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's Gsang von Himmelkemmá

Mein Áhnl – wer s' kennt hat,
Der wissáts á so –
Is á gottförchtigs Leut gwön
Und Gott woaß 's – vo wo?

Nöt ámol ünsán Ähnl,
Sán Mann, hat sis gsoat,
Und sist um döl Zeit
Hat koan Mensch dárnah gfroat.

Entás Wold hat er s' gsehár
In án weißgupften Huat,
Er is nu nöt olt gwön
Und is á jungs Bluat;

Er hat öbs vostanden,
Is hat öbbás kinnt,
Und á söttás Paa Leutl
Vospricht si aft gschwind.

Vohoaßt si aft gschwind!
Und gát d' Händt áfn Ghoaß,
Und wos üs graoßer Ernst zimmt,
Bon eahn wirds á Gspoaß.

Für olláloa Zuastánd
Hat d' Áhnl öbbás gwüßt
Und hat gholfen um Gottswilln
Und ganz umásist.

Wos hálf üs dár Reichtum,
Hat s' gsoat – áf dá Welt?
Dorten handeln s' mit Geltsgott
Und nimmá mit Geld!

Und bis áf mi abá
Und übá mi hi
Is von üs koans so reich worn,
Wiar i iazten bi;

Awá, wa i ebbá dert
Amol schuldi bleibn mua,
Bitt enk, beits más áf – dort!
Und – da laßts már á Rua!

I laugn enk koan'n Pfenning,
Koan'n Hellá nöt a,
Und mein Áhnl wird auszahln
Aft richti und ba!

Awer iazt mur i enk sagn,
Dá i mein Wort nöt vogiß,
Wias mitn Himmeleinkemmá
Recht extárá is:

Ja, dá Himmel steht da
So hat d' Áhnl ausgsoat
Wiar á Kirágebäu,
Das á Goldberi troat.

Wia graoß dáß ár is,
Woaß i á kurz und guat:
Olli Kirán dá Welt
Foßt ár ein wiar á Huat.

Olli Kirán und d' Freidhöf
Natürli dázua,
Und für d' Engeln is dert
Ráma'ssori nu gnua.

Án iadá derf eini,
Án iads findt án Platz,
Und koan oanzigs schlechts Aort
Wiar án »Floignwinkl« hats.

Awá dnettá gehts dort,
Wia mitn Kirágehn da
Olli wissáten d' Stund,
Und weng kemmán eahm nah.

Oans gámt und muaß beiten
Äf d' Früahmössáleut,
Da daurts á weng lang,
Und dá Wög is aft z' weit.

Oans sámánt dö Kinder,
Án aners sámt 's Vieh:
Ás sollt schan schier daust sán
Und geht erst dáhi.

Is jung' Volk findt mitn Zinzeln
Und Zánzeln koan Endt,
Voláßt sö áf d' Füaß,
Und hácht d' Finger áf d'Wendt.

Nu üntá dá Tür
Dráht sö d' Dirn um und froat:
Wiar eahms Röckel ansteht,
Wia sö 's Kopftüachel loat?

Wo dá Kidl nöt fürgeht?
Und nu olláloa,
Bis 'n Baun endling z' viel wird
Und tuat aft án Schroa:

Ös Dröck, ös haochföchting!
Is go meh koan Gehn,
Sollt dá Pfárrá leicht beiten
Mitn Übástehn?

Und aft gehts hald á so,
Wia más oll Sundá findt: –
Häufti gehnt nu in Oagn
Odá nu weidá hint,

Wann s' schan zsammläuten z' Schildern
Und 'n Pfarrer anlögn,
Is koan Röd von án Weichbrunn,
Gödogn von án Sögn!

Nu schlechtá wos dö
Und á labá nu weit
Há, sollt más denn glaubn!
Hánd dá Hofmarkáleut.

Wann s'dert ámol kemmán,
Gehn s' z' lang, wo nix hilft,
Hau, á z'friedená Mensch – sagn s'
Is, der sö leicht b'hilft!

B'hálfts enk ná sinsten, ös
Hofmarker, á mit án Weng
Herr Badá, Herr Kramá,
Herr Broi, das gilt enk!

Von Müllner und Böcká
Bi i stád, tua eahns z' liab,
Dö ham eh eahnán Titel:
In Gspoaß hoaßt más – d' Diab!

Ui lesen eahn d' Sitz
In dá Kirá ganz vo,
Wár schan recht, wann s' ná kámán
Á Minuten á zwo,

Eh dá Gottsdeanst anhöbt,
Nöt á Viertel dárnah;
Denn da gáts aft án Ásen
Mitn Öllbögnán a!

Wia dö brödláten Stier
Tremmeln s'füri in Gang,
Wos dá wohl odá weh tuat,
Sö fragn di nöt lang.

Áwer iablmol hilfts nöt,
Wia grob sis á treibn,
Müassen hint bo dár andächtign
Bruadáschaft bleibn –

Bo dáselbingá hint,
Dö in Glockhaus umloant
Odá drinnát in Seelnkámmerl
Pfugátzt, statt woant;

Und áfs Böst in sán Stuhl
Vorn bon gweichten Altar
Sitzt á gottföchtigs Leut
Von án auswärtign Pfarr.

***

So hat dö guat Ahnl
Üns zeftás vozöhlt,
Is ná schad, dáß má häufti
D' Bodeutnuß aföllt!

Wos das und das auslaut't,
Sie häd üns 's schan gsoat,
Awá mir hats dá Windsbrauk:
Má Jügát – vojoat!

Voll Zifter und Gschrift,
Wiar am Kreuzwög á Säuln,
Sehts mi dastehn, haochmächti,
Und d'Arrn vonand spailn.

Und áso bleib i stehn,
Bis 's mi endli wirft um,
Für den Kluagen – á Zoager,
Á Stock – fürn Hans Dumm.


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