Fjodr Dostojewski
Schuld und Sühne
Fjodr Dostojewski

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VI

»Ich glaube es nicht! Das kann ich nicht glauben!« rief der bestürzte Rasumichin einmal über das andere und bemühte sich mit größter Energie, Raskolnikows Argumente zu widerlegen.

Sie näherten sich bereits dem Hotel garni von Bakalejew, wo Pulcheria Alexandrowna und Dunja sie schon lange erwarteten.

Rasumichin blieb im Eifer des Gespräches unterwegs alle Augenblicke stehen; er war schon allein dadurch verwirrt und erregt, daß sie zum ersten Male »darüber« unverblümt gesprochen hatten.

»Nun, dann glaube es nicht!« antwortete Raskolnikow mit kaltem, lässigem Lächeln. »Du hast, wie das deine Art ist, nichts gemerkt; aber ich habe jedes Wort auf die Waagschale gelegt.«

»Du bist argwöhnisch; darum hast du das getan . . . Hm . . . allerdings, das muß ich zugeben, Porfirijs Ton war recht seltsam; und nun besonders dieser Schuft, der Sametow! . . . Du hast recht, er hatte irgend etwas; aber warum, warum?«

»Er ist über Nacht zu einer andern Ansicht gekommen.«

»Aber es ist doch nicht möglich, nicht möglich! Wenn sie diesen hirnlosen Gedanken wirklich hätten, so würden sie sich aus aller Kraft bemühen, ihn zu verbergen und ihre Karten verdeckt zu halten, um dich nachher um so leichter zu fangen . . . Aber so wie jetzt – das wäre ja frech und unvorsichtig!«

»Wenn sie Tatsachen hätten, ich meine wirkliche Tatsachen, oder auch nur einigermaßen ins Gewicht fallende Verdachtsgründe, dann würden sie allerdings ihr Spiel zu verbergen suchen, in der Hoffnung, noch mehr zu gewinnen (übrigens hätten sie dann auch schon längst Haussuchung bei mir gehalten). Aber sie haben keine Tatsachen, keine einzige; alles ist Hirngespinst, alles läßt eine doppelte Deutung zu, die ganze Idee schwebt in der Luft – darum versuchen sie eine Überrumpelung durch Unverschämtheit. Vielleicht ist er auch selbst wütend darüber, daß er keine Tatsachen hat, und hat sich von seinem Ärger hinreißen lassen. Vielleicht aber hatte er dabei eine besondere Absicht . . . Er scheint ein kluger Mann zu sein . . . Vielleicht wollte er mich damit erschrecken, daß er zeigte, er wisse etwas. Da liegen eigenartige psychologische Fragen vor, Bruder . . . Übrigens ist es ekelhaft, dies alles zu erörtern. Wir wollen davon aufhören!«

»Ekelhaft, ja, und auch beleidigend, geradezu beleidigend! Ich kann es dir nachfühlen! Aber . . . da wir nun doch einmal jetzt mit klaren Worten darüber reden (und es ist gut, daß wir das endlich tun; ich freue mich darüber), so will ich dir nun offen bekennen, daß ich schon lange diesen Gedanken bei ihnen gespürt habe, diese ganze Zeit über, selbstverständlich nur wie etwas kaum Wahrnehmbares, am Boden Schleichendes. Aber wie können sie, auch nur in dieser Form, so etwas denken? Wie können sie sich erdreisten? Wie in aller Welt sind sie auf eine solche Vorstellung gekommen? Wenn du wüßtest, wie wütend ich war! Wie? Deswegen, weil ein armer Student, durch Armut und Hypochondrie mürbe geworden, unmittelbar vor dem Ausbruch einer schweren Krankheit mit Fieberphantasien stehend, einer Krankheit, die (wohl zu beachten!) vielleicht innerlich bereits begonnen hat, ein argwöhnischer, ehrliebender Mensch, der sich seines eigenen Wertes bewußt ist und der sechs Monate lang in seinem einsamen Winkel keinen Menschen gesehen hat – seine Kleider sind zerlumpt, seine Stiefel haben keine Sohlen; er steht vor allerlei Polizisten da und muß sich ihre Schimpferei gefallen lassen; dazu soll er noch eine Schuld, an die er mit keinem Gedanken mehr gedacht hat, bezahlen, einen verfallenen Schuldschein dieses Hofrats Tschebarow; ferner der üble Geruch der Farbe, dreißig Grad Reaumur, die eingeschlossene, drückende Luft, ein Haufen Menschen, die Erzählung von der Ermordung einer Person, bei der er noch kurz vorher gewesen war, und all das bei hungrigem Magen! Ja, wie soll einer dabei nicht in Ohnmacht fallen! Wie kann man darauf, darauf allein einen solchen Verdacht gründen! Donnerwetter! Ich verstehe, daß man sich darüber ärgern kann; aber an deiner Stelle, Rodja, würde ich ihnen allen ins Gesicht lachen oder noch besser: ihnen allen in die Visage spucken, aber kräftig, und dann würde ich noch nach allen Seiten ein paar Dutzend Ohrfeigen austeilen, mit Verstand, wie man Ohrfeigen stets verabreichen muß, und damit wäre die Sache erledigt. Scher dich nicht drum! Kopf hoch! Es ist eine Schande!«

›Das hat er aber wirklich vorzüglich auseinandergesetzt!‹ dachte Raskolnikow.

