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Schlußwort.

Constanzens Sühnewerk war vollbracht früher, als sie selber es geahnt hatte. Keiner durfte sagen, daß er von ihrem Gatten um eines Hellers Werth verkümmert worden sei; sie stand gereinigt und hochgeehrt, wie je zuvor. Ihr ältester Sohn lebte unbescholten als Beamter in einer Grenzprovinz. An dem Tage, an welchem die letzte Forderung getilgt worden war – denn früher hatten die Kinder es standhaft verweigert – legte sie Agathens und Bernhards Hände in einander; sie bezogen das väterliche Gut, das sie der Waise so großmüthig geschützt hatte. Sie selber, mit voller Befugniß in ihre frühere Welt zurückzukehren, zog es vor, Zeit, Kraft und ihre wieder frei gewordenen Mittel zur Hebung der im Argen liegenden geistigen und wirthschaftlichen Zustände der Randau'schen Eingesessenen zu verwenden und auch in diesem Sinne Versäumtes nachzuholen und Verdunkeltes zu klären.

Von ihrem Gatten hatte sie niemals ein Lebenszeichen erhalten. Keine Nachforschung ihrerseits – und wer möchte annehmen, daß diese umsichtig entschlossene Frau eine irgend mögliche unterließ? – kein Brief, keine Reise, weder Behördeneinfluß noch Zeitungsanfragen führten auf eine Spur. Levin von Randau's Person und Name waren verschollen.

Nahezu ein Jahrzehnt war auf diese Weise vergangen, als im Süden von Rußland der Krieg ausbrach, der auch unser Vaterland eine Zeitlang in Mitleidenschaft zu ziehen drohte. Nach dem Friedensschluß erhielt Frau von Randau, durch Vermittelung unserer Gesandtschaft, die Kunde, daß unter den Opfern von Sebastopol ein Officier gefallen sei, ein schon bejahrter Mann, der unter anderem Namen seit Jahren im russischen Heere dienend, durch vorgefundene Papiere sich als ein Freiherr von Randau aus preußisch S. unzweifelhaft erwiesen habe. Er hatte sich durch Bravour und strenge Führerschaft zu hohem Ansehn aufgeschwungen und wurde gerühmt als ein Held.

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