Conrad Ferdinand Meyer
Jürg Jenatsch
Conrad Ferdinand Meyer

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Dreizehntes Kapitel

Der Wald rötete sich an den Halden und die geleerten Fruchtbäume verstreuten leise ihre goldenen Blätter, als in den letzten sonnigen Tagen der hart entbehrte Beichtiger der Frauen von Cazis nach langem Fernsein aus Mailand wieder ins Domleschg zurückkehrte. Pater Pancraz hatte die Herstellung seines Klosters in Almens, für die er sich bei den Vertragsverhandlungen in Mailand verwendete, nicht erlangt; aber er brachte andere wundersame und hocherfreuliche Nachrichten. Schon am Abende nach seiner Ankunft begab er sich nach Riedberg und begehrte eine Unterredung mit dem Fräulein, dem er mit freudeglänzenden Augen erzählte, seine Exzellenz der Herr General Jenatsch, der frühere Todfeind ihrer gut katholischen Familie, sei vor einem Monate, nachdem er die Generalbeichte seiner Sünden abgelegt und vollständige Absolution erhalten, in den mütterlichen Schoß der alleinseligmachenden Kirche zurückgekehrt.

Bei diesem Berichte schaute er das Fräulein triumphierend an. Er schien ihr Schicksal mit diesem erfreulichen Ereignisse in Zusammenhang zu bringen und anzunehmen, mit allen übrigen Freveln und Sünden sei durch diesen großen Akt der Buße auch der Tod ihres Vaters vom Gewissen des Mörders abgewaschen und vor Gott und Menschen gesühnt. Sie aber erbleichte, und als er eine Antwort der Schweigenden mit schlauen erwartungsvollen Blicken entgegensah, sagte sie endlich, sich fassend: »Das ist ein so unerhörtes Wunder der göttlichen Gnade, daß ich ihr dafür nur auf eine Weise meinen Dank zu bezeugen weiß, – wenn ich bei den Frauen in Cazis den Schleier nehme.« – Eine Antwort, welche die langgeschulte Menschenkenntnis des Paters zu Schanden machte. Er hatte es sich leichter gedacht, das, wie er wohl wußte, seit Jahren an Jenatsch hangende Gemüt Lucretias von einer alten Rachepflicht zu befreien, die dem praktischen Manne, wenn er sie auch nicht gerade verwarf und der ehrwürdigen Landessitte gemäß achtete, doch, besonders in diesem Falle, mit der christlichen Liebe und weltlichen Klugheit unvereinbar erschien.

Lucretia war über die Mitteilung des Paters erschrocken. Daß es Jenatsch mit der Abschwörung seines protestantischen Glaubens ein Ernst sei, das, wußte sie, war unmöglich. Es kam ihr vor, als habe er damit seine erste, innerste Überzeugung verleugnet, als sei er sich nun ganz untreu geworden und habe sein Selbst vernichtet. Und was hatte ihn dazu vermocht? Konnte er diese unlautere Tat mit seiner Liebe zu Bünden entschuldigen und wie seine Untreue an Herzog Rohan als eine Notwendigkeit seines Schicksals darstellen?

Was immer ihn dazu getrieben, es konnten nur Rücksichten und Berechnungen sein, denen der Jürg von ehedem unzugänglich gewesen wäre.

Immerhin war eine Schranke zwischen ihm und ihr, deren sich ihr schwaches Herz zuletzt noch getröstet hatte, damit gefallen.

 

Hoher Schnee bedeckte das stille Tal und lastete auf Dach und Turm des Schlosses Riedberg. Da verlautete gegen Ende Jenner, der feste Friede mit Spanien-Österreich, der Bündens alte Grenzen und Freiheiten herstelle, sei endlich abgeschlossen, dank der alles berechnenden Klugheit und eisernen Beharrlichkeit des größten Mannes, den das Land je besessen, Jürg Jenatsch habe das Bündnis im Spätsommer mit dem Herzog Serbelloni in Mailand beraten und die Ratifikation der Höfe von Wien und Madrid sei zögernd, aber noch vor Jahresende dort eingetroffen. Es wurde bekannt gemacht, Bündens Gesandter werde in den nächsten Wochen in Chur einziehen und das mit den Bändern und Riegeln vorsichtiger Klauseln gegen jede Anfechtung gewahrte und mit den kaiserlichen und königlichen Unterschriften und Sigillen bekräftigte Dokument in feierlicher Sitzung den Räten von Bünden überreichen.

