Hermann Sudermann
Frau Sorge
Hermann Sudermann

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Meyhöfer warf ihm einen giftigen Blick zu und lachte dann höhnisch in sich hinein. Douglas achtete nicht auf ihn, sondern setzte sich in die entgegengesetzte Ecke, Elsbeth mit sich ziehend. Sie sah bleich und angegriffen aus und hatte ein schüchternes, ängstliches Wesen, das von der fremden, unbehaglichen Umgebung herrühren mochte.

Sie nickte mit einem flüchtigen Lächeln nach der Mutter und den Schwestern herüber und sah Paul mit einem sinnenden Blicke an, der etwas zu fragen schien.

Er schlug die Augen nieder, denn er konnte den Blick nicht ertragen. – Die Mutter machte eine Bewegung, zu ihr hinüber zu gehen, aber Meyhöfer ergriff sie beim Rocke und sagte, lauter, als es wohl nötig gewesen:

»Daß du dich unterstehst!«

Paul war wie gelähmt. Seine Knie bebten, auf seiner Stirn lastete ein dumpfer Druck, der ihm jeglichen Gedanken benahm.

»Du wirst ihr Schande bringen«, murmelte er immerfort vor sich hin, aber ohne zu wissen, was er sagte.

Drinnen im Schwurgerichtssaale begann das Zeugenverhör. Einer nach dem andern wurde aufgerufen.

Zuerst kamen die Tagelöhner an die Reihe, dann der Wirt, in dessen Schenke Raudszus die Äußerungen getan, dann das zerlumpte Häuflein aus dem Winkel. – Das Zimmer fing an, sich zu leeren. – Hierauf wurde der Name des Herrn Douglas genannt. Er murmelte seiner Tochter ein paar Worte ins Ohr, die auf die Meyhöfers Bezug haben mußten, und ging mit seinen breiten Schritten von dannen.

Die Hände auf dem Schoße gefaltet, saß sie nun einsam an der Wand. Eine tiefe Röte der Erregung entflammte auf ihren Wangen. Gar lieblich und beklommen schaute sie drein, und ihr schlichtes, wahrhaftes Wesen malte sich in jedem ihrer Züge.

Die Mutter ließ keinen Blick von ihr, und bisweilen sah sie zu Paul hinüber und lächelte dabei wie im Traume.

Eine Viertelstunde verrann, dann wurde auch Elsbeths Name gerufen. Sie warf noch einen freundlichen Blick zur Mutter hin, dann verschwand sie in der Tür. Ihr Verhör währte nicht lange. – »Herr Meyhöfer senior«, rief der Diener vom Saale her und sprang herzu, um Paul beim Tragen des Stuhles behilflich zu sein. Der Alte prustete und blies die Backen, dann wieder lehnte er sich mit mannhaft leisem Ächzen nach hintenüber, innerlich hocherfreut, eine so effektvolle Rolle spielen zu dürfen.

Der weite Schwurgerichtssaal verschwamm vor Pauls Augen in einem rötlichen Nebel, undeutlich sah er dichtgedrängte Gesichter auf sich oder den Vater niederstarren, dann mußte er den Saal aufs neue verlassen.

Die Schwestern, die bis dahin neugierig um sich geschaut hatten, fingen an, sich zu fürchten. Um die Angst zu betäuben, aßen sie die mitgebrachten Butterbrote. Paul sprach ihnen Mut zu und lehnte die Wurst ab, die sie ihm großmütig boten.

Die Mutter hatte sich in einen Winkel zurückgezogen, zitterte leise und meinte von Zeit zu Zeit: »Was mögen sie aber von mir wollen?«

»Herr Meyhöfer junior«, hallte es von der Tür.

