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Dreizehntes Kapitel.

Wie mir der Graf Sauton sagte, hat er dir trotz meines Verbotes telegraphiert, und du wolltest ungeachtet deiner Leidenschaft für die Frühjahrsbestellung hierhereilen. Habe Dank für deine Liebe. Du wirst dich darüber wundern, daß ich noch immer nicht selbst schreibe, sondern meinem Freunde Sauton diktiere, aber der Arzt hat mir streng verboten, mich im Bett aufzurichten, und da ich mich noch sehr, sehr schwach fühle, füge ich mich nach einem vergeblichen Streikversuch. Trotzdem sich Sauton weigert, es zu schreiben, möchte ich dir noch vermelden, daß er mich rührend gepflegt hat. Die Menschen aus dem Klub stürmten das Hotel, Vichien boxte sich mit dem Arzt, um den Eingang zu erzwingen, und Sauton saß Tag und Nacht mit der grauen Schwester bei mir. Sophie liegt auch schon auf der Chaiselongue und schreibt täglich lange Briefe, ich kritzele die Antwort mit Bleistift auf einen Zettel, lasse sie von Sauton siegeln, und Moritz befördert die Briefe durch die Kammerfrau. In der ersten Zeit kam der alte Beserbeck täglich, jetzt alle zwei Tage. Moritz hatte auf Anordnung Sautons die Nachricht gleich in die Villa gebracht. Eine Stunde später stand die hohe Frau an meinem Bett, in dem ich in wilden Phantasien tobte. Arzt und Schwester verstehen glücklicherweise kein Wort Deutsch, und Sauton zuckte mit keiner Wimper, als mir immer wieder der eine Name in immer gleichem Sinne auf die Lippen trat. Die hohe Frau hat mich zum Abschied auf die Stirn geküßt, ich muß wohl sehr elend ausgesehen haben. Ich glaube, der Arzt hatte mich schon aufgegeben, trotzdem es Sauton nicht wahr haben will. Er hätte dir sonst auch nicht gedrahtet, ich kenne ihn genau und weiß, daß er nichts weniger als ängstlich und unüberlegt ist. Lungenentzündung bei einem halb Schwindsüchtigen ist ja auch schließlich keine Kleinigkeit. Meine Sophie ist eigentlich den Verhältnissen entsprechend wieder ganz frisch, will sich aber nicht gesund melden, bevor ich es tue, damit sie nicht mit dem Erbgroßherzog allein ist. Der Biesenburger ist wieder abgereist. Der alte Beserbeck erzählte, die Verlobung sei jetzt fest abgeschlossen und würde am Hochzeitstage der alten Weidinger veröffentlicht. Ich lache mit Sauton darüber und bat den Marschall, der Prinzessin untertänigst Glück zu wünschen. Der lieben Elli danke ich von ganzem Herzen für alles, auch für die rührenden Briefe der Kinder, denen sie die Hand geführt ...

*

Eben besorgt Moritz den ersten Brief, den ich nach der Krankheit selbst schrieb. Ich liege wie der Knecht Ruprecht vermummt auf dem Balkon, betaste meine Muskeln ungläubig durch die Plaids und diktiere an Sauton. Sophie ist offiziell gesund, da der Weidinger abreiste.

*

Sie reisen ab, Hug, aber nur auf vier Wochen, um in Biesenburg die Taufe des neuen Erbgroßherzogs mitzumachen. Die gnädigste Frau war gestern hier, und wir haben ganz zart und delikat gesprochen. Wir dürfen uns vier lange Wochen nicht schreiben, die Großherzogin ist wegen unserer Gesundheit besorgt. Sophie hat mir eine junge Dogge mit dem schönen Namen Minka geschickt, ich soll mit ihr spielen, aber nach den vier Wochen will sie sie wieder haben. Unserer hohen Frau durfte ich einen ganz komischen Zettel mit »Liebe Prinzeß« und »Sie« mitgeben ...

