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Peters Schlaf wurde in den Morgenstunden unruhig. Im Traum war er in schwindelnde Höhen hinaufgestiegen, wo Steinböcke grasten. Mit einem erlegten Bock war er abgestürzt. Als ein Geier mit vorgestreckten Fängen auf ihn niederstieß, schrie Peter auf und – erwachte. Neben ihm lagen das stinkende Fell und der Schädel des Steinbockes, nicht weit davon der ausgebalgte Geier. Von den üblen Gerüchen war der böse Traum gekommen.
Er mußte etwas tun, um den Bälgen den üblen Geruch zu nehmen. So stieg er hinunter zum Bach, wusch sich, holte einen Hartsteinsplitter, schabte von den Häuten alles anhaftende Fett und rieb die Bälge auf der Innenfläche mit nassem Lehm ein; die Erde sollte den argen Geruch in sich aufnehmen. Dann nahm er den Schädel des Bocks wieder vor. Er löste die Zunge heraus, wusch sie im Bach und schlitzte sie mit seinem Steinmesser der Länge nach vielfach auf. Dann stach er Lauchzwiebeln aus, pflückte ein Büschel blühenden Gundelkrauts, würzte damit die Zunge und wickelte sie in ein Klettenblatt. Das Fleisch von Kiefer und Schädeldecke loszuschaben, gelang ihm nicht, so daß er es den Ameisen, Wespen und Schmeißfliegen überließ. Die abgelösten Fleischfetzen legte er als Köder für Wildzeug auf einen Stein, den er von der Höhle aus sehen konnte. Vielleicht fand sich ein Fuchs oder ein Rabe auf dem Köderplatz ein.
Dann trieb er einen Holzstab, den er mit Hilfe eines Schneidkeils angespitzt hatte, schräg in eine Felsritze über den Eingang seiner Höhle und steckte den Schädel des Steinbocks darauf. In den Geierbalg führte er kreuzweise zwei Spannstäbe ein, stopfte ihn mit Moos und Wacholderreisig aus und machte ihn neben dem Steinbockschädel fest. Der Harzduft mochte das Ungeziefer fernhalten.
Auch Eva hatte schlecht geträumt.
Er führte sie zur Lichtluke. »Schau, Everl, heut wird's schön. Der Sonnstein schaut schon licht herüber; die Klammwänd' und die Firne leuchten rot. Komm zum Bach!« Das Waschen im kalten Bachwasser machte sie munter und froh. Unterwegs zur Höhle mühte sich Eva, mit den Fingern ihr wirres Haar zu ordnen, und Peter zeigte ihr stolz den Schmuck über dem Höhlenzugang.
»Jetzt essen wir aber!« Die zähe Bockszunge war mit harter Haut bedeckt und trotz aller Würze ungenießbar. Enttäuscht gingen sie an eine Arbeit, die recht unangenehm war, die aber nicht aufgeschoben werden durfte.
Die Gedärme des Bocks mußten gereinigt werden. Peter wußte von früher her, wie er das anzupacken hatte. Erst wurde es zwischen Holz und Stein vom anhaftenden Fett freigeschabt, an einem Ende vorgestülpt und unter dem Druck des einströmenden Bachwassers das Innere nach außen gekehrt, so daß sich der Darminhalt in den Bach entleerte. Dann wurde es mit einem Schabholz von den Schleimhäuten befreit und gewaschen und schließlich noch durch die Hand gezogen und die eingedrungene Luft hinausgedrückt.
Am Gedärm des Eichhörnchens, das lose vor der Höhle hing, hatte Peter die Erfahrung gemacht, daß es beim Trocknen zu einem hornigen Klumpen eingeschrumpft war. Deshalb verwandelte er das Bocksgedärm durch Drehen in eine Art Saite, die er dann zum Trocknen spannte.
