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Etwa sechzig Jahre alt, erkrankt Mohammed inmitten kriegerischer Pläne an einem heftigen Fieber – wahrscheinlich der Malaria –, das rasch eine tödliche Wendung nimmt. Er stirbt am 8. Juni 632. Abu Bekr wird unter dem Titel »Kalif« sein Nachfolger. Fünfundzwanzig Jahre nach seinem Tode sind Syrien, Ägypten, Mesopotamien, Armenien und Persien für den Islam gewonnen.
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Mohammed sandte Zeid nach Syrien, in die Bezirke von Balka und Darum, welche zu Palästina gehören, man rüstete sich, und die ältesten Auswanderer scharten sich um Zeid. Dies war die letzte Sendung Mohammeds.
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Während die Leute damit beschäftigt waren, zeigte sich die Krankheit, an welcher Gott ihn nach seiner Gnade und Barmherzigkeit wegnahm.
Es war in den letzten Tagen des Safar oder in den ersten des Rabia-l-awal. Der Anfang war, wie mir berichtet worden ist, daß er mitten in der Nacht nach Bekia-l-Gharkad ging und für die dort Begrabenen Gottes Gnade erflehte, dann ging er wieder zu seiner Familie, und von diesem Tage an wurde er krank.
Abd Allah Ibn Omar hat mir von Obeid Ibn Djubeir, einem Freigelassenen des Hakam Ibn Abi-l-Aaß, berichtet, der von Abd Allah Ibn Amr gehört hat, Abn Moweihaba, ein Freigelassener Mohammeds habe erzählt: »Mohammed weckte mich mitten in der Nacht und sagte: ›Es ist mir befohlen worden, für die Leute dieses Begräbnisplatzes zu beten, komm mit mir!‹ Ich ging mit ihm, und als er in ihrer Mitte stand, sagte er: ›Heil euch, ihr Bewohner dieser Gräber! Euer Zustand wird besser sein als der der anderen Menschen, die Empörungen werden herankommen wie Teile einer finsteren Nacht, eine wird auf die andere folgen, und die letzte wird schlimmer sein als die erste.‹ Dann wendete er sich zu mir und sagte: ›O Abu Moweihaba! mir ist die Wahl gelassen worden zwischen den Schlüsseln zu den Schätzen der Erde und der Dauer darin und dem Paradiese mit dem Begegnen des Herrn, und ich habe letzteres gewählt.‹ Er betete dann für die Bewohner dieser Gräber, ging weg, und die Krankheit begann, an welcher er starb.«
Jakub Ibn Otba hak mir von Zuhri berichtet, der von Obeid Allah Ibn Abd Allah gehört hat, Aischa, die Gattin Mohammeds, habe erzählt: »Als Mohammed vom Begräbnisplatze zurückkam, hatte ich Kopfschmerzen und schrie: ›Wehe! mein Kopf!‹ Er rief: ›Nein, mein Kopf!‹ dann sagte er: ›Was würde es dir schaden, wenn du vor mir sterben solltest und ich dich in das Totengewand legte, für dich betete und dich beerdigte?‹ Ich antwortete, bei Gott, mir ist, wenn du dies getan haben wirst, als sähe ich dich schon in meine Wohnung zurückkommen und dich mit einer anderen Frau darin verloben.‹ Mohammed lächelte. Dann bildete sich sein Übel aus, doch wachte er noch die Runde bei seinen Frauen, bis es sehr heftig wurde; als er sich in der Wohnung Meimunehs befand, da ließ er alle seine Frauen rufen und bat um ihre Erlaubnis, in meiner Wohnung seine Krankheit zuzubringen, und sie wurde ihm erteilt.«
