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Das war eine ernste Seite des Lebens, die »lernen« hieß.
Mutter wollte nicht gern eine Lehrerin ins Haus nehmen und hätte lieber gehabt, daß etliche Kinder aus der Umgegend mit einander unterrichtet würden. Aber Jägermeisters, die am nächsten wohnten, hatten nur zwei Jungen, die mehrere Jahre älter waren als Else.
Vater war auch nicht auf eine Lehrerin aus. Dann wäre noch jemand dagewesen, mit dem er hätte sprechen müssen. Da entschloß sich Mutter, ihr Elsenkind selbst zu unterrichten.
Das wurde ihr gar nicht so leicht – der Unterricht soll ja regelmäßig sein und es soll auch etwas Methode hineinkommen; aber sie gab sich alle Mühe, denn Elschen sollte ebenso viel lernen wie irgend ein anderes kleines Schulmädchen mit einem Stumpfnäschen in ganz Dänemark.
Sie war auch gar kein so unbegabtes Geschöpf, wie die Cousinen zu glauben schienen. Sie war nur nicht schnabelschnell. Ihr Gehirn arbeitete wie eine kleine Schildkröte; aber wenn sie mit einer ihrer langsamen kleinen Bemerkungen hervorkam, konnte wirklich oft etwas daran sein.
Mutter wollte sogleich mit den Sprachen anfangen, denn diese konnte sie selbst gut, da sie früher mit Großvater aus Kopenhagen viel gereist war. Aber Vater sagte, das wichtigste sei die eigene Muttersprache, und er verbitte es sich sehr, ein Seitenstück von Dorthes Vetter ins Haus zu bekommen.
Dorthes Vetter war nämlich nach Amerika ausgewandert, und da habe er schon in seinem ersten Brief gar nicht mehr dänisch gekonnt, erzählte Dorthe. Der Brief sei sogar noch auf dem Schiff geschrieben gewesen. »Und jetzt kann er deutsch, und auch noch mormonisch,« fügte sie hinzu.
Im ersten Jahr lernte man nur bei Mutter, und Vater war bloß »Zensor« bei dem kleinen Examen, bei dem Mutter ebenso große Angst hatte, es könne schlecht ausfallen, wie die kleine Schülerin.
Aber allmählich übernahm Vater die meisten Fächer, und Mutter hatte gar nichts dagegen, denn sie wollte, wie sie sagte, lieber mit ihrem Elsenkind lernen, als es unterrichten.
Der Unterricht müsse ja eines Tages aufhören, aber lernen – lernen – o es sei herrlich, unmöglich, damit je fertig zu werden!
Besonders drei Dinge gebe es …
»Drunten in Italien zwischen den Bergen,« so erzählte Mutter, »gab es früher kluge und fromme Menschen, und die Männer, die sie in den alten Tagen zu ihren Pfarrern wählten, mußten drei Dinge gründlich kennen: die Natur, die Bibel und das menschliche Herz.
Ja, diese Menschen waren klug. Denn je mehr man in diese drei Dinge eindringt, das heißt, wenn man sie nicht auseinanderreißt – desto mehr lernt man immer nur den Einen kennen, der hoch über allem steht.«
Deshalb wollte Mutter auch ihr eigenes kleines Pfarrerskind nur in drei Dingen gelehrt machen.
Es klang zuerst wohl ein wenig verwickelt, wurde aber ganz einfach, wenn man länger darüber nachdachte. Denn mit diesen drei Dingen hatte man ja viel früher angefangen, als mit dem Lernen selbst.
Alles das, was man sah, wenn man mit Mutter im Wald oder auf der Wiese drunten spazieren ging, war ja lauter Natur.
Und wie hätte man sich erinnern können, wann Mutter zum erstenmal von einer Wiesenblume gesagt hatte: »Sieh sie dir recht genau an,« oder einem gezeigt hatte, wie hübsch ein Frosch im Bach schwimmen konnte, mit kleinen gleichmäßigen, fast menschlichen Bewegungen.
