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Στροφὴ α | |
Du güldne Leyer / meine ziehr Vnd frewde / die Apollo mir Gegeben hat von hand zue handt / Zwar erstlich das mein Vaterlandt Den völckern gleiche möge werden Die jhre sprachen dieser zeit Durch schöne verse weit vnd breit Berhümbt gemacht auff aller erden: (Italien / ich meine dich / Vnd Franckreich / dem auch Thebe sich / Wie hoch sie fleuget / kaum mag gleichen / Dem Flaccus willig ist zue weichen.) Vnd dann / das derer heller schein Die gantz nach rhum' vnd ehren streben / Bey denen welche nach vns leben / Auch möge klar vnd prächtig sein: |
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Αντίστροφος α. | |
Du güldne Leyer / nun ist zeit Zue suchen alle ziehrligkeit Die ein Poete wissen soll: Jetzt solt du billich mehr als wol / O meine lust / Pindarisieren; Dein bester freund der leben mag / Der Musen rhum / hebt diesen tag Ein newes leben an zue führen: Sein gantzes wündtschen wird erfült; Ein bildt / ein ausserwehltes bildt Ersättigt alles sein begehren: Die lieder / die gelehrten zehren / Darmit er vormals war gewohnt / Weit ausser dem gemeinen hauffen / Nicht einen schlechten weg zue lauffen / Die werden reichlich jetzt belohnt. |
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Επωδὸς α. | |
Krieget nicht gar recht vnd eben Solchen danck ein hoher Geist / Welcher einig sich befleist Bey dem Himmel selbst zue schweben / Ist auff lob vnd rhum bedacht Wenn die schöne Sonn' erwacht / Vnd der tag dem schatten weichet Wie gar hoch der name reichet Welchen giebt der künste liecht / Denen die nach tugendt trachten / Ist es minder doch zue achten / Wann der liebe lohn gebricht. |
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Στροφὴ β. | |
Die Lieb' hat erstlich Gott gerührt Das er der dinge grund vollführt; Sie ist es die den baw der welt Vor allem brechen frey behelt; Sie pflegt die sternen zue bewegen / Das sie den elementen nicht Versagen jhrer schönheit liecht; Das fewer pflegt die lufft zue regen Durch hitz' auff jhren angetrieb / Die lufft hat dann das wasser lieb / Das wasser das bewegt die erden; Vnd wiederumb / die wässer werden Gesogen von der erden klufft / Das wasser zeucht die lufft zuesammen / Das fewer wird mit seinen flammen Verzogen in die kühle lufft. |
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Αντιστρ. β. | |
Das hier vnd dorte Berg vnd Waldt Mit grünen Bäwmen mannigfalt Sehr lustig vberschattet steht / Das so manch heilsam krauf auffgeht / Das Wiesen / Felder / Büsch' vnd Awen Mit zarten blumen sein geziehrt / Das Saate newes korn gebiehrt / Das so viel wildpret ist zue schawen / Das wann der Lentz das Jhar verjüngt Ein jeder Vogel frölich singt / Vnd leßt sich nicht gern' vber stimmen / Das so viel Fisch' im Meere schwimmen / Ja das wir Menschen selber sein / Vnd vns das blutige beginnen Der waffen nicht hat tilgen können / Das thut die liebe nur allein. |
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Επωδ. β. | |
Liebe nun wer nur zue lieben Rechten fug vnd mittel hat; Es ist keine solche that Die verbotten ist zue vben / Wann du nur bestrickt nicht bist Von der wollust hinterlist / Die mit jhrem falschen scheine Jung vnd nicht jung in gemeine Leitet an verkehrten wahn / Außer diesen eiteln sachen / Die den klügsten wahnloß machen / Liebe wer da lieben kan. |
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Στρ. γ. | |
