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Auf der Höhe des Gebirgszuges, der als Fortsetzung des Schwarzwaldes vom Kniebis auslaufend zu den Hornisgrinden emporsteigt, liegt eine öde dunkle Wasserfläche, der Mummelsee genannt. Das Schwarzgrün dichter Tannenwaldungen rahmt ihn ein und wirft seine trägen Schatten auf die stille Flut, die bei ruhigem Wetter wie versteinert erscheint. Der Mummelsee ist das tote Meer dieser Gegenden. Kein Vogel nistet an seinen Ufern und belebt das Schweigen mit frohem Gezwitscher, kein Fisch schlüpft spielend durch seine Gewässer, kein Kahn und kein Schwimmer vertrauen sich ihnen an; denn verborgene Strudel lauern auf Raub und plötzliche Unwetter bringen Untergang und Verderben. Wohl schauen die Sterne des Himmels hinab; aber nicht freundlich grüßend, sondern wie starre Leichenaugen, die sich im Tode nicht geschlossen, blicken sie wieder aus dem Spiegel empor. Von Zeit zu Zeit ertönt aus der Tiefe dumpfes Grollen, und als ob gehorsam einem strengen Gebot, jagt die Windsbraut durch Wälder und Schluchten, ballt Nebelschleier zu Wolkenschichten zusammen und treibt sie an, sich verheerend über die Gegend zu entladen.
Zu diesen Eigentümlichkeiten der Lage und Beschaffenheit fügt die Sage noch manche andere seltsame Eigenschaft. Tief unten, am Rande des Schlundes, der in die Eingeweide der Erde sich hinabsenkt, wächst eine zarte, blaue Blume, welche die Macht besitzt, denjenigen, der sie in der linken Hand hält, unsichtbar zu machen. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werfen ihr Abbild in den dunklen See, und was die weißen Blüten, die auf der Oberfläche schwanken, von irdischem Treiben erlauschen, das flüstern sie dem Herrschergreise zu, der in dem feuchten Muschelpalaste des Grundes mit weiser Strenge eine Schar holder Undinen regiert. Die Tagesstunden der Oberwelt sind ihnen die Zeit der Ruhe; sobald jedoch die Mondessichel am Horizonte heraufschwebt, steigen sie auf ins Dämmerlicht der Nacht und geben sich je nach ihrer Neigung verschiedenen Beschäftigungen hin. Die einen tanzen in anmutiger Verschlingung den heiteren Reigen, die anderen singen ein sehnsuchtsvolles Lied, das, wenn einmal vernommen, dem irdischen Ohre bis zur Todesstunde fortklingt, noch andere suchen die Wohnungen der Menschen auf, fördern die Arbeit der fleißigen Hausfrau, erzählen den Mägden lustige Märchen, daß Rocken und Spindel rascher schwirren, legen perlengefüllte Muscheln in die Truhe des Armen, den unverschuldetes Unglück getroffen, vertilgen mit geübter Hand die Spuren des Verfalls an Leinzeug und Kleidung, wachen bei dem kranken Kinde, wenn das müde Auge der bekümmerten Mutter dem Schlafe nicht mehr zu wehren vermag, und schützen die trauliche Ecke, in der ein treues Liebespaar sich verstohlen süße Worte zuflüstert, vor heimtückischen Späherblicken. Beim ersten Schimmer jedoch, der im Osten aufblitzt, müssen sie in die Tiefe zurückkehren und wenn sie sich säumig zeigen, erhebt der Wasserfürst sein gekröntes Haupt und scheucht die reizende Schar hinab in die Wellenheimat. Dieses öftere Erscheinen außerhalb ihres Elementes und der Verkehr mit Menschen haben aber auch zur Folge, daß den Nixen, die mit besonderer Schönheit begabt und irdischer Leidenschaft empfänglich sind, durch die Liebe Gefahr droht; umsomehr, als sie in ihrem Palaste nur häßliche Zwerge um sich sehen, welche ihre Bedienung bilden. Der König des Sees, als weiser Mann wohl wissend, daß sich allem gebieten läßt, nur nicht dem Zuge der Herzen, wehrt seinen Töchtern nicht, die Liebe eines Mannes der Oberwelt zu erwidern, doch muß derjenige, deren Geliebter sie um eines irdischen Weibes willen treulos verrät, das Wagnis mit dem Leben büßen.
