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Illustration: Theophile Schuler

XVII

Am nächsten Morgen stand Fritz in seliger Gemütsverfassung auf. Er hatte die Nacht hindurch von Susel geträumt und beschlossen, auf sechs Wochen ins Meisental zu gehen, um soviel wie möglich bei ihr sein zu können.

»Hahn, Schulz und der alte David sollen lachen, soviel sie wollen,« dachte er, »ich gehe dennoch hin, denn ich muss dieses Mädchen einfach sehen, und wenn sich die Dinge weiterentwickeln, nun, in Gottes Namen – was geschehen soll, soll geschehen!«

Beim Frühstück stellte er sich im vorhinein den Pfad durchs Posttal vor, den Turteltaubenfelsen, den Ginsterhang und das Landgut, dann Christels Erstaunen und Susels Jubel, und das alles stimmte ihn sehr froh. Er hätte mit Salomo singen mögen: »Da bist du, meine Geliebte, meine Vollkommene. Deine Augen sind wie die der Täubchen! Altes Testament, Hld 1, 15 und 4, 1.« Schließlich setzte er seinen Filzhut auf und nahm voll Eifer seinen Gehstock.

Doch was sah er, als er hinunterging, um Katel zu sagen, dass sie weder abends noch am nächsten Tag auf ihn warten solle? Mutter Orschel stieg langsam mit gebeugtem Rücken die Treppe herauf. Sie trug ihren kurzen blauen Leinenüberrock auf dem Arm, und man sah ihr an, dass sie in der Hitze schnell gegangen war.

Wenn man bedenkt, dass Fritz gerade auf dem Abmarsch zum Landgut war, kann man sich seine Überraschung vorstellen.

»Ja, Sie sind's, Mutter Orschel?« rief er, »was führt Sie früh am Morgen zu mir?«

Im selben Augenblick kam Katel durch die Küchentür und sagte:

»Ach, guten Morgen, Orschel, Herrgott, müssen Sie gelaufen sein. Sie sind ja völlig verschwitzt.«

»Das ist wahr, Katel«, antwortete die Gute, während sie Atem holte, »ich habe mich beeilt.«

Sie wandte sich Fritz zu.

»Herr Kobus, ich bin schon früh losgegangen. Ich komme wegen der Sache, von der Ihnen Christel gestern auf dem Bischheimer Fest erzählt hat. Es ist wichtig, und Christel möchte ohne Sie nichts entscheiden.«

»Ich habe keine Ahnung, worum es sich handelt«, sagte Fritz. »Christel hat mir nur gesagt, dass es da eine Familienangelegenheit gebe, die ihn zur Rückkehr ins Meisental zwinge, und ich habe selbstverständlich nicht weiter gefragt.«

»Deshalb bin ich hier, Herr Kobus.«

»Gut, kommen Sie herein und setzen Sie sich, Mutter Orschel, » sagte er und öffnete die Tür, »Sie können gleich frühstücken.«

»Oh, vielen Dank, Herr Kobus, aber ich habe noch daheim gefrühstückt.«

Orschel kam also in die Stube und nahm an der Tischecke Platz. Sie setzte ihre dicke runde Haube auf, die ihr am Arm hing, raffte sorgfältig ihr Haar darunter und breitete dann ihren Überrock auf den Knien aus. Fritz sah ihr verlegen zu, setzte sich schließlich vor sie hin und sagte:

»Sind Christel und Susel gestern Abend gut heimgekommen?«

»Sehr gut, Herr Kobus, um acht Uhr waren sie zu Hause.«

Als sie endlich alles geordnet hatte, begann sie zu erzählen. Sie hatte ihre Hände zusammengelegt und neigte den Kopf vornüber wie eine Hausmutter, die mit ihrer Nachbarin spricht.

»Zunächst müssen Sie wissen, dass wir einen Vetter in Bischheim haben, Herr Kobus. Er ist Mennonit wie wir, heißt Hans-Christian Pelsly und ist der Enkel der Fränzel-Debora Rupert, die eine leibliche Schwester der Anna-Christina-Carolina Rupert ist, also Christels Großmutter mütterlicherseits. Von daher sind wir verwandt.«

»Sehr schön«, sagte Kobus, der sich fragte, worauf das alles hinauslaufen sollte.

»Ja«, sagte sie, »Hans-Christian ist unser Vetter. Christel hat mir erzählt, dass Sie ihn gestern in Bischheim gesehen haben. Er ist ein wohlhabender Mann mit guten Äckern bei Bieverkirch und hat einen Sohn namens Jacob. Ein braver Junge, Herr Kobus, ordentlich und tüchtig, und er wird bald sechsundzwanzig. Niemand hat je etwas Nachteiliges über ihn gehört.«

Fritz war ernst geworden. »Wohin zum Teufel will sie denn mit ihrem Jacob?« fragte er sich ungeduldig.

