Fritz Reuter
Läuschen un Rimels, 1. Folge
Fritz Reuter

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40. De Stadtreis'

                        »Hür, Fritz, min Sähning, weitst du wat?
Wi möten woll vör allen Dingen
Glik morgen früh mal in de Stadt
Un unsen Weiten rinne bringen«,
Säd Vader Päsel tau den Jungen.
Na, dat was gaud! – Sei fungen
Ok glik tau sacken an, un annern Morgens früh
Satt Fritz tau Pird un fläut't 'ne Melodie
Un führt den Weiten nah de Stadt.
De Oll, de up den Wagen satt,
De halt sick sine Pip herut
Un rekent sick den Weiten ut.
As sei nu nah de Stadt rin kemen,
Dunn würd de Oll sin Prauwen nemen,
De hei hadd in den Snuwdauk bunnen,
Un gung dormit tau Stadt herin,
Un as hei hadd en Kopmann funnen,
Kamm hei taurügg und säd: »Ick bün
All wedder hir. Min Sähn, nu hür,
Sett di tau Pird un führ
Hen nah de Eck an'n Mark, nah Bäcker Richtern;
Ick will mi hir en beten irst vernüchtern.«

Na, wat so'n Bur vernüchtern heit,
Dat is bekannt, ji weit't Bescheid.
Hei drunk irst einen Sluck, dunn würden't twei;
Un ut de twei, dor würden drei,
Un as hei drunk taum vierten Mal,
Dunn hadd sick ok en Jud infunnen,
De set't sick bi den Buren dal,
Hei sach dat glik, dat hir wat wir tau riten.
»Na, Brauder Päsel, will'n mal smiten!
Smittst du den Kopp, heww ick gewunnen,
Smittst du de Schriwwt, hest du verluren.«
Oll Päsel krätzt sick acht're Uhren.
»Man tau! Kopp oder Schriwwt!
Un wer verlirt, de giwwt
'ne Buddel Win taum besten«, seggt uns' Päsel.
Oh, Brauder Päsel, wat büst du för'n Esel!
Na, bald hadd sick de Bur recht schön herinnerpudelt
Un hadd dorbi sick in den Win –
Wo kunn denn dat ok anners sin? –
En rechten Schönen rannerdudelt.
Nu let hei noch mihr Win sick bringen,
Un endlich fung hei an tau singen.
Dit tau beschriwen is nich licht,
Denn wenn so'n Bur dat Singen kriggt,
Dat is, was wenn de Katten quaren
Un wenn dortwischen Kalwer blaren.

As Fritz was kamen mit dat Weitengeld,
Dunn würd hei ok herannerwunken,
Un as hei ok gehürig drunken,
Dunn würd de Oll tau Höchten stellt;
Twei kregen em nu bi den Kragen
Un Läden em up sinen Wagen,
Un Fritz, de ok in sinen Dätz wat spürt,
De set't sick up dat Sadelpird
Un dreiht sick üm un deiht den Ollen fragen:
»Na, Vader, sall'ck nich 'n beten jagen?«
»Jung', wenn du jagst, denn kriggst du Schacht!«
Seggt Päsel, »ne, du führst mi sacht.«
»Ih, Vader, weit Ji wat? Ick jag!«
»Jung', sühst du nich, ick ligg jo up de Unnerlag.
Wo kannst du woll an't Jagen denken?
Sall ick mi denn dat Krüz verrenken?«
De Jung', de führt de Strat ok sacht hendal,
Doch as de Oll denkt: nu is allens woll,
Dreiht hei sick üm un seggt: »Ick jag, de Düwel hal!«
»Jung', du verdammte Slüngel!« röppt de Oll.
Je ja! je ja. De Jung' hürt nich en Wurd,
De Oll, de röppt un will't em wehren;
De Jung sleiht los up sine Mähren,
Un wat sei lopen känen, geiht dat furt.

De Oll, de flüggt woll up un nedder,
Bald up de Unnerlag, bald an de Ledder.
Wenn dit en beten länger durt,
Behöllt hei keinen Knaken heil,
Vör allen in sin Achterdeil.
De Jung', de jöggt in einem furt,
Un ümmer düller jöggt de Snäsel,
As wenn de Bengel Weddbahn ritt,
Un ümmer düller flüggt uns' Päsel,
As wenn hei in de Schockreip sitt.

Na, endlich was de Damm tau En'n,
Un as sei in den Landweg wenn'n,
Wo ein so recht schön jagen künn,
Dor höll de Jung mit Jagen in,
As wull hei sinen Ollen brüden.
»Hadd ick dat minen Vader baden«, seggt de Oll,
»Hei wir mi kamen up de Siden.«
»Na«, seggt de Jung, »ji mägt ok woll
En saubern Vader hewwen hatt!«
»Hä?« fröggt de Oll, »min Vader? Wat?
Min Vader? Ne, dat lat man sin!
Min Vader, de was beter woll as din.«


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