 

In den ersten Tagen des Februar war Tauwetter eingetreten. Der Föhn brauste durch die Schluchten der Viamala und stöhnte und pfiff um die alten Mauern von Riedberg. Die Luft war lau, als wollte der Frühling vorzeitig ins Land brechen, aber schwer drohende Wolken bedeckten den Himmel und unheimlich klang in der Nacht das Rieseln des schmelzenden Schnees und das Brausen der übermächtigen, durch das sternlose Dunkel eilenden Bäche.

Lucretia stand am Fenster und ihr Blick bemühte sich, die Nebel zu durchdringen, die längs der Falten des Heinzenberges krochen und über das jenseitige Rheinufer und die Heerstraße wie graue Schleier herabhingen. Es bewegte sich darin ein langer, unterbrochener Zug, und ferner verwirrter Lärm drang in einzelnen Tönen zu ihr herüber. Sprengende Reitergruppen ließen sich erraten und leises Schellengeklingel der Lasttiere wurde vom Winde herübergeweht.

Das konnte nur der als Überbringer der Friedensurkunde nach Chur ziehende Jenatsch sein! Doch immer und immer bewegte es sich von neuem in den Nebeln und jetzt schien ein Teil des zurückgebliebenen Trosses, da wo die Straße nach Riedberg sich abzweigt, vom Zuge sich zu trennen und die Richtung nach dem Schlosse einzuschlagen.

Sollte er es wagen, Lucretia auf seinen Triumphzug, der Welt zum Schauspiel, abholen, sie mitführen zu wollen als seine schwierigste Beute!

Doch nein, – er war voraus. Sie hatte durch eine Lücke der Nebelwolken seinen glänzend geschirrten Rappen vorüberblitzen sehn und ihr war vorgekommen, das Tanzen des Pferdes und eine Handbewegung des Reiters könnte einen Gruß für sie bedeuten.

Der Nebelstaub verwandelte sich unterdessen in Regen; die Pferde auf der Riedbergerstraße aber tauchten jetzt bei einer Wendung ganz nahe zwischen den feuchten Wiesen auf. Es war des Fräuleins Vetter Rudolf, diesmal mit einem für seine bedrängten Umstände zahlreichen Geleite berittener Knechte, der sein Gastrecht im festen Hause seines Oheim geltend machte. Die meisten seiner Leute zeigten ein verdächtiges und unsauberes Aussehen. Er mochte sie, nach ihrer Statur und Bewaffnung zu urteilen, in den nach Süden abfallenden Tälern Graubündens geworben haben. Nur einen in der Rotte sicherlich nicht. Es war ein wahrer Riese, derb von Gliedern und rot von Gesichtsfarbe, in dem Lucretia einen wegen seiner sprichwörtlichen Körperstärke weithin gefürchteten Raufbold, den Wirtssohn von Splügen, erkannte. Er hatte sich gegen den Regen eine Bärenhaut wie einen Haubenmantel übergehängt und blickte unter der Schnauze und den Ohren des erlegten Ungetüms wie ein tierischer Waldmensch hervor.

Lucretia ließ das wilde Gesinde, das seine Ankunft mit Musketenschüssen kund tat, durch ihren Kastellan in einem Nebengebäude unterbringen und bewirten. Den unwillkommenen Vetter empfing sie erst am Abendtische, an welchem ihre Dienerschaft teilzunehmen pflegte und Lucas das Amt des Hausmeisters versah.

