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Zwölftes Kapitel.
Ein doppelter Überfall.

Nachdem Toby den Karabiner gepackt hatte, erhob er sich, ohne daß die Äste knarrten, die das Gerüst bildeten und warf einen forschenden Blick zum »Banian«.

Eine Wolke, die unter dem Monde hinzog, verdunkelte den Schatten des riesigen Baumes noch mehr und es konnte möglich sein, daß der Tiger jene dichtere Finsternis benutzt hatte, um sich unbemerkt der armen Ziege zu nähern.

Kein Geräusch störte jedoch das Schweigen der kleinen Lichtung. Kein Ast knarrte, kein dürres Blatt rauschte zwischen den zahllosen Wurzeln des »Banian«.

Hatte die Ziege den Tiger gewittert, oder hatte sie Furcht vor dem Alleinsein, was sie vielleicht nicht gewöhnt war?

Da vom »Bainan« herüber ein leichter Wind wehte, zog Toby mehrmals die Luft ein. Wenn die »Bâg« mit dem Winde lief, mußte ihr scharfer Wildgeruch bis zu der Plattform dringen.

»Das muß ein falscher Alarm gewesen sein,« sagte Toby endlich. »Ich sehe nichts.«

»Ob der Tiger noch in seinem Versteck ist?« fragte Indri.

»Das kann man nicht wissen.«

Er zog die Uhr und schaute nach.

»Elf Uhr,« sagte er. »Das ist vielleicht noch zu früh.«

Einige Minuten lauschte er unbeweglich, dann legte er sich, vollständig beruhigt, wieder hin.

Die Ziege hatte nicht wieder gemeckert, sondern sich sogar ins Gras gelegt, was um den »Banian« herumwuchs.

Toby schenkte sich abermals ein Glas »Gin« ein und leerte es auf einen Zug.

»Das schützt vorzüglich gegen die Feuchtigkeit der Nacht,« sagte er.

»Hast du den kleinen Tiger in deinem Glase ersäuft?« fragte Indri.

»Ah! Den habe ich vergessen!« sagte Toby lachend.

»Ich vermute, daß er dasselbe Ende wie seine Mutter nahm.«

»Im Gegenteil,« antwortete der Jäger. »Ich sagte euch schon, daß ich mir in den Kopf gesetzt hatte, eins jener blutdürstigen Raubtiere zu zähmen.«

»Ist dir das gelungen?«

»Leider nicht! Fast hätte sogar der Sohn den Mörder der Mutter umgebracht.«

»O! – – –«

»Und ich muß sagen, daß ich ohne mein kaltes Blut jetzt nicht hier sitzen würde, um euch diese Abenteuer zu erzählen,« sagte Toby.

»Ich hatte den Waisenknaben angenommen, in der Überzeugung, ein sanftes Tierchen daraus zu machen. Um dies sichrer zu erreichen, entzog ich ihm das Fleisch vollständig.

Ich glaubte bestimmt, daß diese vegetarianische Lebensweise seine blutdürstigen Instinkte ganz unterdrücken würde.

Das Kleine wuchs anfangs auch zahm und gesund auf, aber nach einem Jahre siechte es hin. Es wurde mager, häßlich und sein Fell hatte nicht jene prächtige Färbung, die man bei den Tigern der Dschungeln bewundert. Es bekam sogar Löcher, als wenn es die Räude hätte.«

»Diese Ernährungsweise vertrug sich weder mit seinen Instinkten, noch mit seinem Organismus,« sagte Indri.

»Das ist richtig,« antwortete Toby, »denn kaum hatte ich dem Tiger Fleisch gegeben, zuerst gekocht, dann roh, als er rasch zunahm und ein wunderbares Fell bekam.

Trotzdem blieb er immer zahm. Er erwiderte meine Kosungen, zeigte nichts Wildes und folgte mir auf meinen Spaziergängen wie ein Hund.

Eines Tages aber brachen seine blutdürstigen Instinkte mit einem Male hervor.

Ich jagte eine Antilope und erhielt dabei einen Hornstoß in den Arm, der mir eine tiefe Wunde beibrachte.

