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Achter Gesang.

Wer mit hohem Entschlusse dem Leben entsagt und die Seele
Schon in den Tod einweihte, von Hoffnungen, Aengsten und Freuden,
Welche das Dasein füllen, sie reinigend, dem ist Genesung
Wenig erwünscht, und riefe sie ihn in die Arme der Liebe,
Ihn in die Jugend zurück, wo Tag' und Nächte so schön sind.
Denn nur schüchtern gewöhnt sich der Schwarm der geflohenen Wünsche
Wieder zurück in die Brust, wie Bewohner der Stadt, die dem nahen
Feinde den Herd preisgaben, mit zagenden Schritten die öden
Gassen von neuem betreten, sobald der Gefürchtete fortzog,
Und unheimlich und fremd in der Heimath Stätten sich umschaun.
Und nun du, unglückliches Kind, das feurige Schwingen
Schon umwuchsen, dich hoch in die ewigen Lüfte zu tragen,
Wo nach irdischem Drucke so rein du zu athmen gedachtest,
Fühlst du dich wieder zurück in das wechselnde Leben verstoßen?
Ach, wie sollst du sie danken, die aufgedrungene Gabe?
Wie des Geschenks dich erfreun, um das du ein Höheres hingabst?
Kaum empfindst du dich selber. Der Hauch des geretteten Lebens
Fröstelt dich lieblos an, wie Morgennebel im Herbste,
Welche den Frühreif bringen. Die traurigen Augen verlernten,
Feucht von den Abschiedsthränen, der Welt willkommen zu sagen.
Warum weigerte Gott, was du so willig ihm darbotst?
War zu gering dein Opfer, zu unwerth, ihm zu gefallen?
Ach, sie denkt es in Schmerzen; sich fest an die Pinie drückend,
Wie an des Schiffleins Mast, drauf all ihr Hoffen gescheitert,
Fühlt sie das steile Gerüst von nahendem Fußtritt beben
Und blickt auf in die Nacht. Vor ihr, mit Kummergeberden,
Sieht sie den Herrscher der Stadt, der stockenden Tones sie anspricht:

Thekla, siehe, die Götter erbarmten sich. Wen sie begnadigt
Mit laut redendem Willen, wie dich, hochherziges Mädchen,
Der ist frei vom Spruche der Sterblichen. Hab' ich im Irrwahn
Ein voreilig Gericht zu verhängen gewagt, so vergieb mir,
Wie ich die Himmlischen flehe, die Schuld mir nicht zu vergelten.
Denn ich war in der Hand des Verhärteten, welcher Gewaltthat
Suchte. Die Macht war sein. Nun aber zertrat ihn das Schicksal.
Komm! Ich geleite dich heim, zur Mutter zurück, in die Freiheit,
Und wer fürder es wagte, dir anzutasten den Frieden,
Oder zu lästern den Weg, den, Göttergeliebte, du wandelst,
Ihm wie dem Tempelschänder begegnen wir, wie dem Verruchten,
Der sich vergreift an des Volkes Palladium. Denn in der Zukunft
Bist du geweiht uns Allen, der Stadt ein heiliges Kleinod.

Aber sie stand noch immer und regte sich nicht. Von den Stufen
Sah sie das Volk sich hinab in die Sandbahn drängen zum Ausgang,
Sah in kleineren Haufen die Söldlinge durch das Gewühl hin
Eilen, Verwundete tragend, und hört' am westlichen Himmel
Ueber Ikonium fern die entfliehenden Wetter vergrollen.
Doch ihr bannte den Fuß wie mit Erzgewichten die Trauer
Immer noch fest an die Stätte; die schwer durchnäßten Gewande
Schienen den Willen zu lähmen und Leib und Seele zu fesseln.
Da trat zögernden Schrittes der Prätor näher. Die Ketten
Lös't' er ihr selbst vom Arm; nun ließ sie willig sich führen.
Und er stützte sie sanft, voll Ehrfurcht, als sie der Leiter
Sprossen betrat, die sie nimmer hinabzusteigen gedachte.
Aber sobald sie den Boden, den heimischen, unter sich fühlte
Und nun wandte das Haupt und am düstern Gerüste hinaufsah,
Da – als dächte sie jetzt erst klar, woraus sie erlös't war, –
Brach ein Schluchzen hervor aus ihrer erschütterten Seele,
Mild auflösend das Grauen in reichlich strömende Thränen.
Mit ihr weinten die Nächsten im Volk und manchem der Krieger
Rollt' in den Bart ein Tropfen. Die erst sie geschmäht, wie verwandelt
Stürzen sie jetzo herzu und drängen sich, ihres Gewandes
Saum mit den Lippen zu rühren, den Fuß ihr knieend zu küssen.
Mühsam nur in der Mitte der Stürmischen hält sie sich aufrecht,
Wehrt mit bittenden Händen der Huldigung, aber die Woge
Schwillt nur mehr. Schon hört sie den Ruf: Kommt, tragt im Triumphe
Sie zu der Mutter zurück! Auf Händen und Schultern erhebt sie!
Da in den flehenden Augen der Jungfrau lieset der Prätor,
Daß sie Hülfe begehrt, und gebieterisch hemmt er die Menge.
Laß uns eilen, o Herr! so flüstert sie; glaub' es, ich fühle
Kraft, nach Hause zu gehn; mich trug ja der Fuß in den Ketten.
Gott wird Stärke verleihen, der Freiheit nicht zu erliegen. –
Also ging sie mit ihm, und es theilte sich, wo sie sich nahten,
Hüben und drüben das Volk und staunt' ihr schweigend ins Antlitz.