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Mohammed wurde dann ohnmächtig, und sein Übel nahm zu. Später sagte er: »Gießet sieben Schläuche kaltes Brunnenwasser über mich, damit ich zum Volke heraustrete und meinen letzten Willen kundgebe.« Sie setzten ihn in eine Wanne, welche Hafsseh gehörte, und gossen Wasser über ihn, bis er rief: »Genug! genug!« Mohammed ging mit umwundenem Haupte aus und setzte sich auf die Kanzel und begann mit einem langen Gebete für die Gefährten von Ohod, für welche er Gottes Gnade erflehte, dann sagte er: »Gott hat einem seiner Diener die Wahl gelassen zwischen dieser Welt und der zukünftigen und er hat die in Gottes Nähe gewählt.« Abu Bekr verstand den Sinn und wußte, daß er sich selbst darunter meinte, darum weinte er und sagte: »Wir geben gern uns selbst und unsere Kinder für dich hin.« Mohammed sagte: »Nur sachte, Abu Bekr!« Dann fuhr er fort: »Sehet diese Türen, die zur Moschee führen, schließet sie alle bis auf die, welche zu Abu Bekrs Wohnung führt, denn unter allen meinen Gefährten stand mir keiner näher als er.«
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Dann kamen einige seiner Frauen zu ihm, Umm Salama, Meimuneh und andere Frauen, worunter auch Asmah, Tochter des Uneis, so wie auch sein Oheim Abbas. Sie kamen überein, ihm Medizin einzugießen und Abbas erbot sich, es zu tun, was auch geschah. Als Mohammed wieder zu sich kam, fragte er: »Wer hat dies mit mir vorgenommen?« Man antwortete: »Dein Oheim.« Da sagte er: »Dieses Arzneimittel haben Frauen aus jenem Lande mitgebracht,« – und deutete dabei nach Abessinien hin, – »warum habt ihr dies getan?« Abbas antwortete: »Wir fürchteten, du möchtest an der Brustfellentzündung leiden.« Da sagte er: »Das ist eine Krankheit, die mir Gott nicht zugeschickt, nun soll ein jeder, der in diesem Hause ist, von dieser Medizin nehmen, mit Ausnahme meines Oheims.« Dies geschah selbst bei Meimuneh, welche fastete, weil Mohammed geschworen hatte, es müsse geschehen, zur Strafe dafür, daß sie es ihm angetan hatten.
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Zuhri berichtet von Anas Ibn Malik: »An dem Montag, an welchem Mohammed starb, ging er noch heraus zum Morgengebete. Man hob den Vorhang in die Höhe und öffnete die Tür und er blieb an der Tür der Wohnung Aischas stehen. Die Moslems waren nahe daran, ihr Gebet zu unterbrechen, vor Freude über Mohammeds Erscheinen. Mohammed gab ihnen einen Wink, beim Gebete zu bleiben, und lächelte vor Freude, sie in ihrer Stellung beim Gebete zu sehen und, bei Gott, Mohammed ist mir nie schöner erschienen als damals. Er ging dann wieder in seine Wohnung zurück, die Leute gingen weg im Glauben an eine Besserung seiner Krankheit, und Abu Bekr begab sich zu seiner Familie nach Sunch.«
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Ali trat an jenem Tage unter die Leute, nachdem er Mohammed verlassen hatte, und als man ihn nach dem Befinden Mohammeds fragte, sagte, er: »Er befindet sich gottlob! erleichtert.« Abbas aber ergriff seine Hand und sagte: »O Ali, bei Gott, in drei Tagen bist du ein Diener der Gemeinde, ich sehe den Tod im Gesichte Mohammeds, wie ich ihn im Gesichte der Söhne Abd Almuttalibs beobachtet habe, komm mit mir zu Mohammed, wir wollen sehen, ob die Herrschaft uns zugeteilt wird, und wenn nicht, wollen wir ihn ersuchen, uns den Leuten zu empfehlen. Ali erwiderte: »Bei Gott, das tu ich nicht, ist uns die Herrschaft versagt, so wird sie uns niemand nach ihm verleihen.« Mohammed starb an diesem Tage, als die Sonne hoch am Himmel stand.
