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Sechsundzwanzigstes Kapitel.

Das Gespensterhaus. – Schläfrige Gespenster. – Eine Goldkiste. – Schlimmes Pech!

 

Am folgenden Nachmittag hatten sich die beiden Jungen bei dem alten Baumstumpf eingefunden, um ihre dortgelassenen Grabgeräte abzuholen. Tom brannte vor Verlangen nach dem gespenstischen Hause – Huck war weniger eifrig und fragte plötzlich:

»Welchen Wochentag haben wir heute?«

Tom sann nach und fuhr lebhaft empor:

»Das ist mir nicht in den Sinn gekommen, Huck!«

»Mir ebenso wenig. Aber auf einmal fiel es mir siedend heiß ein. Es ist Freitag!«

»Verdammt! Vorsicht ist die Mutter der Weisheit, Huck! Es hätte uns schlimm gehen können, wenn wir an einem Freitag angefangen hätten.«

»Ergehen können? Sage lieber, es würde uns ergangen sein! Es mag glückliche Tage geben, aber der Freitag ist sicher nicht unter ihnen!«

»Jeder Narr weiß das. Ich glaube schwerlich, daß du das zuerst herausfandest, Huck!«

»Das habe ich auch nie behauptet, oder? Und dann handelt es sich nicht um Freitag allein. Vergangene Nacht hatte ich einen bösen Traum. Mir träumte von Ratten!«

»Träumtest du? Schlimmes Zeichen! Bissen sie sich miteinander herum?«

»Nein!«

»Das ist ein Glück! Wenn sie nicht miteinander kämpfen, weißt du, so hat das weiter nichts, als Verdruß zu bedeuten. Was wir dabei zu thun haben, ist, uns sorgfältig in acht zu nehmen, und nicht blindlings hineinzutappen. Schieben wir unser Unternehmen für heute auf. Laß uns ein Spiel machen. Kennst du Robin Hood, Huck?«

»Wer oder was ist Robin Hood?«

»Wie! Das war einer der größten Männer, die jemals in England gelebt haben, und der beste unter ihnen, und Räuber seines Zeichens!«

»Hurra! Ich wollte, ich wäre es! Wen beraubte er?«

»O, nur Polizeibeamte, Bischöfe, Geldprotzen, Könige und dergleichen. Aber niemals plagte er die Armen. Er liebte sie, und teilte brüderlich mit ihnen.«

»Das muß ein Kapitalkerl gewesen sein!«

»Du darfst darauf wetten, Huck. O, das war der edelste Mann, der jemals existierte! Von der Sorte giebt es keine mehr! Er konnte sich eine Hand auf den Rücken binden lassen und mit der andern allein auch den Stärksten überwinden; und wenn er seinen Eibenholzbolzen zur Hand nahm, durchbohrte er, Schuß für Schuß, ein zehn Cent-Stück auf anderthalb Meilen Distanz.«

»Was ist ein Eibenholzbolzen?«

»Weiß nicht! S'ist eben ein Bogen. Und wenn er die Münze nicht ins Centrum, sondern mehr gegen den Rand zu traf, saß er nieder und weinte – und fluchte. – Aber laß uns ihn spielen! Es ist eine noble Unterhaltung!«

»Einverstanden!«

Sie spielten den ganzen Nachmittag Robin Hood, warfen von Zeit zu Zeit einen begehrlichen Blick hinunter nach dem gespenstischen Hause, und teilten sich ihre Hoffnungen und Befürchtungen für den folgenden Tag mit. Als die Sonne sich dem Westen zuneigte, begaben sie sich auf den Rückweg durch die langen Schatten der Bäume und verloren sich bald im Gehölze von Kardiff-Hill.

