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Illustration: Theophile Schuler

XIII

Gott weiß, wann Fritz in jener Nacht einschlief, aber es war heller Tag, als Katel in seine Stube kam und die Fensterläden geschlossen vorfand.

»Bist du's, Katel?« sagte er und reckte die Arme. »Was gibt's?«

»Vater Christel ist hier und möchte Sie sprechen, Herr Kobus. Er wartet schon eine halbe Stunde.«

»Ach, Vater Christel ist hier. Ja schön, er soll doch hereinkommen. Immer herein, Christel. – Katel, zieh die Vorhänge auf. Ja, guten Tag, guten Tag, Vater Christel, Sie sind also hier!« Er ergriff beide Hände des alten Mennoniten, der im ergrauenden Bart und mit dem breiten schwarzen Filzhut vor dem Bett stand, und strahlte ihn an. Christel war über diesen begeisterten Empfang sehr erstaunt.

»Ja, Herr Kobus,« sagte er lächelnd, »ich komme vom Landgut und bringe Ihnen ein Körbchen Kirschen... Sie wissen doch, die knackigen Kirschen vom Baum hinter der Scheune, den Sie selbst vor zwölf Jahren gepflanzt haben.«

Fritz erblickte auf dem Tisch einen Korb voll Kirschen, die sorgfältig auf großen, ringsum heraushängenden Erdbeerblättern angehäuft und ausgelegt waren. Er staunte, wie frisch, anregend und schön sie aussahen.

»Ah gut, gut! Ja, diese Kirschen mag ich!« rief er. »Weshalb haben Sie an mich gedacht, Vater Christel?«

»Nicht ich, sondern Suselchen,« antwortete der Bauer, »sie gab keine Ruhe und keinen Frieden. Jeden Tag ging sie nach dem Kirschbaum schauen und sagte: ›Wann gehst du nach Hüneburg, Vater, die Kirschen sind reif, du weißt doch, wie sehr Herr Kobus sie mag!‹ Als ich ihr schließlich gestern Abend gesagt habe: ›Morgen gehe ich hin‹, da hat sie heute Morgen ganz früh die Leiter genommen und ist pflücken gegangen.«

Bei jedem Wort von Vater Christel hatte Fritz ein Gefühl, als ob ein erfrischender Balsam sich auf seinem Körper ausbreitete. Gern hätte er den braven Mann umarmt, hielt sich aber zurück und rief:

»Katel, bring bitte die Kirschen her, ich möchte sie versuchen.«

Er betrachtete die Kirschen zunächst und glaubte dabei Susel zu sehen, die das grüne Laub auf dem Boden des Korbes ausgebreitet und die Kirschen darauflegt hatte. Dies versetzte ihn in Rührung und Behagen. Schließlich probierte er die Kirschen genüsslich und langsam und schluckte die Kerne mit hinunter.

»Wie frisch und knackig Kirschen sind,« sagte er, »wenn sie gerade eben vom Baum kommen. So gute gibt's nicht auf dem Markt. Der Tau ist noch darauf, und das erhält den natürlichen Geschmack und die ganze Lebenskraft.«

Christel sah ihm freudig zu.

»Schmecken Ihnen die Kirschen?« fragte er.

»Ja, sie sind ein Genuss. Setzen Sie sich doch bitte.«

Er stellte den Korb auf das Bett zwischen seine Knie, und während er sprach, genoss er von Zeit zu Zeit eine Kirsche. Seine Augen waren wirr vor Glück.

»Also, Vater Christel,« fuhr er fort, »geht's allen gut daheim, auch Mutter Orschel?«

»Sehr gut, Herr Kobus.«

»Susel auch?«

»Ja, Gott sei Dank, allen geht's gut. Bloß Susel sieht seit einigen Tagen etwas traurig aus. Ich dachte, sie sei krank, aber's liegt wohl am Alter, Herr Kobus. Da werden die Kinder schwärmerisch.«

Fritz fiel die Szene mit dem Cembalo ein. Er wurde rot und sagte hustend:

»Ist gut... ja, ja... ach, Katel, stell die Kirschen bitte in den Schrank, sonst esse ich sie noch vor dem Mittagessen auf. Entschuldigen Sie bitte, Vater Christel, aber ich muss mich jetzt anziehen.«

»Genieren Sie sich nur nicht, Herr Kobus.«

Während er sich anzog, sagte Fritz weiter:

»Sie kommen doch nicht vom Meisental, nur um mir Kirschen zu bringen?«

»Ach nein, ich habe noch etwas anderes in der Stadt vor. Erinnern Sie sich an die zwei Mastochsen, die ich Ihnen gezeigt habe, als Sie zuletzt auf dem Hof waren? Einige Tage nach Ihrer Abreise hat sie gekauft. Wir haben uns auf dreihundertfünfzig Taler geeinigt, und Schmul sollte die Ochsen am ersten Juni abholen oder mir einen Taler für jeden Tag Verzug zahlen. Doch jetzt lässt er mir die Tiere schon seit fast drei Wochen im Stall stehen. Susel ist zu ihm gegangen und hat ihm gesagt, dass mir das gar nicht recht sei, und als er darauf nicht antwortete, habe ich ihn vor den Amtsrichter laden lassen. Er hat den Kauf der Ochsen nicht bestritten, aber behauptet, dass über die Abholung nichts vereinbart worden sei und auch nichts wegen der Kosten der Verzugstage. Da der Richter keinen anderen Beweis hatte, hat er Schmul den Parteieid aufgegeben, der heute um zehn Uhr vor dem alten Rebbe David Sichel geleistet werden soll, denn die Juden haben ihren eigenen Brauch beim Schwören.«

»Aha,« sagte Kobus, der seinen Umhang angelegt hatte und seinen Filzhut vom Haken nahm. »Jetzt ist's gleich zehn Uhr. Ich gehe mit Ihnen zu David, und nachher kommen wir zu Mittag hierher zurück. Sie essen doch mit mir?«

»Ich habe meine Pferde in der Herberge zum Roten Ochsen eingestellt, Herr Kobus.«

»Ach was, Sie essen mit mir. Katel, koch uns ein gutes Mittagessen. Ich bin froh, Sie zu sehen, Christel.«

Sie gingen hinaus.

Unterwegs dachte Kobus:

»Erstaunlich! Heute Morgen habe ich von Susel geträumt, und schon kommt ihr Vater und bringt mir Kirschen, die sie für mich gepflückt hat. Das ist herrlich, herrlich!«

Sein Gesicht strahlte rundum vor Befriedigung, denn er erkannte in diesen Dingen den Fingerzeig Gottes.

Einige Augenblicke später traten sie in den Hof der alten Synagoge. Franzos', der verhärmte Bettler, war da mit seiner Sammelschale auf den Knien, und als Kobus in seiner Laune einen Taler hineinwarf, hielt Christel ihn für großzügig und gütig.

Franzos' hob die Augen und sah Fritz überrascht an, aber der schaute nicht hin, sondern ging mit erhobenem Kopf lachend weiter und schwelgte in dem Glücksgefühl, Susels Vater bei sich zu haben. Es war, als ob ein Lufthauch aus dem Meisental oder ein heller Sonnenstrahl vom Himmel zwischen den hohen, dunklen Gebäuden ging.

Merkwürdig sind manche Leute doch. Zwei oder drei Monate früher hatte der alte Mennonit auf Fritz den Eindruck eines ehrlichen Bauern gemacht, und nichts weiter. Jetzt fand Kobus ihn sympathisch, entdeckte Witz an ihm und andere Vorzüge, die er zuvor nicht erkannt hatte. Er schlug sich auf Christels Seite und zog über Schmul her.

Der alte Rebbe David stand schon am offenen Fenster und erwartete Christel, Schmul und den Gerichtsschreiber. Kobus' Anblick belustigte ihn.

»Hallo, da bist du ja, Schaute«, rief er von weitem. »Seit acht Tagen sieht man dich nicht mehr hier.«

»Ja, David, ich bin's«, sagte Fritz und blieb beim Fenster stehen. »Ich bringe dir meinen Bauern Christel, einen braven Mann, für den ich mich verbürge. Er würde niemals etwas behaupten, was nicht...«

»Gut, gut«, unterbrach David, »ich kenne ihn schon lange. Geht hinein, immer hinein, die anderen kommen auch gleich. Es schlägt eben zehn Uhr.«

Der alte David hatte seine weite braune Kapote an, die an den Ellenbogen glänzte. Ein Häubchen aus schwarzem Samt bedeckte seinen kahlen Hinterkopf, und außenherum wehten einige graue Haare. Das magere, gelbe, von unzähligen Runzelchen durchzogene Gesicht trug einen gedankenversunkenen Ausdruck, wie beim Jom-Kippur Jüdischer Fasten- und Sühnetag..

»Legst du keine Amtstracht an?« fragte Fritz ihn.

»Nein, ist nicht nötig. Nehmt Platz.«

Sie setzten sich.