Nun sah er sich nach etwas um, womit er sie glatt machen könnte. Er fand am Bachrande einen dazu tauglichen Oberschenkelknochen eines Rehes. Wo das Grübchen unterm Rollgelenk war, durchlochte er den Knochen mittels eines spitzen Hartsteinsplitters so, daß er das obere Ende der Saite durchfädeln konnte. Dann band er die Saite an einem Eschenbäumchen fest, drückte sie mit dem Daumen über das glatte Rollgelenk und setzte sich rückschreitend in Bewegung. So mußte die Saite durch das Loch im Knochen gleiten, wobei die Luftbläschen in ihrem schlaff herabhängenden Teile weitergetrieben wurden. Der neue Saitenglätter entließ die Saite wie rundgeschliffen und spannte sie gleichzeitig. Sie wurde länger. Seiner Erfindung froh, verwahrte Peter das gelungene Werkzeug nach Beendigung dieser Arbeit zu künftigem Gebrauch. Dann wickelte er die Saite so straff auf einen Stab, daß sich dieser bog. Das gab zwölf Mannslängen starken Bindfaden. Diesen kostbaren Vorrat trug er zur Höhle hinauf und hängte ihn ans obere Ende des Steigbaums.
Jetzt erinnerte sich Peter des Bocksrumpfes, den er an der Steinschlaglehne gelassen hatte. Ob dort das Raubzeug schon beim Fraße war?
Er schulterte seinen Korb, nahm den Faustkeil an sich und sagte Eva, daß er allein fortgehen wolle.
Sie wollte ihn nicht von sich lassen.
Da stellte er sich herrisch vor sie hin: »Das Jagen ist Männersach'. Du wärst mir nur im Weg. Mach du zu Haus deine Arbeit.« Seine Stimme klang rauh.
»Ja, was denn?« wandte sie weinerlich ein.
»Ordentliche Körb' mit runden Böden.«
»Aus freier Hand geht's nicht«, gab sie zurück.
»So, dann will ich dir eine Unterlag' bringen.« Und fort war er.
Durch einen Tränenschleier sah Eva ihm nach; so grob hatte er sie noch nie behandelt. Erbitterung überkam sie. Sie hörte, daß er mit wuchtigen Hieben irgendein Holz bearbeitete. Er blieb lange aus. Dann sah sie, wie er keuchend einen Baumstrunk heranwälzte, rührte sich aber nicht von der Stelle, um ihm zu helfen.
Als er mit dem unförmigen Ding vor der Höhle angelangt war und sich den Schweiß von der Stirn strich, tat er ihr wohl leid, aber sie rührte keine Hand. Da fuhr er sie an: »Steh nicht so da, der Werkstrunk muß 'nauf. Ich heb' ihn und du ziehst.«
Langsam und sperrig ließ sich die Last emporschieben. Endlich langten die beiden oben an. Peter, noch atemlos, bearbeitete schon den Lehmboden, um für die Wurzelstummel des Strunkes Vertiefungen auszuheben. Dann aber mußte er die splittrige, quer von Ameisengängen durchzogene Bruchfläche des Strunkes lange mit Schneid- und Schlagsteinen bearbeiten, bis sie nur halbwegs eben wurde. Zum Schluß holte er einen grobkörnigen Granitbrocken und raspelte damit die letzten Unebenheiten weg.
Dann rutschte er über die Felsrinne hinunter und holte Waldreben. Mit Fäustel und Steinmesser hackte und schnitt er die schmiegsamen, oft wirr ineinanderverflochtenen Ranken nahe über dem Boden ab, bis er einen schweren Bund beisammen hatte. Den schaffte er in die Höhle, kniete sich vor den Strunk und begann die Flechtarbeit, wie er sich's ausgedacht hatte.
Eva reichte ihm neue Ranken zu, die er zur Verdichtung des Grundsterns als Zwischenstrahlen einlegte, dann über den Rand umknickte und unter einer Ranke durchzog, die als Reifen herumgelegt war, so daß die Gestalt des Korbes sich abzeichnete.