Kurz nach Mittag des folgenden Tages waren sie wieder bei dem alten Baumstumpf. Sie rauchten ein Pfeifchen, plauderten im Schatten, und gruben noch ein bißchen in dem alten, aufgegebenen Loche. Nicht, weil sie von ihrer Mühe großen Erfolg erwarteten, nur, weil Tom meinte, es wäre nicht selten vorgekommen, daß ein beinahe erreichter Schatz aufgegeben und dann von dem Nächstkommenden ohne große Mühe gehoben worden sei. Das war nun freilich diesmal nicht der Fall, und somit schulterten sie ihre Geräte und verließen den Platz im Bewußtsein, nicht mit der Glücksgöttin gespielt, sondern alles pünktlich erfüllt zu haben, was zum Schatzgraben gehört.

Sie kamen bei dem Gespensterhause an. Es lag etwas so unheimlich Drückendes, so tief Beängstigendes in der schwülen Hitze, der trostlosen Einsamkeit des Platzes und im Greuel der Verwüstung des Gebäudes, daß sie nicht wagten, es zu betreten. Sie schlichen furchtsam näher und warfen einen scheuen Blick durch das Thor. Sie sahen einen mit Gestrüpp überwucherten, unbedielten Raum; eine alte Feuerstelle, leere Fensteröffnungen und eine zerfallene Treppe. Hier und da, von den Wänden, und überall, wo das Auge hinsah, hingen zerrissene Spinnengewebe. Endlich wagten sie einzutreten. Leise flüsternd, mit fliegenden Pulsen, Auge und Ohr auf der Lauer, waren all ihre Muskeln gespannt, um beim geringsten Geräusch fliehen zu können.

Vertrauter mit der Scene geworden, verminderte sich ihre Furcht, und sie unterwarfen die Stelle einem genauen Augenschein, über ihre eigene Kühnheit erstaunt. Dann wunderte es sie, wie es im oberen Stockwerk aussähe. Sie schnitten sich zwar möglicherweise durch den Besuch desselben den Rückzug ab, aber ihre Neugierde war zu lebhaft, sie mußten es auf alle Gefahr hin wagen. Sie warfen ihre Gerätschaften in einen Winkel und schritten die Treppe hinauf. Sie stießen auf die gleichen Spuren des Zerfalls. In einer Ecke befand sich ein Verschlag, der Geheimnisse zu bergen schien. Sie sahen sich getäuscht, er war leer.

Ihre anfängliche Furcht hatte inzwischen der vollsten Zuversicht Platz gemacht, sie waren eben im Begriff, ihre Geräte zu holen, als –

»St!« machte Tom.

»Was giebt's?« wisperte Huck totenbleich.

»St! Dort! Hörst du nicht?«

»Doch! Ach Gott! Fort von hier!«

»Ruhig! Rühre dich nicht! Sie kommen gerade gegen die Thüre!«

Die Jungen streckten sich auf die Dielen nieder und sahen zitternd vor banger Erwartung durch die in den Brettern befindlichen Astlöcher.

»Sie bleiben stehen! ... Nein sie kommen! Da sind sie! Keinen Laut mehr, Huck! Ach Gott, wenn ich nur draußen wäre!«

Zwei Männer traten ein.

»Der eine ist der taubstumme Spanier, der kürzlich einigemal sich in der Stadt sehen ließ! Den anderen kenne ich nicht!« sagte jeder der beiden Jungen zu sich selbst.

Der andere war eine zerlumpte, ungekämmte Figur, mit nichts weniger als ansprechenden Zügen. Der Spanier war in ein Separé gehüllt, trug einen starken, weißen Backenbart, grüne Augengläser, und lange weiße Haare quollen unter seinem Sombrero hervor.

Beim Eintritt sprach der »andere« leise, aber eifrig; sie setzten sich auf den Boden, das Gesicht der Thüre zugewandt, und der Sprecher fuhr fort. Nach und nach setzte er die anfänglich beobachtete Vorsicht beiseite, und seine Worte wurden verständlich.