So durchschritten sie völlig die Bahn. Am ragenden Thor erst
Stemmt sich ein dichterer Knäul hartnäckig verworren entgegen.
Hader erscholl aus der Mitte. Sie sah'n das Gesinde der Priester,
Welches um Midas' Leiche sich mühete. Wieder zu Boden
War von den Schultern die Last des erschlagenen Leibes gesunken.
Schaudernd erkennt ihn Thekla und wendet sich ab. Da vernimmt sie
Skyron's herrschenden Ruf: Fort! säubert den Weg. Wer wagt hier,
Müßig den Paß zu versperren? – Und rasch in den Haufen erschien er,
Kenntlich am Busche des Helms, der flatternd im Nachtwind spielte.
Einige traten zu ihm von den Kybelepriestern und baten,
Daß auf Speeren der Krieger vergönnt sein möchte, den Leichnam
Ueber die Hügel zu tragen, hinauf zum Tempel der Göttin.
Aber der Kriegsmann dräute: Besudle mir Keiner die Waffe
Mit so schimpflichem Dienst! Ihn haben die Götter umsonst nicht
Noch im Tode gezeichnet. Hinweg mit ihm, und die Luft hier
Nicht uns länger verpestet! – Da sah er Thekla und eilig
Hieß er in Reih'n antreten die Seinigen. Dann zutraulich
Ging er dem Mädchen entgegen, ergriff mit den riesigen Händen
Eine der ihren und rief: Du bist's! Glückselige Stunde,
Wo ich sicher und heil dich wiedererblicke! Gesegnet
Dein unschuldiges Haupt! Nun, Kind, zieh heim, und die Mutter
Mag dich pflegen und warten und Schlaf dich wieder erquicken.
Doch wenn Alles verschmerzt, und später in besseren Tagen
Dieser entsetzlichen Nacht du gedenkst wie alter Geschichten,
Denk' auch dessen ein wenig – versprich mir's – der sich von Allen
Deiner Errettung, Mädchen, am herzlichsten freut, obwohl er
Nur ein alter Soldat und sonst kein Freund von den Weibern.

Sprach's treuherzigen Tons und schüttelte kräftig die Hand ihr.
Und sie erwiederte nichts, sie nickt' ihm zu mit dem Haupte,
Traulich und innig bewegt, und wie sie den Freundlichen ansah
Voll aus dankenden Augen, gewahrte sie, daß er die seinen
Rasch abwandt' und den Helm tief über die niedrige Stirn zog.
Vorwärts Bursche! befahl er. Die Priester indeß mit dem Todten
Hatten die Straße geräumt, und das Thor war offen. Der Prätor
Schritt mit Thekla hindurch und sie kamen hinaus, wo die Lüfte
Freier und lauterer wehten. Die Landschaft lag in der klarsten
Stille des Monds vor ihnen. Es lief die gepflasterte Straße,
Sanft sich biegend, hinab wie ein schimmerndes Band in die Ebne
Zwischen den felsigen Halden, und weithin hingen in Tropfen
Glänzend die Gräser des Felds und das Laub der Platanen am Wege.
Aber die Kühle der Nacht umhauchte sie scharf, die in nassen
Kleidern der Stadt zugingen. Da nahm stillschweigend der Prätor
Sich von der Schulter den Mantel aus Wolle gewebt und umhüllte
Theklas Schultern, darauf durchsichtig das feine Gewand lag.
Und sie weigert' es nicht; kaum fühlte sie, was ihr geschehen;
Denn sie wandelte ganz in den Traum der Gedanken verloren,
Ihres Geleites vergessend, den mondüberschienenen Steindamm.
Lautlos strömte das Volk; nur Wenige faßte die Straße,
Aber die Mehrzahl wallte dahin durch Wiesen und Stoppeln
Neben der Breite des Wegs, um noch von ferne die Jungfrau
Einer dem Andern zu zeigen mit ehrfurchtsvoller Geberde.