Aber später gab es immer mehr Merkwürdiges, was man sehen und von dem man hören mußte. Nicht das, daß der Storch die kleinen Kinder bringe, das war nur lustig in den Märchen, wo die Tiere auch mitreden, aber in der Wirklichkeit holte der Storch nichts anderes im Sumpf als Schlangen und Kröten für seine eigenen Jungen, die aus den Eiern herausgeschlüpft waren und ihre Hälse aus dem Nest auf dem Pfarrdach herausreckten. Und das war etwas sehr Merkwürdiges, wenn man darüber nachdachte.
Von den kleinen Kindern aber, die nicht im Sumpf lagen, ehe sie auf die Welt kamen – wo sie ja hätten ertrinken müssen – oder sich eine schwere Erkältung zugezogen hätten, erfuhr man etwas anderes. Sie lagen warm und wohlversorgt unter dem Herzen ihrer Mutter, bis sie so groß geworden waren, daß sie geboren werden konnten – und es war sehr wonnig für eine Mutter, daß sie mit ihrem eigenen Kindchen ganz leise plaudern konnte, ehe sonst jemand etwas davon wußte.
Wie alles zuging, das sollte man später erfahren; wenn man zu viel auf einmal davon hörte, konnte man es nicht behalten. Aber Mutter versprach, es einem einmal zu erzählen, und sie hielt immer Wort; darum wollte man auch gar nichts wissen, wenn Dorthe oder eine der Mägde sich wohlwollend zur Auskunft anbot, was ab und zu vorkam, wenn auch Mutter in diesem Stück noch so gut aufpaßte.
Übrigens hätte man kaum zugehört. Denn all das von Freien, Hochzeitmachen und kleinen Kindern, das einen sehr beschäftigte, lag tief in einem selbst als der Punkt, um den die kleine Gedankenwelt sich immer drehte und der einen mit einem so Leidenschaftlichen, stillen Interesse erfüllte, daß es die Neugier, die fragt, fern hielt.
Denn das betrachtete man als das große Geheimnis, das man mit sich selbst hatte.
Die Bibel war das schwere Buch, das Vater bei jeder Andacht herunternahm und in dem er las, wenn er seine Predigt machte. Sie war nur für erwachsene, ganz erwachsene Leute, deshalb konnte Mutter auch nicht begreifen, daß man sie in England den kleinen Mädchen in die Hand gab, und manchen viel jüngeren als den Konfirmanden hierzulande, die die unerwachsensten von allen waren, die Mutter sich denken konnte.
Mutter meinte, es könne sich da höchstens ums Neue Testament handeln, niemals aber ums Alte.
Die Bibel konnte man aber doch gut kennen lernen, wenn man sie auch nicht zum Lesen hatte. Und Mutter hatte einem daraus erzählt, lange ehe man Unterricht in der biblischen Geschichte bei Vater hatte.
Die Bibel war das Buch von dem einen Namen, von dem man gehört hatte, ehe man etwas davon verstand. Das ganze Neue Testament handelte von diesem Namen, aber das Alte deutete darauf hin.
In den Erzählungen der Mutter war man ihm oft gefolgt – von der Wiege ohne Läufe bis zum Grab in der Felsenhöhle, wo der Engel den Stein wegwälzte, damit es nun aus und vorbei sei mit dem allen gräßlichen Abschluß: tot und begraben. Und jedesmal erfuhr man etwas Neues, und allmählich auch mit des Buches eigenen Worten.
Da begriff man denn, wo Mutter all das hernahm, was man für ihre eigenen Erfindungen gehalten hatte, wie zum Beispiel das Wort: die Wege der andern gehen.
Die Füße dort drüben im heiligen Land – dem staubigen glühend heißen Land – sie waren den Weg der andern gegangen.
Alle die steinigen, angstvollen, traurigen, aussätzigen Wege bis zu Ende.
