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»Liebes Mamachen, du sollst und mußt wirklich etwas für deine Gesundheit tun! Du weißt, daß die Hitze der hiesigen Sommermonate dir nie gut tut, und du hast doch die Verpflichtung, dich für uns, deine dich treu liebenden Kinder, dich für Alfi, der ohne seine Oma sich gar nicht zurechtfinden könnte, zu erhalten!« Frau von Marfen saß im Wohnzimmer ihrer Schwiegertochter und lauschte diesen mit süßlicher Zärtlichkeit gesprochenen Worten, aber nur ein Seufzer trat auf ihre Lippen, denn ach, ihr fehlte der Glaube an die herzensechte Wahrheit solch zärtlicher Worte.
Acht Jahre waren ins Land gezogen seit der Verheiratung ihres Sohnes. Anfangs war sie ihrem Entschlusse treu geblieben und war nicht zu den jungen Leuten gezogen. Da sie sich eines großen Teiles ihres Vermögens entblößt hatte, nicht nur um Robby die Kaution zu geben, deren er bedurfte, sondern auch um Schulden für ihn zu bezahlen, von denen sie erst nach und nach erfahren hatte, und um ihm die Mittel an die Hand zu geben, seine zahlreichen kostbaren Wünsche zu befriedigen, mußte sie selbst in ziemlich bescheidenen Verhältnissen leben, hatte sie auch nach und nach einen großen Teil ihrer schönen, alten, kostbaren Einrichtungsstücke, die zum Teil ererbte Prachtexemplare waren, den jungen Leuten überlassen und sich selbst mit dem Notwendigsten begnügt, stets und immer nur darauf bedacht, weitere Einschränkungen zu machen, durch die es ihr ermöglicht sei, ihrem Sohne diese oder jene Extrafreude zu verschaffen. Robby war nie ein sehr eifriger Briefschreiber gewesen, und so kam es auch, daß er jetzt, da er sein Ziel erreicht hatte, und glücklich war, eigentlich nur daran dachte, der Mutter Nachricht zu senden, wenn er mit irgend einem Wunsche an ihre Börse herantrat, die er allem Anschein nach für unerschöpflich hielt.
So waren zwei Jahre vergangen, da kam plötzlich ein Expreßbrief Robbys, der an Dringlichkeit und flehender Bitte nichts zu wünschen übrig ließ. Seine Frau, so schrieb er, sehe ihrer Entbindung entgegen, und ihre Mutter, von der man doch erwartet hatte, daß sie ihrer Tochter in der schweren Stunde beistehen werde, befinde sich derzeit in Monte Carlo und habe kurz und bündig geschrieben, sie könne jetzt unmöglich die Stätte verlassen, an der sie im Begriffe stehe, ein kolossales Vermögen zu erwerben. Man solle also kein Opfer von ihr fordern, das der Schaden ihrer Kinder sei. »Liebe Mama,« schrieb Robby, »ich will Dir gern zugestehen, daß dies ein Standpunkt ist, der mir nicht behagt, daß nach meinem Dafürhalten gerade in dieser Zeit die Mutter zu der Tochter gehört hätte. Aber was kann ich machen! Zwingen kann ich sie nicht, um so weniger, als sie energisch ihre Ansicht vertritt und meint, ihre Absicht sei ja eigentlich sehr gut, und wir müssen uns freuen, wenn sie am grünen Tisch unsere Interessen wahre. Ich habe durch Dich, meine gute, alte Mami, andere Begriffe von Mutterliebe kennen gelernt, und deshalb zweifle ich keinen Augenblick, daß Du meine Bitte erfüllen wirst und zu uns kommst, um Ola in dieser schweren Zeit beizustehen. Ich stelle nicht ein zweitesmal das Ansuchen an Dich, Du möchtest Deine