Jetzt legte Eva ihre Hände auf seine Rechte und hinderte ihn am Weiterarbeiten. »Laß gehen, das schaff' ich schon ...«
Mit einem Schmunzeln überließ er ihr die Arbeit, tat Steinmesser und Krickel in den Spitzkorb und verließ die Höhle, den Faustkeil in der Rechten. Er stapfte der Steinschlaglehne zu und brannte vor Ungeduld, dort Füchse, Raben und Geier bei der Mahlzeit zu beschleichen. Vielleicht waren auch Bären da. Felle mußte er haben, ehe der Winter kam, zu Kleidern und Schlafdecken für sich und Eva!
Gut gedeckt hinter Haselschößlingen spähte Peter aufgeregt zwischen den vom Steinschlag verstümmelten Bäumen und geknicktem Buschwerk nach der Trümmerhalde. Er vernahm das heisere Krächzen streitender Raben und Nebelkrähen. Und dort an der Stelle, wo die Überreste des Bocks lagen, bewegte sich etwas Großes, Plumpes, Dunkelbraunes, ein rundlicher Fleck und noch einer. Unter Peters Fuß knackte ein dürres Reis. Da erhoben sich die braunen Körper: Zwei Bären standen da, zur vollen Höhe aufgerichtet. Die kurzohrigen, breitstirnigen, spitzschnäuzigen Köpfe mit den kleinen Augen herübergewandt, die Vorderpranken gesenkt, horchten sie. Peters Herz ging in raschen Schlägen; sollte er fliehen oder bleiben? Noch hatten die Bären ihn nicht gewittert. Doch jetzt schienen sich die Tiere beruhigt zu haben, sie ließen sich wieder einträchtig zum Fraße nieder. Peter schlich näher heran; er wollte die ganze Halde übersehen.
Da droben, nah an der Wand, wo der feine Geröllsand lag, gewahrte er fünf Füchse, zwei alte und drei halbwüchsige, die scharrend etwas freizulegen suchten. Es mochte ein im Steinschlag gestürztes Tier sein.
Wie stachen Peter die roten Fuchspelze in die Augen! Er schlich sich bis auf wenige Schritte heran.
Ein Wimmern, ein langgezogenes »Errr« ganz in seiner Nähe ließ ihn zusammenschrecken. Er neigte sich vor.
Da stand dicht vor ihm, harmlos äugend, ein Bärenjunges und schnupperte zu ihm herüber. Es war drollig in seiner Plumpheit; noch hatte es den weißlichen, halbmondförmigen Halsstreifen, den alle jungen Bären haben. Am liebsten hätte Peter es lebend eingefangen und heimgenommen. Aber eines der Alttiere schickte sich an, nach dem Jungen zu sehen. Leise zog sich der Jäger zurück. In großen Sätzen suchte er das Weite und wagte lange nicht, sich umzusehen. Aber die Bären folgten ihm nicht.
Je mehr er sich dem heimischen Waldrand näherte, um so zuversichtlicher schritt Peter dahin. Er dachte wieder an Eva und an das Essen, das er noch besorgen mußte.
Am Fuß einer alten Föhre sah er zwei schöne, nußbraune Steinpilze und daneben ein Nest von Eierpilzen. Nahe dabei standen zwei junge Schirmpilze und ein Satanspilz, dessen brauner Hut dem eines dunklen Herrenpilzes glich; aber der rotschimmernde, dunkel geäderte Strunk warnte Peter vor der Verwechslung. Dankbar dachte er an die Ahnl, die ihn gelehrt hatte, giftige Pilze von ungiftigen zu unterscheiden. Er hob die genießbaren aus und fädelte sie mit den Strünken an einen Buchenzweig. Jetzt noch einige Wurzeln, und für die nächste Mahlzeit war gesorgt.
Auf einem sumpfigen Rasenstreifen, in dessen Moos sich das Wasser staute, das von der Felswand sickerte, sah er Hunderte schlanker Wiesendisteln, deren rote Blütenköpfe auf den karg beblätterten Stengeln im Winde schwankten. Die kannte er gut. Mit beiden Händen faßte er die Stengel samt den bodenständigen Blattsternen und zog daran. Der kriechende Wurzelstock mit einem ganzen Nest fingerlanger, rübchenartiger Wurzeln löste sich aus dem Grund. Drei solche Stauden genügten. Zum Überfluß plünderte er noch einen Weißdornbusch, der eine Fülle halbreifer, hellroter Früchte trug.