Da auf einmal erscholl ein Geschrei in den vordersten Haufen,
Fliehende kamen zurück, Angstworte der Weiber ertönten
Und von den Männern der Ruf: Bringt Waffen herbei! – Die Bestürzung
Hemmte den Zug. Denn sieh, langsam mit erhobenen Schweifen
Kamen dem Volk entgegen mit dumpfem Gemurr in des Weges
Mitte die mächtigen Löwen, der Kybele heilige Thiere.
Und schon sah man klar in der Dämmerung brennen die großen
Augen, da stutzte das Paar und schüttelte Mähnen und Schweife.
Blindlings stiebt aus einander das Volk; rings über die Hügel
Jagt ein wildes Entsetzen die schreienden Weiber und Kinder;
Doch die Besonnenen eilen zurück zum Amphitheater,
Flugs die Cohorte zu holen, die mit den Verwundeten nachkam.
Auch Castelius flieht; da besinnt er sich, daß er die Jungfrau
Völlig vergaß in der Angst und wendet sich um und gewahrt sie
Fern in der Mitte der Straße. Der Anblick macht ihn erstarren.
Thekla! ruft er zurück; Unselige, rette dein Leben!
Doch schon hört sie ihn nimmer. Die Letzten im fliehenden Haufen
Blicken zurück und gewahren die eben Gerettete einsam
Neu dem Verderben geweiht, das nah und näher herandroht.
Grausendes Mitleid lähmt das Getümmel der Flucht. Nach Waffen
Rufen sie leer in die Luft, ohnmächtig die Hände gerungen.
Aber die Jungfrau steht mit ruhig erhobenen Augen
Zwischen den Bäumen am Weg. Zu spät erst weckte des Volkes
Schreien den träumenden Geist, da schon sie rings sich allein sah,
Und mit raschem Besinnen entscheidet sie, daß sie den Feinden,
Wenn sie allein nacheilt, zu gewisserer Beute sich preisgiebt,
Als mit muthigen Blicken und sicherer Stirn sie erwartend.
Also geschah's. Nachdenklich die Mähnenhäupter bewegend
Schreiten die Stolzen heran. Nun halten sie, als sie das Mädchen
Sehn, und heftig im Kreise den Schweif an die steinernen Platten
Schlagend, mit zornigem Staunen betrachten sie lange die Jungfrau.
Doch nicht sinkt ihr das Auge; sie hält den gewaltigen Blick aus,
Schon mit dem Tode vertraut, deß glühender Flügel sie streifte.
Und so stehn sich die Drei um Speerwurfs Weite genüber,
Fern die zaudernde Menge, die lautlos wartet des Ausgangs.

Horch, da erheben die Thiere verdrossenes Heulen und plötzlich,
Einer dem anderen nach, entweichen sie rechts in die Felder,
Frei ihr lassend den Weg. Mit stürmisch klopfendem Herzen
Sieht sie den Flüchtigen nach, die hinauf an den Hügeln in weiten
Sätzen, der Freiheit froh, in den klüftigen Bergen verschwinden.

Aber sie faßt sich alsbald, und den Zug nicht wieder erwartend,
Fliegt sie mit dankender Seele dahin die gesicherte Straße,
Wie vom Winde getragen, dem wogenden Volk zu entrinnen.
So zu den vordersten Gärten gelangte sie. Da von dem Steinweg
Seitwärts taucht sie behend in ein rankenumwuchertes Gäßlein,
Welches in größerem Bogen Ikoniums Mauern erreichte.

Hier umhüllte sie heimlich die Nacht. Von weitem herüber
Tönte des Zuges Geräusch und riefen sie suchende Stimmen.
Doch sie wanderte weiter, und jetzt erst drang ihr der Freiheit
Hauch entzückend ins Herz mit erneuerter Wonne des Lebens.
Zwischen den Mäuerchen ging sie, allein mit ihren Gedanken,
Rein von Freude bewegt, wie ein Kind andächtig am Festtag,
Wenn auf Alles umher sich ein Glanz ausbreitet, verschönend
Jede bekannte Gestalt und das Unscheinbarste vergoldend.
Und als jetzo der Weg sie hinaus ins freie Gefilde
Führte, von wo er den Saaten entlang an den Hecken sich hinzog,
Lud sie die Steinbank ein, die ermatteten Glieder zu rasten
Hier in der Einsamkeit, im bergenden Schatten der Ulme.
Vor ihr schlummert das Land vom Wetter erfrischt. An der Seite
Reihen die Gärten sich hin und hinter den Gärten die Dächer,
Tempel und Thürme der Stadt. Doch fern im Grunde der Ebne
Leuchtet die Seefluth auf mit den Feuerchen, die in den Nachen
Langsam schwammen, heraus ins Netz zu verlocken den Weißfisch.

