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Drittes Kapitel.

Heinrich Rohrpenn, Obersteuermann. – Warum der Kapitän wider seinen Willen ausgepurrt wird. – Meuterei! – »Nun seid ihr alle drei gemütlich beisammen!« – Markus Wenzel verfügt über das Geschick seiner Gefangenen. – Heinrich im Dienst der Meuterer. – Wie die Passagiere an Land gesetzt wurden.

 

Der im vorigen Kapitel geschilderte Unglücksfall gab die Veranlassung zu einer abermaligen Veränderung in der Besetzung der Offizierstellen an Bord des »Paladin«; Heinrich wurde zum Obersteuermann befördert, und den Posten eines zweiten Steuermanns erhielt ein junger Matrose von guter Herkunft, der auch bereits eine Navigationsschule besucht hatte. Er hieß Robert Gehrke und war ein ruhiger, verständiger und zuverlässiger Mensch.

Obgleich jetzt diese beiden Posten – außer dem des Kapitäns die wichtigsten und verantwortungsvollsten im ganzen Schiffe – zwei jungen Leuten hatten anvertraut werden müssen, deren Lebensjahre zusammen noch nicht die Zahl vierzig erreichten, so verlief der Schiffsdienst dennoch in untadelhafter Ordnung. Die jungen Offiziere taten pflichtgetreu und energisch ihre Schuldigkeit; die Mannschaft betrug sich so ordentlich und gehorsam wie zuvor, und nichts ereignete sich, was den Schiffer mit Besorgnis oder bangen Vorahnungen hätte erfüllen können.

Am Morgen des zehnten Tages nach dem traurigen Ende des Obersteuermanns Klaus wurden die im südlichen Teil des indischen Ozeans gelegenen Inseln Sankt Paul und Amsterdam gesichtet, und zwar in der Richtung und fast genau um die Zeit, die Kapitän Lüdemann, der sich aus sein nautisches Wissen etwas zu gute tat, vorausgesagt hatte.

In der letzten Zeit hatte er nur wenig Ruhe gefunden. Er wußte, daß, wenn er nicht an Deck war, die Obhut über sein Schiff abwechselnd in den Händen zweier junger Leute lag, die, als sie zu ihm an Bord kamen, nur geringe praktische Erfahrung mitgebracht hatten.

Als aber Tag um Tag und Nacht um Nacht verstrich, und als er erkannte, wieviel diese jungen Leute unter seiner Führung gelernt hatten, und wie trefflich sie die gewonnene Erfahrung zu verwerten wußten, da war er nach und nach vertrauensvoller geworden.

Wenn Segler Sankt Paul und Amsterdam in Sicht bekommen, dann pflegen sie nach altem Brauch ihre Chronometer danach zu regulieren; dies hatte auch der arme übermüdete Keppen Lüdemann getan, und als er an jenem Abend gegen fünf Glasen in der ersten Wache dem Obersteuermann Heinrich Rohrpenn auf dem Kampanjedeck gute Nacht gesagt hatte, da fügte er hinzu, daß er endlich wieder einmal die ganze Nacht durchzuschlafen gedächte und nicht ausgepurrt werden wollte, wenn nicht etwas ganz besonderes passierte. Er sagte dies so laut, daß auch der Mann am Ruder diese Worte deutlich verstehen konnte.

Es war gegen drei Uhr morgens. Keppen Lüdemann fuhr aus dem Schlafe, weil er ein leises Pochen an seiner Kammertür hörte.

»Was kann das sein?« war sein erster zusammenhängender Gedanke.

Eine Änderung des Wetters? Nein, denn die hätte der alte Seefahrer auch im tiefsten Schlafe längst wahrgenommen.

Das leise Pochen wiederholte sich.

»Wat is los?« rief er ärgerlich.

»Wollen Se nich en beten an Deck kamen, Kaptein?« sagte eine Stimme, in der er die eines Matrosen erkannte. »Mit den Robert – ich mein' mit den tweeten Stüermann – schient dat nich richtig so sin; he liggt dor boben up de Back un flucht un tobt as wenn he pütjerig ore besopen wer, un benimmt sick as'n ganzen Verrückten, drei Mann möten em fastholen, dormit dat he nich öwer Bord jumpen doon deit.«

»Oha!« sagte der Schiffer in höchstem Mißmut und setzte hinzu: »Ick komm glieks; töwt man noch en beten.«

»Was mag dem armen Jungen fehlen?« fuhr er im Selbstgespräch fort, als der Matrose sich entfernt hatte. »Ob sein Übereifer ihm geschadet hat? Ob ich den Doktor Cellarius wecke? Ich will mich lieber erst selber von seinem Zustand überzeugen.«

Er hatte sich hastig in die notdürftigsten Kleider geworfen und verließ nun geräuschlos seine Kammer, um die Passagiere nicht zu stören.

Die Nacht war finster, da kein Mond am Himmel stand. Lockere, zerflatterte Wolken zogen schnell und in Massen unter dem Firmament dahin, so daß auch von den Sternen nur wenige aus kurze Augenblicke sichtbar waren.

Das vorhandene schwache Licht aber reichte aus, um den Schiffer einen dunklen Fleck vorn auf der Back erkennen zu lassen, von dem er wußte, daß er von einer Gruppe von Matrosen gebildet wurde; schnell schritt er darauf zu.

Ehe er jedoch dort anlangte, huschten zwei barfüßige Männer hinter der Kombüse hervor und eilten ihm nach; einer packte seine Arme von hinten und hielt sie gewaltsam fest, der andre schwang einen großen, kurzgestielten Hammer über seinem Kopf und zischte wild in des vor Schreck erstarrten alten Schiffers Ohr:

»Einen Laut, einen einzigen Ton, und ich zermalme dir den Schädel!«

Gleich darauf setzte er ruhig hinzu:

»Es soll Ihnen kein Leid geschehen, Keppen Lüdemann, aber wir wollen das Schiff haben. Wenn Sie Lärm schlagen, dann gibt es Blutvergießen, und das möchten wir gern vermeiden, wo ist Niklas? Hier, Niklas – dieser Mann ist dein Gefangener; krieg die Eisen her und leg sie ihm an. Und merke dir – du bist mir verantwortlich für ihn!«

»Aber Wenzel,« stammelte der arme Schiffer, der jetzt den Sprecher erkannt hatte, »Wenzel – Mann – was soll das alles? Ich – ich – ich verstehe nicht.« –

»Jetzt ist keine Zeit zu Erklärungen,« war die Antwort. »Später – wenn Ihnen dann noch daran liegt. Und nun kommt, Maaten, wir müssen den andern Gefangenen in Sicherheit bringen.«

Der Haufe der Meuterer, der die Tür des vorderen Deckhauses belagerte, in das der unglückliche Schiffer hineingestoßen worden war, verlor sich achtern in der Finsternis, und Keppen Lüdemann sah sich allein mit seinem Wächter und dem jungen Gehrke, der an Händen und Füßen gebunden und außerdem noch geknebelt in einer der leeren Kojen lag, die den an Bord der »Viktoria« gegangenen Leuten gehört hatten.

