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Um einen allgemeinen sicheren Anhalt dafür zu geben, wie oft – in dem überhaupt anzunehmenden Falle, dass jeden Tag eine ganze Reihe nach Befinden auszuwählender Bewegungen durchgeführt wird – jede einzelne Bewegung hintereinander wiederholt werden solle, ist ein solcher Massstab für jede der Bewegungen durch 3 Zahlen ausgedrückt. Die erste bezeichnet die Wiederholungen beim Anfange, die zweite nach zweiwöchentlichem und die dritte nach achtwöchentlichem Gebrauche des Verfahrens. Das letzte Verhältnis ist als das auf die Dauer beizubehaltende zu betrachten. Dieser Massstab ist auf den erwachsenen männlichen Körper berechnet und dabei das durchschnittliche Normalverhältnis der Muskelthätigkeit angenommen. Für die Altersstufe über 60 Jahre, für sehr starkleibige oder sehr muskelschwache Personen, für das weibliche Geschlecht und für Kinder wird die Hälfte jenes Verhältnisses das entsprechende Mass sein. Gilt es der Erzielung eines einzelnen örtlichen Heilzweckes, so können die darauf direkt hinwirkenden Bewegungen auf Kosten der übrigen, minder wichtigen, öfter, als hier im durchschnittlichen Massstabe angegeben, wiederholt werden. Im allgemeinen aber ist der letzte jener 3 Grade als die volle Dosis zu betrachten, die nur in gewissen Ausnahmsfällen und auch dann nur bei einzelnen Bewegungen überschritten werden darf. Für viele wird schon der zweite Grad als letzte Grenze gelten müssen, für einige das entsprechende Mass ein noch geringeres sein. Ob es ratsam sei, den auserwählten Cyklus der Bewegungen täglich mehr als einmal vorzunehmen, muss von der Erwägung der besonderen Verhältnisse, namentlich der Selbstbeobachtung, abhängig bleiben. Bei längerer Dauer des Gebrauches und wo ein spezieller Heilzweck vorliegt, wird für die meisten eine zweimalige Erfüllung der Tagesaufgabe nicht nur unbedenklich, sondern sogar empfehlenswert sein; z. B. in solchen Fällen, wo der krankhafte Zustand auf überreichlicher Blutbildung beruht, oder überhaupt wo ein energisch eingreifendes Verfahren am Platze ist, namentlich auch gegen diejenigen Geisteskrankheiten, welche sich überhaupt für die gymnastische Behandlung eignen. In manchen Fällen, z. B. bei sehr reizbaren Naturen oder auch bei anhaltend sitzender Beschäftigung, wird es zweckdienlicher sein, die entsprechende Tagessumme der Bewegung nicht auf einmal hintereinander, sondern über die Tageszeit planmässig in vielleicht 3, 4 oder noch mehr Portionen (die letzte aber mindestens 2 Stunden vor der Schlafzeit) verteilt, vorzunehmen. Die Summe etwaiger sonstiger Bewegung möge man an der Tagesdosis kürzen, aber ein Minimum von dieser immer beibehalten.
Nach diesen und allen ferner noch einzuschaltenden durchschnittlichen Angaben werden sich die Bewegungen jedem besonderen Zwecke leicht anpassen lassen, und die hier oder da erforderlichen Modifikationen, sowohl in betreff der Art, als der Summe der Bewegung, durch Selbstbeobachtung sicher festgestellt werden können.
10, 20, 30 mal.
Der Kopf beschreibt von rechts nach links und ebenso oft von links nach rechts eine trichterförmige Kreisbewegung, den Kreis so umfänglich machend, als es das Halsgelenk erlaubt. Man halte dabei den übrigen Körper unveränderlich fest in seiner Stellung.
6, 8, 10 mal nach jeder Seite.
Eine Drehung des Kopfes um seine Achse. Bei Freiheit des Halsgelenkes beträgt die Drehung nach jeder Seite ziemlich einen Viertelkreis, so dass also das Kinn fast über die Schulter zu stehen kommt.
Beide Bewegungen setzen sämtliche Hals- und Nackenmuskeln in Thätigkeit und dienen zur Freimachung des Halsgelenkes bei Steifheit desselben (soweit diese nicht auf festen organischen Hindernissen beruht), bei Schwächezuständen der Hals- oder Nackenmuskeln und gegen nervösen Schwindel. Letzterer verringert sich dadurch sehr bald, indem der Kopf an alle Lagen und die verschiedensten Veränderungen derselben sich gewöhnen lernt. Ist die Neigung zum Schwindel stark, so ist es ratsam, diese Übungen in der Anfangszeit sitzend vorzunehmen.
30, 40, 50 mal.
Die Schultern beider Seiten werden gleichzeitig so kräftig und so hoch als möglich gehoben. Das Herabgehen derselben muss sanft geschehen, weil es sonst bei häufiger Wiederholung den Kopf zu stark erschüttern würde.
Da hierbei diejenigen Muskeln thätig sind, welche nebst der Schulterhebung direkt und indirekt die Hebung der oberen Rippen bewirken, so empfiehlt sich diese Bewegung zur Lüftung des obersten Brusthöhlenraumes bei beginnender Lungentuberkulose, die bekanntlich zuerst die Spitzen der Lungen zu befallen pflegt und, wenn nicht Einhalt geschieht, von da abwärts schreitend das übrige Lungengewebe zerstört und so die gewöhnliche Form der Lungenschwindsucht erzeugt. Von direkter Heilwirkung ist die Bewegung bei Lähmung Unter »Lähmung« darf man nicht bloss die totale Bewegungsunmöglichkeit verstehen, sondern Lähmung (wovon es freilich unendlich verschiedene Abstufungen giebt) ist schon da vorhanden, wo das normale Gleichgewicht zweier mit einander verglichener Muskelpartien der beiden Körperseiten oder überhaupt die normale Haltung und Bewegungsfähigkeit eines Gliedes merklich gestört ist. In diesem allgemeinen Sinne wird der Ausdruck »Lähmung« auch späterhin gebraucht werden. der Schulterhebemuskeln, die sich durch schlaffes Herabhängen der Schultern zu erkennen giebt.
Bei ungleichem Stande der beiderseitigen Schulterhöhen, welcher von einseitiger Lähmung oder von Rückgratsverkrümmung abhängt, muss diese Bewegung, so lange die Ausgleichung noch nicht erreicht ist, einseitig (nur mit der niedrigen Seite) gemacht werden.
8, 12, 20 mal.
Beide straff gestreckte Arme beschreiben in der Richtung von vorn nach hinten und ebenso oft von hinten nach vorn beginnend einen möglichst weiten und steilen Kreis. Man hat darauf zu achten, dass die Arme dabei dicht am Kopfe vorbeigehen, wozu allerdings eine vollkommene Freiheit des Schultergelenkes erforderlich ist, welche von den meisten erst durch Übung allmählich erlangt wird.