*

Moritz scheint sich in eine arme Italienerin verliebt zu haben. Er sieht aus wie der Heilige Geist zu Pferde. Außerdem hat er mir sämtliche Handspiegel gemaust, was ich ihm nie zugetraut hätte. Er hat's doch wahrhaftig nicht nötig. Als ich neulich den Verschönerungsrat zum Haarschneiden bei mir hatte und nach einem Handspiegel verlangte, war Moritz plötzlich verschwunden. Wahrscheinlich hat er die Spiegel seiner Dulzinea verehrt.

In der Pflege ist er unermüdlich. Ich lasse ihn jetzt alle Morgen eine Stunde reiten, damit er an die Luft kommt und Bewegung hat.

*

Vier Wochen haben achtundzwanzig Tage, jeder Tag hat vierundzwanzig Stunden und jede Stunde sechzig Minuten. Du kannst dir denken, daß ich diesen achtundzwanzig mal vierundzwanzig mal sechzig Minuten – auszurechnen bin ich zu schwach – nicht gerade rosig entgegensehe ...

*

Ich bin doch noch recht schwach und matt, auch das Denken greift mich sehr an. Der alte Beserbeck kam mir heute Adieu sagen; er ist doch ein rechtes Kamel! Er tat so, als ob wir uns in diesem Jammertal nie wiedersehen würden und posierte tiefste Bewegung. Sauton meint deswegen, daß der Marschall reif zum Überschnappen sei. Würde mir sehr leid tun, er ist doch seinem Hause ein treuer Diener ...

*

Man muß sich als Mann wirklich schämen, krank zu sein. Die Menschen aus dem Klub schicken mir Blumen über Blumen, und ich weiß gar nicht, wohin damit. Wildfremde Leute geben ihre Karte ab und erkundigen sich. Es fehlt nur noch, daß ich unten im Vestibül ein Buch zum Einschreiben auslegen lasse. Sauton meint, das Spiel auf dem Basar hätte mich so bekannt gemacht.

Aus Cannes bekam ich von sämtlichen hohen Herrschaften eine Ansichtskarte. Der Herzog hat einen eleganten französischen Vers gedrechselt. Mich ließ die Ovation ziemlich kühl, da ich mich wirklich nicht so krank fühle. Solche Karte muß der Herzog dem alten Beserbeck schicken, wenn er elend ist. Der wird von so was gleich gesund.

*

Heute kam das Cello. Die hohe Frau will nicht gern während ihrer Abwesenheit die Verantwortung übernehmen. Dann kam auch der letzte Brief von der Sophie. Er ist so lieb, so lieb, ich führe ihn immer wieder an die Lippen. Morgen fahren sie. Ich kann es mir noch gar nicht vorstellen, vier Wochen ist doch eigentlich eine recht lange Zeit ... Ich hüstele noch etwas und darf nur ganz eingemummelt auf dem Balkon sitzen ...

*

Denke dir, eben bringt mir Moritz ein persönlich abgegebenes Schreiben von dem Toska-Puccini! Ich mußte erst nachdenken, um darauf zu kommen, wer Cavaliere Puccini, wie auf der Karte steht, ist. Er schickt mir eine handschriftliche Cellophantasie. Das Papier, auf dem sie steht, ist schon ganz vergilbt. Sie ist so ganz wunder-wunderschön, daß ich weinen mußte, als ich sie las, so still und so heimlich und so wunderlieblich, daß mir die Tränen auf das Papier tropfen, wahrend ich schreibe.

Gegen solch italienische Musik, die so ganz Seele, ganz Leidenschaft und Sehnsucht ist, bleibt die moderne deutsche doch nichts als die gelehrte Lösung eines Rechenexempels.