Hier nun saß sie und sann. Ihr war, als käme sie fernher
Spät, nach Jahren der Reise zurück zu den Fluren der Kindheit,
Die der Entfernten vergaß. Da mischt in die Stimme der Freude,
Welche die Heimath grüßt, sich ein Klang wehmüthigen Ernstes.
So auch dachte sie jetzt des Empfangs in den Armen der Mutter,
Die ihr das Herz abwandte, der Freund' und Gespielinnen alle,
Deren erschüttertem Kreis sie entrückt' ein erhabenes Schicksal.
Neugier wird sie umspähn, wo Liebe sie früher umarmt hat,
Ach und die Nächsten sogar, wie werden sie fremd ihr begegnen,
Die aus Schrecken des Tods ein verwandeltes Leben zurückbringt!

Endlich rafft sie sich auf und geht mit eilenden Schritten
Traurig den Fußpfad hin, das Gemüth voll banger Erwartung.
Jetzt zu der Mauer gelangt, der verfallenen, welche der Römer
Oftmals brach in der Zeit der Eroberung, fand sie ein Pförtchen
Offen, und trat in die Stadt, die noch von Leben erfüllt war.
Denn die Gewalt des Orkans, der jäh sich zu Häupten entladen,
Hatte die Letzten geweckt, die entlegene Gassen bewohnend,
Oder vom Tagwerk müde, der Volkswuth Brausen verschlafen.
Nun in Gruppen geschaart, nun Zwei und Zwei an den Häusern
Standen die Bürger der Stadt, und wer von draußen zurückkam,
Goß unerhörten Bericht in die lauschenden Ohren der Nachbarn.
Zwischen den schwirrenden Stimmen vernahm man dumpf in den Röhren
Rauschen der Regenfluth, die gemach von den Dächern zu Thal floß.
Da ward Keiner gewahr, daß dunkel verhüllt in dem Mantel
Sie, nach welcher sie fragten, ein wandelnder Schatten vorbeiglitt.
Oft auch hörte das Mädchen den eigenen Namen ertönen;
Seltsam däucht' er ihr nun, als eignet' er einer Verstorbnen,
Deren erblichenes Bild in später Erinnerung auftaucht.
Einmal stand sie und horchte. Und denkt, sprach Einer, sobald wir
Uns vom Schrecken erholt, und das Brüllen der wüthenden Thiere
Fern vom Gebirg her klang, da eilten wir Thekla zu suchen.
Aber sie war vom Boden entrückt, und Einige sahn sie
Ueber die Stadt hinfahren, den schießenden Sternen vergleichbar. –
Nicht des verwegenen Wahnes, des dichtenden, konnte sie lächeln,
Sondern erschrak im Gemüth. Und als in die breiteren Straßen,
Hell vom Monde bestrahlt, sie der Weg führt, zieht sie den Mantel
Faltiger über das Haupt und schreitet beflügelter vorwärts.
Jetzt von weitem erblickt sie ihr Haus mit dem hängenden Garten,
Und genüber das Dach des Nathanael, welches am Morgen
Noch herbergte den Freund. Da wallt' ihr bange das Herzblut
Von der Erinnerung auf und plötzlich erwachender Ahnung.
Kaum noch trägt sie der Fuß zu den Stufen hinauf, und den Klopfer
Hat sie ergriffen und hält ihn zaudernden Herzens gehoben,
Als ein Mann, der still auf der Bank am Hause gesessen,
Plötzlich das Haupt von den Knie'n aufrichtet, darauf er es stützte,
Und von der Stirne den Mantel zurückschlägt. Gram und Ermüdung
Lag in den prüfenden Augen, die schwer zu Thekla emporsahn.
Laß vom Klopfer die Hand, so ruft er gedämpft. Wen suchst du
Hier im Hause des Grams und verstörst die Stille des Todes?
Kommst du vielleicht vom Cirkus, des Freundschaftsdienstes zu walten,
Mit dem genauen Bericht ein Muttergemüth zu vernichten?
Spare die Mühe! Der Tod hat gnädig das Ohr ihr verschlossen.

Demas sprach's und versank von Neuem in schmerzliche Stille,
Und still blieb's an der Thür. Da erstaunt' er und stand von der Bank auf,
Und zu der Jungfrau tretend: Wer bist du, Schweigende? forscht' er.
Traf das herbe Geschick, das ich kündete, allzu gewaltsam
Ein unwissendes Herz, das kam, mit der Mutter zu weinen,
Da kein Trost hier frommte? So sprich und enthülle das Antlitz!
Denn zwar bin ich ein Fremder, allein rasch näherndes Mitleid
Führte mich her, der Entseelten vergebliche Hülfe zu spenden,
Als sie am Thurm umsank in der letzten und tödtlichen Ohnmacht.

