und das lockere Weizenbrot, und rief ergrimmt aus: »Du hast mich betrogen; deine Gerichte sind schmackhaft, und die meinigen abscheulich, wie ich sie auch zubereiten mag. Warte, diesen Streich bezahle ich dir noch!«

 


 


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