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Die Wahl

Die Bäume und Gesträuche kamen einst überein, einen König aus ihrer Mitte zu wählen. Es kamen mehrere zum Vorschlag, deren einige den Antrag nicht annahmen, andere aber verworfen wurden. Gegen den Ölbaum machte man die Einwendung, daß er zu fett sey, mit Schmieralien umgehe, welches für Obrigkeiten nicht tauge. Dem Feigenbaum war man vor, daß seine Früchte zu süß seyen, indem Obrigkeiten sehr auf Strenge mit Sanftmuth verbinden müssen. Der Weinstock sah es selbst ein, daß er nicht tauge, weil seine Früchte so gern berauschen, und die Obrigkeit immer nüchtern seyn muß. Nach langen Unterhandlungen wurde endlich der Dornstrauch gewählt, seiner Spitzfindigkeit wegen, und weil er mit seinen Dornen sich vertheidigen kann.

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Wie oft geschieht es leider, daß Menschen ohne Verdienst befördert werden, während der verdienstvolle Mann umsonst um ein Amt bettelt? Dieses schmerzt und erbittert. Wer wir sich die Mühe geben, Kenntnisse zu sammeln, wenn diese nicht anerkennt und belohnt werden? Wer wird treu und redlich seyn wollen, wenn er sieht, daß der Schurke dem ehrlichen Manne vorgezogen wird?


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