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Man führte die beiden durch mehrere Räume und Gänge bis nach der Mitte der Kuppel, wo man sie in eine kleine Kammer stieß, die sich auf gleicher Höhe mit dem eben verlassenen Saale befand. Die schwere Türe wurde hinter ihnen ins Schloß geworfen und der Riegel vorgeschoben.
Im Räume befand sich keine Kerze, aber ein schwaches Licht milderte die Dunkelheit, so daß das Innere des Raumes erkennbar war. Die Kammer enthielt zwei Bänke und einen Tisch, weiter nichts. Das Licht, das durch eine schmale Fensteröffnung mit schweren Gitterstäben eindrang, war aber offenbar Tageslicht.
Wir sind allein, flüsterte Florensal, und können endlich miteinander sprechen, müssen aber gleichwohl vorsichtig sein.
Wo sind wir eigentlich? fragte Tarzan. Du kennst minunische Bauten besser als ich.
Auf dem obersten Geschoß des Königsdomes, antwortete der Prinz. In keinem anderen Gebäude würde Moelhago mit so wenig Förmlichkeit Besuch machen. Wir befinden uns in einer der innersten Kammern, unmittelbar am Mittelschacht, der vom untersten Stockwerk bis oben zum Scheitel der Kuppel hinaufreicht. Deswegen brauchen wir hier keine Kerze, um am Leben zu bleiben. Wir bekommen nämlich Luft genug durch die Fensteröffnung. Aber erzähle mir, was sich im Saale mit Zoanthro und Moelhago zugetragen hat.
Ich habe herausgefunden, wie sie mich zum Zwerg gemacht haben, erzählte ihm Tarzan, aber ich habe dabei auch noch erlauscht, daß ich jeden Augenblick damit rechnen muß, meine volle Größe wiederzuerlangen. Der Zeitpunkt dafür kann in drei bis zu neununddreißig Monaten eintreten, vom Tage meiner Verkleinerung an gerechnet.
Hoffentlich tritt dieses Ereignis nicht ein, solange wir hier in diesem kleinen Raum sind, rief Florensal. Das Hinauskommen dürfte mir dann verzweifelt schwer werden, stimmte Tarzan bei. Du würdest nie mehr hinauskommen, bemerkte sein Freund. Ehe sie dich kleiner machten, hättest du dich vielleicht durch die Flure der unteren Stockwerke durchquetschen können, aber die Gänge auf den Obergeschossen sind viel kleiner, um die Wölbung besser abzustützen.
Dann muß ich also so rasch wie möglich suchen, hier hinauszukommen, meinte Tarzan.
Florensal schüttelte den Kopf. Hoffnung ist wunderschön, mein Freund, aber wenn du ein Minunier wärest, dann wüßtest du, daß sie in unserer Lage einfach Vergeudung von Denkarbeit ist. Sieh dir diese Gitterstäbe an: Er ging zum Fenster und rüttelte an den schweren Eisenstangen: Glaubst du etwa, mit denen fertig werden zu können?
Das habe ich noch nicht untersucht, entgegnete der Affenmensch. Aber ich werde niemals die Hoffnung auf Entkommen aufgeben. Daß ihr das tut, ist der Hauptgrund, warum ihr ewig in der Knechtschaft bleibt. Du bist zu sehr Fatalist, Florensal.
Tarzan war bei seinen Worten neben den Prinzen an das Fenster getreten und faßte einen der Gitterstäbe. Die scheinen nicht allzu schwer zu sein, meinte er. Er legte sich dagegen und übte einen Druck auf sie aus. Sie bogen sich. Jetzt bekam Tarzan Interesse, Florensal desgleichen. Der Affenmensch wendete seine ganze Kraft an und hielt schließlich zwei völlig krummgebogene Stäbe in der Hand.
Florensal starrte ihn verwundert an. Zoanthro hat wohl deine Gestalt zum Schwinden gebracht, aber deine Kraft hast du in vollem Umfang behalten, rief er. Ich kann es mir auch nicht anders erklären, antwortete Tarzan, der inzwischen die übrigen Gitterstäbe einen nach dem anderen aus dem Fenster riß. Einen der kürzeren bog er wieder gerade und reichte ihn Florensal. Sie geben gute Waffen ab, meinte er, falls wir um unsere Freiheit kämpfen müssen. Damit bog er sich selbst einen anderen Stab zurecht.
