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Worin Meister Antifer und Zambuco erklären, daß sie das ihnen als Zufluchtsstätte dienende Eiland vor gründlicher Durchsuchung desselben nicht verlassen werden.
»Endlich! ... Nun hab' ich doch einmal Schiffbruch gelitten!« konnte der Exkapitän der »Charmante Amélie« am andern Morgen rufen.
Seit dem Vorabend und nach dem Versinken ihres Fahrzeuges auf den dreißig bis vierzig Meter tiefen Grund der Bai von Ma-Yumba, diente das Eiland, auf das sie zugefahren waren, den Schiffbrüchigen von der »Portalegre« als Zufluchtsort. Niemand war bei der so unerwarteten Katastrophe ums Leben gekommen. Einander unterstützend, wobei Meister Antifer den Banquier Zambuco und Saouk Ben Omar über Wasser hielt, hatten alle, eine kleine Strecke schwimmend, die Uferfelsen des Eilands glücklich erreicht. Nur die Elephanten waren in einem Elemente, wofür die Natur sie nicht geschaffen hat, kläglich umgekommen. Sie hatten sich ja eigentlich selbst ersäuft. Einen Küstenfahrer darf man nicht zur Wiege machen wollen.
Der erste Angstschrei, den Meister Antifer auf dem Eilande stehend ausstieß, war:
»Und unsre Instrumente ... Unsre Seekarten? ...«
Leider – und das war ein unersetzlicher Verlust – waren weder Sextant und Chronometer, noch Atlas und »Zeitablesungsbuch« gerettet worden. Das Unglück vollzog sich ja in wenigen Secunden. Zum Glück trugen der Banquier und der Notar einer- und der Frachtschiffer anderseits hinreichend Reisegeld im Gürtel, so daß die Schiffbrüchigen wenigstens nach dieser Seite nicht in Verlegenheit kamen.
Gildas Tregomain hatte übrigens keine Schwierigkeit gehabt, sich über Wasser zu halten, da das durch sein Volumen verdrängte Wassergewicht das seines Körpers übertraf, und einfach dem leichten Wellengange nachgebend, war er, wie ein verirrter Wal, auf gelblichem Sande gestrandet.
Sich zu trocknen, war hier ja leicht genug. Nachdem die Kleider eine halbe Stunde lang der Sonne ausgesetzt gewesen waren, konnte man sie rein »gedörrt« wieder anlegen.
Während der immerhin unangenehmen Nacht unter den Bäumen gab sich jeder seinen eignen Gedanken hin. Daß man sich in der Gegend befand, wo das im letzten Dokument genau bezeichnete Eiland lag, darüber konnte ja kein Zweifel aufkommen. Doch wie sollte man den mathematischen Punkt bestimmen, wo die Parallele 3° 17' und der Meridian 7° 23' östlich von Paris sich kreuzten, jetzt, wo Juhel, des Sextanten und des Chronometers beraubt, kein Besteck zu machen vermochte?
Je nach Charakter und innerem Bestreben sagte sich nun jede dieser Persönlichkeiten:
Zambuco:
»Das heißt aber im Hafen stranden.«
Meister Antifer:
»Ich weiche keinen Schritt, eh' ich nicht alle Eilande der Ma-Yumbabai abgesucht habe, und sollt' es zehn Jahre meines Lebens kosten!«
Saouk:
»Der Streich war so gut ausgedacht, und nun scheitert er an diesem albernen Schiffbruche!«
Barroso:
»Und meine Elephanten, die nicht versichert waren!«
Ben Omar:
»Allah beschütze uns! Das ist aber eine Provision, die mir theuer genug zu stehen gekommen ist, wenn ich sie überhaupt noch einstreiche!«
Juhel:
»Und jetzt soll mich nichts mehr abhalten, nach Europa zu meiner geliebten Enogate zurückzukehren!«
Gildas Tregomain:
»Nie darf man sich auf so eine Schute mit einer Ladung lustiger Elephanten einschiffen!«
In der Nacht kam es wenig zum schlafen; nicht daß die Schiffbrüchigen an Kälte zu leiden gehabt hätten, sie sorgten sich aber darum, wie sie am nächsten Morgen die Bedürfnisse des Magens befriedigen könnten, wenn die Bäume hier nicht gerade Früchte tragende Cocospalmen waren, die ihnen, mangels etwas besseren, einige Nahrung bieten konnten, bis sie nach Ma-Yumba selbst kamen. Doch wie konnten sie dahin gelangen, da diese Ortschaft noch über fünf Meilen von ihnen lag? – Nothsignale geben? ... Würden diese bemerkt werden? ... Fünf Meilen weit schwimmen? ... Sollte das einem aus der Mannschaft der »Portalegre« möglich sein? ... Nun, wenn erst der Tag graute, sollte Rath werden.
