Rudolph Stratz
Die ewige Burg
Rudolph Stratz

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IX.

Wie der hagere Odenwälder Junker straff aufgerichtet dastand, düsteren Ernst auf dem strengen, gefurchten Antlitz, sah er täuschend einem Ritter des Mittelalters ähnlich, vielleicht gar jenem sagenhaften Sigifridus liber homo a Frôningen, der zur Zeit der Kreuzzüge Bemerkenswertes im Absäbeln der Türkenköpfe geleistet haben sollte. Allerdings war der Glanz des Geschlechtes längst erloschen, der standesherrliche, reichsunmittelbare Ast schon vor Jahrhunderten ausgestorben, aber immerhin rollte noch in seinen, des Freiherrn Erwin Damian Maria, Adern das Blut ehrwürdigen schwäbischen und pfälzischen Adels – zählte er doch Herrn Gottfrieden von Berlichingen selbst, den Florian Geyer, viele Hutten und Sickingen unter seinen Ahnen – und an Trotz und Körperlänge, an Kraft und Bigotterie war er ein markiger Sprosse des uralten Stammes.

5eine Tochter sah ihm ähnlich. Sie war schlank und hochgewachsen wie er, und selbst in ihrem Gesicht lag, weiblich gemildert und geglättet, derselbe hochfahrende und verwegene junkerliche Zug.

»Du siehst gut aus, Papa!« sagte sie harmlos. »Die Reisen nach Italien bekommen dir immer ausgezeichnet! Ach . . . es muß jetzt recht schön sein an der Riviera . . .«

»Ich war in Rom . . .« erwiderte der alte Junker störrisch.

Sie zog die Augenbrauen hoch. »Und ich dachte in Monte Carlo! Der Onkel behauptete es eines schönen Tages und machte allerhand unnütze Witze darüber. Es sei doch schade, meinte er, dort sein Geld zu verlieren, wenn er noch Geld hätte, ginge er damit wieder nach Paris und würde nicht die eine Hälfte zum Papst, die andere zum Fürsten von Monaco tragen. Die hätten beide schon genug an uns verdient . . .«

»Ja – hör 'mal!« Der Freiherr erholte sich allmählich von der Überraschung, daß seine Tochter, statt seine Bußpredigt zu erwarten, ganz unerwartet ihrerseits zum Angriff überging. »Dazu bin ich doch nicht hergekommen, um mir von dir da Dinge sagen zu lassen . . . Dinge . . .«

Sie lachte. »Ich mein' es doch nicht böse, Papa! Warum bist du denn auf einmal so empfindlich? Wir haben uns doch immer gut miteinander vertragen, du und ich. Wir waren doch immer mehr wie zwei Kameraden. Erinnere dich doch nur an früher – wenn du mich als Backfisch auf die Jagd genommen hast – in Pantalons, mit der kleinen Flobertflinte auf der Schulter – und dann unsere Schlittenfahrten . . . und . . .«

»Das ist alles sehr schön und gut!« sagte der alte Herr trocken. »Aber das ist gewesen. Nicht um deine Backfischzeit handelt es sich, sondern um dich, wie du jetzt bist.«

Sie seufzte leise und setzte sich, die Hände im Schoß verschlingend, nieder. »Also gut – ich höre!«

Der Junker räusperte sich. Seine innere Sicherheit war durch den geschickten Vorstoß der Tochter erschüttert. »Siehst du – liebes Kind . . .« begann er. »Ich will ja hier nicht als Prediger in der Wüste auftreten – jeder Mensch hat seine Schwächen – ich weiß genau, daß ich kein Heiliger bin. Und zudem bin ich ein alter Mann und habe wenig Hoffnung, mich noch zu bess . . . ich wollte sagen, zu ändern. Also mit anderen Worten: Du sollst nicht hier vor mir wie vor einem strengen Richter Buße tun, sondern mir nur klipp und klar antworten: Was ist eigentlich in dich gefahren?«