Du / Bernhardt Wilhelm / den zuevor Der drey mal dreyen Schwestern chor Mit alle dem was er gehabt Gantz ohne masse hat begabt / Wirst jetzt von Venus auch verehret Mit einer ohne welcher gunst Du hassen kanst verstand vnd kunst / Vnd was zur wissenschaft gehöret; In derer augen freundtligkeit / Im munde die verschwiegenheit / Zucht in den höfflichen geberden / Im gange demut funden werden; Die der natur bekandte macht Am tugendt / witz' vnd andern gaben Fast vber jhr geschlecht erhaben / Vnd als jhr Meisterstück' erdacht. |
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Αντιστρ. γ. | |
Nichts bessers wündsch' ich selber mir: Du wirst hinfort mit grosser ziehr / Durch deine hochgelehrte handt / Die ohne diß weit ist bekandt / Dein' eigne frewde können schreiben: Du wirst besitzen alles gut Was Hermus auß der gelben flut An seinen reichen strandt soll treiben; Was der verbrandte Mohr besitzt Wo stets die rote Sonne hitzt / Was Spanien von edlen dingen Pflegt auß der newen welt zue bringen. Getrewe hertzen bleiben rein Von kummer schätz' vnd Goldt zue kriegen / Ihr meistes hoffen vnd genügen Ist lieben / vndt geliebet sein. |
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Επωδ. γ. | |
O jhr seligen zwey liebe / Venus schickt jhr abendt liecht / Vnd erinnert das man nicht Ihre frewde mehr verschiebe. Bräutlein leget euch zue rhue; Jupiters Fraw saget zue Auß den sawersüssen nöthen Einen artigen Poeten. Was das liebe Kindelein Wirdt mit halbem munde machen / Was es kürmeln wird vnd lachen Werden lauter verse sein. |
Trawerliedt vber das absterben Herren Adams
von Bibran / auff Profen vnd Damßdorff.
Ex Italico summi viri Abrahami Bibrani,
Adami fratris,
quamuis paullò liberiùs, translatum.
STRO. I. |
O Die selig' edle Seele / |
ANTISTRO. I. |
Wie die vlmen durch die reben Mehr als sonsten lieblich sein; Wie der Lorbeerbawn den schein Seinen wäldern pflegt zue geben / Also war auch deine ziehr. Pallas weinet für vnd für / Ceres voll von weh vnd zehren Leget jhren krantz von ähren Vnd die sichel hinter sich: Profen / deine lust vnd frewde Lieget gantz vertiefft im leide / Vnd gedencket nur an dich. |
EPOD. I. |
Das auch betrübte graß beklagt dich bey den brunnen Für das reiche korn Wächset tresp' vnd dorn; Es trawret selbst das große radt der Sonnen / Vnd hüllet vmb sich her der wolcken schwartzes kleidt; Tranck vnd eßen Wird vergeßen Von aller herd' vnd vieh' ohn unterscheidt. |
STRO. II. |
Berg' vnd thäler hört man ruffen Bibran / Bibran / tag vnd nacht; Aber nein / des todes macht Lest sie gantz vergebens hoffen. Wird der klee zue winterszeit Durch das eiß gleich abgemeyt / Sehen wir jhn doch im Lentzen Nachmals auff den awen gläntzen: Täglich fellt die Sonn' in's meer / Scheinet aber morgen wieder: Legt ein mensch ein mal sich nieder Er kömpt nimmer zue vns her. |
ANTISTRO. II. |
Wil derwegen vns gebühren Wie es möglich nur mag sein Sein begräbniß vnd gebein Allenthalben außzueziehren Mit dem frembden tulipan Tausendtschön vnd maioran / Mit violen vnd narcißen / Vnd den blumen bey den flüssen Die vom Mertzen sind genannt. Sonderlich soll jhm sein leben Auff das newe wiedergeben Der Poeten weise handt. |
EPOD. II. |
Ihr keuschen Lorbeersträuch' / an denen gäntzlich lieget / Das ein mensch der schon Muß allhier darvon Doch in der grub' ein ewiges lob krieget / Schawt das jhr für den todt dem edlen cörper hier Gleichfalls rahtet / Vnd vmbschatet Mit grüner lust sein' asche für vnd für. |