Auguste Supper
Der Gaukler
Auguste Supper

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Einführung

In einem mächtigen Buch blättert der Wind.

Niemand sonst vermag darin zu blättern, denn es liegt, Menschenhänden entrückt, dort, wo der gewesene Tag verdämmert und der kommende erst einen leichten Goldglanz über den Himmel sendet.

Aber, ob Hände dort nicht hinreichen, – heiße, ja gierige Augen warten beständig, bis ein Lufthauch die Blätter herumwirft.

Worte erhaschen sie dann, Worte und abgerissene Sätze ohne Zusammenhang.

Brennender Eifer zimmert daraus unermüdlich und kunstfertig Geschichte.

Auch andere Augen gibt es. Solche, die keine Gier, kaum die Neugier kennen.

Augen, die nie auf Beute lauern und doch beständig einsammeln. Augen, die der Tiefe gleichen, zu der die Wasser von selber kommen. Sie sind es, denen in wunderbaren Stunden ganze Seiten des Buches entgegenleuchten. 6

Da ist dann alles Zusammenhang, Klarheit, Wahrheit. Es bleibt nichts zu ergänzen, zu verknüpfen, um- und auszudeuten. Das so Erschaute wird nicht Geschichte.

Ein Brünnlein wird es, das am Wege quillt, damit der Wanderer seinen Durst daran stille oder seine brennenden Augen kühle. 7

 


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