Nachdem die Tischgenossen sich entfernt hatten, begehrte Rudolf eine Unterredung mit seiner Base und blieb ungebeten im Gemache zurück, wo Lucas auf einen Wink des Fräuleins das Abräumen des Tafelgerätes nur langsam und zögernd besorgte. Die Gegenwart des alten Knechtes hielt ihn nicht ab, vor sie hinzutreten und ihr mit leiser Stimme Drohungen zuzuflüstern. Er warf ihr ins Gesicht, daß er wohl wisse, wer für den neuen Despoten Bündens, der morgen in Chur seinen prunkenden Einzug halten werde, in Mailand die ersten Botendienste getan. »Der Verschwender ist mir mit seinem fürstlichen Gefolge und seinen kostbaren Berberhengsten über den ganzen Berg auf den Fersen gewesen«, sagte er neidisch. »In Splügen mußte ich ihm die Straße frei geben, wenn ich nicht immerfort seine Knaben hinter mir über die Armut des Planta wollte spotten hören!«

Lucretia gab den Zweck ihrer Reise nach Mailand ruhig und stolz zu.

Da warf der Freche jede Scheu von sich und bezichtigte sie vertraulicher Abhängigkeit von dem Obersten. »Es ist Zeit mit ihm ein Ende zu machen«, schrie er ihr zu. »An Betrogenen und Beschimpften, die wie ich nach diesem gemeinen Blute dürsten, ist heute Überfluß, seiner Feinde sind in Spanien so viel wie in Frankreich!

Du aber, Lucretia, hast die heilige Pflicht der Rache schmählich vergessen und bist deines Vaters ganz unwürdig geworden! – Weg mit ihm, lieber heute als morgen! Der Mörder des Pompejus Planta soll sich der Gunst seiner Tochter nicht berühmen! Mir fällt es zu, die Ehre des Hauses wieder herzustellen. Sobald der Verräter auf dem Rücken liegt, werde ich dich als mein Weib heimführen. Ich lasse die Güter der Planta nicht von unberechtigten Händen verzetteln.«

Das Fräulein antwortete nicht. Aber Lucas, dem das Herz vor Ingrimm schwoll, als er seine Herrin so unwürdig behandelt sah, trat, die Fäuste ballend, neben sie. Aufrecht und bleich mit geschlossenen Lippen stand Lucretia vor ihrem Beleidiger. »O wie gut weißt du, daß jedes deiner Worte eine Lüge ist«, stöhnte sie endlich aus gepreßtem Herzen und verließ das Gemach.

Ehe sie die Tür ihres Turmzimmers hinter sich verschloß, hatte sie ein Knechtlein nach Cazis hinübergeschickt, um den Pater Pancraz auf den Riedberg zu holen. Aber der Pater war nach Almens berufen worden und es war nicht denkbar, daß man ihn von dort in der schlimmen Sturmnacht zurückkehren ließ. Er werde morgen in der Frühe hinüberkommen, ließ Schwester Perpetua berichten.

 

Jetzt war Lucretia allein. Sie trat ans Fenster und schaute in das nächtliche Land hinaus. Der Sturm schwieg, aber kein Stern stand am Himmel. Schwere niedere Dunstgebilde verdeckten den Mond und ließen kaum auf ihren zerrissenen Säumen einen schwachen Widerschein seines Lichtes ahnen. Überall schwarze drückende Massen des Gebirgs und der Wolken. Mitternacht ging vorüber und immer noch saß Lucretia am Turmfenster und hörte ratlos und ohne klare Gedanken dem dumpfen Rauschen des Rheines zu.

Wie ein riesenhaftes dunkles Unheil stand vor ihr, was aus ihrem Leben geworden. Aber das Leid um ihren Vater, eine vertrauerte Jugend, ihre jetzige Verlassenheit und die Schrecken der Zukunft sanken in ein unbestimmtes, dumpfes Schmerzgefühl zurück, aus dem ein einziger, stärker und stärker ertönender Vorwurf emporstieg und ihr ans Herz griff. Sie war ihres Vaters nicht würdig. Sie hatte ihre Rache versäumt.

