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1. Und du, lasse zu dir kommen Aharon, deinen Bruder, und seine Söhne mit ihm, aus der Mitte der Söhne Israels, daß er Mir als Priester diene, Aharon, Nadab und Abihu, Eleazar und Ithamar, die Söhne Aharons.
2. Und mache heilige Kleider für Aharon, deinen Bruder, zur Herrlichkeit und zur Zierde.
3. Und du sollst reden mit allen, die eines weisen Herzens sind, die Ich erfüllt habe mit dem Geist der Weisheit, daß sie die Kleider Aharons machen, um ihn zu heiligen, daß er Mir ein Priester sei.
4. Und dies sind die Kleider, die sie machen sollen: das Brustschildlein und das Ephod (Schulterkleid), und das Oberkleid, und der Leibrock, zellenförmig gewirkt; Kopfbund und Gürtel; also sollen sie heilige Kleider machen für Aharon, deinen Bruder, und für seine Söhne, daß er Mir ein Priester sei.
5. Und sie sollen dazu nehmen Gold, Blau, Purpur, Scharlach und weiße Baumwolle (Byssus).
6. Und das Ephod sollen sie machen von Gold, Blau, Purpur, Scharlach und gewobener, weißer Baumwolle, ein Werk des Kunstwebers.
7. Zwei verbundene Schulterblätter soll es haben an seinen beiden Enden, daß es zusammengefügt werde.
8. Und der Gürtel seines Ephod, der darüber ist, soll von gleicher Arbeit an ihm sein, von Gold, Blau, Purpur, Scharlach und gewobener, weißer Baumwolle.
9. Und nimm zwei Onychsteine und grabe darein die Namen der Söhne Israels.
10. Sechs ihrer Namen auf den einen Stein, und die übrigen sechs Namen auf den anderen Stein, nach ihren Geschlechtern (d.i. nach ihrem Alter).
11. Nach der Kunst des Steinschneiders, und (in der Weise) der Siegelstecherei sollst du auf die beiden Steine graben die Namen der Söhne Israels; rings in Gold gefaßt sollst du sie machen.
12. Und setze die beiden Steine auf die Schulterstücke des Ephod, als Steine des Gedächtnisses für die Söhne Israels, daß Aharon ihre Namen trage vor Jehovah, auf seinen beiden Schultern zum Gedächtnis.
13. Und mache die Fassungen von Gold.
14. Und zwei Kettchen von reinem Golde sollst du machen an ihren Enden, von geflochtener Arbeit, und setze die geflochtenen Kettchen an die Fassungen.
15. Und mache das Brustschildlein des Urteils, ein Werk des Kunstwebers, wie das Werk des Ephod sollst du es machen, von Gold, Blau, Purpur, Scharlach und gewobener, weißer Baumwolle mache es.
16. Viereckig soll es sein, doppelt, eine Spanne seine Länge und eine Spanne seine Breite.
17. Und sollst es füllen mit einer Füllung von Steinen, mit vier Reihen von Steinen, nach der Ordnung: Rubin, Topas, Karfunkel, die erste Reihe.
18. Und die zweite Reihe Chrysopras, Saphir und Diamant.
19. Und die dritte Reihe Opal, Achat und Amethyst.
20. Und die vierte Reihe Chrysolith, Onych und Jaspis; in Gold sollen sie gefaßt sein in ihren Füllungen.
21. Und die Steine sollen nach den Namen der Söhne Israels sein, zwölf nach ihren Namen, in der Weise der Siegelstecherei, jeder mit seinem Namen, nach den zwölf Stämmen.
22. Und mache Kettchen auf das Brustschildlein an den Enden, von geflochtener Arbeit und von reinem Gold.
23. Und mache an das Brustschildlein zwei Ringe von Gold, und setze die beiden Ringe an die beiden Enden des Brustschildleins.
24. Und die zwei Geflechte von Gold tue in die beiden Ringe an den Enden des Brustschildleins.
25. Und die zwei anderen Enden der beiden Geflechte füge an die beiden Fassungen, und setze sie auf die Schulterstücke des Ephod, auf dessen Vorderseite.
26. Und mache zwei Ringe von Gold, und setze sie an die zwei Enden des Brustschildleins, an seinen Rand, gegen das Ephod zu, einwärts.
27. Und mache zwei Ringe von Gold, und setze sie an die beiden Schulterstücke des Ephod, unterhalb an seiner Vorderseite, an seiner Zusammenfügung, über dem Gürtel des Ephod.
28. Und sie sollen das Brustschildlein anbinden vermittelst seiner Ringe an die Ringe des Ephod mit einer blauen Schnur, daß es über dem Gürtel des Ephod sei, und das Brustschildlein nicht zurückweiche von dem Ephod.
29. Und Aharon soll die Namen der Söhne Israels tragen an dem Brustschildlein des Urteils (Gerichts) auf seinem Herzen, wenn er hineingeht ins Heilige, zum Gedächtnis vor Jehovah allezeit.
30. Und in das Brustschildlein des Urteils sollst du tun Urim und Thummim (Licht und Recht), und sie sollen auf dem Herzen Aharons sein, wenn er damit hineingeht vor Jehovah; und Aharon soll das Urteil über die Söhne Israels tragen auf seinem Herzen vor Jehovah allezeit.
31. Und das Oberkleid unter dem Ephod mache ganz von Blau (von blauem Purpur).
32. Und es soll seine Kopföffnung sein in seiner Mitte; eine Borte soll rings um die Öffnung sein, die Arbeit eines Webers; wie die Öffnung eines Panzers soll es haben, damit es nicht zerreiße.
33. Und an seine Säume mache Granatäpfel von Blau, Purpur und Scharlach, an seine Säume ringsherum, und goldene Schellen zwischen ihnen ringsherum.
34. Eine goldene Schelle und einen Granatapfel, und wieder eine goldene Schelle und einen Granatapfel, an den Säumen des Oberkleides ringsherum.
35. Und Aharon soll es anhaben beim Dienst, daß man seinen Klang höre, wenn er eingeht in das Heilige vor Jehovah und wenn er herausgeht, damit er nicht sterbe.
36. Und mache ein Blech von reinem Gold, und grabe darauf in der Weise des Siegelschneiders: Heiligkeit Jehovahs.
37. Und tue es an eine blaue Schnur, und es soll auf dem Kopfbunde sein, an der Vorderseite des Kopfbundes soll es sein.
38. Und es soll auf der Stirne Aharons sein, und Aharon trage die Schuld des Geheiligten, das die Söhne Israels heiligen mit allen ihren heiligen Gaben, und es soll beständig sein auf seiner Stirne, zum Wohlgefallen für sie vor Jehovah.
39. Und du sollst den Leibrock zellenförmig wirken von weißer Baumwolle, und (auch) den Kopfbund sollst du von weißer Baumwolle machen, und den Gürtel sollst du machen als ein Werk des Buntwirkers.
40. Und für die Söhne Aharons sollst du Leibröcke machen, und sollst ihnen Gürtel machen und Mützen zur Herrlichkeit und zur Zierde.
41. Und sollst sie anziehen Aharon, deinem Bruder, und seinen Söhnen mit ihm, und sollst sie salben und ihre Hände füllen und sie heiligen, daß sie das Priesteramt verwalten vor Mir.
42. Und mache ihnen Beinkleider von Linnen, um zu bedecken das Fleisch ihrer Blöße, von den Lenden bis an die Schenkel hinab sollen sie reichen.
43. Und Aharon und seine Söhne sollen sie anhaben, wenn sie eingehen in das Versammlungszelt oder wenn sie sich dem Altar nahen, um zu dienen im Heiligtum, damit sie nicht eine Missetat (Schuld) tragen und sterben; das soll eine ewige Satzung sein für ihn und seinen Samen nach ihm.
9804. Es wird hier von den heiligen Kleidern gehandelt, die Aharon und seine Söhne während des (priesterlichen) Dienstes anlegen sollten. Durch das Priestertum, das Aharon mit seinen Söhnen verwalten sollte, wurde der Herr in Ansehung des göttlich Himmlischen vorgebildet, welches das göttlich Gute im Himmel ist; und durch seine Kleider wurde das göttlich Geistige vorgebildet, welches das daraus hervorgehende göttlich Wahre ist.
9805. Vers 1,2: Und du, lasse zu dir kommen Aharon, deinen Bruder, und seine Söhne mit ihm, aus der Mitte der Söhne Israels, daß er Mir als Priester diene, Aharon, Nadab und Abihu, Eleazar und Ithamar, die Söhne Aharons. Und mache heilige Kleider für Aharon, deinen Bruder, zur Herrlichkeit und zur Zierde.
"Und du, lasse zu dir kommen Aharon, deinen Bruder" bedeutet die Verbindung des göttlich Wahren mit dem göttlich Guten im Göttlich-Menschlichen des Herrn;
"und seine Söhne mit ihm" bedeutet das aus dem göttlich Guten hervorgehende göttlich Wahre;
"aus der Mitte der Söhne Israels" bedeutet im Himmel und in der Kirche;
"daß er Mir als Priester diene" bedeutet das Vorbildliche des Herrn;
"Aharon" bedeutet, in Ansehung des göttlich Himmlischen;
"Nadab und Abihu" bedeutet in Ansehung des göttlich Geistigen daraus;
"Eleazar und Ithamar" bedeutet in Ansehung des göttlich Natürlichen;
"die Söhne Aharons" bedeutet, was aus dem göttlich Himmlischen hervorgeht;
"Und mache heilige Kleider für Aharon, deinen Bruder" bedeutet das Vorbildliche des geistigen Reiches, das dem himmlischen Reich beigesellt ist;
"zur Herrlichkeit und zur Zierde" bedeutet, um darzustellen das göttlich Wahre, wie es im geistigen Reich dem himmlischen Reich beigesellt ist in seiner inneren und äußeren Form.
9806. "Und du, lasse zu dir kommen Aharon, deinen Bruder", 2. Mose 28/1, bedeutet die Verbindung des göttlich Wahren mit dem göttlich Guten im Göttlich-Menschlichen des Herrn.
Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Moses, der hier Aharon zu sich kommen lassen sollte, insofern er den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren darstellt, worüber Nr. 6752, 6771, 7014, 9372; aus der Bedeutung von zu sich kommen lassen, insofern es Verbindung und Gegenwart bezeichnet, worüber Nr. 9378; aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, insofern er den Herrn in Ansehung des göttlich Guten darstellt, worüber folgen wird; und aus der Bedeutung des Bruders, insofern er das Gute bezeichnet, worüber Nr. 3303, 3803, 3815, 4121, 4191, 5686, 5692, 6756.
Hieraus erhellt, daß durch "Mose soll Aharon, seinen Bruder, zu sich kommen lassen" bezeichnet wird die Verbindung des göttlich Wahren mit dem göttlich Guten im Herrn. In Seinem Göttlich-Menschlichen heißt es, weil eben dieses es war, in dem die Verbindung vollzogen wurde; denn der Herr machte zuerst Sein Menschliches zum göttlich Wahren, und nachher zum göttlich Guten; man sehe die Nr. 9199, 9315 angeführten Stellen. Aharon aber wurde erwählt, um als Priester zu dienen, weil er der Bruder des Mose war, denn so wurde zugleich das brüderliche Verhältnis zwischen dem göttlich Wahren und göttlich Guten im Himmel vorbildlich dargestellt, denn durch Mose wurde das göttlich Wahre vorgebildet und durch Aharon das göttlich Gute.
Alles im Universum, sowohl im Himmel als in der Welt, muß sich auf das Gute und Wahre beziehen, um etwas zu sein, denn das Gute ist das Sein (Esse) des Wahren, und das Wahre ist das Dasein (Existere) des Guten. Deshalb kann das Gute nicht da sein ohne das Wahre, und das Wahre kann nicht sein ohne das Gute. Hieraus wird klar, daß sie verbunden sein müssen. Ihre Verbindung wird im Worte durch zwei Ehegatten vorgebildet, und auch durch zwei Brüder. Durch zwei Ehegatten, wenn von der himmlischen Ehe gehandelt wird, welche die des Guten und Wahren ist, und von der stufenweisen Abstammung aus dieser. Durch zwei Brüder, wenn von den beiden Ämtern gehandelt wird, nämlich von dem des Urteils (Gerichts) und von dem des Gottesdienstes. Die, welche das Amt des Gerichts verwalteten, wurden Richter genannt, und späterhin Könige; die aber das Amt des Gottesdienstes verwalteten, hießen Priester. Und weil alles Gericht (Urteil) durch das Wahre zustande kommt, und aller Gottesdienst aus dem Guten, darum wird durch Richter im Worte, in dem von der Person abgezogenen Sinn das Wahre aus dem Guten bezeichnet, durch die Könige aber das Wahre, aus dem das Gute kommt, und durch die Priester das Gute selbst. Daher kommt es, daß der Herr im Worte Richter genannt wird, wie auch Prophet und König, wo vom Wahren gehandelt wird, aber Priester, wo vom Guten (die Rede ist). Ebenso Christus, der Gesalbte oder Messias, wenn vom Wahren, aber Jesus oder Heiland (Seligmacher), wenn vom Guten (die Rede ist).
Wegen dieses brüderlichen Verhältnisses zwischen dem Wahren des Gerichts und dem Guten des Gottesdienstes wurde Aharon, der Bruder Moses erwählt, daß er als Priester diene. Daß darum durch Aharon und sein Haus das Gute bezeichnet wird, erhellt bei
Ps.115/9,10,12: "Israel vertraue auf Jehovah; Er ist ihre Hilfe und ihr Schild; Haus Aharons, vertrauet auf Jehovah; Er ist ihre Hilfe und ihr Schild. Jehovah gedenket unser, Er wird segnen das Haus Israels, Er wird segnen das Haus Aharons".
Ps.118/2,3: "Es sage nun Israel: Ewig währet Seine Barmherzigkeit; es sage nun das Haus Aharons: Ewig währet Seine Barmherzigkeit".
Ps.135/19: "Haus Israels, lobet Jehovah; Haus Aharons, lobet Jehovah".
Haus Israel bedeutet diejenigen, die in den Wahrheiten sind; Haus Aharons diejenigen, die im Guten sind; denn im Worte wird, wo vom Wahren gehandelt wird, auch vom Guten gehandelt, wegen der himmlischen Ehe: Nr. 9263, 9314. Daß das Haus Israels diejenigen bezeichnet, die in den Wahrheiten sind, sehe man Nr. 5414, 5879, 5951, 7956, 8234.
Ps.105/26: "Jehovah schickte Mose, Seinen Knecht, und Aharon, den Er erwählt hatte": Mose heißt Knecht, weil Knecht gesagt wird in betreff des Wahren: Nr. 3409; und erwählt, in betreff des Guten: Nr. 3755 E.
Ps.133/1-3: "Siehe, wie gut und lieblich ist es, wenn Brüder einmütig beieinander wohnen, wie gutes Öl auf dem Haupte, das herabfließt in den Bart, den Bart Aharons, der hinabfällt auf den Saum seines Gewandes". Wer nicht weiß, was Bruder bedeutet, ferner was Öl, was Haupt, was der Bart, was das Gewand, wie auch, was Aharon vorbildet, der kann nicht begreifen, warum solches mit dem Zusammenwohnen der Brüder verglichen ist, denn was hat das vom Haupt in den Bart Aharons, und von da auf sein Gewand herabfließende Öl mit der Einmütigkeit der Brüder zu tun? Aber die Ähnlichkeit bei der Vergleichung wird klar aus dem inneren Sinn, in dem vom Einfluß des Guten in das Wahre gehandelt, und somit das brüderliche Verhältnis beider beschrieben wird; denn das Öl bedeutet das Gute, das Haupt Aharons das Innerste des Guten, der Bart das Alleräußerste desselben, das Gewand bedeutet das Wahre, herabfließen den Einfluß. Hieraus ist einleuchtend, daß durch diese Worte der Einfluß des Guten vom Inneren bis zum Äußeren im Wahren bezeichnet wird und die Verbindung daselbst. Wer könnte ohne den inneren Sinn sehen, daß in diesen Worten dieses Himmlische liegt?
Daß das Öl das Gute der Liebe bedeutet, sehe man Nr. 886, 4582, 4638, 9780; daß das Haupt das Innerste bedeutet: Nr. 5328, 6436, 7859, 9656; daß der Bart das Alleräußerste bezeichnet, erhellt bei Jes.7/20; 15/2; Jerem.48/37; Hes.5/1; daß Kleider Wahrheiten bezeichnen: Nr. 2576, 4545, 4763, 5319, 5954, 6914, 6917, 9093, 9212, 9216, daß Aharon das himmlisch Gute vorbildet, sehe man oben.
Daraus, daß Aharon zum Priesteramt, also zum allerheiligsten Dienst erwählt wurde, kann man begreifen, wie es sich mit den vorbildlichen Darstellungen in der jüdischen Kirche verhielt; daß sie nämlich nicht die Person berücksichtigten, die vorbildete, sondern die Sache, die vorgebildet wurde. Daß also eine heilige Sache, ja die allerheiligste von Personen vorgebildet werden konnte, deren Inneres unrein, ja abgöttisch war, und deren Äußeres nur, wenn sie beim Gottesdienst waren, dem Heiligen angepaßt werden konnte. Wie Aharon beschaffen war, kann aus Folgendem erhellen:
2. Mose 32/4,5,25: "Aharon nahm aus den Händen der Söhne Israels Gold und bildete es mit dem Meißel und machte es zu einem gegossenen Kalb; und Aharon baute einen Altar vor ihm, und Aharon rief, und sprach: Ein Fest Jehovahs ist morgen".
5. Mose 9/20: "Wider Aharon ist der Zorn Jehovahs sehr erregt, ihn zu verderben; aber ich habe auch für Aharon gebeten zu dieser Zeit".
Daß die vorbildlichen Darstellungen der Kirche bei dem israelitischen und jüdischen Volke keine Rücksicht auf die Personen nahmen, sondern auf die Sachen selbst, darüber sehe man, was Nr. 9229 angeführt ist.
9807. "Und seine Söhne mit ihm", 2. Mose 28/1, bedeutet das aus dem göttlich Guten hervorgehende göttlich Wahre.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Söhne, insofern sie Wahrheiten bezeichnen, worüber Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 2803, 2813, 3373, 3704. Hier das aus dem göttlich Guten des Herrn hervorgehende göttlich Wahre, weil es die Söhne Aharons waren, und durch Aharon als Hohepriester der Herr in Ansehung des göttlich Guten vorgebildet wurde, wie gleich oben gezeigt worden ist.
Die Söhne bezeichnen aber Wahrheiten, weil alles im Worte dem inneren Sinne nach geistig ist; und Söhne im geistigen Sinn diejenigen sind, die vom Herrn von neuem geboren werden, also die in den Wahrheiten aus dem Guten sind, folglich, wenn von den Personen abgesehen wird, die Wahrheiten selbst aus dem Guten. Diese sind es daher, die durch die Söhne Gottes, die Söhne des Königs und die Söhne des Reiches im Worte verstanden werden. Sie sind auch wirklich Söhne der neuen Geburt oder der Wiedergeburt. Das Wahre und Gute bei dem wiedergeborenen oder durch den Herrn von neuem geborenen Menschen verhält sich auch ganz so wie Familien, die in weiter und langer Reihenfolge von einem Vater (abstammen). Es gibt Wahrheiten, die bei ihm Söhne und Töchter, Enkel und Enkelinnen, Schwiegersöhne und Schwiegertöchter und so die Verwandtschaften mehrerer Grade und Geschlechter darstellen. Die Wahrheiten und das Gute, die in solcher Weise geordnet sind, sind im geistigen Sinn Söhne, Töchter, Enkel, Enkelinnen, Schwiegersöhne, Schwiegertöchter, kurz Verwandtschaften verschiedenen Grades und verschiedener Gattung.
Daß die geistigen Geburten in solcher Ordnung sind, wurde (mir) durch lebendige Erfahrung gezeigt und zugleich gesagt, daß die Wahrheiten und das Gute bei dem wiedergeborenen Menschen deshalb in solcher Ordnung sind, weil die Engelsgesellschaften im Himmel sich in einer solchen befinden, und das Wahre und das Gute beim Menschen jenen Gesellschaften entspricht. Und deswegen ist auch der Mensch, dessen Wahres und Gutes in solcher Entsprechung ist, ein Himmel in kleinster Form. Wer da weiß, daß die Söhne Wahrheiten und die Töchter Gutes bedeuten, kann mehrere Geheimnisse im Wort, besonders in dem prophetischen sehen, die außerdem verborgen bleiben würden, so auch, was im besonderen unter dem Menschensohn verstanden wird, wie Sich der Herr so oft im Worte nennt. Daß darunter das von Seinem Göttlich-Menschlichen hervorgehende göttlich Wahre zu verstehen ist, erhellt aus den Stellen, wo Er so genannt wird, die ich anführen darf, damit zugleich bestätigt werde, daß der Sohn das Wahre bedeutet:
Joh.12/34-36: "Das Volk sprach zu Jesus: Wie sagest Du, daß des Menschen Sohn muß erhöht werden? Wer ist dieser Menschensohn? Jesus antwortete ihnen: Noch eine kleine Weile ist das Licht bei euch; wandelt, solange ihr das Licht habt, damit nicht die Finsternis euch überfalle; dieweil ihr das Licht habt, glaubet an des Licht, damit ihr Söhne des Lichtes werdet".
