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Antonius
Schweine umgrunzen die Hütte
und furchen mit ihren Rüsseln den Sand.
Antonius liegt auf der strohernen Schütte,
krümmt um die Stirn seine Hand
und starrt in die heißblaue Luft,
Hoch im schwülen Sommerduft
zwei Mücken sich lustig um Liebe tummeln.
Antonius hört ihr Summen und Brummeln,
unmutig rauscht das heilige Blut
und drängt ihn, das lüsterne Spiel zu enden.
Da stürzt aus der kochenden Mittagsglut
ein Schwall von Brüsten, Hüften, Lenden,
schließt um den Heiligen engen Kreis,
lockt kirschrot, sonnfarben, elfenweiß.
Die Hügel sind Brüste, zum Himmel gedrängt,
der als saugender Mund an den Spitzen hängt,
dem kleinsten Staubkorn noch Fleisch entquillt.
In Antonius wütend der Stachel schwillt.
Ein Dornstrauch wächst in guter Ruh
dicht bei der Hütte.
Ihm stürzt der Heilige zu,
wirft den heißen Leib in die Dornen hinein,
wälzt sich mit Seufzen, Stöhnen, Schrein
durch Dorn und Distel eine Zeit.
Umleuchtet ihn plötzlich klar und weit
ein mildes Licht. Inmitten kniet
Maria, die Mutter, und langsam zieht
Gewand um Gewand sie vom heiligen Leib,
erhebt sich als ein nacktes Weib,
zeigt stumm auf Risse, Schrammen, Schrunden,
auf hundert frischblutende Dornenwunden
und hebt also zu reden an.
»Anton, was hab ich dir getan,
daß du mich so verletzt und schmählst,
mein Leib mit Dorn und Stachel quälst?
Schlecht hast du deiner Mutter acht,
bist schlimm auf ihre Ehr bedacht,
wenn du es mit den Schweinen hältst,
dich ihnen gleich in Suhle wälzt.
Lern mich zukünftig besser ehren,
sonst will ich mich noch anders wehren.«
Antonius hakt sich aus dem Strauch,
dünkt sich ein rechter armer Gauch.
Ganz ist die dumpfe Hitz verflogen,
da er sich heim auf die Schütte verzogen.
Und eh es wieder recht genachtet,
hat Antonius für Maria das Schwein geschlachtet.