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Jakub Ibn Otbe berichtet von Zuhri, dem Urwe von Aischa überliefert hat: »Als Mohammed an jenem Tage wieder aus der Moschee zu mir kam, legte er sich auf meinen Schoß. Da kam ein Mann aus dem Geschlechte Abu Bekrs herein, welcher einen frischen Zahnstocher in der Hand hatte. Mohammed sah in einer Weise nach dessen Hand, daß ich merkte, daß er den Zahnstocher wollte. Ich fragte ihn, ob ich ihn ihm geben sollte, und er antwortete: ›Ja‹. Ich nahm ihn und zerbiß ihn, bis er weich wurde und gab ihn ihm. Er rieb seine Zähne sorgfältiger als je und legte ihn dann wieder hin. Ich fand dann, daß er immer schwerer in meinem Schoße wurde, und als ich ihm ins Gesicht sah, war sein Blick nach oben gerichtet und er sagte: ›Nein, den obern Gefährten im Paradiese.‹ Ich sagte: ›Es ist dir die Wahl gelassen worden und du hast gewählt.‹ Hierauf verschied der Gesandte Gottes.«
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Als Mohammed starb, erhob sich Omar und sagte; »Einige Heuchler behaupten, Mohammed sei gestorben, aber bei Gott, Mohammed ist nicht gestorben, sondern er ist zu seinem Herrn gegangen, wie Moses der Sohn Amrahns, welcher vierzig Tage von seinem Volke weggeblieben und dann wieder zurückgekehrt ist, nachdem man ihn schon tot gesagt hatte. Bei Allah, der Gesandte Gottes wird auch wie Moses zurückkehren und denen, welche ihn tot sagten, Hände und Füße abschneiden.«
Da kam Abu Bekr, als er davon Kunde erhielt, bis zur Tür der Moschee, während Omar noch zum Volke redete. Er beachtete nichts, bis er zu Mohammed in die Wohnung Aischas trat. Mohammed lag zugedeckt in einer Ecke des Zimmers, mit einem gestreiften Mantel, er trat zu ihm hin, deckte das Gesicht auf, küßte es und sagte: »Du bist mir teurer als mein Vater und meine Mutter, du hast nun den Tod gekostet, den Gott über dich verhängt hat, nach diesem Tode wirst du unsterblich sein.« Er deckte dann sein Gesicht wieder mit dem Mantel zu, trat heraus und sagte zu dem noch immer sprechenden Omar: »Nur sachte, Omar! höre mich an!« Omar weigerte sich und fuhr fort zu sprechen. Als Abu Bekr sah, daß er nicht schweigen wollte, wendete er sich dem Volke zu, und als man sein Wort vernahm, wendete man sich nur ihm zu und verließ Omar. Abu Bekr lobte Gott und sagte dann: »O ihr Leute, wer Mohammed angebetet hat, der wisse, daß er gestorben ist, wer aber Gott anbetet, nun der lebt noch und wird nicht sterben.«
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Nachdem man Abu Bekr gehuldigt hatte, wendete man sich am Dienstag zur Bestattung Mohammeds. Ali, Abbas und seine Söhne Fadhl und Kothom, Usama Ibn Zeid und Schokran, ein Freigelassener Mohammeds, besorgten das Waschen. Aus Ibn Chauli, einer der Benu-Auf, sagte zu Ali: »Ich beschwöre dich bei Gott und unserm Anteil an Mohammed.« – Aus war ein Gefährte Mohammeds und ein Kämpfer von Bedr. – Ali hieß ihn eintreten, er trat ein und setzte sich und wohnte der Waschung bei. Ali lehnte Mohammed an seine Brust, Abbas und seine Söhne halfen ihn umdrehen, Usama und Schokran gossen Wasser über ihn und Ali wusch ihn, während er ihn an seine Brust lehnte. Mohammed hatte sein Unterkleid an, und Ali rieb ihn darüber, ohne ihn mit der Hand zu berühren, und er sagte: »Wie schön bist du lebendig und tot!« Man nahm an Mohammed nichts wahr, was man an anderen Leichen wahrnahm. Als die Waschung vollendet war, hüllte man ihn in drei Kleider, zwei von Sohar und einen gestreiften Mantel, in welchen er eingewickelt wurde.
