Detlev von Liliencron
Der Maecen
Detlev von Liliencron

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Conrad Ferdinand Meyer-Tag.

Über einem Grabe.
        Blüten schweben über deinem Grabe.
Schnell umarmte dich der Tod, o Knabe,
Den wir alle liebten, die dich kannten,
Dessen Augen wie zwei Tonnen brannten,
Dessen blicke Seelen unterjochten,
Dessen Pulse stark und feurig pochten,
Dessen Worte schon die Herzen lenkten,
Den wir weinend gestern hier versenkten.

Maiennacht. Der Sterne mildes Schweigen.
Dort! Ich seh es aus der Erde steigen!
Unterm Rasen quillt hervor es leise,
Flatterflammen drehen sich im Kreise,
Ungelebtes Leben zuckt und lodert
Aus der Körperkraft, die hier vermodert,
Abgemähter Jugend letztes Walten,
Letzte Glut verraucht in Wunschgestalten,
Eine blasse Jagd:
                              Voran ein Zecher,
In der Faust den überfüllten Becher!
Wehnde Locken will der Buhle fassen,
Die entflatternd nicht sich haschen lassen,
Lustgestachelt rast er hinter jenen,
Ein verhülltes Mädchen folgt in Tränen.
Durch die Brandung mit verstürmten Haaren
Seh ich einen kühnen Schiffer fahren.
Einen jungen Krieger seh ich toben,
Helmbedeckt, das lichte Schwert erhoben.
Einer stürzt sich auf die Rednerbühne,
Weites Volksgetos beherrscht der Kühne.
Ein Gedräng, ein Kämpfen, Ringen, Streben!
Arme strecken sich und Kränze schweben –

Kränze, wenn du lebtest, dir beschieden,
Nie erreichte!
                        Knabe, schlaf in Frieden.

Erntegewitter.
        Ein jäher Blitz. Der Erntewagen schwankt.
Aus seinen Garben fahren Dirnen auf
Und springen schreiend in die Nacht hinab.
Ein Blitz. Auf einer goldnen Garbe thront
Noch unvertrieben eine frevle Maid,
Der das gelöste Haar den Nacken peitscht.
Sie hebt das volle Glas mit nacktem Arm,
Als brächte sies der Glut, die sie umflammt,
Und leerts auf einen Zug. Ins Dunkel wirft
Sies weit und gleitet ihrem Becher nach.
Ein Blitz. Zwei schwarze Rosse bäumen sich.
Die Peitsche knallt. Sie ziehen an. Vorbei.
Schnitterlied.
        Wir schnitten die Saaten, wir Buben und Dirnen,
Mit nackenden Armen und triefenden Stirnen,
Von donnernden dunkeln Gewittern bedroht –
Gerettet das Korn! Und nicht einer, der darbe!
                  Von Garbe zu Garbe
                  Ist Raum für den Tod –
Wie schwellen die Lippen des Lebens so rot!

Hoch thront ihr Schönen auf güldenen Sitzen,
In strotzenden Farben umflimmert von Blitzen –
Nicht eine, die darbe! Wir bringen das Brot!
Zum Reigen! Zum Tanze! Zur tosenden Runde!
                  Von Munde zu Munde
                  Ist Raum für den Tod –
Wie schwellen die Lippen des Lebens so rot!