Hieraus erhellt, daß durch Menschensohn das gleiche wie durch Licht bezeichnet wird, denn als sie fragten, wer dieser Menschensohn sei, antwortete der Herr, daß Er selbst das Licht sei, an das sie glauben sollten. Daß das Licht das göttlich Wahre bedeutet, sehe man in den Nr. 9548, 9684 angeführten Stellen; also auch der Sohn des Menschen.
Luk.6/22: "Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen um des Menschensohnes willen": um des Menschensohnes willen heißt, um des göttlich Wahren willen, das vom Herrn ausgeht. Das göttlich Wahre ist das Ganze des Glaubens und der Liebe an den Herrn, und um dessen willen gehaßt werden, ist Seligkeit.
Luk.17/22: "Es wird die Zeit kommen, wo ihr sehr verlangen werdet, einen der Tage des Menschensohnes zu sehen, aber ihr werdet ihn nicht sehen; alsdann wird man euch sagen: Siehe hier, oder siehe, da ist er; gehet nicht hin und folget nicht": sehr verlangen, einen der Tage des Menschensohnes zu sehen heißt, einen der Zustände des göttlich Wahren, das echt ist, (herbeiwünschen). Es wird hier vom Ende der Kirche gehandelt, wenn kein Glaube mehr da ist, weil keine Liebtätigkeit. Zu dieser Zeit wird alles echte göttlich Wahre zugrunde gehen. Und weil das göttlich Wahre durch den Sohn des Menschen bezeichnet wird, darum wird gesagt: "Dann wird man euch sagen: Siehe hier, oder siehe, dort ist es; folget aber nicht", was vom göttlich Wahren des Herrn, nicht aber vom Herrn selbst gesagt werden kann.
Luk.18/8: "Wenn der Menschensohn kommt, wird Er wohl Glauben finden auf Erden?": wenn das göttlich Wahre aus dem Himmel wird offenbart werden, so wird man es nicht glauben. Der Menschensohn ist auch hier der Herr in Ansehung des göttlich Wahren, oder das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre. Die Ankunft des Herrn ist die Offenbarung des göttlich Wahren am Ende der Kirche.
Matth.24/27,30: "Wie der Blitz ausgeht vom Aufgang, und scheint bis zum Niedergang, so wird auch sein die Ankunft des Menschensohnes. Alsdann wird das Zeichen (Desselben) erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme der Erde, und werden kommen sehen den Menschensohn in den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit": die Ankunft des Menschensohnes bedeutet die Offenbarung des göttlich Wahren am Ende des Zeitlaufes, d.h. am Ende der Kirche. Alle Stämme der Erde, die dann wehklagen werden, bedeutet alles Wahre und Gute des Glaubens und der Liebe von dem Herrn, und somit an den Herrn in ihrer Zusammenfassung. Die Wolken des Himmels, auf denen Er kommen wird, bedeuten den Buchstabensinn des Wortes. Die Macht und Herrlichkeit ist der innere Sinn, in dessen Innerstem vom Herrn allein gehandelt wird. Das weitere hierüber sehe man erklärt Nr. 4060.
Matth.26/64: "Ich sage euch, von nun an werdet ihr sehen des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des Himmels".
Luk.22/69: "Von nun an wird des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft Gottes": der Sohn des Menschen bedeutet das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, sitzen zur Rechten der Kraft bedeutet, daß Er alle Macht habe, denn das göttlich Gute hat Allmacht durch das göttlich Wahre. Daß es heißt: "von nun an würden sie es sehen" bedeutet, daß das göttlich Wahre in Seiner Allmacht war, als der Herr in der Welt die Höllen besiegt und alles in diesen und in den Himmeln in Ordnung gebracht hatte; und daß so diejenigen beseligt werden konnten, die Ihn durch Glauben und Liebe aufnehmen würden; man sehe Nr. 9715.
Daß das Sitzen zur Rechten die Allmacht bezeichnet, sehe man Nr. 3387, 4592, 4933 E, 7518, 8281, 9133; daß das Gute alle Macht durch das Wahre hat: Nr. 6344, 6423, 8304, 9327, 9410, 9639, 9643; daß die göttliche Macht selbst das göttlich Wahre ist: Nr. 9648; die Wolken, auf denen der Menschensohn, d.h. das göttlich Wahre kommen wird, bedeuten das Wort im Buchstabensinn: Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18, Nr. 4060, 4391, 5922, 6343, 6752, 8443, 8781; und die Herrlichkeit bedeutet das göttlich Wahre selbst, wie es im inneren Sinn des Wortes beschaffen ist: Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18, Nr. 4089, 5922, 8267, 9429.
Hieraus kann man nun erkennen, was durch Folgendes in der Offenbarung bezeichnet wird:
Joh.Offenb.14/14: "Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß Einer, der dem Menschensohne glich, und auf Seinem Haupte eine goldene Krone hatte".
Dan.7/13: "Ich sah in nächtlichen Gesichten und siehe, mit den Wolken der Himmel kam Einer wie ein Menschensohn".
Joh.5/27: "Der Vater hat Ihm auch gegeben, das Gericht zu halten, weil Er der Menschensohn ist": weil das Gericht durch das göttlich Wahre geschieht, darum wird gesagt, daß es dem Herrn gegeben worden sei, das Gericht zu halten, weil Er der Menschensohn ist, wie gesagt: das göttlich Wahre. Der Vater, von dem es ausgeht, ist das göttlich Gute: Nr. 2803, 3704, 7499, 8328, 8897.
Weil es Sache des göttlich Wahren ist, das Gericht zu halten, darum heißt es: "Wenn der Menschensohn kommen wird, dann wird Er sitzen auf dem Throne Seiner Herrlichkeit": Matth.19/28; 25/31; und ferner, "der Menschensohn wird geben einem jeden nach seinen Werken": Matth.16/27.
Matth.13/37,38: "Der den guten Samen sät, ist der Menschensohn; der Acker ist die Welt; der gute Same bedeutet die Söhne des Reiches, das Unkraut hingegen die Söhne des Bösen": Der gute Same ist das göttlich Wahre, daher wird gesagt, daß der Menschensohn ihn säe. Die Söhne des Reiches sind die göttlichen Wahrheiten im Himmel und in der Kirche, denn der Sohn bedeutet das Wahre: Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623; im entgegengesetzten Sinn aber das Falsche, das auch der Sohn des Bösen ist. Das Reich ist der Himmel, wie auch die Kirche.
Joh.3/13: "Niemand fährt zum Himmel auf, außer Der, Welcher vom Himmel herabgekommen ist, der Sohn des Menschen, Der in den Himmeln ist". Daß der Sohn des Menschen das göttlich Wahre in den Himmeln bedeutet, geht deutlich hieraus hervor, denn dieses kommt vom Himmel herab und führt zu dem Himmel empor; weil niemand zum Himmel aufsteigen kann, wenn nicht das göttlich Wahre vom Himmel zu ihm herabgekommen ist, denn der Einfluß ist vom Göttlichen, nicht aber umgekehrt.
Weil der Herr das Wahre ist, darum nennt Er sich den Sohn des Menschen, der in den Himmeln ist:
Matth.8/20: "Des Menschen Sohn hat nicht, wo Er Sein Haupt hinlege": des Menschen Sohn bedeutet das göttlich Wahre; nicht haben, wo Er sein Haupt hinlege, bedeutet, daß kein Ort irgendwo, oder bei irgendeinem Menschen zu damaliger Zeit, (für dasselbe war).
Daß des Menschen Sohn leiden müsse und getötet werde: Matth.17/12,22; 20/18; 26/2,24,45; Mark.8/31; 9/12,31 und anderwärts, schließt in sich, daß auf solche Weise mit dem göttlich Wahren verfahren worden sei, folglich mit dem Herrn, Der selbst das göttlich Wahre war, was Er auch selber sagt:
Joh.14/6: "Ich bin der Weg, und die Wahrheit, und das Leben".
Jerem.49/18,33: "Nicht wird darin wohnen ein Mann, noch in ihr verweilen ein Menschensohn".
Jerem.51/43: "In den Städten wird kein Mann wohnen, und kein Menschensohn wird sie durchschreiten": wer den geistigen Sinn des Wortes nicht kennt, glaubt, daß unter den Städten hier Städte verstanden werden, und unter dem Mann wie auch unter Menschensohn ein Mann und ein Sohn; und daß die Städte so verödet werden sollten, daß niemand in ihnen (lebe), allein es ist der Zustand der Kirche in betreff der Lehre des Wahren, der durch diese Dinge beschrieben wird; denn die Städte bedeuten die Lehrbestimmungen der Kirche; man sehe Nr. 402, 2449, 3216, 4492, 4493; der Mann bedeutet das eigentliche Wahre derselben, verbunden mit dem Guten: Nr. 3134, 7716, 9007; also ist der Menschensohn das Wahre.
Weil durch den Menschensohn das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre bezeichnet wird, darum wurden auch die Propheten, durch die es offenbart wurde, Menschensöhne genannt, wie z.B. Dan.8/17; Hes.2/1,3,6,8; 3/1,3,4,10,17,25; 4/1,16; 8/5,6,8,12,15; 12/2,3,9,18,22,27 und an mehreren anderen Stellen.
Wie die meisten Ausdrücke im Wort einen entgegengesetzten Sinn haben, so auch die Bedeutung des Menschensohnes, der in diesem Sinn das dem Wahren entgegengesetzte Falsche bedeutet, wie
Jes.51/12: "Wer bist du doch, daß du dich fürchtest vor einem Menschen, der stirbt, und vor einem Menschensohn, der wie Gras hingegeben wird": Menschensohn, hingegeben wie Gras, bedeutet das Wißtümliche, durch welches das Falsche (entsteht).
Ps.146/3: "Vertrauet nicht auf Fürsten, und nicht auf einen Menschensohn, in dem kein Heil ist": die Fürsten bedeuten die Hauptwahrheiten: Nr. 2089, 5044, also im entgegengesetzten Sinn das ärgste Falsche; und der Menschensohn bezeichnet das Falsche selbst.
9808. "Aus der Mitte der Söhne Israels", 2. Mose 28/1, bedeutet im Himmel und in der Kirche.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie die Angehörigen der Kirche bezeichnen, somit im abgezogenen Sinn die Kirche selbst, worüber Nr. 4286, 6426, 6637, 6862, 6868, 7035, 7062, 7198, 7215, 7223, 7261, 8805, 9340; und weil Israel die Kirche bedeutet, so bedeutet es auch den Himmel, denn der Himmel und die Kirche machen eins aus, und die Kirche ist auch der Himmel des Herrn auf Erden. Bei einem jeden Menschen der Kirche ist auch wirklich der Himmel inwendig in ihm, wenn er im Wahren und zugleich im Guten ist aus dem Herrn.
9809. "Daß er Mir als Priester diene", 2. Mose 28/1, bedeutet das Vorbildliche des Herrn.
Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung des Priestertums, insofern es im höchsten Sinn das Ganze des Amtes bezeichnet, das der Herr als Erlöser (Seligmacher, Salvator) verwaltet; und alles, was Er als Erlöser tut, geht aus der göttlichen Liebe hervor, also aus dem göttlich Guten, denn alles Gute ist Sache der Liebe. Daher wird auch durch Priestertum im höchsten Sinn das göttlich Gute der göttlichen Liebe des Herrn bezeichnet.
Es gibt ein göttlich Gutes, und es gibt ein göttlich Wahres. Das göttlich Gute ist im Herrn, also ist es sein Sein (Esse), das im Worte Jehovah genannt wird; das göttlich Wahre aber ist aus dem Herrn, somit ist es das Dasein (Existere) aus jenem Sein. Dies wird im Wort unter Gott verstanden. Und weil das, was aus Ihm existiert, auch Er selbst ist, darum ist der Herr auch das göttlich Wahre, das Sein Göttliches in den Himmeln ist, denn die Himmel haben ihr Dasein aus Ihm, indem die Engel in denselben Aufnahmegefäße (receptiones) Seines Göttlichen sind. Die himmlischen Engel sind Aufnahmegefäße des göttlich Guten, das von Ihm ist, die geistigen Engel aber Aufnahmegefäße des göttlich Wahren, das aus jenem ist.
Hieraus kann man erkennen, was vom Herrn vorgebildet wurde durch das Priestertum, und was vom Herrn vorgebildet wurde durch das Königtum; nämlich durch das Priestertum das göttlich Gute Seiner göttlichen Liebe, und durch das Königtum das göttlich Wahre aus jenem. Daß durch das Priestertum das göttlich Gute der göttlichen Liebe des Herrn vorgebildet wurde, also das ganze Amt, das der Herr verwaltet als Heiland (Erlöser), erhellt aus folgenden Stellen im Worte:
Ps.110/1-7: "Spruch Jehovahs zu meinem Herrn: Setze Dich zu Meiner Rechten, bis daß Ich Deine Feinde lege zum Schemel Deiner Füße; den Zepter der Macht wird Jehovah aus Zion senden, zu herrschen mitten unter Deinen Feinden; Dein Volk ist voll Willigkeit am Tage Deiner Stärke, im Ehrenschmuck der Heiligkeit; aus dem Schoß der Morgenröte kommt Dir der Tau Deiner Jugend; Jehovah hat geschworen und es wird Ihn nicht reuen: Du bist ein Priester ewiglich, nach der Weise Melchisedeks; der Herr zu Deiner Rechten zerschmettert Könige am Tage Seines Zornes; Er richtet unter den Völkern; Er füllte sie an mit Leichen, Er zerschmetterte das Haupt über viel Land; aus dem Flusse am Wege wird Er trinken, darum hebt Er hoch das Haupt".
Hieraus erhellt, was der Herr als Priester, und folglich, was das Priestertum im Herrn vorgebildet hat, nämlich das ganze Werk der Erlösung (Beseligung) des menschlichen Geschlechts; denn es wird hier von den Kämpfen des Herrn mit den Höllen gehandelt, als Er in der Welt war, durch die Er Sich die göttliche Allmacht über die Höllen erwarb, vermöge derer Er das menschliche Geschlecht errettete, und auch heutzutage alle errettet, die Ihn aufnehmen.
Weil diese Errettung selbst aus dem göttlich Guten der göttlichen Liebe hervorging, darum wird vom Herrn gesagt: "Du bist ein Priester ewiglich nach der Weise Melchisedeks": Melchisedek bedeutet König der Gerechtigkeit; so wurde der Herr genannt darum, weil Er zur Gerechtigkeit wurde, und dadurch zum Heil gemäß dem, was Nr. 9715 gezeigt worden ist. Weil jedoch das einzelne hier Geheimnisse enthält über die Kämpfe des Herrn, als Er in der Welt war, die nicht ohne den inneren Sinn enthüllt werden können, darum soll es in der kürze erklärt werden:
"Spruch Jehovahs zu Meinem Herrn" bedeutet, in bezug auf den Herrn, als Er in der Welt war. Daß unter dem Herrn hier der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen zu verstehen ist, erhellt bei Matth.22/41-43; Mark.12/36; Luk.20/42-44.
"Setze Dich zu Meiner Rechten" bedeutet die Allmacht des göttlich Guten durch das göttlich Wahre, das der Herr damals war, und aus dem Er kämpfte und siegte. Daß zur Rechten sitzen den Zustand der Macht bezeichnet, und daß es, wenn vom Herrn (die Rede ist), die Allmacht bezeichnet, sehe man Nr. 3387, 4592, 4933 E, 7518, 7673, 8281, 9133, und daß das Gute alle Macht durch das Wahre hat: Nr. 6344, 6423, 8304, 9327, 9410, 9639, 9643.
"Bis daß Ich lege Deine Feinde zum Schemel Deiner Füße" bedeutet, bis daß das Böse, das in den Höllen ist und von den Höllen kommt, unterjocht und Seiner göttlichen Macht unterworfen ist.
"Den Zepter der Macht wird Jehovah aus Zion senden" bedeutet die Macht alsdann aus dem himmlisch Guten; daß Zion dieses Gute bedeutet, sehe man Nr. 2362, 9055.
"Zu herrschen mitten unter Deinen Feinden" bedeutet, dieses Gute habe die Herrschaft über das Böse. Das Böse ist der Feind, weil es gegen das Göttliche, besonders gegen den Herrn ist.
"Dein Volk ist voll Willigkeit am Tage Deiner Stärke" bedeutet die göttlichen Wahrheiten, die alsdann kämpfen.
"Im Ehrenschmuck der Heiligkeit" bedeutet das, was aus dem göttlich Guten (hervorgeht).
"Aus dem Schoß der Morgenröte kommt Dir der Tau Deiner Jugend" bedeutet die Empfängnis vom göttlich Guten selbst, aus dem das göttlich Wahre selbst (hervorgeht).
"Jehovah hat geschworen, und es wird Ihn nicht reuen" bedeutet das Feste und Gewisse.
"Du bist ein Priester ewiglich" bedeutet das göttlich Gute der göttlichen Liebe in Ihm.
"Nach der Weise Melchisedeks" bedeutet, Sein Göttlich-Menschliches sei demselben gleich; Melchisedek bedeutet König der Gerechtigkeit, somit Jehovah, Der durch Kämpfe und Siege zur Gerechtigkeit geworden ist: Nr. 9715.
"Der Herr ist zu Deiner Rechten" bedeutet, alsdann (gehe) das göttlich Wahre von Ihm aus, wodurch Ihm Allmacht (zuteil werde), wie oben.
"Er zerschmettert Könige am Tage Seines Zorns" bedeutet die Zerstörung des Falschen alsdann. Der Tag des Zornes war, als Er gegen das Falsche kämpfte, und es zerstörte; die Könige bedeuten das Wahre und im entgegengesetzten Sinn das Falsche: Nr. 2015, 2069, 4575, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148.
"Er richtete unter den Völkern" bedeutet die Zerstreuung des Bösen; denn die Völker bedeuten das Gute und im entgegengesetzten Sinn das Falsche: Nr. 1259, 1260, 1849, 6005.
"Er füllte sie an mit Leichen" bedeutet, in solcher Weise (entstehe) der geistige Tod, der die völlige Beraubung des Wahren und Guten ist.
"Er zerschmetterte das Haupt über viel Land" bedeutet das Hinabwerfen der höllischen Selbstliebe in die Hölle und ihre Verdammnis.
"Aus dem Flusse am Wege wird Er trinken, darum hebt Er hoch das Haupt" bedeutet das Streben sich zu erheben durch vernünftige Erwägungen über die Wahrheiten.
Dies ist der Sinn jener Worte, der im Himmel wahrgenommen wird, wenn dieser Psalm von einem Menschen gelesen wird.
Weil das Priestertum die vorbildliche Darstellung des Herrn war in betreff des ganzen Werkes der Erlösung aus göttlicher Liebe, darum gehörte auch der ganze Gottesdienst zum Priesteramte, und dieser Gottesdienst bestand damals vornehmlich in der Darbringung von Brandopfern, Schlachtopfern und Speisopfern, wie auch im Darlegen der Brote auf den Tisch, im täglichen Anzünden der Lampen und im Räuchern, somit auch in der Versöhnung des Volkes und in der Vergebung der Sünden. Außerdem auch noch in der Auslegung des göttlichen Gesetzes und im Lehren, wenn sie zugleich Propheten waren. Daß Aharon mit seinen Söhnen dies alles besorgte, erhellt aus der Einsetzung des Priestertums bei Mose. Daß dies alles aber vorbildliche Darstellungen des Erlösungswerkes des Herrn waren, ist klar; darum wurde auch von den Schlachtopfern und Speisopfern dem Aharon gegeben, was Jehovah, d.h. dem Herrn gehörte; ebenso die Erstlinge verschiedener Art, dann auch der Zehnten; man sehe 2. Mose 29/1-36; 3. Mose 7/35,36; 23/15-22; 27/21; 4. Mose 5/6-11; 18/8-20,25-32; 5. Mose 18/1-4; auch die Erstgeburten; statt aller Erstgeburten der Menschen aber die Leviten, und daß diese dem Aharon zum Geschenk gegeben wurden, sehe man 4. Mose 1/47; 3/9; und zwar deswegen, weil sie Jehovah angehörten: 4. Mose 3/12,13,40-50.
Weil der Herr in betreff des ganzen Erlösungswerkes von dem Hohenpriester vorgebildet wurde, und das ganze Erlösungswerk selbst durch das Amt desselben, welches das Priesteramt heißt, darum war dem Aharon und seinen Söhnen kein Erbe und Anteil mit dem Volke gegeben worden, denn es wird gesagt, Jehovah Gott sei ihr Erbe und ihr Anteil: 4. Mose 18/20. Und auch nicht den Leviten, weil sie dem Aharon gehörten: 4. Mose 26/58-63; 5. Mose 10/9; 18/1,2; denn das Volk bildete den Himmel und die Kirche vor, Aharon aber mit seinen Söhnen und mit den Leviten das Gute der Liebe und des Glaubens, das den Himmel und die Kirche ausmacht, somit (bildete er) den Herrn vor, von Dem jenes stammte. Darum wurde dem Volke das Land als Erbe überlassen, nicht aber den Priestern; denn der Herr ist in ihnen, aber nicht unter ihnen als Einer und Unterschiedener. Das gleiche liegt im Folgenden:
Jes.61/6: "Ihr werdet Priester Jehovahs heißen, Diener unseres Gottes wird man euch nennen; ihr werdet die Schätze der Völkerschaften (Heiden) verzehren und ihrer Herrlichkeit euch rühmen": Schätze der Völkerschaften verzehren, bedeutet, sich das Gute aneignen; ihrer Herrlichkeit sich rühmen heißt, die Wahrheiten genießen, somit Freude und Glückseligkeit aus beiden. Daß die Völkerschaften das Gute bedeuten, sehe man Nr. 1259, 1260, 1574, 6005; und daß die Herrlichkeit das Wahre bezeichnet, das vom Göttlichen stammt: Nr. 9429.