Still entglitt ihr der Mantel. Er sah die erblichenen Wangen,
Sah die entgeisterten Augen der sprachlos stehenden Jungfrau.
Thekla, rief er bestürzt, du selbst? O trau' ich den Augen?
Lebst du und darfst noch leben? So wär's denn wahr, was ich hörte
Unter dem Haufen des Volks, der hier am Hause vorbeizog,
Daß du erlöst und befreit? Nur finsterer Zeitung gewärtig,
Deutet' ich anders das Wort: vorbei sei endlich die Marter.
O so entrannst du dem Tod, um hier von Lippen des Freundes
Lebenerstarrendes Gift, du ahnungslose, zu saugen!
Sprich ein Wort, mir zu sagen, du lebst! Ganz gleichst du dem Steinbild,
Das ich in Thamyris' Hause mit froheren Blicken betrachtet.

Langsam regte sie sich. Die Hand fiel müde vom Thürgriff
Wieder herab; so stand sie dem gütigen Fremden genüber,
Thränen- und klaglos völlig, ein Bild tiefsinnigen Leides.
Und er ehrte das Schweigen und wartete, daß die verscheuchten
Lebensgeister ihr kehrten, den Mund ihr wieder erschließend.
Und jetzt fühlt sie die Hand, die vertraut in der ihrigen ruhte,
Und ihr starrender Blick thaut auf von der Wärme des seinen.
Dank dir, haucht sie hervor, du Trefflicher, daß du der Mutter
Hülfe gebracht in der Noth; ich will dir's nimmer vergessen.
Segne der Herr dein Haupt! Du sagst, sie ist todt! Mir sagt' es,
Da ich das Haus anblickte, die ahnende Stimme des Herzens.
Laß mich jetzt zu der Todten hinein. Du aber, dafern du
Kannst, so verzieh hier außen ein Weniges, daß ich noch einmal,
Wenn mein Geist sich ermannt, dich, eh' wir scheiden, begrüße.

Dreimal klopfte sie leise mit dumpf anhallenden Schlägen,
Und es gehorchte die Pforte dem Drucke der Hand. Tief athmend
Trat sie hinein in den Flur. Da vernahm der Milesier draußen,
Wie sie ein Schluchzen empfing, aufschreiende Stimmen sie grüßten,
Und dann tiefer im Haus die beweglichen Töne verhallten.
Nun auf die Steinbank wieder, an Seel' und Körper ermattet,
Sank er zurück und tauchte das Kinn in die Falte des Busens.
So verschwand ihm die Zeit. Vor seinem bekümmerten Geiste
Stand ihr rührendes Bild in klaren und strahlenden Zügen
Hoheitsvoll. Nein! sprach er für sich, wie auch sie verirrte,
Niedriges that sie nimmer. Ein Gott lebt herrlich im Innern
Dieser erles'nen Gestalt, und ich schäme mich, daß ich zuvor sie
Kalt und strenge verdammt, eh mir dies Auge begegnet.

Während er solches erwog, das Haupt in die Rechte versenkend,
Und die Gedanken gemach ihm dunkelten, hier in der stillen
Nacht, die den Schlaf nun wieder auf alle Lebendigen thaute,
Horch, da weckt ihn der schlurfende Schritt schwerfälliger Schuhe,
Die still hielten am Haus der Theoklia. Als er emporsah,
Stand mit verwildertem Haar, ihn scheu anblickend, der Goldschmied
Vor ihm, schon auf der Schwelle den Fuß und die Hand an dem Thürgriff.
Und ein Ruf des Erstaunens erklang von den Lippen der Männer.
Treff' ich dich hier, Philosoph? rief laut Hermogenes. Sieh doch!
Nicht bei dem Gastfreund scheinst du, dem Thamyris, dich zu behagen,
Daß du die Feuchte der Nacht und den offenen Himmel ihm vorziehst.
Nun mich wundert es wenig. Sie sagen, er sei von Verstande.
Da mag freilich das Haus vor Seufzen und Aechzen die Nacht durch
Nicht wohl taugen zur Rast. Entsinnst du dich aber, ich sagt' es
Dir ehgestern voraus, die Zeit sei schwanger mit Unheil.
Recht wie ein Feuer im Stroh, so frißt sie umher, die Verblendung,
Und wer einige Habe von Menschenverstand und Gewissen
Noch zu eigen besitzt, dem geht sie nächstens in Rauch auf.
Nicht als hätt' ich sie gern in den Tod ziehn sehen, die Thekla;
Denn ich kannte sie eher und liebte sie. Wenn sie verführt ward,
Schwach ist der Weiber Geschlecht, und arglos war sie und jung noch.
Doch ich wollte fürwahr, wir hätten sie eilig verloren,
Als zu sehn, wie mit ihr in die Stadt die Verwirrung zurückkehrt
Und gottloser Verrath am Heiligsten. Weißt du es auch schon,
Daß sie den Prätor gewann? Nun hüte sich jeder in Zukunft,
Nazarener zu hassen und Streit zu bekommen mit Christen.
Schwerlich erhielt' er sein Recht und wär' er der trefflichste Bürger.
Nein, nicht wart' ich es ab, bis dieser verdammliche Wahnsinn
Gar am Ende mich selbst mit Weib und Kindern dahinrafft.
Morgen sogleich mit dem Frühsten verlass' ich die Stadt, mir ein sichres
Obdach draußen zu suchen. Die Welt ist groß, und es wird schon
Noch ein gesegneter Fleck zu erspähn sein, wo man in Frieden
Ißt sein kümmerlich Brod und der alten Götter sich freu'n mag.