Der Triumphbogen.
        Ein leuchtend blauer Tag. Ein wogend Ährenfeld.
Daraus ein wetterschwarzer Mauerbogen steigt.
In seinem kurzen Schatten schläft das Schnittervolk,
Allein empor gerichtet sitzt die schönste Maid,
Des Landes Kind, doch welchen Lands? Italiens!
Ein strenggeschnittnes, musenhaftes Angesicht,
Am halbzerstörten Sims des Bogens hangt der Blick,
Als müht er zu enträtseln dort die Inschrift sich.
Wenn nicht des Auges Dunkel von dem Liebsten träumt.
Sie hebt die erste sich, erweckt die Schnitterschar,
Ergreift die blanke Sichel, die im Schatten lag,
Und schreitet herrlich durch das golden wogende Korn,
Umblaut vom Himmel als ein göttliches Gebild.
's ist Klio, die das Altertum enträtselnde,
Vergilbten Pergaments und der Archive müd,
Gelockt vom Rauschen einer überreifen Saat,
Wird sie zur starken Schnitterin. Die Sichel klingt.
Der römische Brunnen.
Aufsteigt der Strahl und fallend gießt
Er voll der Marmorschale Rund,
Die, sich verschleiernd, überfließt
In einer zweiten Schale Grund;
Die zweite gibt, sie wird zu reich,
Der dritten wallend ihre Flut.
Und jede nimmt und gibt zugleich
              Und strömt und ruht.
Mövenflug.
        Möven sah um einen Felsen kreisen
Ich in unermüdlich gleichen Gleisen,
Auf gespannter Schwinge schweben bleibend,
Eine schimmernd weiße Bahn beschreibend,
Und zugleich in grünem Meeresspiegel
Sah ich um dieselben Felsenspitzen
Eine helle Jagd gestreckter Flügel
Unermüdlich durch die Tiefe blitzen.
Und der Spiegel hatte solche Klarheit,
Daß sich anders nicht die Flügel hoben
Tief im Meer, als hoch in Lüften oben,
Daß sich völlig glichen Trug und Wahrheit.

Allgemach beschlich es mich wie Grauen,
Schein und Wesen so verwandt zu schauen,
Und ich fragte mich, am Strand verharrend,
Ins gespenstische Geflatter starrend:
Und du selber? Bist du echt beflügelt?
Oder nur gemalt und abgespiegelt?
Gaukelst du im Geist mit Fabeldingen?
Oder hast du Blut in deinen Schwingen?

Der Botenlauf.
        Blicke gen Himmel gewandt, gebreitete flehende Arme!
    Murmeln und schallender Ruf: knieende Mädchen und Frau'n.
»Götter, beflügelt den Boten! Entscheidung, lieber als Bangnis!
    Seit sich die Sonne erhob, ringen die Stadt und Tarquin.
Siehe, die Sonne versinkt! Mitkämpfer, Castor und Pollux,
    Denkt der verlassenen Frau'n, sendet den Boten geschwind!«
Horch! Achthufig Geklirr bergan. Zwei reisige Reiter!
    Schon am heiligen Quell spülen die Waffen sie rein.
Dann, zwei gewaltige Jünglinge, stehn auf der ragenden Burg sie,
    Gegen die schauernden Frau'n hat sich der eine gekehrt:
»Freude, knospendes Mädchen! Entschlossene Römerin, Freude!
    Herrlicher Sieg ist erkämpft! Geht ihr entgegen dem Heer?«
Einer sprichts, und der Andere lauscht, zu dem Bruder gewendet.
    Jetzt in das bleichende Licht springen die Rosse empor.
Einer der Jünglinge schwindet im Abend, es schwindet der andre,
    Denn wie ein liebendes Paar lassen die Brüder sich nicht.
Über der römischen Feste gewaltigem dunkelnden Umriß
    Hebt sich in dämmernder Nacht seliges Doppelgestirn.
In einer Sturmnacht.
        Es fährt der Wind gewaltig durch die Nacht,
In seine gellen Pfeifen bläst der Föhn,
Prophetisch kämpft am Himmel eine Schlacht
Und überschreit ein wimmernd Sterbgetön.

Was jetzt dämonenhaft in Lüften zieht,
Eh das Jahrhundert schließt, erfüllt's die Zeit –
In Sturmespausen klingt das Friedelied
Aus einer fernen, fernen Seligkeit.

Die Ampel, die in leichten Ketten hangt,
Hellt meiner Kammer weite Dämmerung,
Und wann die Decke bebt, die Diele bangt,
Bewegt sie sich gemach in sachtem Schwung.