Im nächsten Augenblicke stand er in dem hohen, menschengefüllten Raume vor einem erhöhten Tische, an welchem etliche Männer mit strengen und ernsten Gesichtern saßen; nur einer, der ein wenig abseits Platz genommen hatte, lächelte immer. Das war der Staatsanwalt, vor dem alle Welt sich fürchtete. Auf der rechten Seite des Saales saß gleichfalls auf erhöhten Plätzen ein Häuflein würdiger Bürger, die sehr gelangweilt dreinschauten und sich mit Federmessern, Papierschnitzel usw. die Zeit zu vertreiben suchten. Das waren die Geschworenen. Auf der linken Seite saß in einer verschlossenen Bank der Angeklagte. Er äugelte mit dem Zuschauerraum und machte ein Gesicht, als ob die Sache jeden andern anginge, nur nicht ihn. So freundlich hatte Paul den finstern Kerl noch nie gesehen.

»Sie heißen Paul Meyhöfer, sind geboren dann und dann, evangelisch«, usw. fragte der mittelste der Richter, ein Mann mit einem ganz kurzgeschorenen Kopfe und einer scharfkantigen Nase, indem er die Daten aus einem großen Hefte ablas. Er tat das in einem gemütlichen Murmeltone, aber plötzlich wurde seine Stimme scharf und schneidig wie ein Messer, und seine Augen schossen Blitze auf Paul hernieder.

»Vor Ihrer Vernehmung, Herr Paul Meyhöfer, mache ich Sie darauf aufmerksam, daß Sie Ihre Aussage hernach mit einem Eide beschwören müssen.«

Paul erschauerte. Wie ein Stich war das Wort »Eid« durch seine Seele gefahren. Ihm war zumute, als müßte er niederstürzen und sein Angesicht vor all den Späheraugen verbergen, die auf ihn niederstarrten.

Und dann fühlte er allgemach eine merkwürdige Veränderung in sich vorgehen. Die glotzenden Augen verschwanden – der Saal tauchte sich in Nebel, und je länger des Richters klare, scharfe Stimme auf ihn einsprach, je eindringlicher er sich mit himmlischen und irdischen Strafen bedrohen hörte, desto mehr war ihm zumute, als sei er ganz allein mit jenem Manne in dem weiten Saale, und all sein Sinnen richtete sich darauf, ihm so zu antworten, daß Elsbeth aus dem Spiele blieb. »Jetzt gilt's – jetzt zeig dich als Mann«, rief es in ihm. Es war ein ähnliches Gefühl wie damals, als er oben auf dem Dache gesessen hatte; sein Geist verschärfte sich, und der dumpfe Druck, der allezeit auf ihm lastete, sank von ihm ab, als löste man Ketten, mit denen er gefesselt gewesen.

Er erzählte mit ruhigen, klaren Worten, was er von dem Angeklagten wußte, und schilderte sein Wesen; auch, daß er sich ihm innerlich verwandt gefühlt hatte, gab er an.

Als er das sagte, ging ein Murmeln durch den Saal, die Geschworenen ließen die Papierschnitzel sinken, und zwei oder drei Federmesser klappten geräuschvoll zu.

»Was geschah, als Herr Douglas mit Ihrem Vater zusammengeraten war?« fragte der Präsident.

»Das kann ich nicht sagen«, erwiderte er mit fester Stimme.

»Weshalb nicht?«

»Ich müßte Übles von meinem Vater sprechen!« antwortete er.

»Was heißt das ›Übles‹?« fragte der Präsident. »Wollen Sie damit sagen, daß Sie fürchten, Ihren Vater einer strafrechtlichen Verfolgung auszusetzen?«

»Ja«, erwidert er leise.

Wiederum ging das Murmeln durch den Saal, und hinter seinem Rücken hörte er knirschend die Stimme seines Vaters: »Der ungeratene Schlingel!« Doch ließ er sich dadurch nicht irremachen. »Das Gesetz gestattet Ihnen, in solchem Falle die Aussage zu verweigern«, fuhr der Präsident fort. »Wie aber geschah es, daß Ihr Vater sich gegen Raudszus wandte?«

Ohne Stocken erzählte er den Vorgang, nur als er beichten mußte, wie er seinen Vater ins Haus getragen, bebte seine Stimme, und er wandte sich um, als wollte er ihn um Verzeihung flehen.