Trotz seiner eigenen Not und Verzweiflung war der Schiffer noch so weit Herr seiner Gedanken, daß er bei dem trüben Schein der Laterne, die an einem der Decksbalken hing, den qualvollen Zustand wahrnahm, in dem Gehrke sich befand, dem man als Knebel einem großen Koffeenagel quer in den geöffneten Mund gebunden hatte.

Er wendete sich an den Matrosen Niklas und machte diesen darauf aufmerksam, daß der zweite Steuermann diese Folter nicht mehr lange ertragen könne, und wenn die Meuterer ihren Schandtaten nicht auch noch das Verbrechen des Mordes hinzufügen wollten, dann müsse der arme Gequälte unverzüglich von dem Knebel befreit werden.

Der Mann, ein gutartiger Mensch, sah das ein, meinte aber, dem erhaltenen Befehl nicht entgegenhandeln zu dürfen, der Folgen wegen, die etwa daraus entstehen könnten.

»Dann nimm ihm nur sogleich den Knebel ab,« entgegnete der Schiffer, »denn danach kann nichts kommen. Die Mannschaft ist im Besitz des Schiffes, daran ist nichts zu ändern; wir beide, Gehrke und ich, sind gefesselt und können nichts tun, es wieder in unsre Gewalt zu bringen. Also fort mit dem Knebel, Mensch, wenn der arme Kerl nicht vor deinen Augen ersticken soll!«

Das genügte; der Knebel wurde entfernt, der Schiffer warnte den jungen Mann vor jedem nutzlosen Lärm und fragte dann Niklas, was die Leute zur Meuterei veranlaßt habe.

Der Mann kratzte sich den Kopf.

»So recht klug bin ich nicht daraus geworden,« antwortete er. »Wenzel hat uns lange Reden gehalten und gesagt, daß die Janmaaten und auch alle andern Arbeiter und Handwerker schon seit tausend Jahren um das betrogen worden seien, was ihnen zukommen täte. Und da haben wir alle einen Eid geschworen, zusammenzustehen und uns wiederzunehmen, was uns von Rechts wegen zukommt und gehört.«

»Was euch von Rechts wegen gehört?« rief der Schiffer erstaunt. »Ich habe euch um nichts betrogen und euch auch nichts vorenthalten! Gewiß, ihr habt bereits einige Heuer zugut, allein es ist doch Brauch, das Schiffsvolk erst dann abzulohnen, wenn die Reise vollendet ist.«

»Das weiß jeder Seefahrer, Kaptein,« unterbrach ihn Niklas; »davon ist auch nicht die Rede; die Sache liegt –«

Keppen Lüdemann sollte jedoch jetzt noch nicht erfahren, wie die Sache lag, denn in diesem Augenblick erschien eine Schar Meuterer mit Wenzel an der Spitze, die den ersten Steuermann als Gefangenen mit sich brachte.

»Hier, Heinz, hier ist dein Schiffer,« rief der Bootsmann lustig, indem er den jungen Mann zur Tür hineinstieß. »Nun seid ihr alle drei gemütlich beisammen. Nehmt ihm den Knebel aus dem Schnabel,« befahl er, »aber laßt euch raten« – hier wendete er sich zu den Gefangenen – »und verhaltet euch muckstill, sonst schieße ich euch Löcher ins Fell!«

Er zog einen Revolver hervor und begann ihn sorgfältig zu laden.

»Ist denn der Teufel in Sie gefahren, Bootsmann?« brach der Schiffer zornig aus. »Sind Sie verrückt geworden? Wissen Sie nicht, was für eine Strafe auf Meuterei steht? Hört, Leute,« wendete er sich an die Mannschaft, »bindet mich und die beiden Steuerleute los, und ich gebe euch mein Ehrenwort, daß ich die Beschwerden, die ihr etwa zu machen habt, geduldig anhören will, und ist euch irgendwie Unrecht geschehen, so soll dem sofort abgeholfen werden.«

»Sparen Sie Ihre Worte, Kaptein,« sagte Wenzel ruhig, »Was wir tun, haben wir reiflich überlegt. Wir haben uns über niemand zu beschweren, weder über Sie noch sonst jemand hier an Bord. Die Schuld liegt bei denen, die unsersgleichen seit Jahrhunderten beraubt, betrogen, unterdrückt und geknechtet haben. Jetzt aber ist die Zeit gekommen, wo wenigstens wir, die wir hier an Bord dieses Schiffes sind, uns zu unserm Recht verhelfen und uns aneignen wollen, was uns so gut gehört wie irgend einem andern. Ja, Kaptein, Markus Wenzel ist kein gelehrter Kerl, aber soviel versteht er doch, um sich und denen, die ihm anhängen, ein menschenwürdiges Dasein zu verschaffen.«

»Wenzel, Wenzel, Sie wissen nicht, was Sie da schwatzen!« rief der Schiffer.

»Deswegen machen Sie sich nur keine Sorgen, Keppen Lüdemann!« rief der Bootsmann lachend, »Aber jetzt hören Sie mal zu, denn Sie sollen erfahren, was wir mit Ihnen und den andern vorhaben. Wir wollen kein Blutvergießen und werden uns solange als irgend möglich die Hände davon reinhalten – so lange als irgend möglich, verstehen Sie? wir werden daher Sie, Keppen Lüdemann, auf einem Eiland aussetzen, wo Sie Ihr Leben fristen können und von wo Sie nicht so leicht wieder wegkommen, wenigstens nicht ehe wir mit dem Schiff fertig sind.

»Den jungen Gehrke da gedenken wir auf einer andern Insel an Land zu setzen, die vielleicht vier- oder fünfhundert Meilen von der Ihrigen entfernt liegt; ebenso haben wir es mit den Passagieren vor.«

»Und Heinrich Rohrpenn?« rief der Schiffer.

»Heinrich Rohrpenn?« versetzte Wenzel vergnügt. »Den behalten wir an Bord, denn der soll uns das Schiff navigieren.«

»So, meinst du?« rief Heinrich, »Dor heww ick doch ok noch en Wort mittoreden! Nee, min Jung, dorut ward nix! Bildst di etwa in, dat ick mit sone meuterische Bann gemeinschaftliche Sak maken wull? Dat Schipp navigieren, seggst du? Nee, dorut ward nix nich; lewer könt ji alltosam to Grunn un tom Düwel gahn!«

»Gut gekräht, junger Hahn!« entgegnete Wenzel mit beifälligem Lachen. »Junge, Junge! Dat wär en Schipper för uns, Maaten, wenn wi em dorto kreegen könnten! Aber das wollen wir von dir nicht verlangen, Heinz, in der Hinsicht kannst du tun und lassen, was du willst. Aber an Bord bleibst du, und das Schiff navigieren sollst und wirst du, ob dir das gefällt oder nicht!«

»Niemals!« sagte Heinrich entschlossen. »Ihr könnt mich über Bord hieven, wenn ihr wollt, aber ich werde keine Hand, keinen Finger rühren, euch auch nur im geringsten zu helfen.«

Wenzel schien durch diese Erklärung des jungen Mannes keineswegs gereizt zu werden; er setzte sich einfach an Heinrichs Seite auf eine Seekiste nieder und flüsterte demselben eine Weile eifrig und ernst ins Ohr.

