Christoph Martin Wieland
Menander und Glycerion
Christoph Martin Wieland

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II.

Menander an den Mahler Nicias.

Du kennest ohne Zweifel ein Gemählde des Pausias von Sicyon, das unter dem Nahmen der KränzehändlerinStephanopolis, S. Plin. H. N. Libr. XXXV. cap. XI. seit kurzem so viel von sich reden macht? Denn du mußt es nothwendig bei dem reichen Xanthippides, der es um eine beträchtliche Summe an sich gebracht, mehr als einmal gesehen haben. Der Besitzer hat mir erlaubt eine Abbildung davon nehmen zu lassen. Du würdest mich also dir sehr verbinden, lieber Nicias, wenn du jede andre Arbeit, die sich aufschieben läßt, bei Seite legen, und mir die Freundschaft erweisen wolltest, unverzüglich, so lange das Versprechen des Xanthippides noch warm ist, ein deines Pinsels würdiges Nachbild dieser Kränzehändlerin für mich zu fertigen. Über den Preis werden wir leicht einig werden; bestimme ihn so hoch, als du für billig hältst, es wird doch immer dein Schade sein, daß ich nicht so reich wie Xanthippides bin. Ich weiß, du wirst mich keine Fehlbitte thun lassen; nur, guter Nicias, laß mich auch nicht zu lange warten! Zehn Tage sind zehn Monate für einen so ungeduldigen Sterblichen als dein Freund Menander.


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