Im Worte werden an mehreren Stellen Könige und Priester, ferner Könige, Fürsten, Priester und Propheten zusammengestellt; aber in diesen werden im inneren Sinn durch Könige die Wahrheiten in ihrer Zusammenfassung bezeichnet, durch Fürsten die vornehmsten Wahrheiten, durch Priester das Gute in seiner Zusammenfassung und durch Propheten die Lehren, z.B.:
Joh.Offenb.1/6; 5/10: "Jesus Christus hat uns zu Königen und Priestern gemacht".
Jerem.2/26: "Zuschanden ist geworden das Haus Israels, sie selbst, ihre Könige, ihre Fürsten, und ihre Priester, und ihre Propheten".
Jerem.4/9: "An jenem Tage wird entfallen das Herz des Königs und das Herz der Fürsten; die Priester werden bestürzt sein und die Propheten staunen".
Jerem.8/1: "An jenem Tage wird man hervorziehen die Gebeine der Könige Judas, und die Gebeine seiner Fürsten, und die Gebeine der Priester, und die Gebeine der Propheten".
Daß Könige in dem von den Personen abgezogenen Sinn die Wahrheiten in ihrer Zusammenfassung bedeuten, sehe man Nr. 1672, 2015, 2069, 4581, 4966, 5044, 6148. Daß die Fürsten die vornehmsten Wahrheiten bezeichnen: Nr. 1482, 2089, 5044; und daß die Priester das Gute bedeuten: Nr. 1728, 2015 E, 2534, 3670, 7269.
Das Königtum des Herrn wird auch bezeichnet durch seinen Namen Christus, der Gesalbte, Messias, und Sein Priestertum durch den Namen Jesus, denn Jesus bedeutet Heiland (Erretter) oder Heil (Rettung), worüber es heißt:
Matth.1/21: "Der Engel, der dem Joseph im Traum erschien, sprach: Du sollst Seinen Namen Jesus nennen, denn Er wird Sein Volk erlösen von seinen Sünden".
Weil dies Sache des Priestertums war, darum wurde das gleiche vorgebildet durch das Amt des Hohenpriesters, das Volk zu sühnen von seinen Sünden: 3. Mose 4/26,31,35; 5/6,10,13,16,18,26; 9/7; 15/15,30.
Weil das Böse niemals mit dem Guten verbunden werden kann, da sich beides gegenseitig abstößt, darum wurden verschiedene Arten von Reinigungen befohlen für Aharon und seine Söhne, wenn sie als Priester dienen sollten, entweder vor dem Altar oder im Versammlungszelt. Wie auch, daß der Hohepriester keine andere als "eine Jungfrau zur Frau nehmen durfte, keine Witwe, keine Geschiedene, keine Buhlerin": 3. Mose 21/13-15. Daß die, welche unrein waren unter den Söhnen Aharons, "wenn sie essen würden von dem Geheiligten, ausgerottet werden sollten": 3. Mose 22/2-9. Daß keiner aus dem Samen Aharons, "an dem ein Gebrechen war, das Brot darbringen durfte": 3. Mose 21/17-21. Daß der Hohepriester sein Haupt nicht Scheren und seine Kleider nicht zerreißen und sich nicht verunreinigen durfte an einem Toten, nicht einmal an seinem Vater und an seiner Mutter, und daß er nicht aus dem Heiligtum herausgehen sollte": 3. Mose 21/10-12.
Diese und mehrere andere Gesetze wurden deswegen gegeben, weil der Hohepriester den Herrn in Ansehung des göttlich Guten vorbildete, und weil das Gute so beschaffen ist, daß ihm das Böse nicht beigesellt werden kann; denn das Gute flieht das Böse, und das Böse verabscheut das Gute, wie die Hölle den Himmel, und deshalb gibt es keine Verbindung unter ihnen. Was aber das Wahre anbelangt, so ist es so beschaffen, daß ihm das Falsche beigesellt werden kann, aber nicht das Falsche, in dem Böses ist, sondern nur das, in dem Gutes ist, so wie es bei kleinen Kindern und Knaben und Mädchen ist, wenn sie noch in der Unschuld stehen, und bei den redlichen Heiden, die in Unwissenheit sind, und wie bei allen, die im Buchstabensinn des Wortes sind und in der Lehre daraus bleiben, und dennoch das Gute des Lebens zum Zweck haben; denn dieses Gute als Zweck, entfernt alles Böswillige des Falschen, und gestaltet dasselbe durch die Anwendung zu einer Ähnlichkeit mit dem Wahren.
9810. "Aharon", 2. Mose 28/1, bedeutet, das göttlich Himmlische, nämlich als Vorbildung des Herrn.
Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, insofern er den Herrn in Ansehung des göttlich Guten (darstellt), worüber Nr. 9806.
Das göttlich Himmlische ist das Göttliche des Herrn im innersten Himmel, denn die Engel daselbst werden himmlische Engel genannt, und sind Aufnahmegefäße des göttlich Wahren in ihrem Willensgebiet. Das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre, das in diesem Gebiet aufgenommen ist, heißt das himmlisch Gute, wenn es aber im Verstandesgebiet aufgenommen ist, heißt es das geistig Gute. Wie die Beschaffenheit des einen und des anderen, oder des himmlisch Guten und des geistig Guten ist, und was für ein Unterschied stattfindet, sehe man in den angeführten Stellen: Nr. 9277, 9543.
9811. "Nadab und Abihu", 2. Mose 28/1, bedeutet in Ansehung des göttlich Geistigen aus demselben.
Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Aharons, insofern sie das göttlich Wahre bezeichnen, das aus dem göttlich Guten hervorgeht, worüber Nr. 9807; das göttlich Geistige ist das göttlich Wahre, das aus dem göttlich Himmlischen hervorgeht, somit das Göttliche des Herrn, wie es aufgenommen wird im zweiten oder mittleren Himmel. Dieses wird vorgebildet durch die beiden erstgeborenen Söhne Aharons, weil es hervorgeht, und so gleichsam aus dem himmlisch Guten, das im innersten Himmel ist, geboren wird, wie der Sohn vom Vater.
Durch die beiden jüngeren Söhne Aharons aber, die Eleazar und Ithamar waren, solange die Erstgeborenen, Nadab und Abihu, lebten, wird das Göttliche im äußersten Himmel vorgebildet, der auf den früheren oder den mittleren zunächst folgt, und dies ist das göttlich Natürliche, worüber in dem nun folgenden Abschnitt.
9812. "Eleazar und Ithamar", 2. Mose 28/1, bedeutet in Ansehung des göttlich Natürlichen.
Dies erhellt daraus, daß sie die jüngeren Söhne Aharons waren, und durch Aharon der Herr in Ansehung des göttlich Himmlischen vorgebildet wurde, daher wurde durch seine Söhne der Herr in Ansehung des Göttlichen vorgebildet, wie es der Ordnung nach folgt, also durch die älteren der Herr in Ansehung des göttlich Geistigen und durch die jüngeren in Ansehung des göttlich Natürlichen; denn in dieser Ordnung folgt das göttlich Gute in den Himmeln, ja sogar die Himmel selbst, die in diesen (Abstufungen) des Guten sind. Es entsteht auch wirklich das eine Gute durch das andere und besteht auch durch dasselbe.
Das göttliche himmlisch Gute, das den dritten oder innersten Himmel macht, ist das Gute der Liebe zum Herrn; das göttliche geistig Gute, das den mittleren oder zweiten Himmel macht, ist das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten; und das göttliche natürlich Gute, das den ersten oder äußersten Himmel macht, ist das Gute des Glaubens und des Gehorsams. Zum göttlichen natürlich Guten gehört auch das bürgerliche (politische) Gute, welches das Gerechte unter Bürgern genannt wird, und auch das moralische (sittliche) Gute, das bei allen Tugenden ist, die zum Ehrbaren gehören. Diese drei Arten des Guten folgen in der Ordnung, wie Zweck, Ursache und Wirkung. Und wie der Zweck die Seele der Ursache ist, und die Ursache das ganze Bewirkende in der Wirkung, so ist das himmlisch Gute die Seele des geistig Guten, und das geistig Gute das Ganze im natürlich Guten. Was die Seele ist, und was das Ganze in einem anderen ist, das wohnt in ihm, wie das Streben in der Bewegung, oder wie der Wille in der Handlung. Daß der Wille die Seele oder das Ganze in der Handlung ist, liegt am Tage, denn wenn der Wille aufhört, hört auch die Handlung auf.
Hieraus kann man erkennen, wie es sich mit dem Himmlischen, dem Geistigen und dem Natürlichen verhält, daß nämlich im Innersten des natürlich Guten das himmlisch Gute, d.h. das Gute der Liebe zum Herrn sein muß, das auch das Gute der Unschuld ist.
9813. "Die Söhne Aharons", 2. Mose 28/1, bedeutet, was aus dem göttlich Himmlischen hervorgeht.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Söhne, insofern sie das bezeichnen, was von einem anderen, wie aus seinem Vater hervorgeht; und aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, insofern er den Herrn in Ansehung des göttlich Himmlischen darstellt, worüber Nr. 9810. Hieraus erhellt, daß die Söhne Aharons das bezeichnen, was vom göttlich Himmlischen hervorgeht.
9814. "Und mache heilige Kleider für Aharon, deinen Bruder", 2. Mose 28/2, bedeutet das Vorbildliche des geistigen Reiches, das dem himmlischen Reich beigesellt ist.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Kleider, insofern sie im allgemeinen die Wahrheiten bezeichnen, und zwar solche Wahrheiten, die das Gute bekleiden, worüber Nr. 5954, 9212, 9216.
Daß die Kleider Wahrheiten bedeuten, hat seinen Grund vom Himmel her, wo die Engel mit Kleidern angetan erscheinen gemäß dem Wahren aus dem Guten: Nr. 165, 5248, 5954, 9212. Hieraus kann man ersehen, daß durch die Kleider Aharons vorgebildet wurde das geistige Reich des Herrn, insofern es sich dem himmlischen Reich anschließt; denn Aharon bildet den Herrn in Ansehung des göttlich Himmlischen vor: Nr. 9810; daher bildeten die ihm beigegebenen Kleider das göttlich Geistige vor, das sich dem himmlischen Reich anschließt, wie die Kleider an den Körper.
Das göttlich Geistige ist das vom göttlich Guten des Herrn hervorgehende göttlich Wahre. Dieses erscheint im Himmel als Licht, und ist auch das Licht, welches das Gesicht der Engel, sowohl das äußere, als das innere, erleuchtet. Die Ermäßigung (Veränderung) dieses Lichtes, je nach den Subjekten (Trägern), die es aufnehmen (was die Engel sind), stellt sich in verschiedenen Phänomenen sichtbar dar, z.B. in Wolken, Regenbogen, Farben und Glanz verschiedener Art, und auch in den glänzenden Kleidern, welche die Engel umgeben. Hieraus kann man erkennen, daß das geistige Reich des Herrn durch die heiligen Kleider Aharons vorgebildet wurde. Es gibt nämlich zwei Reiche, in welche die Himmel geteilt sind, das himmlische Reich und das geistige Reich, worüber man sehe Nr. 9277; die im himmlischen Reich sind, erscheinen nackt, die aber im geistigen Reich sind, erscheinen bekleidet. Hieraus erhellt wiederum, daß das göttlich Wahre oder das göttlich Geistige, das als Licht erscheint, es ist, das bekleidet.
Wer könnte jedoch jemals glauben, daß innerhalb der Kirche, wo doch das Wort ist, und aus diesem eine Erleuchtung über göttliche und himmlische Dinge, eine so große Unwissenheit herrsche, daß man nicht weiß, daß die Engel und Geister in menschlicher Gestalt sind und sich als Menschen erscheinen, wie auch, daß sie sich gegenseitig sehen, hören und miteinander reden; und daß man noch weniger weiß, daß sie mit Kleidern bedeckt erscheinen. Daß es so ist, wird nicht nur bezweifelt, sondern auch völlig geleugnet von denen, die so sehr im Äußeren sind, daß sie glauben, nur der Körper lebe, und daß das nichts sei, was sie nicht mit leiblichen Augen sehen und mit leiblichen Händen betasten, (man sehe Nr. 1881); während doch die Himmel voll von Menschen sind, die Engel sind, und zwar mit verschieden glänzenden Kleidern angetan. Diese können aber keineswegs vom Menschen auf Erden mit den Augen seines Körpers gesehen werden, sondern nur mit den Augen seines Geistes, wenn sie vom Herrn geöffnet werden. Die Engel, die den Alten erschienen, z.B. dem Abraham, der Sarah, dem Lot, dem Jakob, dem Josua, dem Gideon, wie auch den Propheten, sind nicht mit den Augen ihres Körpers gesehen worden, sondern mit den Augen ihres Geistes, die dann geöffnet waren. Daß sie auch mit Kleidern angetan erschienen, ersieht man an den Engeln, die am Grabe des Herrn saßen und der Maria Magdalena und der Maria Jakobi in weißen glänzenden Kleidern erschienen: Matth.28/3; Mark.16/5; Luk.24/4; besonders aber an dem Herrn, Der von Petrus, Jakobus und Johannes bei Seiner Verklärung in weißem Gewande, das wie ein Blitz und ein Licht war, gesehen wurde: Matth.17/2; Luk.9/29, und durch dieses Gewand wurde auch wirklich das göttlich Geistige oder göttlich Wahre, das von Ihm ist, vorgebildet.
Aus diesem kann man ersehen, was die weißen Kleider in der Offenbarung bedeuten:
Joh.Offenb.3/4,5: "Du hast wenige Namen in Sardes, die ihre Kleider nicht befleckt haben, und mit Mir wandeln werden in weißen Kleidern, weil sie dessen würdig sind. Wer überwindet, soll mit weißen Kleidern angetan werden": die Kleider bedeuten hier geistige Wahrheiten, welche Wahrheiten aus dem Guten sind, wie oben gezeigt worden ist, und das Weiße bezeichnet das echte Wahre: Nr. 3301, 4007, 5319.
Joh.Offenb.19/11,14: "Ich sah den Himmel offen, und siehe, ein weißes Pferd, und Der darauf saß, heißt Treu und Wahrhaftig, und richtet und kämpft in Gerechtigkeit. Und die Heere im Himmel folgten Ihm, angetan mit weißem und reinem Byssus".
Joh.Offenb.4/4: "Auf den Thronen sah ich vierundzwanzig Älteste, mit weißen Kleidern angetan".
9815. "Zur Herrlichkeit und zur Zierde", 2. Mose 28/2, bedeutet, um das göttlich Wahre darzustellen, so wie es im geistigen Reich, das dem himmlischen Reich beigefügt ist, seiner inneren und äußeren Form nach besteht.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Herrlichkeit, sofern sie das göttlich Wahre bezeichnet, worüber in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18, und Nr. 5922, 9429; und aus der Bedeutung der Zierde, die auch das göttlich Wahre bezeichnet, aber in seiner äußeren Form; denn der Glanz und die Schönheit des göttlich Wahren, wie sie im Äußeren erscheinen, wird unter der Zierde verstanden. Daher kommt es, daß das Wort im inneren Sinn die Herrlichkeit genannt wird, aber im inneren Sinn in bezug auf seinen Glanz und Schönheit (heißt es) die Zierde. Folglich ist der geistige Himmel, der hier unter den heiligen Kleidern verstanden wird, die zur Herrlichkeit und zur Zierde dienen, die Herrlichkeit, weil in demselben das göttlich Wahre in seiner inneren Form ist, und auch zugleich die Zierde.
Das gleiche wird durch Zierde in folgenden Stellen bezeichnet:
Jerem.Klagel.2/1: "Der Herr hat in Seinem Zorn umwölkt die Tochter Zions! Er stürzte von dem Himmel herab auf die Erde die Zierde Israels, und gedachte nicht des Schemels Seiner Füße": die Tochter Zions bedeutet die himmlische Kirche, die Zierde Israels die geistige Kirche, die Zierde heißt wegen des Glanzes und der Schönheit des Wahren.
Jes.46/13: "Ich habe nahe gebracht Meine Gerechtigkeit, sie ist nicht ferne, und Mein Heil wird nicht säumen, Ich werde in Zion Heil geben, und für Israel Meine Zierde".
Jes.63/15: "Schaue aus den Himmeln, aus der Wohnung Deiner Heiligkeit und Deiner Zierde": Wohnung der Heiligkeit bedeutet das himmlische Reich, und die Wohnung der Zierde das geistige Reich.
Dan.8/9: "Es ging ein Horn hervor aus dem kleinen (Horn), und wuchs sehr gegen Süden, und gegen Osten, und gegen (das Land) der Zierde".
Dan.11/16,41: "Der König von Norden wird auch stehen in dem Lande der Zierde, und die Vollendung (wird kommen) durch seine Hand; und wenn er kommen wird in das Land der Zierde, werden viele fallen": Land der Zierde bedeutet die Kirche des Herrn, wo das göttlich Wahre ist oder das Wort.
9816. Vers 3,4: Und du sollst reden mit allen, die eines weisen Herzens sind, die Ich erfüllt habe mit dem Geist der Weisheit, daß sie die Kleider Aharons machen, um ihn zu heiligen, daß er Mir ein Priester sei. Und dies sind die Kleider, die sie machen sollen: das Brustschildlein und das Ephod (Schulterkleid), und das Oberkleid, und der Leibrock, zellenförmig gewirkt; Kopfbund und Gürtel; also sollen sie heilige Kleider machen für Aharon, deinen Bruder, und für seine Söhne, daß er Mir ein Priester sei.
"Und du sollst reden mit allen, die eines weisen Herzens sind" bedeutet den Einfluß des Herrn durch das Wort in alle, die im Guten der Liebe sind;
"die Ich erfüllt habe mit dem Geist der Weisheit" bedeutet, denen das göttlich Wahre eingeschrieben ist;
"daß sie die Kleider Aharons machen" bedeutet, durch die das geistige Reich (besteht);
"um ihn zu heiligen" bedeutet, so sei das Vorbildliche des göttlich Wahren in jenem Reich;
"daß er Mir ein Priester sei" bedeutet das Vorbildliche des Herrn;
"und dies sind die Kleider, die sie machen sollen" bedeutet die göttlichen Wahrheiten im geistigen Reich in ihrer Ordnung;
"das Brustschildlein" bedeutet das göttlich Wahre, hervorleuchtend aus dem göttlich Guten;
"und das Ephod" bedeutet das göttlich Wahre darin in der äußeren Form, in die das Innere ausläuft;
"und das Oberkleid" bedeutet das göttlich Wahre darin in seiner inneren Form;
"und der Leibrock, zellenförmig gewirkt" bedeutet das göttlich Wahre im Innersten darin, unmittelbar aus dem göttlich Himmlischen hervorgehend;
"Kopfbund" bedeutet die Einsicht und Weisheit;
"und Gürtel" bedeutet das gemeinsame Band, damit alles auf einen Zweck hinziele;
"also sollen sie heilige Kleider machen für Aharon, deinen Bruder, und für seine Söhne" bedeutet, so das Vorbildliche des geistigen Reiches, das dem himmlischen Reich beigefügt ist;
"daß er Mir ein Priester sei" bedeutet das Vorbildliche des Herrn.
9817. "Und du sollst reden mit allen, die eines weisen Herzens sind", 2. Mose 28/3, bedeutet den Einfluß des Herrn durch das Wort in alle, die im Guten der Liebe sind.
Dies erhellt aus der Bedeutung von reden, insofern es einen Einfluß bezeichnet, worüber Nr. 2951, 5481, 5743, 5797, 7270; und aus der Bedeutung derer, die weisen Herzens sind, insofern sie diejenigen bezeichnen, die im Guten der Liebe sind, worüber folgen wird.
Daß es den Einfluß des Herrn durch das Wort bedeutet, kommt daher, weil der Herr bei dem Menschen der Kirche hauptsächlich durch dasselbe einfließt. Der Grund ist, weil das Wort so beschaffen ist, daß alles und jedes darin dem göttlich Geistigen und dem göttlich Himmlischen entspricht, das in den Himmeln ist, daher die Gemeinschaft der Neigungen und Gedanken des Menschen mit den Engeln, und zwar in solchem Grade, daß sie gleichsam eins sind. Daher kommt es, daß die Welt mit dem Himmel verbunden ist durch das Wort, jedoch (nur) bei denen, die im Guten des Glaubens und der Liebe sind. Hieraus kann erhellen, daß der Einfluß des Herrn bei dem Menschen der Kirche durch das Wort stattfindet, denn der Herr ist alles in den Himmeln, weil das vom Herrn ausgehende und von den Engeln aufgenommene Göttliche den Himmel macht.