Gleich zu Anfang überzog eine tiefe Röte Heinrichs Antlitz, dann aber erbleichte er, soweit seine wettergebräunte Haut dies zuließ; seine Augen blickten starr vor Entsetzen, und als Wenzel mit seinen Zuflüsterungen zu Ende war, sprang er trotz seiner Fesseln empor und rief:

»Du Schuft! Du höllischer Schurke! Binde mich los, damit ich dir hier vor allen an den Hals fahren und dir die nichtswürdige Fratze zerschlagen kann!«

Wenzel sah ihn an, ein Wutblitz schoß aus seinem Auge, aber er beherrschte sich schnell.

»Darauf hat er also nicht geluvt,« sagte er ruhig; »schadet nichts, ich habe noch was anderes, darauf wird er sicher luven.«

Er zog Heinrich wieder neben sich nieder aus die Kiste und fing von neuem an zu flüstern.

Diesmal war des Jünglings Antlitz anzusehen, daß er nicht nur von Entsetzen, sondern auch von wirklicher Furcht ergriffen wurde. Als Wenzel zu flüstern aufhörte, saß er mit tiefgesenktem Kopfe, und kein Wort kam über seine Lippen.

Wenzel beobachtete ihn eine Weile, dann stieß er ihn an und sagte:

»Nun, wie denkst du jetzt darüber?«

Heinrich stieß einen tiefen Seufzer aus.

»Ich willige ein,« sagte er dumpf, kaum hörbar, »Aber es will mir nicht in den Kopf, daß du so unmenschlich handeln könntest – noch dazu an den armen Kindern! Aber hüte dich! Wenn du dein Versprechen nicht hältst, wenn einem von ihnen auch nur das geringste zu leide getan wird – dann – dann –«

»Sachte, Heinz, beruhige dich, mein Junge. Du hast mein Wort, und ich hoffe, daß du lange genug mit mir an Bord sein wirst, um die Überzeugung zu gewinnen, daß ich niemals mein Wort breche. Ich verlange von dir aber auch, daß du treu und zuverlässig verrichtest, was dir aufgetragen wird. Und nun, denke ich, verstehen wir einander. Nicht?«

Heinrich nickte stumm.

»Du kannst nun wieder achteraus in deine Koje gehen,« schloß Wenzel. »Noch eins. Wenn morgen früh die Passagiere an Deck kommen, dann teilst du ihnen mit, was vorgegangen ist und was sie zu erwarten haben. Sage ihnen besonders, daß wir gegen jede Gewalttat sind, daß wir aber ein verdächtiges Benehmen ihrerseits als Verräterei betrachten und demgemäß bestrafen würden.«

Darauf befahl er der Mannschaft, Heinrich die Fesseln abzunehmen und ihn ungehindert achteraus in seine Kammer gehen zu lassen.

»Obersteuermann Rohrpenn ist von jetzt an unser Navigationsoffizier, und ich erwarte, daß ihr ihn als solchen respektieren werdet,« fügte er hinzu.

Der Befehl wurde ausgeführt; halb betäubt stellte Heinz sich wieder aus die Füße und ging der Tür zu.

Auf halbem Wege aber blieb er stehen.

»Was wird aus Keppen Lüdemann und aus dem Steuermann Gehrke?« fragte er.

»Die mögen sich hier so bequem als möglich einrichten, bis sich die Gelegenheit bietet, sie an Land zu setzen,« antwortete Wenzel. »Machen Sie sich ihretwegen keine Sorgen, Steuermann Rohrpenn, man wird sie behandeln wie es sich gehört, vorausgesetzt, daß nicht der Versuch gemacht wird, uns das Schiff wieder zu entreißen. In diesem Falle würde ich für nichts mehr einstehen.«

Damit mußte Heinrich sich zufrieden geben. Er ging und wagte nicht, seinem Kapitän ins Gesicht zu sehen; er fühlte sich in seiner neuen Würde so schuldbewußt, als hätte er sich aus freiem Willen den Meuterern zugesellt.

In der Kajüte angelangt, begab er sich sogleich in die Kammer des Kapitäns, um sich der Schlüssel zur Waffenkiste zu versichern; die Meuterer waren ihm jedoch zuvorgekommen und die Schlüssel nicht zu finden. Ebenso vergeblich suchte er nach dem Blechkasten mit den Schiffspapieren; auch deren hatten die Meuterer sich bemächtigt.

Er verließ die Kammer wieder und machte die Tür unwillkürlich so leise hinter sich zu, als läge des Schiffers Leiche in dem stillen Gemach.

Er warf sich in seine Koje, fand aber keinen Schlaf; viele Nächte sollten noch vergehen, ehe dieser milde Tröster ihm wieder die Augen schloß.

Er grübelte und grübelte und zerquälte sich das Gehirn, um einen Ausweg aus dieser furchtbaren Klemme zu finden; allein je mehr er grübelte, desto hoffnungsloser erschien ihm seine Lage.

Er erkannte, daß Wenzel nichts als die Wahrheit gesagt hatte, als er die Meuterei als das Resultat langer und sorgfältiger Überlegungen hinstellte. Die Halunken hatten ihren Plan in allen Einzelheiten so fein durchdacht, daß alle Anschläge, die Heinz als Gegenpläne ausheckte, hinfällig erschienen.

Aber die Passagiere!

Wohl hatte Wenzel versprochen, sie nicht zu belästigen und ihnen nach wie vor alle Achtung und Rücksicht zuteil werden zu lassen, bis er sie auf einer abgelegenen Insel an Land schaffen konnte, wo sie aller Wahrscheinlichkeit nach zahllosen Gefahren ausgesetzt sein würden, wo sie Hunger und Durst leiden mußten, wo sie keinen Schutz gegen die Unbilden der Witterung fanden und auch wohl gar in die Gefangenschaft wilder Stämme gerieten, welch ein Schicksal wartete ihrer, der Ahnungslosen!

Unter solchen Gedanken wurde es endlich Tag; ein Geräusch in dem Salon sagte ihm, daß einige der Passagiere bereits aufgestanden und im Begriff waren, sich an Deck zu begeben.

Er öffnete seine Tür und trat in den Salon.

»Guten Morgen, meine Herren!« begrüßte er die beiden dort Anwesenden, den Ingenieur Eisenlohr und den Doktor Cellarius.

»Guten Morgen, Herr Obersteuermann!« klang der fröhliche Gegengruß zurück.

Dann aber gewahrte der Ingenieur die Spuren der Überstandenen Schrecken und Aufregungen und der schlaflosen Nacht auf des Jünglings Antlitz.

»Was ist Ihnen, Heinz?« fragte er erschrocken, »sind Sie krank?«

Heinrich erhob warnend die Hand.

»Still!« sagte er leise. »Nein, Herr Eisenlohr, krank bin ich nicht, aber in Angst und großer Sorge. Ich habe in der Nacht allerlei erlebt –«

»Allerlei erlebt?« nahm der Doktor erstaunt das Wort; »Sie machen uns neugierig – was könnte das sein?«

»Ja, erzählen Sie doch, Heinz,« drängte der Ingenieur.