»Ich werde ein vernünftiger Mensch, Papa!«

»Unsinn!« sprach der Alte unwirsch. »Ein Mensch? Bist du bisher ein Vogel gewesen oder auf den Bäumen geklettert, oder was sonst?«

»Ich sage: ein vernünftiger Mensch! Ein denkendes, selbständiges Wesen!«

»Durch diese Bücher da – diesen wissenschaftlichen Aufkläricht . . .«

»Durch die Bücher . . . durch den Verkehr mit dem Doktor . . . durch eigenes Nachdenken – wie ich nur kann. Ich erziehe mich eben selbst, da es sonst niemand getan hat und es doch wahrlich hohe Zeit dazu ist.«

»Dich hätte niemand erzogen?« Der Junker ging mit langen Schritten durchs Zimmer. »Hör 'mal – ich glaube wirklich, du bist nicht mehr ganz bei Trost! Das ist denn doch eine Behauptung, die . . .«

Sie folgte ihm ruhig mit den Augen. »Wir wollen einmal rekapitulieren, Papa! Fangen wir mit meinem zwölften, vierzehnten Jahr an. Denn die einfältigen französischen Bonnen bis dahin – die zählen doch nicht! Gut: bis damals hast du mich, weil du doch keinen Sohn hattest, halb wie einen Jungen gehalten. Wie ich vorhin sagte: ich lief in Joppe und Pumphosen mit auf die Jagd, ich stieg auf die Bäume und schnitt von oben meiner verzweifelten Gouvernante Gesichter und trieb überhaupt, was ich wollte, bis endlich sogar Mama, die sich doch sonst um nichts kümmerte, einsah, daß das so nicht weiterging.«

»Nun ja. Und haben wir dich da nicht in eines der teuersten und besten Erziehungsinstitute geschickt?«

Sie seufzte. »Jawohl – zu den frommen Schwestern in ein belgisches Kloster. Ja freilich – wenn man fließend französisch und leidlich englisch plappern, alle Heiligen- und Märtyrerlegenden auswendig wissen, geläufig Altardecken sticken und Kirchenlieder singen und spielen – wenn man das Erziehung nennt – o gewiß, dann hab' ich nicht zu klagen! Was ich in den langen öden Jahren gewonnen hab', das weiß ich. Was ich aber verloren hab' in der Zeit, was mir entgangen ist, das merke ich jetzt erst. Alles, wodurch man sich zu sich selbst entwickelt, alle Freiheit, alle Vernunft . . . Denke dir doch nur das ewige Einerlei hinter den Klostermauern, fern von den Meinen, unter den Ausländerinnen und immer nur auf die guten dummen Klosterfrauen angewiesen, die einen mit ihrer ewigen Sanftmut schließlich ganz krank und mürbe machen. Sie haben's ja auch erreicht. Wie einen ungeratenen Jungen habt ihr mich hingeschickt, und als eine bigotte, verträumte Puppe bin ich zurückgekommen und noch halb schlaftrunken in aller Eile verheiratet worden . . .«

»Nun ja, mein Kind . . . und die Ehe . . .«

»Jawohl, die Ehe, Papa! Du hast von deinem Standpunkt ganz recht, wenn du sagst: ›Wir haben dir die beste Partie weit und breit ausgesucht. Du bist Gräfin, du bist reich, du hast einen gutmütigen Mann, der keiner Fliege was zuleide tun kann, du hast ein Kind – mit einem Wort alles, was eine Frau vom Leben erwarten darf!‹ Ich aber antworte dir: ich habe nichts, außer meinem Kind – ich bin von dem Leben unbefriedigt durch und durch. Mag sein, daß ich irgendwie unglücklich veranlagt bin, daß eine andere an meiner Stelle sehr glücklich wäre – aber es ist nun einmal so.«

