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Mingharting am 22. Aug. 1910
An Hern Matias Glasel, keniglicher Abgeorneter in Eirasburg und Ögonohm daselbs
Liber Hisl |
Intem das du durch deine wähe Hakse nichd mär am Barlamänzschlus dich bedeiligt gewäsen bist mus ich es schreim wie es wahr.
Inser Gozöberschter der Orderer had eine anschprache abgehalden, das mahn siecht, fier was mier disses jar in der schtadt sind gewäsen. Ich hab mich selm gewuhndert wie fiel mier fohlbracht hawen und einen solchenen hauffen arbeid gemachd und nichz geschpürt dafon. Wie ers aufzählt had, schaugt es schohn fiel aus und meunt mahn himmelsaggeramänd, und disse Abgeorneten sind sär fleußig. Mein liber Mentsch da mus mahn den unterschid fon der fleuschlichen arbeid und fon der geischtingen arbeid schpanen, intem das mahn es rechd gud weuß bald mahn sex Schtunden mähd hoder Woazen bind hoder auflahden mus und thut dirs kreiz wäh fom buken, haber fon der geischtingen arbeid mirkt mahn gar nichz, und nichd einmal im Gobfe, sontern bald es fohlendet ist und feuerabend, mus mahn es einem exdra sahgen, das es gahr ist und nichd weuter gäht.
Mier hawen einen gansen wahgen fohler gesäze aufgelahden und bald es getruckt ist, mus ein ox schohn scharff ziehgen, das ers ziehgt, haber mir hawen nichd dabei geschwiezt. Daturch erkehnt mahn die geischtinge arbeid.
Durch insern Orderer hawen wir fernohmen, das mier in dissem jar sind sär fleußig gewäsen und hawen auch einen großen sägen ferbreidet durch schteiern und abgahben und disses ist sär gut das mahn es sagt intem das inserne biffel ofd das gegendeil glauhben. Nach dissem lobe fier ins ist die breisferteulung fier die miniester und beahmten gewäsen und had sie der Orderer aufgeruhfen und sind sie dageschtanden fohler Dähmut, das sie es fernähmen.
Den erschten Breis hat sich erhalden und erwohrben Her Antohn Wähner, Minischter in Minken fier Kuhltur. Dersälbige had durch eine härliche Glosterzuchd sich dissen erschten breis ferdient intem das er dreuhundert Glöster neu gezühgelt had und in der haubsache weubliches Bersonahl.
Er had zur anerkehnung seiner Glosterzuchd erhalden ein Diblohm fier sexjärigen Dienscht im Zendruhm mid belohbigung fon seinem fleuß, und seinem Habscheu gengen die Schuhle und die Schuhlehrer. Auch had ien der heulinge Fater und bapscht zun ährengabuziener ernahnt mid der Ferlaubnis zun baarfus gähen. Auch hawen iem die neien frauenglöster midsamen einen Zändner nohnenfierze geschenkt und disses ist aber nichd was Du meinzt sontern was sießes zum frässen.
Auch had er erhalden eine stähende Fahnen als gröster Glosterziechter. Durch disses ist er zufrieden und weuß auch, das mir ien behalden hobwohl jez in der kuhltur keine arbeid nichd zum ferrichten ist, und lasen mir ien zur aushielf was andernes thun.
Den zweiten breis had erhalden der miniester frauhendorpfer fon der Bosd und Eusenban durch sein bestreben fier die wahlfarzorte, das mahn seine Sühnden leuchter hinbringen kahn und seine räusch leuchter herbringen kahn. Und had er als breis erhalden eine stähende fahne mid dem öhlgemalenen Gobfe des schuzbadrohns der bayrischen Eusenban, wo sich Pichler schreubt und bald auch der Gobf schüch ist und leuder gud getrofen, ist es doch bässer wie nichz.
Den dritten Breis had sich erhalden der bolizeibresadent fon Minken und ist disses ein Abziehgbild fon insern gozöbersten Orderer zum abschläggen.
Den fierten breis had erhalden der miniester Mültner fier die juschtiez fier disses, das mehrerne geischliche Hern nichd erwischd sind wohrden, sontern entrohnen.
Nach disser breisferteulung ist sich inser groskobfeter Orderer zu die miniester hingangen und had auch die ahndere, wo durchgefahlen siend, mit barmhärzikeit behandelt, damit das sie mehrer eifer bekohmen, und er had ienen gesagd was sie jez fier aufgahben machen missen, bis die schuhl wieder anget und sohlen nichd fergässen, was sie in disser bäriohde gelärnt hawen.
