Gottlieb Konrad Pfeffel
Gedichte
Gottlieb Konrad Pfeffel

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Die Kolonie

(1782)

    Nach Abdera kam einst vom Strand
Des Nils ein Haufe Kolonisten.
Sie setzten sich in öde Wüsten
Und schufen sie zum Weizenland.
Das Ding gefiel den Abderiten,
Und weislich schloß der Magistrat,
Die Pflanzer sollten sich vom Staat
Ein Merkmal seiner Huld erbitten:
Das Völkchen ging nicht lang zu Rat.
Drei Greise mit gebleichten Haaren,
Die Väter dieser Pflanzstadt waren,
Erschienen froh vor dem Senat:
Laßt uns, so flehte voll Vertrauen
Ihr Haupt, für unsrer Arbeit Lohn,
Der Göttin unsrer Nation,
Der Isis, einen Tempel bauen.
Der Archon bebt auf seinem Thron;
Sein Blick verkündigt Angst und Grauen:
Ihr guten Leute, rief er aus,
Könnt, wenn ihr wollt, ein Hurenhaus,
Nur keinen fremden Tempel bauen.

 


 


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