»Sprechen Sie leise, meine Herren!« entgegnete der Jüngling mit gedämpfter Stimme, »die Damen könnten aufwachen! Kommen Sie mit mir in meine Kammer, ich habe Ihnen schlimme Neuigkeiten mitzuteilen.«

Die beiden Herren folgten ihm und setzten sich auf den Sofakasten. Heinrich schloß die Tür.

Nun, Heinz, schießen Sie los,« sagte der Ingenieur. »Nach Ihrem Gesicht zu urteilen, handelt es sich um eine ernste Lache, also heraus damit, ohne Zögern, wir erschrecken nicht so leicht.«

»Sie werden aber dennoch erschrecken,« entgegnete Heinrich. »Die Sache ist einfach die: Die Mannschaft hat gemeutert und sich des Schiffes bemächtigt.«

»Allmächtiger Gott!« rief der Doktor.

»Hm!« machte der Ingenieur. »Und der Kapitän?«

»Keppen Lüdemann und Gehrke, der zweite Steuermann, liegen gefangen im vorderen Deckhaus,« antwortete Heinrich.

Eine Zeitlang saßen die Herren wie erstarrt. Endlich hatte der Ingenieur seine Gedanken wieder gesammelt.

»Was soll aus den Frauen und Kindern werden?« war seine erste Frage. Und dann: »wie geht es zu, daß Sie in Freiheit sind, wenn es wahr ist, daß der Kapitän und der andere Steuermann sich in der Gewalt der Meuterer befinden?«

»Sie und die Frauen und die Kinder haben nichts zu fürchten wenigstens vorläufig nicht,« antwortete Heinrich mit bebenden Lippen. »Der Preis für Ihre und der Damen und Kinder Sicherheit ist das Versprechen, das ich den Meuterern gab, das Schiff nach bestem Wissen für sie zu navigieren.«

Die Stimme versagte ihm, er wendete sich hastig ab, verbarg das Gesicht in den Händen und brach in Tränen aus. Das Gefühl seiner verzweifelten und trostlosen Lage überwältigte ihn.

Der Doktor Cellarius war so überrascht und bestürzt, daß er alle Fassung verloren hatte und kein Wort hervorbringen konnte; der Ingenieur aber erhob sich und legte gütig die Hand auf Heinrichs Schulter.

»Beruhigen Sie sich, lieber Freund,« sagte er; »es tut mir leid, jene Bemerkung gemacht zu haben; in der ersten Aufregung bedachte ich nicht, was ich sagte. Erzählen Sie mir, wie sich alles zugetragen hat, dann wollen wir überlegen, ob wir das Schiff nicht wieder in unsre Gewalt bringen und den Schiffer und den zweiten Steuermann aus ihrer Gefangenschaft befreien können.«

Heinrich hatte bald seine Selbstbeherrschung wieder gewonnen; er setzte sich aus den Rand seiner Koje und berichtete seinen erstaunten Zuhörern in kurzen Worten die Ereignisse der vergangenen Nacht. Dann fügte er hinzu:

»Ich fürchte, daß wir uns die Wiedereroberung des Schiffes aus dem Sinne schlagen müssen, denn Wenzel hat anscheinend die gesamte Mannschaft auf seine Seite gebracht und sie überredet fortan unter seiner Führung Seeraub zu treiben. Den Kapitän und Gehrke lassen sie nicht eher los, bis sie sie irgendwo aussetzen können – was können wir drei dann gegen so viele machen?«

»Leider nichts,« brummte Eisenlohr vor sich hin.

»Außerdem soll ich Ihnen sagen,« fuhr Heinrich fort, »daß die Meuterer jedes verdächtige Benehmen Ihrerseits für Verräterei ansehen und als solche bestrafen würden. Das sind Wenzels eigene Worte.«

»Hm!« sagte Eisenlohr, nachdem er eine Weile gedankenvoll zu Boden geblickt hatte, »das sieht sehr ungemütlich aus. wir müssen vorsichtig sein und so wenig als möglich vor den klugen der Bande miteinander verkehren, was uns jedoch nicht hindern darf, unablässig über Mittel zu unsrer Rettung nachzudenken. Jetzt aber wollen wir beide zu unsern Frauen zurückgehen und ihnen die Hiobspost überbringen: kommen Sie, Doktor, wir dürfen die armen Dinger nicht in Unwissenheit erhalten. Und Sie, Heinz, vergessen Sie nicht, daß Sie sich jederzeit, bei Tage oder bei Nacht, auf uns verlassen können – nicht wahr, Doktor?«

»Selbstverständlich!« antwortete dieser. »Ich habe mich von der Überraschung noch nicht ganz erholt, aber wenn es darauf ankommt, dann soll es an mir nicht fehlen.«

Die beiden Herren drückten Heinrich herzhaft die Hand und verschwanden dann in ihren Kammern. –

Die Angst und Bestürzung der Damen beim Empfang der schlimmen Nachricht braucht hier nicht geschildert zu werden: ihre Furcht wurde noch vergrößert, als ihnen später durch Heinrich eröffnet wurde, daß Wenzel beschlossen habe, fortan sein Quartier in der Kajüte zu nehmen, und daß er erwarte, daß sämtliche Herrschaften ihm die Vergünstigung ihrer Gegenwart bei den Mahlzeiten zuteil werden ließen, und auch sonst, so oft ihn danach verlangen würde.

Es gelang Herrn Eisenlohr, die Empörung und den Abscheu der Damen, die diese Unverschämtheit hervorrief, durch Gründe der Vernunft und Vorsicht zu überwinden, und alle fanden sich bereits zum Frühstück im Salon ein.

Wenzel erschien und nahm am oberen Ende der Tafel Platz.

»Guten Morgen meine Herrschaften!« rief er munter und verbeugte sich: »ich hoffe, daß Sie eine gute Nacht gehabt haben.«

»Dank Ihnen,« entgegnete Herr Eisenlohr; »soviel ich weiß, haben wir alle recht gut geschlafen, da wir ja von dem, was vorn passiert ist, keine Ahnung hatten.«

»Haha!« lachte Wenzel etwas gezwungen. »Ja, wir haben uns erlaubt, während der Nacht einige Veränderungen zugunsten der Allgemeinheit vorzunehmen.«

»Zugunsten der Allgemeinheit?« wiederholte der Ingenieur, die Augenbrauen emporschraubend und dem Meuterer fest ins Auge sehend.

»Ja,« nickte Wenzel vergnügt. »Ich freue mich, daß Sie mir Gelegenheit geben, Ihnen die Gründe unsrer Maßnahmen zu erklären und Ihnen zu zeigen, daß wir keineswegs die Halunken sind, für die Sie uns wahrscheinlich halten.«

»Es soll mir angenehm sein, wenn Ihnen das gelingt,« sagte der Ingenieur kalt. »Fahren Sie fort.«

»Ich brauche Herren von Ihrer Bildung und Weltkenntnis nicht erst darauf hinzuweisen, daß Seeleute – ich meine die Janmaaten vor dem Mast, also die Matrosen – ein so hartes Dasein führen und so schlecht bezahlt sind, wie keine andre Menschenklasse,« sagte Wenzel und schaute Herrn Eisenlohr fragend und forschend an.