Dan ist disse feuerlichkeid ausgewesen und die miniester haben ihre zeignisse eingeschtekt und sind gangen. Ich klaube das sie anderst froh sind, das ienen das schräkliche auhge fon insern Orderer nichd mähr zuschaugt, den er schaugt sie an wie die Katse einen Schtarl for sie ien friest. Die andern bedinten des barlamänz sind auch kohmen und haben abschid genohmen fon ins und leuder wahren keine bahdemätchen mer dabei sontern mänliche und zwegen was weuß man nicht. Ob fieleicht wer in Fersuchung ist kohmen und welchener abgeornete eine solchene fleuscheslust besiezt, das er in waser auch keine ruh nichd giebd, disses ist ein Geheumnis, haber ich klaube, das es einer fom zelabad ist, den disse mentschen sind fiel hieziger als wie mir und mir geben im waser schon eine ruh.
Der Trostbärger Maxl had zu mier gesagd, das es fieleichd deswägen ist, das kein geischtlinges mutermahl fon einem mätchen durch das schlisseloch gesähen wird und hinterher sagd sie fieleicht, sie had es wo anderst gesähen. Es ist ein unglick, das die geischlichen Härn gahr so fiel anfächtung erleuden und können sie blos mär im finstern die Hosen umdrahn, den die kochenlärnerin und das basöl und die freilein kechin selbs schaugen zu gärne durch ein schlisseloch.
Der forsteher fon die abdrite had mier ein herzliches läbewohl gesagd, den mir kenen ins gut, und er had zu mier gesagd, bald mir wider kohmen krigen mir auch das nemlinge babier wie die groskopfeten fon inserner bardei, das disse schtandesunterschide verschwienden.
Der Orderer had es befolen, das mir bauernmentschen ein andernes babier missen haben, als wie er und die forschtände, und disses ist häslich, das es sogahr bei dissem körperdeil, wo hir bedeiligt ist einen unterschid giebt.
Durch solchene sachen zweufelt ein brafer untertahn an seinem Drohn und Aldahr, intem das er es nichd begreufen kahn.
Mit dissem Gedangen bin ich fohl gewäsen und bin aus dem barlamänt hinaus und bei der Thiere had der bordiäh zu mier gesagd aufs widersähen machd freide und da hawe ich iem schnubfen lasen und hawe gefragd, was er jäz thut bald kein barlamänt nichd mer da ist. Aber er had gesagd, es giebt imer was zum arbeiden, indem das er dem Orderer seinen Belz einbfeffern mus, das keine schahben nichd hineinkohmen und ieberhaupts gät der Orderer sex mahl im Dag am barlamänt forbei, bald es auch geschlosen ist, und da mus er iem jedesmahl begrießen und wegen dem get er forbei. Intem mier so dischgurirt haben, ist ein wahgen fohler biecher gekohmen und sagd der bordiäh, disses sind eiere rehden, wo ier gehalten habz. Fon mier sind aber blos brafo darien und schahlende Heiderkeid und ein baar mahl sär riechtig, und fon dier ist auch nichz darien als wie Gereische des beifales hoder umgekärt.
Jez kohmen disse biecher auf eine biblatek und bleiben stähen, bis die meise sie frässen, oder fieleichd giebt es speter auch einen bresadenten, wie den Orderer, der wo eichene Abdrite fier die bauern wiel und giebt ienen disse biecher zum benietzen und disses ist die irdische Fergenglichkeid.
Ich hab mier gedenkt, ob nichd fiele Reden schohn an dissen ort gehären fors gehalden siend und dan bin ich auf die Eusenban, und bin luschtig heumgefaren.
Der Habern ist noch nichd gans herien gewäsen und hawe selm zugreifen missen und da habe ich gesähen, das ein fuder Habern mer blage ist zum auflahden als wie zähn monath barlamäntarisch sein.
Und ist aber auch niezlicher, intem das mir mid dem Habern die roß futhern können, und das, was ahles ist im barlamänt geredet wohrden, frässen blos die meise.
Und bei disser arbeid kahn man den Orderer nichd braugen.
Ich bien anderst froh, das ich in meinem schtalle herum gähen derf und da giebt es keine bresadenten und bald eine gloken läut ist es fon einer ku, die auf die waide get und friest und bald sie was fahlen last ist es auch ein miest, aber ein niezlicher und bässer, als wie der anderne, den wo mahn im barlamänt zusahmenredt und in die biecher trukt.
Hofendlich bist du auch gesund und wierd dein haksen bässer und sind mier wider nizliche mentschen und ögonohmen und bfeifen auf den Orderer. Es grießt dich
dein liber Kohlege | |
Jozef Filser. |