Und auch das, daß man mit den andern nie fertig werde, ehe man das Leben eingesetzt habe.
Aus einem großen, großen ernsten Kreuze.
Mutter erzählte von den Menschen in der Bibel, gerade als ob sie sie gekannt hätte, und auf diese Weise lernte man sie selbst auch kennen. Es gab auch solche, deren Tun man nicht begreifen konnte, und sie liebte man am meisten, sowohl im Alten als auch im Neuen Testament.
Joseph war da, und er war der allerbeste, besonders wenn man seine Geschichte mit den Worten der Bibel selbst hörte, und David, – denn er bereute so sehr und spielte auf einer goldenen Harfe.
Dann Stephanus mit dem roten Märtyrermal auf der Stirne von dem Steinwurf – ihn liebte Mutter besonders. Aber er sorgte ja auch für die Armen.
Und der Apostel Johannes – seine Worte waren wie lauterer Sonnenschein.
Paulus, meinte man, passe eigentlich besser für Vater, denn er hatte die langen Briefe geschrieben, die man noch nicht verstand.
Ja, sagte Mutter, aber der Apostel Paulus habe etwas getan – wenn man daran denke, müsse man ihn beinahe am allerliebsten haben.
Nicht, weil er die vielen Gemeinden gestiftet, auch nicht, weil er das dreizehnte Kapitel des ersten Korintherbriefes geschrieben habe, nicht einmal, daß er seinen Nacken dort auf dem römischen Feld unter das Schwert des Henkers gebeugt und die Erde mit seinem Blut getränkt habe, da wo jetzt fruchtbare grüne Haine standen.
Es sei nur etwas Kleines im Vergleich zum andern, aber daran erkenne man den Menschen.
Und in der Bibel solle man nicht mit den großen Dingen beginnen wollen – denn die könne man nicht bewältigen.
Es sei, wie wenn man in die große Peterskirche in Rom hineintrete, dann sage man: »Soll sie wirklich so groß sein?« Denn die Augen könnten sie zuerst gar nicht messen.
Aber wenn man sich die kleinen Sachen in der Kirche ansehe, zum Beispiel die Engel, die die Weihwasserbecken tragen, und dann erkenne, daß sie mehr als Lebensgröße hätten, ja dann fange man an, die übrige Größe etwas zu verstehen.
Die kleine Sache von dem Apostel Paulus erzählte Mutter einem eines Tages auf dem Hügel droben. Es war die Geschichte von dem Sklaven, der seinem Herrn entflohen und nach Rom gekommen war – wo Paulus in Ketten predigte – und durch die Predigt des Apostels ein Christ wurde. Dann diente er dem Apostel, bis es herauskam, daß er ein armer entwichener Sklave war, und da hielt Paulus es nicht für recht, ihn zu behalten.
Aber er gab ihm einen Brief mit an seinen Herrn, namens Philemon. Der Brief steht in der Bibel, und Mutter las ihn vor.
Er war ganz in der Sprache der Bibel geschrieben und begann mit herzlichen Grüßen und guten Worten. Der Apostel nannte sich selbst »den alten Paulus«, um dem Mann so recht ins Herz zu greifen.
Dann bat er für den Sklaven. »Mein Sohn« stand zuerst da, aber das schien dem Apostel noch nicht genug, und er schrieb, »das ist mein eigen Herz«.
Mutter hielt inne, denn große Tränen standen in ihren Augen. »Von einem Sklaven, einem armen, entwichenen Sklaven, schrieb er so.«
... Paulus bat Philemon, den Sklaven als »einen geliebten Bruder« aufzunehmen, meinte dann, auch das sei noch nicht genug, und schrieb: nimm ihn auf »als mich selbst«. Und wenn der Sklave etwas schuldig sei, so wolle er es bezahlen. Er schloß mit den Worten, er werde bald selbst kommen, damit dieser Gedanke den Philemon auch noch antreiben solle, es dem Sklaven, der Onesimus hieß, gut zu machen.