Unter denen, welche um des Glückes der Liebe willen jene Drohung gering achteten, war Elsa, die sanfteste und liebreizendste der Undinen. Der Sonnenstrahl war nicht lichter und schimmernder als das Gelock ihres reichen Haares; ihr Auge glänzte tiefblau und verheißend wie der Tageshimmel, den sie nie sehen durfte, auch das durchsichtige Weiß ihrer anmutigen Gestalt beschämte das Perlengeschmeide, das ihren Hals umschlang. Bei einer ihrer nächtlichen Wanderungen zu den Hütten der Bedrängten begegnete sie dem Ritter Albert von Hohenhorst, der sich auf einer Streiferei durch die Gegend verspätet hatte. Seine männliche Schönheit und der Zauber seiner Rede gewannen ihm leicht das Herz des arglosen Kindes einer ihm unbekannten Welt, und hinfort sah man Elsa nur noch selten beim Tanze der Schwestern oder unter dem Dache einfacher Landleute. Die liebende und gläubige Undine benutzte die Stunden der Freiheit, unter den hohen ernsten Tannen, die das Mondlicht verklärte, Schwüre ewiger Liebe und Treue mit dem Ritter zu tauschen, den die Schönheit und kindliche Hingebung des wunderbaren Wesens allen Ernstes für eine Weile gefesselt hielten. Aber nur für eine Weile, – denn was der armen Undine das Wohl und Weh ihres ganzen Lebens, das war dem sieggewohnten Abkömmling eines hochgeborenen Geschlechtes der flüchtige Zeitvertreib von Tagen. Sein Werben und Begehren fand bald ein anderes Ziel und die Tändelei mit dem Seemädchen verlor den Reiz der Neuheit.
Einmal nachts, als Elsa, den Bitten ihrer Gefährtinnen nachgebend, sich den Spielen derselben angeschlossen hatte und das Morgengrauen die Schar überraschte, vernahm sie, wie die zur Rückkehr mahnende Stimme des Seekönigs grollend ihren Namen rief:
»Elsa! Elsa! Elsa!«
Nun weiß jede der Undinen, daß wenn der Greis, dem nichts verborgen ist und der Leben und Tod in den Händen hält, dreimal ihren Namen ruft, der Geliebte sie verriet und sie sich zum Sterben bereit machen muß.
Betäubt sank Elsa in die Arme der mitleidigen Schwestern. Der plötzliche Schmerz, nicht um den Verlust des Lebens, sondern um den Treubruch des angebeteten Mannes, hatte ihr Herz zu Tode getroffen. Klagend verschwanden die Undinen mit der Bewußtlosen, welche das an ihrer vergänglichen Hülle vollzogene Strafgericht nicht mehr empfand. Als die Sonne wieder senkrecht am Himmel stand, beleuchtete sie einen schmalen blutroten Streifen, der die Fläche des Mummelsees durchzog, und die Wasserlilien hielten trauernd ihre Kelche dem Tageslicht verschlossen. In der Tiefe aber schwur der Zwerg Uli, der Elsa mit all der Ausdauer und wahnsinnigen Glut geliebt, die der Mißgestalt und der Hoffnungslosigkeit eigen zu sein pflegen, die Geopferte zu rächen.