Konnte sie nicht jetzt noch von dieser Last sich befreien? Nicht jetzt noch einem Feigling das Recht nehmen, sie im Einklange mit ihrem eigenen Herzen einer leichtfertig vergessenen Kindespflicht anzuklagen? Nein! Sie war zu schwach dazu! – Nein, sie wollte nicht stark genug sein.

Ihr allein gehörte das Recht der Rache und sie übte es nicht aus; aber sie erbebte vor Zorn, als sie sich es möglich dachte, daß ein anderer es ihr entreißen könnte... Freilich daß Rudolf dies gelinge, das war ihr auch jetzt, da sie ihn im höchsten, widerwärtigsten Wutaufwande seiner feigen Natur gesehn, durchaus unglaublich. Wie sollte diese Viper ihren stolzen Adler erreichen!

Aber sie erschrak vor dem Zwiespalte ihrer eigenen Seele, vor ihrer Ohnmacht, die alte Rache zu hegen, und vor ihrer verzehrenden Eifersucht auf jeden, der in ihr Amt eintreten konnte.

So beschloß sie ein Ende zu machen und der Welt abzusagen.

Jenseits der Klosterschwelle war sie sicher. Sie verzichtete ja dort auf all ihren Besitz, opferte ihre stolze, immer bekämpfte Liebe, verzichtete auf die zu lange wie ein Heiligtum bewahrte Rache. – Jenseits der Klosterschwelle konnte weder Jürgs frevelhafte Werbung noch Rudolfs ekler Eigennutz sie mehr erreichen.

Im Schlosse war es ruhig geworden. In den Dörfern brannte kein Licht; nur von Cazis drang ein matter Schimmer über den Rhein. Er kam aus der Klosterkirche, wo die Schwestern schon Frühmette sangen. Dort war ihre Friedensstatt offen und sie zögerte nicht länger an der Pforte. Sie goß Öl in ihre Lampe, die erlöschen wollte, und begann ihre Papiere zu ordnen. Sie stellte über alle ihre Güter Schenkungsurkunden aus zu Gunsten der Schwestern in Cazis und gedachte, in ihrem Gemache eingeschlossen zu bleiben bis zur Ankunft des Paters Pancraz. Nachdem alles vollendet war, legte sie sich angekleidet noch kurze Zeit zur Ruhe.

Gegen Morgen erhob sich der Föhn von neuem mit heulender Wut, wie er nach der oft wiederholten Erzählung des alten Knechtes in jener Nacht getobt, als ihr Vater erschlagen wurde. Sie fiel in einen unruhigen Schlummer, aus welchem sie, von den Geräuschen des Sturmes geweckt, immer wieder emporfuhr.

Ein Traum führte sie in die Todesstunde ihres Vaters. Sie sah ihn – groß und blutig lag er hingestreckt und jammernd wollte sie sich über ihn werfen – aber die Leiche verschwand, sie stand allein und hielt das gerötete Beil in der Hand, während sie die Rosse der Mörder mit stampfenden Hufen enteilen hörte. Ein neuer Windstoß rüttelte am Turme und ließ die Fensterscheiben des Gemaches in ihrer Bleifassung erklirren. Lucretia erwachte.

Im Hofe hörte sie Pferdegetrappel und das Knarren des sich öffnenden Tors. Sie eilte ans Fenster und sah in der stürmischen Morgendämmerung zwei Pferde wegtraben. Das eine war der Schimmel ihres Vetters. Erstaunt ließ sie Lucas rufen. Er war nicht mehr auf dem Schlosse, sondern mit Herrn Rudolf nach Chur verritten, dessen Gefolge, wie ihr gesagt wurde, Befehl erhalten hatte, später aufzubrechen, um zur Mittagszeit mit dem Herrn in der Schenke zum staubigen Hüttlein bei Chur zusammenzutreffen.