Als man das Grab für Mohammed graben wollte, schwankte man zwischen zwei Totengräbern, nämlich Abu Obeida Ibn Aldjarrah, dem Totengräber der Mekkaner, welcher das Grab mitten in der Gruft grub, und Abu Talha Zeid Ibn Sahl, welcher es an einer Seite der Gruft grub. Da rief Abbas zwei Männer und sandte den einen zu Obeida und den anderen zu Abu Talha und sagte: »Gott! wähle für deinen Gesandten!« Der zu Abu Talha Geschickte fand ihn zuerst und führte ihn herbei und er machte die Grube an der Seite der Gruft.
Als Mohammed am Dienstag ausgestattet war, legte man ihn auf sein Bett in seiner Wohnung. Man stritt darüber, wo er beerdigt werden sollte. Die einen wollten ihn in der Moschee beerdigen, die anderen bei seinen Gefährten, da sagte Abu Bekr: »Ich habe gehört, wie Mohammed gesagt hat: ›Jeder Prophet ist an der Stelle beerdigt worden, wo er gestorben ist.‹« Man hob dann den Teppich auf, auf welchem Mohammed gestorben, und grub das Grab darunter. Dann kamen die Leute truppweise, um für ihn zu beten, zuerst die Männer, dann die Frauen, dann die Kinder, ohne daß sie jemand dazu angeleitet hätte.
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Mohammed wurde mitten in der Nacht auf Mittwoch beerdigt. Ali, Fadhl Ibn Abbas, Kothom und Schokran stiegen ins Grab hinab, da sagte Aus Ibn Chauli zu Ali: »Ich beschwöre dich bei Gott und unserm Anteil am Gesandten Gottes.« Da sagte Ali: »Komm herunter!« und er stieg zu den anderen hinab. Schokran hatte, als er Mohammed ins Grab legte, welches zugemauert wurde, einen Umwurf genommen, in welchen Mohammed sich eingehüllt hatte, und ihn zerrissen und mit beerdigt, denn er sagte: »Bei Gott! es will ihn niemand mehr nach dir anziehen.« Mughira Ibn Schubeh behauptete, er sei zuletzt mit Mohammed in Berührung gekommen, er sagte: »Ich habe meinen Siegelring in das Grab geworfen und habe gesagt, ich habe ihn fallen lassen, ich habe ihn aber absichtlich hineingeworfen, um den Gesandten Gottes zu berühren und der letzte zu sein, der mit ihm in Berührung gekommen.«
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Wie mir Ibn Haschim von Abu Zeid Manssari berichtet hat, beweinte Hassan Mohammed in folgendem Gedichte:
»In Medina sind die Überbleibsel des Gesandten, da war sein leuchtender Aufenthalt, schon verwischen sich und vergehen die sichtbaren Spuren, aber die Zeichen werden nicht ausgelöscht aus dem Sitz des Heiligtums, noch besieht die Kanzel, welche der Leiter bestiegen hat, noch sind offenbare Zeichen und Wegweiser übrig, die Wohnung, in welcher er betete und niederfiel. Noch sind die Gemächer da, in deren Mitte hell flammendes göttliches Licht herabstieg. Das sind Kennzeichen, die nie vergehen, sooft sie von Vernichtung bedroht sind, leuchten sie aufs neue hervor. Ich erkenne darin die Spuren des Gesandten und seiner Zeit, ich sehe sein Grab und ihn selbst, wie er im Grabe liegt.
Da beweinte ich den Propheten, und manche Augen halfen dazu, und gleiches taten die Djinn. Die Geister. Sie erwähnten die Wohltaten des Gesandten, ich kann sie nicht aufzählen, mein Herz ist verwildert, zerknirscht und erschüttert durch den Verlust Mohammeds, ich wollte die Verdienste des Gesandten berechnen, und ehe ich den zehnten Teil erreicht hatte, war ich vom Schmerz erfüllt. Sie blieben lange stehen, und die Augen vergossen alle ihre Tränen auf den Spuren des Grabes, welches Mohammed umschließt.
Sei gesegnet. Grab des Gesandten, sei gesegnet, du Land, in welchem der Gerechte und Feste gewohnt hat! Gesegnet sei die Gruft, welche durch dich das Beste umschließt, und über welcher sich ein steinernes Monument erhebt! Hände streuen Sand darüber, Augen haften daran, Glückseligkeit wurde in die Tiefe gegraben. Sie haben Einsicht, Wissenschaft und Barmherzigkeit versenkt, in der Nacht, als sie die Erde über ihn warfen und er ohne Kissen lag. Sie gingen traurig weg, ihr Prophet war nicht mehr unter ihnen, schwach an Rücken und Armen. Sie beweinten den, an dessen Todestag der Himmel weint und die Erde, und den die ganze Menschheit betrauert.