Eva empfing ihn mit hellem Jubel: Einen rundbödigen Korb hielt sie ihm entgegen, bei dessen Flechten ihr das Rehkrickel als Vorstecher gedient hatte. Die abstehenden Enden hatte sie mit den Zähnen abgebissen. Auch einen zweiten Korb hatte sie schon begonnen.
»Das hast gut g'macht!« beeilte sich Peter zu loben, »einen für mich und einen für dich, so ist's recht. Schau, die Mehlbeeren sind schon bald reif, und jetzt nach dem Regen gibt's Pilzlinge, haufenweis'. Da können wir heut noch anfangen mit dem Eintragen und Dörren für den Winter. – Weißt, wie zu Ahnls Zeiten. Es wird eine hungrige Zeit werden, mach dich darauf gefaßt, uns wird allerhand schmecken müssen.«
Obwohl es noch Vormittag war, fielen die beiden über die Wurzeln und Beeren her. Von den Pilzen genossen sie nur das Fleisch der Hüte, die Häute waren zu herb.
Regelmäßige Mahlzeiten gab es nicht; beide aßen, wenn der Hunger mahnte und wenn es etwas Genießbares gab. Kauend erzählte Peter, was er gesehen hatte. Er hielt sich beinahe an die Wahrheit; nur waren seine Bären von riesenhafter Größe, das machte seine Zurückhaltung begreiflich, oder nicht? In Evas Augen las er trotzdem Bewunderung.
Während er sich beim Erzählen alles vergegenwärtigte, tauchte in ihm die Frage auf, wie er seinen Arm verlängern könnte, um sein Stoßmesser dem Feind zwischen die Rippen zu bohren, ohne sich in den Bereich seiner Pranken zu begeben. Da kam ihm der schier selbstverständliche Gedanke, den Steindolch am Ende einer Stange zu befestigen. Er wählte eine halbdürre Jungfichte, schlug sie mühsam über den Wurzeln ab, säuberte sie von Astwerk und Wipfelzweigen und kehrte zur Höhle mit einem Speerschaft zurück, der anderthalbmal so lang war wie er selbst.
Und Eva, der die Flechtarbeit nun flink von der Hand ging, wurde mit ihrem zweiten Korb fertig, ehe es ihm gelungen war, den Speerschaft mit einem Sandstein zu glätten und zu spalten. Drei Steinkeile zersprangen, als er sie mit dem Fauststein einzutreiben versuchte. Erst als er mit einem Holzknüttel einen Hartsteinkeil ins Stämmchen trieb, gelang es ihm, das Holz zu spalten. Eva holte den Spannstab mit dem Bocksgedärm herbei, das die Bindung abgeben sollte.
Während Peter sich noch mühte, den Steindolch in den Spalt des Schaftes zu zwängen, zupfte sie spielend an den gespannten Saiten. Den Kopf vorgeneigt, lauschte sie den leisen, schnarrenden Tönen nach, die durch die Schwingungen der Darmsaiten entstanden.
Als Peter ein Stück Saite zum Festbinden seiner Lanzenspitze vom Spannstab gelöst und den Rest festgebunden hatte, nahm Eva ihr Spiel wieder auf, während er zum Bach eilte, um das Darmstück anzufeuchten und geschmeidiger zu machen. Vom Köderplatz wehte ihm der Gestank des Bockfleisches zu, und zwei Kolkraben flogen auf. Er nickte vergnügt vor sich hin: Der Köder zog das Raubwild an.
Auf Eva, die noch immer mit den Saiten des Spannbogens spielte, achtete er nicht. Sie hielt den Handteller gegen die schwingenden Saiten und freute sich, wie es dabei auf der Haut kitzelte. Dann versuchte sie, ob eine schwingende Saite ein Blatt oder einen Zweig fortzuschleudern vermöchte, und lachte hell auf, als eine Zweiggabel, die sie rittlings auf sämtliche Saiten gelegt hatte, beim Losschnellen auf Peter zuflog, der gerade herüberschaute.