Ritter Albert ließ sich von dem Unheil, das sein Leichtsinn hervorgerufen, nichts träumen und hätte er es auch getan, er würde schwerlich besonderes Gewicht darauf gelegt haben. Er war ein Mann, der nur der Gegenwart lebte, und diese verfloß ihm angenehm genug zu den Füßen der reizenden Hertha, der Gemahlin des Freiherrn von Altenburg, der vor zwei Jahren, am Morgen nachdem die Braut ihm am Altare verbunden, als Streiter für den Sieg des Christentums zur Befreiung des heiligen Grabes ausgezogen war. Um seine Ritterpflicht nicht zu verabsäumen und doch dem Weibe seiner Wahl den Schutz seines Namens und den Besitz seiner Güter zu sichern, falls ihn der Tod auf dem Schlachtfeld ereilen sollte, hatte er an dem Tage, da der Kriegsruf an ihn ergangen, ihr die Hand zum ehelichen Verein gereicht. Weinend hing Hertha am Halse des Gatten, als die Stunde des Abschieds schlug; er aber drückte das junge Weib an die Brust und sprach zu ihr tröstende Worte begeisterten Gottvertrauens und unerschütterlichen Glaubens an ihre Liebe und Treue, sowie an ein glückliches Wiedersehen. Mutig riß er sich aus ihren Armen und schwang er sich aufs Roß, stark in der Unwandelbarkeit seiner eigenen Liebe konnte er über die ungewisse Dauer der Trennung wie über eine vorübergehende Prüfungszeit hinwegblicken, die ihm den neuerworbenen Besitz künftigen Glückes nur noch süßer machen würde. Herta flüchtete sich in die Einsamkeit ihrer Gemächerreihen und hegte und pflegte ihre Trauer; als aber das zweite Jahr zu Ende ging und keine Nachricht von dem entfernten Gatten sie erreichte, beschlich sie heimlich das Verlangen, die Strenge ihrer Zurückgezogenheit etwas zu mildern. Es kam ihr daher gar nicht ungelegen, daß der Ritter von Hohenhorst, der sich lange im Auslande aufgehalten, als Jugendgenosse des Freiherrn sie in der Burg aufsuchte und es sich angelegen sein ließ, durch Erzählungen mannigfacher Erlebnisse und Beschreibungen fremder Länder ihre Muße zu verkürzen. Leichtfertig im Umgange mit Frauen und durch die unschuldsvolle Zärtlichkeit der Undine einigermaßen gelangweilt, bildete sich Albert bald ein, die junge verlassene Frau zu lieben; Herta aber besaß bei großer äußerer Schönheit nicht das Herz, das im Feuer der Prüfungen sich zu immer höherer Reinheit verklärt. Als der Wasserkönig dreimal Elsas Namen rief und ihr damit den Tod verkündete, hatte er im Spiegel des Sees Herta und Albert erblickt, wie sie das Geständnis gegenseitiger Liebe mit langem Kusse besiegelten.
Wochen vergingen und Uli fuhr fort, seine Obliegenheiten im Seepalaste zu erfüllen. Er schmückte die Zimmer der Undinen mit Schilf und Muscheln, die er zu kunstreichen Arabesken zu verschlingen verstand, er fädelte Perlen auf Schnüre, daß sie Haupt und Brust damit zieren konnten, und belustigte sie in stürmischen Nächten, wenn sie zu Hause bleiben mußten, mit komischen Schwänken und grotesken Sprüngen. Niemand ahnte, daß ein tödliches Weh und eine tödliche Absicht ihm das Herz zernagten.
Er wartete.
Da nahte sich eines Tages bei glühender Mittagshitze ein Reiter dem Ufer des Mummelsees. Rüstung und Mantel waren schadhaft und bestaubt und unter dem aufgeschlagenen Visier blickte ein Antlitz hervor, dessen edlen Zügen durch Sorge und Erschöpfung der Jugendschmelz geraubt war. Das müde lechzende Roß wieherte und streckte den Hals vor, als es das Wasser gewahrte, und der Ritter, obschon sein Inneres ihn zur Eile trieb, fügte sich mitleidig der Mahnung des treuen Tieres und lenkte es hart an den Rand des Sees. Aber sonderbar! wie das Roß sich auch mühte, es konnte den Wasserspiegel nicht erreichen, um seinen Durst zu löschen. Schon wollte der Ritter absteigen, um in seinem Helm Wasser zu schöpfen; da hob sich eine riesige Muschel, von zwei nervigen Armen getragen, aus den Wellen empor und reichte darin dem verschmachtenden Tiere den kühlen Trank.