Nichts deutete darauf hin, daß das Eiland bewohnt wäre – natürlich von Menschen. An andern lärmenden, unbequemen, durch ihre Zahl vielleicht gar gefährlichen lebenden Wesen fehlte es dagegen nicht. Gildas Tregomain meinte, hier müßten sich sämmtliche Affen der Erde ein Stelldichein gegeben haben. Man befand sich hier wirklich in der Hauptstadt des Königreiches Jockos ... in Jockolien?
Und obgleich die Luft still war und die Brandung kaum hörbar an's Ufer schlug, hätten unsre Schiffbrüchigen doch nicht schlafen können, denn das Stillschweigen wurde plötzlich recht peinlich unterbrochen.
In den Bäumen entstand nämlich ein eigenthümliches Geräusch. Es klang wie Trommelwirbeln von kongolesischen Soldaten. In den Aesten und Zweigen hörte man ein Hin- und Herspringen unter heiserem Geschrei von erschreckten Wachposten. Bei der nächtlichen Finsterniß war freilich nichts zu sehen.
Als der Tag kam, wurde man sich über die Sache klar. Das Eiland diente einem Volke von Vierhändern, großen Schimpansen, als Aufenthalt, von deren Streichen der Franzose du Chaitbu, als er auf sie Jagd machte, so mancherlei berichtet.
Und obgleich sie ihm den Schlummer raubten, konnte Gildas Tregomain nicht umhin, diesen prächtigen Vertretern der Anthropoiden seine Bewunderung zu zollen. Es waren das nämlich jene Jockos Buffon's, die da fähig sind, manche sonst nur der menschlichen Intelligenz vorbehaltene Arbeiten auszuführen, und die auch fast menschliche Hände haben. Dabei sind sie groß und stark, zeigen sehr wenig ausgeprägten Prognatismus des Schädels und haben fast normal geschwungene Augenbrauen. Das trommelähnliche Geräusch erzeugen sie dadurch, daß sie die Brust aufblasen und diese kräftig reiben.
Warum diese Bande von Affen – es mochten ihrer fünfzig sein – sich dieses Eiland zur Wohnung erwählt hatte, wie sie vom Festland aus hierher kamen und hinreichende Nahrung fanden – das mögen andre erklären. Wie Juhel sehr bald erkannte, war das zwei Meilen lange und eine Meile breite Eiland übrigens mit verschiedenen Arten, den Tropen gemeinschaftlicher Bäume bedeckt. Ohne Zweifel lieferten diese Bäume eßbare Früchte, was den Unterhalt der Vierhänder sicherte. Früchte, Wurzeln und Gemüse aber, die die Affen verzehren, mußten Menschen ebenfalls essen können. Darüber wollten sich Juhel, der Frachtschiffer und die Matrosen also zuerst Rechenschaft geben. Nach einem Schiffbruche, nach einer Nacht ohne Nahrung, ist es gestattet, Hunger zu haben und diesen, wenn möglich, zu befriedigen.
Der Boden hier erzeugte, freilich im wilden Zustande, eine Menge solcher Früchte und Gemüse.
Diese roh zu verzehren, ist nun nicht gerade ergötzlich, außer wenn man sich eines Affenmagens erfreut. Es ist aber nicht verboten, sie zu kochen, wenn man in der Lage ist, sich Feuer zu verschaffen.
Ist das nicht, wenn auch schwierig, so doch möglich, selbst ohne Streichhölzchen zur Hand zu haben? Zum Glück hatte Nazim jedoch seinen Vorrath an solchen in Loango erneuert und das Kupferetui, das sie enthielt, war im Innern nicht feucht geworden. Mit dem ersten Tagesscheine lohte unter den Bäumen denn auch ein lustiges Holzfeuer auf.
