Ludwig Thoma
Jozef Filsers Briefwexel
Ludwig Thoma

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An hochwiern hern Bfahrer
Emeran Schanderl
in Mingharting
Bosd daselbs

Hochwierniger Her Bfahrer

Kelobt sei Jessas Kristo in aler ewikeit Am.

Disses ist geschrieen unterm Beichdsigl. Ein gewieser Man in Minchen ist gefahlen in Fersuchung durch Umgang mit einen schlechden Mentschen wo mit einen eingewurtselten Lahster behafded isd und durch die Gwalen der Fleuscheslusd wo iem durch einen unkeischen Anbliek enstanden sind.

Der schlechde Mentsch hat den gewiesen Man durch einen Brif ferleidet das sie hirauf zu einer Rähdute gangen sind, wo die gefahlenen Weipsbilder durch unbedäktes Fleusch zur Siende ferlokten.

Indem aber disser Man bis zu disser Stund einen herforagenden lebenswahndel sich befleußiget had und keine Anwahndlung durhauß nichd begieng sontern in einen guden Geruch befündlich gewäsen ist, das iem auch die hochwierninge Geischlichkeit ins Fertrauen gehabt had.

Haber der schlechde Mentsch had es gewießt das er in einem niechdernen Zuschtand keine Fähldridde nichd beget und in die Siende hineinfahlt so das er Schambaninger had kohmen lasen und disser brafe und gerächte Man had es drinken gemust bis er seinen Geischt ferlohr. Indem er sich aber in disser Bewustlosikeit befündlich war had er fieleichd in Worden und Wergen gesiendigt haber nichd so schtark indem er ja so sär bedrunken wahr das es nichd auf das schlimbste gekohmen ist und keine Totsiende nichd forfiel, sondern unkeische Redensahrten.

Es begahb sich aber das der gerächte Man for lauter Bewustlosikeit in ein kleunes Wierzhaus geried zum Genuse der Weiswierschte wo er nichds dabei gedenkt had sondern er as disselben.

Er wurde jetoch in einer auffahlenden Weuse belährt das er sich gengen die Gebohte der fröhmikeit und des kristlichen Wahndels in eine habscheilinge Gelehgenheid begäben hatte, indem er bläzlich eine Anzall Wadschen empfing und auch schluhg iem disses ferlohrene Weipsbild einen Sembfhafen ins Andliez und auch fohzten ien die Spißgesählen auf eine gans unerlaupte Manir das der gerächte Man blüten muste auch zwei Zehne ferlohr. Durch disses ist der Man schmärzlich bedriebt und isd gefordert fon Gewiesensengsten in seiner unschterblichen Sehle und had gelohbt zum wahlfarren nach Aldenöding und schtiftet auch hundert March fier die Kürche in Mingharding bald ahles sich gud hinausget.

Fieleicht kombt es for, das die Frau des gerächten Manes durch den schlechden Mentschen in Erfarung disses gesäzt wird und ein ahlgemeines Ungliek sich begiebt, das der Früde zerschterrt ist, indem di Frau durch ier leichdgleibiges Geschlächt bewohgen wierd und klaubt, das eine Totsiende forgefahlen ist und nichd klaubt, das der gerächte Man so sär bedrunken sich befunden had. Der gerächte Man bittet um den Schuz der Kürche gengen die weldlichen Nachdeile seines Begäbnisses, indem der hochwierninge här Bfarrer der gewiesen Frau sagd, das ahles ferleimdung isd durch die erfiendung eines schlechden Mentschen. Fier dissen Fahl schtiftet der gewiese Man hundert March fier einen guden Zwäk, wo der her Bfahrer selbst ien beschtiemt nach seinen Ermässen und auch schtiftet er fier die leublichen Bedierfnisse des hochwiernigen Härn zwei junge Anten und eine fedde Gans auf Mardini und last sich herbei das er auch eine flaschen Zweschgenschnabs aufwixt. Indem aber die gewiese Frau nichds in Kenntnis bekohmen darf, bald sie es nichd schon weis, mus der hochwiernige Her ieberaus forsichtig sein und nichd fieleicht schon forher reden sontern er mus es an dem Benähmen der gewiesen Frau mergen hob sie es weis.

Fieleichd get der hochwiernige Her efters zu jenem Haus und fragt wie get es meinem gelibten Son, der wo in der Schtadt fier uns arbeided und bald sie was weis schimbft sie schon und dan ist es Zeid, das ien die Kürche schiezt. Der gerächte Man hat beschlohsen, das er seinem geischlingen Oberhaubt die hundert March auch schtiftet und die Gans und Anten und Zweschgenschnabs, bald ieberhaupt der gewiesen Frau durch die Gunzt der Heuligen nichts bekannt wierd.

Ich mus es noch schreim das der schlechde Mentsch ein gewieser Bosdhalder ist wo auch ieber den hochwiernigen hern Bfahrer ruchlohse Geschichden ferbreidet und ieber die Schuzbadron schimbft und sie bedrot. Das mus man wiesen for man iem ferdraut.

Disses hawe ich jez fohlendet underm Beichsigl, und klauben sie nichd, das der Man das bedreffende fieleichd nicht schtiftet, sontern er schtiftet es schon. Disses beschtetigt ier

liber Jozef Filser
kenigl. Abgeorneter.


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