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In den nächsten Tagen hatte die sonst so friedliche Stadt ihre große Sensation – eine Sensation, wie sie ähnlich selbst die ältesten Leute noch nicht erlebt hatten. Die abenteuerlichsten und romanhaftesten Erzählungen von den Geheimnissen der Villa Carla gingen von Mund zu Mund. Und auch da, wo man auf alle phantastischen Übertreibungen verzichtete und sich an die wirklichen Tatsachen hielt, gab es des Aufregenden und Ungeheuerlichen noch genug zu berichten.
Der Lithograph Wöhlert hatte, als er alles verloren sah, ein unumwundenes Geständnis abgelegt. Er hatte bekannt, schon seit Jahren mit dem verstorbenen von Lindow in Verbindung gestanden zu haben und ihm bei der Herstellung falscher Banknoten und anderer Wertpapiere behilflich gewesen zu sein. Die Villa Carla war von den beiden Damen zu keinem anderen Zwecke gemietet worden, als um den Fälschern gelegentlich Unterschlupf zu gewähren. Und die in der ereignisreichen Nacht vorgenommene gründliche Durchsuchung des Hauses hatte die untrüglichsten Beweise für die Gemeingefährlichkeit ihres Treibens ergeben. In den Kellerräumen, in die von außen kein Unberufener einen Blick werfen konnte, hatte man die vollständige Einrichtung eines Kunstdruckateliers gefunden. Die halbvollendeten Platten, an deren Fertigstellung von Lindow durch seine Todeskrankheit verhindert worden war, hatten in ihrer vorzüglichen Ausführung die Bewunderung der Sachverständigen erregt. Nach den Angaben Wöhlerts war er nur ein handwerksmäßiger Gehilfe von Lindows gewesen, dessen künstlerisches Geschick ein ganz ungewöhnliches gewesen sein mußte. Und in der Tat unterlag es keinem Zweifel, daß hier ein großes Talent in den Dienst des Verbrechens gestellt worden war.
Darüber, inwieweit Herta in das Geheimnis ihres Vaters eingeweiht gewesen war, vermochte Wöhlert keine bestimmten Angaben zu machen; immerhin aber waren seine Aussagen doch so belastend für die junge Dame, daß man nicht gezögert haben würde, sie zu verhaften, wenn man ihrer hätte habhaft werden können. Aber sie war und blieb verschwunden. Offenbar hatte sie die erste Verwirrung beim Erscheinen der Polizei und bei der Festnahme des Lithographen benutzt, um zu entfliehen. Aber ihre Flucht hatte sie allerdings nicht sehr weit führen können. Denn sie mußte sich so entfernt haben, wie sie ging und stand, ohne Mantel und Kopfbedeckung und wohl auch ohne sich im Besitze nennenswerter Geldmittel zu befinden. An ein Entkommen mittels der Eisenbahn war unter diesen Umständen nicht zu denken, und man neigte deshalb von vornherein der Ansicht zu, daß sie Selbstmord begangen habe. Doch blieben vorläufig alle Nachforschungen vergeblich. Obwohl man sowohl den Fluß wie den etwa eine Viertelstunde von der Villa Carla gelegenen See durch Fischer absuchen ließ, gelang es doch nicht, ihre Leiche oder sonst eine Spur von ihr zu finden. So richtete sich die sofort eingeleitete Untersuchung zunächst nur gegen Wöhlert und seine Geliebte, die man noch in derselben Nacht unten in der Stadt festgenommen hatte. Natürlich wurde auch Doktor Relling wiederholten Verhören unterworfen, und er gab rückhaltslos alles zu, was ihm selber als ein sträfliches Verschulden erschien. Er leugnete nicht, in näheren Beziehungen zu dem verschwundenen Fräulein von Lindow gestanden zu haben und ihr bei dem Verbergen ihres Vaters behilflich gewesen zu