Mir redet diese Flamme wunderbar
Von einer windbewegten Ampel Licht,
Die einst geglommen für ein nächtig Paar,
Ein greises und ein göttlich Angesicht.

Es sprach der Friedestifter, den du weißt,
In einer solchen wilden Nacht wie heut:
»Hörst, Nikodeme, du den Schöpfergeist,
Der mächtig weht und seine Welt erneut?«

Am Himmelstor.
        Mir träumt, ich komm auf Himmelstor
Und finde dich, die Süße!
Du saßest bei dem Quell davor
Und wuschest dir die Füße.

Du wuschest, wuschest ohne Rast
Den blendend weißen Schimmer,
Begannst mit wunderlicher Hast
Dein Werk von neuem immer.

Ich frug: »Was badest du dich hier
Mit tränennassen Wangen?«
Du sprachst: »Weil ich im Staub mit dir,
So tief im Staub gegangen.«

* * *

Seit einem halben Jahre lese ich keine Zeitungen mehr; ich befinde mich wohl dabei. Konnt ich schon seit langem das Parteigeschrei in den Blättern jeder Richtung nicht ertragen, so hab ich nun auch willig auf »Kunst, Literatur und Kritik«, »Buntes«, »Allerlei« verzichtet. »Kunst, Literatur und Kritik« (wer lacht da? wer lacht da, daß die Sterne wackeln?) . . . und »Verschiedenes«, »Buntes«, »Neuigkeiten«, oder wie die Überschriften heißen mögen, es ist ja stets der gleiche Brei: also die jährlichen Feuersbrünste, Wolkenbrüche, Überschwemmungen, Morde, Scheußlichkeiten, Gerichtsszenen, Schiffsunglück . . . Oder soll ich mich etwa für den löffelweise einzunehmenden Schund der Feuilleton-Romane begeistern?

* * *

Es gaben mir zu einer kleinen Gesellschaft die Ehre ihres Besuches: Pastor Gloy, Rittmeister Schwertle, Assessor Streblein und Tante, Fräulein Siebenknecht, Staatsanwalt Rehzart, Baron Rennbein, Landrat Krack, Regierungspräsident Wischer mit ihren Damen. Alle aus Eckernsund. Ich bat nach Tisch um die Erlaubnis, den Damen und Herren ein von mir als »Perle« gefundnes Gedicht von Alexis Lomnitz vortragen zu dürfen. Ich wollte mir nämlich das Vergnügen erlauben, diese ganze gute, gutmütige, liebenswürdige Gesellschaft blaß zu machen. Keines von ihnen hat natürlich eine Ahnung von Literatur. Den meisten ist sie schon auf der Schule vergreult. Nur Fräulein Siebenknecht dürfte noch an »Saphiren und Karfunkeln«, »Lämmlein und Lilien« usw. gesegnete Freude haben. Ich las:

Ein Bettlerlied.
                  Ich habe gebettelt um Lust und Lieb,
Vor deinem Hause Nächte lang.
Herz und Türe verschlossen blieb,
Wie ich auch flehend sang:
Schau meine Not, schau meine Not!
Wild klopft mein Herz, mein Hirn ist heiß.
O daß ich nicht andre Rettung weiß
Als deine Liebe oder meinen Tod!

Ich habe gehofft so lange Zeit,
Wenn der Riegel sich hob, deine Stimme klang;
Daß du öffnen wirst Herz und Türe weit.
Still bliebs im Haus und ich sang:
Schau meine Not, schau meine Not!
Wild klopft mein Herz, mein Hirn ist heiß.
O daß ich nicht andre Heilung weiß
Als deine Liebe oder meinen Tod!

Heut öffnet die Tür sich, dein Herz doch nicht;
Du schaltest den Bettler, der harrenskrank.
Segnend dein zürnendes Angesicht,
Von der Schwelle weichend ich sang:
Schau meine Not, schau meine Not!
Bang klopft mein Herz, mein Hirn ist heiß,
O daß ich nichts inniger zu bitten weiß,
Als deine Liebe oder meinen Tod..