»Susel steht kurz vor ihrem achtzehnten Geburtstag, denn sie ist im Oktober zur Welt gekommen, nach der Weinlese«, sprach die Bäuerin weiter. In fünf Monaten wird sie achtzehn sein, und das ist ein gutes Alter zum Heiraten.«

Auf Fritz' Wangen entstand eine Gänsehaut. Ein Schauder fuhr ihm durchs Haar, und Gott weiß, welcher Schreck ihm ans Herz griff.

Die dicke Bäuerin in ihrer stillen und friedlichen Art merkte nichts und fuhr ruhig fort:

»Ich habe auch mit achtzehn geheiratet, Herr Kobus, und es ist mir gut bekommen, Gott sei Dank!

Pelsly weiß, dass wir wohlhabend sind und hat schon seit Micheli Der 29. September. daran gedacht, Susel mit seinem Jungen zu verbinden. Doch bevor er irgendetwas sagen oder unternehmen wollte, ist er selbst gekommen, als ob er unser Öchslein kaufen wollte. Er hat den Johannistag Der 24. Juni. bei uns verbracht und sich Susel gut angeschaut. Er hat gesehen, dass sie keinen Fehler hat, weder bucklig ist noch hinkt noch sonstwie verwachsen ist, dass sie sich auf alle Arbeit versteht und tüchtig ist.

Da hat er Christel gebeten, zum Bischheimer Fest zu kommen, und Christel hat sich den Jungen gestern angesehen. Er heißt Jacob, ist groß, gut gebaut, fleißig und hat alles, was wir uns für Susel nur wünschen können. Also hat Pelsly gestern für seinen Sohn um Susels Hand angehalten.«

Fritz hörte bereits eine Zeitlang nichts mehr. Seine Hochstimmung, seine Hoffnung, seine Liebesträume, alles flog davon. Schwindelig wurde ihm, und er kam sich vor wie eine Pusteblume, deren Same von einem Windstoß in der Luft verstreut wird, so dass nur ein kahler, trostloser, armseliger Stumpf zurückbleibt.

Mutter Orschel, die nichts ahnte, zog den Zipfel ihres Taschentuchs hervor, senkte den Kopf und schnäuzte sich. Dann fuhr sie fort.

»Christel und ich haben die ganze Nacht davon gesprochen. Das ist eine schöne Partie für Susel, und Christel hat gesagt: ›Alles in Ordnung, aber Herr Kobus ist so gütig, mag uns so sehr und hat uns auch so große Gefälligkeiten erwiesen, dass wir wahrhaft undankbar wären, wenn wir solch eine Angelegenheit entscheiden würden, ohne ihn dazu zu befragen. Ich selbst kann heute nicht nach Hüneburg gehen, denn wir müssen fünf Erntewagen einfahren, aber du geh bitte gleich nach dem Frühstück los, dann kannst du vor elf Uhr zurück sein und unseren Leuten das Mittagessen kochen.‹

Das hat Christel zu mir gesagt. Wir beide hoffen, dass Sie einverstanden sind, vor allem wenn Sie erst den Jungen gesehen haben. Christel hat ihn extra eingeladen, um ihn Ihnen vorzustellen. Wenn er Ihnen auch gefällt, ja gut, dann richten wir die Hochzeit aus. Ich hoffe, dass Sie auch zur Hochzeit kommen werden, denn diese Ehre können Sie uns doch nicht versagen.«

Die Wörter »Hochzeit«, »Partie« und »Junge« dröhnten in Fritz' Ohren.

Orschel war mit ihrer Geschichte fertig und wunderte sich nun, dass sie keine Antwort bekam. Sie fragte:

»Was halten Sie davon, Herr Kobus?«

»Wovon?« sagte er.

»Von dieser Heirat.«

Da fuhr er sich langsam mit der Hand über die Stirn, auf der Schweißtropfen glänzten. Mutter Orschel erschrak, als sie ihn blass werden sah, und fragte:

»Fehlt Ihnen etwas, Herr Kobus?«

»Nein, es ist nichts«, sagte er und stand auf.

Der Gedanke, dass ein anderer Susel heiraten sollte, zerriss ihm das Herz. Er wollte ein Glas Wasser trinken, um sich zu erfrischen, aber der Schock war zu stark. Seine Knie zitterten, und als er die Hand ausstreckte, um nach der Karaffe zu greifen, brach er zusammen und fiel lang auf die Dielenbretter.