»So? Und was hat dir denn dein Mann nun eigentlich getan?«

»Er hat nichts getan. Gar nichts! Das ist es ja eben! Wir sprachen von der Erziehung. Nun – siehst du – erzogen wird eine Frau doch vor allem durch die Ehe, durch den Mann. Das war bei mir eben nicht der Fall. Das einzige, was mich ernst und reif gemacht hat, das war mein Kind. Aber sonst . . . zuerst sind wir beide, Pius und ich, freundschaftlich nebeneinander hergegangen. Ich war neugierig auf ihn. Von Tag zu Tag dachte ich: nun wird er mir doch endlich, wo die Flitterwochen vorbei und wir glücklich aus Italien zurück sind, sein eigentliches Wesen zeigen, daß wir einander zu verstehen anfangen. Und Tag um Tag hat er dagesessen und Zither gespielt und Briefmarken gesammelt und mich träumerisch angelächelt, bis ich endlich gemerkt hab': Er hat nichts Neues zu zeigen und nichts zu verbergen. Er ist ganz so, wie man ihn auf den ersten Blick sieht – harmlos und durchsichtig wie ein Glas Wasser. Und so ist er geblieben in den fünf Jahren unserer Ehe. Das einzige stärkere Gefühl, was sich bei ihm in der Zeit entwickelt hat, ist die Zärtlichkeit zu unserem Kleinen. Aber sonst . . .«

»Mein liebes Kind«, sagte der alte Junker vom Fenster her. »Es gibt viel schlimmere Männer . . .«

»Das weiß ich, Papa, und manchmal hab' ich mir früher, so gottlos es ist, gewünscht, ich hätte so einen! Einen Mann, an dem wenigstens etwas daran ist, während Pius . . . Er kann ja nichts dafür, aber er bringt eben in alles, was er tut und treibt, etwas Alltägliches hinein. Etwas Gewöhnliches sogar zuweilen. Zum Beispiel mein Kinderfräulein . . . die muß ich geradezu vor ihm retten. Ich verheirate sie jetzt deswegen. Er steigt ihr neuerdings in seiner Verträumtheit auf Schritt und Tritt nach – wie ich ihn kenne, wahrscheinlich ohne besonders böse Hintergedanken. Aber ich finde es geschmacklos.«

»Gut. Ich gebe zu, dein Mann ist ein bißchen langweilig. Das ist Frauen gegenüber ein großer Fehler. Aber schließlich kann er nichts dafür, daß er so ist. Niemand kann aus seiner Haut.«

»Ich mache ihm ja auch keine Vorwürfe.«

»Nein, du ersparst dir das, indem du einfach dich nicht mehr um ihn kümmerst und eine Art Seelenbund mit einem Dritten anfängst, eine Art ästhetische Verbrüderung, oder wie man es nun nennen soll.«

»Nenn' es einfach Freundschaft. Das ist's und bleibt's!«

»Ach, Freundschaft!« sagte der Alte verdrießlich. »Komme mir doch nicht mit derlei! Das gibt's nicht! Du brauchst nicht so aufzufahren, meine Tochter! Ich weiß genau, daß du dir das selbst einredest und steif und fest daran glaubst. Schon aus innerer Angst. Unbewußt, möcht' ich sagen. Denn natürlich wärst du dir schuldig, den freundschaftlichen Verkehr mit ihm abzubrechen, sowie du selber eines schönen Tages merkst, daß es eben etwas anderes ist.«