Sie sei schon zehn Jahre alt, schreibt der maëstro, das Schönste, was die Musik in ihm offenbart und noch nie aus seinem Schreibtisch herausgekommen. Er brächte sie mir aus Dankbarkeit für mein Spiel auf dem Basar. Er hätte mir schon früher geschrieben, aber unsere Kreise seien doch zu verschieden, um eine Freundschaft zu ermöglichen. Er sei ein Arbeitstier mit einem Talent und tausend Fesseln, ich ein Freier mit einem Gott in mir. Wie beschämend für mich! In mir sei sein Traum Leben geworden. Er schicke mir darum sein Herz, das jeder Künstler echt nur einmal in einem Werke von sich geben könnte. Ich sollte es Beethoven vorspielen.

Das letzte habe ich nicht verstanden. Beethoven ist doch lange tot ...

*

Ach, Hug, was ist doch die Sprache für ein erbärmliches Ausdrucksmittel. Man stößt sich den Kopf wund, wenn man sagen will, was man gefühlt hat.

Ich habe die Phantasie gespielt, Hug, in der Dämmerung, als alles still und keiner bei mir war. Es war eine Andacht ohnegleichen in mir. Aber ich kam nicht weit. Es war, als ob alle Macht, zu der die Musik fähig ist, restlos um mich vereint war. Als es zum vollen Leben kam und ich es wieder erkannte, was schon in mir vorausgeklungen hatte, als ich es las, und was ich doch erwarten mußte, brach ich mit einem Male am Instrument zusammen. In all meinen Gliedern, in meinem ganzen Sein war ein so furchtbares Zittern, daß ich aufhören mußte. Und dann habe ich mich auf die Chaiselongue geworfen und ganz furchtbar geweint ...

Ach, Hug, was bin ich dankbar, daß ich diesen höchsten Gipfel in meiner Kunst erleben durfte, daß ich mich noch einmal so völlig heimfand ... denn der, der die Welt der Töne so liebt wie ich, hat doch nur eine wahre Heimat. Und das ist die Musik ...

*

Ich liege mit Fieber und großer Mattigkeit im Bett. Sauton muß wieder schreiben. Es ist so merkwürdig, daß ich alles, was sich ereignet, zu Papier bringen muß. Es drückt mich sonst, und es ist mir, als hätte ich meine Schuldigkeit nicht getan. Wenn ich nicht spiele, muß ich schreiben, wenn ich nicht schreibe, muß ich spielen. Es ist wie eine überschüssige Kraft, die in mir ist und verbraucht sein will.

Der Bericht von heute fängt ganz einfach an. Ich weiß nicht, ob ich dir schon schrieb, daß mich die Vögel des Morgens wecken. In aller Frühe, noch bevor es in den Bäumen und Sträuchern recht lebendig geworden ist, kommen sie auf das Fensterbrett geflogen und rufen zwitschernd nach ihrem Frühstück. Eine Drossel, die sehr musikalisch ist, wagt sich bis auf den Nachttisch und piepst ganz jämmerlich, wenn Tee und Hörnchen noch nicht da sind. Ihre ausdrucksvollen, kugelrunden Äuglein blicken mich traurig an, als wenn ich dafür könnte, daß Moritz sehr pünktlich und das von den Launen des Himmels abhängige Tageslicht sehr unpünktlich ist. Wenn sie mich verstehen könnte, hätte ich ihr schon längst erzählt, daß die Hühner bei Sonnenfinsternis zu gähnen anfangen und ins Bett gehen. Weißt du noch, wie wir als Kinder so schrecklich darüber lachen mußten? Ich muß jetzt überhaupt soviel zurückdenken, an unsere Kindheit, an die Eltern, an dich, an Elli und eure Kinder. Auch ans Regiment muß ich denken, ein wenig wehmütig. Man hängt doch sehr an dem geschlossenen Kreis, auch wenn man in ihm innen oft recht einsam war ...

Pünktlich um fünf Uhr nachmittags erschien Moritz mit dem Tee und meldete mir, daß ein gelähmter Knabe vor dem Hotel die ganze Nacht auf mich gewartet habe. Er sei schon gestern abend gekommen und könne sich nur schlecht verständigen, weil er halbstumm sei. Im Vorbeireiten hätte der Staller ihn aber erkannt und Fürbitte eingelegt, ihn zu melden.