Da fing Mutter Orschel an zu schreien:

»Katel! Katel! Herr Kobus ist krank! Oh Herr, hab Erbarmen mit uns!«

Katel trat zu Tode erschrocken ein, sah den armen Fritz ausgestreckt und totenbleich daliegen, hob die Hände zum Himmel und rief:

»Mein Gott! Mein Gott! Mein armer Herr! Wie ist's denn passiert, Orschel? Ich habe ihn noch nie so gesehen!«

»Ich weiß nicht, Fräulein Katel, wir sprachen gerade in Ruhe über Susel... er wollte aufstehen und ein Glas Wasser trinken, und dabei ist er umgefallen!«

»Oh mein Gott, mein Gott! Wenn's nur kein Blutsturz ist!«

Weinend, wimmernd und verzweifelt hoben die beiden armen Weiblein Fritz auf – die eine an den Schultern, die andere an den Füßen – und legten ihn auf sein Bett.

Da sieht man, in welche Lagen uns die Liebe bringen kann! So gut hatte sich dieser vernünftige Mann für ein ruhiges, langes Leben eingerichtet und sich weise mit gutem Wein versehen, betrachtete alles aus der Ferne und schien nichts zwischen Himmel und Erde zu fürchten... und wie hatte ihn der Blick eines einfachen Kindes, eines Mädchens ohne List und Tücke zugrundegerichtet! Da sage noch einer, dass die Liebe die schönste und angenehmste Leidenschaft von allen ist.

Da man sich jedoch über dieses Kapitel redliche Gedanken bis ans Ende aller Zeiten machen könnte, fangen wir damit lieber gar nicht erst an. Jeder soll selbst diejenigen weiteren Schlüsse ziehen, die ihm naheliegen.

Orschel und Katel waren also verzweifelt und wussten nicht mehr ein noch aus. Doch dann bewies Katel in dieser schwierigen Lage ihre Qualitäten.

»Orschel«, sagte sie und lockerte ihrem Herrn das Halstuch, »gehen Sie bitte sofort auf den Akazienplatz hinunter. Rechts neben der Kirche finden Sie ein Gässchen und auf der linken Seite der Gasse einen grünen Lattenzaun auf einem Mäuerchen. Dort wohnt Doktor Kipert, der jetzt wohl gerade wie jeden Tag seinen Mohn und seine Rosenstöcke schneidet. Sagen Sie ihm, dass er erwartet wird, weil Herr Kobus krank ist.«

»Ja gut«, sagte die dicke Bäuerin und ging hinaus. Katel zog erst Fritz die Schuhe aus und lief dann in die Küche, um Wasser abzukochen, denn heißes Wasser ist bei jeder Heilbehandlung nützlich.

Während sie damit beschäftigt war und das Feuer im Herd wieder aufloderte, kam Orschel zurück.

»Hier ist er, Fräulein Katel«, sagte sie außer Atem.

Im selben Augenblick erschien der Doktor im Hausgang und ging sogleich in die Stube weiter, ohne ein Wort zu verlieren. Er war ein dünnes Männlein in einem Pullover aus grüner Wolle und einer Nanking-Kniehose, die durch einen Hosenträger in der Mitte des Rückens gehalten wurde. Seine fünf oder sechs Haarlocken fielen ihm büschelförmig über die gerötete Stirn.

Orschel und Katel folgten ihm.

Erst sah der Arzt Fritz an, dann fühlte er den Puls, wobei er den Blick auf das Fußende des Betts heftete wie ein alter Jagdhund, der vor einer Wachtel steht. Nach einer Minute sagte er:

»Es ist nichts, das Herz rast, aber der Puls ist gleichmäßig... es ist nicht gefährlich... er braucht ein Beruhigungsmittel, mehr nicht.«

Erst jetzt fing die alte Magd an, in ihre Schürze zu schluchzen.

Kipert drehte sich um und fragte:

»Was ist denn passiert, Fräulein Katel?«

»Nichts«, sagte die dicke Bäuerin, »wir haben uns ruhig unterhalten, und dabei ist er umgefallen.«

Der alte Arzt warf noch einen Blick auf Kobus und sagte:

»Ihm fehlt nichts... eine Gefühlsaufwallung... ein Einfall! Na, nur ruhig... stören Sie ihn jetzt nicht... er kommt von allein wieder zu sich. Ich werde die Medizin bei Harwich selbst anmischen.«

Als er jedoch hinausging und noch einen letzten Blick auf den Kranken warf, öffnete Fritz die Augen.

»Ich bin's, Herr Kobus«, sagte Kipert und kam zurück. »Sie haben doch etwas... Kummer... Schmerzen... nicht wahr?«

Fritz schloss die Augen, und Kipert sah zwei Tränen in seinen Augenwinkeln.

»Ihr Herr hat Kummer«, sagte er leise zu Katel.

Im selben Moment murmelte Kobus: »Der Rebbe... der alte Rebbe!«

»Wollen Sie den alten David sprechen?«

Fritz nickte.

»Also gut, die Gefahr ist vorbei«, sagte Kipert lächelnd. »Merkwürdige Dinge geschehen auf dieser Welt.« Er ging hinaus, ohne nochmals stehenzubleiben.

Katel stand schon am Fenster und rief:

»Schorsch! Schorsch!«

Auf der Straße hob Georg Koffel, das Söhnchen des Leinewebers, seine Rotznase in die Höhe.

