Ludwig Aurbacher
Schriftproben in oberschwäbischer Mundart
Ludwig Aurbacher

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Der Stern.

            Es stâut ə~ liəchtər Steərə~
Am scheənə~ Himəls-Bláu,
I lueg nâu’ iəm so geərə~
Und sag: »Bisch’ widər dâu?«

Eər stâut, eə d· Sunn aûf’gangə~,
Scho~ voər dər Pfoərtə~ Wacht,
Und wenn si· gâut a~fangə~,
So zündt ər iər zə Nacht.

Wiə glitzgət eər so fáindli’
Mit helləm, klâurəm Äug!
Und nickət eüs so fráindli’,
Und ist so gar net blaûg!

Vərliəbtə scháu·n d·rum geərə~
Nau’ iəm mit stilləm Blick;
Eər háißt »dər Liəbe Steərə~«,
Von deəm all Fráid und Glück.

I sell’ laûsch hin und widər
Aûf iən, so früə als spâut;
Warum? Weil dann mei~ Fridə
Von und zuər Arbət gâut.

Dâu haltət, still vərborgə~,
Ai~·s aûf dəs andrə Wacht,
Zə sagə~: Guətə~ Morgə~!
Zə sagə~: Guətə Nacht!

Und, wem-mər z·sämə~ kosə~
Aûf dər ai~samə~ Paß,
Dâu luəgə~ und dâu losə~
Kái~ Neid und áu’ kái~ Haß.

Eər nur, dər liəbə Steərə~,
Siht eüs vo~ weitəm zuə,
Und weu~scht eüs, wol recht geərə~!
D~ guətə, süəßə Ruə!


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