Die Schiffbrüchigen lagen rings um dasselbe. Meister Antifer und Zambuco grollten und murrten wie bisher. Der Zorn muß wohl nahrhaft sein, denn sie weigerten sich, an dem mehr als einfachen Frühstücke theilzunehmen, das aus einer Menge der kleinen Nüsse bestand, die bei den Bewohnern von Guinea sehr beliebt sind.
Die Schimpansen verzehren diese aber auch sehr gern, und sie sahen die Eindringlinge wahrscheinlich nicht mit freundlichem Auge an, diese Fremden, die ihre Vorräthe verminderten. Bald hatten sie, theils umherspringend, theils unbeweglich dasitzend, doch alle Grimassen schneidend, um Meister Antifer und seine Gefährten einen Kreis gebildet.
»Hier heißt's in Acht nehmen! bemerkte Juhel seinem Onkel. Diese Affen sind starke Burschen, uns an Zahl zehnfach überlegen, und wir sind ohne Waffen ...«
Der Malouin machte sich um die Affen freilich keine Sorgen.
»Hast Recht, mein Junge, sagte der Frachtschiffer. Das sind Herren, die mir die Gebote der Gastfreundschaft nicht zu kennen scheinen, und ihre Haltung ist ziemlich bedrohlich ...
– Hat es Gefahr für uns? fragte der ängstliche Ben Omar.
– Nun, ganz einfach die Gefahr, tüchtig durchgeprügelt werden,« antwortete Juhel ganz ernst.
Darauf hin wäre der Notar gern auf und davon gegangen ... das war aber leider unmöglich.
Barroso hatte inzwischen seine Leute zur Abwehr eines etwaigen Angriffes aufgestellt. Dann trat er zu einem, scharf beobachteten Zwiegespräch mit Saouk etwas zur Seite.
Was sie besprachen, kann man sich ja denken. Saouk verhehlte nur schlecht seinen Verdruß darüber, daß dieser Schiffbruch den verabredeten Plan abermals zu zerstören drohe. So mußte ein andrer ausgeklügelt werden. Hier in dem Gewässer des Eilandes Nummer zwei mußte irgendwo der Schatz Kamylk-Paschas vergraben liegen. Was Saouk thun wollte, nachdem er sich des Franzosen und seiner Begleiter entledigt, das gedachte er mit Hilfe Barroso's und seiner Leute auszuführen. Obwohl der junge Kapitän keine Instrumente mehr zur Verfügung hatte, mußten die Angaben der letzten Notiz doch ausreichen, mit Aussicht auf Erfolg Nachsuchungen vorzunehmen, was Saouk nicht unterlassen wollte.
Alles das wurde zwischen den beiden, einander würdigen Schurken sorglich verabredet. Natürlich sollte Barroso für den Verlust seines Fahrzeugs und der Fracht desselben reichlich entschädigt werden.
Zunächst kam es darauf an, baldigst nach der Ortschaft Ma-Yumba zu gelangen. Vom Strande stießen eben einige Fischerboote ab, die deutlich zu sehen waren, da das nächste bald nur in der Entfernung von drei Meilen von dem Eiland vorüberkam. Bei dem schwachen Winde konnte es die Stelle des Lagers vor drei bis vier Stunden freilich nicht erreichen, dann sollten ihm Signale gegeben werden. Voraussichtlich verging der Tag also nicht, ehe die Schiffbrüchigen der »Portalegre« in einer der Factoreien des Fleckens untergebracht waren, wo sie sich einer gastfreundlichen Aufnahme versehen konnten.
»Juhel! ... Juhel!«
Dieser Ausruf unterbrach plötzlich das Zwiegespräch Saouk's und des Portugiesen.
Er rührte von Meister Antifer her und ihm folgte als zweiter:
»Gildas! ... Gildas!«
Der junge Kapitän und der Frachtschiffer, die nahe dem Strande weilten, um das Fischerboot im Auge zu behalten, liefen zu Meister Antifer hin.
Der Banquier Zambuco stand schon bei ihm und Ben Omar näherte sich eben auf einen Wink des Malouins.