sein. Daß er an der beabsichtigten Beseitigung der Leiche keinen Anteil gehabt, glaubte ihm der Untersuchungsrichter allerdings ohne weiteres. Und er konnte ihm schon bei seiner zweiten Vernehmung versichern, daß in seinem Verhalten nichts gewesen sei, was eine strafrechtliche Verfolgung begründen konnte. Nach einer anderen Richtung hin aber mußten die Folgen des Vorgefallenen doch von einschneidender Bedeutung für die Zukunft des jungen Arztes sein. Denn seine Beziehungen zu den Bewohnern der Villa Carla konnten bei dem Interesse, das die ganze Stadt den sensationellen Vorgängen zuwandte, natürlich kein Geheimnis bleiben. Und einem Arzt, der in einer so bedenklichen Affäre eine zum mindesten sehr zweifelhafte Rolle gespielt hatte, konnte man sich nach den hier herrschenden Anschauungen selbstverständlich nicht weiter anvertrauen. Relling durfte sich keiner Täuschung darüber hingeben, daß ihm hier hinfort kein anderes Feld ärztlicher Tätigkeit offen bleiben würde, als etwa die Armenpraxis. Aber er ließ es nicht erst darauf ankommen, daß man ihm in den Familien, deren Hausarzt er bisher gewesen war, den Abschied gab. Schon am ersten Tage hatte er durch ein Inserat im Kreisblatt mitgeteilt, daß er seine Praxis niederlege. Und es waren nur noch zwei Patienten, denen er seine ärztliche Behandlung zuteil werden ließ.
Der eine von ihnen war Randolf Stounton, den man am Morgen nach jener verhängnisvollen Nacht schwerkrank aus der Villa in das von Doktor Hellwig geleitete kleine Krankenhaus der Stadt geschafft hatte. Wie kräftig auch immer die Konstitution des jungen Engländers sein mochte, den Aufregungen der letzten Tage war sie doch noch nicht gewachsen gewesen, und sein Befinden war jetzt fast noch bedenklicher als unmittelbar nach dem Unglücksfall. Auf Doktor Hellwigs dringenden Wunsch und auf Miß Ruths inständige Bitten fand sich Relling nach längerem Widerstreben bereit, ihn in Gemeinschaft mit dem Kollegen zu behandeln. Und seiner Kunst gelang es auch diesmal, das bedrohte Leben des jungen Mannes zu erhalten. Jede Viertelstunde aber, die er nicht Randolf Stounton widmen mußte, gehörte der Kranken unter dem Dache seines eigenen Hauses. Denn dorthin hatte er Elisabeth zurückbringen lassen, und wohl nie war eine Patientin hingebender und sorgsamer gepflegt worden als sie. Es war, als ob Walter Relling keinen anderen Gedanken mehr hätte als den Gedanken an sie. Tagelang hatte er kaum noch eine Hoffnung auf ihre Wiederherstellung gehegt. Denn die Verletzung war eine sehr schwere, und alle Anzeichen sprachen für die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Ausganges. Aber er kämpfte mit allen Waffen, die seine Wissenschaft und sein hervorragender ärztlicher Scharfsinn ihm darboten, für die Erhaltung dieses Lebens. Und er war dabei von einer Zartheit, einer Aufopferung und unermüdlichen Geduld, wie sie wohl keiner dem rauhen, verschlossenen Manne zugetraut hätte. Das Bewußtsein des Unrechts, das er diesem hochherzigen Mädchen zugefügt, machte ihn an ihrem Krankenlager demütig und zärtlich, so daß Elisabeth selbst ihn oft mit großen, erstaunten Augen ansah, wie wenn sich ihr da etwas Ungeahntes und Unbegreifliches offenbarte. Aber sie sprachen nicht von dem, was in ihren Herzen vorging. Es gab zwischen ihnen weder Vorwürfe noch Erklärungen. Auch tat Elisabeth niemals eine Frage nach den Personen oder den Vorgängen in der Villa Carla.