Ihm antwortete Demas: Hermogenes, nimmer geziemt mir's,
Dich zu berathen. Zuletzt folgt Jeder der eigenen Weisheit.
Geh nur immer und suche dir Zuflucht gegen den Weltsturm,
Der, mir ahndet es leider, von mancher bescheidenen Hütte,
Wie von Tempeln der Götter das Dach abdeckt und die Mauern
Bis in den Giebel erschüttert. Doch sage mir nun, wen suchst du
Hier so spät in der Nacht? Du findst im Hause die Herrin
Todt und die Tochter versenkt in die Tiefe des plötzlichen Leides,
Wenig geschickt, das Gemüth für fremde Gespräche zu öffnen.

Aber den Fuß aufstampfte der Goldschmied. Schmerzlicher Ingrimm
Zog ihm die Brauen zusammen, und laut entfuhr ihm Verwünschung.
Ist mir die treffliche Frau nun auch von der Seite gerissen?
Schling' es der Abgrund ein, das Gezücht, das die mir gemordet!
So, wie sie, war Keine, soviel mir Weiber begegnet,
Immer dem niederen Mann holdselig. Wie oft, wenn ich unwirsch
Zu ihr kam in Geschäften: Du bist unlustig; was hast du?
Frug sie mich gleich. Laß hören, Hermogenes! – dann von der Leber
Schwatzt' ich die Sorge mir weg und ging leichtherziger von ihr.
Wenn mein Weibchen im Kindbett lag, vom eigenen Tische
Schickte sie Speisen und Wein. Die Edle! die Gütige! Niemals
Vornehm, immer bedacht, im Handwerksmanne den Künstler,
Nicht den Diener zu sehn. Und so nun mußte sie enden!
So durch Gram um das einzige Kind, für das sie zu gut war!
Nicht Zureden bedarf's, mich jetzt vom Hause zu scheuchen.
Wenn ich dem Ding da oben begegnete, ihr, die die Mutter
Unter die Erde gebracht, kaum schluckt' ich hinunter die Galle.
Zwar noch hab' ich ein Sümmchen für Silbergeräthe zu fordern,
Und mir käm' es gelegen. Allein dran geb' ich es lieber,
Als mir's reichen zu lassen von muttermördrischen Händen.
Dabei wär' kein Segen. Theoklia todt! Fast scheid' ich
Jetzt mit getrosterem Herzen. Es war mir bitter, die werthe
Frau in der Stadt zu verlassen, der sündigen, welche zuletzt doch
Heimsucht rächender Gräu'l und Fluch der Olympier. Nunmehr
Mag es! Gehab dich wohl, Philosoph, und bist du ein Weiser,
Thue wie ich und schüttle Ikoniums Staub von den Schuhen!

So sich ereifernd verließ der bekümmerte Meister den Griechen,
Eilte die Gasse zurück, von wannen er kam, und der Andre
Hört' ihn noch in der Ferne den Gram durch Schelten erleichtern.
Dann schwieg Alles umher. Empor hob Demas die Augen
Zu den verlöschenden Sternen. Er spürte die nahende Frühe
Auch am kälteren Wind und verwahrte sich fester im Mantel,
Und, sich des Schlafs zu erwehren, hinab und hinauf an der Pforte
Wandelt' er, tief nachdenkend dem Loose der sterblichen Menschen.
Da klang wieder die Thür und heraus in die grauende Kühle
Trat die verhüllte Gestalt der Erwarteten. Aus dem Gewande
Blickt das Gesicht nur vor und die blassen und schmächtigen Hände,
Kaum im Schreiten der Fuß. Er steht und sieht sie gerüstet
Wie zur Reise, den Hut, der über dem Nacken herabhängt,
Und in der Rechten den Stab. Und sanft zu dem Staunenden spricht sie:

Freund! – so darf ich dich nennen; du warst's ja meiner geliebten
Todten – ich komme zu dir, den Dank zu erneuen für Jedes,
Was du Gütiger thatest, ein schwindendes Leben zu hemmen.
Aber bevor ich rede, wozu die Seele mich antreibt,
Sage mir eins. Du nanntest vorhin den Namen des Jünglings,
Dem ich wehe gethan, das Band, das uns einte, zerreißend.
Sprich, wie steht es um ihn? Noch gellt mir schaurig im Ohre –
Lang wohl klingt er mir nach – sein unglückseliger Abschied.

