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Zur Zeit Aesops, da bei dem Vieh Vernunft und Witz alltäglich waren, So wie vor etwa zwanzig Jahren Bei Deutschlands Söhnen das Genie, Kam eines Tags von fernen Landen Ein Freund der Kunst, ein Pavian, Der lang als Maler ausgestanden, Bei seiner Väter Laren an. Um nun die Früchte seiner Reisen Dem König Löwen vorzuweisen, Schuf des Artisten Zauberhand Ein Tierstück, das den Potentaten, Umringt von Dienern und Magnaten, Im treuesten Naturgewand Vor Augen stellte. Mit Vergnügen Erkennt der Schach und jeder Stand Des Reichs, auch in den kleinsten Zügen, Sein Ebenbild. Der Raphael Ward voller Huld von ihm umschlungen, Und noch posaunten hundert Zungen Sein Lob, als Eber und Kamel Und Bock und Esel ihn verklagten, Es hätte sie zum Spott der Welt Sein frecher Pinsel, wie sie sagten, Statt abzuschildern, ganz entstellt; Drum wollten sie den Pasquillanten Für diesen Spott bestrafet sehn. Der Löwe sah die Supplikanten Bedeutend an: ich muß gestehn, Sprach er, hier gibt es Stoff zum Spasse. Doch eh ich einen Spruch erlasse, So sagt mir, schrieb der lose Wicht Zu seinen Fratzen eure Namen? Herr König, nein, das eben nicht. – Ihr beißt in euern eignen Hamen, Rief der Monarch; hat ungenannt Ein jeder selbst sein Bild erkannt, So hat der Maler nicht gelogen, Und ihr allein habt euch betrogen. |