Sie war aufgestanden. »Weißt du, Papa,« sagte sie, »ich glaube, das geht den meisten Frauen so: man empfindet nicht plötzlich, mit einem Schlage, daß man in einer unglücklichen Ehe lebt, sondern das kommt so ganz allmählich, fast unmerklich. Tag um Tag bröckelt ein Stück von den Illusionen ab, Tag um Tag verliert man mehr den Mut und die Hoffnung, und schließlich lebt man – man weiß selbst nicht wie und seit wann – ganz selbstverständlich in dem Gedanken: du bist unglücklich. Du hast einen Mann, der dich nicht versteht, der dir nichts ist, der überhaupt nicht eben sehr viel ist. Und nun kommt der Schrecken. Man fragt sich: ›Soll das so fortgehen, das ganze Leben lang, Gott weiß, wie viele Jahre?‹ Da mögen nun die Temperamente verschieden sein. Manche mögen sich in die Ecke setzen und trauern und eine Art Kultus mit sich und ihrem Unglück treiben. Ich aber – du weißt ja, ich habe wirklich nicht eine Spur von Sentimentalität in mir – ich bin nun einmal nicht so –, sondern ich habe eine Art Zorn gegen mein Schicksal bekommen, eine Kampflust. Ich wollte mich dagegen wehren und wußte nur nicht, nach welcher Richtung hin. Das war die Stimmung, in der ich vor einem Vierteljahr den Doktor kennenlernte.«

»Nun. Und was geschah?«

»Gar nichts Besonderes! Das, was ihr alle wißt und worüber sich alle Welt unnütz aufregt. Er hat mir einfach den rechten Weg gewiesen. Mit dem einen kurzen Wort: Hilf dir selbst! Wenn die anderen nichts aus dir machen, so lege du selbst Hand an deinen inneren Menschen und baue ihn aus. Wenn dir niemand sonst etwas ist, nicht einmal der eigene Mann, so suche dir deine eigene Gesellschaft erträglicher zu machen als bisher! Arbeite! Darin steckt aller Segen! Und seitdem arbeite ich an mir!«

»Und er hilft dir dabei?«

»Gewiß!«

»Hm . . . und wie denkst du dir denn, daß das schließlich zwischen dir und diesem Waldmenschen enden soll?«

Sie schaute erstaunt ihren Vater an. »Warum soll es denn enden und wie denn? Er geht nicht von hier fort. Er kann ja gar nicht, seiner Stellung und seiner Studien wegen. Und ich sitze doch hier oben in diesem Eulennest, Sommer und Winter. Darein hab' ich mich jetzt schon gefunden, wie oft hab' ich früher meinen Mann gebeten, wir wollten doch wieder einmal reisen. Er hat es auch jedesmal versprochen und am nächsten Tag nichts mehr davon gewußt und behauptet, er erinnere sich nicht mehr daran. Er ist ja wie ein Kind. Er kann sich aus diesem Traumleben nicht mehr herausreißen.«

»Also das alles soll hier so weitergehen?«

»Ich denke.«

»Mein liebes Kind!« Der alte Junker trat näher an sie heran und dämpfte seine Stimme. »Du hast mir wahr und offenherzig, wie du immer gewesen bist, alles erzählt. Nun höre mich: Es geht nicht so weiter! Denn es führt zum Unglück, wenn du es auch noch nicht fühlst und ahnst. Schau da durchs Fenster. Da unten liegen eure starken dicken Mauern in Trümmern! Und warum? Weil man es versäumt hat, die ersten Risse und Sprünge im Gestein rechtzeitig wieder zuzumachen. So ist's auch in der Ehe. Da darf man keinen Riß lange anstehen lassen. Sonst wächst er unaufhaltsam, und alles geht in die Brüche. Und in eurer Ehe ist ein Riß. Der Waldmensch da unten hat ihn hineingebracht!«

»Nein, ihr!« Ihre Augen leuchteten zornig. »Ihr tut's! Ihr alle, die ihr fortwährend von allen Seiten an mir zupft und warnt und zischelt, als sei ich kein anständiger Mensch mehr, sondern hätte Gott weiß was Böses im Sinn. Bis dann der Trotz in einem erwacht und man sich sagt: ›Nun gerade!‹ Ich weiß, was ich tue. Ich lasse mich nicht mehr gängeln. Ich bin mündig geworden!«

Der Alte sah sie betroffen an und öffnete die Lippen. Aber sie ließ ihn nicht zu Worte kommen.