Die alte Surle schaute durch die halboffene Küchentür und sagte:

»Guten Tag, Herr Kobus.«

»Guten Tag, Surle, guten Tag. Kommen Sie nicht?«

»Später«, sagte sie, »ich komme nach.«

»Ich muss dir wohl nicht erst sagen, David«, sagte Fritz weiter, »dass in meinen Augen Christel im Recht ist und dass ich meine Hand für ihn ins Feuer lege.«

»Gut, das weiß ich«, sagte der alte Rebbe, »und ich weiß auch, dass Schmul schlau ist, sehr schlau, überschlau sogar. Aber sprechen wir nicht davon. Ich habe die Verfügung vor drei Tagen erhalten, über diese Sache nachgedacht und... da kommen sie!«

Eben kam Schmul mit seiner großen Geiernase und seinem feuerroten Haar, dem an der Hüfte mit einem Band geschnürten Hemd und der flachen, auf die Stirn gedrückten Mütze. Er trug ein sorgloses Gesicht zur Schau, während er über den Hof ging. Hinter ihm kam der Sekretär Schwan, dem der Ofenrohrhut gerade über dem dicken, pickeligen Gesicht saß. Er hatte das Protokollbuch unter dem Arm. Als die beiden eintraten, sprach David ernst zu ihnen:

»Setzen Sie sich, meine Herren.« Zu der folgenden Szene sei bemerkt, dass Emile Erckmann 1838 in Saverne den Prozeß gegen den Rabbiner Isidor beobachten konnte, der sich geweigert hatte, als Richter einen jüdischen Zeugen nach jüdischem Brauch zu vereidigen ( Benoit-Guyod (Fußnote 4 zum Vorwort), S. 42). Zum anderen sei an Rabbi Meyer Hermann erinnert (s. Fußnote 12). Übrigens waren Erckmann und Chatrian rechtskundig.

Dann ging er selbst, um die Tür wieder zu öffnen, die Schwan aus Versehen geschlossen hatte, und sagte:

»Die Eidesleistungen erfolgen öffentlich.«

Er nahm aus einem Wandschrank eine dicke Bibel mit hölzernem Deckel, rotem Schnitt und abgefingerten Seiten, schlug sie auf dem Tisch auf und setzte sich in seinen großen Ledersessel. Seine Haltung war ernst und nachdenklich geworden.

Alle warteten. Während David im Buch blätterte, kam Surle und stellte sich hinter dem Sessel auf. Ein oder zwei Passanten waren auf der dunklen Treppe zur Judengasse stehengeblieben und schauten neugierig zu.

Die Stille dauerte bereits mehrere Minuten, und jeder hatte Zeit zum Nachdenken gehabt, als David den Kopf hob, seine Hand auf das Buch legte und sprach:

»Der Herr Amtsrichter hat dem Viehhändler Isaak Schmul aufgegeben, den Parteieid zu folgender Frage zu leisten: ›Ist es wahr, dass zwischen Isaak Schmul und Hans Christel vereinbart wurde, dass Schmul binnen acht Tagen zwei Ochsen abholen sollte, die er am 22. Mai dieses Jahres gekauft hatte, und dass er, wenn er nicht rechtzeitig käme, Christel für jeden Tag Verzug einen Taler Entschädigung wegen des Futters der Ochsen bezahlen sollte?‹ Ist das die Frage?«

»Ja«, sagten Schmul und der Mennonit zugleich.

»Also kommt es nur darauf an, ob Schmul den Eid leisten will.«

»Dazu bin ich hier«, sagte Schmul ruhig, »und ich bin bereit.«

»Einen Augenblick«, unterbrach ihn der alte Rebbe und hob die Hand, »einen Augenblick. Bevor ich den Eid abnehme, ist es meine Aufgabe, Schmul über die Bedeutung dieser Handlung zu belehren, die eine der heiligsten und weihevollsten unserer Religion ist.«

Mit ernster Stimme las er vor.

»Du sollst den Namen des Ewigen, deines Gottes, nicht missbrauchen. Du sollst kein falsches Zeugnis ablegen. Altes Testament, Ex 20, 7 und 16.«

Dann las er weiter unten mit demselben feierlichen Ton:

»Wenn eine Zweifelsfrage auftritt wegen eines Ochsen oder eines Esels oder wegen Kleinvieh oder eines Kleides oder einer anderen Sache, dann soll der Rechtsstreit dem Richter vorgetragen werden, und ein Eid beim Namen des Ewigen wird zwischen den Parteien entscheiden Etwas frei nach Ex 22, 8-10.

Schmul wollte dazu etwas sagen, aber David bedeutete ihm zum zweitenmal zu schweigen und sprach:

»›Du sollst den Namen des Ewigen, deines Gottes, nicht missbrauchen, und du sollst kein falsches Zeugnis ablegen!‹ Diese zwei Gebote Gottes hat das Volk Israel inmitten von Blitz und Donner vernommen. Es zitterte und hielt sich fern in der Wüste Sinai. Ex 20, 18.

Jetzt höre, was der Ewige zu dem spricht, der seine Gebote verletzt. Die folgenden Zitate sind kreuz und quer über Dtn 28 verstreut.

›Wenn du der Stimme des Ewigen, deines Gottes, nicht gehorchst und nicht einhältst, was ich dir heute befehle, soll der Himmel über dir aus Erz und der Boden unter deinen Füßen aus Eisen sein.

