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Du, die sie einst in meiner Jugend nannten,
Den tollen kleinen Wirbelwind,
Sprich, sollen Dir Uraniens Trabanten
Hier, wo wir höfisch-höflich sind,
Mit ihrem Zirkel regeln Weg und Ziel,
Die Mitte von Zuwenig und Zuviel?
Gedenk' der Zeit, da ohne Grübeleien
Dein Leben nur von Spielen war ein Reihen,
Da, ob des nächsten Tages unbekümmert,
Dem hellen Heute Du vertraut.
Du wußtest wohl, wohin Dein Auge schaut,
Daß nur für Dich der Morgen schimmert
Um volle Lust in stetigem Erneuen
Wie Blumen Dir in Deine Hand zu streuen.
Morrien, Du liebenswerte Kreatur,
Wie warst Du klug in Frohsinn und Vergnügen!
Wie schenkte unerschöpflich die Natur
Dir das Talent zu reiner Freude nur,
Die treulich jede Schranke ehrt
Wie Zucht und Sitte sie gelehrt,
Und dennoch schlürft die Lust in vollen Zügen!
Welch Zauber aber hat Dich jetzt betört,
Die Pfade Epikurs zu meiden,
Um höchst vernünftig zu entscheiden,
Wieviel auch wirklich ein Vergnügen wert?
Glaub' mir, ein Irrtum, der uns hold umfängt,
Ist besser als das trübe Licht,
Das die Vernunft uns zur Erleuchtung schickt.
Erkennst Du durch ihr Auge nicht,
Das scharf durch alle Schleier bricht,
Daß alle Dinge auf dem Erdenplan
Nur Dunst, Verblendung sind und eitler Wahn?
Wir alle huldigen hier auf Erden
Der Illusion und ihrer Macht.
Die reizendste soll unsre Freundin werden!
Dann mag mit majestätischen Gebärden
Die lästige Überlegung hoch von droben
Erscheinen, ist die Tafel aufgehoben.
Drum abgetan sei jedes Vorurteil!
Meinst Du, es wäre nicht zu unsrem Heil,
Wenn man die Lust, die unterwegs begegnet,
Rasch als willkommne Beute segnet?
Und schnell wird mir die Antwort nahn:
Dein Diener ginge stets die rechte Bahn.
So kehre heim zu Spiel und Lust und Lachen,
Zu Deines Frühlings losem Übermut.
Stets fröhlich sei Dein Lebensblut:
Das ist der Rat, den Weise Dir vermachen.
Und was zuwenig, was zuviel,
Magst Du im Tempel Äskulaps erfragen.
Dort wird des Gottes Priesterin Dir sagen:
Zuwenig deucht uns in der Jugend Spiel,
Zuviel uns Alles in des Alters Tagen.