Saouk, der Barroso jetzt wieder zu seinen Leuten gehen ließ, schlich sich langsam heran, um hören zu können, was gesprochen wurde. Da man ja glaubte, daß er französisch nicht verstand, konnte seine Gegenwart niemand beunruhigen.
»Juhel, begann Meister Antifer, höre mich wohl an, denn jetzt ist die Stunde gekommen, einen Beschluß zu fassen.«
Er sprach mit abgebrochener Stimme, wie ein Mann, der im höchsten Grade erregt ist.
»Das letzte Document sagt, daß das Eiland Nummer zwei in der Ma-Yumbabai liege. Nun ... jetzt sind wir doch in dieser Bai, nicht wahr?
– Unzweifelhaft, lieber Onkel.
– Wir besitzen aber weder Sextant noch Chronometer mehr, weil der ungeschickte Tregomain, dem ich die Instrumente anvertraute, sie verloren hat.
– Aber ... bester Freund ... stammelte der Frachtschiffer.
– Ich wäre lieber ertrunken, als daß ich sie losgelassen hätte! unterbrach ihn herzlos Pierre-Servan-Malo.
– Ich auch! versicherte der Banquier.
– Wirklich ... Herr Zambuco? erwiderte Gildas Tregomain etwas verächtlich.
– Nun, mit einem Worte, sie sind eben weg, fuhr Meister Antifer fort, und ohne diese Hilfsmittel wird es Dir, Juhel, unmöglich sein, die Lage des Eilands genau zu bestimmen?
– Leider ganz unmöglich, lieber Onkel, und meiner Ansicht nach ist es am klügsten, wir fahren in einem jener Boote nach Ma-Yumba, kehren zu Fuß nach Loango zurück und schiffen uns dort auf dem ersten Dampfer ein ...
Das? ... Nimmermehr!« platzte Meister Antifer dazwischen.
Und wie ein getreues Echo wiederholte der Banquier:
»Nimmermehr!«
Kopfschüttelnd wie ein Idiot sah Ben Omar einen nach dem andern an, während Saouk zuhörte, als ob er keine Silbe verstände.
»Ganz recht, Juhel; nach Ma-Yumba gehen wir, doch um dort zu bleiben und nicht nach Loango abzumarschieren. Wir bleiben da, so lange es erforderlich ist – verstehe mich recht – um die Eilande der Bai abzusuchen ... alle ... alle hintereinander.
– Viele sind es ja nicht ... fünf oder sechs ... und wenn es Hunderte, wenn es Tausende wären, ich durchsuchte sie doch alle!
– Doch, lieber Onkel, das wäre unvernünftig ...
– Höchst vernünftig ist es, Juhel! Eines davon enthält den Schatz ... Das Document giebt auch die Himmelsgegend der Spitze an, wo er von Kamylk-Pascha vergraben wurde ...
– Den der Kukuk holen möge! murmelte Gildas Tregomain.
– Mit gutem Willen und mit Geduld, fuhr Meister Antifer fort, werden wir die mit dem Doppel- K bezeichnte Stelle schon finden ...
– Und wenn wir sie doch nicht finden? fragte Juhel
– Sag' so etwas nicht! rief Meister Antifer. Beim leibhaftigen Gotte, sage das nicht!«
In einem Anfalle unbeschreiblicher Wuth zerknackte er den Kiesel zwischen den Zähnen. Nie war der Mann einem Schlaganfalle näher gewesen.
Juhel glaubte gegen einen solchen Starrsinn nicht ankämpfen zu dürfen. Die Nachsuchungen, die doch zu nichts führen würden, konnten ja höchstens vierzehn Tage beanspruchen. War dann Meister Antifer überzeugt, daß er hier nichts zu hoffen hatte, so mußte er wohl oder übel der Heimfahrt nach Europa zustimmen. Deshalb antwortete Juhel:
»Halten wir uns fertig, jenes Fischerboot zu besteigen, sobald es hier ans Land stößt.
– Nicht eher, als bis wir dieses Eiland abgesucht haben, antwortete Meister Antifer; denn ... nun ja ... warum könnte das nicht das richtige sein?«
Das war doch am Ende logisch gedacht. Warum sollte der Zufall nicht getroffen haben, was sie aus Mangel an Sextant und Chronometer nicht zu bestimmen vermochten? Wenn dazu auch wenig Aussicht war, konnte die Glücksgöttin ihnen nach so viel Noth und Mühsal doch auch einmal lächeln wollen.