Der andere sah voll Staunen auf ihn: Denkst du wirklich, einer Stadt von vierhundertundachtzigtausend Einwohnern Trotz zu bieten, mit nur einem Eisenstab als Waffe?
Und mit meinem Witz dazu, ergänzte Tarzan.
Den wirst du brauchen, meinte der Prinz.
Das will ich auch, versicherte ihm sein Freund.
Wann soll's denn losgehen? spöttelte der Minunier.
Heute nacht, morgen, nächsten Monat – was weiß ich? entgegnete der Affenmensch. Man muß die Gelegenheit reif werden lassen. Ich bin schon die ganze Zeit auf der Hut und warte darauf. Meine Flucht hat in gewissem Sinne in dem Augenblick begonnen, in dem ich wieder zum Bewußtsein kam und feststellte, daß ich Gefangener war.
Florensal schüttelte nur den Kopf.
Du hast scheint's kein Vertrauen zu mir? fragte Tarzan. Doch, gerade das habe ich, erwiderte der Prinz. Mein nüchternes Urteil sagt mir, daß du nie Erfolg haben kannst, und gleichwohl mache ich dein Geschick zu meinem, weil ich auf einen glücklichen Ausgang hoffe, ja, weil ich daran glaube. Wenn das kein Vertrauen ist, dann weiß ich nicht.
Der Affenmensch lächelte. Ein lautes Lachen ließ er selten oder nie hören. Dann ans Werk, sagte er. Erst müssen wir diese Stäbe wieder so einsetzen, daß man von der Tür aus keine Veränderung bemerkt, denn ich nehme an, daß wir Besuch bekommen werden. Irgend jemand muß uns doch schließlich etwas zu essen bringen, und der darf keinen Verdacht schöpfen.
Sie brachten das Gitter wieder so an, daß es sich rasch abnehmen und wieder anbringen ließ. Inzwischen wurde es dunkel, und sie waren eben mit dieser Arbeit fertig, als die Türe aufging und zwei Krieger mit Kerzen erschienen, denen ein Sklave mit ein paar eimerartigen Eßgefäßen und Wasserkrügen aus glasiertem Ton folgte.
Sie stellten das Essen und das Wasser eben in die Türe und schickten sich an, wieder mit ihren Kerzen zu gehen, als Florensal sich an sie wandte. Wir sind ohne Kerze, o Krieger, sagte er zu dem nächsten. Kannst du uns nicht eine der eurigen dalassen?
In diesem Raume braucht ihr keine Kerze, beschied ihn der Mann. Eine Nacht im Dunkeln wird euch ganz gesund sein, und morgen kommt ihr wieder in die Steinbrüche zurück. Zoanthro ist fertig mit euch. Im Steinbruch habt ihr dann Kerzen genug. Damit ging er und schloß das Tor hinter sich.
Die beiden Sklaven hörten, wie der schwere Riegel auf der Außenseite vorgeschoben wurde. Es war jetzt so dunkel, daß sie nur mit Mühe die Eßgefäße und Wasserkrüge fanden.
Nun? fragte Florensal, der sich über eines der Eßgefäße hermachte. Hältst du die Sache immer noch für so einfach, wenn du morgen schon wieder im Steinbruch bist, gute fünfhundert Huals tief unter der Erde?
Da werde ich nicht sein, erwiderte Tarzan, und du so wenig wie ich.
Wieso denn? fragte der andere.
Sie denken uns morgen wieder in die Steinbrüche zu bringen, also müssen wir eben heute nacht ausbrechen, erklärte ihm Tarzan.
Florensal lachte nur.
