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Es schleicht dahin ein nebeldüst'rer Tag,
Da drückt das Alltagsjoch mich doppelt schwer! –
Von all dem Jagen, Trügen, Neiden, Hassen
Mein tiefer Träumersinn nichts wissen mag;
Nach
dir, o Wald, wie sehn' ich mich so sehr!
Tief einsam bin ich in den lauten Gassen
Mit meiner Seele namenlosem Glühen,
Mit meiner Innenwelt geheimem Blühen ...
Darum nur fort – dem trauten Walde zu! – –
Er schwebte mir noch vor im Sonnenglanz,
Mit all' den trauten, üppig grünen Steigen –
Doch dies ist nicht die alte Waldesruh'!
Zertreten ist des Sommers Blütenkranz
Und ringsum starrt nur schaurig Todesschweigen,
Das mehr und mehr die Seele mir umdunkelt –
Nimmt es das letzte Sternlein, das mir funkelt? –
Tief einsam ich im weiten Walde bin;
Die Vöglein, denen ich einst froh gelauscht,
Im Maienglanz gestimmt zum Dankesbeten,
Sie starben, oder zogen weit dahin ...
Die Blätter, die mir einst so traut gerauscht –
Heut' muß der Wandrer sie mit Füßen treten! –
Das Erdenlos des Zarten, Schönen, Guten:
Zertreten werden, Welken und Verbluten ...