Hat je ein Todesfall solches Unglück gebracht, wie das Hinscheiden Mohammeds? Da wurde das Niedersteigen der Offenbarung gebrochener war der Herr des Lichts, ob er in die Höhe oder in die Tiefe ging. Er wies seine Anhänger auf den Barmherzigen hin und bewahrte sie vor schrecklicher Beschämung, indem er sie auf den rechten Weg führte. Er war ihr Vorgesetzter, bestrebt, sie zur Wahrheit zu lenken, er lehrte sie Aufrichtigkeit, wenn sie ihm gehorchen, werden sie selig. Er verzieh gern ihre Fehler und nahm Entschuldigungen an, und handeln sie recht, so wird Gott den Guten um so gnädiger sein. Kam etwas vor, das sie nicht tragen konnten, so kam von ihm Hilfe zur Stärkung. Während sie so durch Gottes Güte einen Führer in ihrer Mitte hatten, der ihnen den besten Weg zeigte, dem es leid tat, wenn sie von der Leitung ablenkten, der eifrig wünschte, daß sie auf geradem Pfad wandeln, der liebevoll gegen sie, seine Flügel nie mehr nach einer anderen Seite wendete, sondern ihnen zärtlich alles ebnete, während sie in solchem Lichte wandelten, traf ihn ein Pfeil vom Tobe abgesandt, und er kehrte gepriesen zu Allah zurück, und die Engel beweinten und lobten ihn.
Die Hügel des heiligen Landes sehen verwildert aus, weil die gewöhnte Offenbarung ausblieb, alles ist so öde, mit Ausnahme des ihnen angehörenden heiligen Grabes. Er wird schwer vermißt, die flache Erde und der Gharkadbaum beweinen ihn, und in seinem Bethause sind die Plätze leer, die über seinen Verlust trauern, der Ort, wo er stand und wo er saß, und an dem großen Orte der Kieselsteine bei Mekka trauern Wohnungen, Vorhöfe, Lagerplätze und Geburtsstätten.
Weine, mein Auge, viele Tränen über den Gesandten Gottes! Ich will nie deine Tränen gestillt sehen. Warum solltest du den nicht beweinen, dessen Wohltaten sich in Fülle über die Menschen verbreiten? Sei freigebig mit Tränen und klage laut über den Verlust eines Mannes, desgleichen nie wiedergefunden wird! Die Vergangenheit hat nie einen solchen Verlust erlitten, und bis zum Auferstehungstage wird niemand wie er betrauert werden. Er war der Nachsichtsvollste und gewährte stets den verheißenen Schutz und gab am meisten, ohne zu beschämen, er verschenkte angeerbtes und erworbenes Gut, wenn andere Freigebige selbst mit ersterem geizten. Sein Ruf war der edelste, wenn er sein Geschlecht angab, seine Ahnen waren die vornehmsten Herren im Tale Mekka. Seine Pfosten sind die stärksten, sein Ruhm steht fest, Pfeiler des Ruhms, sicher gebaut und in die Höhe ragend. Seine Zweige und sein Stamm sind die stärksten, sein Holz ist zart, von Regenwolken genährt, ein gepriesener Herr hat ihn großgezogen, und er bildet sich aus zu höchstem Segen. Durch seine Hand wurde die Lehre der Moslems vervollständigt, die Wissenschaft war nicht mehr verschlossen, der Verstand nicht mehr irregeführt. Ich sage dies, und nur Verrückte und Verworfene werden meine Worte tadeln.
