Fritz Reuter
Läuschen un Rimels, 1. Folge
Fritz Reuter

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36. De Koppweihdag

            »Gu'n Morgen, Herr Aptheiker! Seggen se mal,
Wat is woll gaud vör Koppweihdag?«
»Min Sähn, dat is de düllste Qual,
Dat is 'ne niederträchtige Plag.
Na, sett di man en beten dal.
Du büst woll her ut Frugenmark?«
»Ja, Herr! Ick dein dor up den Hoff.«
»Na, sünd de Koppweihdag denn stark?«
»Ja, Herr! Sei maken't gor to groww.«
»Na, denn kumm her und dauh
Mal irst din beiden Ogen tau. –
Süh! So is't recht! Nu rük mal swinn,
All wat du kannst, in dese Buddel rin.«
De Bengel deiht ok ganz genau,
Wat hei em heit: makt irst de Ogen tau
Un rückt recht düchtig rinner dunn.
Bautz! föll hei rügglings von den Staul herun.
As hei nu wedder sick besunn,
Seggt de Aptheiker: »Sähn, nu segg:
Sünd dine Koppweihdag nu weg?«
»Ih, Herr, von mi is nich de Frag,
Uns' Frölen hett de Koppweihdag.«

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