Daß der treue Lucas nach dem Auftritte von gestern mit Rudolf Planta weggeritten, daß er sie ohne Urlaub verlassen, was er noch nie getan, das war Lucretia unbegreiflich und erfüllte sie mit schlimmen Ahnungen. Sie betrat die Kammer des Alten und öffnete eine hölzerne Truhe, worin er mit eigensinniger Verehrung das Beil aufbewahrte, das ihren Vater erschlagen hatte und das sie zum schmerzlichen Ärger des greisen Knechtes nie hatte sehen wollen. Die Truhe war leer. Lucretia erbleichte. Die mit dem Blute ihres Vaters benetzte Waffe also war ihr entrissen; die ihr allein zustehende Rache sollte heute schon von den Händen eines Feiglings oder von denen ihres Knechtes vollzogen werden! Das Blut der Planta stürzte ihr wild zum Herzen und empörte sich gegen solch unwürdigen Eingriff. Die Entsagung der verwichenen Nacht entschwand ihrem Gemüte. Heute war sie noch die Herrin auf Riedberg, – heute war sie noch die Erbin ihres Vaters und waltete zum letzten Male ihres Amts.

Was morgen komme, war ihr gleichgültig, lag doch wie ein stiller Friedhof das Kloster Cazis dort über dem Rhein.

Noch warf sie einen Blick hinaus in die trübe, sturmgepeitschte Gegend, ob der Pater nicht komme. Sie wollte ihm die von ihr in der Nacht geschriebenen und besiegelten Dokumente übergeben. Aber Stunden verstrichen und er kam nicht. Das Gefolge Rudolfs war seinem Herrn nachgeeilt. Jetzt ließ auch sie satteln und ritt nach Chur, von ihrem jüngsten Knechte, dem Sohne des alten Lucas, begleitet.

Sie wollte zu Georg, ihn warnen und retten, oder ihn mit reinen, gerechten Händen töten. »Jürg ist mein!« sagte sie zu ihrem Herzen.

 

Erst gegen Mittag klopfte der verspätete Pater ans Tor und hörte mit Schrecken von dem Erscheinen Rudolfs, und daß das Fräulein in der Frühe nach Chur verreist sei. Eine vertraute Magd hatte den Auftrag, den Kapuziner in das Turmzimmer zu führen, wo ihre Herrin zu schreiben pflegte. Dort fand er die Schenkungsurkunden in vollständiger Ordnung und die schriftliche Erklärung, daß Lucretia Planta der Welt entsage und im Kloster Cazis den Schleier nehme.

Nachdenklich und traurig stand der Mönch vor diesen Zeugen eines schweren und schmerzlich vollendeten Seelenkampfes. Die Entscheidung erfreute ihn weniger, als es von einem echten Sohne des heiligen Franziskus zu erwarten gewesen wäre. Auch beunruhigte ihn Lucretias Ritt nach Chur. Er wußte, daß sein Beichtkind in schwierigen Lagen die kleinen Hilfsmittel und Auswege weltlicher Klugheit nicht fand, daß Lucretias Gefühle mit unzerstörbarer Liebe im einmal Ergriffenen wurzelten, daß ihre Gedanken mit erschreckender Gewalt in der einmal betretenen Bahn fortstürzten. Es war ihm oft aufgefallen, daß ihr nahe lag und sie natürlich fand, was andern als gefahrvoll und unerhört erschien, und daß sie es in aller Einfachheit tat.

Er horchte die Dienstleute über die Vorfälle der vergangenen Nacht aus und ihm wurde immer bänger. Er steckte die Urkunden sorgfältig zu sich, bestieg sein Eselchen und ritt trotz Wind und Wetter ohne Aufenthalt gen Chur, wo er Lucretia bei der greisen Gräfin Travers zu finden hoffte, fest entschlossen, wenn so oder so ein Unheil geschehen sei, das Fräulein nach Cazis in Sicherheit zu bringen.


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