»Lauf und hole den alten Rebbe Sichel, lauf! Sag ihm, er soll sofort kommen.«

Das Kind lief los, blieb aber gleich wieder stehen und rief:

»Er ist schon da!«

Katel schaute die Straße entlang und sah den alten Rebbe David mit dem Hut im Nacken und im offenem Hemd daherkommen. Die lange Kapote umflatterte seine mageren Waden, sein Halstuch hatte er in der Hand, und er lief so schnell seine alten Beine konnten.

Die ganze Stadt wusste bereits, dass Herr Kobus einen Anfall erlitten hatte. Man stelle sich Davids Gefühle angesichts dieser Nachricht vor. Er hatte sich keine Zeit gelassen, seine Kleidung zuzuknöpfen, und kam in unendlicher Bestürzung daher.

»Wenn's nichts ist«, sagte Mutter Orschel, »dann kann ich ja gehen... Ich komme morgen oder übermorgen wieder, um Herrn Kobus' Antwort zu hören.«

»Ja, Sie können gehen«, antwortete Katel und führte sie hinaus.

Die Bäuerin stieg hinab und begegnete am Fuß der Treppe dem alten Rebbe, der heraufkam. Als David im Dunkel des Hausgangs Katel sah, stammelte er leise: »Was gibt's? Was ist passiert? Ist er krank... umgefallen... Kobus!«

Man hörte sein Herz klopfen.

»Gehen Sie nur hinein«, sagte die alte Magd, »er verlangt nach Ihnen.«

Bleich ging David auf den Spitzen seiner dicken Schuhe hinein, streckte den Hals vor und schaute derart erschreckt drein, dass es wehtat, ihm zuzusehen.

»Kobus! Kobus!« sprach er so sanft und leise, wie man mit einem kleinen Kind redet.

Fritz öffnete die Augen.

»Bist du krank, Kobus?« fuhr der alte Rebbe immer noch mit zitternder Stimme fort. »Ist etwas passiert?«

Fritz sah mit feuchten Augen zu Katel hinüber, und David verstand sofort, was er sagen wollte.

»Willst du mit mir allein sprechen?« sagte er.

»Ja«, flüsterte Kobus.

Katel ging mit der Schürze vor dem Gesicht hinaus. David beugte sich vor und fragte:

»Was hast du... bist du krank?«

Ohne zu antworten, fiel Fritz ihm mit beiden Armen um den Hals, und sie umarmten sich.

»Ich bin so unglücklich«, sagte Fritz.

»Du – unglücklich?«

»Ja, ich bin der unglücklichste Mensch auf der Erde.«

»Sag das nicht«, sagte der alte David, »hör auf damit... du zerreißt mir das Herz! Was ist denn geschehen?«

»Wirst du dich auch nicht über mich lustig machen, David?... Ich war oft schlecht zu dir... habe dich oft ausgelacht... habe dir nicht die Achtung gezeigt, die ich dem ältesten Freund meines Vaters schuldig war... Du lachst mich doch nicht aus, nicht wahr?«

»Ach Kobus, im Namen des Himmels!« rief der alte Rebbe und zerfloss schier in Tränen, »sprich doch nicht davon... Du hast mir immer nur Freude bereitet... niemals Kummer... im Gegenteil... im Gegenteil... es hat mir gefallen, wenn du gelacht hast... jetzt sag doch endlich...«

»Versprichst du, mich nicht auszulachen?«

»Ich dich auslachen! Habe ich denn so ein schlechtes Herz, dass ich mich über die Not meines besten Freundes lustig mache? Ach, Kobus!«

Da platzte Fritz heraus:

»Es war all mein Glück, David. Ich habe nur noch an sie gedacht... und jetzt will man sie einem anderen geben!«

»Wer denn... wen denn?«

»Susel«, schluchzte er.

»Suselchen... die Tochter deines Bauern?... Du liebst sie also?«

»Ja.«

»Ach so!...« sagte der alte Rebbe und richtete sich auf. Seine Augen waren vor Staunen geweitet. »Die Susel, er liebt Suselchen! So... so... so... ich hätt's ahnen müssen!... Aber das ist doch in Ordnung, Kobus... sie ist ein sehr nettes Mädchen... genau, was du brauchst... du wirst mit ihr glücklich werden, sehr glücklich...«

»Sie wollen sie einem anderen geben«, fiel Fritz verzweifelt dazwischen.

»Wem?«

»Einem Mennoniten.«

»Wer hat dir das gesagt?«

»Mutter Orschel... vorhin... sie ist extra deshalb hergekommen...«

»Aha, gut... jetzt verstehe ich. Sie wollt's ihm bloß erklären, hat sich nichts dabei gedacht... und da ist er umgefallen... Gut, alles klar... ist doch natürlich.«

Während David zu sich selbst sprach, ging er zwei- oder dreimal mit den Händen auf dem Rücken auf und ab.