»Ich soll mich nicht darum scheren, sagst du? Und morgen ist wieder ein Verhör!« erwiderte er mit Bitterkeit. »Soll ich mich denn diesen Menschen gegenüber auf Erklärungen einlassen? Ich ärgere mich schon darüber, daß ich mich gestern in dem Restaurant zu einem Sametow herabgelassen habe . . .«

»Hol's der Teufel! Ich will selbst zu Porfirij hingehen und meinen lieben Verwandten mal energisch vornehmen. Er soll seinen Hirnkasten vor mir völlig ausräumen! Und diesen Sametow . . .«

›Endlich verfällt er auf den Richtigen!‹ dachte Raskolnikow.

»Halt!« rief Rasumichin plötzlich und packte ihn an der Schulter. »Halt! Du hast dich geirrt! Ich habe es mir überlegt: du hast dich geirrt! Wie kann denn das eine Falle gewesen sein? Du sagst, die Frage nach den Gesellen wäre eine Falle gewesen? Denk doch nur nach: wenn du die Tat begangen hättest, würdest du dich dann verraten und sagen, du hättest die Gesellen gesehen, und daß die Wohnung gestrichen wurde? Im Gegenteil: du würdest behaupten, nichts gesehen zu haben, auch wenn du etwas gesehen hättest. Wer wird sich denn durch Geständnisse selbst beschuldigen?«

»Hätte ich die Tat begangen, so würde ich unbedingt sagen, daß ich die Gesellen und die Wohnung gesehen hätte«, antwortete Raskolnikow nur ungern und mit sichtlichem Widerwillen.

»Aber warum würdest du denn gegen dich selbst aussagen?«

»Weil nur simple Bauern oder ganz unerfahrene Neulinge beim Verhör alles der Reihe nach schlankweg in Abrede stellen. Wer nur einigermaßen geistige Bildung und Erfahrung besitzt, der ist unbedingt darauf bedacht, alle äußerlichen Tatsachen, die er nicht aus der Welt schaffen kann, zuzugeben; nur erfindet er dafür andere Ursachen, er bringt eine selbstersonnene, besondere, überraschende Nuance hinein, die ihnen eine völlig andere Bedeutung verleiht und sie in eine ganz andere Beleuchtung rückt. Porfirij konnte darauf rechnen, daß ich, zum Zwecke größerer Glaubhaftigkeit, jedenfalls in dieser Weise antworten und jedenfalls sagen würde, ich hätte sie gesehen, und daß ich dabei irgend etwas zur Erklärung hinzufügen würde . . .«

»Dann hätte er dir allerdings sofort gesagt, daß zwei Tage vor der Tat keine Gesellen dagewesen sein könnten und daß du folglich gerade am Tage des Mordes zwischen sieben und acht Uhr dagewesen sein müßtest. So hätte er dich mittels dieser Kleinigkeit überrumpelt.«

»Er rechnete auch darauf, daß ich es mir in der Geschwindigkeit nicht würde überlegen können und mich gerade um der größeren Glaubwürdigkeit willen beeilen würde, zu antworten, und dabei vergessen würde, daß zwei Tage vor der Tat die Gesellen nicht da sein konnten.«

»Aber wie könnte man denn so etwas vergessen?«

»Das ist sehr leicht möglich! Gerade mittels solcher ganz geringfügigen Dinge lassen sich auch schlaue Leute am leichtesten überrumpeln. Je schlauer jemand ist, um so weniger argwöhnt er, daß man ihn mit einem so einfachen Mittel fangen werde. Dem Schlauesten Menschen muß man gerade mit dem einfachsten Mittel zu Leibe gehen. Porfirij ist gar nicht so dumm, wie du denkst . . .«

»Ein Schuft ist er, wenn er sich so benommen hat.«

Unwillkürlich mußte Raskolnikow lachen. Aber gleichzeitig erschien es ihm merkwürdig, mit welcher Lebhaftigkeit und mit welchem Eifer er diese letzte Erörterung durchgeführt hatte, während er doch bei dem ganzen vorhergehenden Teile des Gespräches nur mit finsterem Widerwillen, nur um des Zweckes willen, nur aus Notwendigkeit mitgeredet hatte.

›Ich fange an, Geschmack an derartigen Themen zu finden!‹ dachte er bei sich.

