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Es war heller Tag, da die Halfsmannen erwachten und sich in weichen Betten dehnten. Nur Sighvat und die Irenchristen waren mit Adelstan zur Mette gegangen.
Als der König seinen Morgentrunk gehalten hatte, gingen sie alle in den Hof hinab, wo die Jugend sich in Sprung und Speerwurf übte.
Edmund, der bleiche Königssohn, tat nicht wie die andern. Er saß bei den Weißröcken und bei seinem schönen Weibe Gyridh und lächelte sein gutes, ergebenes Lächeln.
Es war unter all den jungen Knaben, die hier früh im Heldenspiel ihre Kräfte maßen, keiner froher als Håkon, Adelstans Pflegling, denn es hatte ihm der König an diesem Tage, da er das fünfzehnte Jahr vollendete, sein erstes Schwert geschenkt. Håkon kam sogleich zu Half gelaufen und wies ihm die Wehr mit dem goldenen Griff.
Sprach Half: »Und hast du auch schon seine Schärfe erprobt?« Da schämte sich Håkon und ward glühend rot, daß er sich nur der blanken Klinge gefreut hatte, statt sie männlich zu nützen. Es lag aber im Hofe seit undenklicher Zeit ein runder Stein, wie man sie einst für Handmühlen brauchte. Als Håkon den sah, schwang er sein neues Schwert mit aller Kraft und zerschlug glatt den Stein in zwei Hälften.
Sagte Half: »Ein guter Schlag war dies, Håkon Quärnebider, und diesen Namen sollst du von mir nehmen!«
Es hat nachmals das beglückte Reich Håkon viele Namen gegeben:
Håkon, Adelstans Fostre, nannten ihn die Engelländer, Håkon Friedensbringer nannten ihn die Bonden, Håkon Gebehand die Skalden, Håkon den Baldurgleichen die Frauen, und den Guten nannten ihn alle. Keiner von all den Namen aber hat ihn je so beseligt als der des »Mühlsteinbeißers«, den ihm Half zu seinem ersten Schwerte gab.