Die Schultermuskeln, sowie alle rings um den Brustkorb gelegenen Muskeln werden dadurch in eine freie, allseitige Thätigkeit versetzt. Die wesentliche Wirkung besteht in Freimachung des Schultergelenkes und in Kräftigung der Atmungsbewegung, wobei auch die zugleich erfolgende mechanische Ausweitung des Brustkorbes mit in Anschlag zu bringen ist. Beim Vorhandensein von Hindernissen im Schultergelenke, bei beengenden Formfehlern der Brust, bei dadurch bedingtem Asthma, bei Lungentuberkulose – kurz, überall da, wo Verbesserung des Atmungsprozesses zu den Heilaufgaben gehört, ist diese Bewegung entschieden nutzreich. Ausserdem gegen Schwäche der genannten Muskelpartien.
10, 20, 30 mal.
Die Arme werden in gerader seitlicher Richtung, ohne die geringste Beugung des Ellbogens, möglichst hoch gehoben. Sind Muskeln und Schultergelenk vollkommen ausgebildet und frei, so müssen die Vorderarme auf dem höchsten Punkte der Bewegung die beiden Seitenteile des Kopfes berühren.
Die Armhebemuskeln und die seitlichen Nackenmuskeln sind dabei hauptsächlich wirksam. Die Seitenteile des Brustkorbes und die unteren Zwischenrippenräume werden dadurch auf mechanische Weise besonders stark geweitet. Daher ebenfalls die Bewegung des Atmens vervollständigend, namentlich bei Asthma und bei seitlichen Anheftungen des Rippenfelles (nach Entzündung desselben) anwendbar. Ausserdem gegen Schwäche obiger Muskeln.
8, 12, 16 mal.
Beide Arme werden fest in den Hüften eingestemmt und in dieser halbgebogenen Stellung soweit als möglich nach hinten einander kräftig genähert. Den Rücken halte man dabei vollkommen gestreckt. Der Accent der Bewegung liegt auf dem Rückwärtsnehmen der Ellbögen und muss jedesmal mit dem Einatmen zusammentreffen.
Durch diese Bewegung werden die Schultern kräftig und straff nach hinten gezogen, dadurch eine edle und in vieler Hinsicht gesundheitsförderliche Körperhaltung bedingt und die vordere Brustwand mechanisch geweitet. Atmung befördernd. Gegen das flügelförmige Abstehen der Schulterblätter, gegen Schlaffheit und Lähmung der hinteren Schultermuskeln (die sich durch nach vornüber gebeugte Körperhaltung und das Unvermögen, selbst bei Willensanstrengung sofort die straffe Haltung anzunehmen, zu erkennen giebt) und gegen die meisten Arten von chronischem Asthma.
8, 12, 16 mal.
Bei vollkommen gestrecktem Rücken werden die Hände auf der Rückseite des Körpers fest geschlossen und die Arme bis zum vollständigen Durchdrücken der Ellbögen gestreckt. Das letzte, das wesentliche Moment der Bewegung, muss gleichzeitig mit dem Ausatmen erfolgen.
Diese Bewegung dient gleichfalls dazu, die vordere Brustwand mechanisch auszudehnen und einen Teil der Schulter- und Oberarmmuskulatur zu stärken.
6, 8, 10 mal hintereinander, dies aber täglich 4-5 mal wiederholt.
Diese Bewegung bezweckt eine ausgleichende Wirkung, ist daher nur für solche Fälle geeignet, wo das Verhältnis der Atmungsbewegung der beiden seitlichen Brusthälften ein ungleiches ist, wo also – sei dies Folge von Fehlern des Brustbaues, von einseitiger Lähmung der Atmungsmuskeln oder von organischen Veränderungen (z. B. Verwachsungen), die nach einseitigen Krankheiten der Brustorgane zurückgeblieben sind – die eine Brusthälfte (Lunge) beim Atmen weniger thätig ist, als die der anderen Seite. Es wird an der vorherrschend thätigen Brustseite (auf der Abbildung ist beispielsweise die rechte als solche angenommen) die flache Hand derselben Seite, möglichst hoch unter der Achselhöhle fassend, kräftig gegen die Rippen gestemmt, dadurch hier eine Hemmung bewirkt, mithin die freigelassene und durch den über den Kopf gelegten Arm möglichst entlastete andere Seite zu um so kräftigerer Atmungsbewegung genötigt. Die behufs der Hemmung eingestemmte Hand muss besonders im Momente des Einatmens kräftig gegengedrückt werden. Man atme so zwar möglichst tief und vollständig, aber dabei ruhig und gemessen, wie beim Gähnen. Alles Hastige und Gewaltsame muss hier ganz besonders vermieden werden.
Das ungleichseitige Tiefatmen kann in den bezeichneten Fällen zuweilen an die Stelle des oben empfohlenen gewöhnlichen gleichseitigen Tiefatmens treten, welches letztere aber dessenungeachtet immer beizubehalten ist.
10, 20, 30 mal.
10, 20, 30 mal.
4, 8, 12 mal.
10, 20, 30 mal.
6, 10, 16 mal.
Ein kräftiges Beugen und Strecken der Arme im Ellbogengelenke nach fünf verschiedenen Richtungen. Die Bewegung wird mit fest geschlossener Faust und straffer Spannung sämtlicher Armmuskeln ausgeführt. Man verwendet dabei die gleichmässig volle Kraft sowohl auf das Strecken, wie auf das Beugen der Arme, doch so, dass das Strecken nicht zu erschütternd auf den Kopf wirkt.
Die Hauptrolle spielen die Beuge- und Streckmuskeln des Vorderarmes. Da diese Bewegung viele umfangreiche Muskeln (fast sämtliche, auch die um Brust und Schulter gelagerten Armmuskeln, sowie die Muskeln des Halses) mehr oder weniger in Anspruch nimmt, so dient sie zunächst da, wo es überhaupt nur auf Vervollständigung einer gewissen Summe allseitiger Bewegung ankommt, ausserdem zur Freimachung des Schulter- und Ellbogengelenkes, bei stumpf-schmerzigen rheumatischen Affektionen oder lähmungsartigen Zuständen der betreffenden Muskeln und teilweise als Atmung befördernd. Noch weitere spezielle Heilwirkungen hat diese Bewegung nicht.
8, 12, 16 mal.
Die ausgebreiteten und gestreckten Arme werden in wagerechter Haltung kräftig zusammengeschlagen, ohne aber die Hände ganz zusammentreffen zu lassen. Der Accent liegt auf dem konvergierenden Bewegungsmomente (dem Zusammenschlagen), der immer mit dem Ausatmen zusammenfallen muss.
8, 12, 16 mal.
Eine ganz gleichartige Bewegung, nur in entgegengesetzter Richtung. Der Bau des Körpers bringt es mit sich, dass die Hände dabei auf der Rückseite einander nicht so weit genähert werden können, wie es bei der vorigen Bewegung auf der Vorderseite des Körpers der Fall ist. Der Accent liegt hier auf dem divergierenden Bewegungsmomente (dem Auseinanderschlagen), der immer mit dem Einatmen zusammenfallen muss.
Bei beiden Bewegungen sind die vorderen Brustmuskeln und die hinteren Schultermuskeln abwechselnd in vorwaltender Thätigkeit, indem zugleich bald die vordere, bald die hintere Wand des Brustkorbes mechanisch geweitet wird. Daher atmungsbefördernd, bei Asthma, Lungentuberkulose und Rippenfellverwachsungen anwendbar, auch gegen das flügelförmige Abstehen der Schulterblätter zu empfehlen.
