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Über meine Flucht ist wenig zu sagen. Ich erregte kein Aufsehen. Ich reiste ärmlich gekleidet, und das Gut und Geld, das der Kaiser mir mitgegeben, war wohl verborgen. Seinem Wunsch gemäß begab ich mich zuerst in die Stadt Hongkong, welche Reise einen Monat in Anspruch nahm; und während ich da auf den Dampfer wartete, der mich nach Europa bringen sollte, hatte ich zum ersten Male Gelegenheit, die Gewohnheiten der weißen Teufel, die unter sich sind, zu studieren.
Nie hätte ich mir eine Welt voll so großer Torheit denken können wie die ihre. Sie gingen in dicken Anzügen und panzerhartem Leinen, in dem sie ärger schwitzten als irgendein Kuli. Auf den Köpfen trugen sie röhrenförmige Hüte aus einem steifen, glänzenden Stoff. An den Füßen hatten sie blinkendes enges Schuhzeug. Ihre Frauen waren schamloser gekleidet als irgendeine Weibsperson aus Su-Chow. Wenn die Männer sich grüßten, drückten sie sich gegenseitig die Hände und hoben die glänzenden, hohen Hüte, während die natürliche Art zu grüßen doch die ist, seine eigene Hand zu drücken (wie wir es tun) und den Kopf zum Zeichen der Ehrerbietung zu bedecken.
Aber ich werde nie die Verwunderung beschreiben können, die ich empfand, als sich mir die Sitten der Fremdlinge so allmählich offenbarten. Vierzig Jahre des Verweilens in ihren Ländern haben mich noch nicht daran gewöhnt. Sie scheinen mir durchweg und ausnahmslos unvernünftig. Sie trachten nach Reichtum, aber sie verachten die Arbeit. Sie sind widerspenstig gegen ihre Eltern und wünschen von ihren Kindern geehrt zu werden. Sie haben keine Religion, denn Religion ist Treue gegen die gute Sitte, aber sie halten sich für die einzigen, die eine Religion besitzen. Es fehlt ihnen völlig an Selbstbeherrschung, sie lassen sich gehen wie Kinder, ob sie nun froh sind oder betrübt; nichts destoweniger halten sie sich für Helden und uns für Feiglinge, weil sie die Schießwaffen mit größerer Wirkung zu handhaben verstehen als wir.
Als ich mich über einen Monat in Hongkong aufgehalten hatte, ging endlich ein Dampfer nach London ab. Ich bestieg ihn, aber vorher hatte ich einen Entschluß gefaßt, der mir nicht ganz leicht gefallen war. Ich hatte mir europäische Kleider gekauft, um nicht von den Weißen abzustechen, wenn ich nach Europa kam. Ich legte sie an, und nie werde ich die Schande vergessen, die ich fühlte, als ich mich in einem Spiegel betrachtete. Nicht einmal auf den Zeichnungen von Gespenstern und Teufeln hatte ich etwas derart Grausiges und Verabscheuungswürdiges gesehen. Zum erstenmal fühlte ich Mitleid mit den Weißen, die durch ihre Sitten gezwungen werden, so gekleidet zu gehen. Immerhin erkannte ich die Richtigkeit meines Entschlusses und behielt die Kleider an, trotz der Selbstverachtung, die sie mir einflößten.