Als dann aber die bedrohlichen Symptome wie durch ein offenbares Wunder nach und nach verschwanden, und als Relling eines Tages die beglückende Gewißheit gewann, daß seine Patientin dem Leben wiedergegeben sei, da vermochte er im Übermaß seiner Herzensfreude doch nicht mehr an sich zu halten. Und obwohl Elisabeths Zustand noch immer ein derartiger war, daß jede Erregung von ihr ferngehalten werden mußte, unterlag er doch der Versuchung, seinem Herzen Luft zu machen.
»Wie soll ich dir jemals danken, was du für mich getan hast?« sagte er, nachdem er sich über sie herabgebeugt hatte, um ihre blasse, abgemagerte Hand zu küssen. »Und wie soll ich es anfangen, daß du mir verzeihst?«
Schon ihr sanftes, zärtliches Lächeln wäre Antwort genug gewesen auf diese Fragen, auch wenn ihre bleichen Lippen nicht erwidert hätten:
»Du hast mir nichts zu danken, Walter, und ich habe dir nichts zu verzeihen. Wir haben beide gefehlt und haben beide gebüßt, was wir gefehlt haben. Und du bist soviel schlimmer daran als ich, denn du hast das Mädchen verloren, das du liebtest.«
»Nein, nein!« brach er aus. »Ich habe vielmehr das Mädchen gefunden, das ich liebe. Denn jenes andere war ja nichts als ein phantastischer Spuk – ein beängstigender Traum. Nicht eine Stunde lang hat er mich wirklich beglückt. Und als er in nichts zerfloß, hat er mir nichts anderes zurückgelassen als Reue und peinliche Beschämung.«
Elisabeth wußte, daß er nicht log, nur um ihr etwas zu sagen, das sie trösten und erfreuen sollte. Sie kannte seine unbestechliche Wahrheitsliebe, und sie hatte mit den geschärften Sinnen der Kranken ja auch längst wahrgenommen, wie es um ihn stand. Eine feine Röte verbreitete sich unter der durchsichtigen Haut ihres schmal und blutlos gewordenen Antlitzes. Aber in ihren Augen war ein Leuchten, das sie wundersam verschönte. Und wie sich nun ihre Blicke begegneten, da wußten sie, ohne daß noch ein weiteres Wort zwischen ihnen gesprochen worden wäre, daß diese Tage der Prüfung ein unzerreißbares Band zwischen ihren Herzen geknüpft hatten. Elisabeth hatte sich den seit Jahren stillgeliebten Mann gewonnen, in dem Moment, da sie ihre eigene Brust der für ihn bestimmten Kugel darbot, und Walter Relling hatte die Kostbarkeit eines Besitzes schätzen gelernt, um den er wochenlang einen unermüdlichen, verzweifelten Kampf mit dem unbarmherzigen Sensenmann geführt, den er so lange im Geiste hatte zu Häupten ihres Lagers stehen sehen.
Sie sprachen einander nicht von ihrer Liebe und sie küßten sich nicht. Aber sie waren beide über die Maßen glücklich in dem Bewußtsein ihrer unauflöslichen Zusammengehörigkeit, von der sie überzeugt waren, ohne daß eines das Bedürfnis gefühlt hätte, es dem anderen zu versichern. Ein neues Leben tat sich vor ihnen auf, und Walter Relling hatte nie zuvor im gleichen Maße das stolze Gefühl der Kraft gehabt, sich aus der drückenden Enge seines bisherigen Daseins zu befreien und an der Seite eines wahrhaft geliebten Wesens dem höchsten Ziele seines edlen Berufes zuzustreben.
Und ganz Ähnliches, wie in dem alten Hause inmitten der Stadt, mußte sich während dieser Tage auch in jenem einfachen Stübchen vollzogen haben, wo Randolf Stounton von seiner bald nach der Katastrophe zurückgekehrten Mutter und seiner stillen, blonden Base getreu und sorglich gepflegt worden war. Schon vor einigen Tagen hatte Walter Relling in Übereinstimmung mit seinem ärztlichen Kollegen ihn für so weit wiederhergestellt erklärt, daß er nach einem südlichen Kurort abreisen könne, um dort unter günstigeren Verhältnissen seine volle Genesung zu erwarten. Und als Walter ihm heute seinen letzten Besuch vor der Abreise machte, kam es zu jener rückhaltlosen Aussprache zwischen den beiden Männern, nach der sie wohl beide ein gleich lebhaftes Bedürfnis gefühlt hatten.