30, 40, 50 mal hin und her.
20, 30, 40 mal.
12, 16, 20 mal.
Die Bewegung Nr. 16 wird am vollkommensten dann ausgeführt, wenn man sich vorstellt, als wolle man mit gestrecktem Arme einen Nagelbohrer ins Holz treiben; Nr. 17, wenn man sich vornimmt, eine liegende Acht (8) mit der Hand in die Luft zu schreiben; und Nr. 18, wenn man alle Finger möglichst weit spreizt und streckt und dann wieder bis zum kräftigen Ballen der Faust zusammenzieht.
Durch die ersten beiden Bewegungen werden sämtliche Rollmuskeln des Armes und der Hand, durch die letzte alle Fingermuskeln in Thätigkeit gesetzt. Sie befördern die Freimachung sämtlicher Gelenke des Armes, der Handwurzel und der Finger und sind ausserdem gegen Schwächezustände dieser Muskeln, gegen beginnende (namentlich gichtische) Kontrakturen der Hand- und Fingergelenke, sowie als Unterstützungsmittel gegen epileptische und veitstanzartige Krampfformen und Übung 18 gegen Schreibekrampf von Nutzen. Wo einer dieser speziellen Heilzwecke vorliegt, können diese Bewegungen, falls keine schmerzhaften Empfindungen damit verbunden sind, ihrer vollen Aufgabe nach 3-4 mal täglich wiederholt werden. Auch dienen sie als Ableitungsmittel von Blutandrang, Schmerz- und Reizzuständen des Kopfes und der Brust.
40, 60, 80 mal hin und her.
Eine allbekannte Bewegung. Wenn man dabei die Handflächen fest gegeneinander drückt, so wird die Bewegung zu einer recht kräftig durchgreifenden für fast sämtliche Armmuskeln, namentlich die Beugemuskeln des Armes, sowie für die vorderen Brustmuskeln.
Sie empfiehlt sich zunächst da, wo es auf Beschaffung einer gewissen Summe allgemeiner kräftiger Bewegungen ankommt, sodann gegen Lähmungen jener Muskelpartien und als schnelles Handerwärmungsmittel, daher auch nebst gewissen später zu erwähnenden Fussbewegungen zur Ableitung des Blutandranges und Nervenreizes vom Kopfe. Dieselbe Bewegung kann auch zur Ableitung gleicher Zustände von den inneren Brustorganen benutzt werden. In diesem Falle muss aber das, die Brustmuskeln stark in Anspruch nehmende, feste Gegeneinanderdrücken der Handflächen vermieden und mit einem leichten, anstrengungslosen Frottieren derselben vertauscht werden, welches dafür durch längere Dauer (2-3 fache Wiederholung) das ausgleicht, was an Intensität der Wirkung verloren geht. Da sich die Bewegungen Nr. 18 und Nr. 19 ganz gut auch liegend unter der Zudecke ausführen lassen (erstere mit dicht an den Körper gehaltenen Armen), so können sie, abwechselnd und mit kleinen Pausen jede 50-100 mal und darüber wiederholt, auch als schlafmachende Mittel benutzt werden in Fällen, wo infolge eines Mangels an Muskelermüdung oder wegen störender Gehirnerregung durch noch zu lebendige Gedanken der Schlaf zu lange auf sich warten lässt; ebenso auch als den ganzen Oberkörper erwärmende Mittel bei sitzender Stellung z. B. im Fahren.
10, 20, 30 mal.
Bei festgestellten und straff gestreckt bleibenden Beinen beugt man den Körper nach vorn und hinten soweit als möglich abwärts. Bei dieser, sowie allen nachfolgenden Rumpfbewegungen sei vorzugsweise daran erinnert, dass sie sanft und ruhig ausgeführt werden müssen.
Die Bewegung nach vorn wird hauptsächlich durch die vorderen geraden Bauchmuskeln, die nach hinten durch die Rückenstreckmuskeln bewirkt. Es erfolgt dadurch ein besonders mechanisch heilsamer Einfluss auf die Unterleibsverrichtungen bei Trägheit derselben, Stuhlverstopfung u. dgl., und eine Belebung der unteren Rückenmuskeln bei Schwächezuständen derselben.
20, 30, 40 mal hin und her.
Der Rumpf wird in genauer seitlicher Richtung ( gerade nach rechts und links) wiegend hin und her bewegt, indem man dabei jede gewaltsame Anstrengung vermeidet.
Vorzüglich durch die seitlichen und hinteren Bauchmuskeln sowie durch die Zwischenrippenmuskeln wird die Bewegung vollbracht. Sie wirkt direkt vorteilhaft auf den Blutumlauf und die Verrichtungen der zu beiden Seiten in der Unterleibshöhle liegenden Organe, namentlich der Leber und Milz, empfiehlt sich daher besonders gegen alle solche krankhafte Zustände, die mit Stockungen des Pfortadersystemes im Zusammenhange stehen.
10, 20, 30 mal hin und her.
Der Rumpf bleibt in senkrechter Richtung und dreht sich bei festgestellten Beinen und ganz gestrecktem Rücken nach beiden Seiten gleich weit um seine eigene Achse.
Die tieferen Rücken- und Hüftmuskeln beider Seiten sind dabei in hauptsächlicher Thätigkeit. Da mit dieser Drehbewegung jedesmal eine mechanische Anspannung und Dehnung der Bauchwand auf der entgegengesetzten Seite stattfindet, wodurch die Unterleibseingeweide hin und her geschoben, gleichsam sanft durchknetet werden, so trägt diese Bewegung ebenfalls zur Förderung der Unterleibsverrichtungen bei und findet ausserdem bei Schwächezuständen obengenannter Muskeln ihre Anwendung.
8, 16, 30 mal.
Der Rumpf beschreibt, nur auf dem Hüftgelenke sich drehend, einen trichterförmigen, möglichst weiten und tiefen Kreis von rechts nach links und ebenso oft von links nach rechts, wobei die Schultern in jedem Momente in gleicher Linie bleiben müssen, so dass keine vor- oder rückwärts gedreht werden darf.
Diese Bewegung wird durch alle rings um die Hüfte gelegenen Muskeln vollbracht. Es sind mithin auch sämtliche Bauchmuskeln dabei in rhythmisch abwechselnder Thätigkeit. Sie bewirkt eine allseitige Anregung des gesamten Verdauungsapparates und ist daher bei Trägheit dieser Verrichtungen und den davon ausgehenden vielseitigen Übeln sehr empfehlenswert.
Nächstdem gegen Schwächezustände im Bereiche der Hüftmuskeln und, vermöge der nach und nach sich bildenden Gewöhnung an die kreisende Bewegung des Oberkörpers und Kopfes, gegen nervösen Schwindel. Bei hohem Grade des letzteren wird die Bewegung anfangs sitzend vorgenommen.
4, 8, 12 mal.