Ich kehrte zu meinem ›Bengalow‹ zurück und wusch sie in Gegenwart des Tigers aus. Als ich die Binde entfernt hatte und das Blut hervorkam, fletschte der Tiger zu meiner Verwunderung und auch Besorgnis die Zähne und sog mehrmals die Luft ein. Seine Augen blitzten sehr verdächtig.

Es war mir sofort klar, daß ich ihm nicht mehr trauen konnte, doch wollte ich ihn auf die Probe stellen.

Ich band abermals die Binde ab und hielt dem Tiger den Arm hin.

Erst schaute er mich lange an, zögerte, dann verscheuchten die blutdürstigen Instinkte alle Bedenken, er näherte sich mir von der Seite und packte endlich meinen Arm.

Seine Zunge leckte gierig das Blut mit grausamer Wollust und aus seiner Kehle kam zuweilen ein dumpfes Knurren.

Nach wenigen Sekunden fühlte ich einen heftigen Druck: die spitzen Zähne der Bestie gruben sich ein.«

»Wie unvorsichtig!« riefen Indri und Dhundia.

»Das war nicht unvorsichtig, sondern meine Rettung. Denn, hätte ich jenen Versuch nicht gemacht, so hätte die Bestie doch einmal die mir schuldige Dankbarkeit vergessen, wäre nachts auf mein Bett gesprungen und hätte mich zerrissen.«

»Und wie befreitest du dich?« fragte Indri.

»Vorsichtshalber hatte ich einen Revolver in die Tasche gesteckt.

Indem ich scharf in die Augen des Raubtiers sah, um seine Aufmerksamkeit abzulenken, zog ich langsam die Waffe hervor, legte sie ihm an ein Ohr und feuerte zwei Schüsse ab.

Der Tiger stürzte getroffen zu Boden und ich versichere euch, daß ich einem sicheren Tode entgangen war.«

»Da hast du mehr als Kaltblütigkeit bewiesen,« sagte Indri.

»Es ging um die eigene Haut,« antwortete Toby. »Und dann – – –.« Der Jäger hielt plötzlich inne.

Durch das tiefe Schweigen des Waldes dröhnte gewaltig und tückisch das rauhe Gebrüll des »Menschenfressers«: »A–o–ung«!

Die Ziege, zu Tode erschrocken, hatte mit einem zitternden Meckern geantwortet.

Die beiden Indier und der Jäger schauten sich gegenseitig an. Sogar Toby hatte sich bei dem unverhofften Gebrüll, das durch die Finsternis donnerte, eines Schauders nicht erwehren können und war etwas blaß geworden.

»Er hat sich angemeldet,« sagte er. »Jetzt heißt es, ruhig bleiben und allen Mut zusammenraffen.

Jener ›Menschenfresser‹ hat uns gewittert und sieht es auf unser Fleisch ab.«

Er gab seinen Gefährten ein Zeichen, zu den Waffen zu greifen, schob die Äste beiseite, die die Plattform umgaben und spähte nach dem »Banian«.

Der Tiger hatte sein Gebrüll nicht wieder hören lassen. Da er sicher die Gegenwart der Jäger bemerkt hatte, war er vorsichtig geworden.

Doch war Toby überzeugt, ihn bald auftauchen zu sehen. Vielleicht lauerte er verborgen im dichten Gebüsch, um sich vor dem Angriff über die Zahl seiner Feinde zu vergewissern.

»Siehst du ihn?« fragte Indri leise.

»Nein,« antwortete Toby.

»Ob er sehr weit ist?«

»Das Gebrüll kam aus der Nähe. Er kann nicht weiter als vierhundert Schritte sein.«

»Aus welcher Richtung wird er kommen?«

»Wer kann das wissen? Vielleicht schleicht er jetzt lautlos in der Lichtung umher.«

»Die ›Admikanevalla‹ sind äußerst schlau und suchen sich, vor Angriff, den besten Platz aus und messen auch die Entfernung.

Ihr laßt euch nicht sehen und bleibt lang auf der Plattform liegen. Wenn er merkt, daß wir mehrere sind, wird er sich wahrscheinlich gar nicht nähern.«

»Ob er auf das Gerüst springt?« fragte Dhundia zähneklappernd.