Erstaunt blickte der Ritter auf die wunderbare Erscheinung und gewahrte den dicken häßlichen Kopf des Zwerges Uli.
»Ich danke dir für den Dienst, den du mir geleistet, unbekanntes Wesen,« sagte der Ritter, »ich schätze ihn um so höher, als ich ja nichts tat, mir deine Freundschaft zu erwerben.«
»Freiherr von Altenburg,« entgegnete Uli, »ich war dir bisher fremd. Aber du bist ein Ehrenmann, der nie eines anderen Freudenblume zertrat, nie einem schuldlosen Wesen das Herz brach. Wir Bewohner der Tiefen hegen besonderes Wohlwollen für Leute deiner Art und deshalb kannst du über mich gebieten.«
»Wie,« rief der Ritter mehr und mehr überrascht, du kennst meinen Namen?«
»Weißt du nicht, daß du am Rande eines Sees stehst,« lautete die Antwort, »in dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sich spiegeln und dem Beherrscher desselben kund werden? Ich bin zwar nur einer seiner Untergebenen, aber schon mancher Diener erspähte das Wissen seines Herrn. Du hast dich vor zwei Jahren mit der schönen Hertha von Salm vermählt und rissest dich, noch von ihrem ersten Kusse durchglüht, von ihrem Herzen, um nach Palästina zu ziehen. Das Waffenglück war dir nicht hold, deine Tapferkeit trug dir keine anderen Früchte, als drei schwere Wunden, deren Narben deine Rüstung deckt, und harte Gefangenschaft im Feindesland. List verhalf dir zur Freiheit und durch tausend Gefahren fandest du den Weg in die Heimat. Jetzt verzehrt dich die Ungeduld, das Weib deiner Liebe wiederzusehen.«
»Du hast die Wahrheit gesprochen, und so laß mich ziehen, Herthas Trennungsqualen und die meinen zu enden.«
»Warte noch einen Augenblick,« sprach Uli, »ich möchte dir ein Geschenk mitgeben, das dir Nutzen bringen dürfte.«
Schnell tauchte der Gnom unter. Nach wenigen Sekunden ward er wieder sichtbar und reichte dem Freiherrn von Altenburg einen lichtblauen Blütenkelch.
»Nimm diese Blume von mir an,« sagte er, »halte sie in deiner linken Hand und sie wird dich für jedermann unsichtbar machen.«
»Was soll mir das?« meinte der Freiherr, »ich brauche mich nicht zu verbergen und Herta ist ungeduldig, mich wieder zu erblicken.«
»Möchtest du aber nicht ungesehen die Worte erlauschen, die sie voll Sehnsucht nach dir ihrem einsamen Ruhekissen zuflüstert?« fragte listig Uli.
Des Freiherrn Herz klopfte heftig gegen den Panzer.
»Gib mir die Blume,« sagte er, »und habe meinen Dank; wenn je mein Arm dir dienlich sein kann, so rufe mich.«
Uli verschwand und der Freiherr setzte den Weg gegen seine Burg fort, allerdings mit einem Zweifel an die wunderbare Eigenschaft der blauen Blume. Doch wurde er bald eines andern belehrt, als er die verblüfften und erschreckten Ausrufe der Landleute hörte, die ein herrenloses Pferd im Trabe daherkommen zu sehen vermeinten. In der hohen Eichenallee angelangt, die zum Schlosse führte, band er sein Pferd an einen Baum, entledigte sich des schwersten Teils seiner Rüstung und schritt an den Wachen und Dienern vorbei, ohne daß einer derselben seine Nähe bemerkte. Fest in der linken Hand die blaue Blume haltend, ging er durch die Halle in das Vorzimmer, das an den Familiensaal stieß. Der Damastvorhang war leicht geöffnet und schon wollte der Freiherr mit liebender Hast vorstürzen, um Herta in ihrem angrenzenden Gemache zu überraschen, als ein unerwartetes Schauspiel ihn auf die Schwelle bannte.