Es ist dazu eine genau wagerechte Lage des ausgestreckten Körpers erforderlich. Da hierzu die Benutzung eines Sofas oder Bettes in der Regel nicht so leicht praktikabel ist, so ist auf der Zeichnung ein doppelt zusammengelegter Teppich angegeben. Ebenso ausreichend würden zwei Ruhekissen sein, eins unter den Kopf, das andere unter die Hüften gelegt. Auf eine oder die andere Weise wird es überall wohl am leichtesten zu bewerkstelligen sein. Die Bewegung selbst besteht in einem einfachen, ganz geraden Aufrichten des Rumpfes bei ruhiger Lage der Beine. Vielen wird dies für den ersten Anfang nur dadurch gelingen, dass sie mittels irgend eines gewichtigen Gegenstandes (z. B. eines Holzklotzes oder eines schweren Sofakissens), der zur Fixierung der Füsse quer über dieselben in der Gegend der Knöchelgelenke gelegt wird, ein Gegengewicht anbringen. Später wird dies entbehrlich werden. Anfangs lege man die Arme kreuzweise über die Brust zusammen. Gelingt die Bewegung auf diese Weise, so nehme man behufs der Steigerung derselben die Arme neben oder hinter den Kopf, wie auf der Zeichnung angegeben. Zu, wo nötig, noch weiterer Steigerung dient das Beschweren der immer dicht an den Oberkörper gehaltenen Hände mit Gewichten oder Hanteln (s. S. 40).
Es ist dies eine kräftige Bewegung für sämtliche, namentlich die vorderen, Bauchmuskeln, deren Thätigkeits- und Spannungsverhältnis einen entschiedenen direkten Einfluss auf die ganzen Unterleibsfunktionen ausübt, die aber gerade bei sehr vielen Menschen in der Ausbildung ganz vernachlässigt sind. Schon bei 4-8 maliger Wiederholung der Bewegung wird man den wohlthuenden Einfluss durch das unmittelbar darauf folgende angenehme Wärmegefühl, was sich über die ganze Magengegend ausbreitet, empfinden. Sie ist ganz am Platze bei Schwäche oder Lähmung der Bauchmuskeln, bei allen Arten von chronischen Unterleibsstockungen und deren Folgen, sowie als Versuch durch Kräftigung der Bauchmuskulatur etwaige Bruchanlagen zu verhüten eventuell auch die durch Bruchbänder angestrebte Heilung schon bestehender Brüche zu unterstützen.
Anmerkung. Da, wo trotz der oben angegebenen Fixierung der Füsse die Bewegung anfangs noch zu schwer fallen sollte, ferner in allen Fällen, wo eine besondere Subtilität der Gewöhnung und der Übergänge erforderlich ist, wie bei Bruchleidenden, bei Frauen, die bereits mehrmals geboren, daher in der Regel etwas schlaffere Bauchmuskeln haben, u dgl. m., ist es zweckdienlich, den Oberkörper durch Unterlagen in eine über die genau wagerechte Lage etwas erhöhte Stellung zu bringen. Durch Verringerung der Unterlagen lassen sich dann die Übergänge leicht vermitteln. Für solche Fälle lässt sich die passende Lage auf einem gewöhnlichen Sofa einrichten.
4, 6, 8 mal mit jedem Beine.
Das vollkommen gestreckte Bein beschreibt von vorn nach hinten einen möglichst weiten und hohen Kreis, worauf es jedesmal wieder neben das andere, welches nun an die Reihe kommt, auf den Boden gesetzt wird. So fährt man in regelmässiger Abwechselung fort. Den Oberkörper sucht man dabei in möglichst unverrückter Stellung zu erhalten.
Da dessenungeachtet der Schwerpunkt des Körpers während der Bewegung etwas verändert wird, so ist damit ein vielseitiges Muskelspiel verbunden. Nicht bloss die Beinhebemuskeln, sondern die ganzen unteren Rumpfmuskeln, besonders auf der Rückenseite desselben und in der Flankengegend, treten in starke Thätigkeit. Die Bewegung dient zur Freimachung des Kugelgelenkes bei besonders gichtig-rheumatischer Ungefügigkeit desselben, selbstverständlich aber erst dann, wenn jede Spur entzündlicher Affektion des Gelenkes beseitigt ist; ferner bei Muskellähmungen dieser Partien und da, wo Ableitungsmittel von Kopf und Brust am Orte sind.
6, 10, 16mal mit jedem Beine.
Das vollkommen gestreckte Bein wird in gerader Richtung nach rechts und resp. links gehoben, wobei man, um die Vollständigkeit der Bewegung möglichst zu erlangen, auf das Moment des Hebens einigen Nachdruck legen muss, jedoch mit Vermeidung jeder zu gewaltsamen Anstrengung. Nach einer jedesmaligen Hebung des einen Beines wechselt man auch hier mit dem anderen Beine ab.
Die Bewegung wird hauptsächlich durch die seitlichen Hüft- und Unterleibsmuskeln ausgeführt. Die praktische Anwendung dieser Bewegung ist dieselbe, wie die bei der vorigen angegebene, nur dass hier vermöge der stärkeren, erregend erschütternden Einwirkung auf Leber- und Milzgegend noch die Benutzung bei Stockungen im Pfortadersysteme hinzukommt.
Ist beim weiblichen Geschlechte zu vermeiden.
20, 30, 40 mal mit jedem Beine.
Das straff gestreckte und frei gehaltene Bein wird mit gehobener Fussspitze kräftig nach aussen gerollt, sodass eben auf dieses Moment der Auswärtsrollung der Accent gelegt wird (entsprechend dem normalen vorwaltenden Verhältnisse, in welchem diejenigen Muskeln, welche das Bein auswärts rollen, zu denen stehen, welche die Einwärtsrollung bewirken). Diese Bewegung wird leichter, reiner und vollständiger ausgeführt, wenn man ohne Zwischenabwechselung jedes Bein seine Aufgabe hintereinander durchmachen lässt.
Es wirken hier sämtliche Roll- und Streckmuskeln der Beine. Die Anwendung ist ganz dieselbe, wie von Fig. 25.
4, 6, 8 mal.
Die massig gespreizten Beine werden mit scharf auswärts gerichteten Fussspitzen, nur auf letzteren fussend (also im Zehenstande), bei gestreckt gehaltenen Knieen auf dem Fussboden schleifend (also ohne Abheben der Fussspitzen) zusammengezogen. Dieses Zusammenziehen erfolgt durch kurze abwechselnde Ruckbewegungen jedes Beines, so dass beide Beine gleichzeitig auf dem senkrechten Standpunkte eintreffen.
Für die an der inneren Fläche der Oberschenkel liegenden und für die Wadenmuskeln eine sehr kräftige Bewegung, welche gegen Fusslähmungen und als Ableitungsmittel von Kopf und Brust vorteilhafte Anwendung findet.
6, 8, 10 mal mit jedem Beine.
Das Bein wird im Kniegelenke kräftig gebogen, nach vorn gehoben und, zwar ruhig, doch mit vollständiger Anspannung aller Muskeln, bis zur gänzlichen Durchdrückung des Kniees gestreckt. So wechselt ein Bein um das andere ab.
Die meisten Streck- und Beugemuskeln des Beines und Fusses, mit Einschluss der in der Beckenhöhle gelegenen, werden dadurch in kräftige Thätigkeit gesetzt. Die Bewegung dient zur Freimachung des Kniegelenkes bei schmerzloser Steifheit desselben, ferner bei Lähmungen dieser Muskelpartien, als Belebungsmittel für den Blutumlauf in den tiefen Unterleibsorganen, besonders bei hämorrhoidalischen Stockungen und als Ableitungsmittel von den oberen Körperteilen.