Statt Regen wird dir der Ewige Staub und Asche geben; der Ewige wird dich und deine Nachkommen mit fremdartigen Wunden schlagen, mit großen und dauerhaften Wunden und mit bösartigen Krankheiten von Dauer.

Der Fremde steigt hoch über dich hinaus, und du wirst weit hinabsinken. Er wird dir Geld leihen, und du wirst ihm nichts leihen.

Der Ewige wird dich mit dem Fluch belegen und Verderben über alles bringen, auf das du die Hand legst oder was du erschaffst, bis du vernichtet bist. Deine Töchter und deine Söhne sollen in die Fremde verkauft werden, und deine Augen sollen den ganzen Tag zusehen und sich verzehren, aber deine Hand wird keine Kraft haben, um sie zu befreien.

Dein Leben soll vor dir wie an einem Faden hängen, und Tag und Nacht sollst du in Angst und Schrecken leben. Morgens wirst du sagen: Wer wird mich den Abend schauen lassen! Abends wirst du sagen: Wer wird mich den Morgen schauen lassen!

Alle diese Verfluchungen werden über dich kommen und dich verfolgen und auf dir bleiben, bis du vernichtet bist, weil du der Stimme des Ewigen, deines Gottes, nicht gehorcht und Seine Gebote und Gesetze nicht beachtet hast, die Er dir gegeben hat!‹

Soweit die Worte des Ewigen!« schloss David und hob den Kopf.

Er sah Schmul an, der die Augen entrückt auf die Bibel geheftet hielt.

»Jetzt, Schmul«, fuhr er fort, »wirst du auf dieses Buch den Eid schwören, in Gegenwart des Ewigen, der dich hört. Du sollst schwören, dass zwischen dir und Christel nichts vereinbart wurde, weder wegen der Verspätung, noch für die Verzugstage, noch für das Futter der Ochsen in jenen Tagen. Hüte dich davor, dass dein Herz krumme Wege geht und dir gestattet zu schwören, obwohl du von der Wahrheit des Eides nicht überzeugt bist. Hüte dich zum Beispiel, dir zu sagen: ›Dieser Christel hat mich hereingelegt, hat mir Schaden zugefügt und mich daran gehindert, Gewinn zu machen.‹ Oder: ›Er hat meinem Vater Unrecht getan oder denen, die mir nahestehen, und ich hole mir nur zurück, was mir gerechterweise zusteht.‹ Oder: ›Der Wortlaut unserer Abrede war zweideutig, und ich wende sie daher so zurecht, wie's mir passt. Der Wortlaut war nicht klar genug, und so kann ich darüber hinweggehen.‹ Oder: ›Christel kommt mich zu teuer zu stehen, denn seine Ochsen sind weniger wert als der vereinbarte Preis. Auf diese Weise schaffe ich Recht, denn die Ware und ihr Preis sollen gleich sein wie die zwei Schalen einer Waage.‹ Oder dies: ›Ich habe heute nicht so viel Geld, kann aber später den Schaden gutmachen.‹ Oder irgendein ähnlicher Gedanke.

Nein, alle diese Ausreden können das Auge des Ewigen nicht täuschen. Du darfst daher weder nach diesen Gedanken noch nach anderen, ähnlichen schwören. Nicht nach deinem Geist, der sich aus Eigennutz dem Bösen zuwenden kann, darfst du den Eid leisten, nicht nach deinen Gedanken, sondern nach meinen musst du dich richten und darfst bei dem, an das ich denke, nichts aus Arglist oder sonstwie hinzufügen oder weglassen.

Der Gedanke des Rabbi Sichel aber ist so einfach und klar: Hat Schmul für das Futter der Ochsen, die er gekauft hatte, Christel einen Taler versprochen, und zwar für jeden Tag des Verzugs nach Ablauf von acht Tagen? Wenn er Christel dies nicht zugesagt hat, möge er die Hand auf das Gesetzbuch legen und sagen: ›Ich schwöre nein! Ich habe nichts zugesagt!‹ Schmul, tritt vor, strecke deine Hand aus und schwöre!«

Schmul, der jetzt die Augen hob, sagte:

»Dreißig Taler sind keine Summe für einen Eid. Da Christel sich sicher ist, dass ich's ihm versprochen habe – ich selbst erinnere mich nicht genau daran –, werde ich bezahlen und hoffe, dass wir gute Freunde bleiben. Später werde ich Christel das Geld aber wieder abgewinnen, denn seine Ochsen sind wirklich zu teuer. Nun, nichts für ungut; Schmul wird niemals um Geld schwören, wenn er sich nicht ganz und gar sicher ist, selbst wenn's zehnmal soviel sein sollte.«

Da warf David Kobus einen pfiffigen Blick zu und antwortete:

»Daran tust du gut, Schmul, denn im Zweifel soll man nicht schwören.«

Der Schreiber hatte protokolliert, dass der Eid abgelehnt worden war, erhob sich, grüßte die Versammlung und ging mit Schmul hinaus, der sich auf der Schwelle umdrehte und mit harter Stimme sagte:

»Ich komme morgen um acht Uhr, hole die Ochsen ab und bezahle.«

»Ist mir recht«, antwortete Christel und neigte den Kopf.

