Georg Heym
Gedichte
Georg Heym

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                Mit weißem Haar, in den verrufnen Orten,
Noch hinter Werchojansk, in öden Steppen,
Da schmachten sie, die ihre Ketten schleppen
Tagaus-tagein, die düsteren Kohorten.

In Bergwerksnacht, wo ihre Beile klingen
Wie von Zyklopen. Doch ihr Mund ist stumm.
Und mit den Peitschen gehn die Wärter um.
Klatsch. Daß klaffend ihre Schultern springen.

Der Mond schwenkt seine große Nachtlaterne
Auf ihren Weg, wenn sie zur Hürde wanken,
Sie fallen schwer in Schlaf. Und sehen ferne

Die Nacht voll Feuer in den Traumgedanken,
Und auf der Stange, rot, gleich einem Sterne,
Aus Aufruhrs Meer das Haupt des Zaren schwanken.

 


 


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