Ich werde nie aufhören ihn zu loben, vielleicht werde ich einst im ewigen Paradiese bei ihm wohnen, bei dem Auserkornen, ich hoffe dadurch in seine Nähe zu kommen und strebe eifrig danach, jenen Tag zu erreichen.«
Hassan hat ferner Mohammed in folgenden Versen beweint:
»Warum schläft dein Auge nicht, als wären seine Winkel mit Asche gefärbt? Aus Schmerz über den Geleiteten, der nun hingestreckt liegt; o Bester unter allen, welche die Erde betreten haben, sei mir nicht fern! Möge mein Gesicht dich vor dem Staube schützen! Wehe mir!! Wäre ich doch vor dir auf Bekia-l-Gahrkad begraben worden! Teurer als mein Vater und meine Mutter war mir der geleitete Prophet, dessen Tod ich am Montag erlebt habe, und ich wurde nach seinem Tode bestürzt und niedergeschlagen und wünschte nie geboren zu sein. Soll ich nach deinem Tode noch in Medina unter den Menschen leben? Hätte ich doch an jenem Morgen schwarzes Gift genommen, oder wäre Gottes Befehl plötzlich über uns verhängt worden, des Abends oder des Morgens und wäre unsere letzte Stunde gekommen, daß wir dem Guten begegneten, von edlem Stamme und reinen Eigenschaften! O gesegneter Erstgeborner Aminahs, den die Tugendhafte unter dem glücklichsten Stern geboren! Du bist ein Licht, das über alle Geschöpfe leuchtet, wer sich von diesem gesegneten Lichte führen läßt, der ist geleitet.
O Herr! vereinige uns mit unserem Propheten in dem Garten, welcher die Augen der Neidischen entfernt, im Paradiese, das du uns bestimmen mögest, o hochgepriesener, erhabener Herr! Bei Gott, ich werde nie von einem Sterbenden hören, ohne zugleich über den Propheten Mohammed zu weinen.
Wehe den Hilfsgenossen des Propheten und seinem Geschlechte, nachdem er in der Mitte des Grabes verborgen worden. Den Hilfsgenossen wird das Land zu eng, ihr Gesicht ist schwarz geworden, wie Ithmid. Wir haben ihn geboren, unter uns ist sein Grab, und seine großen Wohltaten sind uns nie entzogen worden. Gott hat uns durch ihn geehrt und seine Hilfsgenossen geleitet zu jeder Stunde des Zusammenseins.
Gott, die Umgebung seines Thrones und alle Guten seien Mohammed gnädig!«
Hassan hat auch in folgendem Gedichte Mohammed beweint:
»Verkünde den Armen, der Segen habe sie verlassen, am Morgen, als der Prophet sich von ihnen wendete. Bei wem war mein Aufenthalt, bei wem kehrte mein Kamel ein, wer versorgte meine Familie? Wer hat zurechtgewiesen, ohne daß wir Unheil befürchteten, wenn die Zunge irrte oder strauchelte? Er war die Flamme und das Licht, dem wir folgten, nach Gott, er war unser Aug' und unser Ohr. Hätte doch Gott am Tage, als man ihn im Grab verbarg und Erde darüber warf, keinen von uns zurückgelassen, so daß nach ihm kein Mann und keine Frau mehr lebte! Gebeugt sind die Nacken der Benu-l-Naddjar – so hatte es Gott verhängt. – Die Gabe wurde unter allen Menschen verteilt, aber die meisten zerstreuten sie nutzlos, ohne Hehl.«
Hassan Ibn Thabit hat endlich noch über Mohammeds Tod gedichtet:
»Ich schwöre bei Gott einen wahren, nicht falschen Eid, es war unter allen Menschen, die je ein Weib getragen und geboren, keiner so eifrig für Gottes Sache, als der Gesandte, der Prophet und Führer seines Volkes. Kein Geschöpf Gottes war dem Schutzgenossen treuer und erfüllte pünktlicher sein Versprechen, als der, welcher unsere Leuchte war und unser Segen, der Gerechte und zum Gerechten Führende. Deine Frauen verlassen ihre Wohnungen und schlagen keine Pfähle mehr hinter den Zelten ein. Wie Mönche kleiden sie sich in Lumpen, denn sie erkennen ihre Not nach offenbarem Wohlstand. O Bester der Menschen! Ich befand mich in einem Flusse und bin jetzt wie ein Durstiger, Verstoßener.«
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