Aber fast im gleichen Augenblicke wurde er unruhig, als sei ihm ein unerwarteter, aufregender Gedanke gekommen. Seine Unruhe stieg immer mehr. Sie waren schon am Eingange zu dem Bakalejewschen Hotel garni angelangt.

»Geh allein hinein«, sagte Raskolnikow plötzlich. »Ich komme gleich wieder.«

»Wohin willst du denn noch? Wir sind ja schon da!«

»Ich muß noch einmal fort, dringend; ich habe noch etwas zu erledigen . . . In einer halben Stunde bin ich wieder zurück . . . Sage es denen da drin.«

»Na, wenn du durchaus willst; aber ich gehe mit!«

»Willst du mich auch noch martern!« rief Raskolnikow mit so bitterer Gereiztheit im Tone und solcher Verzweiflung im Blicke, daß Rasumichin erstaunt die Arme sinken ließ. Er blieb noch ein Weilchen auf den Stufen vor der Haustür stehen und sah mit finsterer Miene, wie jener schnellen Schrittes nach der Gasse zu ging, in der er wohnte. Schließlich biß er die Zähne zusammen, ballte die Fäuste, schwur, er wolle heute noch den ganzen Porfirij wie eine Zitrone ausquetschen, und ging dann hinauf, um Pulcheria Alexandrowna, die sich schon über das lange Ausbleiben der beiden ängstigte, zu beruhigen.

Als Raskolnikow bei seinem Hause anlangte, waren seine Schläfen feucht von Schweiß, und er atmete nur mühsam. Eilig lief er die Treppe hinauf, ging in sein unverschlossenes Zimmer und legte sogleich von innen den Riegel vor. Dann stürzte er erschreckt und wie von Sinnen nach jener Ecke hin, zu dem Loch in der Tapete, wo vorher die Pfandstücke versteckt gewesen waren, steckte die Hand hinein, scharrte einige Minuten lang sorgsam in dem Loche umher und betastete alle Winkel und Falten der Tapete. Als er nichts gefunden hatte, stand er auf und holte tief Atem. Kurz vorher nämlich, während er sich bereits der Haustür von Bakalejew näherte, hatte er sich plötzlich eingebildet, es könnte irgendein Wertgegenstand, irgendein goldenes Kettchen etwa oder auch ein Hemdknöpfchen oder sogar ein Stück Papier, in das sie eingewickelt waren, mit einer Notiz von der Hand der alten Frau, ihm damals auf irgendeine Weise entglitten sein und sich in einer Ritze verkrochen haben, und es könnte dies dann auf einmal als überraschender, unwiderleglicher Beweis gegen ihn ans Licht kommen.

Er stand tief in Gedanken verloren da, und ein seltsames, demütiges, gedankenloses Lächeln spielte um seine Lippen. Schließlich griff er nach seiner Mütze und ging still aus dem Zimmer. Seine Gedanken gerieten in Verwirrung. In sich gekehrt, trat er unter den Torweg.

»Da ist ja der Herr selbst!« rief eine laute Stimme.

Er hob den Kopf.

Der Hausknecht stand an der Tür seiner Kammer und wies mit dem Finger gerade auf ihn, um ihn einem Manne von kleiner Statur zu zeigen, der wie ein Kleinbürger aussah und eine Art Schlafrock und Weste trug, so daß er von weitem große Ähnlichkeit mit einem alten Weibe hatte. Sein Kopf, auf dem eine schmierige Mütze saß, hing tief herunter, und die ganze Gestalt war wie verkrümmt. Das welke, runzlige Gesicht deutete darauf hin, daß er wohl fünfzig Jahre alt sein mochte; die kleinen, tränenden Augen hatten einen ingrimmigen, strengen, mißvergnügten Blick.

»Was gibt es?« fragte Raskolnikow und trat zu dem Hausknechte hin.

Der Kleinbürger schielte unter den Brauen nach ihm hin und nahm sich Zeit, ihn starr und aufmerksam zu betrachten; dann drehte er sich langsam um und ging, ohne ein Wort zu sagen, aus dem Torwege auf die Straße.

»Ja, was gibt es denn?« rief Raskolnikow.

»Da fragte einer, ob hier ein Student wohnte, und er nannte Ihren Namen und wollte wissen, bei wem Sie wohnten. Da kamen Sie gerade herunter, und ich zeigte Sie ihm; aber er ist wieder weggegangen. Na, so was!«

Auch der Hausknecht war einigermaßen verwundert, indes nicht übermäßig, und nach kurzem Besinnen drehte er sich um und ging wieder in seine Kammer.