Zelte abbrechen, um dauernd bei uns zu leben, denn ich habe keine Lust, mich noch einmal einem abschlägigen Bescheid auszusetzen, aber ich bitte Dich, komme eine Zeitlang als lieber Gast zu uns, pflege meine Frau und sieh im Hause nach dem Rechten. Soweit ich mich an das entsinne, was Du in meiner Kindheit Haushalt nanntest, wirst Du da allerhand zu tun finden, und wenn Ola dann wieder wohl und arbeitsfähig ist, kann sie manches von Dir lernen, bevor Du von neuem in die Fremde ziehst, denn Du magst sagen, was Du willst, der Ort, wo Deine Kinder nicht weilen, der sollte Dir doch die Fremde sein!« So hatte Robby geschrieben, und die Mutter erfüllte natürlich umgehend seinen Wunsch, sperrte ihre kleine Wohnung ab, und reiste zu den jungen Leuten. Es ließ sich nicht in Abrede stellen, daß sie sehr freundlich aufgenommen wurde, und in der ersten Zeit, bis das Kind auf die Welt kam und Ola sich noch schonen mußte, keinen gesellschaftlichen Verpflichtungen nachkommen konnte, ging auch alles ganz gut, dann aber schien die junge Frau sich plötzlich weit mehr gehen zu lassen, wurde weniger liebenswürdig gegen die Schwiegermutter und verstand es, durch tausend anscheinend harmlose Stichelreden sie zu verstimmen und zu verletzen. Der gesunde Menschenverstand gab Frau von Marfen ein, daß jetzt eigentlich der Augenblick gekommen sei, in dem sie dem Hause des Sohnes wieder den Rücken kehren und das Zepter der Wirtschaft in Olas Hände legen solle: aber da gab es eben ein großes Aber, das sie nicht so ohne weiters aus dem Weg zu räumen vermochte – Robby und das Kind, der neugeborene kleine Alfi. Wie der Haushalt geführt oder, richtiger gesagt, nicht geführt worden war, das zu sehen und zu erkennen hatte sie reichlich Gelegenheit gehabt, und wie sollte sie es über das Herz bringen, die Pflege und Betreuung einer zarten, jungen Menschenpflanze einer so verständnislosen und leichtfertigen Person zu überlassen, wie Ola es war. Überdies geriet Robby bei der ersten Andeutung, welche die Mutter machte, wieder in ihr Heim zurückkehren zu wollen, in helle Verzweiflung, ja er, der sonst nur gewohnt war zu befehlen oder sehr energisch zu wünschen, verlegte sich sogar aufs Bitten, und so kam es, daß Frau von Marfen blieb. Natürlich hatte sie vom ersten Tag ihres Kommens an im Hause ihres Sohnes ein relativ hohes Kostgeld bezahlt, und instinktiv fühlte sie, daß auch dieses fehlen werde, um so mehr fehlen werde, als Frau Ola sicherlich jeden Heller, den sie vom Haushaltungsgeld abzwicken konnte, für die tausenderlei Dinge ihrer Toilette verausgabte, unbekümmert darum, ob dadurch die Nahrung für Mann und Kind geschmälert wurde oder nicht. Die Wochen wurden zu Monden, die Monde zu Jahren und während dieser Zeit war Frau von Marfen, die Ältere, nur einmal für ein paar Wochen verreist, um ihre Wohnung zu kündigen, ihren Haushalt aufzulösen und alle ihre Effekten dem Heim ihres Sohnes einzuverleiben. Robby hatte einen wertvollen Sieg errungen, denn durch einen längeren Aufenthalt im Hause des Sohnes hatte die Mutter einen Anschauungsunterricht genossen, der ihr begreiflich machte, wie notwendig diesem Haushalt eine umsichtige und verständige Leitung sei.