Juhel wagte keinen Einwand, und so war es das beste, jetzt keine Zeit zu verlieren. Das Eiland mußte durchsucht werden, ehe jenes Boot hier landete. War es erst nahe den Felsen, so konnte es den Leuten vom versunkenen Schiffe wohl einfallen, jenes gleich zu besteigen, um sich in Ma-Yumba durch Speise und Trank zu stärken. Ohne ihnen einen Grund dafür mitzutheilen, hätte man jene zu einer Verzögerung doch nicht bestimmen können. Und von dem Schatze Kamylk-Paschas durften sie doch auf keinen Fall etwas hören, sonst wäre das ganze Geheimniß preisgegeben gewesen.
Das ist ja richtig, und doch mußte es Barroso und dessen Leuten ja schon auffallen, wenn sich Meister Antifer und Zambuco, begleitet vom Juhel und Gildas Tregomain, von dem Notar und von Nazim aufmachten, das Lager zu verlassen.
Hierin lag eine ernste Schwierigkeit. Wenn der Schatz nun entdeckt wurde, wie würden sich jene Leute verhalten, wenn die drei Fässer mit dem Hundertmillionenwerthe ausgegraben wurden? Konnte das eine Rotte Abenteurer, die den Strick zum Henken kaum werth waren, nicht zu Gewaltthaten jeder Art verführen? Zweimal so zahlreich wie Meister Antifer und seine Begleiter hätten sie diese wohl bald überwältigt ... mißhandelt ... ermordet, und ihr Kapitän würde sie schwerlich zurückgehalten haben. Wahrscheinlich hätte er sie, in der Hoffnung auf den Löwenantheil von der Beute, eher dazu noch angefeuert.
Den Meister Antifer freilich zu bestimmen, nur mit größter Vorsicht zu Werke zu gehen, ihm begreiflich zu machen, daß es besser sei, einige Tage zu verlieren, erst mit der Mannschaft von der »Pontalegre« nach Ma-Yumba zu gehen, sich dort häuslich einzurichten und nachher, wenn man diese verdächtigen Gesellen los war, nach dem Eiland in besonders dazu gemiethetem Boote zurückzukehren – das war kein so leichtes Ding. Juhels Onkel weigerte sich voraussichtlich doch, Vernunft anzunehmen ... ihn konnte nichts vermögen, das Eiland ohne eine Untersuchung desselben zu verlassen ... ihn hielt keine Ueberlegung zurück ...
Der gute Frachtschiffer wurde auch rücksichtslos davon gejagt, als er sich ähnliche Bemerkungen erlaubte, auf die sein unlenksamer Freund einfach mit dem Rufe: »Also vorwärts!« antwortete.
»Aber ich bitte Dich ...
– Ach was, bleib wo Du willst ... ich brauche Dich nicht ...
– Nur ein wenig Klugheit ...
– Komm, Juhel!«
Der junge Mann mußte gehorchen.
Meister Antifer und Zambuco hatten das Lager verlassen. Gildas Tregomain und Juhel rüsteten sich, ihnen zu folgen. Die Schiffsmannschaft legte ihnen kein Hinderniß in den Weg. Auch Barroso schien sich nicht darum zu bekümmern, weshalb sie das Lager verließen.
Woher kam diese Zurückhaltung?
Daher, daß Saouk das ganze Gespräch verstanden und, da er die Nachsuchung weder verzögern noch verhindern wollte, es von ihm nur eines Wortes bedurft hatte, um den portugiesischen Kapitän zu verständigen.
Barroso war darauf zu seinen Leuten zurückgekehrt, denen er befahl, an Ort und Stelle die Ankunft der Fischerboote abzuwarten und sich vom Lager jedenfalls nicht zu entfernen.
Aus ein Zeichen Saouk's setzte sich dann auch Ben Omar in Gang, um sich Meister Antifer anzuschließen, der ja nicht darüber erstaunen konnte, auch seinen Schreiber Nazim bei ihm zu sehen.