Tarzan aß sich erst satt, dann ging er ans Fenster, nahm das Gitter weg, suchte sich den einen für seine Zwecke zurechtgebogenen Stab heraus und kroch damit durch den Gang, der zum anderen Ende des Fensterdurchbruchs führte, denn selbst hier war die Wand zehn Huals dick, und ein Hual würde auf unsern menschlichen Maßstab vergrößert etwa einem Fuß entsprechen. Tarzan mußte dabei auf allen vieren kriechen. Am Ende konnte er über sich den schwarzen Himmel mit einigen Sternen sehen. Rund um den Schacht deuteten ab und zu hellere Flecken den Widerschein beleuchteter Räume an. Bis zum Scheitel der Kuppel war nur eine geringe Entfernung, aber nach unten fiel der Schacht gute vierhundert Huals ab. Sobald Tarzan alles erkundet hatte, was sich vom Fensterrand aus sehen ließ, schob er sich in die Kammer zurück.
Wie weit ist es wohl von der Schwelle dieses Fensters bis zum Scheitel der Kuppel? fragte er.
Etwa zwölf Huals, meinte Florensal.
Tarzan nahm den längsten Gitterstab und maß ihn, so gut er konnte. Zu weit! sagte er.
Was ist zu weit? fragte der Prinz.
Das Dach, erwiderte Tarzan.
Aber was kümmert es dich, wo das Dach ist? Du wirst doch nicht außen über die Kuppel entkommen wollen? Sicher hätte ich das getan, wenn es möglich gewesen wäre, entgegnete der Affenmensch. Aber jetzt müssen wir durch den Schacht nach unten, und das bedeutet, daß wir das ganze Gebäude nach dem Ausgang zu durchqueren müssen. Der andere Weg hätte viel weniger Entdeckungsgefahr in sich geschlossen.
Florensal lachte laut: Anscheinend glaubst du, bei der Flucht aus einer minunischen Stadt brauche man nur hinauszugehen? So einfach ist das nicht. Da sind Wachtposten im Innern und die Streifen draußen. Du wärest entdeckt, ehe du nur halbwegs außen über die Kuppel hinabkämest. Außerdem hättest du dich schon vorher zu Tode gefallen.
Dann ist vielleicht doch der Weg durch den Schacht sicherer, meinte Tarzan. Es besteht weniger Gefahr, vor der Erreichung des Bodens unten entdeckt zu werden.
Willst du etwa gar im Schacht hinabklettern? rief Florensal. Du bist toll. Nicht bis zum nächsten Stockwerk kann man hinabklettern, ohne abzustürzen, und von hier bis zum Boden unten müssen reichlich vierhundert Huals sein.
Warte ab, beschied ihn Tarzan.
Florensal hörte, wie sein Gefährte sich im Gemach umhertastete, vernahm das Kratzen von Metall auf Stein und bald auch ein dumpfes Klopfen.
Was machst du da? fragte er.
Warte ab, sagte Tarzan.
Florensal wartete voll Bewunderung, bis Tarzan wieder sprach.
Kannst du den Raum finden, in dem Talaskar in den Steinbrüchen festgehalten wird? fragte er.
Warum? erkundigte sich der Prinz.
Weil wir sie holen müssen, bemerkte Tarzan. Wir haben ihr versprochen, nicht ohne sie davonzugehen.
Ich kann ihn finden, sagte Florensal, aber seine Antwort kam Tarzan etwas mürrisch vor.
Einige Zeit lang arbeitete Tarzan schweigend weiter, und man hörte nichts als das gedämpfte Klopfen und das Kratzen von Eisen auf Stein und von Eisen auf Eisen.
Kennst du alle Bewohner von Trohana? fragte Tarzan unvermittelt.
Unmöglich, erwiderte der Prinz. Wir sind einschließlich der Sklaven eine Million Seelen. Wie soll ich die alle kennen?
Kennst du denn wenigstens von Ansehen die Bewohner des Königsbaus? fragte der Affenmensch weiter.
Auch die nicht, antwortete der andere, wenn ich auch die Edlen und die Angehörigen der Kriegerkaste wohl meist von Ansehen, wenn auch nicht mit Namen kenne.
Tut das sonst jemand? erkundigte sich Tarzan.
Ich glaube kaum.
Dann ist's recht, rief Tarzan.
Wieder entstand eine Pause, bis der Affenmensch fragte: Kann ein Krieger in einem Dome seiner eigenen Stadt überallhin, ohne Rede stehen zu müssen?
Unter gewöhnlichen Verhältnissen tagsüber wohl, aber nicht im Königsdom.
Bei Nacht darf man das also nicht? fragte Tarzan.