So manche bittere Träne weinte Frau von Marfen im Verborgenen, denn wenn sie auch immer nur das Beste wollte, sie erreichte es doch nicht, während es Frau Ola nach und nach mit jener diplomatischen Schlauheit, die nur beschränkten Naturen eigen zu sein pflegte, doch gelang, den Sohn der Mutter zu entfremden. Ihr Herzblut hätte die arme Frau für ihr Kind hingegeben, und doch fühlte sie nur allzu deutlich, wie gleichgültig sie ihrem Robby wurde, ihm, der als Kind und als Jüngling noch, wenn schon nicht mit leidenschaftlicher Liebe an ihr gehangen, so doch bis zu einem gewissen Grad sich von ihr hatte beeinflussen lassen. Jetzt war er ihr, ob schon sie in seinem Hause lebte, fremd geworden, und eine unüberbrückbare Kluft lag zwischen ihnen. Diese Kluft aber war das Werk Frau Olas, und sie wurde immer tiefer und tiefer, ohne daß die Mutter gewußt hätte, wie dem abzuhelfen sei. In der Regel war der Verkehr zwischen den beiden Frauen ein durchaus höflicher, und nur hie und da kehrte Ola eine scharfe Seite heraus, zeigte das Kätzchen die Krallen. Rotblond, zierlich, geschmeidig, jugendlich, verstand sie es selbst noch nach achtjähriger Ehe, ihre Reize zur Geltung zu bringen und vermutlich durch diese ihren Mann ganz und vollständig am Gängelbande zu führen, so daß er nur mehr mit ihren Augen sah, mit ihren Ohren hörte. Frau von Marfen hatte lange Zeit eine instinktive Abneigung gegen ihre Schwiegertochter gehabt, für die sie nicht einmal einen richtigen Grund anzugeben vermochte und wegen der sie sich selbst oftmals die heftigsten Vorwürfe machte. Dann aber, dann war eine Zeit gekommen, die wie ein beängstigender Alp auf ihr lastete, und oftmals fragte sie sich bangen Herzens, ob es ein Hirngespinst ihrer erregten Phantasie sei, das sie quäle, ob sie nur Schimären nachhänge oder ob sie sich nicht getäuscht, wenn es ihr vorgekommen, daß zwischen ihrer Schwiegertochter und dem jungen Leutnant Baldoni ein Verkehr bestehe, dessen Vertraulichkeit die Grenzen überschreite, die eine korrekte Frau hätte einhalten müssen. Würde man Frau von Marfen gefragt haben, um was es sich handle, so hätte sie keine positiven Tatsachen anzuführen gewußt, aber ihr wurde immer unheimlicher zumute, je öfter der junge Offizier sich im Hause ihres Sohnes zeigte. Was aber wollte sie tun? Robby aufmerksam machen, daß er den Verkehr des eleganten, lebenslustigen Mannes mit seiner Frau nicht dulden solle? Dazu besaß sie nicht den Mut, denn sie war überzeugt, daß ein schrankenloser Zornesausbruch die Folge einer derartigen Bemerkung sein würde.
Frau von Marfen kränkelte seit einiger Zeit, und der Hausarzt, der sie behandelte, bestand darauf, daß sie um jeden Preis der südlichen Hitze der Monate Juli und August in Triest entgehen müsse. Widerstrebend fügte sie sich, machte zwar einen Versuch, Ola zu bereden, mit ihr für einige Zeit nach einem der steirischen Bäder, nach Neuhaus oder Bad Tüffer, zu gehen, stieß aber auf einen fast leidenschaftlichen Widerstand, da die junge Frau lebhaft erklärte, ihren Mann um keinen Preis allein lassen zu wollen. Frau von Marfen ihrerseits war ein bißchen skeptisch und konnte beim besten Willen nicht recht daran glauben, daß es nur die Liebe zu ihrem Robby sei, die Ola an Triest feßle. Der junge Mann aber nahm natürlich ihre leidenschaftlichen Beteuerungen, sich nicht von ihm trennen zu wollen, für bare Münze und fühlte sich mehr denn je zu der Frau hingezogen, der er mit jeder Fiber seines Herzens ergeben war.