10, 12, 16 mal mit jedem Beine.
Vermöge der anatomischen Beschaffenheit der Hüftgelenke kann das Bein nach hinten nicht so weit abgehoben werden, als nach vorn. Man thut dies bei Erhaltung der geraden Körperrichtung so weit als möglich, beugt dann erst das Knie kräftig und vollständig und streckt es darauf wieder ebenso. Die Bewegung macht sich leichter hintereinander, ohne Zwischenabwechselung mit dem andern Beine.
Die Bewegung erstreckt sich ebenfalls auf die meisten Streck- und Beugemuskeln des Beines und Fusses, nur in zum Teile einer der vorigen Bewegung entgegengesetzten Weise, ausserdem noch auf die unteren Rückenmuskeln. Durch diese und die vorige Bewegung zusammen werden alle Streck- und Beugemuskeln der Beine in Thätigkeit gebracht. Diese Bewegung wirkt günstig zur Freimachung des Kniegelenkes, sowie zur Ableitung des Blutandranges und der Nervenerregung von Kopf und Brust.
20, 30, 40 mal mit jedem Fusse.
Ein kräftiges und möglichst vollständiges Heben und Senken der Fussspitze bei frei und im Knie gestreckt etwas nach vorn gehaltenem Beine. Die Bewegung geschieht einzig und allein im Knöchelgelenke. Damit verbindet man gleichzeitig ein kräftiges Beugen und Strecken der Fusszehen, wozu natürlich eine bequeme Geräumigkeit des Schuhwerkes erforderlich ist. Auch kann man das einfache Heben und Senken der Fussspitze mit einer kreisförmigen Bewegung derselben abwechseln lassen.
Schienbein- und Wadenmuskeln, überhaupt alle Muskeln des Unterschenkels und Fusses sind dabei in Thätigkeit. Die Bewegung dient zur Freimachung der Gelenke des Knöchels, der Fusswurzel und der Zehen, als Ableitungsmittel von allen übrigen Körperteilen, gegen Lähmungen und leichtere Kontrakturen der Füsse und als schnelles und radikales Fusserwärmungsmittel. Deshalb und da die Bewegung auch sitzend und dabei ganz in der Stille ausgeführt werden kann, ist sie auch sehr empfehlenswert zur Verhütung von Fusserkältungen und deren Folgen in allen solchen Fällen, wo man durch die Umstände genötigt ist, sitzend bei kalt werdenden, vielleicht gar vorher nass gewordenen Füssen (z. B. im Wagen oder in Räumen mit kaltem Fussboden) längere Zeit zu verweilen. Lässt man etwa allviertelstündlich jeden Fuss die Bewegung 60, 80, 100 mal kräftig vollführen, so ist man gegen jede Fusserkältung gesichert.
4, 8, 12 mal mit jedem Beine.
Das stark im Kniegelenke gebogene Bein wird so hoch gehoben, dass das Knie möglichst nahe der Brust gebracht wird. Auf das Moment des Hebens muss aber ein lebhafter Accent gelegt werden. Man bemühe sich dabei, den Oberkörper so unbeweglich wie möglich zu halten, denn es wird ein kleines Entgegenneigen desselben trotzdem stets unwillkürlich erfolgen. Bei voller Freiheit des Hüftgelenkes und bei durch Übung erlangter Vollkraft der Beinhebemuskeln wird endlich die Bewegung so vollständig, dass das Knie ohne merkliches Entgegenneigen des Oberkörpers die Brust leise berührt. Doch halte sich auch hierbei jeder streng an die Massgabe der individuellen Verhältnisse, die für den Umfang derartiger Bewegungen eine Verschiedenheit der Grenze bedingen. Gewaltsames Gebahren ist auch hier zu meiden, und den Zweck erreicht jeder am sichersten, wenn er eben mit dem individuell Möglichen sich begnügt. Die Bewegung macht sich am besten, wenn immer ein Bein um das andere wechselt.
Eine für alle Beinhebemuskeln, namentlich auch für die in der Tiefe der Unterleibshöhle gelegenen, sehr kräftige Bewegung, welche von zwei Seiten, von innen und aussen, die ganzen Unterleibsorgane auch mechanisch tüchtig durcharbeitet. Sie ist für die Funktionen derselben überaus belebend und wohlthuend. Daher ist sie vorzugsweise empfehlenswert bei allen auf Trägheit und Stockung der Unterleibsfunktionen überhaupt beruhenden oder damit vergesellschafteten chronischen Krankheitszuständen, namentlich: Anschoppungen im Pfortadersysteme,Trägheit der Verdauung, Stuhlverstopfung, Blähungsbeschwerden (die unmittelbar erfolgende blähungtreibende Wirkung dieser Bewegung ist besonders kräftig), Unterleibs-Hypochondrie, Hysterie, Stockungen des Monatsflusses, sowie Hämorrhoidalbeschwerden u. s. w. Auch passt die Bewegung da, wo man eine schnell ermüdende, schlafmachende Wirkung beabsichtigt.
Man hat aber immer zu bedenken, dass die nächste allgemeine Wirkung der Bewegung eine erhitzende ist, und von dieser Rücksicht ihren Gebrauch abhängig zu machen und danach zu regulieren. Wo irgend ein entzündlicher Reiz im Bereiche der Unterleibsorgane vorhanden ist, oder bei Neigung zu Blutungen und beim Vorhandensein von Unterleibsbrüchen ist sie gänzlich zu meiden, beim weiblichen Geschlechte, bei Neigung zu Wallungen und beim Gebrauche erhitzender Trink- und Badekuren ist sie nur mit Behutsamkeit zu gebrauchen. Für junge Mädchen dürfte sie nur ausnahmsweise statthaft sein.
8, 16, 24 mal auf und nieder.
Bei fest geschlossenen Fersen erhebt man sich auf die Fussspitzen und lässt sich so mit senkrecht erhaltenem Rumpfe so weit als möglich nieder und erhebt sich dann wieder in gleicher Weise, ohne die Fersen von einander zu entfernen. Anfangs macht die Geradeerhaltung des Oberkörpers einige Mühe, indem derselbe durch das Gleichgewichtsstreben fast unwillkürlich mehr oder weniger nach vorn geneigt wird. Jedoch lässt sich dies bei einiger Achtsamkeit und Übung sehr bald überwinden.
Die Streckmuskeln des Kniees, die Waden- und Zehenmuskeln spielen dabei die Hauptrolle, doch wird auch vermöge der, nur durch einige Anstrengung zu erreichenden, Geradehaltung des Oberkörpers den unteren Rückenmuskeln eine nicht unbedeutende Mitwirkung zu Teil. Die Bewegung wirkt auf Freimachung aller Bein- und Fussgelenke, ferner als energisches Kräftigungsmittel bei lähmungsartigen Zuständen der unteren Körperhälfte und als Ableitungsmittel von oberen Körperteilen. Da sie indirekt das Atmen heftig anregt, so werden beim 2. und 3. Grade kleine Zwischenpausen für manche dienlich sein.