Der Alte hatte die Fäuste geballt, und seine Zähne schlugen aufeinander. Er mußte erleben, daß sein eigener Sohn die Glorie des Helden von seinem Haupte riß.

»Und nachdem Sie den Knecht entlassen, sahen und hörten Sie nichts mehr von ihm?« fragte der Präsident.

»Nein...«

»Als sie in jener Brandnacht erwachten, was sahen Sie da zuerst?« fragte er weiter.

Langes Schweigen. Paul griff mit beiden Händen nach der Stirn und taumelte zwei Schritte zurück.

Eine Bewegung des Mitleids ging durch den Saal. Man glaubte nicht anders, als daß die Erinnerung an den fürchterlichen Augenblick ihn übermannte.

Das Schweigen dauerte fort.

»So antworten Sie doch.«

»Ich – schlief – nicht.«

»Sie waren also noch wach... Befanden Sie sich in Ihrem Schlafzimmer, als Sie den ersten Feuerschein gewahrten?«

»Nein!«

»Wo waren Sie?«

Lange Pause. Man hätte ein Blatt zur Erde fallen hören, so still war es im Saale.

»Sie waren nicht in Ihrem Heimathause?«

»Nein.«

»Also wo?«

»Im – Garten – von Helenenthal.«

Ein dumpfes Geräusch erhob sich, das sich zum Tumulte steigerte, als der alte Douglas, der von seinem Sitz aufgesprungen war, mit dröhnender Stimme in den Saal hineinrief. »Was hatten Sie da zu suchen?« Der alte Meyhöfer stieß einen Fluch aus, Elsbeth entfärbte sich und sank mit dem Kopfe schwer gegen die Lehne der Bank.

Der Präsident ergriff die Klingel.

»Ich ersuche den Zeugen um Ruhe«, sprach er, »ich selbst stelle die Fragen. Bei nochmaliger Störung lasse ich Sie aus dem Saale entfernen. – Also, Herr Paul Meyhöfer, was wollten Sie im Garten von Helenenthal?«

In demselben Augenblick erhob sich im Hintergrunde ein neues Gemurmel, und im Zeugenraume bildete sich eine Gruppe um Elsbeth.

»Was gibt's da?« fragte der Präsident.

Der Staatsanwalt, dessen Auge kein Stäubchen im ganzen Saal entgangen war, neigte sich zu ihm herüber und flüsterte mit vielsagendem Lächeln:

»Die Zeugin ist in Ohnmacht gefallen.«

Da lächelte auch der Präsident, und das ganze Richterkollegium lächelte.

Elsbeth verließ, von ihrem Vater unterstützt, den Saal...

Nun erhob sich ein kleiner Mann mit einem scharfgeschnittenen Gesicht, der vor dem Angeklagten saß und während der ganzen Zeit mit einem Schlüsselbund gespielt hatte, und sagte:

»Ich ersuche den Herrn Präsidenten, die Verhandlung auf fünf Minuten zu vertagen, da die Gegenwart der mitbeteiligten Zeugin von Wichtigkeit ist.«

Paul warf diesem Manne einen scheuen Blick zu. Die Verhandlung wurde vertagt.

Die fünf Minuten waren eine Ewigkeit. Paul durfte sich auf die Zeugenbank niedersetzen. Der Vater sah ihn unverwandt mit wütenden Augen an, aber er gab ihm kein Zeichen, daß er ihn sprechen wolle.

Elsbeth wurde in den Saal geführt, blaß wie eine Leiche, und Paul trat aufs neue vor die Schranken.

»Ich ermahne Sie nochmals« , begann der Präsident, »sich in allen Stücken genau an die Wahrheit zu halten, denn Sie wissen, daß jedes Wort Ihrer Aussage unter den Zeugeneid fällt.«

»Ich weiß es«, sagte Paul.