Raskolnikow eilte dem Kleinbürger nach und erblickte ihn auch sogleich, wie er auf der andern Seite der Straße mit demselben gleichmäßigen, langsamen Schritte wie vorher dahinging; die Augen hielt er auf den Erdboden gerichtet, als ob er über etwas nachsänne. Er hatte ihn bald eingeholt, ging aber eine Weile hinter ihm her; endlich trat er neben ihn und sah ihm von der Seite her ins Gesicht. Dieser bemerkte ihn sofort, warf ihm einen schnellen Blick zu, schlug dann aber wieder die Augen nieder, und so gingen sie etwa eine Minute lang nebeneinander her, ohne ein Wort zu reden.

»Sie haben sich nach mir bei dem Hausknecht erkundigt?« sagte Raskolnikow endlich, aber merkwürdig leise.

Der Kleinbürger gab ihm keine Antwort und blickte ihn nicht einmal an. Beide schwiegen wieder.

»Was wollen Sie denn von mir? . . . Erst kommen Sie und fragen nach mir, . . . und nun schweigen Sie . . . Was soll denn das bedeuten?« Die Stimme gehorchte ihm nicht recht, und die Worte wollten gar nicht klar und deutlich klingen.

Diesmal hob der Kleinbürger den Kopf und sah Raskolnikow mit haßerfülltem, finsterem Blicke an.

»Mörder!« sagte er auf einmal leise, aber klar vernehmlich.

Noch immer ging Raskolnikow neben ihm. Die Beine wurden ihm auf einmal entsetzlich schwach, ein Frostgefühl lief ihm über den Rücken, und das Herz schien einen Augenblick lang auszusetzen; dann begann es plötzlich so heftig zu pochen, als hätte es sich in seiner Brust losgerissen. So gingen sie etwa hundert Schritte, wieder völlig stumm, einer neben dem andern.

Der Kleinbürger sah ihn nicht an.

»Aber wie können Sie . . . wie können Sie so etwas sagen? Wer ist ein Mörder?« murmelte Raskolnikow kaum hörbar.

»Du bist ein Mörder!« erwiderte jener noch deutlicher und nachdrücklicher, mit dem Lächeln eines triumphierenden Feindes, und blickte wieder unverwandt in Raskolnikows bleiches Gesicht und in seine erstorbenen Augen.

Beide waren nun zu einer Straßenkreuzung gelangt. Der Kleinbürger bog in die links abzweigende Straße ein und ging weiter, ohne sich umzublicken. Raskolnikow blieb auf dem Flecke stehen und sah ihm lange nach. Er sah, wie jener, nachdem er schon etwa fünfzig Schritt weiter gegangen war, sich umdrehte und ihn, der immer noch regungslos an derselben Stelle stand, anblickte. Seine Gesichtszüge konnte Raskolnikow nicht mehr deutlich unterscheiden; aber es schien ihm, als stehe auf seinem Gesichte auch diesmal jenes Lächeln eines kalten Hasses und höhnischen Triumphes.

Mit langsamen, matten Schritten, schlotternden Knien und einem heftigen Frostgefühl kehrte Raskolnikow nach seinem Hause zurück und stieg zu seinem Kämmerchen hinauf. Er nahm die Mütze ab, legte sie auf den Tisch und blieb etwa zehn Minuten lang regungslos daneben stehen. Dann legte er sich ganz erschöpft auf das Sofa und streckte sich mit leisem, schmerzlichem Stöhnen auf ihm aus; seine Augen waren geschlossen. So lag er wohl eine halbe Stunde.

Er dachte an nichts. Das heißt: etwas, was mit Gedanken oder vielmehr mit Bruchstücken von Gedanken Ähnlichkeit hatte, war in seinem Kopfe vorhanden, Vorstellungen ohne Ordnung und Zusammenhang; da waren Gesichter von Leuten, die er gesehen hatte, als er noch Kind war, oder mit denen er irgendwo nur ein einziges Mal zusammengetroffen war und an die er unter andern Umständen nie mehr gedacht haben würde; der Glockenturm der W . . . -schen Kirche; das Billard in einem Restaurant und ein Offizier am Billard, der Zigarrengeruch in einem Tabaksladen im Souterrain, eine Kneipe, eine Hintertreppe, ganz dunkel, ganz mit Spülicht begossen und mit Eierschalen bestreut, und irgendwoher drang das sonntägliche Geläut der Kirchenglocken an sein Ohr . . . Die Gegenstände wechselten einander ab und drehten sich wie im Wirbel umher. Manche Vorstellungen gefielen ihm sogar, und er hätte sie gern festgehalten; aber sie erloschen wieder. Meistens empfand er einen beklemmenden Druck im Innern, der aber nicht allzu stark war; zeitweilig war ihm sogar ganz wohl zumute . . . Ein leises Frösteln wollte nicht vorübergehen, und auch dies war eine beinahe angenehme Empfindung.