Diejenigen, die weisen Herzens sind, bezeichnen die, welche im Guten der Liebe sind, weil Weisheit gesagt wird von dem Leben des Himmels bei dem Menschen. Ferner, weil durch Herz das Gute der Liebe bezeichnet wird. Das Leben des Himmels bei dem Menschen wird im Worte durch Geist und durch Herz ausgedrückt: unter Geist wird das Leben des Verstandesgebietes verstanden und unter Herz das Leben des Willensgebietes im Menschen. Zum Verstandesgebiet gehört das Wahre, zum Willensgebiet aber gehört das Gute. Dieses ist Sache des Glaubens, jenes aber Sache der Liebe, denn der Verstand nimmt die Wahrheiten des Glaubens auf und der Wille das Gute der Liebe. Hieraus erhellt, daß durch die, welche weisen Herzens sind, diejenigen bezeichnet werden, die im Guten der Liebe vom Herrn sind.
Das Gute der Liebe ist das himmlisch Gute, durch welches das geistig Gute (sich bildet); und das geistig Gute ist es, was das himmlisch Gute bedeckt, wie die Kleider den Körper; und weil durch die Kleider Aharons das geistige Reich des Herrn, das Seinem himmlischen Reich zugesellt ist, vorgebildet wurde, und jenes durch dieses sich darstellt, darum wird hier gesagt, daß diejenigen, die weisen Herzens sind, d.h., die im Guten der Liebe vom Herrn sind, für Aharon und für seine Söhne die Kleider machen sollten, wie folgt.
Daß das Herz das Gute der Liebe oder das himmlisch Gute bedeutet, sehe man Nr. 3635, 3880, 3883-3896, 9050, und daß es deshalb den Willen bezeichnet: Nr. 2930, 3888, 7542, 8910, 9113, 9300, 9495.
9818. "Die Ich erfüllt habe mit dem Geist der Weisheit", 2. Mose 28/3, bedeutet, denen das göttlich Wahre eingeschrieben ist.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Geistes der Weisheit, wenn von denen (die Rede ist), die im himmlisch Guten sind, insofern er das göttlich Wahre bezeichnet, worüber folgen wird. Es wird gesagt, daß sie damit erfüllt werden, wenn es eingeschrieben bleibt. Damit verhält es sich in folgender Weise:
Die, welche im himmlischen Reiche des Herrn sind, wissen die Wahrheiten nicht aus einem Wissen und aus diesem durch Glauben, sondern aus einem innerlichen Innewerden; denn solche sind im Guten der Liebe vom Herrn, und diesem Guten wohnt alles Wahre inne. Das Gute selbst ist ihrem Willensgebiet eingepflanzt und das Wahre daraus ihrem Verstandesgebiet. Das Willens- und das Verstandesgebiet wirkt bei ihnen ganz und gar als eines. Anders aber ist es bei denen, die im geistigen Reich sind. Daher kommt es, daß diejenigen, die im himmlischen Reich des Herrn sind, aus ihrem Verstandesgebiet die Wahrheiten nicht wissen, sondern inne werden, denn das dem Willen eingepflanzte Gute stellt sich seiner Beschaffenheit und seiner Form nach im Verstand dar, und hier in einem Licht, das gleichsam flammend ist. Die Form des Guten und dessen Beschaffenheit ist ihnen das Wahre, das nicht gesehen, sondern aus dem Guten (innerlich) wahrgenommen wird. Daher kommt es, daß bei ihnen niemals Streit ist über die Wahrheiten, und zwar so wenig, daß, wenn von Wahrheiten die Rede ist, sie nur sagen: "Es ist so", oder: "Es ist nicht so", und weiter nichts; denn wenn noch ein Weiteres hinzugefügt wird, so ist es nicht aus dem Guten. Sie sind es, die bei Matth.5/37 verstanden werden (wo es heißt): "Eure Rede sei: Ja, ja, nein, nein; was darüber ist, das ist vom Bösen".
Daß diejenigen, die in dem himmlischen Reich des Herrn sind, so geartet sind, sehe man Nr. 2715, 2718, 3246, 4448, 5113, 6367, 7877, 9166 E, 9543. Was für ein Unterschied aber besteht zwischen denen, die im himmlischen Reich sind, und denen, die im geistigen Reich sind, sehe man in den Nr. 9277 angeführten Stellen.
Hieraus kann man nun erkennen, was darunter verstanden wird, daß die göttlichen Wahrheiten eingeschrieben sind.
An vielen Stellen im Wort wird der Ausdruck "Geist" gebraucht, und wenn vom Menschen (die Rede ist), dann wird durch Geist das dem Verstandesgebiet eingeschriebene Gute und Wahre bezeichnet, und folglich dessen Leben. Daß der Geist, wenn er vom Menschen gesagt wird, dieses bedeutet, kommt daher, daß der Mensch in Ansehung seines Inneren Geist ist, und auch eins mit den Geistern in Ansehung seines Inneren, worüber man sehe, was früher ausführlich gezeigt worden ist, nämlich daß Geister und Engel beim Menschen sind, und daß der Mensch durch sie vom Herrn regiert werde: Nr. 50, 697, 986, 2796, 2886, 2887, 4047, 4048, 5846-5866, 5976-5993; daß der Mensch unter solchen Geistern und Engeln ist, wie er selbst ist: Nr. 4067, 4073, 4077, 4111; daß bei einem jeden Menschen ein Geist ist, durch den sein Körper Leben hat: Nr. 4622.
Daraus kann man erkennen, was unter Geist, wenn vom Herrn (gehandelt wird), zu verstehen ist, daß er nämlich das aus Seinem göttlich Guten ausgehende göttlich Wahre bezeichnet, und daß dieses Göttliche, wenn es beim Menschen einfließt und von ihm aufgenommen wird, der Geist der Wahrheit ist, der Geist Gottes und der Heilige Geist; denn er fließt unmittelbar vom Herrn ein, und auch mittelbar durch die Engel und Geister; man sehe das Nr. 9682 Angeführte.
Daß es der Geist der Wahrheit, der Geist Gottes und der Heilige Geist ist, wird man im Folgenden sehen; denn zuerst muß gezeigt werden, daß Geist im Worte, wenn vom Menschen (die Rede ist), das seinem Verstandesgebiet eingeschriebene Gute und Wahre bezeichnet, und demnach das Leben desselben ist, denn es gibt ein Leben des Verstandesgebietes und ein Leben des Willensgebietes. Das Leben des Verstandesgebietes ist: wissen, sehen und verstehen, daß das Wahre wahr ist, und das Gute gut ist; das Leben des Willensgebietes aber ist: das Wahre um des Wahren willen, und das Gute um des Guten willen wollen und lieben; dieses Leben heißt im Wort Herz, jenes aber Geist. Daß es so ist, erhellt aus den folgenden Stellen im Wort:
Hes.18/31: "Machet euch ein neues Herz und einen neuen Geist; warum wollet ihr sterben, Haus Israel?".
Hes.36/26: "Ich will euch ein neues Herz geben, und Ich will euch einen neuen Geist geben in eurer Mitte": ein neues Herz bedeutet einen neuen Willen, und einen neuen Geist bedeutet einen neuen Verstand.
Sach.12/1: "Jehovah spannt die Himmel aus, und gründet die Erde, und bildet den Geist des Menschen in dessen Mitte": die Himmel ausspannen und die Erde gründen, bedeutet eine neue Kirche; daß diese der Himmel und die Erde ist, sehe man Nr. 1733, 1850, 2117, 2118 E, 3355 E, 4535; den Geist des Menschen in dessen Mitte bilden heißt, ihn wiedergebären in betreff des Verständnisses des Wahren und des Guten.
Ps.51/12-14,19: "Schaffe in mir, o Gott, ein reines Herz, und einen festen Geist erneuere in meiner Mitte; verwirf mich nicht von Dir, und nimm Deinen Heiligen Geist nicht von mir; gib mir wieder die Freude Deiner Hilfe, und ein williger Geist unterstütze mich; ein (wohlgefälliges) Opfer für Gott ist ein gebrochener Geist, ein gebrochenes und zerschlagenes Herz verschmäht Gott nicht": ein reines Herz bedeutet den Willen, das Böse zu verabscheuen, das unrein ist; ein fester (gewisser) Geist bedeutet das Verständnis und den Glauben des Wahren; ein gebrochener Geist und ein zerschlagenes Herz bezeichnen den Zustand der Versuchung und daher der Demütigung des zweifachen Lebens. Daß der Geist das Leben bedeutet, geht deutlich hervor aus dem einzelnen dieser Stelle; das göttlich Wahre, aus dem dieses Leben kommt, ist der Heilige Geist.
Ps.78/8: "Ihre Väter waren ein Geschlecht, das sein Herz nicht richtig (rechtschaffen) machte, und dessen Geist nicht beständig (treu) war gegen Gott": es machte sein Herz nicht richtig, bedeutet, daß der Wille nicht recht war, sein Geist war nicht beständig gegen Gott, bedeutet, daß das Verständnis und der Glaube an das göttlich Wahre nicht beständig war.
5. Mose 2/30: "Jehovah Gott hatte den Geist Sihons, des Königs von Hesbon, verhärtet, und sein Herz verstockt": hier steht auch Geist und Herz für beiderlei Leben, das verstockt heißt, wenn kein Wille vorhanden ist, das Wahre und das Gute zu verstehen und zu tun.
Hes.21/12: "Verzagen wird jedes Herz, und erschlaffen werden alle Hände, und sich ängstigen jeder Geist": ebenso (zu erklären).
Jes.42/5: "Jehovah gibt Seele dem Volke auf Erden, und Geist denen, die darauf wandeln": Seele dem Volke geben, bedeutet das Leben des Glaubens (geben); daß Seele (anima) das Leben (vita) des Glaubens bedeutet, sehe man Nr. 9050; und den Geist geben, bedeutet das Verständnis des Wahren (geben).
Jes.26/9: "Mit meiner Seele verlange ich nach Dir in der Nacht; und auch mit meinem Geiste in meiner Mitte erwarte ich Dich des Morgens".
Jes.33/11: "Mit Stroh geht ihr schwanger, Stoppeln gebäret ihr, euren Geist wird das Feuer verzehren": der Geist, den das Feuer verzehrt, bedeutet das Verständnis des Wahren, somit die Einsicht; Feuer bedeutet die Begierde, die, weil sie aus dem Bösen ist, (das Wahre) zerstört.
Hes.13/3: "Wehe den törichten Propheten, die ihrem Geiste folgen".
Hes.20/32: "Was sich erhebt aus eurem Geist, wird niemals geschehen".
Mal.2/15: "Tat dies nicht der eine und die Übriggebliebenen, in denen der Geist war; was tat denn der eine? Er suchte den Samen Gottes; darum hütet euch durch euren Geist, daß er gegen das Weib deiner Jugend nicht treulos handle".
Ps.32/2: "Selig der Mensch, dem Jehovah die Missetat nicht zurechnet, in dessen Geist kein Trug ist".
Matth.5/3: "Selig sind die Armen am Geist, denn ihrer ist das Reich der Himmel".
Matth.26/41: "Jesus sprach zu den Jüngern: Wachet und betet, daß ihr nicht in Versuchung fallet; der Geist zwar ist willig, aber das Fleisch ist schwach".
Daß in diesen Stellen unter Geist das eigentliche Leben des Menschen verstanden wird, ist ganz klar. Daß es das Leben des Verstandes oder das Leben des Wahren ist, kann man daraus ersehen, daß unter Geist im natürlichen Sinn das Leben des Atmens des Menschen verstanden wird; und das Atmen, das Sache der Lunge ist, entspricht dem Leben des Wahren, welches das Leben des Glaubens, und daher des Verständnisses ist, während der Pulsschlag, der vom Herzen ausgeht, dem Leben des Willens entspricht, somit der Liebe. Daß dies die Entsprechung der Lungen und des Herzens ist, sehe man Nr. 3883-3896, 9300, 9495. Hieraus kann man ersehen, welches Leben im geistigen Sinn unter Geist verstanden wird.
Daß der Geist im allgemeinen Sinn das Leben des Atmens im Menschen bedeutet, erhellt ganz deutlich bei
Ps.104/29,30: "Verbirgst Du Dein Antlitz, so erschrecken sie; Du nimmst weg ihren Geist, so vergehen sie; Du sendest aus Deinen Geist (Odem), so werden sie geschaffen".
Ps.143/7: "Erhöre mich, Jehovah, verschmachtet ist mein Geist, verbirg Dein Antlitz nicht vor mir".
Hiob 17/1: "Mein Geist ist verschmachtet, meine Lebenstage sind erloschen".
Luk.8/54,55: "Jesus ergriff die Hand des gestorbenen Mädchens und sprach: Mädchen, stehe auf; daher kehrte ihr Geist zurück, und alsbald stand sie auf".
Jerem.10/14; 51/17: "Alle Menschen sind zu Narren geworden durch ihre Kunst; Lüge ist das Schnitzbild und kein Geist in demselben".
Hes.37/1,5,9,10: "Er führte mich hinaus in dem Geiste Jehovahs und ließ mich nieder in der Mitte des Tales; und daselbst sprach der Herr Jehovih zu den dürren Gebeinen: Siehe, Ich will einen Geist in euch bringen, daß ihr lebet; so spricht der Herr Jehovih: Von den vier Winden komme Geist, und hauche in diese Getöteten! Und der Geist kam in sie und sie lebten wieder auf".
Joh.Offenb.11/7,11: "Die zwei Zeugen wurden getötet von dem Tier, das aus dem Abgrund aufstieg; aber nach drei Tagen und einem halben kam Geist des Lebens aus Gott in sie und sie standen auf ihren Füßen".
Aus diesen Stellen erhellt ganz klar, daß der Geist das Leben des Menschen bedeutet.
Daß er insbesondere das Leben des Wahren bezeichnet, welches das Leben des Verstandesgebietes im Menschen ist und Einsicht genannt wird, geht klar hervor bei
Joh.4/23,24: "Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, daß die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; Gott ist ein Geist, und darum sollen diejenigen, die Ihn anbeten, Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten".
Dan.5/12,14: "Es war in ihm ein vortrefflicher Geist, wie auch Wissenschaft und Einsicht".
Luk.1/80: "Johannes wuchs heran und wurde stark am Geist".
Luk.2/40: vom Herrn: "Der Knabe Jesus wuchs und wurde stark am Geist und von Weisheit erfüllt".
Joh.3/34: "Der, Den der Vater gesendet hat, redet Worte Gottes, denn Gott hat Ihm den Geist nicht nach dem Maß gegeben": hier steht Geist für Einsicht und Weisheit, Worte Gottes reden heißt, göttliche Wahrheiten (aussprechen).
Hieraus wird nun klar, was durch den Geist bezeichnet wird bei
Joh.3/5,6: "Jesus sprach zu Nikodemus: Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht eingehen in das Reich Gottes; was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, was aber vom Geist geboren ist, das ist Geist": wiedergeboren werden aus Wasser heißt, (wiedergeboren werden) durch das Wahre, und wiedergeboren werden aus Geist bedeutet das Leben daraus vom Herrn, welches das geistige Leben heißt. Daß das Wasser das Wahre bedeutet, durch das die Wiedergeburt (zustande kommt), sehe man Nr. 2702, 3058, 3424, 4976, 5668, 8568, 9323. Das Fleisch aber ist das Eigene des Menschen, in dem kein geistiges Leben ist: Nr. 3813, 8409.
Dasselbe wird durch Geist und Fleisch bezeichnet bei
Joh.6/63: "Der Geist ist es, der da lebendig macht, das Fleisch ist nichts nütze; die Worte, die Ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben": die Worte, die der Herr redet, sind göttliche Wahrheiten, das Leben aus ihnen ist der Geist.
Jes.31/3: "Ägypten ist ein Mensch und nicht Gott, und seine Rosse sind Fleisch und nicht Geist": Ägypten bedeutet das Wissen im allgemeinen; seine Rosse bedeuten das Wißtümliche aus dem Verstandesgebiet, das Fleisch heißt und nicht Geist, weil nichts von geistigem Leben darinnen ist. Daß Ägypten das Wissen bedeutet, sehe man in dem, was angeführt ist in den Abschnitten Nr. 9340, 9391, daß Rosse das Verstandesgebiet bedeuten: Nr. 2761, 2762, 3217, 5321; und daß die Rosse Ägyptens das Wißtümliche aus dem Verstandesgebiet bezeichnen: Nr. 6125, 8146, 8148.
Wer nicht weiß, was Ägypten, was die Rosse, ferner was Fleisch und Geist bedeuten, kann durchaus nicht wissen, was diese Worte in sich schließen. Wenn es aber bekannt ist, was der Geist beim Menschen bedeutet, dann kann man auch wissen, was durch Geist bezeichnet wird, wenn er von Jehovah oder dem Herrn gesagt wird, Dem alles zugeschrieben wird, was der Mensch hat, als Gesicht, Augen, Ohren, Arme, Hände, sowie auch Herz und Seele, also auch Geist, der im Worte Geist Gottes, Geist Jehovahs, der Geist Seines Mundes, Geist der Heiligkeit oder der Heilige Geist genannt wird. Daß unter demselben das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre verstanden wird, erhellt aus vielen Stellen im Wort. Der Grund, warum das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre durch Geist Gottes bezeichnet wird, ist, weil das ganze Leben des Menschen aus demselben stammt, und auch das himmlische Leben bei denen, die dieses göttlich Wahre im Glauben und in der Liebe aufnehmen. Daß dieses der Geist Gottes ist, lehrt der Herr:
Joh.6/63: "Die Worte, die Ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben": die Worte, die der Herr redet, sind die göttlichen Wahrheiten.
Joh.7/37-39: "Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu Mir und trinke; jeder, der an Mich glaubt, von dessen Leibe werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen; dies sagte Er von dem Geiste, den empfangen sollten, die an Ihn glauben; denn der Heilige Geist war noch nicht, weil Jesus noch nicht verklärt war". Daß unter dem Geist, den diejenigen vom Herrn empfangen sollten, die an Ihn glauben, das Leben zu verstehen ist, das vom Herrn ist, nämlich das Leben des Glaubens und der Liebe, geht hier deutlich aus dem einzelnen hervor, denn dürsten und trinken bedeutet Verlangen haben, das Wahre zu wissen und inne zu werden. Die Ströme lebendigen Wassers, die aus dem Leibe fließen, sind die göttlichen Wahrheiten. Hieraus erhellt, daß der Geist, den sie empfangen sollten und welcher der Heilige Geist genannt wird, das Leben ist, das aus dem vom Herrn ausgehenden göttlich Wahren stammt, und dieses Leben wird, wie eben gesagt worden, das Leben des Glaubens und der Liebe genannt, und ist das eigentliche geistige und himmlische Leben beim Menschen.
Es wird gesagt: "Der Heilige Geist war noch nicht, weil Jesus noch nicht verklärt war", weil der Herr, als Er in der Welt war, selber das göttlich Wahre lehrte, als Er aber verherrlicht war, was nach der Auferstehung geschah, lehrte Er es durch Engel und Geister. Dieses Heilige, das vom Herrn ausgeht und durch die Engel und Geister beim Menschen einfließt, entweder offenbar oder nicht offenbar, ist bei ihm der Heilige Geist; denn das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist es, welches das Heilige im Wort genannt wird: Nr. 9680. Daher kommt es, daß vom Heiligen Geist gesagt wird, er sei "ein Geist der Wahrheit und er werde in alle Wahrheit leiten, und er werde nicht reden aus sich, sondern nur das, was er hören werde vom Herrn; und von dem Herrn werde er nehmen, was er verkündigen werde": Joh.16/13,14.
Daher kommt es ferner, daß der Herr, als Er von den Jüngern schied, "sie anhauchte und sprach: Nehmet hin den Heiligen Geist": Joh.20/21,22, das Atmen (Anhauchen) bedeutet das Leben des Glaubens: Nr. 9229, 9281; daher bedeutet das Anhauchen des Herrn die ihnen geschenkte Fähigkeit, die göttlichen Wahrheiten zu erkennen und dadurch jenes Leben aufzunehmen. Daher ist auch der Name Geist vom Wehen und vom Winde hergeleitet, weil vom Atmen, weshalb der Geist einige Male Wind genannt wird. Daß das Atmen, das Sache der Lungen ist, dem Glaubensleben entspricht, und der Pulsschlag, der vom Herzen ausgeht, dem Leben der Liebe, sehe man Nr. 3883-3896, 9360, 9495.
Das gleiche wird durch Hauch bezeichnet 1. Mose 2/7: "Und Jehovah hauchte in die Nase des Menschen den Odem der Leben"; weshalb der Herr genannt wird "der Atem unserer Nase": Jerem.Klagel.4/20.
Und weil das göttlich Wahre die Bösen verzehrt und verwüstet, darum heißt es:
Ps.18/16: "Aufgedeckt sind die Gründe des Weltkreises durch das Schnauben des Geistes Deiner Nase".
Hiob 4/9: "Von dem Hauch Gottes vergehen sie, und von dem Geist Seiner Nase werden sie verzehrt".