Auf dem weichen Ruhesitz an der Hauptwand des Saales saß sein junges Weib, reizender als er sie je gesehen, und beugte sich in sehnsüchtigem Schmachten zu einem Ritter hinab, der zu ihren Füßen kniete und in welchem der Freiherr bald seinen Jugendgefährten Albert von Hohenhorst erkannte. Den einen Arm hielt sie um seinen Hals geschlungen und mit der anderen Hand fuhr sie schmeichelnd über die blonden Locken seines aufwärtsgekehrten Hauptes. Wenn auch der Freiherr ihren Augen nicht unsichtbar gewesen wäre, sie hätte ihn doch nicht bemerkt, denn ihr Blick senkte sich in den des Geliebten mit der vollen, glühenden Selbstvergessenheit einer unbezwinglichen und doch strafbaren Leidenschaft. Sie seufzte halb in unaussprechlicher Seligkeit, halb wie in Schmerz.
Der Freiherr fühlte sich von maßlosem Jammer erfaßt, die Furien der Verzweiflung krallten sich an sein Herz, aber das Maß der Prüfung war noch nicht voll.
»Warum,« so hörte er Albert in schmollendem Tone fragen, »warum, süße Herta, erlaubst du schnöden Bedenklichkeiten, unser Liebesglück zu umdüstern? Mir gefällt die heitere Stirn und dein reueloser Kuß, Seufzer klingen wie ein Vorwurf. Dein Gatte ist gefangen, oder tot, oder untreu; und du bist frei. Soll ich an deiner Liebe zweifeln? Bedauerst du den Verschollenen?«
»Albert,« entgegnete die Freifrau und ihr dunkles Auge blickte angstvoll ob des Geliebten leichtem Zürnen, »du weißt, daß ich dich mehr liebe als Pflicht und Leben, ich wollte, du sprächest wahr und ich hätte die Gewißheit, daß der Freiherr nimmer wiederkehrte –«
Da faßte rasender, zorniger Schmerz den unsichtbaren Lauscher.
»Zieh' dein Schwert, Ehrloser, und steh mir Rede!« rief er mit weithin hallender Stimme.
Entsetzt fuhr das Paar auf; – Herta hatte ihres Gatten Stimme erkannt, sah sich aber vergebens nach ihm um.
»Wer du auch seist,« entgegnete trotzig Albert, die Waffe aus der Scheide reißend, »zeige dich meinem Auge, daß ich dich für dein Eindringen züchtige.«
Da löste sich ein Schwert von der Wand und wie von kunstgeübter Hand geführt, sauste es blitzschnell durch die Luft und begegnete mit furchtbarer Geschwindigkeit den Schlägen Alberts. Es war ein entsetzenvoller Zweikampf! Zwei Schwerter, das eine von einem geisterbleichen Manne, das andere von einem unsichtbaren Arme gehandhabt, kreuzten sich mit Blitzesschnelle und klirrten unheimlich aneinander. Das Grausen der übernatürlichen Szene lähmte bald des ersteren Kraft und verwirrte seinen Sinn; noch ein Augenblick und Albert von Hohenhorst sank durchbohrt zu der verzweifelten Herta Füßen nieder.
Noch einmal erscholl des Freiherrn Stimme.
»Herta, unglückliches, betörtes Weib, meine Rache ist zu Ende! Dich überlasse ich der ewigen Reue und der Verachtung der Welt.«
Unter dem Schutze der blauen Blume des Mummelsees verließ der beklagenswerte Freiherr, ungesehen wie er gekommen, die Burg seiner Väter, und nie wieder hat man von ihm gehört.
Herta von Altenburg trug ihren Kummer und ihre Schmach in den Mauern eines Klosters.