Er hörte Rasumichins eilige Schritte und seine Stimme; aber er schloß die Augen und stellte sich schlafend. Rasumichin öffnete die Tür und blieb eine Weile überlegend auf der Schwelle stehen. Dann trat er leise ins Zimmer und näherte sich vorsichtig dem Sofa. Raskolnikow hörte Nastasjas flüsternde Stimme:

»Weck ihn nicht auf; laß ihn sich ausschlafen; essen kann er auch nachher noch.«

»Du hast ganz recht«, antwortete Rasumichin.

Beide gingen vorsichtig hinaus und machten die Tür zu. Es verging noch eine halbe Stunde. Raskolnikow öffnete die Augen, drehte sich wieder auf den Rücken und legte die Hände unter den Kopf . . .

›Wer war das? Wer ist dieser Mensch, der auf einmal wie aus der Erde gewachsen dastand? Wo ist er gewesen, und was hat er gesehen? Er hat alles gesehen, das ist zweifellos. Wo hat er damals gestanden, und von wo aus hat er es gesehen? Warum erscheint er erst jetzt, als ob er aus dem Boden gewachsen sei? Und wie hat er es sehen können – war das denn überhaupt möglich? . . . Hm . . .‹, fuhr Raskolnikow fort, es überlief ihn kalt, und er fuhr zusammen, ›aber das Etui, das Nikolai hinter der Tür fand: an diese Möglichkeit hatte ich doch auch nicht gedacht. Indizien? Das winzigste Pünktchen übersieht man – und das Indizium wird pyramidengroß. Eine Fliege ist umhergeflogen und hat es gesehen! Ist es etwa auf die Art zu erklären?‹

Und er wurde sich mit einer Art von Ekel bewußt, wie schwach, körperlich schwach, er geworden war.

›Das mußte ich doch vorher wissen‹, dachte er mit bitterem Lächeln. »Und wie habe ich nur, wenn ich mich kannte und ahnte, in welcher Verfassung ich nach der Tat sein würde, es wagen können, ein Beil zu nehmen und mich mit Blut zu besudeln! Es war meine Pflicht, das im voraus zu wissen . . . Ach, und ich habe es ja auch im voraus gewußt!« flüsterte er in Verzweiflung.

Zuweilen blieb er hartnäckig an einem Gedanken haften.

›Nein, jene Menschen waren aus anderm Stoff geschaffen als ich. Ein wahrer Herrscher, dem alles erlaubt ist, zerstört Toulon, richtet in Paris ein Blutbad an, vergißt eine Armee in Ägypten, opfert eine halbe Million Menschen in dem Feldzuge gegen Rußland und setzt sich in Wilna durch ein Wortspiel darüber hinweg; und ein solcher Mann wird noch nach seinem Tode wie ein Abgott verehrt; man sieht also auch alles, was er getan hat, für erlaubt an. Nein, solche Menschen sind offenbar nicht von Fleisch und Blut, sondern von Erz!‹

Ein plötzlicher Nebengedanke brachte ihn fast zum Lachen.

›Napoleon, die Pyramiden, Waterloo – und eine verhutzelte, häßliche alte Registratorswitwe, eine Wucherin mit einer roten Truhe unter dem Bette; na, wie soll jemand dies alles verdauen können, zum Beispiel Porfirij Petrowitsch! . . . Wie sollten sie es auch verdauen! . . . Ihr ästhetisches Gefühl sträubt sich ja dagegen. »Wie wird denn ein Napoleon«, würden sie sagen, »unter das Bett eines alten Weibes kriechen!« Ach, Unsinn!‹

Mitunter fühlte er, daß er wie im Fieber phantasiere; er geriet in einen krankhaft erregten Zustand.