Ps.33/6: "Durch das Wort Jehovahs sind die Himmel gemacht und durch den Geist Seines Mundes all ihr Heer": das Wort Jehovahs ist das göttlich Wahre, ebenso der Geist Seines Mundes. Daß dies der Herr ist, erhellt bei
Joh.1/1-3,14: "Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort; alle Dinge sind durch dasselbe gemacht; und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns".
Daß das göttlich Wahre, aus dem das Leben des himmlischen Menschen stammt, der Heilige Geist ist, geht aus folgenden Stellen hervor:
Jes.11/1,2: "Es wird ein Sproß ausgehen vom Hause Isai, auf demselben wird ruhen der Geist Jehovahs, der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und der Furcht Jehovahs": dies wird vom Herrn gesagt, in Dem das göttlich Wahre ist, und also wird die göttliche Weisheit und Einsicht der Geist Jehovahs genannt, und dieser der Geist der Weisheit und der Einsicht, des Rates, der Kraft und der Erkenntnis.
Jes.42/1: "Ich habe Meinen Geist auf Ihn gelegt, Er wird das Recht unter den Völkern verbreiten": auch hier ist vom Herrn die Rede. Der Geist Jehovahs auf Ihm ist das göttlich Wahre, demnach die göttliche Weisheit und Einsicht. Das göttlich Wahre heißt auch das Recht: Nr. 2235.
Jes.59/19: "Er wird kommen wie ein eingeengter Strom, (aber) der Geist Jehovahs wird ein Panier aufrichten wider ihn".
Jes.61/1: "Der Geist des Herrn Jehovih ist auf Mir, darum hat Mich Jehovah gesalbt, um frohe Botschaft den Armen zu verkünden": auch hier vom Herrn. Das göttlich Wahre, das im Herrn war, als Er in die Welt kam, und das Er damals selbst war, ist der Geist Jehovahs.
Daß der Geist Jehovahs das göttlich Wahre ist und aus ihm das himmlische Leben des Menschen kommt, der es aufnimmt, geht auch noch deutlich aus folgenden Stellen hervor:
Jes.32/15,16: "Bis über euch ausgegossen wird der Geist aus der Höhe, dann wird die Wüste zu einem Fruchtfeld werden, und das Recht wird in der Wüste wohnen": es wird hier von der Wiedergeburt gehandelt. Der Geist aus der Höhe ist das Leben aus dem Göttlichen; denn daß die Wüste zum Fruchtfeld werden solle, und das Recht in der Wüste wohnen soll, bedeutet die Einsicht, wo früher keine war, also ein neues Leben.
Hes.37/14: "Damit ihr erkennet, daß Ich Meinen Geist in euch geben werde, auf daß ihr lebet".
Hes.39/29: "Dann will Ich nicht mehr Mein Antlitz vor ihnen verbergen, weil Ich Meinen Geist über das Haus Israels ausgießen werde".
Joel 3/2: "Ich will Meinen Geist über alles Fleisch ausgießen, und über die Knechte und über die Mägde; in jenen Tagen will Ich Meinen Geist ausgießen".
Micha 3/8: "Ich bin erfüllt mit Kraft, mit dem Geiste Jehovahs und mit Recht und Stärke, um Jakob seine Übertretungen anzukündigen und Israel seine Sünde".
Sach.6/8: "Die ausziehen in das Land gegen Norden, die lassen Meinen Geist ruhen im Lande des Nordens".
Jes.44/3: "Ich will Wasser ausgießen auf das Dürstende und Bäche auf das Trockene; Ich werde Meinen Geist über deinen Samen ausgießen".
Daß in diesen Stellen der Geist Jehovahs das göttlich Wahre ist und durch dasselbe das Leben des Glaubens und der Liebe (kommt), ist klar; daß jenes (göttlich Wahre) unmittelbar vom Herrn und mittelbar durch Geister und Engel von Ihm einfließt, sehe man Nr. 9682 E.
Jes.28/5,6: "An jenem Tage wird Jehovah Zebaoth eine liebliche Krone sein und ein herrlicher Kopfbund dem Überreste Seines Volkes, und ein Geist des Rechts dem, der zu Gericht sitzt, und eine Stärke für sie": liebliche Kronen bedeutet die Weisheit des Guten; herrlicher Kopfbund die Einsicht des Wahren; der Geist des Rechts ist das göttlich Wahre, denn Recht (Gericht) wird vom Wahren gesagt: Nr. 2235, 6397, 7206, 8685, 8695, 9260, 9383.
Jes.63/9-11,14: "Der Engel Seines Angesichts befreite sie, um Seiner Liebe willen und um Seiner Gnade willen erlöste Er sie; aber dennoch empörten sie sich und betrübten Seinen Heiligen Geist, darum wurde Er zu ihrem Feind. Er gab in ihre Mitte Seinen Heiligen Geist, der Geist Jehovahs führte sie": der Heilige Geist ist hier der Herr in Ansehung des göttlich Wahren, also das göttlich Wahre, das vom Herrn ist; der Engel des Angesichts ist der Herr in Ansehung des göttlich Guten, denn das Angesicht Jehovahs bedeutet Liebe, Barmherzigkeit, Gutes.
Joh.Offenb.19/10: "Das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung": das Zeugnis Jesu ist das göttlich Wahre, das von Ihm und über Ihm ist: Nr. 9503.
Ps.104/4: "Jehovah Gott macht Seine Engel zu Geistern und Seine Diener zum flammenden Feuer": die Engel zu Geistern (Winden) machen, bedeutet zu Aufnehmern des göttlich Wahren; sie zu flammendem Feuer machen, bedeutet zu Aufnehmern des göttlich Guten oder der göttlichen Liebe.
Matth.3/11: "Johannes sprach: Ich taufe euch mit Wasser zur Buße, Der aber nach mir kommt, Der wird euch mit Heiligem Geist und mit Feuer taufen": taufen bedeutet wiedergebären; mit Heiligem Geist bedeutet durch das göttlich Wahre; und mit Feuer bedeutet aus dem göttlich Guten der göttlichen Liebe. Daß taufen bedeutet wiedergebären, sehe man Nr. 5120 E, 9088; und daß das Feuer das göttlich Gute der göttlichen Liebe bezeichnet: Nr. 9406, 5215, 6314, 6832, 6834, 6849, 7324.
Luk.11/13: "Wenn ihr, die ihr schlimm seid, euren Kindern Gutes geben könnt, wieviel mehr wird der Vater, Der im Himmel ist, Seinen Heiligen Geist denen geben, die Ihn bitten": Seinen Heiligen Geist geben heißt, durch das göttlich Wahre erleuchten und daraus Leben verleihen, nämlich das Leben der Einsicht und Weisheit.
Joh.Offenb.4/5: "Die sieben Lampen, die mit Feuer vor dem Throne brannten, sind die sieben Geister Gottes".
Joh.Offenb.5/6: "In der Mitte der Ältesten stand ein Lamm und hatte sieben Hörner und sieben Augen, welches die in alles Land ausgesandten sieben Geister Gottes sind": daß Geister hier nicht wirkliche Geister bedeuten, geht daraus deutlich hervor, daß die Lampen und die Augen des Lammes Geist Gottes genannt werden, denn die Lampen bedeuten die göttlichen Wahrheiten: Nr. 4638, 7072; die Augen bedeuten das Verständnis des Wahren, und wenn vom Herrn (gesprochen wird), die göttliche Einsicht und Weisheit: Nr. 2701, 4403-4421, 4523-4534, 9051; daraus erhellt, daß die Geister Gottes die göttlichen Wahrheiten bedeuten.
Wenn man nun weiß, daß der Heilige Geist das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist, welches das Heilige selber ist, so kann man den Sinn des göttlichen Wortes erkennen allenthalben, wo der Geist Gottes und der Heilige Geist genannt wird, wie in den folgenden Stellen:
Joh.14/16-18,26: "Ich will den Vater bitten, daß Er euch einen anderen Beistand (Tröster) gebe, damit er bei euch bleibe ewiglich, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und ihn nicht kennt; ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird, Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen. Der Beistand (Paraklet), der Heilige Geist, den der Vater senden wird in Meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch erinnern an alles, was Ich euch gesagt habe".
Joh.15/26: "Wenn der Beistand kommen wird, den Ich euch senden werde vom Vater, den Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird von Mir zeugen, und ihr werdet (auch) zeugen".
Joh.16/7: "Ich sage euch die Wahrheit, es ist euch gut, daß Ich hingehe; wenn Ich nicht hinginge, so würde der Beistand nicht zu euch kommen; nun Ich aber hingehe, will Ich ihn zu euch senden".
Hieraus wird wiederum klar, daß das vom göttlich Guten, (das der Vater ist), ausgehende göttlich Wahre der Paraklet und der Heilige Geist ist; deswegen wird er auch der Geist der Wahrheit genannt. Und es wird von ihm gesagt, daß er bleiben werde in ihnen, daß er sie alles lehren werde, und daß er vom Herrn zeugen werde. Vom Herrn zeugen heißt im geistigen Sinn, Ihn lehren. Es wird gesagt, der Paraklet, der Heilige Geist werde vom Vater im Namen des Herrn gesandt und hernach, daß der Herr ihn senden werde vom Vater, und dann wieder, daß der Herr ihn senden werde, und zwar deshalb, weil der Vater das Göttliche Selbst bedeutet, das im Herrn ist, und weil daher der Vater und Er selbst eins sind, wie der Herr deutlich sagt bei Joh.10/30; 14/9-11.
Matth.12/31,32: "Jegliche Sünde und Lästerung wird dem Menschen vergeben werden, aber die Lästerung des Geistes wird dem Menschen nicht vergeben werden. Wenn jemand ein Wort redet wider den Sohn des Menschen, dem wird es vergeben werden, wer aber redet wider den Heiligen Geist, dem wird es nicht vergeben werden, weder in dieser Welt, noch in der künftigen": ein Wort reden wider den Menschensohn heißt, wider das göttlich Wahre, das noch nicht dem Leben des Menschen eingepflanzt oder eingeschrieben ist; daß der Menschensohn das göttlich Wahre bedeutet, sehe man Nr. 9807; aber reden wider den Heiligen Geist heißt, wider das göttlich Wahre reden, das dem Leben des Menschen eingepflanzt oder eingeschrieben ist, besonders über das göttlich Wahre des Herrn selbst. Wider dieses reden oder es leugnen, wenn es einmal anerkannt war, ist Entweihung, und diese Entweihung ist von der Art, daß sie das Innere des Menschen gänzlich zerstört. Daher heißt es, daß diese Sünde nicht vergeben werden könne. Was Entweihung ist, sehe man Nr. 3398, 3898, 4289, 4601, 6348, 6960, 6963, 6971, 8394, 8882, 9298.
Matth.28/19: "Jesus sprach zu den Jüngern: Gehet hin und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes": der Vater ist hier das Göttliche Selbst, der Sohn ist dasselbe Göttliche in menschlicher Gestalt und der Heilige Geist ist das ausgehende Göttliche, somit ist ein Göttliches, aber dennoch ein Dreieiniges. Daß der Herr das Göttliche Selbst in menschlicher Gestalt ist, lehrt Er selbst:
Joh.14/7,9,10: "Von nun an kennet ihr den Vater und habt Ihn gesehen; wer Mich sieht, der sieht den Vater; Ich bin im Vater und der Vater in Mir".
9819. "Daß sie die Kleider Aharons machen", 2. Mose 28/3, bedeutet die, durch die das geistige Reich (gebildet wird).
Dies erhellt aus der Bedeutung der Kleider Aharons, insofern sie ein Vorbild sind des geistigen Reiches des Herrn, das Seinem himmlischen Reich beigefügt ist, worüber Nr. 9814. Daß diejenigen, die weisen Herzens sind und erfüllt von dem Geiste der Weisheit, sie machen sollten, kommt daher, weil unter diesen diejenigen verstanden werden, die im himmlischen Reich sind, und weil das geistige Reich aus jenem stammt und es somit bedeckt, wie die Kleider den Körper, was auch erhellen kann aus dem, was, Nr. 9818 gesagt worden ist.
9820. "Um ihn zu heiligen", 2. Mose 28/3, bedeutet, so sei das Vorbildliche des göttlich Wahren in jenem Reich.
Dies erhellt aus der Bedeutung von geheiligt werden, insofern es heißt, mit göttlich Wahrem vom Herrn erfüllt werden; denn das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist es, das im Worte der Heilige genannt wird, weil der Herr allein der Heilige ist, somit auch alles, was von Ihm ausgeht; man sehe Nr. 9680. Daher kommt es, daß das von Ihm ausgehende Heilige der Heilige Geist genannt wird, wie Nr. 9818 gezeigt worden ist, worüber man auch sehe, was in den Nr. 9229 angeführten Stellen beigebracht worden ist.
Hieraus erhellt, wie es zu verstehen ist, daß die Engel, Propheten und Apostel Heilige heißen: die Engel: Matth.25/31; Mark.8/38; Luk.9/26, die Propheten: Joh.Offenb.16/6; 18/24; und die Apostel: Joh.Offenb.18/20; nicht als ob sie Heilige wären aus sich, sondern aus dem Herrn. Die Engel, weil sie Aufnahmegefäße des göttlich Wahren vom Herrn sind, und daher durch sie im Worte die göttlichen Wahrheiten bezeichnet werden, und im allgemeinen etwas vom Herrn: Nr. 1925, 2821, 4085, 4295; die Propheten aber, weil durch sie das Wort bezeichnet wird, welches das göttlich Wahre ist, und im besonderen die Lehren aus dem Worte: Nr. 2534, 3652, 7269; und die Apostel, weil durch sie alles Wahre des Glaubens und das Gute der Liebe in seiner Zusammenfassung bezeichnet wird: Nr. 3488, 3858 E, 6397.
Daß das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre das Heilige selbst ist, somit auch der Herr, von Dem es ist, erhellt aus mehreren Stellen im Worte; hier sollen nur die Worte des Herrn angeführt werden bei
Joh.17/17,19: "Vater, heilige sie in Deiner Wahrheit, Dein Wort ist die Wahrheit: Ich heilige Mich selbst für sie, damit auch sie geheiligt werden in der Wahrheit". Hieraus geht deutlich hervor, daß es der Herr ist, Der den Menschen, den Geist und den Engel heiligt, weil "Er allein der Heilige ist": Joh.Offenb.15/4; und daß sie nur insoweit heilig sind, als sie den Herrn aufnehmen, das ist, soviel sie Glauben und Liebe zum Ihm von Ihm haben.
9821. "Daß er Mir ein Priester sei", 2. Mose 28/3, bedeutet das Vorbildliche des Herrn; dies erhellt aus dem, was Nr. 9809 gezeigt worden ist.
9822. "Und dies sind die Kleider, die sie machen sollen", 2. Mose 28/4, bedeutet die göttlichen Wahrheiten im geistigen Reich in ihrer Ordnung.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Kleider Aharons, insofern sie das geistige Reich bezeichnen, das dem himmlischen Reich beigesellt ist, wovon Nr. 9814. Daß sie die göttlichen Wahrheiten daselbst bezeichnen, kommt daher, weil die Kleider Wahrheiten bedeuten, man sehe Nr. 5954, 9212, 9216; und dieses Reich heißt das geistige Reich wegen der göttlichen Wahrheiten in demselben; denn es gibt zwei Reiche, in die der Himmel unterschieden ist, das himmlische Reich und das geistige Reich. Im himmlischen Reich herrscht das Gute und im geistigen Reich das Wahre, und beides vom Herrn. Und weil die Kleider Aharons dieses Reich vorbildeten, und diese Kleider das Ephod, das Oberkleid und der Leibrock waren, darum wurden durch dieselben die göttlichen Wahrheiten daselbst in ihrer Ordnung bezeichnet.
9823. "Das Brustschildlein", 2. Mose 28/4, bedeutet das göttlich Wahre, hervorleuchtend aus dem göttlich Guten.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Brustschildleins, insofern es das aus dem göttlich Guten hervorleuchtende göttlich Wahre bezeichnet. Hier im Letzten, das stufenweise von dem Innersten in den Himmeln (hervorgeht); denn das Ephod, auf dem das Brustschildlein war, bildete das Letzte des geistigen Reiches vor, somit das Letzte des Himmels. Daß das Brustschildlein dies bedeutet, kommt daher, weil es über der Brust, wo das Herz ist, befestigt und mit kostbaren Steinen besetzt war, und weil das Herz dem himmlisch Guten entspricht, welches das Gute der Liebe zum Herrn vom Herrn ist, und die zwölf kostbaren Steine den göttlichen Wahrheiten aus demselben. Daher wird durch das Brustschildlein im höchsten Sinn das göttlich Wahre bezeichnet, das aus dem göttlich Guten des Herrn hervorleuchtet.
Daß das Herz dem himmlisch Guten entspricht, oder dem Guten der Liebe zum Herrn vom Herrn, sehe man Nr. 170, 172, 176, 3635, 3883-3896, 7542, 9050, 9300, 9494; und daß die zwölf kostbaren Steine den göttlichen Wahrheiten, die aus dem göttlich Guten sind, entsprechen, wird man in dem Folgenden dieses Kapitels sehen, wo dieses Brustschildlein ausführlich beschrieben wird, und es wird das Brustschildlein des Urteils (des Gerichts) wie auch Urim und Thummim genannt, wegen der zwölf kostbaren Steine, mit denen es besetzt war.
Daß es über der Brust befestigt wurde, wo das Herz ist, erhellt aus der Beschreibung weiter unten, wo dies deutlich mit folgenden Worten gesagt wird: "Aharon soll die Namen der Söhne Israels tragen in dem Brustschildlein des Urteils (Gerichts) auf seinem Herzen": 2. Mose 28/29; und weiter: "Und sie sollen auf dem Herzen Aharons sein, wenn er hineingeht vor Jehovah; und Aharon soll das Urteil über die Söhne Israels auf seinem Herzen tragen vor Jehovah allezeit": 2. Mose 28/30.
Daß das Urteil (oder Gericht) auch das vom göttlich Guten des Herrn ausgehende göttlich Wahre bedeutet, wird man in dem Folgenden sehen.
9824. "Und das Ephod", 2. Mose 28/4, bedeutet das göttlich Wahre darin in der äußeren Form, in die das Innere endigt.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Ephod, insofern es das göttlich Wahre in äußerer Form bezeichnet. Das Ephod bedeutet dies, weil die heiligen Kleider Aharons die göttlichen Wahrheiten im geistigen Reich in ihrer Ordnung vorbildeten; man sehe Nr. 9822; und das Ephod war das äußerste der drei Kleidungsstücke, denn die Priesterkleider Aharons waren das Ephod, das Oberkleid und der zellenförmig gewirkte Leibrock.
Was das Äußerste ist, das enthält nicht nur das Innere, sondern das Innere endigt auch in demselben; so verhält es sich im menschlichen Körper, und demnach auch in den Himmeln, denen das entspricht, was dem menschlichen Körper angehört. Ebenso (verhält es sich) mit den Wahrheiten und mit dem Guten, denn dieses und jene machen die Himmel aus. Weil das Ephod ganz besonders das Äußere des geistigen Reiches des Herrn vorbildete, daher war es heiliger als die anderen Kleider, und auf ihm war das Brustschildlein, in dem die Urim und Thummim waren, durch die Antworten vom Göttlichen gegeben wurden. Daß das Äußerste heiliger ist als das Innere, kommt daher, weil das Äußere alles Innere in seiner Ordnung und in seiner Form und Verknüpfung enthält, und zwar so sehr, daß das Innere sich zerstreuen würde, wenn man das Äußere entfernte, denn das Innere endigt nicht nur in demselben, sondern es ist auch darinnen beisammen.
Daß es so ist, können diejenigen erkennen, die wissen, wie es sich mit dem Aufeinanderfolgenden und dem Gleichzeitigen verhält; daß nämlich das Aufeinanderfolgende, das der Ordnung nach ausgeht und aufeinanderfolgt, sich dennoch auch im Letzten zusammen darstellt. Als Beispiel diene Zweck, Ursache und Wirkung: der Zweck ist das erste der Ordnung nach, die Ursache ist das zweite und die Wirkung ist das letzte. So aufeinanderfolgend gehen sie auch hervor. Gleichwohl aber stellt sich in der Wirkung, die das letzte ist, zugleich die Ursache dar, und der Zweck in der Ursache, darum ist die Wirkung das Volle, in dem auch das Innere oder Frühere beisammen ist und wohnt.
Ebenso verhält es sich mit dem Wollen, Denken und Tun beim Menschen. Das Wollen ist das erste, das Denken ist das zweite und das Tun ist das letzte, das auch die Wirkung ist, in der das Frühere oder Innere zugleich besteht; denn inwieweit das Tun, das in sich enthält, was der Mensch denkt und was er will, insoweit ist das Innere in Form und in Verknüpfung darin enthalten. Darum wird im Worte gesagt, daß der Mensch gerichtet werden müsse nach seinen Handlungen oder nach seinen Werken, das bedeutet, daß er gerichtet werden müsse nach seinem Denken und Wollen; denn diese beiden sind in den Handlungen, wie die Seele in ihrem Körper.