»Wenn ich auch nicht so weit gehen möchte, so gebe ich doch zu, daß das Seemannsleben ein schweres und entbehrungsreiches ist,« entgegnete dieser. »Aber was in aller Welt hat das mit Ihrer Meuterei zu tun? Ich glaube nicht fehlzugehen, wenn ich annehme, daß Sie freiwillig hier an Bord angemustert haben, und ich weiß, daß der »Paladin« in jeder Beziehung ein gutes Schiff ist. Die Kost für die Mannschaft ist reichlich und so gut wie sie nur sein kann, das Logis der Matrosen ist luftig, trocken und bequem, und über Kapitän Lüdemann und seine Steuerleute haben Sie sich doch wahrlich nicht beklagen können.«

»Das ist richtig,« gab Wenzel zu; »aber möchten Sie wohl ein Janmaat vor dem Mast sein?«

»Nein,« antwortete der Gefragte, »das gestehe ich ganz offen, »denn sonst wäre ich Seemann und nicht Zivilingenieur geworden. Sie aber haben sich Ihren Beruf doch sicherlich selbst gewählt.«

»Ja, und ich beklage mich auch nicht darüber,« sagte Wenzel, »worüber ich mich aber beklage, ist, daß wir nicht halb genug, nicht ein viertel genug Bezahlung erhalten. Zu was wäre ein Schiff nütze ohne eine Bemannung von Matrosen? wir sind genau so unentbehrlich an Bord wie der Kapitän, aber was für ein Unterschied ist zwischen seiner und unsrer Bezahlung! Das ist nicht in der Ordnung; das ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit! Seit undenklichen Zeiten sind die Seeleute betrogen und beraubt worden! Das ist der Mannschaft dieses Schiffes hier jetzt endlich bis an den Hals gekommen, und wir sind entschlossen, uns wenigstens einen Teil von dem wiederzunehmen, was die spitzbübischen Reeder uns gestohlen haben!«

Der Ingenieur sah den Mann verwundert und kopfschüttelnd an.

»Mein lieber Freund,« versetzte er, »Sie fassen die Sache ganz und gar falsch auf. Zugegeben, daß Sie und Ihre Schiffsmaaten ebenso unentbehrlich an Bord sind, wie der Kapitän, Sie übersehen aber die wichtige Tatsache, daß für jedes Schiff, so groß es auch sein mag, ein einziger Kapitän ausreicht, während ein Janmaat allein nur sehr geringen Wert für den Schiffsdienst hat; daher der Unterschied in der Bezahlung.«

Man konnte dem Gesicht des Meuterers ansehen, daß ihm diese Seite der Frage noch niemals gezeigt worden war; er stierte vor sich nieder und fand lange kein Wort der Erwiderung.

»Verdamm mich!« rief er endlich »Verzeihung, meine Damen – aber ein unwissender Mensch wie ich soll sich mit einem gebildeten Herrn in kein Palaver einlassen, das hätte ich wissen können! Da wird unsereinem bald der Wind aus den Segeln genommen! Ich komme gegen Sie nicht auf, Herr Eisenlohr – und das Reden nützt auch nichts.

»Vielleicht doch,« warf der Ingenieur ein.

»Nein, Herr; unser Plan steht fest und der wird ausgeführt,« erwiderte Wenzel. »Die Herrschaften aber haben für sich nichts zu fürchten; gegen Privatleute hegen wir keine Feindschaft, wenn wir auch gezwungen sein werden, Sie auf einem Eiland auszusetzen, von wo Sie nicht ohne weiteres wieder entweichen können, so werden wir Ihnen doch Ihr Eigentum bis auf das letzte Stück aushändigen und Sie auch noch mit Mitteln versehen, sich zu verteidigen und Ihren Lebensunterhalt zu beschaffen.«

Ohne eine Antwort abzuwarten stand er schnell auf und ging hinaus an Deck.

Bald nach ihm verließ auch die Gesellschaft den Salon und begab sich auf das Kampanjedeck, wo Heinrich sorgenvoll auf und abschritt. Er vermied es, sich den Herrschaften zu nähern, und war im Begriff, nach vorn zu gehen, als Wenzel ihm winkte, mit ihm in die Kajüte zu gehen.

»Holen Sie uns die Karten her, Stüermann,« sagte der Meuterer.

Heinrich gehorchte und breitete die Karten auf dem Tische aus.

»Jetzt zeigen Sie mir, wo wir uns gegenwärtig befinden,« sagte Wenzel.

Heinrich markierte durch ein Bleistiftzeichen die Position des Schiffes; Wenzel beugte sich darüber und studierte lange und eifrig.

»Wie ist der Kurs nach der Sundastraße?« fragte er dann.

Der Kurs wurde ihm gezeigt, woraus er hinauslief und dem Rudersmann mit lauter Stimme den Kurs zu steuern befahl, den Heinrich festgesetzt hatte.

Wieder zu seinem Navigationsoffizier zurückgekehrt, vertiefte er sich von neuem in die Karten, suchte eine Viertelstunde lang darauf umher und rollte sie dann zusammen.

»Das genügt vorläufig,« sagte er.

Heinrich nahm dies für ein Zeichen der Entlassung und verließ die Kajüte.

Tag um Tag verging, ohne daß sich etwas Besonderes ereignet hätte. Der »Paladin« war inzwischen in die Nähe der Sundastraße gelangt.

Unser junger Freund brachte so viel Zeit, als er nur irgend erübrigen konnte, an Deck zu und beraubte sich selbst des Schlafes in der Hoffnung, daß ein Kriegsschiff irgend einer Nation in Sicht kommen möchte, das er auf die Zustände an Bord des »Paladin« aufmerksam machen könnte.

Er war fest entschlossen, dies zu tun, und keine Gefahr für sich selber zu scheuen, wenn es ihm nur gelang, die Passagiere aus den Händen der Meuterer zu befreien.

Als der »Paladin« in die Sundastraße einlief, kam auch wirklich eine holländische Fregatte in Licht. Allein Wenzel hielt die Augen offen. Er hatte vorausgesehen, daß der Versuch gemacht werden würde, dem Kriegsschiff ein heimliches Signal zu geben, und paßte daher auf wie ein Luchs.

Die Fregatte richtete in der Flaggensprache die üblichen Fragen an den »Paladin«? Wenzel ließ sich das Signalbuch bringen und beantwortete sie persönlich, wobei er einen seiner Getreuen die Flaggen heißen ließ.

Während dieser Zeit durfte keiner der Passagiere die Kajüte verlassen, auch die Kinder nicht; seinen Navigationsoffizier ließ er nicht aus den Augen, und so dampfte die Fregatte vorbei, nicht ahnend, welche enttäuschten und jammervollen Blicke ihr vom Bord des Hamburger Kauffahrers folgten. –

Die Sundastraße war passiert. Der »Paladin« steuerte längs der Südküste von Borneo durch die Java- und Floressee. Heinrich zeichnete täglich den Kurs und die zurückgelegten Strecken in die Karte ein, wobei er stets von Wenzel auf das schärfste beobachtet wurde.

Der letztere ließ den Kurs häufig ändern, um die überall zerstreut liegenden Inseln anzulaufen und zu sehen, ob dieselben zur Aufnahme seiner ihm täglich lästiger werdenden Gäste geeignet wären.