Mutter sagte, man dürfe nie vergessen, daß der Apostel Paulus so geschrieben habe, als ob sein eigenes Leben auf dem Spiel stehe, nur damit ein armer entwichener Sklave von der Strafe errettet würde.
Niemanden auf der Welt wäre es in jenen Zeiten eingefallen, so zu schreiben, und überdies aus diesem Grund; das sei nur einem Christen möglich gewesen.
Aber wenn man darüber nachdachte, fiel einem selbst noch etwas viel Kleineres von demselben Apostel ein, weswegen man ihn noch lieber hatte als zuvor.
Das war, daß er an eine von feinen Gemeinden, die man immer wieder verwechselte, geschrieben hatte: »Tröstet die Kleinmütigen.«
Daß er an diese dachte, kam einem noch viel merkwürdiger vor, als an den entwichenen Sklaven; denn die Sklaven wurden mit einem glühenden Eisen gebrandmarkt und den wilden Tieren vorgeworfen, so daß sie einem leid tun mußten – selbst damals.
Aber »die Kleinmütigen«, das waren solche, die dahinten blieben, weil sie es nicht wagten – nicht wagten, mit Fremden zu sprechen – nicht wagten, es zu sagen, wenn sie etwas Ungeschicktes gemacht hatten, die, wenn sie eigensinnig zu sein schienen, nur schüchtern waren.
Die wurden natürlich in den alten harten Zeiten verachtet, und auch jetzt noch wurden sie deshalb getadelt und sollten mit wohlmeinenden Scheltworten ermutigt werden.
»Tröstet die Kleinmütigen«, so hatte Paulus nicht geschrieben, als er mit Schnauben und Morden umherzog und zusah, wie Stephanus gesteinigt wurde. Darauf kam er erst, als er ein Christ geworden war.
Mutter hatte bei diesem Wort nie angehalten, man war selbst darauf gekommen und hatte auch mit niemand darüber gesprochen.
Denn Mutter hatte gesagt, gerade wie das eigene Gebet, so habe man auch seine eigenen Worte in der Bibel, die für jeden einzelnen Menschen ein Geheimnis vom lieben Gott hätten.
Nicht nur das allergrößte, »Gott will, daß allen Menschen geholfen werde«, denn das gelte ja der ganzen Welt. Sondern gerade Worte, die für jeden Menschen extra seien, und von denen man fühle, daß sie einem selber gelten, weil sie einem mitten durchs Herz gingen und sich gerade auf das bezögen, was man ganz für sich allein zu haben glaube.
»Tröstet die Kleinmütigen« – o man wußte wohl, wem dieses Wort zugedacht war!
Wenn man schnell lief oder Angst hatte, dann klopfte einem das Herz so heftig, so heftig und trieb einem das Blut in die Wangen, daß sie ganz rot wurden. Aber dies war nicht das menschliche Herz, denn mit diesem fühlte man ja gar nicht.
Das menschliche Herz war der geheime Ort, viel, viel tiefer drin, wo alle Gefühle, die in einem aufstiegen, ihren Ursprung hatten und verborgen wären. Von da flogen sie hervor und wurden zu Worten und Handlungen. Sie waren nicht alle gut, und deshalb war das, was man sagte oder tat, auch lange nicht immer gut.
Oftmals, an jedem Neujahr, und besonders am Geburtstag beschloß man, recht gut zu werden. Man hatte Vater sagen hören, das neue Jahr sei wie ein neues Schreibheft, das man bekomme, und die Tage darin seien reine weiße Blätter, die dann viel schlimmer beschmutzt und bekritzelt würden als die Hefte, in die man in der Schule schreibe. Dieses Bild verstand man gut, und man beschloß deshalb, die Blätter recht sauber zu erhalten. Aber jeden Abend mußte man sich gestehen, daß viele andere als nur hübsche Sachen auf dem Blatt des Tages standen.