Dann blieb er am Fußende des Betts stehen.

»Wenn du sie liebst«, rief er, »dann muss Susel es erfahren... Du hast's ihr doch sicher gesagt.«

»Ich hab's nicht gewagt.«

»Du hast's nicht gewagt!... Egal, sie weiß es schon. Sie hat einen hellen Kopf... hat's sofort bemerkt... Es gefällt ihr sicher, dass du sie magst, denn du bist schließlich kein hergelaufener Mennonit, du... du stellst etwas Anständiges dar. Ich sage dir, die Kleine fühlt sich geschmeichelt und schätzt sich glücklich bei dem Gedanken, dass ein Herr aus der Stadt sein Auge auf sie geworfen hat, ein schöner Herr, jung, gut gebaut, lustig und sogar majestätisch, wenn er seinen schwarzen Rock und seine goldenen Ketten vor dem Bauch trägt. Ich behaupte, dass sie dich lieber mag als alle Mennoniten dieser Welt. Der alte Rebbe Sichel kennt doch die Frauen! Die sind auch nur vernünftig. Sag mal, hast du denn gefragt, ob sie den anderen will?«

»Daran habe ich nicht gedacht. Mir ging ein Mühlstein im Kopf herum.«

»He!« schrie David und zog mit einer wunderlichen Grimasse die Schultern hoch, neigte den Kopf und faltete die Hände in der Haltung des Bedauerns. »Wieso, du hast nicht daran gedacht! Aber verzweifelt sein, das bringst du fertig! Du fällst auf die Nase, weinst und heulst! Ach, Verliebte sind doch alle gleich! Warte mal, wenn Mutter Orschel noch da ist, das werden wir gleich haben!«

Er öffnete die Tür und rief in den Hausgang:

»Katel, ist Mutter Orschel da?«

»Nein, Herr Sichel.«

Da schloss er die Tür wieder.

Fritz schien sich von seiner Trostlosigkeit etwas erholt zu haben.

»David«, sagte er, »du gibst mir das Leben zurück.«

»Ach was, Schaute«, sagte der alte Rebbe, »jetzt steh auf, zieh deine Schuhe an und lass mich nur machen. Wir gehen zusammen hin und halten um Susels Hand an. Kannst du dich denn auf den Beinen halten?«

»Ach, wenn's darum geht, um Susel zu werben«, rief Fritz, »dann gehe ich bis ans Ende der Welt!«

»Hihihi!« sagte der alte Sichel, zog seine Gesichtsfalten zusammen und blinzelte mit den Augen, »hihihi, hast du mir Angst gemacht!... Wie bin ich denn durch die Stadt gelaufen? Ein Glück, dass ich nicht auch noch vergessen habe, meine Hose anzuziehen.«

Er lachte, während er seine Wollweste und seine dicke grüne Kapote zuknöpfte.

Fritz wagte nicht zu lachen. Er war blass vor Ungeduld, während er seine Schuhe anzog. Dann setzte er seinen Filzhut auf, nahm seinen Gehstock und sagte mit bewegter Stimme:

»Ich bin jetzt fertig, David. Möge der Herr uns beistehen!«

»Amen!« antwortete der alte Rebbe.

Sie gingen hinaus.

Katel hatte sie von der Küche aus gehört und ließ sie wortlos vorbei. Sie fand diese seltsamen Ereignisse zugleich wunderlich und ermunternd.

In Gedanken versunken gingen die beiden durch die Stadt und achteten nicht darauf, dass die Leute sie überrascht ansahen. Die frische Luft belebte Fritz, und während sie den Posttalpfad hinabgingen, begann er zu erzählen, was sich in den letzten drei Monaten ereignet hatte. Wie er seine Liebe zu Susel entdeckt hatte und sich davon durch die Reise mit Hahn abbringen wollte; wie ihn seine Gefühle überallhin verfolgt hatten; dass er nicht einmal mehr ein Glas Wein trinken konnte, ohne von Liebe daherzufaseln, und wie er sich schließlich in Gottes Hand ergeben hatte.

David hatte den Kopf geneigt, lachte im Gehen in sein graues Bärtchen, zwinkerte von Zeit zu Zeit mit den Augen und sagte:

»Hihihi, ich hab's dir ja gesagt, Kobus, ich hab dir gesagt, dass man dagegen nicht ankommt! Ihr habt also musiziert, und du hast Rosalind', schönes Kind gesungen. Und dann?«

Fritz fuhr fort mit seiner Geschichte.