»Er wird es versuchen,« antwortete Toby.

»Ob er heraufkommt?«

»Bis zu uns gelangt er nicht; die ›Admikanevalla‹ sind fast immer alte Tiere und besitzen keine große Sprungkraft.«

Die Ziege meckerte abermals. Das arme Tier hatte sich erhoben und zog am Stricke, indem es ihn zu zerreißen versuchte, um durch den Wald zu fliehen.

Einige Minuten ängstlicher Erwartung vergingen für die Jäger. Die »Bâg« zeigte sich nicht, trotzdem war Toby sicher, daß sie sich anschlich, indem sie sich in dem hohen Gras verbarg, das die Lichtung bedeckte.

»Die muß sehr schlau sein,« sagte Toby, der unruhig wurde. »Ob sie sich nicht entschließt, sich zu zeigen?«

Kaum hatte er jene Worte gesagt, als er vor sich, in einem wilden Bananengebüsch, abermals das Brüllen des Raubtiers hörte.

Fast in demselben Augenblick ertönte in der Ferne, in entgegengesetzter Richtung, ein anderes Brüllen.

Toby horchte überrascht auf.

»By–god!« – – – rief er. »Es sind zwei ›Menschenfresser‹!« – – –

»Hast du gehört?« fragte Indri.

»Ja,« antwortete Toby.

»Die Indier von Pannah und die Bergleute hatten sich also getäuscht, wenn sie glaubten, daß jene Streifzüge von einer ›Bâg‹ herrührten.«

»Zwei!« rief Dhundia, während kalter Schweiß auf seine Stirn trat. »Jemand von uns wird seine Knochen hier lassen.«

»Erst werden wir uns von dem einen, dann von dem andern befreien,« sagte Toby entschlossen.

Die beiden riefen sich, waren aber noch weit. Wahrscheinlich wollten sie sich vereinen, um die Jäger zusammen zu überfallen.

Plötzlich verstummte ihr rauhes Gebrüll. Tiefes Schweigen herrschte in der Lichtung und den Büschen ringsum.

»Ob sie sich getroffen haben?« fragte Indri.

»Ich weiß nicht,« antwortete Toby. »Ruhe! – – –«

Er hatte die Bananenblätter rascheln hören, als wenn die Bestie sich Bahn brechen wollte.

Die drei Jäger hatten sich in die Knie geworfen und richteten ihre Flinten nach dem Flecken.

»Er naht,« sagte Indri besorgt.

»Ja, sowie er sich zeigt, gebe ich Feuer,« antwortete Toby.

Der Jäger hatte den Karabiner erhoben, bereit, ihn abzudrücken, sobald sich der Tiger zeigen würde.

Plötzlich tönte direkt unter der Plattform ein rauhes Knurren!

»›Sir‹, Toby!« rief Dhundia. »Wir haben einen Tiger unter uns!«

»Habt ihr ihn über die Lichtung kommen sehen?«

»Nein.«

»Dann muß es der sein, den wir noch fern glaubten.«

»Sicher,« sagte Indri, »denn die Bananen haben sich noch nicht bewegt.«

»Die Sache wird ernst,« sagte Toby. »Beherrscht eure Nerven und gebt acht, nicht fehlzuschießen. Unser Leben steht auf dem Spiel.«

Er wollte über die Brüstung der Plattform biegen, um die Bestie zu erschießen, als er die Ziege verzweifelt meckern hörte, dann ein Geräusch, wie von krachenden Knochen.

»Der Tiger hat die Ziege zerrissen,« stammelte Dhundia.

»Ob er sich jetzt auf uns stürzt?« fragte Indri.

»Du und Dhundia nehmt den Tiger aufs Korn, der sich vor uns versteckt hält,« sagte Toby. »Ich suche diesen hier zu töten.«

Er hatte sich erhoben, um auf die andere Seite der Plattform zu gelangen, als das Gerüst in allen Fugen wankte.