Es war der Paolo, der sich nach mir umsehen wollte. Obwohl ich nicht wußte, was ich mit ihm anfangen sollte, ließ ich ihn heraufkommen. Wie er meine Adresse ausfindig gemacht hat, weiß ich nicht. Er brachte mir einen kleinen Kasten, in den er blühende Bergblumen gepflanzt hatte, die mir jetzt so viel schöner und edler scheinen als die parvenühaften, hochnäsigen Kulturblumen. Dann fing er an zu weinen, überreichte mir einen alten, abgegriffenen Rosenkranz mit der Gebärde fleißigen Betens und stammelte sein altes adio, adio, das er uns immer nachgerufen hatte. Ich saß ihm hilflos und schwach gegenüber und war froh, als er mit Moritz' Hilfe aus dem Zimmer schwankte.

Das war etwa um dreiviertel sechs. Ich fühlte mich schachmatt, legte mich wieder ins Bett und war eben etwas eingedrusselt, als die Prinzessin kam.

Ich muß dir alles ganz einfach und kurz erzählen, wie es war. Du hast wohl auch schon lange gemerkt, daß ich nicht mehr die Kraft habe, scharfe Bilder zu entwerfen.

Sie war schon im Reisekleid und Moritz führte sie herein. Ach, Hug, sie hat so herzzerbrechend geweint! Zuerst küßte sie mir nur scheu die Hand und dann küßte sie mich auf die Stirn und dann ... dann warf sie sich laut aufschluchzend über mein Bett und hat sich an meinem Munde festgesogen wie nie und hat mich gebissen, und dann hat sie immer wieder ganz laut geschluchzt und ich mußte sie auch immer wieder küssen. Und dann kam ihre Kammerfrau, die draußen gewartet hatte, und wollte sie holen. Aber sie hatte beide Arme fest um meinen Hals gepreßt und schrie so gellend und wollte nicht gehen, und dann wimmerte sie wieder ganz leise, und zuckte durch den ganzen Körper ... und es sind doch nur vier Wochen ...

*

Erschrick nicht, Hug, aber es geht mit mir zu Ende. Sauton hat es dir auch sicher schon geschrieben. Ich war schon wieder ganz gesund und durfte langsam durch den Garten gehen. And da sah ich gestern, wie Moritz den Hengst, den ich täglich neben der Sophie geritten, mit der Hetzpeitsche immer wieder über den Kopf schlug, und wie der Hengst kein trockenes Haar mehr hatte und am ganzen Leibe zitterte. Und als ich unbemerkt herangekommen war, hörte ich, daß Moritz ganz laut schimpfte und die Kandare immer wieder durch das empfindliche, blutende Maul riß. Ich hätte ihn vom Pferde schießen können. Als er mich sah, saß er ab und beugte sich über die Bandagen, während ihm das Blut von den Gurten nur so auf den Rücken tropfte.

Ich weiß nicht mehr, wie es kam, Hug, aber da wußte ich's ...

Ich nahm das Pferd an den Zügel und brachte es, selbst nur mühsam wandernd und auf den Stock gestützt, den kleinen Weg zum Stall. Das eine Ohr war ganz in sich zusammengeschlagen, die Augen quollen aus dem trockenen kleinen Kopf, und aus den aufgeblähten feinen Nüstern drang bei jedem Schritt ein qualvolles Ächzen. Moritz wird ihn wohl getreten und innerlich verwundet haben. Es muß ein trauriges Bild gewesen sein, als wir so dahinzogen. Wir sind nun beide fertig, der Hengst und ich.

Armer Zephyr ...

*

Ich habe den Arzt gefragt. Er wollte erst leugnen, aber als er merkte, daß ich so ruhig war, so ganz, ganz ruhig, da sagte er's. Noch vier Wochen, Hug, vier Wochen ...

