Max Vogler
Gedichte
Max Vogler

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Das ist kein Mensch

        Das ist kein Mensch, der in dem Kot des Lebens
Für sich allein nach gold'nen Körnern schürt
Und dem des Himmels Mahnung stets vergebens
Ans eisigkalte Herz gerührt.

Die Mahnung: Wie die ew'gen Sterne droben
Einander spenden ihres Lichtes Schein,
So sollst du in des Lebens wildem Toben
Der Menschheit deine stärksten Triebe weih'n!

Der es nicht weiß, wie echte Herzen fluten
Und der nicht immer zweifelt, aber auch nicht glaubt
Und nimmer in der Wahrheit heil'gen Gluten
Empor zum Himmel hob das stolze Haupt:

Der ist kein Mensch! Und wenn sein Tag zu Ende,
Umstrahlt sein Grab kein rosenrotes Licht,
Und weiter regt die Zeit die raschen Hände –
Doch seinen Namen schreibt ihr Griffel nicht!

Das ist ein Mensch, der in dem Trug der Erde
Der Wahrheit Banner hocherhoben hält.
Und, daß der Welt die Freiheit wieder werde
Mit wucht'gem Arm der Lüge Burgen fällt,

Der kühn der Menschheit, die vom Wurm zerfressen,
Die Ziele zeigt, wo ihr Erlösung winkt
Und, blutend auch, in sel'gem Selbstvergessen
Die Fahne haltend, auf der Wahlstatt sinkt.

Das ist ein Mensch! Und Frieden wird's ihm lohnen,
Der himmlisch süß sein starkes Herz durchweht,
Und eine Leuchte, lebt er in Äonen: –
Sein Name ist's, der in den Sternen steht!

 


 


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