Als sie unter sich waren, lächelte der alte Rebbe.

»Schmul ist schlau«, sagte er, »aber unsere alten Talmudisten waren schlauer als er. Ich wusste genau, dass er's nicht auf die Spitze treiben würde, und deshalb habe ich meine Amtstracht nicht angelegt.«

»Ja«, rief Fritz, »ich sehe schon, ganz und gar verkehrt ist eure Religion doch nicht.«

»Schweig, du alter Apikaures«, antwortete David, indem er die Tür schloss und die Bibel in den Schrank stellte. »Ohne uns wärt ihr alle Heiden, denn seit zweitausend Jahren denkt ihr durch uns. Ihr selbst habt nichts erfunden und nichts entdeckt. Denk nur einmal daran, wie oft ihr euch in diesen zweitausend Jahren entzweit und bekämpft und wie viele Sekten und Bekenntnisse ihr hervorgebracht habt! Wir dagegen sind seit Moses gleich geblieben. Wir sind immer noch die Söhne des Ewigen, während ihr die Söhne von Zeitgeist und Hochmut seid. Der geringste Eigennutz kann eure Meinung ändern, während das gesamte Universum uns arme Teufel auch nicht von einem einzigen unserer Gesetze abgebracht hat.«

»Aus diesen Worte spricht die Überheblichkeit deiner Rasse«, sagte Fritz. »Bisher habe ich dich für einen anständigen Menschen gehalten, aber jetzt sehe ich, dass die Grundlage deiner Seele die Hoffart ist.«

»Wozu sollte ich auch bescheiden sein?« rief David näselnd. »Wenn der Ewige uns auserwählt hat, dann doch nur deshalb, weil wir mehr wert sind als ihr.«

»Ach, sei doch still«, sagte Kobus lachend, »deine Überheblichkeit ist ja fürchterlich. Am Ende werde ich dir deswegen noch böse.«

»Werde so böse wie du willst«, sagte der alte Rebbe, »nur keine falsche Scham.«

»Ach nein, ich lade dich lieber auf ein Uhr zum Kaffee bei mir ein. Wir können uns unterhalten und lustig sein, und dann gehen wir das Märzenbier probieren. Gefällt dir das?«

»Ja,« sprach David, »ist genehmigt. Die Distel kann durch den Umgang mit der Rose nur gewinnen.«

Kobus wollte ›oho, das geht entschieden zu weit!‹ schreien, hielt sich aber zurück und sagte schlau: »Die Rose bin ich!«

Da konnten die drei das Lachen nicht mehr zurückhalten.

Christel und Fritz gingen untergehakt hinaus und sagten:

»Ein Pfiffikus, dieser Rebbe David! Er hat doch immer einen Spruch zur Hand, um damit Spaß zu machen. Ein braver Mann.«

Alles lief ab wie besprochen. Christel und Kobus aßen zusammen zu Mittag, und beim Nachtisch kam der Rebbe zum Kaffee. Dann begaben sie sich zur Schenke zum Großen Hirschen.

Fritz war in bester Laune, nicht nur weil er zwischen seinem alten Freund David und Susels Vater ging, sondern auch, weil er eine Flasche Steinberg im Kopf hatte, vom Bordeaux und vom Kirschwasser nicht zu reden. Er sah die Welt wie durch einen Sonnenstrahl. Sein fleischiges Gesicht war hochrot, und er hatte die dicken Lippen zu einem strahlenden Lächeln gerafft. Welche Begeisterung schlug ihm entgegen, als er unter der grauen Markise erschien, die über dem Tor zum Großen Hirschen aufgespannt war!

»Da ist er! Da ist er!« schrie es von allen Seiten, »hoch die Kanne, Kobus ist da!«

Fritz wiederholte ständig mit Lachen:

»Ja, er ist da, hahaha!«

Er stieg zwischen die Bänke und schüttelte allen seinen alten Freunden die Hand.

Während der vergangenen acht Tage hatte man sich überall gefragt: »Wo er nur bleibt? Wann sehen wir ihn wieder?« Und der alte Krautheimer war bekümmert, weil das Bier keinem seiner Gäste schmecken wollte.

Schließlich setzte Fritz sich inmitten des allgemeinen Jubels und lud Vater Christel zu seiner Rechten ein. David sah Friedrich Schulz, dem dicken Hahn, Speck und fünf oder sechs anderen zu, die eine Partie Ramsch um zwei Kreuzer für eine Marke spielten.

Es gab das berühmte Märzenbier, das wie Sekt in der Nase prickelt.