Ernst antwortete Jener: Fürwahr, nicht hättst du am Haus hier
Mich, o Mädchen, gefunden, in müßiger Trauer verweilend,
Hätt' ich den Gastfreund nicht in besseren Händen verlassen.
Denn da sinnlos völlig der Schmerz in die Nacht ihn hinausstieß,
Bahnte der Vater sich eben den Weg im dichten Gewoge,
Jäh vom Lager geschreckt durch unheilkündende Botschaft.
Und mich fand er zuerst. Wir aber empfingen den Jüngling,
Mit der vereinigten Kraft ihn bändigend. Ruhiger ward er,
Als er den Vater erkannt. Mit taumelnden Sinnen und Gliedern
Kraftlos schritt er dahin, wie ein Schlafender, wo wir ihn führten.
Und wir erreichten den Wagen im Dunkel der öderen Straße,
Den vorahnend der Vater zu rüsten bestellt. In den Sessel
Halfen wir eilig dem Kranken, und selbst sich der Zügel bemächt'gend
Schwang sich der Vater ihm nach. Nicht aber zurück in die Wohnung
Bracht' er den Sohn. Ihm liegt ein ländliches Haus und Besitzthum
Zwei Tagreisen von hier nach Süden hinaus in der Ebene.
Dorten gedenkt er zu rasten. Ich rieth ihm aber, sobald nur
Wieder ein sanfterer Geist in Thamyris' Busen sich regte,
Ihn nach Kypros hinaus und fern zu den Inseln zu senden,
Daß mit wechselnden Bildern ihn Meer und Länder zerstreuten.
Denn ich kenne genau an Art und Wesen den Jüngling.
Jählings braus't er heraus, und gleich im nächsten Momente
Fließen die Wellen des Bluts ihm wieder gelind in den Adern.
Nichts wird lang ihn nagen und nichts ihn tödtlich verwunden.
Doch nachdem ich dir so den bekümmerten Zweifel gelöset,
Lös' auch du mir ein Räthsel. Tu nah'st, zur Reise gerüstet.
Wohin denkst du den Schritt in der schaurigen Frühe zu lenken
Fort von der Seite der Todten, die unbestattet zurückbleibt?

Und sie erwiederte traurig und sprach: Wohl weiß ich, wie sehr ich
Dir unkindlich erscheine, dieweil ich scheidend im Hause
Ohne die Ehren des Grabes den Leib der Entschlafenen lasse.
Aber ich muß. Mich duldet das Herz nicht hier an den Stätten,
Wo, was je ich besaß, wie von himmlischem Feuer verheert ward,
Und nur rauchende Trümmer und Aschenhaufen mich ansehn.
Aber warum so eilig der Fuß von der Schwelle der Heimath
Scheidet, befrage mich nicht. Und wenn ich den freundlichen Antheil
Mit dem befremdlichen Thun nicht ganz einbüße, so höre,
Was zu bitten ich komme, die Schuld der Verpflichtungen häufend.
Siehe, das Haus hier mangelt, da ich nun gehe, des Herren,
Denn nie kehr' ich zurück. Wenn du nun wolltest am Tage
Nach der Bestattung kommen und Jegliches schicklich und weise
Ordnen, du fändst das Gesinde gehorsam, fändest die alte
Schaffnerin ganz dir geneigt, der ich mich einzig vertraute.
Denn sie priesen dich hoch und rühmten die herzliche Gutthat,
Daß du selber die Mutter, die sterbende, halfst in die Halle
Tragen und Hand anlegtest, das stockende Blut zu erwärmen.
Was in den Schreinen sich findet an Hausrath, Schmuck und Gewändern,
Theil' es den Mägden im Haus und den Sklaven zu billigen Theilen.
Frei entlasse sie alle. Die Schaffnerin aber, die alte,
Die an der Brust mich genährt, empfange den doppelten Antheil.
Dann, o Guter, verkaufe das Haus, und den vollen Erlös gieb
In des Nathanael Hände, des Nachbars drüben, und sag ihm,
Daß er die Hungernden speise, die Noth der Bedürftigen lindre.
So viel bitt' ich von dir und weiß doch nicht, wie die eignen
Pflichten den Tag dir erfüllen, und ob dein Wille geneigt ist.
Aber ich kann nicht gehn zu den anderen Freunden der Mutter,
Denn sie hielten mich fest und ließen mich nicht in die Welt ziehn.
Zwar auch du bist fremd in Ikonium; was ich gebeten,
Hielte dich länger vielleicht, als hier du zu weilen gedachtest;
Dann in des Prätors Hände vertraue die Last und die Vollmacht.
Eins nur thue du selbst, eins weigre mir nicht und versprich mir's:
Ordne die traurige Feier, und was mir ziemte, dem Kinde,
Ach, vollzieh' es für mich und gieße du selbst in die letzten
Flammen des Scheiterhaufens den Wein und sammle die Asche!