———
Es folgt nun noch eine Reihe zusammengesetzter Bewegungen, d. h. solcher, bei welchen sich die Muskelthätigkeit nicht auf einzelne Gliedmassen oder einzelne Körperteile konzentriert, sondern in verschiedener Abstufung gleichzeitig über mehrere, beziehentlich alle Körperteile mehr oder weniger verbreitet.
4, 12, 16 mal rück- und vorwärts.
Es gehört dazu ein abgerundeter Stab, der mindestens eine solche Länge haben muss, dass er der damit arbeitenden Person vom Boden bis an die Achselhöhle reicht. Man fasst denselben, die Handrücken nach oben gerichtet, nahe an beiden Enden, beschreibt damit über den Kopf weg einen vertikalen Kreis, und geht auf dieselbe Weise wieder zurück, so dass der Stab den Körper eben sowohl auf der hinteren wie auf der vorderen Seite berührt. Eine Hauptbedingung besteht darin, dass die Arme im Ellbogengelenke straff gestreckt bleiben. Dies hat im Anfange einige Schwierigkeit, weil bei den meisten Menschen das Schultergelenk aus Mangel an Übung von seiner vollen, natürlichen Freiheit verloren hat. Nach und nach wird aber dieses Hindernis der fortgesetzten Übung weichen, und in gleichem Verhältnisse kann man dann die Hände etwas näher zusammenrücken lassen, bis man auf dem engsten Grenzpunkte angelangt ist, wie ihn die Abbildung im durchschnittlich gewöhnlichen Verhältnisse darstellt. Mit dem Rück- und Vorwärtsgehen des Stabes ist ein entsprechendes sanftes Hin- und Herwiegen des Rumpfes verbunden, wodurch die Bewegung eben zu einer zusammengesetzten wird.
Die Hauptwirkung erstreckt sich auf die Schultermuskeln, nächst diesen auf die Armstreckmuskeln, sowie auf die unteren Rücken- und Bauchmuskeln. Die Bewegung ist das kräftigste Mittel zur Freimachung des Schultergelenkes, hat auch eine unterstützende Heilwirkung bei Lähmungen jener Muskelpartien, sowie zur Vervollständigung des Atmungsprozesses und zur Belebung der Unterleibsfunktionen.
10-15 Minuten lang.
Ein kurzer abgerundeter Stab oder Stock wird quer über dem Rücken durch die rechtwinklig gebogenen und kräftig zurückgenommenen Arme gesteckt. So wird in der angegebenen Dauer bei möglichst straffer Haltung des ganzen Körpers auf und ab gegangen. Eine Hauptsache dabei ist das ununterbrochen straffe Zurücknehmen der Arme und Schultern mit herabgedrückter Haltung der letzteren. Durch den Stab wird die richtige Rückenhaltung und gleichzeitig auch jene Haltung der Arme und Schultern vermittelt, welche, ohne einen fasslichen Gegenstand zu haben, schwerer auf die Dauer durchzuführen sein würde. Die ganze Aufmerksamkeit muss dabei auf nichts weiter als eben die Straffheit der Körperhaltung und des Gehens gerichtet bleiben.
Der Zweck der Bewegung, welche allerdings nebenbei zur Kräftigung der Schulter-, Rücken- und Fussmuskeln beiträgt, ist: die Gewohnheit einer gesundheitsgemässen und edlen Körperhaltung zu bilden und zu befestigen. Sie ist daher gegen die entgegengesetzten Gewohnheiten einer hockigen, schlaffen und schlotternden Haltung der Schultern, des Rückens und überhaupt des ganzen Körpers gerichtet. Diese üblen Gewohnheiten finden sich bekanntlich bei Kindern in den Perioden des schnellen Wachstumes besonders häufig und sind da gerade von den ernstesten Nachteilen (Gebrechen des Wuchses, mangelhafter Ausbildung der Brustorgane u. s. w.) für die ganze übrige Lebenszeit. Eine anderweite Benutzung zu speziellen Heilzwecken kommt dieser Bewegung nicht zu.
30, 60, 100 mal hin und her.
Die Arme werden in ungezwungener Streckung und mit geschlossener Faust in einer werfenden oder schleudernden Weise kräftig vor- und rückwärts bewegt. Dies geschieht im Tempo des Allegro. Dabei muss der Rumpf nicht steif, sondern im Hüftgelenke etwas nachgiebig gehalten werden. Daraus folgt, dass der Rumpf, entsprechend der Gleichgewichtserhaltung, in dem Augenblicke, wo die Arme vorwärts gehen, etwas rückwärts und, wenn diese rückwärts gehen, etwas vorwärts gebogen wird. Es wird dadurch die ganze Bewegung erleichtert und gefördert, zugleich aber auch ihre Wirkung vielseitiger.
Nächst den in dieser Richtung wirkenden Arm- und Schultermuskeln sind auch die meisten Bauch- und Rückenmuskeln in rhythmischer Thätigkeit. Schon der unmittelbare Eindruck dieser Bewegung ist ein sehr angenehmer. Ihre ganze Wirkung ist, wenngleich kräftig, doch milder Art. Sie verschafft zunächst eine hübsche Summe von Totalbewegung und ist für den Blutumlauf im ganzen Körper ein kräftiges Förderungsmittel. Bei Lähmungen der Arm-, Rücken- oder Unterleibsmuskeln, desgleichen bei Trägheit und Stockung der Unterleibsfunktionen überhaupt trägt sie zur Erfüllung spezieller Heilzwecke wesentlich bei und empfiehlt sich wegen ihrer angenehmen und milderen Einwirkung für gewisse Fälle, so auch überhaupt für die Anfangszeit des gymnastischen Verfahrens, ganz besonders. Obgleich die Bewegung bei alledem, dass durch sie der ganze Blutumlauf in lebhaften Schwung gebracht wird, nicht gerade erhitzend wirkt, so ist sie doch auch nebenbei noch ein recht zweckmässiges und durchgreifendes Erwärmungsmittel, vorzüglich für Rumpf und Arme. – Ausserdem empfiehlt sie sich als Ermunterungsmittel bei jener körperlichen und geistigen Lassheit, die uns zuweilen, namentlich beim Wechsel der Witterung und Jahreszeit oder als Folge von jeweiliger Verstimmung des Unterleibsnervensystemes, ohne sonstige erklärbare Ursache zu beschleichen pflegt. Man vollführe dann die Bewegung wo nötig 200, 300, 400 mal mit kleinen Zwischenpausen. So wird jeder endlich den Punkt erreichen, wo dieser lästige Feind besiegt ist.
In solchen Fällen, wo man eine noch stärker durchgreifende Wirkung auf sämtliche Rumpfmuskeln ausüben und zugleich auch die Körpererschütterung steigern will, führe man die Bewegung so aus, dass die Arme, anstatt gleichlaufend, nach den einander entgegengesetzten Richtungen gleichzeitig vor- und rückwärts schwingen. – Diese Modifikation dient auch zur Ausgleichung seitlicher Verkrümmungen und Achsendrehungen des Rückgrates. Sie wird dann so ausgeführt, dass der Nachdruck der Bewegung mit jedem der beiden Arme nur nach einer Richtung erfolgt, z. B. mit dem linken nach hinten, mit dem rechten nach vorn, oder umgekehrt, je nach der genau zu ermittelnden Beschaffenheit des Gebrechens.