Einige der Eilande wurden auch besucht, aber keins befriedigte ihn. Teils waren sie von Wilden bewohnt, die sich beim Erscheinen der Weißen so feindselig zeigten, daß das Aussetzen der Passagiere hier gleichbedeutend mit deren Ermordung gewesen wäre, teils erschien das Land so öde und wüst, daß niemand darauf sein Leben fristen konnte.

Vierzehn Tage verstrichen unter diesem erfolglosen Umherstreifen, und endlich verlor Wenzel die Geduld; er nahm sich vor, die Passagiere nunmehr auf der ersten Insel, die man sichten würde, an Land zu senden, gleichviel, ob sie bewohnbar wäre, oder nicht.

Allein, damit war die Mannschaft denn doch nicht einverstanden; die Leute, von denen noch keiner ein verhärteter Verbrecher war, bestanden darauf, daß man den Passagieren, wenn sie doch einmal von Bord sollten, wenigstens nicht die Möglichkeit nähme, ihr Leben zu erhalten.

Man kam überein, die Suche noch drei Tage fortzusetzen, dann aber die Unglücklichen auf der ersten wieder in Sicht kommenden Insel auszusetzen.

Dies wurde am Abend eines Tages beschlossen, an dem man drei Eilande vergeblich angelaufen hatte. Dann mußte Heinrich die Karte bringen, und alle Mann folgten aufmerksam seinen Ausführungen über Lage und Entfernung der nächsten in Betracht kommenden Eilande.

Da dieselben, nach den Angaben der Karte, jedoch nichts anders waren, als vulkanische Krater, so kam man nach langer Verhandlung überein direkt Ost zu steuern, um ein andres Inselgebiet zu erreichen. In dieser Richtung zeigte die Karte eine offene Seestrecke von dreihundert Meilen Länge.

Man war daher am folgenden Morgen nicht wenig verblüfft, als gerade voraus und etwa zehn Meilen entfernt Land gesichtet wurde.

»Rohrpenn soll herkommen!« rief Wenzel, der auf die unerwartete Kunde nach vorn geeilt und auf die Back gesprungen war.

Heinrich kam.

Wenzel empfing ihn mit zornigem Blick.

»Was sagen Sie dazu, Stüermann?« rief er. »Was ist das da?«

Heinrich beschattete die Augen mit der Hand und blickte scharf über die See hinaus.

»Das ist zweifellos Land,« antwortete er ruhig.

»Ja, es ist Land!« rief Wenzel wütend, »wieviel Meilen kann das Schiff während der Nacht gelaufen sein – wissen Sie das vielleicht?«

»Viel nicht,« sagte Heinrich. »Sechzig oder siebzig, höchstens.«

»Haben Sie mir nicht gestern Abend erst gesagt, dass wir in östlicher Richtung eine offene Seestrecke von dreihundert Meilen Länge vor uns hätten? Und jetzt haben wir da Land, und wenn es während der Nacht stärker geweht hätte, dann wären wir, bei dem schlechten Ausguck hier an Bord, ganz sicher aufgelaufen, weil keiner von den verschlafenen Kerlen die Gefahr bemerkt hätte, was haben Sie zu Ihrer Entschuldigung zu sagen, Herr Navigationsoffizier? Ihre Berechnung ist falsch gewesen!«

»Mein Besteck ist stets richtig gewesen, auch gestern!« entgegnete Heinrich heftig; »wenn Sie etwas davon verstünden, könnten Sie sich davon überzeugen. Die einzige Erklärung, die ich für das Erscheinen des Landes da habe, ist die, dass dieser Teil des Großen Ozeans noch nicht gründlich erforscht worden ist und daß sich aus diesem Grunde jene Insel noch nicht auf der Karte vorfindet.«

»Bringen Sie die Karte her,« brummte Wenzel verdrossen, »wollen sie uns noch einmal ansehen.«

Heinz holte die Karte und breitete sie auf der Back aus.

Wenzel kniete nieder und betrachtete sie ganz genau; er hegte offenbar den Verdacht, daß Heinrich beabsichtigt habe, das Schiff heimtückisch auf den Strand zu setzen, und machte endlich auch gar kein Hehl aus diesem Argwohn.

Unser Freund wies die Beschuldigung mit Empörung zurück, und es gelang ihm anscheinend auch, Wenzels Verdacht zu zerstreuen.

»Wenn es sich so verhält, wie Sie sagen,« knurrte der Meuterer, »dann ist auch anzunehmen, daß die Insel bis jetzt noch nicht von zivilisierten Menschen betreten worden ist; trifft das zu, dann ist sie gerade der richtige Ort, einen Teil von unserm lebendigen Ballast dort an Land zu schaffen. Gehen sie achteraus und sagen Sie den Passagieren, sie sollen sofort ihre Siebensachen zusammenpacken, da sie jetzt von Bord zu gehen hätten. Lassen Sie auch die Achterluk aufmachen und die Gepäckstücke der Herrschaften an Deck geben. Ich habe das Umhersuchen satt. Ob auf der Insel Wilde sind oder nicht – an Land sollen und müssen sie jetzt.«

Heinrich eilte achteraus zur Kajüte, wo die Passagiere im Salon versammelt waren, und entledigte sich seines Auftrages.

»So weh mir auch ums Herz ist,« fuhr er dann fort, »so bin ich doch auch froh darüber, daß Sie das Schiff jetzt verlassen. Sie haben bisher unbewußt dem Banditen Wenzel als Geißeln dafür gedient, daß ich getreulich meine Pflicht tat, und ich schwebte fortwährend in Angst, weil ein unbeabsichtigtes Versehen meinerseits wahrscheinlich böse Folgen für Sie nach sich gezogen hätte.«

Die Passagiere sahen erst einander an und dann bewegt auf den braven jungen Seemann.

»Wenn ich Sie alle erst an Land und in Sicherheit weiß,« redete dieser weiter, »dann habe ich freie Hand und kann eher manches wagen, was mir aussichtsvoll erscheint. Ich hoffte anfänglich, daß Kapitän Lüdemann und Steuermann Gehrke mit Ihnen zugleich ausgesetzt werden würden, dann wäre auch ich nicht an Bord geblieben, und wenn ich hätte an Land schwimmen sollen. Ich fürchte aber, daß Wenzel seinen ersten Entschluß ausführen und sie anderswo an Land schicken wird, und dann ist es meine Pflicht, hier zu bleiben, solange sie an Bord sind. Jedenfalls werde ich versuchen, Ihnen vor Ihrer Abfahrt die Lage der Insel in Länge und Breite zu geben, denn wenn ich nicht irre, versteht Herr Eisenlohr sich auf die Navigation.«

»Ja,« erwiderte der Ingenieur, »damit weiß ich Bescheid und bin auch sonst ein leidlicher Seemann. Aber sparen Sie sich die Mühe, lieber Heinz. Ich habe hier –« er zog seine Taschenuhr hervor – »einen vorzüglichen Chronometer, auf Greenwich-Zeit gestellt, und unter meinem Gepäck befindet sich ein Sextant nebst einigen Navigationsbüchern, so daß ich, mit Hilfe von Sonne, Mond und Sternen, jede Information erlangen kann, die ich brauche. Karten habe ich allerdings nicht, dafür aber einen guten Atlas.