Sprach's, und die Stimme versagte, die leuchtenden Augen umflorten
Sich mit quellenden Thränen, und tief aufschluchzte die Waise.
Thekla, sprach er bewegt, wie dank' ich es, daß du vertrauend
Dich zu dem Fremden geneigt! Nie wurde dem schweifenden Wandrer
Irgend ein Gastgeschenk, das so ihn ehrte, geboten.
Ja, dies Alles verheiß' ich zu thun, was klug du voraussorgst,
Klug – ich staune, wie sehr, inmitten der plötzlichen Trübsal.
Doch nicht schelt' ich den Geist, der so in Schmerzen die Seele
Bändiget. Trauer verwirrt nur kleine Gemüther. Die hohen
Tauchen gestählter hervor aus bitterer Woge des Leides.
Gönne dem Freund nun auch, den selbst du erkoren, ein ernstes
Wort. Dich seh ich bereit, allein in die Fremde zu wandern,
Dich, ein blühendes Mädchen, der Welt unkundig, so viel auch
Dir ein hoher Verstand weissagt von den Dingen des Lebens.
Wohin gehst du? Du schüttelst das Haupt? Du wendest die Blicke?
Soll ich selber es sagen? Ich seh' voll Trauer, es zieht dich
Jener gefährliche Mann sich nach, um den du so viel schon
Duldetest, dem nun völlig das Herz dich Aermste dahingiebt.
Ist er es werth, o Mädchen, ihm hinzuopfern das edle
Kleinod: züchtigen Ruf und die Stille verborgenen Wandels?
Danke dem Schicksalswink und der Gottheit, die du verehrest,
Daß sie zeitig genug ihn dir von der Seite gerissen,
Eh in den eigenen Strudel er ganz dein Leben hinabzog.

Doch sie erwiedert gefaßt: Nein, Freund, nicht wirst du mich irren.
Ja ihn such' ich allein. Wohin er ferner den Schritt mir
Weis't, da ist mir die Erde vertraut, als wäre sie Heimath.
Lauter, als Rath von Menschen, beräth mich innen die Stimme
Gottes, die Er mir erweckt, und treibt mich hinaus in die Weite.
Mußt' ich doch abschiedslos ihn von mir lassen im Kerker,
Konnte die Fülle der Räthsel, die bang mir die Brust durchwogte,
Nicht ausschütten zuvor, auf daß er alle sie schlichte.
Doch ich dachte, für ihn tritt ein der Engel des Todes,
Mich aus Räthseln der Zeit ins ewige Schauen zu leiten.
Das kam anders. Und nun, wie soll ich es anders verstehen,
Daß heimkehrend ich hier mich des einzigen Gutes beraubt fand,
Das mit Pflichten der Liebe mich fesselte, wollte der Herr mich
Nicht fortweisen von hier in eine verschleierte Zukunft?
Darum halte mich nicht, liegt Theklas Glück dir am Herzen.
Vielfach ist ja das Glück und Jeder erhofft sich das seine;
Meins ist einzig bei ihm. Was gilt mir die Welt und der Menschen
Schmähende Rede? Ich stand vor tausend Augen ein Schauspiel,
Offen den Heiland zeugend im Angesichte des Todes.
Aber es grauet der Tag. So laß von hinnen mich scheiden.
Und wohl führt noch einmal in kommenden Tagen der Himmel
Dich, du Edler, mir zu. Dann mögest du freudig erkennen,
Daß der Weg, vor dem du gewarnt, zum Heil mich geleitet.

Damit bot sie ihm herzlich die Hand. Er aber ergriff sie,
Und in tiefer Bewegung erwiedert' er: Gehe, wohin dein
Geist, o Mädchen, dich ruft! Dir ist kein Warner vonnöthen.
Denn dich warnt dein Sehergemüth, dich leitet die Klarheit
Deines begeisterten Muths vorbei am schwindelnden Abgrund.
Möge das freundliche Wort sich in Wahrheit einst mir erfüllen,
Daß mich wieder zu dir das bewegliche Leben zurückführt,
Dein mich hoch zu erfreuen im unerfreulichen Alter.
Fahre denn wohl! Mir bleibt dein Bild wie ein Stern in der Seele.

Langsam wandt' er sich ab und trat an die Schwelle des Hauses,
Seines Versprechens gedenk. Noch einmal winkt' er, die Pforte
Klang, und im Innern entschwand er den Augen der scheidenden Jungfrau.


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