Gegenüber, in der Schenke zu den Zwei Schlüsseln, tranken Friedrich Wilhelms Damit könnte König Friedrich Wilhelm IV. gemeint sein, der im Jahr 1847 Preußen regierte. In der bayerischen Pfalz waren seine Soldaten damals jedoch nicht stationiert, auch nicht als Besatzung der Bundesfestungen Landau und Germersheim. Husaren das Bier aus kleinen Kruken. Die Korken knallten wie Pistolenschüsse. Man begrüßte sich über die Straße hinweg, denn die Hüneburger sind stets jovial zu den Soldaten, obwohl sie keinen Umgang mit ihnen pflegen und sie erst recht nicht nach Hause einladen, denn sowas ist stets riskant.

Alle Augenblicke sagte Vater Christel:

»Ich sollte heimfahren, Herr Kobus, bitte entschuldigen Sie mich, ich hätte schon vor zwei Stunden auf dem Gutshof sein sollen.«

»Ach was,« rief Fritz und legte ihm die Hand auf die Schulter, »sowas gibt's nicht alle Tage, Vater Christel. Hin und wieder muss man feiern und den Geist beleben. Na los, noch ein Bier!«

Der alte Mennonit, der bereits angesäuselt war, setzte sich wieder und dachte: »Das ist das sechste! Hoffentlich werfe ich auf dem Heimweg den Wagen nicht um!«

Dann sagte er:

»Herr Kobus, was soll denn meine Frau denken, wenn ich mit einem Rausch nach Hause komme? So hat sie mich noch nie gesehen!«

»Das verfliegt an der frischen Luft, Vater Christel, und Sie müssen ja nur sagen: ›Herr Kobus hat's gewollt‹, damit Susel Sie verteidigt.«

»Ja, das stimmt,« rief Vater Christel lachend, »das ist wahr. Alles, was Herr Kobus sagt und tut, ist gut. Also, noch ein Bier!«

Das Bier kam und wurde getrunken, das Serviermädchen brachte noch eins, und so weiter.

Als es eben von St. Sylvester drei Uhr schlug und niemand etwas Böses dachte, bog eine Horde Kinder um die Ecke des Gasthauses Zum Schwanen und lief in Richtung des Landauer Tors weiter. Dann kamen einige Soldaten, die einen ihrer Kameraden auf einer Bahre trugen, und dahinter noch mehr Kinder. Die Schritte trappelten auf dem Pflaster, dass man es von fern hörte.

Alle beugten sich aus den Fenstern und kamen aus den Häusern, um zuzusehen. Die Soldaten zogen die Schmiedestraße neben dem Spital hinauf und mussten daher an der Schenke zum Großen Hirschen vorbei.

Die Kartenpartien wurden abgebrochen. Hahn, Schulz, David, Kobus, die Kellnerinnen, Krautheimer, kurz alle Anwesenden richteten sich in den Bänken auf. Von drinnen her kamen noch mehr Leute, und man raunte sich zu: »Ein Duell, das war ein Duell!«

Währenddessen kam die Bahre langsam näher. Zwei Männer trugen sie, es war eine von den Mulden, mit denen man den Mist aus den Ställen der Kavalleriekasernen trägt. Darauf lag mit den Beinen zwischen den Holmen der Trage und dem Kopf seitwärts auf der aufgerollten Jacke der Soldat mit bleichem Gesicht, geschlossenen Augen und halb geöffneten Lippen. Die Hemdbrust war voller Blut.

Dahinter gingen die Sekundanten, zunächst ein alter Husar mit gelblichen Augenbrauen und einem dicken rötlichen Schnauzbart, der sich von den braunen Wangen abhob. Der Alte trug den Säbel des Verletzten unter dem Arm, hatte den Trageriemen über die Schulter geworfen und wirkte völlig ruhig, während der andere Sekundant, der jünger und blond war und den Tschako hielt, niedergeschlagen aussah. Dann kamen zwei Unteroffiziere, die sich bei jedem Schritt umdrehten, als ob die vielen Leute sie störten.

Von den Zwei Schlüsseln her riefen einige Husaren den Alten mit dem Säbel: »Rappel! He, Rappel!« Er war wohl ihr Fechtmeister, erwiderte aber nichts und drehte sich nicht einmal um.

Als die letzten zwei vorbeikamen, besann sich Friedrich Schulz darauf, dass er früher Feldwebel bei der Landwehr gewesen war, und rief von seinem Stuhl herunter:

»He, Kameraden, Kameraden!«

Einer blieb stehen.

»Was geht denn hier vor, Kamerad?«

»Tja, Alterchen, das war ein Säbelstoß zu Ehren von Fräulein Gretel, der Köchin im Roten Ochsen

»Aha.«

»Ja, ein Gegenstoß mit der Spitze und ohne Parade, denn die kam zu spät.«

»Wo hat's getroffen?«

»Zwei Fingerbreit oberhalb der rechten Brustwarze.«

Schulz schob die Lippe vor. Man sah ihm an, dass er stolz darauf war, eine Antwort erhalten zu haben. Alles drängte sich um die beiden und hörte zu.