Auch hier hatte die selbstlose, hingebende Liebe eines edlen, aufopferungsfähigen Mädchens mit linder Hand die Wunden geheilt, welche die erste schwere Enttäuschung seines jungen Lebens dem Herzen des von äußerem Liebreiz geblendeten Mannes geschlagen. Und auch hier war diese Genesung von einem tiefinnigen Glücksgefühl begleitet, das mit Sicherheit eine friedvolle und beseligende Zukunft verhieß.
Nie war dem jungen Arzt das sanfte, unscheinbare Gesicht der blonden Engländerin so bezaubernd lieblich erschienen, als in dem Augenblick, da sie ihm unter holdem Erröten mit einem leisen, innigen Dankeswort die Hand reichte und bei seinem von Herzen kommenden Glückwunsch schämig die Augen niederschlug. Auch hier hatte der bestrickende Schönheitszauber seine Macht verloren fast in derselben Stunde, da die persönliche Einwirkung aufgehört hatte. Der flüchtige Rausch war verflogen, und Randolf Stounton durfte sich glücklich schätzen, daß sein Erwachen zur Wirklichkeit ein minder trauriges war, als sein Verschulden es gerechtfertigt hätte.
Die beiden Männer, die sich unter anderen Umständen vielleicht in einem verhängnisvollen Augenblick als Todfeinde gegenübergestanden hätten, schieden in aufrichtiger Freundschaft, und jeder von ihnen trug die Gewißheit im Herzen, daß er heute reiner und besser war, als an dem Tage, da sie sich zum erstenmal begegnet waren.
Als er von diesem Besuche nach Hause zurückkehrte, hörte er sich auf der Straße mit seinem Namen angerufen und sah sich dem Polizeidirektor Gollmer gegenüber, der offenbar sehr vergnügt war, ihm eine interessante Neuigkeit mitteilen zu können.
»Haben Sie es schon gehört?« fragte er. »Die Tragödie der Villa Carla, wenn man es so nennen darf, hat ja nun im eigentlichsten Sinne des Wortes ihren Abschluß gefunden.«
Walter Relling konnte ihm, der Wahrheit gemäß, versichern, daß er nicht das geringste gehört habe, und indem er an seiner Seite weiterging, gab der Polizeidirektor seine Wissenschaft zum besten.
»Es ist ein wunderbares Zusammentreffen, daß dieser Wöhlert gerade an demselben Tage gestorben ist, an dem man endlich die Leiche des Fräulein von Lindow gefunden.«
Relling unterbrach ihn, indem er betroffen stehen blieb und ihm seine Hand auf den Arm legte.