»Nein,« sagte er, »ich habe mir alles wohl überlegt, aber ich will nichts damit zu thun haben. Es ist zu gefährlich!«

»Gefährlich!« grunzte der »taubstumme« Spanier zur großen Ueberraschung der Knaben. »Milchsuppe!«

Die Jungen erschraken zum Tode. Das war die Stimme des Indianer Joe. – Eine Pause folgte Dann sagte Indianer Joe:

»War denn der Streich, den wir da unten verübten, weniger gefährlich? Und doch hatte er keine Folgen!«

»Das ist etwas Anderes! So weit oben am Flusse, und weit und breit kein anderes Haus. Es wird nie herauskommen, daß wir den Versuch machten, und umso weniger, als er uns ja nicht gelang!«

»Gut! Aber giebt es etwas Gefährlicheres, als am hellen Tage hieher zu kommen? Würde nicht jeder Verdacht schöpfen, der uns sähe?«

»Weiß wohl! Aber nach jenem Narrenstreich erschien mir dieser Platz als der geeignetste für eine Zusammenkunft Ich muß fort aus dieser Baracke, und hätte sie schon gestern verlassen sollen. Ich durfte es aber nicht wagen. Diese höllischen Jungen mit ihren Spielen, gerade gegenüber, auf dem Hügel dort!«

Die »höllischen Jungen« erzitterten aufs neue unter dem Eindruck dieser Aeußerung, und priesen sich glücklich, daß sie sich noch rechtzeitig auf den Freitag erinnert und ihr Unternehmen um einen Tag aufgeschoben hatten. Sie wünschten herzlich, daß aus diesem Tag ein Jahr geworden wäre.

Die beiden Männer brachten einige Lebensmittel zum Vorschein und aßen, in tiefes Schweigen und Nachdenken versunken.

Joe unterbrach es endlich: »Höre, alter Junge, du gehst hinauf am Flusse in deine Heimat und wartest dort, bis ich dir ein Zeichen gebe. Ich inzwischen, werde mich noch einmal in die Stadt wagen, um die Gelegenheit auszukundschaften. Sind die Anzeichen günstig, so führen wir den ›gefährlichen‹ Streich aus, und dann auf nach Texas. Wir werden uns kein Gras unter den Füßen wachsen lassen!«

Das klang befriedigend. Die Unterhaltung fiel, Joe gähnte und sagte: »Ich falle um vor Schlaf, die Reihe ist an dir, Wache zu halten!« – Er legte sich und fing bald zu schnarchen an. Sein Kamerad stieß ihn einigemal an, und der Schlaf wurde geräuschloser. Nun begann der Wachehabende zu nicken, die Lider fielen über die Augen, und beide schliefen um die Wette. Die Knaben holten tief Atem.

»Jetzt fort! Komm!« flüsterte Tom.

»Ich kann nicht! Wenn sie erwachten, die bloße Angst würde mich töten!«

Tom drang in ihn. Huck weigerte sich. Zuletzt erhob sich Tom allein, langsam und vorsichtig, und wollte fort. Aber sein erster Tritt hatte ein so lautes Krachen des alten Bodens zur Folge, daß er keinen zweiten versuchte, und tödlich erschrocken niedersank. So lagen sie, und zählten die Sekunden, bis sie ihnen zur Ewigkeit geworden zu sein schienen. Mit großer Befriedigung bemerkten sie endlich, daß der Tag sich neigte.

Das Schnarchduett verwandelte sich in ein Solo. Der Indianer Joe erhob sich, stierte umher und seine Züge verzerrten sich zu einem unheimlichen Lachen, als er seinen Gefährten neben sich schlafen sah. Er stieß ihn mit dem Fuße und sagte:

»He da! Du bist mir ein schöner Wächter, du! Thut aber nichts. Es ist inzwischen nichts vorgefallen!«

»Wie? Habe ich geschlafen?«

»Ein bißchen, ja! Es ist nahezu Zeit, von hier aufzubrechen. Was thun wir mit unserm kleinen, erbeuteten Schatze?«

»Weiß nicht recht! Es wird wohl am geratensten sein ihn, wie gewohnt, hier zu lassen, bis wir südwärts ziehen. Sechshundertundfünfzig Dollars fallen ins Gewicht!«