›Die Alte, die ist dabei ganz gleichgültig!‹ dachte er in seinem fieberheißen, oft unterbrochenen Gedankengange. ›Die Tötung der Alten war vielleicht ein Fehler; aber darum handelt es sich jetzt nicht! Die Tötung der Alten war nur eine krankhafte Verirrung von mir, . . . ich wollte so schnell wie möglich über die Hindernisse hinwegschreiten. . . . Ich habe nicht einen Menschen getötet; ein falsches Prinzip habe ich getötet! Das falsche Prinzip habe ich zwar getötet; aber über die Hindernisse bin ich doch nicht hinweggeschritten; ich bin auf dieser Seite geblieben . . . Nur zu töten habe ich verstanden! Und auch das habe ich nicht verstanden, wie sich jetzt herausstellt . . . Das falsche Prinzip hätte ich getötet? Warum hat eigentlich vorhin der dumme Rasumichin so auf die Sozialisten geschimpft? Das ist ja ein fleißiges betriebsames Volk; sie beschäftigen sich mit dem »allgemeinen Glücke«. Nein, einmal lebe ich nur und nie bekomme ich ein zweites Leben wieder; auf das »allgemeine Glück« zu warten, habe ich keine Lust. Ich will auch für mich selbst leben; sonst ist es schon das beste, gar nicht zu leben. Wie stimmt aber dazu das Verschenken des Geldes? Ich hatte einfach keine Lust, an einer hungernden Mutter vorüberzugehen und meinen Rubel in der Tasche festzuhalten, in Erwartung des »allgemeinen Glückes«. »Wir tragen«, so sagen diese Menschen, »Bausteine zu dem Gebäude des allgemeinen Glückes zusammen und empfinden davon eine innere Befriedigung.« Haha! Warum seid ihr denn an mir vorübergegangen? Ich lebe ja doch nur einmal und will doch auch . . . Ach was! Vom ästhetischen Standpunkte aus bin ich eine Laus und mehr nicht‹, fügte er auf einmal hinzu und lachte dabei wie ein Irrsinniger. ›Ja, ich bin wirklich eine Laus‹, fuhr er fort, indem er sich in grimmiger Selbstverhöhnung an diesen Gedanken anklammerte, in ihm herumwühlte, mit ihm spielte und sich an ihm vergnügte, ›und zwar erstens schon allein deshalb, weil ich jetzt darüber philosophiere, daß ich eine Laus bin; zweitens, weil ich einen ganzen Monat lang die allgütige Vorsehung belästigt habe, indem ich sie als Zeugin dafür anrief, daß ich die Tat nicht um meines eigenen, persönlichen Vorteils willen unternähme, sondern im Hinblick auf ein herrliches, schönes Ziel, ha-ha! Drittens, weil ich mir vorgenommen hatte, bei der Ausführung der Tat auf rechnerischer Grundlage möglichste Gerechtigkeit in Maß und Gewicht zur Anwendung zu bringen: von allen Läusen suchte ich die allernutzloseste aus und beschloß, ihr nach der Tötung nur gerade soviel wegzunehmen, als ich zu meinem ersten Schritte nötig hätte, nicht mehr und nicht weniger (das übrige mochte dann also auf Grund des Testamentes dem Kloster zufallen, ha-ha!). Und schließlich bin ich deshalb eine Laus‹, fügte er zähneknirschend hinzu, ›weil ich selbst vielleicht noch garstiger und ekelhafter bin als die getötete Laus und schon im voraus ahnte, daß ich mir dies sagen würde, nachdem ich sie würde getötet haben! Ist das nicht die entsetzlichste Lage, die sich denken läßt? Wie gemein, wie unwürdig das alles ist! . . . Oh, jetzt verstehe ich den »Propheten«, mit dem Säbel in der Hand, hoch zu Roß: Allah befiehlt, und du, zitternde Kreatur, gehorche! Er ist in seinem Rechte, ganz in seinem Rechte, der »Prophet«, wenn er irgendwo quer über die Straße eine tüchtige Batterie aufstellt und nun losschießt auf Gerechte und Ungerechte, ohne sich auch nur zu einer Erklärung herabzulassen! Gehorche, zitternde Kreatur, und erdreiste dich nicht, Wünsche zu hegen; denn das steht dir nicht zu! . . . Oh, nie kann ich es dieser Alten verzeihen, daß sie die Ursache meiner Leiden geworden ist!‹

Seine Haare waren feucht von Schweiß, die bebenden Lippen glühend und ausgetrocknet; den starren Blick hielt er auf die Decke des Zimmers geheftet.

›Meine Mutter, meine Schwester – wie lieb habe ich sie gehabt! Warum hasse ich sie jetzt? Ja, ich hasse sie; physisch hasse ich sie; ich kann es nicht ertragen, sie um mich zu sehen . . . Ich erinnere mich, daß ich vorhin zu meiner Mutter hintrat und sie küßte . . . Sie zu umarmen und dabei zu denken: wenn sie es wüßte, so . . . Sollte ich es ihr etwa damals sagen? Das hätte mir ganz ähnlich gesehen . . . Hm! »Sie« muß wohl in gleicher Gemütsverfassung sein wie ich‹, fügte er hinzu; er vermochte nur noch mit großer Anstrengung zu denken und kämpfte gegen den Fieberwahn an, der sich seiner bemächtigen wollte. ›Oh, wie ich jetzt das alte Weib hasse! Ich glaube, ich könnte sie noch einmal ermorden, wenn sie wieder erwachte! Die arme Lisaweta! . . . Warum mußte sie auch dazukommen! . . . Es ist doch sonderbar: warum denke ich denn an sie fast gar nicht, als ob ich sie nicht auch ermordet hätte? . . . Lisaweta, Sonja! Ihr armen, schüchternen Mädchen mit den sanften Augen . . . Ihr lieben Wesen! . . . Warum weinen sie nicht? Warum stöhnen sie nicht? . . . Sie geben alles hin, . . . und sie blicken so sanft und still . . . Sonja, Sonja! Du stille Sonja!‹