Frau von Marfen zürnte sich selbst ob des Mißtrauens, das sie erfüllte, sie kämpfte nach besten Kräften gegen dasselbe an, gestand sich aber, daß es stärker sei als sie, daß sie nicht vermöge, es zum Schweigen zu bringen. Der Gedanke, sich von Robby zu trennen, war ihr qualvoll; sie wußte nicht, was sie für ihn befürchte, und hatte doch das Gefühl, als ob sie ihn allein und schutzlos Feinden preisgebe, wenn sie von ihm gehe. Aber was tun? Auf welche Weise ihm Schutz bieten, ohne ihm Schmerz zu bereiten? Und Schutz wovor? Vor der eigenen Frau? Was, ach, was ließ sich tun, um ihm zu helfen! Manche lange, schlaflose Nacht verbrauchte Frau von Marfen damit, über das nachzudenken, was sie tun könne. Es war ja Torheit, sich dem Wahn hinzugeben, daß sie, eine arme, alternde, kränkliche Frau, ihren starken, gesunden, jugendlichen Robby schützen solle, umgekehrt wäre das Verhältnis weit natürlicher gewesen, aber trotzdem war es so, daß er, der Mann, der Hilfe und des Beistandes bedurfte, und sie, die Mutter, die Augen offen haben mußte, um ihn vor Schaden zu bewahren. Aber vor was für Schaden?
Da durchzuckte sie plötzlich bei der Rückerinnerung an die Knabenzeit ihres Robby ein Gedanke, der wie Erleuchtung über sie kam: Büsing. War er nicht schon mit dem Knaben eng befreundet gewesen, hatte er nicht manche frohe Stunde in ihrem Hause verlebt, hatte er, der Waisenknabe, nicht immer mit dankbarer Verehrung zu ihr emporgeblickt? War es nicht als eine glückliche Fügung des Schicksals anzusehen, daß er nun in der gleichen Garnison mit dem Jugendfreunde weilte? Würde er nicht, wenn sie ihn darum bat, während ihrer Abwesenheit Robby zur Seite stehen, ihn stützen, ihm helfen, wenn irgendetwas Ungeahntes, irgendetwas, vor dem sie sich fürchtete, über ihn hereinbrach?
Der Rückblick in die Vergangenheit und die bange Frage, was denn eigentlich zu geschehen habe und wovor sie sich fürchtete, das waren die Dinge, welche Frau von Marfen beschäftigten, während sie im Wohnzimmer ihrer Schwiegertochter dieser gegenüber saß und den süßlichen, besorgten Worten lauschte, mit welchen jene ihr zuredete, doch ja etwas für ihre Gesundheit zu tun und nichts zu verabsäumen, was ihr gut tun könne. Frau von Marfen machte sich selbst die bittersten Vorwürfe, daß es ihr ganz unmöglich vorkam, diese zarte Fürsorge als bare Münze anzunehmen, und sich immer nur versucht fühlte, nach der Ursache zu forschen, weshalb Ola ihr Fortsein wünschte. Nebenbei sann und grübelte sie unaufhörlich, was sich denn tun lasse, um eine Menschenseele zu finden, die ihr, wenn sie, dem Drängen ihrer Kinder nachgebend, in die Ferne zog, nicht nur gewissenhaft Kunde sandte, wie es Robert ergehe, sondern auch mit wachsamen Auge zu ergründen trachtete, ob sich irgendetwas ereignete, was ihrem Sohn Schaden bringen könne. Das Resultat ihres unaufhörlichen, aus Angst und Sorge hervorgehenden Grübelns war denn auch, daß sie sich, Müdigkeit vorschützend, in ihr Zimmer zurückzog und dort einen Brief an Hauptmann von Büsing schrieb, dessen Aufgabe sie aus Vorsicht selbst besorgte, damit ja keine Menschenseele davon erfahre, neugierig werde und Schlüsse ziehen könne. Das Schreiben aber lautete:
»Lieber, junger Freund!