»Wir werden selbstverständlich versuchen, von der Insel fortzukommen, und wenn uns das gelingt und wir ein zivilisiertes Land erreichen, dann wird es unser erstes sein, die Behörden von dieser Meuterei in Kenntnis zu setzen, damit ein Kriegsschiff gegen die Verbrecher ausgesandt werden kann.

»Ihnen aber, lieber Heinz, rate ich, einen Bericht niederzuschreiben, in eine Flasche zu stecken und diese über Bord zu werfen, wenn der »Paladin« in eine Gegend kommt, wo größerer Schiffsverkehr ist. Geben Sie darin auch die Position der Inseln an, auf denen man uns, den Kapitän und den jungen Gehrke ausgesetzt hat.«

»Das soll gewissenhaft geschehen, Herr Eisenlohr,« antwortete Heinrich leise und traurig.

»Und nun,« schloß der Ingenieur, »wollen wir einander Lebewohl sagen, da wir kaum noch eine andre Gelegenheit dazu finden dürften. Gott behüte Sie und bringe Sie wohlbehalten in Ihre Heimat zurück.«

Er schüttelte dem Jüngling warm die Hand und ging dann schnell in seine Kammer. Dann kam der Abschied von dem Doktor, den Damen und den Kindern; es wurde nur wenig dabei gesprochen; die Händedrücke und die innigen, feuchten Blicke sagten alles.

Valeska Merk war die letzte; sie trat an Heinrich heran und reichte ihm die zitternde, eiskalte Hand. Sie murmelte einige leise unverständliche Worte, gab der Rechten des jungen Mannes einen raschen Druck und eilte hastig in ihre Kammer.

Heinrich bezwang seine tiefe Bewegung, suchte den Mann auf, den Wenzel zum Bootsmann gemacht hatte, und befahl ihm, das Eigentum der Passagiere aus der Achterluk heraufzuschaffen. Dann ging er auf das Kampanjedeck, wo Wenzel sich inzwischen eingefunden hatte.

Seine Gedanken waren ganz erfüllt von dem Geschick der ihm lieb gewordenen Menschen, die er soeben verlassen hatte, und so benutzte er ohne Zögern die Gelegenheit, das Interesse derselben wahrzunehmen.

»Die Passagiere wissen Bescheid,« begann er. »Wäre es nun nicht Menschenpflicht, ihnen Waffen mitzugeben und auch einiges Werkzeug, damit sie sich ihrer Haut wehren und ein Obdach schaffen können? Ich hoffe, Sie werden nichts dagegen haben, wenn ich das Notwendigste für die armen Leute heraussuche und bereitlege, damit das Schiff an der anscheinend gefährlichen Küste nicht unnütz aufgehalten wird und vielleicht in Gefahr gerät.«

»Waffen und Werkzeug?« brummte Wenzel verdrossen, »wer hat davon was gesagt?«

»Sie selber, wenn ich nicht sehr irre,« erwiderte Heinrich.

»So – habe ich das?«

»Ja; besinnen Sie sich nur.«

Der Meuterer tat, als besänne er sich.

»Angenommen, Sie hätten hier zu befehlen,« sagte er, »was würden Sie den Leuten mitgeben?«

»Zunächst eins von den alten Marssegeln, die wir in der Segelkammer haben,« antwortete Heinrich; »dann für jeden zwei Gewehre die Damen mitgerechnet; dazu Munition, und nicht zu wenig. Ferner einige Äxte, einige Hämmer, eine Säge und ein paar Beutel mit Nägeln.«

»Sehen Sie mal, wie freigebig Sie sind!« entgegnete der Meuterer höhnisch. »Und was sollen die Leute mit all dem Kram?«

»Das Marssegel würde ihnen als Zelt dienen, bis sie sich ein Haus gebaut haben,« sagte Heinrich; »und wozu man Gewehre nötig hat, das brauche ich Ihnen nicht zu sagen.«

»Richtig,« erwiderte Wenzel nach einigem Zögern. »Na, dann besorgen Sie das; aber lassen Sie mich den Kram sehen, ehe er ins Boot geschafft wird.«

Heinrich sprang davon wie aus der Pistole geschossen, um dem Meuterer nicht Zeit zu lassen, seine Meinung wieder zu ändern. Er rief den Bootsmann und einige Matrosen zu seinem Beistande, und bald lag das zusammengezurrte Segel an Deck. Daraus entnahm er der Waffenkiste ein Dutzend Gewehre nebst den Bajonetten dazu und einen großen Vorrat von Munition; dazu fügte er drei neue Äxte, zwei Hämmer, zwei Sägen, zwei Spaten, sechs Beutel mit Nägeln verschiedener Größe, ein Stemmeisen, einiges Tau- und Leinenwerk und allerlei Kochgeschirr aus verzinntem Eisenblech. Eine Kiste mit Fleischkonserven machte den Beschluß.

Als Wenzel zum Frühstück ging, übergab er Heinrich das Kommando an Deck während seiner Abwesenheit.

Das Schiff war noch fünf Meilen von der Insel entfernt. Der Jüngling nahm sein Teleskop und begab sich damit in den Vortopp; von hier aus gewahrte er, daß längs des ganzen Strandes eine wilde Brandung stand. Er rief den Bootsmann an und beauftragte ihn, Wenzel von diesem Umstande Mitteilung zu machen, worauf der letztere sogleich wieder an Deck erschien.

»Vortopp ahoi!« gröhlte er. »Wie weit reicht die Brandung in die See hinaus?«

»Ungefähr eine Meile, soviel ich sehen kann,« antwortete Heinrich.

»Donnerschlag! Kann da ein Boot durchkommen?«

»Nein; da ist nichts als weißes Wasser auf dieser Seite der Insel.«

»Verdammt!« rief Wenzel. »Bleiben Sie da oben und halten Sie die Augen offen; wir müssen versuchen, auf der Leeseite an Land zu kommen.«

Darauf beorderte er die Mannschaft an die Brassen.

»Ruder nieder!« schrie er, achteraus gewendet. Dann folgten die weiteren Kommandos. Das Schiff drehte durch den Wind und lag eine Minute später scharf angebraßt über dem andern Bug.

»Wir wollen die Knochen des »Paladin« nicht auf den Klippen dort lassen, wenn's nicht nötig ist!« lachte der Meuterer, »Wie liegt er jetzt, Heinz? Kommen wir klar von der südlichen Huk da?«

»Ja,« antwortete Heinrich; »Platz die Menge, wenn da keine Strömung ist, die uns nach Lee zu abtreibt!«

Die Insel lag jetzt in Lee von dem Schiff; sie zog sich auf Backbord am Horizont entlang, ihre Nordspitze dwars ab vom Achterteil des Fahrzeugs, ihre Südspitze mit einem davorgelagerten Riff ungefähr drei Strich leewärts von seinem Buge.

