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Wiar i nu bo dá Nacht
Gern mit 'n Vadán bin g'rennt,
Und kloan, wia már is,
Nu nix gwüßt han und g'kennt:
Da hat má das Ding
Hald so überaus g'folln,
Is áf oanmol öbs Foirigs
Von Himmel wögg'folln.
»Je, Vadá, wos is 's denn?
Hán, wos denn, hán, hán?«
»Á Stern hat sö g'reuspert,
Wos wirds denn sist sán!«
In Wintá hat d'Muadá
Zun Spinnrádl gschaut,
Hat Tag und Nacht g'spunná,
Dö müahsame Haut!
Mein Vader is á sodl,
Viel rödn tuat á nöt;
Awá wahr is und guating
Sor oft á wos röd't.
Drum han i már aft
Á koan Frag mehr votraut,
Han ná huimli bo mir
Á so üwáschi g'schaut.
Gschaut hin und gschaut he,
Und so záh han i páßt,
Wo nöt bald wieder oaner
Á Reuspán folln láßt.
Áf Hosen und Pfoad
A zwen Strizeln ins Haus,
Und aft erlá zun Hingöbn
Á weng troat nix aus.
Und wias aft á häusligs Leut
anz'schická woaß
Áf d' Nacht, zwögn án Liacht
Is s' zun Nachbaun in d' Roas.
Da hams dö zwoa Weiber
A soder ausg'macht:
Dáß án iade sán Liacht brennt
Dö andertö Nacht.
Und i han natürli
Mi á dázua gsöllt;
Han eahn g'lösen á Weil,
Sö habnt Máhrl dázöhlt.
D' Rödá ham burrt
Und dá Haspel hat g'kracht,
Und mir ham üns vozöhlt,
Is bald gwoant worn, bald g'lacht.
Awá hau, wann i 's Schmátzen
Anhöb, wiar i bi!
Da vogiß i áf d' Haupsach
Und schmátz hald dáhi.
Dös Ding da von Spinná
Häd go nix da z' toan;
Zu dá Gschicht g'hert ná 's Hoamgehn
Von Spinnár álloan –
Da han i – ös kennts schan
Mán gaffátn Brau! –
Hald á G'äuglát gögn Himmel
Vobracht und á G'schau –
Zwögn á Man ha i mi go
Á so awunern g'kinnt:
Dáß eahm koaná nöt z' langsam
Geht und á koans z' gschwind.
Wann má geht, geht ár á,
Wann má steht, steht ár á,
Und jawohl dáß á sámt
Wann oans nu á so fámt!
»Drum hüat di«, hat d' Muadá
Gsoat, »und stöll nix an
Bo dá Nacht; überall hin
Vofolgt di dá Man!
Dö anern Buam sungán,
Triebn Kürzweil und Gspoaß,
Und dir wur untán Manschein
Bald fröstlát, bald hoaß!«
Wia má d'Muadá so prödigt
Hat, stehát in Schnee,
Han i gáhlings án Schroa tan
»Je, Muadá, je, je!«
Han deut't mitn Händen
Und d' Finger ha i g'röckt,
Han völli má Muadá
Das keut mi! – dáschröckt.
Und was is 's gen gwön'?
Mein, ös denkts enks voneh
Á Stern hat sö g'reuspert
Dal obn in dá Heh!
Awá ganz wos dá Vadá,
Ganz aners und wert,
Wia mi zimmt, dáß más hert,
Hat más d' Muadá dáklärt.
»Wos wern denn á d'Stern«
Hat s' gsoat – »anástá sán
Als wos iiisánö Liachtá,
Dö brináten Spán?
brennender Span: damals die übliche Beleuchtung
Und á Span muaß sö reuspern,
Sist gát á koan Schein,
Und dá Teuxel mach 's G'spunst
In dá Finstánuß fein!
Denn dö Dirná da obn
Mein, das is nöt á so!
Spinnán nöt ázwia mir
Ägrad Weri und Ho.
Wo náhmán denn d'Kindá
Ahne Wutzel und Droll
Eahr g'ringáláds Haar her
Und d'Lámpel eahn Woll?
Wer gwándát denn 's Vieh
Und wer spun dö fein'n Fádn
Für d'Spinnán und Würm,
Wanns dö omád nöt dádn?