»Jedoch haben Sie, wie Sie wissen, das Recht, die Aussage zu verweigern, wenn Sie glauben befürchten zu müssen, daß dieselbe Ihnen oder einem Angehörigen eine Strafe zuziehen dürfte. Wollen und können Sie, wie vorhin, auch jetzt von diesem Rechte Gebrauch machen?«

»Nein.«

Er sprach es mit fester, klarer Stimme, denn in ihm war die Gewißheit aufgegangen, daß Elsbeths Ehre rettungslos verfallen war, wenn er jetzt schwieg.

»Aber wenn mein Eid ein Meineid wird?« hallte es hinterher aus seinem Gewissen nach. Es war zu spät.

»Also – was wollten Sie in dem Garten?« fragte der Präsident.

»Ich wollte – gutmachen, was in meinem Vaterhaus an Douglas verschuldet war.«

Ein Murmeln der Enttäuschung und des Unglaubens ging durch den Saal.

»Und dazu schlichen Sie in dem fremden Garten umher?«

»Ich hatte das Verlangen, irgend jemanden zu treffen, dem ich Abbitte hätte leisten können.«

»Und hierzu suchten Sie sich die Nachtzeit aus?«

»Ich konnte nicht schlafen.«

»Und Sie wurden von Ihrer Unruhe dorthin getrieben?«

»Ja.«

»Trafen Sie jemanden in dem Garten?«

»Nein.«

»Waren Sie schon früher einmal zu derselben Stunde dort gewesen?«

Lange Pause; dann ging ein abermaliges »Nein«, doch dieses Mal leise und zögernd, gleichsam dem Gewissen abgerungen, aus seinem Munde...

Die Spannung, die auf den Gemütern lastete, begann sich zu lösen, der Präsident blätterte in seinen Akten, und Elsbeth starrte mit großen, glanzlosen Augen zu ihm herüber.

»Wo befanden Sie sich, als Sie den Feuerschein zuerst bemerkten?«

»Etwa zwanzig Schritt von dem Helenenthaler Wohnhaus entfernt!«

»Und was taten Sie alsdann?«

»Ich war sehr erschrocken und eilte sofort nach dem Heimathof zurück.«

»Auf welchem Wege verließen Sie den Garten?«

»Über den Gartenzaun.«

»Sie öffneten also nicht die Türe, welche vom Garten nach dem Hofe führt?«

»Nein.«

»Und schritten nicht an dem Giebel vorbei?«

»Nein.«

Eine neue Unruhe machte sich im Saale bemerkbar. Der kleine Mann mit dem Schlüsselbunde erhob sich und sagte:

»Ich bitte den Herrn Präsidenten, Fräulein Douglas noch einmal über das zu verhören, was sie in jener Nacht gehört haben will."

»Fräulein Douglas, ich bitte«, sagte der Präsident.

Mit einem langen Blick auf Paul trat sie vor. Dicht nebeneinander standen sie nun in dem weiten, menschengefüllten Saale, als ob sie zusammengehörten.

»Wohin verliefen sich die Schritte, die Sie hörten, als der Feuerschein Sie weckte?«

»Nach dem Hofe zu«, erwiderte sie leise, kaum vernehmbar.

»Und hörten Sie deutlich die Klinke der Gartentüre klappen?«

»Ja.«

»Bedenken Sie wohl, ob Sie sich nicht getäuscht haben können?«

»Ich habe mich nicht getäuscht«, erwiderte sie leise, doch bestimmt.

»Ich danke. Sie können sich setzen.«

Mit unsicheren Schritten ging sie auf ihren Platz zurück. Seit jenem verhängnisvollen »Nein« hing ihr Blick an Paul wie festgebannt. Sie schien alles andere darüber vergessen zu haben.

»Als Sie den Gartenzaun überschritten hatten, welchen Weg schlugen Sie dann ein?« fragte der Präsident weiter, zu Paul gewandt.