Unser Freund musterte das Land mit größter Aufmerksamkeit; sollte es doch der – vielleicht lebenslängliche – Aufenthalt derjenigen werden, die ihm jetzt plötzlich so teuer, so lieb und wert geworden zu sein schienen. Sorgfältig suchte er mit dem Teleskop Punkt für Punkt der sichtbaren Teile der Insel ab.

Dieselbe mochte, nach seiner Schätzung, etwa sechs Meilen lang sein; ihre andere Ausdehnung blieb ihm unbekannt. Das Land erhob sich, besonders gegen die Mitte, zu bedeutender Höhe. Ein mächtiger Felskamm zog sich von Küste zu Küste und fiel an jedem Ende senkrecht in die See ab, die seinen Fuß mit furchtbarer Gewalt umtoste.

Diesen Felskamm ausgenommen, war die Insel überall dicht bewaldet; der Baumwuchs zog sich bis zum Strande hinunter.

Der »Paladin« hatte jetzt einen Punkt erreicht, von dem aus Heinrich erkennen konnte, daß die lange Linie der Brandung eine Bucht umschloß, die etwa eine Seemeile im Durchmesser hatte und deren Wasser eine beinahe unbewegte Oberfläche zeigte.

Plötzlich entdeckte er an der inneren Seite des überbrandeten Riffes und in dem ruhigen Wasser der Bucht einen Gegenstand, der sich bei genauer Betrachtung als ein Wrack erwies. Er faßte sogleich den Entschluß, diese Entdeckung nicht zu melden, wohl aber, wenn irgend möglich, seinen Freunden davon Mitteilung zu machen, ehe sie das Schiff verließen.

Zu diesem Zweck riß er ein Blatt aus seinem Taschenbuch und schrieb einige kurze Bemerkungen darauf nieder, aus denen jene das Nötige ersehen konnten.

Bald hatte der »Paladin« das südlichste Ende der Insel umschifft, und Heinrichs Blicken erschloß sich jetzt ein großer Teil des Innern der Insel. Felsberge mit schroffen Abhängen, manche weit über tausend Fuß hoch ragten an verschiedenen Stellen über das hügelige Waldland empor, das nach Osten zu nach und nach abfiel und an einem mit weißem Sande bedeckten Strande endete, wo Heinrich sehr bald eine treffliche Landungsstelle wahrnahm.

Von seinem hohen Standpunkte aus lotste er das Schiff bis in die Nähe der Küste; hier wurde es beigedreht, und nun ging er wieder hinunter an Deck.

Wenzel rief ihn achteraus.

»Jetzt wollen wir den Cargo überholen, den Sie für die Passagiere zurechtgelegt haben«, sagte er. »Es scheint ja, als ob die auf ihrer Insel wie der Herrgott in Frankreich leben und nichts entbehren sollen.«

»Warum auch?« entgegnete der Jüngling, »Sie gehen ja nicht sich selber zu Gefallen von Bord, sondern Ihnen zu Gefallen. Daher dürfen sie keinen Mangel leiden.«

»Dat schalln se ok nich,« brummte der Meuterer. »Denn laten se man de Boot utsetten, un denn rin mit de Kramstücken.«

Das geschah; nun aber stellte sich heraus, daß ein Boot zur Aufnahme dieser Sachen und des Gepäcks gerade eben ausreichte, so daß die Passagiere keinen Platz mehr darin finden konnten. Es mußte daher noch ein zweites Boot zu Wasser gebracht werden, damit kein unnützer Aufenthalt entstände.

Endlich war alles so weit bereit, daß nur noch die Passagiere eingeschifft zu werden brauchten.

Sie hatten vergebens darum gebeten, von Kapitän Lüdemann Abschied nehmen zu dürfen. Als Herr Eisenlohr am Fallreep angelangt war, blieb er stehen und erhob mit lauter Stimme Protest gegen das schreiende Unrecht, das ihm und seinen Unglücksgefährten angetan wurde.

Wenzel schnitt ihm jedoch das Wort ab.

»Dal laten S' man,« sagte er. »,Dat helpt Se all nix. Aber hier steht eine hohe Schwell; ich rate Ihnen daher, sich zu sputen. Die beiden Herren müssen zuerst ins Boot gehen, damit sie den Damen und den Kindern beim Einsteigen helfen können und aufpassen, daß keins über Bord fällt.«

Der Rat war gut, und der Ingenieur befolgte ihn auch sogleich. Heinrich trat schnell an ihn heran, reichte ihm noch einmal die Hand und steckte ihm dabei unbemerkt den Zettel mit den Notizen über das Wrack zu.

In wenigen Minuten waren alle an Bord, nur Fräulein Merk fehlte noch, die jetzt aber auch über das Fallreep steigen wollte.

Aber in diesem Augenblick gab Wenzel den Bootmannschaften den Befehl, abzustoßen; zugleich sprang er von der Reling herab auf der er bis jetzt gestanden hatte.

Die Matrosen mußten darauf vorbereitet gewesen sein, denn ehe der Ingenieur recht begriffen hatte, um was es sich handelte, waren die Boote bereits fünfzig Meter vom Schiffe entfernt und rojten in voller Fahrt dem Lande zu, während das verzweiflungsvolle Geschrei des zurückgelassenen Mädchens weit über das Wasser schallte.

Im ersten Moment meinten die Passagiere, daß hier eine Übereilung vorläge, dann aber durchschaute Eisenlohr die Absicht des Meuterers. Er faßte die Ruderpinne, riß sie herum und rief mit befehlender Stimme:

»Streichen auf Steuerbord! Anrojen aus Backbord! Herum mit dem Boot! Ihr habt Fräulein Merk vergessen!«

Die Matrosen sahen einander an und wollten dem Befehl Folge leisten; da aber sprang der neue zweite Steuermann auf, der das Boot kommandierte, und den wir zu Anfang unsrer Geschichte als den Matrosen Backhaus kennen gelernt haben.

»Wat schall dat, ji Döskopp?« schrie er. »Wokein het hier to befehlen? Anrojen, segg ick ju, ore ji schallt wat spüren, wenn ji nahsten wedder an Bord kamt!

»De junge Dam' da bliwwt an Bord,« fuhr er zu Eisenlohr gewendet fort. »So hewwt wi dat mit Wenzel afmakt, as Se un de annern Herrschaften Ehre Kramstücken in de Kajüt tosamenpacken deden. Wi möt de junge Dam' torüggbeholln as Geisel dorför, dat Heinrich Rohrpenn sin Schülligkeit doon un uns nich verraden un verköpen doon deit.

»Ehr Gepäck hewwt wi wedder in't Ruhm dalbröcht, un wenn wat dorvon ut Versehn mit in een von de Boote kamen is, dennso schall dat wedder mit an Bord bröcht warn. Und de Herrschaften schüdden sick nich um de junge Dam' grämen, säd Wenzel, se ward as Passescheer behannelt warn, un wehe dem, der ihr auch nur dat geringste zuleide täte, säd Wenzel.«

Damit setzte er sich wieder in den Sternschoten nieder. Die Matrosen rojten aus Leibeskräften unter dem lauten Wehklagen der Damen und Kinder dem Strande zu.

Die Passagiere verließen die Boote, die Ladung derselben wurde in größter Eile an Land geschafft, und dann rojten die Fahrzeuge zum »Paladin« zurück.


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