Autoren

∞

Werke

∞

Neu

∞

Information

∞

Shop

∞

Lesetips

∞

Textquelle

∞

Konrad Schenk von Landegge.

Wohl mir, daß ich sie jemals sah.

Ich verklagte wol diu zit
Und die wunne bernden ouwe,
Tröste mich min trut, min vrouwe,
Nach der sich min herze dicke sent;
Diu mir alse liebe lit
In dem herzen min behalden,
Da si nieman kan verschalden;
Si hat si so lieplich dar gewent.

Mir wart nie lieb als rehte wert,
Si ist in mines herzen veste,
Wol diu herste und ouch diu beste;
Sist, der min Wunsch uf erde gert.

Lachelich ein loser blick
Uz ir lichten, spilnden ougen,
Zarte, minneclichen, tougen,
Sach ich liuhten in mins herzen grunt;
Do kam mir von vröude ein strik
Und ein minne gernder smerze
Also lieplich in daz herze,
Daz ez wart von rehter liebe wunt:
Do ich sach ir munt durliuhtic rot
Alse vröudebaeres lachen,
Lieplich unde vroelich machen,
Do gert' ich nach hebe in wernde not.

Wer gesach ie wibes lip
Also schon' und alse klaren,
Unt so lieplich wol gebaren,
Unt so gar in wibes güete guot?
Si ist gar ein wiplich wip,
Nach dem wunsche wol gestellet,
Saelde hat sich z'ir gesellet,
Si hat kiusche zuht unt reinen muot.
Io mein ich mins herzen ungemach,
Nach der ich mit gerndem sinne
In der minne hizze brinne:
So wol mich, daz ich s' ie gesach.