Nein, beschied ihn sein Gefährte.
Kann ein Krieger bei Tage in den Steinbrüchen nach Belieben kommen und gehen?
Wenn er anscheinend eine Besorgung hat, wird ihn für gewöhnlich niemand fragen.
Tarzan schwieg und arbeitete noch eine Weile weiter. Komm, sagte er plötzlich. Wir sind so weit.
Ich will mit dir gehen, sagte Florensal, denn ich habe dich lieb und denke, es ist besser, zu sterben, als Sklave zu bleiben. Wenigstens wird uns der Rest unseres Lebens noch etwas wert sein, auch wenn es nicht mehr lange dauert.
Ich denke freilich, daß es uns noch etwas wert sein wird, entgegnete Zuanthrol. Vielleicht mißlingt unsere Flucht, aber gleich dir will ich lieber sterben, als mein Leben lang Sklave bleiben. Heute nacht müssen wir den ersten Schritt zur Freiheit tun, denn wenn wir erst wieder in den Steinbrüchen sind, haben wir keine Gelegenheit mehr zu einem erfolgreichen Fluchtversuch, und diese Nacht ist die einzige, in der wir noch auf der Erdoberfläche gelassen werden.
Wie denkst du aus der Kammer zu kommen?
Wir müssen durch den Mittelschacht, erwiderte Tarzan. Aber erst sage mir noch, kann ein Sklave in der weißen Tunika die Steinbrüche am Tage ungehindert betreten?
Florensal fragte sich verwundert, was alle diese anscheinend unzusammenhängenden Fragen mit ihrer Flucht zu tun hatten, antwortete aber geduldig:
Nein, die weiße Tunika kommt nie in die Steinbrüche.
Hast du die Eisenstange, die ich für dich geradegebogen habe?
Ja.
Dann folge mir durch die Fensteröffnung und bringe die noch übrigen Stangen mit. Die meisten habe ich schon. Komm.
Florensal hörte das Klirren der Eisen, als Tarzan durch die Fensterhöhlung kroch. Dann folgte er ihm. Am Eingang der Fensterscharte fand er vier Stäbe, die ihm Tarzan übriggelassen hatte. Die Enden der Eisen waren zu Haken umgebogen, das war die Arbeit, mit der sich Tarzan im Dunkeln befaßt hatte. Florensal fragte sich erstaunt, wozu sie wohl dienen sollten, als er beim weiteren Vorkriechen an Tarzan stieß.
Nur noch einen Augenblick, sagte der Affenmensch. Ich mache eben ein Loch in den Fenstersims. Wenn das fertig ist, dann sind wir so weit. Gleich darauf drehte er sich zu seinem Gefährten um: Gib mir die Stangen her.
Florensal reichte dem andern die Eisenstäbe und hörte ihn leise arbeiten. Dann schob der Affenmensch sich in der Scharte herum, und auf einmal fand sich der Prinz Tarzans Gesicht gegenüber.
Ich gehe voran, Florensal, sagte der Affenmensch. Komm an den Rand der Fensteröffnung, und wenn du mich einmal pfeifen hörst, dann folge.
Wohin? fragte der Prinz.
Den Schacht hinab nach der nächsten Fensterbrüstung, die uns Halt gewährt. Hoffentlich findet sich eine innerhalb der nächsten achtzehn Huals. Ich habe die Haken aneinandergehängt und das oberste Ende in das Loch im Sims eingehakt. Das untere hängt achtzehn Hual tiefer.
Lebe wohl, mein Freund, sagte Florensal.