»Genau, ganz genau«, warf der alte David wieder ein, »hihihi, das hat dich verfolgt... es war stärker als du. Ja... ja... ich kann's mir so gut vorstellen, als ob ich dabei gewesen wäre. Also weiter, im Biergarten zum Großen Hirschen hast du alle Welt herausgefordert und die Liebe hochleben lassen... Weiter, immer weiter, ich höre dir gern zu.«

Fritz, der glücklich war, sich auszusprechen, setzte seine Geschichte fort, unterbrach sich allerdings hin und wieder und rief:

»Glaubst du im Ernst, dass sie mich liebt, David?«

»Ja, ja... sie liebt dich«, sprach der alte Rebbe und kniff die Augen zusammen.

»Bist du sicher?«

»Hihihi, selbstverständlich... Weiter jetzt, in Bischheim habt ihr verliebt den Dreierleins miteinander getanzt. Da warst du wohl froh, Kobus?«

»Oh!« rief Kobus. Das Erlebnis beim Dreierleins stieg in ihm auf.

Nie war der alte Sichel zufriedener gewesen. Er hätte Kobus' Geschichte ein Jahrhundert lang immer wieder hören können, ohne sich zu langweilen. Manchmal unterbrach er die Stille durch einen Gedanken aus der Bibel, etwa »ich habe dich unter einem Apfelbaum erweckt, dort, wo deine Mutter dich gebar, dort, wo sie dich gebar, die dir das Leben geschenkt hat Hld 8, 5.« oder »nicht einmal Wasserströme könnten diese Liebe auslöschen, und sogar die Flüsse könnten sie nicht ertränken Hld 8, 6-7. oder dies: »Du hast mein Herz mit einem Blick deiner Augen verführt, mit einem Stück aus deiner Halskette. Hld 4, 9.«

Fritz fand diese Gedanken sehr schön. Doch als sie zehn Minuten vor dem Landgut am Waldrand beim Turteltaubenfelsen angekommen waren und Fritz gerade zum drittenmal auf neue Einzelheiten einging, blieb der Rebbe stehen und sprach:

»Da ist das Meisental. Du kannst mir den Rest später erzählen, aber jetzt gehe ich weiter, und du wartest hier.«

»Bitte? Ich soll hierbleiben?« fragte Kobus.

»Ja, denn es handelt sich um eine delikate Sache. Ich werde wohl mit den Leuten beraten müssen. Wer weiß, vielleicht haben sie dem Mennoniten Zusagen gegeben. Es ist besser, wenn du nicht dabei bist. Bleib hier, ich gehe allein hinunter. Wenn alles gut geht, wirst du mich an der Ecke des Schuppens sehen. Ich halte mein Taschentuch hoch, und du weißt dann schon, was das bedeutet.«

Trotz seiner großen Ungeduld musste Fritz zugeben, dass David recht hatte. Also blieb er am Dickicht am Rande des Waldes stehen, und David stieg hinab. Wie ein alter Hase trabte er durch das Heidekraut, den Kopf geneigt und Kobus' Stock – den er genommen hatte – voraus.

Es mochte jetzt ein Uhr sein. Die Sonne schien mit aller Macht heiß ins Meisental hinunter und funkelte überall im Fluss. Nicht ein Lufthauch regte sich, nicht ein Heimchen erhob seinen eintönigen Gesang. Die Vögel ruhten mit dem Kopf unter dem Flügel, und nur dann und wann brüllten Christels Ochsen, die sich im Schatten des Hausgiebels mit den Beinen unter dem Bauch niedergelassen hatten, ein feierliches »Muh!« durch das stille Tal.

Man kann sich vorstellen, woran Fritz dachte, als der alte Rebbe gegangen war. Er folgte ihm mit den Augen bis zum Hof. Hinter der Heide schlug David den Sandweg ein, der am Fuß des Hanges im Schatten der Apfelbäume verschwindet, und Kobus sah nur noch seinen Hut, der unten am Hang voranrückte. Dann sah er den Rebbe an den Ställen vorbeigehen, und zugleich erscholl Mopsels Gebell, fern wie das Plärren einer Nürnberger Puppe. David bückte sich und streckte den Stock vor, worauf Mopsel das Fell sträubte und noch lauter bellte. Schließlich verschwand der alte Rebbe um die Hausecke.

Fritz wurde die Zeit inmitten der tiefen Stille sehr lang. Es dauerte ihm eine Ewigkeit. Seit einer Viertelstunde reihten sich die Minuten aneinander, da sah er im Vorhof etwas aufblitzen und fuhr zusammen, weil er meinte, dies sei Davids Taschentuch. Es war jedoch nur das Küchenfensterchen, das beim Drehen in der Sonne blinkte, als die Magd Majel einen Eimer Obstschalen herauskippte. Man hörte ein paar Laute von den Hühnern und Enten, und dann schien die Zeit sich erneut auszudehnen.

Tausend Gedanken schmiedete Fritz. Er sah im Geist, dass Christel und Orschel sich weigerten... wie der alte Rebbe nachsetzte... Was soll man sagen? Seine Hirngespinste setzten ihm derart zu, dass er davon wirr wurde.