Weil nun das Innere sich im Letzten zusammen darstellt, darum wird das Letzte, wenn die Ordnung vollkommen ist, für heiliger gehalten als das Innere, denn in ihm ist die Heiligkeit des Inneren vollständig. Weil das Innere im Letzten beisammen ist, sowie nach obigem in den Handlungen oder Werken das Denken und Wollen des Menschen, oder bei den Geistigen der Glaube und dessen Liebe, darum wurde Johannes mehr als die anderen Jünger vom Herrn geliebt, und lag an Seiner Brust: Joh.13/23; 21/20,22; und zwar deshalb, weil dieser Jünger die Werke der Liebtätigkeit vorbildete; man sehe die Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18 und 22; ferner Nr. 3934.
Hieraus wird auch klar, warum das Äußere oder das Letzte, das in vollkommener Ordnung ist, heiliger ist als das Innere, einzeln für sich betrachtet; denn der Herr ist, wenn im Letzten, zugleich in allem, und wenn Er in demselben ist, dann wird das Innere in seiner Ordnung, Verknüpfung und Form zusammengehalten, und auch unter Aufsicht und Leitung nach (Seinem) Wohlgefallen. Dies ist das Geheimnis, das Nr. 9360 gemeint ist, wo man nachsehen möge.
Dies ist nun auch die Ursache, warum das Ephod, weil es das Letzte im geistigen Reich des Herrn vorbildete, für heiliger galt, als die übrigen priesterlichen Kleider. Deswegen war das Ephod das Vorzüglichste (Wichtigste) der hohenpriesterlichen Bekleidung, und wurde gemacht "aus goldenen Fäden inmitten von Blau, Purpur, Scharlach und weißer gewobener Baumwolle": 2. Mose 39/3, aber die übrigen Priester hatten das Ephod aus Leinen: 1.Sam.2/18; 22/18; und daher wurde das Ephod als Ausdruck für die ganze Kleidung des Priesters gebraucht, und man sagte: "er trage das Ephod", das bedeutete, daß er ein Priester sei: 1.Sam.2/28; 14/3. Darum wurde auch das Brustschildlein an das Ephod befestigt, und durch die Urim und Thummim auf demselben Antworten (göttliche Aussprüche) gegeben, und dies darum, weil dieses Kleidungsstück das Vorbild des Letzten im geistigen Reich des Herrn war, und die göttlichen Antworten im Letzten sich darstellen; denn sie gehen durch alles Innere stufenweise hindurch und werden hier ausgesprochen (dictantur), weil sie hier endigen.
Daß Antworten gegeben wurden, wenn (die Priester) mit dem Ephod bekleidet waren, erhellt aus 1.Sam.23/6-13; 30/7,8; und auch bei
Hos.3/4: "Lange Zeit werden die Söhne Israels wohnen, und kein König, kein Fürst, kein Opfer, keine Denksäule und kein Ephod noch Theraphim (wird bei ihnen) sein": die Theraphim bezeichnen die göttlichen Antworten, denn durch diese wurden sie ehemals gegeben: Sach.10/2.
Das Ephod wird auch in der Grundsprache abgeleitet vom Einschließen alles Inneren, wie aus der Bedeutung dieses Wortes erhellt: 2. Mose 29/5; 3. Mose 8/7.
9825. "Und das Oberkleid", 2. Mose 28/4, bedeutet das göttlich Wahre darin in seiner inneren Form.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Oberkleides, insofern es das Mittlere des geistigen Reiches bezeichnet, somit das Wahre selbst, das darin ist; denn durch die Kleider Aharons wurde das geistige Reich des Herrn vorgebildet: Nr. 9814, somit die Wahrheiten, die in demselben sind in ihrer Ordnung: Nr. 9822; und weil dieses Reich in drei Graden unterschieden ist, in den innersten, mittleren und äußeren, darum wurde durch Oberkleid das bezeichnet, was in der Mitte dieses Reiches ist. Daß dieses Reich in drei Grade unterschieden ist, kommt daher, weil das Innerste darin mit dem Himmlischen in Verbindung steht, und das Äußere mit dem Natürlichen, und das Mittlere gleichmäßig von beiden seinen Anteil hat. Damit etwas vollkommen sei, muß es auch wirklich unterschieden sein in drei Grade; so ist der Himmel, und so auch das Gute und Wahre in demselben.
Daß es drei Himmel gibt, ist bekannt, somit auch drei Grade des Guten und Wahren in demselben. Ein jeder Himmel ist auch wieder in drei Grade unterschieden, denn das Innerste desselben muß unmittelbar mit dem Höheren in Verbindung stehen, das Äußere mit dem Unteren, und das Mittlere durch diese mit beiden. Hierdurch erhält er seine Vollkommenheit.
Ebenso verhält es sich mit dem Inneren des Menschen, das im allgemeinen in drei Grade unterschieden ist, nämlich in den himmlischen, den geistigen und den natürlichen. Desgleichen ist ein jedes von diesen in seine drei Grade (unterschieden), denn der Mensch, der im Guten des Glaubens und der Liebe zum Herrn ist, ist ein Himmel in kleinster Form, der dem größten entspricht: Nr. 9279. Und so verhält es sich auch mit allem in der Natur.
Daß das Natürliche des Menschen in drei Grade unterschieden ist, sehe man Nr. 4570; und im allgemeinen all sein Inneres und Äußeres: Nr. 4154. Der Grund davon ist, weil überall Zweck, Ursache und Wirkung sein muß. Der Zweck muß das Innerste sein, die Ursache das Mittlere und die Wirkung das Letzte, wenn eine Sache vollkommen sein soll. Daher kommt es, daß drei im Worte das Vollständige von Anfang bis zu Ende bedeutet: Nr. 2788, 4495, 7715, 9198, 9488, 9489.
Hieraus kann man erkennen, warum die heiligen Kleider Aharons das Ephod, das Oberkleid und der Leibrock waren; und daß das Ephod das Äußere, das Oberkleid das Mittlere, und der Leibrock das Innerste vorbildete. Weil das Oberkleid das Mittlere im geistigen Reich vorbildete, und das Mittlere von beiden seinen Anteil hat, darum wird es in vorbildlicher Weise als Ausdruck für dieses Reich selbst gebraucht; z.B.:
1.Sam.15/27,28: "Samuel wandte sich, um zu gehen, aber Saul ergriff den Zipfel seines Oberkleides, und derselbe riß ab, darum sagte Samuel, Jehovah wird heute das Reich Israels von dir abreißen, und es deinem Genossen (einem anderen) geben, der besser ist als du": hieraus erhellt, daß das Abreißen des Zipfels vom Oberkleide Samuels das Abreißen des Reiches Israel von Saul bedeutete, denn das Reich Israels bedeutete das geistige Reich des Herrn; man sehe Nr. 4286, 4598, 6426, 6637, 6862, 6868, 7035, 7062, 7198, 7201, 7215, 7223, 8805.
1.Sam.24/12,21: "David schnitt einen Zipfel von dem Oberkleide Sauls im Verborgenen ab; und als er dem Saul denselben zeigte, sprach Saul: Nun erkenne ich, daß du als König herrschen wirst, und das Reich Israels wird Bestand haben in deiner Hand".
Auch als Jonathan ein Bündnis mit David schloß, "zog er sein Oberkleid aus, und gab es dem David, sogar auch sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel": 1.Sam.18/3,4; wodurch vorbildlich dargestellt wurde, daß Jonathan, welcher der Erbe war, der Herrschaft über Israel entsagte und sie auf David übertrug.
Weil das Oberkleid das geistige Reich vorbildete, so (bezeichnete) es auch die Wahrheiten dieses Reiches im allgemeinen. Die Wahrheiten dieses Reiches sind es, die geistige Wahrheiten heißen und im Verstandesgebiet des Menschen sind. Dies wird durch die Oberkleider bezeichnet bei
Hes.26/16: "Es werden von ihren Thronen herabsteigen alle Fürsten des Meeres, und werden ihre Oberkleider abwerfen, und ihre buntgewirkten Kleider ausziehen": es wird hier von Tyrus gehandelt, durch das die Erkenntnisse des Guten und Wahren bezeichnet werden: Nr. 1201. Die Verwüstungen derselben in der Kirche wird hier beschrieben. Die Oberkleider, die sie abwerfen werden, bedeuten die Wahrheiten des Glaubens im Verstandesgebiet, die buntgewirkten Kleider aber bezeichnen die wißtümlichen Wahrheiten im Natürlichen: Nr. 9688. Der Grund, weshalb die Wahrheiten bezeichnet werden, liegt darin, daß im geistigen Reich des Herrn das Wahre herrscht, das Sache des Verstandes ist, aber im himmlischen Reich das Gute, das Sache des Willens ist.
Matth.23/5,6: "Die Schriftgelehrten und Pharisäer tun alle ihre Werke, damit sie von den Leuten gesehen werden, und machen die Säume ihrer Oberkleider groß": die Säume der Oberkleider groß machen, bedeutet die Wahrheiten in prahlerischer Weise verkündigen, nur um von den Leuten gehört und gesehen zu werden.
Daß solches durch Oberkleid bezeichnet wird, wird man noch deutlicher aus seiner Beschreibung im Folgenden dieses Kapitels erkennen: 2. Mose 28/31-35.
9826. "Und der Leibrock, zellenförmig gewirkt", 2. Mose 28/4, bedeutet das göttlich Wahre im Innersten darin, unmittelbar aus dem göttlich Himmlischen hervorgehend.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Leibrockes, insofern er das natürlich Wahre bezeichnet; aber wenn von Aharon (die Rede ist), dessen Kleider die Wahrheiten im geistigen Reich des Herrn vorbildeten: Nr. 9814, 9822, bezeichnet der Leibrock das innerste göttlich Wahre in diesem Reich, somit was zunächst aus dem göttlich Himmlischen hervorgeht, welches das göttlich Gute des Herrn im innersten Himmel ist. Daß solche Dinge durch Leibröcke bezeichnet wurden, sehe man Nr. 4677.
Es gibt nämlich drei Himmel, der innerste, welcher der himmlische heißt, der mittlere, welcher der geistige, und der letzte (äußerste), der an das Natürliche grenzt. Im innersten Himmel herrscht das Gute der Liebe zum Herrn, im mittleren das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, und im letzten das Gute des Glaubens. Diese Himmel sind unter sich ganz unterschieden und zwar so sehr, daß die, welche in dem einen sind, durchaus nicht in den anderen übergehen können. Weil (diese drei) aber einen Himmel bilden, werden sie durch vermittelnde Engelsgesellschaften verbunden; auf solche Weise geht der eine Himmel aus dem anderen hervor.
Wenn daher die Kleider Aharons den geistigen Himmel vorbilden, und somit auch die Wahrheiten daselbst in ihrer Ordnung, so erhellt, daß durch das innerste Kleid, das der zellenförmig gewirkte Leibrock genannt wird, das innerste Wahre, das unmittelbar aus dem göttlich Himmlischen hervorgeht, vorgebildet wird. Zellenförmig gewirkt heißt er, weil er ein Gewebe war, wie aus 2. Mose 39/27 hervorgeht: "Sie machten Leibröcke von weißer Baumwolle, die Arbeit eines Webers, für Aharon und für seine Söhne": daß sie aus weißer Baumwolle gewoben wurden, war deswegen, damit das Wahre aus himmlischem Ursprung vorgebildet würde. Daß dieses Wahre aber durch weiße gewobene Baumwolle bezeichnet wird, sehe man Nr. 9469.
9827. "Kopfbund", 2. Mose 28/4, bedeutet die Einsicht und Weisheit.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Kopfbundes, insofern er Einsicht und Weisheit bezeichnet. Der Kopfbund hat aber diese Bedeutung, weil er eine Kopfbedeckung ist, und der Kopf das Innere des Menschen bezeichnet, in dem die Einsicht und Weisheit ist: Nr. 9656.
Alle Kleidungsstücke bekommen ihre Bedeutung von dem Körperteil, den sie bedecken, so z.B. das Kleidungsstück, das die Brust bedeckt, wie das Brustschildlein; das, welches die Lenden bedeckt, wie die Beinkleider; was die Füße bedeckt, wie die Strümpfe; was die Fußsohlen, wie die Schuhe; so auch, was das Haupt bedeckt, wie der Kopfbund, die Mütze und der Hut. Daß es so ist, erhellt aus den Vorbildungen im anderen Leben. Wenn dort den Geistern ihre Weisheit und Einsicht benommen wird, was geschieht, wenn Engelsgesellschaften von ihnen entfernt werden, dann scheint es, als ob ihnen ihre Kopfbedeckung genommen würde; wenn dies geschehen ist, werden sie stumpfsinnig, und haben kein Innewerden des Wahren und Guten. Sobald aber nachher die Einsicht und Weisheit wiederkehrt, wird ihr Haupt wieder bedeckt.
Die Kopfbedeckungen daselbst bedeuten jedoch nicht sowohl die Weisheit des Guten, als die Erkenntnis des Wahren. Aber der Kopfbund, den Aharon trug, bedeutet auch die Weisheit, weil er aus weißer Baumwolle (Byssus) war, und die heilige Krone daran befestigt war, die in einem Blech aus reinem Golde bestand, auf dem eingegraben war: "Heiligkeit Jehovahs", worüber 2. Mose 28/37,39; 2. Mose 29/6; 39/28. Dagegen der Kopfbund von Linnen und die übrigen Kleider von Linnen, die auch dem Aharon gehörten, bezeichneten die Erkenntnis des Wahren, nicht aber die Weisheit des Guten (über diese Kleider und über diesen Kopfbund sehe man 3. Mose 16/4; Hes.44/18). Das Linnen bedeutet das Wahre im natürlichen Menschen: Nr. 7601, somit bezeichnet der leinene Kopfbund die Einsicht des Natürlichen.
Diejenigen, die nicht wissen, wie es sich mit den Vorbildungen und Entsprechungen verhält, können nur schwer dahin gebracht werden, zu glauben, daß hier solche Dinge bezeichnet werden; sie mögen jedoch bedenken, daß im Himmel das Geistige anstatt des Natürlichen innerlich wahrgenommen wird, somit anstatt des Kopfbundes und im allgemeinen anstatt der Kleider solches, was Sache der Einsicht und Weisheit, wie auch des Glaubens und der Liebe ist. Im allgemeinen was dem Wahren und Guten angehört, denn diese zusammen bilden das Geistige, weil der Himmel die geistige Welt ist. Sie mögen auch bedenken, daß die Kleider Aharons auf dem Berge Sinai von Jehovah beschrieben und angeordnet sind, und daß dadurch im einzelnen derselben göttlich Himmlisches enthalten ist, und dies wird nur enthüllt durch die Kenntnisse der Entsprechungen und Vorbildungen.
9828. "Und Gürtel", 2. Mose 28/4, bedeutet das gemeinsame Band, damit alles auf einen Zweck hinziele.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Gürtels oder Gurtes, insofern er ein gemeinsames Band bezeichnet, denn es sammelt, schließt ein, hält in Verknüpfung und befestigt alles Innere, das ohne dieses aufgelöst werden und zerfließen würde. Das gemeinsame Band ist aber deshalb vorhanden, damit alles auf einen Zweck hinziele, und zwar darum, weil in der geistigen Welt der Zweck herrscht, und zwar so sehr, daß alles, was daselbst ist, als Zweck bezeichnet werden kann; denn das Reich des Herrn, oder die geistige Welt, ist ein Reich der Nutzleistungen, und diese Nutzleistungen sind dort die Zwecke, somit ist es ein Reich der Endzwecke.
Die Zwecke folgen aber dort aufeinander in verschiedener Ordnung, und verbinden sich auch miteinander. Diese Zwecke, die aufeinanderfolgen, heißen Mittelzwecke, dagegen die Zwecke, die sich miteinander verbinden, heißen verbundene Zwecke. Alle diese Zwecke sind so miteinander gegenseitig verbunden und untergeordnet, daß sie auf den einen Endzweck hinzielen, welcher der allgemeine Zweck in allem ist: Dieser Zweck ist der Herr, und im Himmel bei denen, die (Ihn) aufnehmen, die Liebe zu Ihm und der Glauben an Ihn. Die Liebe daselbst ist der Zweck aller Willensbestrebungen, und der Glaube ist der Zweck aller Gedanken, die Sache des Verstandes sind. Wenn das Ganze und Einzelne auf einen Endzweck hinzielt, dann wird es in unauflöslicher Verknüpfung gehalten, und bildet ein Ganzes; denn es steht unter der Aufsicht, Leitung und Vorsehung des Einigen, Der alle nach den Gesetzen der Unterordnung und Verbindung zu Sich hinlenkt, und so mit Sich verbindet, und dann lenkt Er sie zugleich auch gegenseitig zu den Genossen, und verbindet sie so untereinander. Daher kommt es, daß das Angesicht aller im Himmel in der Hinwendung zum Herrn erhalten wird, Der dort die Sonne ist, und somit auch der Mittelpunkt der Blicke aller, und zwar, was wunderbar ist, wie auch immer die Engel sich wenden mögen: Nr. 3638; und weil der Herr in dem Guten der gegenseitigen Liebe ist, und auch in dem Guten der Liebtätigkeit gegen den Nächsten (denn Er liebt alle und verbindet alle durch die Liebe), deshalb werden sie auch dem Herrn zugewendet durch das Anschauen der Gefährten aus dieser Liebe.
Daher wurde das, was im Letzten ist und sammelt und umschließt, damit alles und jedes in solcher Verknüpfung gehalten werde, durch Gürtel oder Gurt vorgebildet; und diese sind nichts anderes in der geistigen Welt, als das Gute und Wahre im Letzten oder Äußersten, welches das Innere umschließt. Durch die Gürtel um die Lenden wurde das himmlische Gute, und durch die Gürtel (Binden) um die Schenkel und um die Brust das geistig Gute und Wahre im Letzten oder Äußersten bezeichnet. Solches wird auch durch Gürtel um die Lenden in folgenden Stellen bezeichnet:
Jerem.13/1-12: "Jehovah sprach zu dem Propheten: Kaufe dir einen leinenen Gürtel, und lege ihn um deine Lenden, aber ziehe ihn nicht durch das Wasser. Da kaufte ich mir einen Gürtel, und legte ihn um meine Lenden. Dann geschah das Wort Jehovahs zu mir, und sprach: Nimm den Gürtel, und gehe an den Euphrat, und verbirg ihn daselbst in einer Felsenritze. Nach Verlauf vieler Tage ging ich an den Euphrat, und nahm den Gürtel, und siehe, er war verdorben und zu nichts mehr nütze. Dann sprach Jehovah: Dieses böse Volk, das sich weigert, Meine Worte zu hören, und anderen Göttern nachgeht, soll werden wie dieser Gürtel, der zu nichts mehr nütze ist": unter dem leinenen Gürtel wird hier im geistigen Sinn das Gute der Kirche verstanden, das die Wahrheiten in ihr umschließt und in Verknüpfung erhält. Weil das Gute der Kirche damals zunichte geworden und daher die Wahrheiten zerstreut waren, darum wird gesagt, er solle nicht durch das Wasser gezogen werden, denn das Wasser bedeutet das reinigende und dadurch wiederherstellende Wahre. Die Felsenspalte, in der er verborgen war, bedeutet das verfälschte Wahre. Der Euphrat bezeichnet die Ausdehnung und Grenze des Himmlischen, das dem Guten im Letzten angehört.
Wer nicht weiß, wie das Wort beschaffen ist, könnte meinen, daß hier nur eine Vergleichung des Volkes und dessen Verderbnis mit dem Gürtel und dessen Verderbnis sei; allein im Worte sind alle Vergleichungen und sinnbildliche Reden wirkliche Entsprechungen: Nr. 3579, 8989. Wenn nicht das einzelne hier entspräche, würde keineswegs befohlen worden sein, daß der Gürtel nicht durch das Wasser gezogen werden, daß er um die Lenden gelegt werden und daß der Prophet an den Euphrat gehen und ihn dort in eine Felsenspalte verbergen sollte. Es wird gesagt, daß der Gürtel um die Lenden gelegt werden sollte, weil die Lenden der Entsprechung zufolge das Gute der himmlischen Liebe bedeuten: Nr. 3021, 4280, 5050-5062; daher bedeutet die Anlegung des Gürtels um die Lenden die Verbindung mit dem Herrn durch das Gute der Liebe durch Vermittlung des Wortes. Daß der Gürtel das begrenzende und verbindende Gute bezeichnet, ist auch klar bei
Jes.11/5: "Es wird ein Sproß (Rute) ausgehen aus dem Stamme Isai, Gerechtigkeit wird der Gürtel Seiner Lenden sein, und Wahrheit der Gürtel Seiner Schenkel": hier ist vom Herrn (die Rede). Die Gerechtigkeit als Gürtel um die Lenden bedeutet das Gute Seiner Liebe, das den Himmel und die Kirche beschützt.
Von den Söhnen Israels wird gesagt, daß, wenn sie das Passah essen, "ihre Lenden gegürtet sein sollten": 2. Mose 12/11; und dies bedeutet, daß so alles in Ordnung sei und bereit zur Aufnahme des Guten vom Herrn und zum Handeln: Nr. 7863. Daher kommt es, daß die, welche bereit sind, Gegürtete genannt werden, wie es auch von den sieben Engeln in der Offenbarung heißt:
Joh.Offenb.15/6: "Die sieben Engel, welche die sieben Plagen hatten, gingen hervor aus dem Tempel, angetan mit reiner und glänzender Leinwand, und gegürtet um die Brust mit goldenen Gürteln".