»Nun gut, wir können ja immer noch einmal herkommen!«

»Ja, aber dann bei Nacht, wie früher! Es ist besser!«

»Jawohl, aber es kann lange anstehen, bis ich die günstige Gelegenheit zu dem beabsichtigten Handstreich erspähe; inzwischen kann sich manches ereignen, und das Geld ist nicht sicher genug versteckt. Laß es uns regelrecht und tief einscharren.«

»Das ist ein kluger Einfall!« sagte der andere, schritt durch das Gemach, entfernte einige der hintersten Steine des Feuerherdes und brachte einen angenehm klingenden Sack zum Vorschein. Er nahm zwanzig bis dreißig Dollars für sich, und ebensoviel für Joe daraus, und reichte ihn dem Indianer Joe, der emsig beschäftigt war, in der Ecke mit seinem Bowie-Messer ein Loch zu graben.

Die Jungen hatten über diesen Vorgängen all ihre Furcht, ihr ganzes Elend vergessen. Nie geahntes Glück! Sechshundert Dollars waren Geldes genug, um ein halb Dutzend Jungen zu bereichern. Das war das wahre Schatzgraben mit den prächtigsten Aussichten auf Erfolg! Da war keine Unsicherheit, keine Ungewißheit mehr. Da lag der Schatz! Sie stießen sich wiederholt leicht mit den Ellbogen an und verstanden die stumme Frage:

»Reut es dich noch, hierher gekommen zu sein?«

Joes Messer stieß auf etwas Hartes.

»Hallo!« rief er.

»Was giebt's?« fragte sein Kamerad.

»Ein halbverfaultes Brett – nein, eine Kiste! hier, hilf ein wenig; wir werden bald wissen, was es ist! Halt, da hab' ich ein Loch gebrochen!« Er griff hinein und sagte:

»Mann, das ist Geld!«

Sie untersuchten die Hand voll Münzen. Es war Geld. Die Männer waren nicht weniger überrascht und entzückt, als die Jungen oben. Joes Kamerad sagte:

»Das werden wir bald haben! Oben in der Ecke, dem Herde gegenüber, sah ich noch kürzlich eine alte, rostige Spitzhaue. Er rannte die Treppe hinauf, und brachte die Haue und die Schaufel der Knaben. Joe ergriff die Haue, betrachtete sie aufmerksam, brummte etwas in den Bart, und machte kräftigen Gebrauch von ihr. Die Kiste war schnell ausgegraben. Sie war nicht sehr groß, in Eisen gebunden, und mußte vor Jahren sehr stark gewesen sein, ehe der Zahn der Zeit an ihr genagt. Die Männer betrachteten ihren Fund in lautlosem Entzücken.

»Kamerad, hier liegen tausende von Dollars. Ich habe immer gehört, daß Murcel einen ganzen Sommer lang die Gegend mit seiner Bande unsicher gemacht habe!«

»Ich auch, und hier haben wir den Beweis dafür!«

»Nun hast du wohl nicht nötig, deinen Handstreich auszuführen?«

Der Mischling runzelte die Stirne:

»Du kennst mich schlecht! Wenigstens kennst du nicht die Triebfeder meines Vorhabens. Es ist nicht sowohl die Begierde, Beute zu machen, als die der Rache!« und ein Unheil verkündendes Feuer blitzte in seinen Augen auf. »Ich bedarf dazu deiner Hilfe. Wenn meine Rache gesättigt ist, aber erst dann, fort nach Texas! Inzwischen gehst du zu deiner Frau und deinen Kindern, und wartest ruhig ab, bis ich etwas von mir hören lasse!«

»Nun gut, wenn's nicht anders sein kann. Aber was fangen wir mit dem Golde an? Es wieder einscharren?«

»Ja!« (Ueberschwängliches Entzücken oben.)