Endlich erschien David wieder bei der Stallecke, schwenkte aber nichts. Fritz starrte hin und fühlte, dass seine Knie zitterten. Nach einem Augenblick fuhr der alte Rebbe bis zum Ellenbogen in die Tasche seiner langen Kapote und zog sein Taschentuch heraus, schnäuzte sich, als ob nichts dabei wäre, hob schließlich das Tuch und winkte damit.

Sofort rannte Fritz los, denn seine Beine galoppierten wie von selbst. Er sprang wie ein Hirsch, und in weniger als fünf Minuten war er am Hof. Davids Wangen waren von unzähligen Runzeln durchzogen, und seine Augen funkelten, als er Fritz mit einem Lächeln begrüßte.

»Hihihi«, sagte er leise, »es klappt... es geht gut... du bist willkommen... aber warte doch... hör doch!«

Fritz hörte nicht hin. Er lief zur Tür und hinterdrein der Rebbe, der über die Eile froh war. Eben gingen fünf oder sechs Tagelöhner im Hemd und mit dem Strohhut auf dem Kopf wieder an die Arbeit. Einige legten den Ochsen das Joch mit dem Laubschmuck auf, und die anderen sahen mit der Mistgabel oder dem Rechen auf der Schulter zu. Die Leute drehten die Köpfe herüber und sagten: »Guten Tag, Herr Kobus!«

Er ging vorbei, ohne hinzuhören, und lief wie außer sich durch die Diele in die Wohnstube, gefolgt vom alten David, der sich die Hände rieb und in sein Bärtchen lachte.

Das Mittagessen ging gerade zu Ende. Die großen Näpfe aus rotem Steinzeug, die Zinngabeln und die Tonkrüge standen noch auf dem Tisch. Christel saß am oberen Ende, hatte den Hut im Nacken und blickte erstaunt drein. Mutter Orschel stand in der Küchentür mit einem dicken roten Gesicht und sperrte den Mund auf. Susel saß im alten Ledersessel zwischen dem großen gusseisernen Ofen und der alten Standuhr, die ihren ewigen Takt schlug.

Ja, da war Susel in Hemdsärmeln und einem blauen Korsett und hatte ihr niedliches Gesicht in der Schürze auf ihren Knien verborgen. Man konnte nur den hübschen sonnengebräunten Hals und die angewinkelten Arme sehen.

Fritz wollte etwas sagen, brachte aber bei diesem Anblick kein Wort heraus. Daher begann Vater Christel zu sprechen:

»Herr Kobus!« rief er völlig erstaunt, »ist's möglich, was uns der Rebbe David da sagt? Sie lieben Susel und bitten um ihre Hand? Das müssen Sie uns selbst sagen, sonst können wir's niemals glauben.«

»Vater Christel«, antwortete Fritz, dem sich nun die Zunge löste, »wenn Sie mir Susels Hand nicht geben oder wenn Susel mich nicht liebt, dann kann ich nicht mehr leben. Ich habe nie eine Frau außer Susel geliebt und will nie eine andere lieben. Wenn Susel mich liebt und Sie sie mir gewähren, bin ich der glücklichste Mann, und ich werde alles tun, um sie auch glücklich zu machen.«

Christel und Orschel schauten einander verwirrt an, und Susel begann zu schluchzen. Ob sie vor Glück schluchzte, konnte man nicht sagen, aber sie weinte wie Maria Magdalena.

»Vater Christel«, sagte Fritz weiter, »Sie halten mein Leben in der Hand...«

»Ach Herr Kobus«, rief der alte Bauer laut und streckte die Arme aus, »mit Vergnügen geben wir Ihnen unsere Tochter zur Frau. Welch größeres Glück könnte uns auf Erden geschehen, als Sie in der Familie zu haben? Nur, bitteschön, Herr Kobus, überlegen Sie's sich doch... überlegen Sie, wer wir sind und wer Sie sind... Bedenken Sie bitte, dass Sie von anderem Stand sind als wir. Wir sind arbeitende Menschen und einfache Leute, während Sie aus einer Familie stammen, die seit langem hochangesehen ist, nicht nur durch ihr Vermögen, sondern auch durch die Achtung, die Ihren Vorfahren und Ihnen selbst zukommt. Bedenken Sie das alles... damit Sie's später nicht bereuen müssen... und damit uns der Vorwurf erspart bleibt, dass Sie durch unsere Schuld unglücklich geworden sind. Sie verstehen es besser, Herr Kobus, wir sind nur arme, ungebildete Leute. Denken Sie daher bitte für uns alle mit!«

»Ein ehrlicher Mann«, dachte der alte Rebbe.