»Sie ist gefunden? Und unter welchen Umständen?«
»So wie es von Anfang an zu erwarten gewesen war. Sie ist, als sie alles über sich zusammenbrechen sah, offenbar in heller Verzweiflung davongelaufen, geradeswegs zu dem Teufelssee, in dessen Tiefe sie wohl die einzige Zufluchtsstätte sah, die ihr noch offen stand. Daß die Fischer sie nicht früher gefunden haben, erklärt sich wohl daraus, daß ihr Körper von den Schlinggewächsen auf dem Grunde des Sees solange festgehalten wurde. Gestern endlich ist er am Ufer angetrieben, und trotz der schauerlichen Veränderung war es immerhin noch möglich, ihn zu rekognoszieren. Die Beerdigung soll morgen erfolgen. Irgendwelche Reklamationen von Angehörigen sind ja nicht zu erwarten. Denn die angebliche Tante, der wir nichts anhaben konnten, hat sich längst aus dem Staube gemacht, und wir wissen nicht, wohin wir ihr eine Benachrichtigung senden sollten.«
»Und wo – wo befindet sich die Leiche?«
»In der Totenhalle des Kirchhofs. Aber ich möchte Ihnen raten, Herr Doktor, nicht hinzugehen. Es ist ein Anblick, den sich jeder ersparen sollte, der nicht gezwungen ist, sich ihm zu unterziehen.«
Walter Relling atmete tief auf. Auf seinem ernsten, undurchdringlichen Gesicht verriet sich nicht, was in seinem Innern vorging. Eine kleine Weile ging er schweigend an der Seite des Polizeidirektors weiter. Dann aber schien er mit dem Eindruck der unerwarteten Neuigkeit fertig geworden zu sein; denn es klang vollkommen ruhig, als er fragte:
»Und Wöhlert? Sie sagten, er sei gestorben?«
»Ja, in einem Anfall von Delirium tremens, das wiederholt bei ihm zum Ausbruch kam, seitdem man ihm im Untersuchungsgefängnis den geliebten Alkohol plötzlich entziehen mußte. Offen gestanden finde ich, daß dieser Ausgang für alle Beteiligten der angenehmste und bequemste ist. Denn es wäre bei der Untersuchung doch wohl nicht mehr viel herausgekommen. Die Komplizen des Herrn von Lindow sind nach den Informationen, die mir von Berlin und Wien aus zugegangen sind, nicht zu ermitteln. Und da es sich doch nur um die Vorbereitungen zu einer strafbaren Tat handelte, hätte es für uns nur endlose Scherereien gegeben, ohne viel Aussicht auf praktischen Erfolg. Es wird ja nun nach der Auffindung des Fräulein von Lindow, die mir, unter uns gesagt, trotz alledem herzlich leid tut, wahrscheinlich wieder großes Gerede geben. Aber damit wird die Sache dann auch begraben sein. Und ich denke, in einigen Wochen oder Monaten ist alles vergessen.«
Er hatte dem jungen Arzt, dessen peinliche Situation der hiesigen Gesellschaft gegenüber ihm ja gut genug bekannt war, offenbar etwas Trostreiches und Ermutigendes sagen wollen. Aber Walter Relling bedurfte solcher Ermutigung nicht.
»Meinetwegen mag man sich auch noch jahrelang damit beschäftigen«, sagte er kühl. »Ich werde schwerlich etwas davon erfahren; denn ich beabsichtige selbstverständlich die Stadt sobald als möglich zu verlassen und mich in Norddeutschland seßhaft zu machen. Es ist durchaus nicht mein Wunsch, Ihren vortrefflichen Mitbürgern durch den Anblick meiner anrüchigen Person Ärgernis zu erregen.«
Der Polizeidirektor, der auf diese sarkastischen Worte nicht mehr viel zu erwidern wußte, nahm die erste Gelegenheit wahr, sich zu verabschieden. Walter Relling aber schritt straff aufgerichtet und hocherhobenen Hauptes seinem alten Hause zu.
Es war ihm, als läge dieser verhängnisvolle Abschnitt seines Lebens erst jetzt völlig beschlossen und abgetan hinter ihm. Die Leichtigkeit, mit der er den ersten erschütternden Eindruck der eben empfangenen Neuigkeit von sich hatte abschütteln können, war ihm der vollgültigste Beweis, daß die Macht jenes Schönheitszaubers, in dessen Bann er ein paar unselige Wochen lang gestanden, völlig gebrochen war, und daß er von den Stürmen und Kämpfen jener Tage nichts anderes mit sich hinübernehmen würde in das erhoffte neue Leben, als eine schmerzliche Erinnerung, von der er gewiß war, daß sie unter der Sonne seines jungen Glückes bald bis zur völligen Wesenlosigkeit verblassen würde.
Druck von A. Seydel & Cie. G. m. b. H., Berlin SW 61.