»Der Tiger versucht, heraufzukommen!« rief Toby. »Paßt auf den andern auf! – – – Ruhe und kaltes Blut!«

Die Bambus zitterten und die Plattform wurde so heftig geschüttelt, daß sie einzustürzen drohte.

Vielleicht war sie von den »Schikari« zu schnell errichtet worden und hielt kaum das Gewicht der drei Männer. Wenn noch ein Tiger dazukommen würde, lag die Gefahr nahe, daß sie zusammenbrach.

Toby fühlte bei diesem Gedanken einen Schauder durch seinen Körper gehen.

Doch sagte er nichts, um seine Gefährten nicht zu erschrecken, die durch den doppelten Angriff schon sehr erregt waren. Er kniete am Rande des Gerüstes nieder und versuchte, den Tiger zu erspähen, der die Ziege zerrissen hatte.

Die Bestie sprang wütend gegen die Bambus und versuchte, sie umzustürzen. Da sie die Plattform nicht im Sprunge erreichen konnte, wollte sie das leichte Gerüst samt den Menschen zu Falle bringen.

Die Erschütterungen wiederholten sich von Zeit zu Zeit, und man hörte ein Krachen, als wenn die Bambus unter den gewaltigen Zähnen des Tieres zerbrachen.

»Toby!« sagte Indri. »Mir ist's, als wenn die Stützen der Plattform wichen.«

»Und wenn wir fallen, werden wir verschlungen,« sagte Dhundia schaudernd.

»Schweigt, – – – achtet auf den andern – – –« antwortete Toby. »Ich sehe ihn!«

Er hatte sich weit über die Plattform hinausgebeugt, indem er sich mit einer Hand an der Brüstung anhielt.

Dicht vor ihm stand der Tiger. Es war ein enormes Tier, mit gewaltigen Muskeln und kräftigem Rücken, einer der größten und prächtigsten Königstiger, die Toby bisher gesehen hatte.

Er hatte eine der Bambusstützen gepackt und wollte sie zerbeißen.

Als er den Jäger sah, erhob er sich, knurrte und zog sich sprungbereit zusammen.

»Warte!« schrie Toby, indem er sich schnell zurückzog. »Dir werde ich eins auf den Pelz brennen!«

Er bog die Äste auseinander, die die Plattform bildeten, machte ein Loch und steckte den Karabinerlauf hindurch.

Der Tiger kam ihm jedoch zuvor. Als er das Manöver des Jägers bemerkte, sprang er plötzlich mit einem Satze nach dem Gerüst und klammerte sich an dessem Rande an.

Sein Kopf tauchte zwei Schritte vor Indri auf, der den warmen, übelriechenden Hauch im Gesicht verspürte.

Dhundia hatte sich zurückgeworfen, indem er schrie:

»Der Tiger! – – – Flieht! – – –«

Indri legte den Karabiner an, während Toby, überrascht von jenem unverhofften Erscheinen des Raubtiers, noch nicht die Zeit gehabt hatte, sein Gewehr aus dem Loche zurückzuziehen.

Ein Schuß krachte: der Indier hatte aus nächster Nähe Feuer gegeben.

Der Tiger, sicher getroffen, aber wahrscheinlich nicht tödlich, stürzte knurrend zu Boden, dann sprang er in gewaltigem Sprunge abermals gegen die Pfähle und riß einen davon um.

Fast in demselben Augenblick kam auch der zweite Tiger aus dem Gebüsch hervor, der sich bisher vorsichtig versteckt gehalten hatte.

Blitzschnell sprang er über die Lichtung und, indem er sich die Panik der Jäger zu nutze machte, warf auch er sich gegen die Plattform.

Toby hatte ihn nicht einmal bemerkt.

Er sah ihn erst, als er seinen Gefährten erreicht hatte und das leichte Gerüst auseinanderging.

»Haltet die Waffen fest!« konnte er kaum noch rufen.

Erst bog sich die Plattform auf die Seite, dann brach sie krachend zusammen und riß Menschen und Tiger mit sich.

siehe Bildunterschrift

Die beiden Indier stiessen einen Schreckensschrei aus.

Die beiden Indier hatten einen Schreckensschrei ausgestoßen.