Awá na, weil sis toan,
Sagn má Geltsgott dáfür,
Und iaz láff má gschwind hoam,
Franz, mi schláfert schan schier!«
Awá mi hat nöt gschláfert,
Han nu dö längst Weil
Mánö Augn voll Vowunern
Äfgrissen und 's Mäul.
Und wos d' Muader in dár Eil
Mir zun sagn hat vosámt,
Das hat már in Schlof
Bo dá Nacht dázua trámt!
Han g'sehá, wia d' Spinnrádl
Und d' Dirnán ausschaun;
Und wias is und wias zuageht
Bon – Sterndlfeldbaun.
Und bold dráf vo mir selm
Han i 's Spinná dálernt
Und han gspunná, dáß weng
So án Fad'n spinná wernt.
Und d' Muadá hats g'wundert
Und gfreut hat s' das Ding,
Dáß i ár á weng beihilf
Zun müahsamá G'wing;
Und 'n Weibern in Dorf
Hat se 's ollen vozöhlt,
Wiar áf oanmol ihr Bua
Sö so handsam anstöllt!
Denn sist is már alls,
Wos án Arácht ná hoaßt,
Und bo der sö án aners
Ná tándelt und g'spoaßt,
Go nöt einz'bringá gwön,
Und á Gscherát und Müah
Ha i dá Muader angmacht
I vogiß ihrs á nia!
Und wann i öbs lernát
Und truag má wos ein,
I schickáts dá Muader
Und schrieb: »Das ghert dein!
Du hast má dein Sácherl
Dös moaste anghengt,
Und i han dá mein Löbtá
Nu go nixö gschenkt.
Boleibi nöt sparn,
Muadá, nimms nár und káf,
Tua dár endling ámal
Ár án guaten Tag áf!
Denn á freundligá Tag
Süaßelt wochálang nah,
Gát dá Weritagsuppen
An liablingá Gschmah.
Wer woaß 's, wia langs daurt,
Und wer ollweil furt traurt,
Der soll liabá nöt sein,
Odá geh, grabts 'n ein!
Nimms an als á Schuld,
Und vozweifl nöt ganz,
Wann dö schlimmá Leut sagn:
Ás is nix mit dán Franz.«
Á so dád i schreibn
Übá kurz odá lang,
Awer iazt laß is bleibn
Und sing furt in mán Gsang.
Dö Sternreuspángschicht,
Wia más d'Muadá hat gsoat,
Han i glaubt lange Jahr
Und han neamd mehr drum gfroat.
Awá gáhlings ámol
I bin graoß worn dáweil
Renn i just übers Fel
Zu mán Schatz in dár Eil;
- Is á hoadánö Nacht gwön
Und völg á weng frisch,
Hán dá d' Sternreuspán gflogn
Links und rechts á wisch wisch –
Da hat már mit oan
An dá Muadág'schicht graust,
Und dáß 's dutscht hat áfs Hirn
Ha i mi g'schlogn mit dá Faust!
Geh roas' mit dán Spinná,
Dö spinnán schan recht! –
Der dort fámt übers Fel
Azwiar i – is á Knecht,
Á Manscheinguats-Bua
Aus dá Blolándlpfarr,
Ein Bursch aus dem Mondscheinhof der blauen Himmelslandschaft
Und i bin, weil igs glaubt han,
Á kindischá Narr!
Á rennt zu sán Schatzerl,
Wiar unsároans rennt,
Und ás brennt 'n sán Kopf,
Ázwia mir dá mein brennt.
Iatzt is á schan drinát,
Hau, siagst ás, schau hi!
Und wia fraoh dáß ár is!
Sie bußt eahm und er sie.
Na, so bußts enk und liabts enk;
Awá, Sterndl, seids g'scheit!
Dáß enk öbbá dö Nacht,
Wann dá Tag kimmt, nöt keut!
Äs sán schan griua Leut
Und sán schan gnua Stern;
Awá liabn kinnts enk döstwögn,
Nur toats es in Ehrn!
Á Druckerl, á Bußerl,
Á freundli gsoat's Wort
Is á Freud áf dá Welt
Und – in Blolándl dort –
Hujuhu! und mein Schatz
Hat mein Juchátzá g'kennt,
Is so schnell wiar á Stern
Übás Feld áffá g'rennt –
Und – mein Gsángl is aus!
Denn i han enks vozöhlt,
Und ös wißts iazt, wos 's is,
Wann á Sternreuspán föllt.