Mutter sagte, so gehe es allen Menschen, sie trutzten zwar nicht alle und seien nicht unwillig und eigensinnig, wie die kleine Else manchmal, oder heftig, wie Mutter sein könne, aber sie hätten dann andere Fehler. Denn man könne ja sein Herz nicht herausnehmen und es mit lauter guten Sachen füllen – und wo hätte man diese auch hernehmen sollen?
Selbst die größten und besten Menschen hätten gefunden, daß ihr Herz nicht gut sei. Aber die besten Menschen hätten doch die Hoffnung nie aufgegeben, einmal das gute Herz zu erlangen.
Und die klügsten von ihnen, sie hätten es hingegeben. Ja, das verstand man noch nicht.
Aber da war noch anderes, was man von seinem Herzen wissen sollte, nicht nur, daß es nicht gut sei. Wenn man nicht wisse, was es am allerliebsten habe, was man am allertiefsten verberge, dann habe man es noch gar nicht recht kennen gelernt.
Dies zu wissen, sei sehr wichtig, denn man lebe aus seinem Herzen heraus. Das also, was im Herzen am tiefsten verborgen liege, das sei des Menschen wahres Leben.
Es gebe viele Menschen, die ihr eigenes Herz nie erkannt hätten, und sie könnten sich in so manches, was gar nicht für sie paßte, hinein verirren.
Wenn man sein Herz nicht kenne, komme man nicht dazu, sein Leben zu leben – –
Aber dann seien da auch die Herzen der andern, denn es sei nicht genug, daß man sein eigenes kenne.
Die andern hätten ja alle mit einander etwas in sich, womit sie fühlten – selbst die allerärmsten und die ältesten, und das vergesse man oft. Denn das sei nicht dasselbe wie mit dem Weg. Die Leute seien von ihrem eigenen Herzen so in Anspruch genommen, daß sie häufig gar keinen Gedanken mehr für die der andern hätten.
Und das sei unrecht. Da säße nun jedes mit seinem eigenen Herzen, um das sich niemand kümmere. Wenn man ihnen aber nur ein einzigesmal recht nahe kommen könnte und herausfände, an was sie am allermeisten hingen, dann wäre viel mehr in den Herzen der andern, als man sich denken könnte; irgend etwas Gutes habe jedes.
Und wenn man sie anrühre an der Stelle, wo ihr Herz sitze, dann könnte man viel weiter mit ihnen kommen, als man gedacht hätte, viel höher hinauf und viel tiefer hinunter.
So sprach Mutter, und dann dachte man jeden Tag an das Herz des Martin, das in der Geige war, und an das Herz des Schulmeisters, das in den kleinen Perlen um den Hals der Pfarrfrau verborgen war, und man verstand noch vieles andere, was man mit Mutter in den ärmlichen niederen Stuben ringsum sah.
Woran Mutters Herz am meisten hing, das war nicht schwer herauszufinden, es hing an allen, denen es schlecht ging.
Deshalb ging sie umher – umher –
Aber es hing auch an klein Else und an Vater – deshalb war sie auch meistens bei ihnen daheim.
Und das eigene Herz?
Das konnte vielleicht mit einem Wort ausgedrückt werden, mit: »Hochzeit«.
Vater schüttelte bisweilen den Kopf und sagte zu Mutter, sie spreche zu viel und zu erwachsen mit einem. Wie könnte das Gehirn des Kindes all das in sich aufnehmen?
Aber Mutter erwiderte, sie rede auch gar nicht zu dem Gehirn, das überlasse sie Vater, sondern sie rede mit dem Herzen ihres Elsenkindes, was das nicht verstehe, könne es aufheben, das könne ihm nichts schaden.
Vater sagte, daß ja das Herz, mit dem man sprechen könne, im Gehirn sitze, und deshalb habe doch dieses die ganze Anstrengung. Aber man meinte selbst, alles, was Mutter sagte, komme einem so bekannt vor, daß es gar nicht schwer zu verstehen sei, selbst wenn man nicht immer erklären konnte, was sie meinte.