Da sprang er auf: »Gib das Ding her! Ich bring's weiter!«
Er packte den Bogen mit der Linken, legte einen fingerdicken Stab auf, umfaßte ihn über den zusammengedrückten Saiten mit Daumen und Zeigefinger seiner Rechten, zog, daß sich der Bogen krümmte, zielte auf den nächsten Baum und – ließ los. Der Stab flog zwar um Baum vorbei, drang aber jenseits des Zieles so tief ins dürre Laub ein, daß Peter eine Waffe erahnte, die die Kraft seines Armes in die Ferne tragen konnte.
Im Gebüsch suchte er sich die schönsten Gerten. Aber das grüne Holz war zu schwer, es flog in steilem Bogen abwärts und kam nicht weit. Dann fand er, daß die Geschosse besser in der Zielrichtung blieben, wenn sie vorn schwerer waren als hinten. Sofort spaltete er einen Holunderstengel und klemmte einen Steinsplitter in den Spalt. Jetzt behielt der Pfeil besser die Richtung zum Ziel.
Den Rest des Tages und die nächsten Tage war Peter zu keiner Arbeit zu haben. Besessen von seiner neuen Leidenschaft, übte er sich im Bogenschießen und überließ es Eva, das Essen zu beschaffen.
Er merkte, daß die Vielzahl der Saiten nur ein Hindernis war; eine einzige diente besser. Und er drehte sich eine Saite zurecht, die glatt und fehlerfrei war, und spannte sie an einen daumendicken Stab, länger als er selbst. Dennoch hatte er beim Zielen nach Eichhörnchen und anderem Kleinwild keinen Erfolg. Die Holzpfeile waren zu plump. Er mußte sich leichtere beschaffen, deren Wucht nur in der Steinspitze liegen sollte.
Und während Eva in der nächsten Umgebung der Höhle eifrig Pilze sammelte, strich Peter bachabwärts und suchte die Gebüsche nach abgestorbenen Schößlingen von Holunder und Schierling ab. Auf diesen Streifzügen kam er weit unterhalb des Sonnsteins an eine Stelle, wo ein zweiter Bach in den Klammbach mündete. Hier stand zu beiden Seiten des versickernden Wassers ein Schilfdickicht. Peter suchte sich einen fingerstarken, geraden Rohrhalm, schnitt ihn auf Armlänge zu und versah ihn am unteren Halmknoten mit einem Steinsplitter. Am oberen Knoten, wo er die Saite auflegen wollte, brachte er die Kerbe an und gewann so einen leichten Pfeil. Durch die Schwere der Steinspitze wich dieser Pfeil weit weniger von der Zielrichtung ab und flog auch schneller dahin, so daß es Peter nach einigen Versuchen gelang, am Köderplatz eine Nebelkrähe zu erlegen.
Nun machte sich der Glückliche, der aus einem Spielzeug Evas eine brauchbare Waffe geschaffen hatte, daran, einen großen Vorrat von Pfeilschäften anzulegen.
Auf dem Heimweg ersann er noch ein Verfahren, das Halmende, in dem die Steinspitze saß, vor dem Zersplittern zu bewahren. Er mischte Harz, Wachs und ein wenig Lehmstaub zu einem streichbaren Brei. Handwarm haftete er gut an Stein und Holz, erkaltet wurde er steinhart. Mit dieser Masse kittete er die Steinspitze im Schilfhalm ein, so daß sie unverrückbar fest war.
*
Eva beeilte sich unterdessen, Wintervorräte von Pilzen und Beeren anzulegen, die sie zerkleinerte und in der Sonne trocknete.
Das Fleisch der Nebelkrähe war zähe und ungenießbar; aber der Balg, in den Peter kreuzweise Spannstäbe eingezogen hatte, machte Eva viel Freude. Sobald sie genug Vogelbälge beisammen hatte, wollte sie sich daraus ein Kleid machen.
Die Aussicht auf Nahrungsvorräte und Kleidung für den Winter stimmte die Kinder froh.