Tarzan schwang sich lächelnd über die Kante des Fensters. In einer Hand hielt er die Eisenstange, die er als Waffe trug, mit der anderen Hand hielt er sich am Sims, unter ihm achtzehn Hual weit reichend baumelte die unsichere Leiter aus eisernen Haken, und darunter erstreckte sich als pechschwarzer Abgrund der Schacht vierhundert Hual tief. Jetzt erfaßte er mit der Hand, in der er auch die Eisenstange hielt, den oberen Hakenstab. Dann griff seine andere Hand herunter und faßte etwas tiefer. Auf diese Weise ließ er sich ganz langsam immer nur einige Fingerbreit auf einmal hinab. Er hatte zwei Gründe zur Vorsicht. Jeder plötzliche Ruck in den Haken konnte sie geradebiegen und ihn in den Abgrund stürzen lassen. Außerdem mußte aber auch jedes Geräusch vermieden werden. Die gänzliche Dunkelheit war eher ein Vorteil, denn sie entzog ihn dem Blick zufälliger Zuschauer, die etwa auf der anderen Seite des Schachtes durch eine Fensteröffnung sehen konnten. Beim Hinabsteigen fühlte er mit den Füßen rechts und links nach Fenstern in der Mauer, aber er war schon ziemlich am Ende seiner Kettenleiter, als er merkte, daß dieses in einer Fensteröffnung hin und her pendelte. Er ließ sich noch etwas tiefer, bis er durch das Fenster sehen konnte. Es war dunkel, schien also in einen unbewohnten Raum zu führen. Hoffentlich war das andere Ende der Fensterscharte nicht vergittert oder das Tor auf der Außenseite verschlossen.
Er pfiff einmal leise und merkte gleich darauf an den Bewegungen der Kette, daß sein Gefährte den Abstieg begonnen hatte. Die Fensteröffnung hier unten war so hoch, daß er aufrecht darin, stehen konnte. Bald stand der andere neben ihm.
Puh, sagte der Prinz flüsternd. Bei Tage möchte ich diese Kletterei mit dem Blick in den Abgrund nicht machen. Aber was jetzt? Wir sind schon weiter, als ich zu träumen gewagt hatte. Nunmehr fange ich doch an, unser Entkommen für möglich zu halten.
Vorläufig haben wir noch gar nicht damit angefangen, aber jetzt geht es los, versicherte Tarzan: Vorwärts.
Sie packten ihre rohen Waffen, schlichen durch die Scharte, die sie unvergittert fanden, und stiegen in die Kammer dahinter hinein. Tarzan, der stets vorsichtig mit Hand und Fuß um sich tastete, ehe er einen Schritt weitertat, fand den Raum mit Fässern und Flaschen in Kisten und Körben angefüllt. Florensal kam gleich hinter ihm her.
Wir befinden uns in einem der Räume, in denen die mit Überwachung des Weinverbots beauftragten Edlen die beschlagnahmten Getränke aufheben, flüsterte der Prinz. Seit meiner Gefangennahme habe ich schon allerlei darüber reden hören. Die Krieger und selbst die Sklaven reden den ganzen Tag von nichts anderem als davon und von den hohen Steuern. Wahrscheinlich ist die Türe stark verschlossen. Sie hüten diese verbotenen Getränke besser als Gold und Edelsteine.
Ich habe den Flur nach dem Tore gefunden, flüsterte Tarzan, und ich kann an der Schwelle Licht sehen.
Verstohlen schlichen sie den Gang entlang und packten krampfhaft ihre Waffen, als Tarzan leise auf die Klinke drückte. Das Tor gab nach! Vorsichtig stieß der Affenmensch den Türflügel auf, bis man durch einen schmalen Schlitz einen Teil des Raumes übersehen konnte. Der Fußboden war mit prachtvollen dicken, weichen Teppichen belegt. Die sichtbare Wandseite war mit kostbaren Geweben in bunten Farben und fremd anmutenden Mustern behängt. Gerade vor sich sah er einen Mann flach zu Boden gestreckt auf dem Gesicht liegen und eine rote Lache befleckte das weiße Fell unter seinem Kopfe.
Tarzan öffnete die Tür noch etwas weiter und entdeckte die Gestalten von drei weiteren Männern. Zwei lagen auf dem Boden, der dritte lag auf einem niedrigen Diwan. Der Anblick dieser tragischen Szene hielt die Augen des Affenmenschen einen Augenblick gefesselt, dann aber stieß er das Tor ganz auf und stand mit hocherhobener Waffe mitten im Raume, um keinem etwa hinter der Türe lauernden Gegner Gelegenheit zu geben, ihn von dort aus beim Hineinschleichen niederzuschlagen. Ein kurzer Blick durch den Raum enthüllte die Körper von sechs weiteren Männern, die auf einem Haufen in der Ecke lagen.