»Über die Heide!«

»Berührten Sie den Wald?«

»Nein – ich lief etwa zwei- bis dreihundert Schritt weit davon vorüber.«

»Begegneten Sie auf Ihrem Wege jemandem?«

»Ich sah einen Schatten, der sich dem Walde zu bewegte und bei meinem Kommen plötzlich verschwunden war.«

Eine langanhaltende Bewegung ging durch den Raum, der Angeklagte verfärbte sich, und sein Auge nahm einen starren, glotzenden Ausdruck an. – Der Staatsanwalt ließ keinen Blick von ihm.

Noch ein paar Nebenfragen, dann durfte Paul sich setzen.

Die Mutter und die Schwestern wurden gerufen, aber was sie auszusagen hatten, war ohne Belang. Die Schwestern schauten neugierig, beinahe keck in die Runde. Die Mutter weinte, als sie den Augenblick des Erwachens erzählen mußte.

Paul fühlte sich stolz und glücklich darüber, daß Elsbeth nicht durch ihn verraten worden. Er schaute lächelnd vor sich nieder und freute sich seines Mutes. Doch als die Zeugen zur Vereidigung vorgerufen wurden und er die Hand erheben sollte, da war es ihm, als hinge eine Zentnerlast daran, als riefe eine leise, traurige Stimme ihm ins Ohr: »Schwöre nicht.«

Und er schwor.

Als er sich auf den Platz gesetzt hatte, sagte die Stimme aufs neue: »Hast du vielleicht gar einen Meineid geschworen?« – Unwillkürlich erhob er das Haupt. Da war's ihm, als huschte ein grauer Schatten an ihm vorüber und streifte mit leisem Hauche seine Stirn.

Trotzig runzelte er die Brauen. »Und wenn ich selbst falsch geschworen, geschah es nicht für sie?« Für einen Augenblick erfüllte eine wilde Freude seine Seele bei diesem Gedanken, aber schon im nächsten legte es sich mit dumpfem Drucke auf seine Brust und preßte ihm die Kehle zu und schnürte ihm Hände und Füße, so daß ihm zumute ward, als könnte er sich fürder nicht mehr bewegen.

Er hörte die eintönige Stimme der Redner, die ihre Plädoyers begannen, aber er achtete nicht darauf. – Einmal nur fuhr er empor, als der Verteidiger mit seinem Schlüsselbund auf ihn wies und mit seiner dünnen, keifenden Stimme durch den Saal rief. »Und dieser Zeuge da, meine Herren Geschworenen, der sich nachts in höchst geheimnisvoller Weise in fremden Gärten umhertreibt und allerhand psychologisch gekünstelte Ausflüchte sucht, um die zarten Motive seines nächtlichen Abenteuers zu bemänteln, dürfen Sie ihm Glauben schenken, wenn er angibt, er habe plötzlich Schatten auftauchen und verschwinden sehen – Schatten, die, glimpflich gesprochen, nur seinem überhitzten Hirne entstammen können? – Was wollte er in dem Garten, meine Herren Geschworenen? Ich überlasse es Ihrem Scharfsinn und Ihrer Lebenskenntnis, sich diese Fragen selber zu beantworten, und was den Zeugen anbelangt, so ist es seine Sache, seinen Eid und sein Gewissen zu befreunden.«

Da sank er vollends zusammen...

Die Geschworenen sprachen ihr »schuldig«, Michel Raudszus wurde zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt.

In demselben Augenblicke, in welchem der Präsident den Spruch des Gerichtshofes verkündete, hallte ein höhnisches Gelächter durch den Saal. – Es kam aus dem Munde Meyhöfers. Er hatte sich in seinem Stuhle aufgerichtet und streckte die gekrümmten Hände nach Douglas aus, als wollte er ihm an den Hals.

Als er hinausgetragen wurde, rief er in einem fort: »Die kleinen Brandstifter hängt man, die großen läßt man laufen.«

Unheimlich dröhnte das Gelächter des hilflosen Mannes durch die weiten Korridore. – – –


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