*

Ich wußte es schon als Junge, daß die Tierärzte noch viel weniger verstehen als die Menschenärzte. Hinter Schulterlahmheit konnte sich dieser dumme Franzose nicht gut verkriechen, und ich habe ihn einfach stehen lassen. Es blieb nichts übrig, Hug, ich mußte den Hengst töten. Er nahm nicht einmal den Zucker mehr, nach dem er immer schon gewiehert hatte, wenn er meinen Schritt hörte. In der letzten Zeit, in der ich ihn nicht mehr reiten konnte, drehte er sich um, wenn ich in den Stall kam. Er war schlimmer wie die Schwadröner, wenn der Futterkarren über die Stallgasse rollt. Die ein wenig phlegmatische Gesellschafterin, die ich ihm hielt, liebte er mit eifersüchtiger Zärtlichkeit. Dennoch war er nie widerspenstig, trotzdem der Staller mit der Stute immer hinten ritt. Das einzige war, daß er die Paraden etwas plötzlich aufnahm, wenn er sie hinter sich wußte. Er war voller Blut, voller Kraft, voller Leben und Aufopferung. Ich habe nie ein schöneres Reitergefühl gehabt wie auf seinem Rücken, der wie eine stählerne Feder war. Er war bei aller Empfindlichkeit das willigste, nervenstärkste und todesmutigste Pferd unter allen den vielen Vollblütern, die durch meine Hand gegangen sind. Dabei war er so fein organisiert, so klug und aufmerksam, daß er meine Gedanken und Wünsche schneller fühlte, wie ich sie in Hilfen umsetzen konnte. Wenn er stark kaute, war es mir manchmal, als ob er mir etwas erzählen wollte. Wir waren eins, und er wäre unbesehen mit mir von einem Felsen in das Meer gesprungen. Mir ist, als sei ich ihm schuldig, ihm das nachzurufen.

Auch wenn man viele Pferde im Stall hat, ist meist ein Liebling darunter. Wenn man aber Tag für Tag nur immer einen reitet, verwächst man ganz und gar mit ihm. Moritz wußte, daß ich ihn liebte, er fühlte sich als Mensch dem hohen Blute dieses Pferdes unterlegen und haßte es, weil es mir nahe stand und weil er glaubte, daß es eine Schuld an mir trüge.

Die Araber sind glücklich. Sie lassen keine fremde Hand an ihre edlen Pferde heran, keinen Sklaven, der aus Liebe, Eifersucht und Schmerz zur Bestie werden könnte.

Die Nacht ist nun herum, Hug. Der Morgen kommt und vertreibt das Todesgrauen, das zum ersten Male zu mir kam und nach mir faßte, während ich schrieb ...

*

ER hat mir ein Handschreiben geschickt, ER! Du hättest Ihm lieber nichts sagen sollen. Er kommt ja jetzt bald herunter ins Mittelmeer und ich soll Ihm bis Genua entgegenfahren. Von da will Er mich mitnehmen. Da, wo Er hinführe, sei es staubfrei. Und dann schrieb Er noch, daß Er zum ersten Male in Brägelsdorf ohne mich gejagt hätte und Er wollte mir von euch erzählen und Sie ließe mich schön grüßen. Aber ich weiß doch nicht, ob ich dann noch kann ...

*

Ich fahre heute nacht nach Berlin! Wenn du den Brief erhältst, bin ich schon wieder auf dem Rückwege. Ich habe Fieber, fühle mich aber sehr frisch und wohl, gar keine Spur matt. Der Arzt hat mir gesagt, es könnte noch länger dauern, aber auch ganz plötzlich kommen.

Einmal möchte ich » sie« doch noch vorher sehen, nur von weitem. Sie sind gerade in Berlin und ich habe telegraphisch festgestellt, daß August Friedrichs am Vierundzwanzigsten einen kleinen Ball geben, der ihretwegen veranstaltet ist. Und dann möchte ich, wenn es möglich ist, Ihm doch noch einmal die Hand küssen und für alles danken.

Ich fühle mich glänzend und bin noch so stark. Wer weiß, ob ich euch nicht noch in Brägelsdorf überraschen werde ...


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