»Ein böser Stoß«, sagte er, »sowas habe ich beim französischen Feldzug gesehen.«

Der Husar sah seine Kameraden in die Spitalgasse einbiegen, hob die Hand zum Ohr und sagte:

»Entschuldigen Sie mich.«

Er ging zu seinem Trupp zurück. Schulz ließ einen zufriedenen Blick über die Anwesenden gehen, setzte sich wieder und sagte:

»Als Soldat zieht man eben den Säbel, nicht wie die Bürgerlichen, die sich mit den Fäusten grün und blau prügeln.«

Er sah aus, als ob er sagen wollte: »Ich hab's schon hundertmal getan.«

Einige bewunderten ihn.

Doch die Mehrzahl – lauter vernünftige und friedliebende Leute – murmelten untereinander:

»Wie können Männer einander nur wegen einer Köchin umbringen? Das ist ja widerwärtig. Diese Gretel gehört aus der Stadt gejagt, wenn sie unter den Husaren bösartige Leidenschaften aufrührt.«

Fritz sagte nichts. Er sah nachdenklich aus, und seine Augen hatten einen merkwürdigen Glanz. Als der alte Rebbe sprach: »Da sieht man, wie Gottes Geschöpfe sich für nichtige Dinge massakrieren«, benahm er sich plötzlich merkwürdig.

»Was nennst du da nichtige Dinge, David?« rief er mit dröhnender Stimme. »Hat uns die Liebe nicht stets und überall zu den schönsten Taten und den edelsten Gedanken angeleitet? Ist sie nicht der Atem des Ewigen selbst, die Grundlage des Lebens, der Begeisterung, des Muts und der Hingabe? Das kann dir so passen, über die Quelle unseres Glücks und der Ehre der menschlichen Rasse herzuziehen. Reiß die Liebe aus dem Mann, und was bleibt ihm? Die Selbstsucht, der Geiz, der Suff, die Langeweile und die elendsten Instinkte. Was soll er noch Großes tun, was soll er Schönes sagen? Nichts, er würde bloß darüber nachdenken, wie er sich den Wanst füllt.«

Alle Anwesenden hatten sich vor Staunen über diesen Ausbruch herumgedreht. Hahn sah Fritz aus großen Augen über Schulz' Schulter hinweg an, und der renkte sich fast den Hals aus, um zu sehen, ob da wirklich Kobus redete, denn er traute seinen Ohren nicht.

Fritz achtete nicht darauf.

»Sag mal, David,« sprach er weiter und wurde dabei immer lebhafter, »wenn der große Dichterfürst Homer uns die Helden Griechenlands zeigt, die zu Hunderten in ihren Schiffchen abfahren, um eine schöne Frau zurückzuholen, die ihnen davongelaufen ist, die Meere überqueren und sich zehn Jahre lang mit den Asiaten gegenseitig massakrieren, um die Frau wiederzubekommen, glaubst du, er hätte es erfunden? Glaubst du, er hätte nicht die Wahrheit gesagt? Hat er seinen Ruhm als der größte aller Dichter nicht damit begründet, dass er das Größte und Erhabenste unter dem Himmel gerühmt hat – die Liebe! Und wenn man den Gesang eures Königs Salomo das Hohelied nennt, liegt das nicht ebenfalls daran, dass er die Liebe besingt, die edler, größer, tiefgreifender ist als alles andere im Herzen der Menschen? Wenn er im Hohelied sagt: ›Meine Freundin, du bist wie der gewölbte Sternenhimmel, lieblich wie Jerusalem, schrecklich wie die vorrückenden Heere mit ihren Feldzeichen voran Hld 6, 4.‹, will er damit nicht sagen, dass es nichts Schöneres, Unbesiegbareres und Süßeres als die Liebe gibt? Haben nicht alle eure Propheten dasselbe gesagt? Hat nicht seit Jesus Christus die Liebe die barbarischen Völker bekehrt? Macht sie nicht bereits mit einem einfachen rosafarbenen Band aus einer Bestie einen Ritter?

Wenn heutzutage alles kleiner, unscheinbarer oder unedler aussieht als früher, liegt das nicht daran, dass die Menschen die wahre Liebe nicht mehr kennen und wegen des Geldes heiraten? Nein, David, hör zu, ich sage und behaupte, dass die wahre und reine Liebe das einzige ist, was das Herz des Menschen ändern kann, das einzige, was ihn erhebt und es wert ist, dass man sein Leben dafür hergibt. Ich finde, dass diese Männer recht getan haben, als sie miteinander fochten, denn keiner von ihnen konnte auf seine Liebe verzichten, ohne zugleich zuzugeben, dass er ihrer unwürdig sei.«

»He!« schrie Hahn am anderen Tisch, »wie kannst du denn darüber reden? Du warst doch nie verliebt, also sprichst du wie ein Blinder über die Farben.«

Dieser Einwand ließ Fritz verstummen. Er sah Hahn mit glanzlosen Augen an, als ob er antworten wollte, und stammelte einige wirre Wörter, während er sein Glas austrank.