Fritz sagte erregt:

»Wenn Susel mich liebt, ist alles gut! Wenn das Unglück es will, dass sie mich nicht liebt, dann sind mein Vermögen, Rang und Ansehen mir nichts mehr wert! Ich hab's mir überlegt und will nur Susels Liebe.«

»Also gut«, rief Christel, »dann geschehe der Wille des Herrn. Susel, du hast's gehört, nun antworte selbst. Was uns betrifft, was können wir uns für dein Glück mehr wünschen? Susel, liebst du Herrn Kobus?«

Susel antwortete nicht, sondern schluchzte nur noch lauter.

Erst als Fritz schließlich mit zitternder Stimme rief:

»Susel, liebst du mich denn nicht, dass du nicht antwortest?«

Da sprang sie plötzlich wie verzweifelt auf, warf sich in seine Arme und rief:

»Oh doch! Ich liebe dich!«

Sie weinte, während Fritz sie an sein Herz drückte und ihm dicke Tränen über die Wangen liefen.

Alle weinten mit. Majel mit dem Besen in der Hand steckte den Hals durch die Öffnung der Küchentür. Fünf oder sechs Schritte entfernt sah man große Augen in neugierigen Gesichtern, die sich durch die Fenster hereindrängten, um alles mitzubekommen.

Schließlich schnäuzte sich der Rebbe und sagte:

»Es ist gut... ist gut... Liebt euch nur... liebt euch!«

Er wollte wohl ein Bibelzitat hinzufügen, aber da stieß Fritz plötzlich einen Jauchzer aus, legte Susel die Hand um die Taille, begann einen Walzer mit ihr und rief:

»Juh! Hopsa, Susel! Juh! Juh! Juh! Juh!«

Hatte man bisher geweint, so begann nun alles zu lachen, und Susel, die durch ihre Tränen lachte, verbarg ihr hübsches Gesicht an Kobus' Brust.

Auf allen Gesichtern breitete sich Heiterkeit aus wie der herrliche Sonnenschein, der auf die warmen Regengüsse des Frühlings folgt.

Zwei dicke Mädchen mit riesigen Sonnenhüten aus Stroh, purpurroten Gesichtern und großen Augen hatten sich bis an ein Fensterbrett vorgewagt, stützten die Arme auf, schauten herein und lachten herzlich. Andere standen hinter ihnen und horchten mit vorgereckten Ohren.

Orschel hatte sich die Wangen mit der Schürze abgewischt und war dabei hinausgegangen. Jetzt erschien sie wieder und brachte eine Flasche und Gläser.

»Das ist die Flasche Wein, die Sie uns vor drei Monaten durch Susel geschickt haben«, sagte sie zu Fritz. »Ich wollte sie für Christels Geburtstag aufheben, aber wir können sie genauso gut heute trinken.«

Zugleich hörte man draußen einen Peitschenknall, und der Großknecht Xaver Im Originaltext Zaphéri. rief:

»An die Arbeit!«

Die Fenster leerten sich, und als der Mennonit die Gläser füllte, sagte der alte Rebbe fröhlich zu ihm:

»Also, Christel, wann ist die Hochzeit?«

Diese Worte ließen Susel und Fritz aufhorchen. »He, Orschel, was hältst du davon?« fragte der Bauer seine Frau.

»Wann Herr Kobus es möchte«, antwortete die dicke Mutter und setzte sich.

»Auf euer Wohl, meine Kinder«, sagte Christel. »Ich meine, dass wir nach der Ernte...«

Fritz schaute zum Rebbe hinüber, und der sagte:

»Hören Sie, Christel, die Ernte ist gut und schön, aber das Glück steht höher. Ich spreche hier für Kobus' Vater, dessen bester Freund ich war... Also, ich meine, wir sollten's auf heute in acht Tagen festsetzen, nicht länger als für das Aufgebot nötig ist. Wozu sollen wir diese braven Kinder hinhalten? Wozu noch länger warten? Findest du das nicht auch, Kobus?«

»Was Susel will, das will ich auch«, sagte er und schaute sie an.

Sie schlug die Augen nieder und lehnte still den Kopf an Kobus' Schulter.

»Dann soll's geschehen«, sagte Christel.

»Ja«, sagte David, »es ist das beste. Kommt bitte morgen nach Hüneburg, damit wir den Ehevertrag aufsetzen können.«

Sie stießen an, und der alte Rebbe fügte lächelnd hinzu:

»Ich habe in meinem Leben einige Hochzeiten angebahnt, aber diese macht mich froher als alle anderen, und ich bin sehr stolz darauf. Christel, ich bin zu Ihnen gekommen, wie Eleasar, der Knecht Abrahams, zu Laban kam Vgl. Gen 24, 10-32.. Diese Angelegenheit hat der Ewige bestellt. Gen 24, 50.«

»Segnen wir den Willen des Ewigen«, antworteten Christel und Orschel wie aus einem Mund.

Von da an stand fest, dass der Ehevertrag am nächsten Tag in Hüneburg geschrieben werden und die Hochzeit acht Tage später sein sollte.


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