Von Elias wird gesagt, daß er ein haariger Mann war, und mit einem ledernen Gürtel gegürtet um seine Lenden": 2.Kön.1/8.
Matth.3/4: "Johannes trug ein Kleid von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden".
Daß Elias und Johannes so gekleidet und gegürtet waren, war aus dem Grund, weil beide das Wort vorbildeten; darum bedeuten ihre Kleider das Wort im äußeren Sinn, welcher der natürliche ist; denn die Haare bezeichnen das Natürliche: Nr. 3301, 5247, 5569-5573; die Kamele bedeuten das allgemeine Wißtümliche im Natürlichen: Nr. 3048, 3071, 3143, 3145; Leder und Fell bezeichnen das Äußere: Nr. 3540, somit bedeutet der lederne Gürtel das, was das Innere sammelt, einschließt und in Verknüpfung erhält.
Daß Elias das Wort vorbildete, sehe man in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18, und Nr. 2762, 5247 E; ebenso Johannes der Täufer: Nr. 9372.
Weil das Wahre und das Gute durch böse Handlungen aufgelöst und zerstreut wird, darum wird von Joab gesagt, als er durch List den Abner getötet hatte, daß er "das Blut des Kriegs brachte an seinen Gürtel, der um seine Lenden war": 1.Kön.2/5; wodurch bezeichnet wird, daß er jenes (Wahre und Gute) zerstreute und zerstörte.
Darum wird, wenn die Wahrheiten zerstreut und zerstört sind, bei Jes.3/24 gesagt: "Anstatt des Gürtels werde Zerreißung sein, und anstatt der Flechten Kahlheit": hier von den Töchtern Zions, durch die das Gute der himmlischen Kirche bezeichnet wird. Anstatt des Gürtels Zerreißung, bedeutet die Zerstreuung des himmlisch Guten.
Es wird auch von Oholiba, die Jerusalem ist bei Hes.23/14,15 gesagt: "Als sie die an die Wand gemalten Männer gesehen, Bilder der Chaldäer mit roter Farbe gemalt, gegürtet mit Gürteln um die Lenden, habe sie sich in dieselben verliebt": wodurch das entweihte Wahre bezeichnet wird; denn die Chaldäer bedeuten die, welche die Wahrheiten im Äußeren bekennen, aber im Inneren leugnen, und mithin entweihen. Die an der Wand gemalten Männer bedeuten die Scheinbarkeiten des Wahren im Äußeren, ebenso die mit roter Farbe gemalten Bilder. Die Gürtel, mit denen die Lenden umgürtet waren, bedeuten das Gute, das sie heucheln, damit man es für Wahres halte.
Hieraus kann man nun erkennen, was die Gürtel, welche die Kleider zusammenfaßten, in der vorbildlichen Kirche bedeuteten. Der natürliche Mensch kann aber schwer dahin gebracht werden zu glauben, daß sie solches bedeuten, weil er die natürliche Vorstellung von Gürteln und im allgemeinen von Kleidern nicht wohl zurückweisen und statt dessen die geistige Vorstellung annehmen kann, nämlich die des Guten, das die Wahrheiten im Zusammenhang erhält; denn das Natürliche, das vor dem Blick erscheint, hält das Gemüt an sich gefesselt und läßt sich nicht entfernen, wenn nicht das Gesicht des Verstandes in das Licht des Himmels erhoben werden kann, und der Mensch auf diese Weise fast ganz abgezogen von den natürlichen Dingen zu denken vermag. Wenn dies aber geschieht, dann dringen die geistigen Dinge ein, die dem Wahren des Glaubens und dem Guten der Liebe angehören, aber dem bloß natürlichen Menschen unbegreiflich sind.
9829. "Also sollen sie heilige Kleider machen für Aharon, deinen Bruder, und für seine Söhne", 2. Mose 28/4, bedeutet, so das Vorbildliche des geistigen Reiches, das dem himmlischen Reich beigefügt ist.
Dies erhellt aus dem, was Nr. 9814 gezeigt worden ist.
9830. "Daß er Mir ein Priester sei", 2. Mose 28/4, bedeutet das Vorbildliche des Herrn, wie Nr. 9809, 9810.
HG 9831
9831. Vers 5-8: Und sie sollen dazu nehmen Gold, Blau, Purpur, Scharlach und weiße Baumwolle. Und das Ephod sollen sie machen von Gold, Blau, Purpur, Scharlach und gewobener, weißer Baumwolle, ein Werk des Kunstwebers. Zwei verbundene Schulterblätter soll es haben an seinen beiden Enden, daß es zusammengefügt werde. Und der Gürtel seines Ephod, der darüber ist, soll von gleicher Arbeit an ihm sein, von Gold, Blau, Purpur, Scharlach und gewobener, weißer Baumwolle.
"Und sie sollen dazu nehmen Gold" bedeutet das allgemein herrschende Gute;
"Blau, Purpur, Scharlach und weiße Baumwolle" bedeutet das Gute der Liebtätigkeit und es Glaubens;
"und das Ephod sollen sie machen von Gold, Blau, Purpur, Scharlach und gewobener, weißer Baumwolle" bedeutet das Äußere des geistigen Reiches aus diesem Guten;
"ein Werk des Kunstwebers" bedeutet, aus dem Verstandesvermögen;
"zwei verbundene Schulterblätter soll es haben an seinen beiden Enden, daß es zusammengefügt werde" bedeutet die Bewahrung des Guten und Wahren allenthalben und beständig mit aller Bemühung und Macht vermittelst der völligen Vereinigung;
"und der Gürtel seines Ephod, der darüber ist" bedeutet das äußere Band, das zusammenhält;
"soll von gleicher Arbeit an ihm sein" bedeutet das Gleiche und Fortgesetzte vom Äußeren des geistigen Reiches;
"von Gold, Blau, Purpur, Scharlach und gewobener, weißer Baumwolle" bedeutet, somit aus dem Guten des Glaubens und der Liebtätigkeit im Äußeren.
9832. "Und sie sollen dazu nehmen Gold", 2. Mose 28/5, bedeutet das allgemein herrschende Gute.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Goldes, insofern es das Gute der Liebe bezeichnet, worüber Nr. 113, 1551, 1552, 5658, 6914, 6917, 9490, 9510. Daß es das allgemein herrschende sei, wird dadurch bezeichnet, daß das Gold allenthalben im Ephod eingewirkt war, wie aus dem Folgenden erhellt:
2. Mose 39/3: "Sie dehnten die Bleche von Gold aus, und man schnitt es in Fäden, um es zu tun mitten unter das Blau, und mitten unter den Purpur, und mitten unter den Scharlach, und mitten unter die weiße Baumwolle".
Allgemein herrschend ist das, was gebietet (regiert), und was dadurch in allem und jedem ist; man sehe Nr. 5949, 6159, 7648, 8069, 8853-8858, 8865.
Daß das Gold überall eingewirkt sein sollte, war deswegen, weil durch die Kleider Aharons der geistige Himmel vorgebildet wurde: Nr. 9814, und in diesem Himmel, sowie in den übrigen, herrscht das Gute. Im innersten Himmel das Gute der Liebe zum Herrn, im mittleren Himmel das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, und im letzten das Gute des Glaubens. Das Wahre des Glaubens aber führt zum Guten hin, und hernach wird es aus dem Guten hervorgebracht. Hieraus erhellt, daß der Mensch nicht im Himmel ist, bevor er im Guten ist. Wenn er nur in den Wahrheiten ist, die Glaubenswahrheiten genannt werden, dann steht er nur vor der Tür, und wenn er aus ihnen auf das Gute hinblickt, tritt er in den Vorhof ein. Wenn er aber aus ihnen nicht auf das Gute hinblickt, dann sieht er den Himmel nicht, nicht einmal von ferne.
Es wird gesagt, der Mensch sei nicht im Himmel, bevor er im Guten ist, weil der Mensch, während er noch in der Welt ist, den Himmel in sich haben muß, um nach dem Tode hineinkommen zu können; denn der Himmel ist im Menschen, und wird aus Barmherzigkeit denen gegeben, die sich durch die Glaubenswahrheiten in die Liebtätigkeit gegen den Nächsten und in die Liebe zum Herrn, d.h. in das Gute einführen lassen, während sie in der Welt leben. Daß der Mensch nicht eher im Himmel ist, als bis er sich in dem Zustand befindet, daß er vom Herrn durch das Gute geführt werden kann, sehe man Nr. 8516, 8539, 8722, 8772, 9139. Unter dem Guten wird das Gute des Lebens verstanden, und das Gute des Lebens ist, Gutes tun aus dem Wollen des Guten, und das Gute wollen, kommt aus der Liebe, denn nur was der Mensch liebt, das will er.
9833. "Blau, Purpur, Scharlach und weiße Baumwolle", 2. Mose 28/5, bedeutet das Gute der Liebtätigkeit und es Glaubens.
Dies erhellt aus der Bedeutung von Blau, insofern es die himmlische Liebe des Wahren bezeichnet, worüber Nr. 9466; aus der Bedeutung von Purpur, insofern es die himmlische Liebe des Guten bezeichnet, worüber Nr. 9467; und aus der Bedeutung des Scharlachs, insofern er das geistig Gute bezeichnet, worüber Nr. 4968, 9422, und aus der Bedeutung der weißen Baumwolle, insofern sie das Wahre aus himmlischem Ursprung bezeichnet, worüber Nr. 5319, 9496; somit bedeuten diese Dinge zusammengenommen das Gute der Liebe und des Glaubens; hier aber das Gute der Liebtätigkeit und des Glaubens, weil sie vom geistigen Reich gesagt werden: Nr. 9814.
Daß durch Blau, Purpur, Scharlach und weiße Baumwolle die Dinge bezeichnet werden, die Sache der Liebe oder der Liebtätigkeit und des Glaubens sind, hat seinen Grund in ihren Farben; denn die Farben, die im Himmel erscheinen, haben ihren Ursprung aus dem Licht des Himmels, welches Licht das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist, aus dem alle Einsicht und Weisheit stammt. Daher sind die mannigfachen Gestaltungen dieses Lichtes, die dort vor dem äußeren Blick als Farben erscheinen, mannigfaltige Gestaltungen der Einsicht und Weisheit aus den Wahrheiten und dem Guten des Glaubens, der Liebtätigkeit und der Liebe; man sehe Nr. 1042, 1053, 1624, 3993, 4530, 4677, 4741, 4742, 4922, 9466; und daß die Farben dort, in dem Maße, als sie aus dem Roten stammen, das Gute bedeuten; in dem Maße aber als aus dem Weißen, das Wahre bedeuten: Nr. 9467.
9834. "Und das Ephod sollen sie machen von Gold, Blau, Purpur, Scharlach und gewobener, weißer Baumwolle", 2. Mose 28/6, bedeutet das Äußere des geistigen Reiches aus diesem Guten.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Ephod, insofern es das Äußere des geistigen Reiches bezeichnet, worüber Nr. 9824; und aus der Bedeutung des Goldes, insofern es das Gute bezeichnet, hier das allgemein herrschende Gute, worüber Nr. 9832; und aus der Bedeutung von Blau, Purpur, Scharlach und gewobener, weißer Baumwolle, insofern sie das Gute der Liebtätigkeit und des Glaubens bezeichnet, worüber Nr. 9833; daher wird es aus diesem Guten geleitet.
9835. "Ein Werk des Kunstwebers", 2. Mose 28/6, bedeutet, aus dem Verstandesvermögen.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Kunstwebers (oder nach dem Hebräischen des Ausdenkers, d.h. des Kunstverständigen), insofern er das Verstandesvermögen ist, worüber Nr. 9598, 9688; daher bedeutet das Werk des Kunstwebers das, was aus jenem stammt.
Daß der Kunstweber (Ausdenker) das Verstandesvermögen bezeichnet, hat den Grund, weil das Denken Sache des Verstandes ist, sowie die Neigung Sache der Liebe und des Willens. Kunstweber (oder Ausdenker, excogitator), bedeutet im inneren Sinn das gleiche wie das Denken, denn im inneren Sinn wird nicht auf die Person geachtet, sondern auf die Sache selbst, und der Kunstweber schließt den Begriff der Person in sich; daß es so ist, sehe man Nr. 5225, 5287, 5434, 8343, 8985, 9007.
Was es bedeutet, daß es aus dem Verstandesvermögen sei, soll in der Kürze gesagt werden: Es wird hier vom geistigen Reich des Herrn gehandelt, und dieses Reich gehört in betreff alles Wahren und Guten in ihm dem Verstandesgebiet an. Was hingegen im himmlischen Reich des Herrn ist, gehört zum Willensgebiet. Denn zweierlei ist es, worauf alles im Universum sich bezieht: das Gute und das Wahre. Daher sind im Menschen zwei Vermögen, der Wille und der Verstand. Der Wille ist um des Guten willen, und der Verstand um des Wahren willen, denn der Wille nimmt das Gute auf und der Verstand das Wahre.
Ebenso verhält es sich in den Himmeln: in diesen sind zwei Reiche, das himmlische und das geistige. Das himmlische Reich ist um der Aufnahme des Guten willen, und das geistige Reich ist um der Aufnahme des Wahren willen. Und weil der ganze Himmel allen Organen entspricht, die im Menschen sind, deshalb ist der Himmel vor dem Herrn wie ein Mensch, der gleichfalls zwei Fähigkeiten (oder Vermögen) hat: den Willen und den Verstand. Sein Wille ist im himmlischen Reich und sein Verstand im geistigen Reich. Weil nun das geistige Reich vorgebildet wurde durch die Kleider Aharons, und in diesem Reich das Verstandesgebiet des Himmels ist, daher wird durch das Werk des Kunstwebers das Verstandesgebiet bezeichnet.
Daß der ganze Himmel vermöge der Entsprechung mit allem und jedem im Menschen gleichsam ein Mensch ist, und der Größte Mensch heißt, sehe man an den Nr. 9276 am Ende angeführten Stellen. Daß das Gute und Wahre bei denen, die im geistigen Reich des Herrn sind, ihrem Verstandesgebiet eingeschrieben ist, aber bei denen, die im himmlischen Reich sind, dem Willensgebiet, sehe man auch aus den angeführten Stellen: Nr. 9277, 9596.
9836. "Zwei verbundene Schulterblätter soll es haben an seinen beiden Enden, daß es zusammengefügt werde", 2. Mose 28/7, bedeutet die Bewahrung des Guten und Wahren allenthalben und beständig mit aller Bemühung und Macht vermittelst der völligen Vereinigung.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Schulterblätter, insofern sie die ganze Kraft und Macht bezeichnen, worüber Nr. 1085, 4931-4937; aber etwas auf die Schulterblätter legen und es auf ihnen tragen, wie im Folgenden von den beiden Onychsteinen gesagt wird, auf denen die Namen der Söhne Israels eingegraben waren, bedeutet die beständige Bewahrung des Guten und Wahren; denn durch die Namen der Söhne Israels wird alles Gute und Wahre in seiner Zusammenfassung bezeichnet, worüber im Folgenden. Aus der Bedeutung von zusammengefügt (verbunden) sein und zusammengefügt werden, insofern es eine völlige Vereinigung bezeichnet. Und aus der Bedeutung der beiden Enden oder zur Rechten und zur Linken, insofern es ausdrückt "allenthalben", worüber Nr. 8613. Damit verhält es sich in folgender Weise:
Durch das Ephod wurde, wie oben gezeigt worden, das Äußere des geistigen Reichs des Herrn vorgebildet, somit durch die Schulterblätter desselben, auf denen die beiden Onychsteine mit den Namen der Söhne Israels angebracht waren, die beständige Bewahrung des Guten und Wahren, und durch die Zusammenfügung des Ephod auf den Schulterblättern, und auch vor der Brust und hinter dem Rücken, die völlige Vereinigung. Hieraus kann erhellen, was durch das bezeichnet wird, was über die Schulterstücke und dem darauf Eingegrabenen folgt, nämlich die beständige Bewahrung des Guten und Wahren mit aller Bemühung und Macht, somit die Bewahrung der Himmel.
Diese Steine mit den Namen der Söhne Israels wurden auf die Schulterblätter des Ephod gesetzt, durch welches das Äußere des geistigen Reiches vorgebildet wurde, aus dem Grunde, weil jede Bewahrung von dem Zustand des Letzten (oder Äußersten) abhängt; denn alles Innere läuft in dasselbe aus und bildet hier die Unterlage (planum), in der es seinen Bestand hat. Das Letzte (oder Äußerste) ist gleichsam wie die Fußsohlen und Füße, auf denen der ganze Körper ruht, und auch wie die Hände und die Arme, durch die der Körper seine Macht ausübt. Die Kräfte des Körpers sind auch wirklich dahin verlegt. Daher kommt es auch, daß die Hände und die Arme, wie auch die Fußsohlen und die Füße dem Letzten des Himmels entsprechen. Daß im Letzten die Macht und die Stärke liegt, wurde in der Alten Kirche durch die Haare der Nasiräer vorgebildet, in denen ihre Stärke lag, wie man dies deutlich ersieht an Simson: Richt.14/15,16; wie auch die Heiligkeit: Nr. 3301. Daß das Haar, das bei ihnen das Nasiräat bezeichnete, dem Letzten des Guten und Wahren entspricht, oder dem Guten und Wahren im Letzten, sehe man Nr. 3301, 5247, 6437.
Daß im Letzten die Macht liegt, und auch die Bewahrung der inneren Dinge in ihrem Zustand, können diejenigen verstehen, die da wissen, wie es sich mit dem Aufeinanderfolgenden und dem daraus hervorgehenden Gleichzeitigen in der Natur verhält, daß nämlich das Aufeinanderfolgende zuletzt im Letzten das Gleichzeitige bildet, in dem sie in gleicher Ordnung nebeneinander sind. Deswegen dient das Gleichzeitige, welches das letzte ist, dem Aufeinanderfolgenden, welches das erste ist, als die entsprechenden Stützen, auf denen es ruht, und wodurch es daher seine Bewahrung hat.
Daß die Schulterblätter die ganze Gewalt und Macht zum Widerstehen, Zerbrechen und Handeln bedeuten, erhellt bei
Hes.34/21: "Mit der Seite und der Schulter dränget ihr, und mit euren Hörnern stoßet ihr alle schwachen Schafe, bis ihr sie hinausgestoßen habt".
Hes.29/6,7: "Ägypten ist ein Rohrstab gewesen für das Haus Israel; wenn sie dich (nämlich Ägypten) mit der Hand faßten, zerbrachst du, und durchstachst ihm die ganze Schulter": die ganze Schulter durchstechen bedeutet, aller Macht, die Wahrheiten zu begreifen, berauben. Ägypten bildet das verkehrte Wißtümliche vor, das den Menschen beraubt.
Sach.7/11: "Sie weigerten sich aufzumerken, und machten ihre Schulter widerspenstig": die Schulter widerspenstig machen bedeutet, Widerstand leisten.
Ps.21/12,13: "Sie gedachten Böses wider Dich, aber sie vermochten es nicht auszuführen, denn Du bietest ihnen die Schulter": ihnen die Schulter bieten bedeutet, gleichfalls widerstehen, somit eine Macht.
Daß die Schulter Macht bedeutet, geht auch deutlich hervor aus den Vorbildungen im anderen Leben, wo diejenigen, die widerstehen, die Schulter entgegenzustemmen scheinen.
Daß "auf die Schultern legen und tragen" bedeutet, beständig im Zustand des Guten und Wahren erhalten mit aller Bemühung und Macht, erhellt bei
Jes.49/22: "Die Völker werden deine Söhne im Busen herbeibringen, und deine Töchter auf der Schulter herbeitragen": hier wird von der neuen Kirche gehandelt, und durch die Söhne die Wahrheiten bezeichnet, und durch die Töchter das Gute. Auf der Schulter tragen, bedeutet, es bewahren (oder erhalten).
Die Bewahrung des Guten in seinem Zustand wurde auch dadurch vorgebildet, daß die Söhne Israels, als sie aus Ägypten zogen, den Teig auf der Schulter trugen: 2. Mose 12/34, und daß die Söhne Kehaths die Werke des Heiligen auf der Schulter tragen sollten: 4. Mose 7/9, darum sagte auch der Herr, Der in Entsprechungen redete, vom verlorenen Schaf, als es wiedergefunden wurde, daß Er es auf Seine Schulter legte mit Freuden: Luk.15/5. Das verlorene und wiedergefundene Schaf bedeutet das Gute bei dem Menschen, der sich bekehrt.
Weil durch "tragen auf der Schulter" dieses bezeichnet wurde, darum wird auch vom Gold und Silber, das sie lieben und bewahren, gesagt, "daß sie es auf ihrer Schulter tragen": Jes.46/7, daß tragen auch bedeutet, etwas in seinem Zustand erhalten, sehe man Nr. 9500.
Hieraus erhellt, was es bedeutete, daß die Namen der Söhne Israels eingegraben waren auf die beiden Onychsteine, und auf die Schulterstücke des Ephod gesetzt wurden, und daß gesagt wird, Aharon solle sie auf seinen beiden Schultern haben oder tragen zum Gedächtnis: 2. Mose 28/12.