Das Bewußtsein schwand ihm. Es schien ihm merkwürdig, daß er sich auf einmal auf der Straße befand, ohne sich erinnern zu können, wie er dorthin gekommen sei. Es war schon später Abend. Die Dämmerung wurde immer dunkler; der Vollmond gewann immer mehr an Glanz; aber in der Luft lag eine ganz besondere Schwüle. Scharen von Menschen bewegten sich auf den Straßen; Handwerker und Arbeiter eilten nach Hause; andere gingen spazieren; es roch nach Kalk, Staub und Pfützen. Raskolnikow schritt traurig und sorgenvoll einher: er erinnerte sich recht wohl, daß er zu irgendeinem bestimmten Zwecke fortgegangen sei, daß er notwendig und eilig etwas tun müsse; aber was das nun eigentlich war, hatte er vergessen. Plötzlich blieb er stehen und sah, daß auf der andern Seite der Straße ein Mann auf dem Trottoir stand und ihm winkte. Er ging quer über die Straße zu ihm hin; aber auf einmal drehte sich dieser Mann um und ging, als wäre nichts gewesen, mit gesenktem Kopfe weiter, ohne sich nach ihm umzusehen, gerade wie wenn er ihm gar nicht gewinkt hätte. ›Hat er mir auch wirklich gewinkt?‹ dachte Raskolnikow, eilte ihm jedoch nach. Als er nur noch etwa zehn Schritte von ihm entfernt war, erkannte er ihn und erschrak: es war der Kleinbürger von vorhin, in demselben Schlafrocke und mit derselben gekrümmten Haltung. Raskolnikow folgte ihm von weitem; das Herz pochte ihm heftig; sie bogen in eine Querstraße ein – der andere wandte sich noch immer nicht um. ›Ob er wohl weiß, daß ich ihm folge?‹ dachte Raskolnikow. Der Kleinbürger trat in den Torweg eines großen Hauses. Raskolnikow ging, so schnell er konnte, zu dem Torwege hin und blickte hinein, ob er sich nicht umsehen und ihm zuwinken würde. Und wirklich, als jener den ganzen Torweg durchschritten hatte und schon auf den Hof hinaustrat, drehte er sich plötzlich um, und es war wieder, als ob er ihm winkte. Raskolnikow eilte sofort durch den Torweg hindurch; aber der Kleinbürger war auf dem Hofe nicht mehr zu sehen. Also mußte er gleich die erste Treppe hinaufgegangen sein. Raskolnikow stürzte ihm nach. In der Tat waren zwei Treppen höher noch gleichmäßige, langsame Schritte vernehmbar. Merkwürdig: die Treppe kam ihm so bekannt vor! Da war das Fenster im Hochparterre; melancholisch und geheimnisvoll drang das Mondlicht durch die Scheiben; da war auch schon der erste Stock. Ah, das war ja dieselbe Wohnung, in der damals die Malergesellen arbeiteten . . . Wie war es nur möglich gewesen, daß er das Haus nicht sofort wiedererkannt hatte! Die Schritte des vorangehenden Mannes waren jetzt nicht mehr zu hören: ›also ist er stehengeblieben, oder er hat sich irgendwo versteckt‹, sagte sich Raskolnikow. Da war der zweite Stock; sollte er noch weitergehen? Und was für eine lautlose Stille da herrschte, ordentlich zum Fürchten . . . Aber er ging weiter. Das Geräusch seiner eigenen Schritte erschreckte und ängstigte ihn. Gott, wie dunkel! Der Kleinbürger hatte sich gewiß hier irgendwo in einem Winkel versteckt. Ah! Die Eingangstür der einen Wohnung stand sperrangelweit offen; er überlegte einen Augenblick und trat dann hinein. Im Vorzimmer war es sehr dunkel und öde; keine Menschenseele war zu spüren; die Sachen schienen alle weggeschafft zu sein. Leise, auf den Zehen, ging er in das Wohnzimmer: das ganze Zimmer war vom Mondlicht hell übergossen; alles war hier noch ebenso wie früher: die Stühle, der Spiegel, das gelbe Sofa und die eingerahmten Bilder. Der große, runde, kupferrote Mond blickte gerade in die Fenster hinein. ›Diese tiefe Stille rührt wohl vom Monde her‹, dachte Raskolnikow, ›er gibt jetzt gewiß gerade ein Rätsel auf.‹ Er blieb stehen und wartete, wartete lange, und je stiller der Mond war, um so heftiger klopfte ihm das Herz; es verursachte geradezu Schmerzen. Und immer noch diese Stille. Plötzlich ertönte eine Sekunde lang ein trockenes Knacken, als ob jemand einen Holzspan zerbräche; dann wurde wieder alles still. Eine Fliege, die aufgewacht war, stieß beim Herumfliegen an die Fensterscheibe und summte kläglich. In demselben Augenblicke erblickte er in einer Ecke, zwischen einem kleinen Schränkchen und dem Fenster, einen Gegenstand, der wie ein an der Wand hängender Frauenmantel aussah. ›Wozu hängt da ein Mantel?‹ dachte er. ›Der war doch früher nicht da.‹ Er trat leise heran und erriet, daß sich jemand hinter dem Mantel versteckt hatte. Vorsichtig zog er mit der Hand den Mantel weg und sah, daß da ein Stuhl stand, und auf dem Stuhle in der Ecke saß die Alte, ganz zusammengekrümmt und mit gesenktem Kopfe, so daß er das Gesicht überhaupt nicht sehen konnte; aber sie war es, da konnte kein Zweifel sein. Eine Weile blieb er vor ihr stehen; ›sie fürchtet sich‹, dachte er; dann zog er sachte das Beil aus der Schlinge und schlug die Alte auf den Scheitel, einmal und noch einmal. Aber merkwürdig: sie rührte sich gar nicht bei den Schlägen, wie wenn sie von Holz wäre. Er erschrak, beugte sich näher über sie und wollte sie genauer ansehen; aber sie ließ den Kopf noch tiefer herabsinken. Da bückte er sich ganz auf den Boden und blickte ihr von unten ins Gesicht; aber was er sah, ließ ihn vor Entsetzen erstarren: die Alte saß da und lachte, sie schüttelte sich ordentlich vor Lachen; aber sie lachte ganz still und unhörbar und gab sich aus aller Kraft Mühe, daß nichts davon zu vernehmen sein möchte. Auf einmal kam es ihm vor, als ob die nach dem Schlafzimmer führende Tür ein ganz klein wenig sich öffnete und auch dort gelacht und geflüstert würde. Da überkam ihn eine grimmige Wut: er begann die Alte aus Leibeskräften auf den Kopf zu schlagen; aber mit jedem Schlage des Beiles ertönte das Lachen und Flüstern aus dem Schlafzimmer immer lauter und deutlicher, und die Alte wackelte vor Lachen mit dem ganzen Leibe hin und her. Er stürzte hinaus, um davonzulaufen; aber da war das ganze Vorzimmer schon voll Menschen, die Tür nach der Treppe stand weit offen, und auf dem Treppenflur, auf der Treppe und weiter abwärts – überall Menschen, Kopf an Kopf; alle blickten nach ihm hin, aber alle suchten das zu verheimlichen, warteten und schwiegen! . . . Das Herz zog sich ihm krampfhaft zusammen; er konnte die Beine nicht rühren, sie waren wie am Boden festgewachsen . . . Er wollte aufschreien und – erwachte.