Es ist manches Jahr ins Land gezogen, seit Sie als Knabe mein Haus betraten. Sie erinnern sich aber, daß ich Ihnen immer mütterliches Wohlwollen entgegenbrachte, daß ich Teilnahme für Sie empfand und mich nach Möglichkeit bemüht habe, Ihnen die Mutter zu ersetzen, die Sie in Ihrem jungen Leben so schwer vermißten! Diese meine für Sie gehegte Gesinnung räumt mir wohl auch das Recht ein, Sie meinen jungen Freund zu nennen, und nun, in dieser ernsten Stunde, an Ihre Freundschaft zu appellieren, vielleicht sogar ein Opfer von ihr zu verlangen. Auf ärztliches Anraten muß ich für längere Zeit von hier fort, um in den steirischen Wäldern meinem stark angegriffenen Nervensystem Erholung zukommen zu lassen. Ich zweifle zwar gar sehr, daß mir diese Erholung tatsächlich zuteil wird, aber um nicht Ärgernis zu geben, um nicht dem Wunsche meiner Kinder entgegen zu handeln, muß ich mich eben fügen. Sie wissen, mit welch abgöttischer Zärtlichkeit ich von seiner frühesten Kindheit an an meinem Jungen gehangen bin, und werden mich daher verstehen, wenn ich Ihnen sage, ich leide unter dem Gedanken der Trennung von ihm. Sie sind zu feinfühlend, als daß ich Ihnen erst anzudeuten brauche, daß, was ich in diesen Zeilen niederschreibe, streng intimer Natur ist, und ich Sie angelegentlich bitte, gegen keine Menschenseele davon Erwähnung zu tun. Anderseits aber müßte ich, damit Sie mich verstehen können, einiges auseinandersetzen, was ich dem Papier nicht gern anvertraue, weil durch eine Kette von Zufällen das geschriebene Wort zum gefährlichen Feind werden kann. Es würde mir somit daran liegen, mit Ihnen persönlich Rücksprache zu pflegen, aber das hat eben auch seine Schwierigkeit. Im Hause meines Sohnes ist bei den nicht allzuhäufigen Anlässen, in denen Sie sich dort zeigen, meist große Gesellschaft, bei der sich kaum Gelegenheit zu ruhigem Gespräch findet, an diesem aber wäre mir gelegen. Natürlich lege ich Wert darauf, mit Ihnen allein sein zu können, und ich möchte Ihnen deshalb den Vorschlag machen, daß wir uns bei schönem Wetter, sagen wir kommenden Freitag, auf der Napoleonstraße, die von dem Obelisk von Opcina, an der Berglehne gegen Prosecco, dahin führt, treffen. Während eines Spazierganges von einer halben Stunde kann ich Ihnen leicht alles sagen, was mir das Herz belastet, kann ich erfahren, ob Sie gewillt sind, mir beizustehen. Natürlich werde ich zu diesem Spaziergang die Nachmittagszeit wählen, zu einer Stunde, da ich Sie dienstfrei weiß, und wir machen die Fahrt zu der Höhe nicht mit dem gleichen Zuge der Zahnradbahn, sondern treffen uns zufällig oben. Das Rendezvous mit einer alten Frau ist zwar beiderseits nicht kompromittierend, aber Klatschbasen beiderlei Geschlechtes könnten doch möglicherweise daraus den Schluß ziehen, daß wir etwas zu besprechen haben, und daran Folgerungen knüpfen, die unliebsam werden könnten. Deshalb ist es geboten, vorsichtig zu Werke zu gehen und unsere Zusammenkunft so geheim als möglich zu halten. Ich bitte Sie auch, diese Zeilen sofort zu vernichten und mir nicht darauf zu antworten. Treffe ich Sie Freitag nachmittag um fünf Uhr auf der Napoleonstraße, wohl und gut, treffe ich Sie nicht, so wird mir das ein Beweis sein, daß Sie aus irgendeiner Ursache, die sich meiner Beurteilung entzieht, nicht gewillt sind, mir beizustehen. Ich verspreche Ihnen aber schon heute, daß dieses keine Veränderung hervorrufen soll in der wohlwollend mütterlichen Freundschaft, die für Sie empfindet
Ihre
Irma von Marfen.«