30, 60, 100 mal hin und her.
Eine der vorigen sehr ähnliche, hauptsächlich nur in der Richtung verschiedene Bewegung. Die Arme werden hier seitwärts, jedoch übrigens ganz in derselben Weise, wie dort bewegt. Der Oberkörper wird aber hier ein wenig, das heisst nur soweit nach vorn übergebogen, als nötig ist, um den senkrecht gehaltenen und an der Vorderfläche des Körpers sich seitwärts hin und her bewegen sollenden Armen freie Bahn zu gewähren. Auch hier wird der Rumpf im Hüftgelenke nachgiebig gehalten. Er gerät in eine ähnliche rhythmische, wiegende, den Armen jedesmal entgegengesetzte Bewegung, wie dort, nur aber in seitlicher Richtung.
Unter den armbewegenden Muskeln treten hier noch die vorderen Brustmuskeln in den Kreis der Thätigkeit und an die Stelle der vorderen Bauchmuskeln bei der vorigen Bewegung hier die ganzen seitlichen Bauchmuskeln. Daher erstreckt sich die betreffende Wirkung dieser Bewegung auch mehr auf Belebung der Leber- und Milzgegend, ist mithin mehr gegen Anschoppungen dieser Organe gerichtet. Durch die Neigung des Körpers nach vorn wird hier auch in einem noch etwas stärkeren Grade auf Kräftigung der Rückenmuskeln gewirkt. Im übrigen hat diese Bewegung alle Eigenschaften und Benutzungsarten mit der vorigen gemein, insoweit letztere gleichseitig ausgeführt wird.
10, 20, 30 mal mit jedem Arme hin und her.
Bei stark nach vorn geneigtem Oberkörper wird der eine Arm kräftig nach vorn und abwärts, der andere Arm in demselben Momente mit Beugen im Ellbogen nach hinten und aufwärts geführt, und so wechseln beide Arme regelmässig mit einander ab. Die Bewegung gelingt sofort, wenn man sich vorstellt, man wolle mit der einen Hand irgend einen Gegenstand in der angenommenen Richtung »kräftig von sich fortstossen, mit der anderen Hand in demselben Momente ebenso kräftig an sich heranziehen.
Es werden dadurch sehr umfangreiche Muskelgruppen: fast sämtliche Arm-, Schulter- und Rückenmuskeln, in kräftige Thätigkeit versetzt. Die Bewegung eignet sich zur Vervollständigung einer gewissen Summe allgemeiner Bewegung, gegen Lähmungen der betreffenden Muskelpartien und, vermöge ihrer rhythmisch erschütternden Einwirkung auf die Brust- und Unterleibsorgane, gegen solche krankhafte Zustände, welche auf Säftestockungen und Funktionsträgheit dieser Organe beruhen, insbesondere auch als Unterstützungsmittel zur Aufsaugung und Zertheilung krankhafter Ablagerungen u. dgl. in der Brust- und Unterleibshöhle.
8, 16, 24 mal hin und her.
Die wagrecht vorgestreckten und immer in straffer Streckung verbleibenden Arme werden bei unverrückt fest zu erhaltender Körper- und Fussstellung kräftig nach rechts und links bewegt, so dass durch beide Arme ein wagrechter Halbkreis beschrieben wird. Der Accent der Bewegung muss aber gleichmässig auf das Rechts wie auf das Links gelegt werden. Man stelle sich vor, dass man nach beiden Seiten eine mähende Bewegung ausführen wolle, wobei also in jedes Moment der Bewegung ein gewisser Zug und Schwung zu legen ist.
Da bei der eben angegebenen Ausführungsweise der Bewegung der ganze, unverrückt fest und gerade zu erhaltende Körper dem Schwunge der Arme abwechselnd nach beiden Seiten einen entsprechenden Widerstand zu leisten hat, so werden nebst der lebhaften Thätigkeit der Schulter- und Armhebemuskeln auch sämtliche Rumpf-, Bein- und Fussmuskeln in rhythmische kräftige Spannung versetzt. Die Bewegung wirkt daher belebend auf die gliederbewegende Muskulatur des ganzen Körpers und ist heilsam bei allgemeiner Muskelschwäche und Lähmung. Bei beginnender Rückenmarkslähmung in jenem Zeitraume der Krankheit, wo ein gewisses Stumpfheitsgefühl und eine ungewohnte Unsicherheit beim Gebrauche der Füsse meistenteils zuerst die ernste Aufmerksamkeit des Patienten rege macht, ist dieselbe oftmals den Kranken sehr wohlthuend.
6, 12, 20 mal.
Die Stellung wird so genommen, dass die Beine in gerader seitlicher Richtung massig ausgespreizt zu stehen kommen. Darauf werden die gestreckten Arme hoch erhoben. Man führt durch dieselben einen Zug aus, als wolle man mit einer Axt in den Händen einen zwischen den Füssen liegenden Holzklotz spalten. Dabei sind die Beine im Kniegelenke nachgiebig zu erhalten, damit die Bewegung mit voller Freiheit ausgeführt werden kann.
Die Armhebemuskeln, die ganzen an der vorderen und hinteren Seite befindlichen Rumpfmuskeln, sowie fast sämtliche Bein- und Fussmuskeln sind dabei in voller Thätigkeit. Es wird dadurch eine starke und ermüdende Totalbewegung erreicht. Vermöge ihrer speziellen Eigentümlichkeit qualifiziert sich diese Bewegung für die Benutzung zu einem zweifachen Heilzwecke: als Förderungsmittel der Unterleibsfunktionen bei allgemeiner Trägheit und Stockung derselben, und als Belebungsmittel der Rückenmarksnerven bei drohender Erkrankung derselben. Je nach diesem zweifachen Heilzwecke ist aber die Bewegung etwas zu modifizieren. In dem ersten auf Förderung der Unterleibsfunktionen gerichteten Falle ist nämlich der Hauptaccent der Bewegung auf dasjenige Moment, wo die Arme und der Oberkörper abwärts den Zug vollführen, in dem zweiten Falle auf das Moment der Wiederaufrichtung des Oberkörpers (des Ausholens zum Hiebe) zu legen.
Bei Neigung zu starkem Blutandrange nach dem Kopfe und nach der Brust, sowie aus mehrfachen Gründen für das weibliche Geschlecht ist die Bewegung unpassend.
auf einem Punkte – 100, 200, 300 mal mit jedem Fusse.
Es ist ganz die gewöhnliche Bewegung des Trottlaufens, nur mit dem Unterschiede, dass man hier dabei nicht vorschreitet, sondern auf derselben Stelle verbleibt (weshalb auch das beim gewöhnlichen Trottlaufen natürliche Vorneigen des Oberkörpers wegfällt), und dass man nur mit den Fussspitzen auftritt. Letzteres geschieht deshalb, weil andernfalls, wenn man mit der ganzen Fusssohle auftreten wollte, die damit verbundene Körpererschütterung sich in unangenehmer und für viele nachteiliger Weise bis zum Kopfe fortpflanzen würde. Knie- und Knöchelgelenk müssen dabei elastisch gehalten werden, denn nur so erlangt man die nächst der Bein- und Fussmuskelthätigkeit beabsichtigte sanfte und heilsame Körpererschütterung. Den Intensitätsgrad der Bewegung kann man ganz nach Bedürfnis beliebig erhöhen oder verringern, je nachdem man den Aufsprung, welchen jeder Fuss zu machen hat, höher oder niedriger einrichtet.