Da fingen einige an zu lachen. Sofort hob Kobus seinen dicken Kopf, und sein Haar sträubte sich, als ob es lebendig wäre. In einem seltsamen Ton rief er:

»Es ist richtig, ich war nie verliebt. Doch wenn ich das Glück gehabt hätte, verliebt zu sein, dann hätte ich mich lieber abschlachten lassen, als auf meine Geliebte zu verzichten, oder ich hätte den anderen vernichtet.«

»Ach Kobus,« rief Hahn in leicht spöttelndem Tonfall, während er die Karten mischte, »so wildwütig bist du doch gar nicht.«

»Nicht so wildwütig?« sagte Fritz und breitete die Arme aus. »Wir sind doch alte Freunde, nicht wahr, Hahn? Also, wenn ich verliebt wäre und auch nur den Eindruck hätte, dass du in Gedanken die Dame meiner Wahl begehrst... ich würde dich erwürgen!«

Er sprach mit geröteten Augen und sah nicht aus, als ob er scherze. Die anderen lachten auch nicht mehr.

»Außerdem,« fügte er hinzu und hob den Finger, »würde ich von der ganzen Stadt und dem Land ringsum Achtung für meine Geliebte verlangen, selbst wenn sie nicht von meinem Rang oder meiner Stellung wäre oder kein Vermögen hätte. Der geringste Tadel an ihr würde ein schreckliches Gemetzel auslösen.«

»Na,« sagte Hahn, »dann walte Gott, dass du dich nie verliebst, denn einige von Friedrich Wilhelms Husaren leben noch, und manch einer von ihnen wollte vielleicht sein Leben riskieren, wenn deine Geliebte schön wäre.«

Fritz' Augenbrauen zitterten.

»Das ist möglich«, sagte er und setzte sich wieder, denn er war aufgesprungen. »Stolz wäre ich darauf, denn es wäre mir eine Ehre, mich für eine so schöne Sache zu schlagen! Habe ich nicht recht, Christel?«

»Völlig recht, Herr Kobus«, sagte der bezechte Mennonit, »unsere Religion ist ein Bekenntnis des Friedens, aber damals, als ich in Orschel verliebt war – Gott vergebe mir! – wäre ich imstande gewesen, mich mit der Sense in der Hand um sie zu schlagen. Dank sei dem Himmel, dass es nicht zum Blutvergießen kam. Mir ist wohler, wenn ich mir nichts vorzuwerfen habe.«

Fritz erkannte, dass alle ihn beobachteten, und sah ein, dass er sich unvorsichtig benommen hatte. Vor allem der alte Rebbe David ließ ihn nicht aus den Augen und schien im Grund seiner Seele lesen zu wollen.

Als kurz darauf Christel zum zwanzigsten Mal gerufen hatte:

»Herr Kobus, es wird schon spät, und ich werde erwartet. Orschel und Susel sind gewiss schon beunruhigt.«

Da antwortete er endlich:

»Ja, es wird Zeit. Ich bringe Sie zu Ihrem Wagen.«

Er benutzte diesen Vorwand, um sich davonzumachen. Der Mennonit erhob sich und sagte:

»Wenn Sie lieber bleiben wollen, finde ich den Weg zur Herberge auch allein.«

»Nein, ich begleite Sie.«

Sie stiegen aus der Bank und gingen über den Platz. Etwa zur selben Zeit kehrte der alte David heim. Nachdem Vater Christel abgefahren war, ging Fritz aus Vorsicht nach Hause.

An jenem Tag bemerkte Surle beim Schlafengehen, dass der alte Rebbe wirres Zeug vor sich hinmurmelte, und das kam ihr merkwürdig vor.

»Was ist denn, David?« fragte sie ihn. »Seit dem Abendessen höre ich dich leise vor dich hinreden. Woran denkst du?«

»Schon gut, schon gut«, sagte er und zog sich die Bettdecke bis ans Bärtchen hinauf. »Ich meditiere über das Wort des Propheten: ›Ich war eifersüchtig um Heva, voll großer Eifersucht‹ und an dieses: ›In jenen Tagen werden seltsame Dinge geschehen, neuartige und frohe Dinge!‹«

»Hoffentlich hat er an uns gedacht, als er das sagte«, antwortete Surle.

»Amen«, sagte der alte Rebbe, »alles kommt zu dem, der warten kann. Schlaf gut.«


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