Du hast mir verwiesen Tür und Haus,
Nicht mehr zu hören den Bittgesang;
Jetzt schrei ich wahnsinnig aus
Meines blutenden Herzens Drang:
Schaut meine Not, schaut meine Not!
Wild klopft mein Herz, mein Hirn ist heiß.
Ist jemand, der andere Rettung weiß
Als ihre Liebe oder meinen Tod!

Ich hatte das leidenschaftliche Gedicht langsam begonnen, zurückhaltend, dumpf, aber schon wie außer mir. Durch die zweite Strophe ging ich schneller, aber immer noch mit dumpfer, erschütternder Stimme. Und immer schneller, vorwurfsdrängender, flehender. Endlich schrie ich die letzte Strophe wie im ausbrechenden Wahnsinn. Ich zeigte den Zuhörern: wie sich um den Unglückseligen (in der letzten Strophe) rasch auf der Straße die Menschen sammeln; wie er mit den Händen »fuchtelt«, wie er die Augen weit, weit aufreißt. Das »schaut« zuletzt statt »schau«. Es liegt in dem einen t.

Die Wirkung war die beabsichtigte: sie waren alle blaß geworden, selbst der Rittmeister Schwertle und der Assessor Streblein. Das hätt ich wahrhaftig nicht von Deutschen geglaubt.

* * *

Ich bin eben mit dem Buch: »Über die beobachteten Erscheinungen auf der Oberfläche des Planeten Mars. Von Professor J. W. Schiaparelli« fertig. So nüchtern und klar und sachgemäß der Verfasser spricht, hat mir doch diese Lektüre eine Welt geöffnet. Es wird mir immer überzeugender: Tout comme chez nous. Nur in andrer Erscheinung. Die Urstoffe sind überall die gleichen. Wie mögen, wenn dort überhaupt solche leben, die Geschöpfe aussehn? Hunger, natürliche Zuchtwahl, Leben und Tod: Tout comme chez nous. Aber wie sehen die Kerls dort aus? Vielleicht schon Ansätze von Flügeln? Wenn ich mir den dicken, prächtigen Rittmeister Schwertle oder den langen, mageren (ängstlich nach der Kirchentür schielenden [sein Chef ist stark orthodox]) Assessor Streblein vorstelle mit Flügeln! Ob es dort auch Standesämter, Grützmacher, historische Romane gibt? Oder nachgemachte Bronze?

Nachgemachte Bronze bringt bei mir starkes körperliches Unwohlsein hervor, ähnlich wie dies bei mir Öldruck-Bilder tun. Über den Geschmack ist nicht zu richten. Viele, viele Menschen – gleich, ob sie Könige oder Kärrner sind – können selbst nicht nachgemachte Bronze von wirklicher unterscheiden. Ihnen fehlt der Schönheitssinn und der Kunstsinn. Bei einem Oberpräsidenten fand ich einmal in seinem Arbeitszimmer eine Lampe: der Glasgriff hatte hellgelbe Farbe, der Ölbehälter hellgrüne, die Kuppel hellrosarote. Mein Gott, wenn die Oberpräsidenten auch Oberkunstrichter würden . . .

* * *

Das folgende schöne Gedicht von Julius Gesellhofen fiel mir auf:

Ein Priester.
                Der Pfarrherr, der zum Ärger des Kaplans
Ein Forscher ist in alter Sagenkunde,
Hat, als er graben ließ in seinem Garten
Nach eines Quells verborgner Wasserspende,
Ein heidnisch Bildnis an den Tag gefördert,
Das er für Czernibog, den düstern, hält,
Zu dem die alten Wenden einst gebetet.

Auf einem Block von Sandstein, der zur Fassung
Des neuen Brunnens schon herbeigefahren,
Ist das Idol einstweilen aufgestellt,
Um, wenns gereinigt erst von Sand und Moder,
Gesandt zu werden dem Museum, wo
Der alte Herr darüber schon berichtet.