»Ihr aber«, fuhr sie fort und ging erregt im Zimmer auf und nieder. – »Ja, wenn es darauf ankäme, daß zwischen uns wirklich etwas entstehen sollte – dann könntet ihr es nicht besser anlegen, als ihr es jetzt in der redlichsten Absicht tut. Ihr erregt in mir ein Schuldbewußtsein, wo gar keine Schuld da ist – ihr tut so, als sei es geradezu selbstverständlich, daß ich meine Pflicht vergesse, ihr demütigt mich mit eurem ungläubigen Lächeln, wenn ich mich durch ernste Arbeit vor der Verdummung hier im Schlosse zu retten suche – ihr erniedrigt mich mit eurem Spionieren, euren vorwurfsvollen Blicken, als sei Gott weiß was geschehen – und, wahrhaftigen Gotts, ihr seid schuld, wenn wirklich einmal etwas geschieht, was wir alle bereuen.«

Sie brach zornig ab. Auch der alte Odenwälder schwieg und sah, den langen Schnurrbart drehend, zu Boden.

»Hast du das alles auch deinem Mann schon erzählt?« fragte er nach einer Pause.

Sie zuckte die Achseln. »Nein! Er würde mich doch nicht verstehen. Mama auch nicht!«

»Gut. Willst du mir versprechen, ganz ruhig zu bleiben, wenn ich dir jetzt was Arges sag' – recht was zum Erschrecken?«

»Ja.«

»Ist's auch ganz gewiß?«

»Ja.«

»Alsdann hör, mein liebes Katzl!« Der alte Junker sah sie traurig an. »Mit dir steht's bös! Du bist nicht mehr bloß nah' an der Gefahr – ach nein, du bist ja schon mitten darin. Und wir haben euch beide nicht erst hineingehetzt, wie du dir das einredst – denn das hat bei euch beiden, dir und dem Waldmensch, leider gar nicht not getan! Ihr seid ganz von selber wider Wissen und Wollen in die Falle hineingeraten. Still, Katzl – du hast mir versprochen, ruhig zu sein! Ich sage nur, was ist! Das muß jetzt laut und schonungslos gesagt werden, so weh 's tut! Sonst schleicht die Geschichte ewig weiter. O liebes Kind – ich kenne das! Die kalten Fieber sind alleweil die schlimmsten.«

Sie hielt die Hand an der Klinke der Flurtüre. »Ich will lieber gehen, Papa, und nach Wulfi sehen!« sagte sie.

»Kannst gleich gehen, Katzl! Wart nur einen Augenblick. Schau – ich hab' ja manches hinter mir – nicht nur am Roulettetisch, sondern – du verstehst mich – auch anderes, das kannst mir glauben – und hab' deiner guten Mama früher mehr Grund zu Klagen gegeben, als recht war. Leider! Leider! Ich bereu's jetzt ja auch von Herzen auf meine alten Tage. Und schau: von früher her, aus der Zeit, hab' ich's so im Ohr. Es kommt bei so Sachen weniger darauf an, was man sagt, als wie man's sagt! . . . Liebes, gutes Katzl! In all deinen Worten, und gar zuletzt in der Hitze, hat der eine gefährliche, gefährliche Ton durchgeklungen und hat's mir verraten, daß du an einen anderen denkst als an deinen Mann! Red' nicht. Ich weiß, daß du das dir und uns verheimlichen willst. Aber wann das Feuer einmal brennt, sieht man's und muß sich halt die Bescherung eingestehen – du dir auch! Sonst bringen wir die Sache gar nicht mehr ins Geleis. So – und jetzt haben wir genug geredet! Jetzt gib mir die Hand, Katzl, und geh! Setz dich nur ans Bett von deinem Kind hin. Das ist immer das Beste, was eine Frau tun kann. Das ist so gut, wie wenn sie in dar Kirche sitzt. Geh, lieb's Kind, geh, und laß mich jetzt einmal ein deutsches Wort mit deinem Mann reden. Dem sein Nachtwandeln am hellichten Tag muß einmal ein End' nehmen! Früher kriegen wir dich von dem Waldmensch, dem Doktor da unten, ja doch nicht los . . .«



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