Wo es darauf ankommt, sanft ermüdende, schlafmachende Bewegung zu schaffen, den Unterleibsblutumlauf und Stuhlgang sanft zu fördern, von Kopf und Brust ableitend zu wirken, ferner bei Fusslähmungen und bei Neigung zu vorherrschender Kälte der Füsse, ist diese Bewegung ganz am Platze. Vermöge ihrer erschütternden, das Blut nach unten drängenden Wirkung, die sich hier am meisten auf den Unterleib konzentriert, eignet sich diese Bewegung auch zur Wiederhervorrufung des in Stockung geratenen weiblichen Monatsflusses. Doch beachte man dabei die Bemerkungen, welche der betreffenden später aufgestellten speziellen Vorschrift beigefügt sind.
8, 16, 24 mal mit jedem Beine hin und her.
8, 16, 24 mal mit jedem Beine hin und her.
Auf einem Beine stehend erhebt man das andere etwa einen Zoll über den Boden und macht mit demselben bei erhobener Fussspitze eine kräftige werfend-schleudernde Bewegung gerade nach vorn und hinten und beziehentlich gerade nach rechts und links. Anfangs, bis man sich in die Gleichgewichtserhaltung eingeübt hat, wird man einer Stütze (z. B. eines Stuhles oder eines Tisches) bedürfen. Man muss sich aber bestreben, die Stütze baldmöglichst entbehren zu können, weil damit ein grosser Teil der Gesamtwirkung verloren geht. Das Bestreben, dabei selbständig das Gleichgewicht und den Körper gerade zu erhalten, ruft eben ein vielseitiges Muskelspiel hervor und liegt im Zwecke der Bewegung.
Beide Bewegungen nehmen vorzugsweise die um die Hüften gelegenen Muskelpartien in einem grossen Umkreise und von allen Seiten in Anspruch, erstrecken aber ihre Wirkung auch noch auf alle Rückenmuskeln bis herauf in die Nackengegend und auf sämtliche Bein- und Fussmuskeln, denn auch das scheinbar ruhende Bein hat mit der Erhaltung des von allen Seiten bedrohten Körpergleichgewichtes viel zu schaffen. Beide Bewegungen sind gegen chronische und entzündungsfreie rheumatisch-gichtische Affektionen der Hüftgelenke, gegen Fusslähmungen und als Mittel einer vielseitigen Allgemeinbewegung sehr empfehlenswert.
4, 6, 8 mal mit jedem Beine vor- und rückwärts.
Man fasst irgend einen geraden Stab oder Stock mit den Fingerspitzen beider Hände, so dass letztere die Körperbreite reichlich zwischen sich lassen. In nach vorn gebückter Stellung bemüht man sich nun, mit einem Beine nach dem anderen bei senkrechter Haltung des Unterschenkels (d. h. so, dass dieser mit dem Stabe im Augenblicke des Übersteigens einen rechten Winkel bildet) den Stab zu übersteigen, ohne denselben fahren zu lassen. Haben beide Beine den Stab vorwärts überschritten, so machen sie denselben Weg wieder rückwärts. Die Bewegung ist freilich etwas mühsam, für viele nicht gleich anfangs, sondern erst nach länger fortgesetzter Übung zu bewerkstelligen, für einzelne durchaus unmöglich.
Abgesehen von den damit verbundenen, belanglosen Nebenbewegungen konzentriert diese Bewegung ihre Hauptwirkung auf die in der Tiefe der Unterleibshöhle gelegenen Beinhebemuskeln, die hierdurch zum höchsten Grade ihrer Zusammenziehung genötigt werden. Es wird dadurch der kräftigste Reiz auf den unteren Teil des Darmkanales, namentlich den Mastdarm und die Hämorrhoidalgefässe, ausgeübt. Daher verdient diese Bewegung bei hartnäckiger, besonders im unteren Darmkanale bestehender Stuhlverstopfung und bei den Belästigungen der – wohlverstanden aber entzündungs- und reizlosen – Hämorrhoiden versuchsweise unter die regelmässige gymnastische Tagesordnung mit aufgenommen zu werden.
Bei Neigung zu starkem Blutandrange nach dem Kopfe, bei Gegenwart von Unterleibsbrüchen und beim weiblichen Geschlechte ist ihr Gebrauch zu widerraten.
30, 40, 50 mal hin und her.
Auf eine weiche Unterlage, die nur die Rumpflänge zu haben braucht, legt man sich, unter dem Kopfe ein Kissen, wagrecht in der Rückenlage auf den Boden. Die Arme werden über der Brust verschränkt, die Beine, bis zu halber Kniebeugung angezogen, fussen mit der Ferse auf dem Boden. Der ganze Körper macht nun eine einfach wälzende Bewegung nach der Seite, so dass er auf Arme, Schulter und die seitlichen Hüftknochen zu liegen kommt: von da geht er mittels derselben Bewegung rückwärts gleich in dieselbe Lage auf der andern Seite über. Der ganze Körper muss jedesmal bis zur reinen, vollen Seitenlage gewendet werden, so dass dieses Hin- und Herwiegen unterhalb des Umfanges eines vollen Halbkreises erfolgt.
Der Zweck der Bewegung ist nicht sowohl Muskelgebrauch – denn dieser hat hierbei nichts Eigentümliches, ist überhaupt nur unbedeutend, weshalb auch die Bewegung gar nichts Angreifendes, Ermüdendes hat – als vielmehr rhythmisch abwechselnde Lageveränderung der leichter beweglichen inneren Organe, vorzüglich der Unterleibseingeweide. Eine solche Lageveränderung vermag aber auf einfache Weise manchen Heilzweck zu erfüllen oder wenigstens zu unterstützen, wie jeder Arzt weiss. So z. B. behufs gleichmässigerer Blutverteilung in allen solchen Fällen, wo die Überfüllung und Stauung des Blutes in den tiefen Unterleibsorganen Abhilfe verlangt, wie bei zwar noch nicht entzündeten, aber doch schon hervorgetriebenen Hämorrhoidalknoten, bei damit zusammenhängenden Harnblasenkrämpfen, oder bei, eine zu starke Blutung befürchten lassender, Blutüberfüllung (Druckbelästigung) des Unterleibes vor Eintritt des weiblichen Monatsflusses u. dgl.; ferner bei leerer Auftreibung und Luftansackung im Darmkanale (Windkolik), u. s. w.
Da diese Bewegung auf keine radikalen, sondern nur auf palliative Heilzwecke abzielt, so ist auch hier nicht gemeint, dass sie in die Reihe anderer zu einer stehenden Tagesordnung gehöriger Bewegungen aufgenommen, sondern dass sie eben nur zum gelegentlichen Gebrauche für den Fall des Bedarfes benutzt werden solle.