Es ist ein trüber Nachmittag im Herbste,
Ein grauer Schleier hüllt den Himmel ein,
Der Wind rauscht durch die halbentlaubten Bäume,
Fegt auf der Erde hin, den Kiessand wirbelnd,
Und buntes Laub in tollem Reigen drehend.
Trübsel'ge Stimmung liegt auf Feld und Garten.
Da kommt den Fußpfad her vom Eichenwäldchen,
Das an den Garten stößt, ein armes Weib.
Ein bleicher Gram liegt auf den welken Zügen,
Die vormals schön, doch vor der Zeit gealtert.
Vor Wochen erst hat sie mit herbem Schmerze
Den hoffnungsvollen ersten Sohn begraben,
Und jetzt liegt auch der andre, noch gebliebne,
Darnieder an der tückevollen Krankheit,
Der Hoffnung bar und schon verlobt dem Grabe.

Der Pfarrer soll den letzten Trost ihm spenden.
Wie sie den weiten Garten jetzt durchschreitet,
Sieht sie ein graues Steinbild dort errichtet,
Mit düstrem zwar, doch würdevollem Antlitz,
Das rings ein langer dichter Bart umwallt.
Und da ihr kindliches Gemüt vermeint,
Daß hier ein Heil'ger seine Statt gefunden,
Sinkt leise schluchzend sie davor aufs Knie,
Und betet innig, daß die fromme Bitte
Des Unbekannten vor Gott Vaters Throne
Ihr letztes Kind vor frühem Tod bewahre.

Der Pfarrer sieht von seinem Fenster aus,
Was vor dem Götzenbilde sich ereignet.
Er lächelt mild und freundlich vor sich hin,
Und harrt geduldig, bis die Frau geendet.
Solch wahre Andacht, die aus tiefstem Grunde
Der Menschenseele quillt, ist Gott gefällig,
Selbst vor dem Bilde wahnbefangnen Glaubens.

Dann steigt er langsam in den Garten nieder,
Tritt zu der Beterin und legt ihr sanft
Die Rechte auf die Schulter, also redend:
»Kommt, Frau Marianne, betet in der Kirche
Noch einmal für das Leben eures Kindes,
Dann folg ich euch zu seinem Schmerzenslager.
Vielleicht daß Gott der Mutter Flehn erhört.
«Da bricht aus des Gewölkes dichtem Schleier
Siegreich der Sonne lichter Strahl hervor,
Glänzt um des alten Pfarrers grauen Scheitel,
Küßt sanft das Antlitz des gequälten Weibes,
Und streift sogar des Götzenbildes Züge,
Die plötzlich wie verklärt dadurch erscheinen,
Seit ihm der wahren Andacht Weihe ward.

* * *

Gestern kamen erregte Feldarbeiter auf den Hof. Ich hörte ihr Lärmen und Lachen. Auf meine Erkundigung erfuhr ich, daß beim Graben auf dem »Kosakenacker«, der den Namen von im Jahre 1814 hier begrabenen Asiaten trägt, eine Gruft geöffnet sei, in der ein Schädel mit einem Glasauge gelegen habe. Alles sei entsetzt davongelaufen. Ich machte mich sofort auf den Weg dahin.

Nach der Überlieferung soll ein russischer General damals auf Gadendorp beerdigt sein. Die Augustsonne stach in den zerwühlten Erdhaufen, der die Gebeine zeigte. Im Schädel, dessen Gebiß (einem Pferdegebiß nicht unähnlich) völlig mit allen seinen blendend weißen Zähnen erhalten war, steckte rechts ein Glasauge. Seltsamer Anblick. Gab es denn zu jener Zeit schon Glasaugen? Es muß doch gewesen sein. Ich entfernte das gläserne Ding und nahm es mit. Es hat seinen Platz auf meinem Schreibtisch gefunden. Dankbar erzählt es mir dafür Geschichten aus Rußland, von Napoleon, Ney, Murat, Blücher . . .

* * *


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