Er holte tief und schwer Atem; aber seltsamerweise schien der Traum noch fortzudauern: seine Stubentür stand weit offen, und auf der Schwelle stand ein ihm gänzlich unbekannter Mann und betrachtete ihn aufmerksam.

Raskolnikow hatte die Augen noch nicht ganz geöffnet und schloß sie nun sofort wieder. Er lag auf dem Rücken und rührte sich nicht.

›Ist das noch eine Fortsetzung des Traumes oder Wirklichkeit?‹ dachte er und hob ein ganz klein wenig, unmerklich die Wimpern, um hinzusehen; der Unbekannte stand noch immer auf demselben Flecke und blickte ihn an.

Nun trat er vorsichtig über die Schwelle, machte die Tür sachte hinter sich zu, ging an den Tisch, wartete etwa eine Minute lang, wobei er kein Auge von ihm wandte, und setzte sich still, ohne jedes Geräusch, auf einen Stuhl neben dem Sofa; seinen Hut legte er neben sich auf den Boden, stützte sich mit beiden Händen auf seinen Spazierstock und legte das Kinn auf die Hände. Er war offenbar darauf gefaßt, lange warten zu müssen. Soweit Raskolnikow das durch die blinzelnden Wimpern sehen konnte, war es ein nicht mehr junger, kräftig gebauter Mann mit dichtem, hellem, fast weißem Barte.

Es vergingen etwa zehn Minuten. Es war noch hell, wollte aber schon Abend werden. Im Zimmer herrschte vollständige Stille. Selbst von der Treppe her drang kein Laut herein. Nur eine große Fliege summte umher und prallte mitunter gegen die Fensterscheiben. Endlich wurde dem daliegenden Raskolnikow dieser Zustand unerträglich: er richtete sich auf und setzte sich auf dem Sofa aufrecht hin.

»Nun, so reden Sie doch; was wünschen Sie?«

»Das habe ich doch gewußt, daß Sie nicht schliefen, sondern sich nur so stellten«, antwortete der Unbekannte in eigentümlichem Tone und lachte ruhig dabei. »Gestatten Sie, daß ich mich vorstelle: Arkadij Iwanowitsch Swidrigailow . . .«


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