»Toby! – – – Wir sind verloren! – – –«

Auch in jenem furchtbaren Moment hatte der Jäger seine Kaltblütigkeit bewahrt.

Kaum war er, noch halb betäubt von dem Sturze, am Boden, so erhob er sich blitzschnell, mit dem Karabiner in der Hand, und eilte zu seinen Gefährten.

Die beiden Tiger wollten sich eben, wie verabredet, auf jene menschliche Gruppe stürzen.

Toby zielte auf den nächsten und gab Feuer.

Die Bestie machte einen Luftsprung, wand sich verzweifelt und stürzte getroffen zu Boden.

Die andere sprang in riesigem Satze über die drei Jäger und verschwand im Dickicht.

»Donnerwetter!« rief der brave Jäger, indem er sich den Schweiß von der Stirn trocknete. »So nahe sah ich den Tod noch nie vor Augen!«

In jenem Moment vergaß er den Prankenschlag, den er in den Sunderbunds erhalten hatte.

Indri hatte sich ebenfalls erhoben und den Karabiner am Laufe gepackt.

»Ist er tot?« fragte er.

»Es war Zeit,« antwortete er erregt.

»Und der andere?«

»Ist geflohen.«

Der Indier ergriff die Rechte des Jägers und drückte sie kräftig.

»Dir schulden wir das Leben,« sagte er.

»Ein andrer hätte dasselbe getan, wie ich.«

»Ich weiß nicht, Toby.«

»Welch' schrecklicher Moment,« sagte Dhundia, indem er langsam aufstand. »Ich fühlte schon, wie mein Fleisch zerrissen wurde.«

»Wenn es auf Euern Mut angekommen wäre, wäret Ihr vielleicht nicht mehr am Leben,« sagte Toby ironisch. »Ihr seid etwas schüchtern, mein Lieber.«

»Ich gestehe, daß ich nach dem Sturze den Kopf verloren hatte,« antwortete der Indier.

»Auch vordem schon,« sagte Indri.

Dhundia biß sich auf die Lippen und antwortete nicht.

»Schauen wir nach, ob ich den ersten oder zweiten getötet habe,« sagte Toby.

»Wo hattest du ihn verwundet?«

»An der Schulter,« antwortete Indri.

Sie näherten sich dem Tiger und untersuchten ihn beim Mondlicht.

»Es ist der, den du verwundet hattest,« sagte Toby. »Eine Schulter ist zerschmettert und der Schädel in Trümmern.«

»Dann ist der Entflohene noch unverwundet?«

»Ja, Indri.«

»Ob er wiederkommt?«

»Heute nacht? Erwarten wir ihn lieber nicht, Indri; wir würden unsere Zeit völlig nutzlos versäumen.

Er wird uns viel zu schaffen machen, bevor wir ihn töten können, das versichere ich dich. Jetzt weiß er, daß wir gefährliche Menschen sind und wird sich hüten, uns nahe zu kommen.«

»Laßt ihn in Ruhe,« sagte Dhundia. »Der Radscha hat dem zehntausend Rupien versprochen, der den ›Menschenfresser‹ tötet, und ihr habt ihn kalt gemacht.

Die Prämie habt Ihr also gewonnen.«

»Das ist richtig,« antwortete Toby, »ich will aber ehrlich sein und werde diesen Wald nicht eher verlassen, bevor ich nicht auch den andern erlegt habe.

Der Radscha wird sich uns dann doppelt erkenntlich zeigen und – – – – verstehst du mich, Indri?«

»Ja, Toby, und ich teile deine Ansicht,« antwortete der Ex-Favorit des »Guicowar« von Baroda. »Wir werden uns jene Erkenntlichkeit zunutze machen.«

»Wohlan, zimmern wir eine Tragbahre und kehren wir zum Lager zurück. Heute nacht läßt sich nichts mehr tun.«

Mittelst der Bambus der Plattform und einiger Äste machten sie eine Bahre zurecht. Dann legten sie den Tiger darauf, luden die Karabiner wieder, setzten sich in Marsch und schritten langsam vorwärts, denn der Tiger hatte sein Gewicht.


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