»Doch nein, beim großen Sachem! Nein! (Ungeheure Bestürzung oben.) Ich hätte es beinahe vergessen. An dieser Spitzhacke war frische Erde. (Entsetzen ergriff die Knaben.) »Wozu eine Haue und eine Schaufel hier, an diesem verlassenen Ort? Wer brachte sie her? Wo sind die, die sie brachten? Hast du jemand gehört? jemand gesehen? Was? Den Schatz wieder einscharren, damit die Nächstkommenden den aufgewühlten Boden sehen? Das würde noch fehlen! Nein, nein, so dumm bin ich nicht! Wir bringen den Schatz in mein Versteck!«

»Recht so! Das hätte mir schon vorher einfallen sollen. Du meinst doch Nummer eins?«

»Nein, Nummer zwei! Unter dem Kreuz! Der andere Platz ist zu zugänglich und nicht abgelegen genug!«

»Gut! Es ist nun finster genug, um von hier aufbrechen zu können.«

Der Indianer Joe erhob sich, und spähte vorsichtig durch alle Fensteröffnungen.

»Wer nur diese Geräte hierher gebracht haben mag? Was meinst du? Ist vielleicht jemand oben?«

Der Atem stockte den Jungen. Der Indianer Joe legte die Hand an den Messergriff, stand einen Augenblick zögernd, und wandte sich dann gegen die Treppe. Die Knaben dachten an den Verschlag, waren aber so kraftlos vor Schrecken, daß sie sich nicht zu rühren vermochten. Die Treppe ächzte unter den sich nähernden Schritten – die helle Verzweiflung stachelte die Jungen auf – eben wollten sie sich in den Verschlag flüchten – da brach eine der morschen Treppenstufen, und Joe lag auf dem Rücken am Fuße derselben. Unter Fluchen und Pusten raffte er sich auf.

»Geschieht dir recht! Was soll das dumme Zeug! Ist jemand oben, so bleibe er oben, was macht uns das? Will er aber herunterspringen und in Unannehmlichkeiten geraten, so mag er es thun! In einigen Minuten ist es dunkle Nacht, und ich möchte keinem raten, uns zu folgen. Gewiß hat der, der diese Dinge hierher brachte, uns erblickt, für Gespenster oder Teufel gehalten, ist in der Angst davongelaufen und läuft noch!«

Joe murrte, stimmte aber endlich seinem Gefährten bei, die letzte Tageshelle zu benützen, um sich zum Abmarsch fertig zu machen. Kurz nachher schlüpften sie im tiefen Zwielicht aus dem Hause, und wandten sich mit ihrer kostbaren Kiste gegen den Fluß.

Tom und Huck erhoben sich, schwach aber erleichtert, und schauten ihnen durch die Risse zwischen den Balken des Hauses nach. Ihnen folgen? Sie nicht! Sie waren zufrieden, als sie mit ungebrochenen Hälsen zu ebener Erde angekommen waren, und schlugen ungesäumt den Weg nach Hause auf dem über den Hügel führenden Fußpfade ein. Das Gespräch war nicht sehr lebhaft. Keiner hatte Lust dazu. Sie hatten genug zu thun, sich selbst zu hassen – und den Gedanken zu hassen, der sie zum Mitnehmen der Hacke und Spaten veranlaßt. Ohne diese Werkzeuge hätte der Indianer Joe niemals Verdacht geschöpft. Er würde das Silber mit dem Golde dort im Versteck gelassen, bis seine Rache gesättigt gewesen wäre, und dann das Nachsehen gehabt haben. Welch Unglück, diese Gerätschaften hergeschleppt zu haben! – Sie beschlossen, dem Indianer Joe aufzulauern, wenn er in die Stadt käme, um die Gelegenheit zu seiner Rache zu erspähen, und ihm bis Nummer zwei nachzuschleichen, wo das auch immer sein möge. Da, bei dem Wort »Rache« durchzuckte ein schrecklicher Gedanke Toms Gehirn. Er wandte sich an Huck:

»Was meinst du, Huck, wenn er uns suchte?«

Huck fiel vor Schrecken fast um.

»Schweig! Ich bitte dich!«

Sie besprachen diese Möglichkeit nach allen Seiten und kamen zum Schlüsse, daß Joe auch jemand anderes, oder im schlimmsten Falle, Tom allein meinen könne, da nur dieser gegen ihn gezeugt habe.

Tom fand nur geringen Trost in diesem Argumente, und hätte vorgezogen, einen Mitbeteiligten zu haben.


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