Daß auf der Schulter tragen, wenn von der Unterwerfung (die Rede ist), Knechtschaft bedeutet, sehe man 1. Mose 49/15; Ps.81/7; Jes.9/3; 10/27; Matth.23/4; Zeph.3/9; daß es aber, wenn von der Herrschaft (die Rede ist), die höchste Macht bedeutet: Jes.9/5; 22/22.
9837. "Und der Gürtel seines Ephod, der darüber ist", 2. Mose 28/8, bedeutet das äußere Band, das zusammenhält.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Gürtels, insofern er das gemeinsame Band bezeichnet, durch welches das Innere in seiner Verbindung erhalten wird, worüber Nr. 9828, somit das zusammenhaltende Band. Das äußere zusammenhaltende Band bedeutet es aber hier, weil durch das Ephod das Äußere des geistigen Reiches bezeichnet wird: Nr. 9824.
9838. "Soll von gleicher Arbeit an ihm sein", 2. Mose 28/8, bedeutet das Gleiche und Fortgesetzte vom Äußeren des geistigen Reiches.
Dies erhellt aus der Bedeutung der gleichen Arbeit, insofern sie das Gleiche bezeichnet; denn was gemäß der Arbeit eines anderen ist, das ist ihr gleich; und aus der Bedeutung von "soll an ihm sein", insofern es das Fortgesetzte bezeichnet. Denn was aus oder an einem anderen ist, ist nicht nur ihm gleich, sondern ist auch aus ihm fortgesetzt.
Daß das Fortgesetzte vom Äußeren des geistigen Reiches bezeichnet wird, kommt daher, weil das Fortgesetzte vom Ephod darunter verstanden wird, und das Ephod das Äußere des geistigen Reiches bezeichnet: Nr. 9824.
9839. "Von Gold, Blau, Purpur, Scharlach und gewobener, weißer Baumwolle", 2. Mose 28/8, bedeutet, somit aus dem Guten des Glaubens und der Liebtätigkeit im Äußeren.
Dies erhellt aus der Bedeutung aller dieser Dinge überhaupt, insofern sie das Gute des Glaubens und der Liebtätigkeit bezeichnen, worüber Nr. 9687, 9833. Daß es bedeutet "im Äußeren", kommt daher, weil durch das Band, das von Gold, Blau, Purpur, Scharlach und weißer Baumwolle gewebt werden sollte, das äußere oder zusammenhaltende Band oder die Verbindung bezeichnet wird: Nr. 9837.
9840. Vers 9-14: Und nimm zwei Onychsteine und grabe darein die Namen der Söhne Israels. Sechs ihrer Namen auf den einen Stein, und die übrigen sechs Namen auf den anderen Stein, nach ihren Geschlechtern. Nach der Kunst des Steinschneiders, und (in der Weise) der Siegelstecherei sollst du auf die beiden Steine graben die Namen der Söhne Israels; rings in Gold gefaßt sollst du sie machen. Und setze die beiden Steine auf die Schulterstücke des Ephod, als Steine des Gedächtnisses für die Söhne Israels, daß Aharon ihre Namen trage vor Jehovah, auf seinen beiden Schultern zum Gedächtnis. Und mache die Fassungen von Gold. Und zwei Kettchen von reinem Golde sollst du machen an ihren Enden, von geflochtener Arbeit, und setze die geflochtenen Kettchen an die Fassungen.
"Und nimm zwei Onychsteine" bedeutet das innere Gedächtnis, das aus den Glaubenswahrheiten stammt, die aus der Liebe kommen;
"und grabe darein die Namen der Söhne Israels" bedeutet, dem das Wahre und Gute des geistigen Reiches in Ansehung der ganzen Beschaffenheit derselben eingeprägt ist;
"sechs ihrer Namen auf den einen Stein" bedeutet die ganze Beschaffenheit der Wahrheiten aus dem Guten;
"und die übrigen sechs Namen auf den anderen Stein" bedeutet die ganze Beschaffenheit der Wahrheiten, durch welches das Gute sich bildet;
"nach ihren Geschlechtern" bedeutet, beides in der Ordnung, in der das eine von dem anderen erzeugt wird und hervorgeht;
"nach der Kunst des Steinschneiders, und (in der Weise) der Siegelstecherei sollst du auf die beiden Steine graben die Namen der Söhne Israels" bedeutet die himmlische Form aller Wahrheiten in ihrer Ordnung im Gedächtnis aus dem Guten der Liebe, somit das Verstandesmäßige darin, nach der Anordnung, vom Willensgebiet aus beim Wiedergeborenen;
"rings in Gold gefaßt sollst du sie machen" bedeutet das Entstehen und Bestehen durch das Gute;
"und setze die beiden Steine auf die Schulterstücke des Ephod" bedeutet die Bewahrung des Guten und Wahren mit aller Bemühung und Macht;
"als Steine des Gedächtnisses für die Söhne Israels" bedeutet aus Barmherzigkeit in Ewigkeit für das geistige Reich;
"daß Aharon ihre Namen trage vor Jehovah, auf seinen beiden Schultern zum Gedächtnis" bedeutet das Vorbild der göttlichen Bewahrung des Guten und Wahren in Ewigkeit aus Barmherzigkeit;
"und mache die Fassungen von Gold" bedeutet das stetige Entstehen und Bestehen aus dem Guten;
"und zwei Kettchen von reinem Golde" bedeutet den Zusammenhang mit dem Guten des ganzen Reiches;
"sollst du machen an ihren Enden" bedeutet an dem Äußersten, durch das der Einfluß stattfindet;
"von geflochtener Arbeit" bedeutet die Weise der Verbindung,
"und setze die geflochtenen Kettchen an die Fassungen" bedeutet die Verbindung mit dem Guten, aus dem das Wahre hervorgeht, und so die Bewahrung des geistigen Reiches mit aller Bemühung und Macht.
9841. "Und nimm zwei Onychsteine", 2. Mose 28/9, bedeutet das innere Gedächtnis, das aus den Glaubenswahrheiten stammt, die aus der Liebe hervorgehen.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Steine, insofern sie Wahrheiten bezeichnen, worüber Nr. 114, 643, 1298, 3720, 6426, 8609; und der Onychsteine, insofern sie die Glaubenswahrheiten aus Liebe bezeichnen: Nr. 9476. Sie bedeuten aber hier das Gedächtnis, weil auf ihnen die Namen der Söhne Israels eingegraben waren und durch das Eingraben in die Steine das Andenken an die Dinge, die immerdar behalten werden sollen, bezeichnet wird; sowie auch das Eingraben oder Schreiben des Gesetzes auf die steinernen Tafeln, die das bezeichnen, was dem Gedächtnis und dem Leben eingeprägt ist, und so behalten werden soll, worüber Nr. 9416 E.
Daß das Eingraben auf die Steine oder Geschriebene dies bedeutet, kommt daher, weil die Wahrheiten dem Gedächtnis des Menschen eingeprägt sind, und auch das, was den Anschein des Wahren hat, und zwar so sehr, daß (das Gedächtnis) aus solchen Wahrheiten zusammengesetzt ist, und weil die Steine Wahrheiten bedeuten, und wenn eine Schrift auf dieselben eingegraben ist, das Gedächtnis, in dem sich die Wahrheiten befinden.
So auch das Einzeichnen in die Hand: Jes.49/16: "Wenn auch (die Mütter ihrer Kinder) vergessen sollten, so will Ich doch deiner nicht vergessen; siehe, in die Hände habe Ich dich gezeichnet".
Daher kommt es, daß diese Steine Steine des Gedächtnisses für die Söhne Israels genannt werden: 2. Mose 28/12. Die Onychsteine bedeuten aber wegen des auf sie Eingegrabenen das innere Gedächtnis, weil das, was eingeschrieben wurde, nämlich die Namen der Söhne Israels, die geistigen Wahrheiten bezeichnen, (worüber man im Folgenden sehe,) und weil die Onychsteine solche Wahrheiten bezeichnen, und das innere Gedächtnis des Menschen auch wirklich aus solchen besteht.
Daß der Mensch zwei Gedächtnisse hat, ein äußeres und ein inneres, und daß das äußere Gedächtnis das natürliche ist, und somit aus solchen Dingen, die sich in der Welt befinden, zusammengesetzt ist, das innere Gedächtnis aber ein geistiges ist, und mithin aus solchen Dingen besteht, die im Himmel sind, sehe man Nr. 2469-2494, 5212, 8067.
Daß die Steine, auf die (eine Schrift) eingegraben war, das Gedächtnis bezeichnen, dem die Wahrheiten eingeschrieben sind, hat seinen Ursprung aus den Vorbildungen im Himmel. Die Menschen, die nach dem Tode in das andere Leben kommen, und die Glaubenswahrheiten nur in dem natürlichen oder äußeren Gedächtnis mitbringen, und nicht in dem geistigen oder inneren Gedächtnis, kommen sich, wenn sie ausgehen, so vor, als ob sie zwischen steinigen Felsen und in Wäldern umherschweiften. Diejenigen dagegen, welche die Glaubenswahrheiten auch im geistigen Gedächtnis mitbringen, kommen sich, wenn sie ausgehen, so vor, als ob sie zwischen Hügeln, die bepflanzt sind, und auch in Gärten umherwandelten. Der Grund ist, weil die Wahrheiten des äußeren oder natürlichen Gedächtnisses, die wißtümliche Kenntnisse sind, kein Leben haben, wenn sie nicht zugleich im inneren oder geistigen Gedächtnisse, denn was in diesem ist, das ist Eigentum des Lebens geworden, weil das innere oder geistige Gedächtnis das Lebensbuch des Menschen ist: Nr. 2474; und das, was dem Leben angehört, wird im Himmel durch Gartenbeete, Ölgärten, Weinberge und durch Rosenbüsche und grünes Buschwerk vorgebildet, und was der Liebtätigkeit angehört durch Hügel, auf dem solche Dinge sich befinden: Nr. 6435. Das aber, was dem Leben nicht angehört, wird durch Steinfelsen und mit Dornen bewachsene Orte, die nackt und rauh sind, vorgebildet.
Es soll auch in Kürze gesagt werden, was Glaubenswahrheiten aus Liebe sind. Die Glaubenswahrheiten aus Liebe sind die, welche die Liebe vorschreibt, und die also ihr Sein (Wesen) aus der Liebe haben. Diese Wahrheiten sind lebendig, weil nur das lebt, was aus der Liebe stammt. Daher sind die Glaubenswahrheiten aus Liebe solche, die von der Liebe zum Herrn und von der Liebtätigkeit gegen den Nächsten handeln, denn dies sind die Wahrheiten, welche die Liebe vorschreibt. Das ganze Wort ist eine Lehre von solchen Wahrheiten, denn das Wort handelt in seinem geistigen Sinn einzig und allein von solchen Dingen, die sich auf den Herrn und auf den Nächsten beziehen, und somit auf die Liebe zum Herrn und gegen den Nächsten, und darum ist auch das Wort lebendig. Dies wird darunter verstanden, daß in diesen beiden Geboten das Gesetz und die Propheten hangen: Matth.22/35-40; das Gesetz und die Propheten bedeuten das Wort in seinem ganzen Inbegriff. Die Glaubenswahrheiten aus der Liebe sind jedoch keine bloßen Erkenntnisse solcher Dinge im Gedächtnis und daher im Verstand des Menschen, sondern sie sind Lebensneigungen bei ihm; denn was der Mensch liebt und daher auch tut, das ist Sache seines Lebens.
Es gibt jedoch auch Glaubenswahrheiten, die nicht von der Liebe handeln, sondern jene nur näher oder ferner begründen. Diese Glaubenswahrheiten heißen sekundäre (untergeordnete); denn die Glaubenswahrheiten verhalten sich wie Familien und deren aufeinanderfolgende Geschlechter von einem Stammvater. Der Stammvater jener Wahrheiten ist das Gute der Liebe vom Herrn und daher zu Ihm (hinführend), also ist es der Herr; denn ob man sagt der Herr oder die Liebe von Ihm und daher zu Ihm, ist das gleiche; denn die Liebe ist eine geistige Verbindung, und macht, daß man selbst da ist, wo die Liebe ist, weil die Liebe den, der geliebt wird, als gegenwärtig in sich darstellt.
9842. "Und grabe darein die Namen der Söhne Israels", 2. Mose 28/9, bedeutet, dem das Wahre und Gute des geistigen Reiches in Ansehung der ganzen Beschaffenheit derselben eingeprägt ist.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "in Stein eingraben", insofern es heißt, dem Gedächtnis einprägen, worüber Nr. 9841. Aus der Bedeutung der Namen, insofern sie die Beschaffenheit bezeichnen, worüber Nr. 144, 145, 1754, 1896, 2009, 6674; und aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie alles Wahre und Gute des geistigen Reiches bezeichnen. Unter den Söhnen Israels werden hier die zwölf Stämme verstanden, weil diese mit ihren Namen dem Stein eingegraben waren, und durch die zwölf Stämme alles Wahre und Gute in seiner Zusammenfassung bezeichnet wird: Nr. 3858, 3926, 3939, 4060, 6335, 6337; und weil aus diesen die Kirche oder der Himmel hervorgeht, deshalb wird durch die Söhne Israels die Kirche und das geistige Reich des Herrn bezeichnet: Nr. 4286, 6637, 7836, 7891, 7996, 7997, 9340.
Hieraus erhellt, daß durch "grabe darein die Namen Israels" die ganze dem Gedächtnis eingeprägte Beschaffenheit des Wahren und des Guten im geistigen Reich, oder das Wahre und Gute dieses Reiches in betreff seiner ganzen Beschaffenheit bezeichnet wird.
9843. "Sechs ihrer Namen auf den einen Stein", 2. Mose 28/10, bedeutet die ganze Beschaffenheit der Wahrheiten aus dem Guten.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Zahl Sechs, insofern sie "alles" bezeichnet, worüber Nr. 3960 E, 7973, 8148; hier alles Wahre aus dem Guten, worüber folgen wird. Ferner aus der Bedeutung der Namen, insofern sie die Beschaffenheit bezeichnen, wie Nr. 9842; und aus der Bedeutung von "auf einen Stein", insofern es das Einprägen in das Gedächtnis bezeichnet, worüber Nr. 9841.
Daß alle Wahrheiten aus dem Guten gemeint sind, kommt daher, weil es zwei Steine waren, auf welche die Namen der Söhne Israels eingegraben waren, und der eine Stein auf der rechten, der andere auf der linken Schulter sich befand; und weil beim Menschen das, was ihm zur Rechten ist, dem Guten entspricht, aus dem das Wahre (hervorgeht), oder den Wahrheiten aus dem Guten; und das, was ihm zur Linken ist, den Wahrheiten (entspricht), durch die das Gute (sich gestaltet); man sehe Nr. 9604 E, 9736. Mithin bedeuteten die Namen der Söhne Israels, die dem Stein auf der rechten Schulter eingegraben wurden, das Wahre aus dem Guten, und auf der linken Seite die Wahrheiten, durch die das Gute (sich gestaltet).
9844. "Und die übrigen sechs Namen auf den anderen Stein", 2. Mose 28/10, bedeutet die ganze Beschaffenheit der Wahrheiten, durch die das Gute (sich gestaltet).
Dies erhellt aus dem, was Nr. 9843 gesagt worden ist.
9845. "Nach ihren Geschlechtern", 2. Mose 28/10, bedeutet, beides in der Ordnung, in der das eine von dem anderen erzeugt wird und hervorgeht.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Geschlechter, insofern sie das bezeichnen, was dem Glauben und der Liebtätigkeit, oder dem Wahren und Guten in der geistigen Welt angehört, worüber Nr. 613, 2020, 2584, 6239, 9042, 9079; "nach ihren Geschlechtern" bedeutet somit, nach der Ordnung, in der das eine vom anderen erzeugt wird und hervorgeht; nämlich das Gute vom Wahren und das Wahre vom Guten.
Es gibt nämlich zwei Zustände für den Menschen, der vom Herrn neugeboren wird: der erste Zustand ist der des Wahren und der zweite der des Guten. Wenn der Mensch im ersten Zustand ist, wird er durch das Wahre zum Guten hingeleitet, wenn er aber im zweiten Zustand ist, wird er durch das Gute geführt. Dieser Zustand ist der Zustand des Himmels beim Menschen, denn dieser ist nicht eher im Himmel, als bis er im Guten ist; man sehe, was hierüber Nr. 9832 gezeigt worden ist. Hieraus erhellt, was (die Worte): "nach den Geschlechtern der Söhne Israels" bedeuten.
Es wird gesagt "in der Ordnung, in der das eine vom anderen erzeugt wird und hervorgeht", wie nämlich das Gute durch das Wahre erzeugt wird, so tritt es auch nachher hervor; und ebenso tritt das Wahre, wie es aus dem Guten erzeugt wird, nachher hervor; denn beides wird allmählich erzeugt und geht nachher in derselben Ordnung hervor, wie es allmählich geboren wurde. Dies soll jedoch nur für diejenigen gesagt sein, die da wissen, wie die (zusammenhängenden) Reihen der Dinge allmählich (stufenweise) hervorgebracht werden.
9846. "Nach der Kunst des Steinschneiders, und (in der Weise) der Siegelstecherei sollst du auf die beiden Steine graben die Namen der Söhne Israels", 2. Mose 28/11, bedeutet die himmlische Form aller Wahrheiten in ihrer Ordnung im Gedächtnis aus dem Guten der Liebe, somit das Verstandesmäßige darin nach der Anordnung vom Willensgebiet aus bei dem Wiedergeborenen.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Kunst des Steinschneiders, insofern sie das Gute der Liebe bezeichnet, somit das Willensgebiet des Wiedergeborenen, denn dieses stammt aus dem Guten der Liebe. Der Wille des Wiedergeborenen nimmt nämlich das Gute der Liebe auf, und der Verstand desselben nimmt die Glaubenswahrheiten.
Ferner aus der Bedeutung der Siegelstecherei, insofern sie die himmlische Form aller Wahrheiten bezeichnet, wie sie im Verstandesgebiet des Wiedergeborenen beschaffen ist, denn in diesem sind die Glaubenswahrheiten in eine himmlische Form gebracht. Daher kommt es, daß der wiedergeborene Mensch ein Himmel im kleinsten Abbilde ist; man sehe die Nr. 9279 am Ende angeführten Stellen; und daß das Verstandesgebiet des wiedergeborenen Menschen dem geistigen Reich im Himmel entspricht und das Willensgebiet dem himmlischen Reich daselbst: Nr. 9835. Hieraus erhellt, was die himmlische Form der Wahrheiten beim Menschen ist.
Ferner aus der Bedeutung von "auf die Steine graben", insofern es heißt dem Gedächtnis einprägen (worüber Nr. 9842), hier aber, eine solche Form den Wahrheiten geben, die sich in demselben befinden.
Und aus der Bedeutung der Namen der Söhne Israels, insofern sie das Wahre und das Gute in betreff seiner ganzen Beschaffenheit in seiner Ordnung bezeichnen, worüber Nr. 9842, 9843, 9844, 9845.
Daß durch die Kunst des Steinschneiders das Gute der Liebe oder das Willensgebiet des Wiedergeborenen bezeichnet wird, kommt daher, weil das Gute der Liebe einwirkt, und die Wahrheiten beim Menschen in Ordnung bringt, wenn er wiedergeboren wird, und sie hernach in ihrer Ordnung erhält, wenn er wiedergeboren ist. Denn die Wahrheiten werden ganz nach der Ähnlichkeit des Guten geschaffen, und nach jedem Winke desselben, somit nach dem Ganzen der Liebe; denn das Gute ist Sache der Liebe. Daß es sich so verhält, erkennt man daraus, daß der Mensch nur das als wahr anerkennt, was er liebt, und daß er somit das Wahre gemäß seiner Liebe auffaßt und anerkennt. Daher kommt es, daß die Wahrheiten die Form des Guten bilden.
Hieraus kann man erkennen, wie der Herr den Menschen durch die Glaubenswahrheiten oder durch den Glauben führt, nämlich durch das Gute der Liebe bei ihm, und auch wie der Herr den Menschen mittelbar durch den Himmel regiert; denn der wiedergeborene Mensch ist ein Himmel im kleinsten Bilde, wie oben gesagt worden; wenn daher (der Herr) den Himmel regiert, regiert Er auch zugleich den Menschen, der so beschaffen ist.
9847. "Rings in Gold gefaßt sollst du sie machen", 2. Mose 28/11, bedeutet das Entstehen und Bestehen durch das Gute.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Goldes, insofern es das Gute der Liebe bezeichnet, worüber Nr. 113, 1551, 1552, 5658, 6914, 6917, 9490. Rings in Gold gefaßt werden, bedeutet daher, vom Guten aus fortgesetzt werden und sein Entstehen herleiten, und weil das Entstehen, somit auch das Bestehen, denn wovon etwas entsteht, dadurch muß es auch bestehen, weil das Bestehen nur ein beständiges Entstehen ist.
Mit dem Guten und Wahren verhält es sich ebenso, wie mit dem Gold, in das ein Edelstein gefaßt wird, denn das Gute ist gleichsam der Boden, und die Wahrheiten sind gleichsam die Samenkörner in demselben, weil die Wahrheiten nirgends geboren werden, außer im Guten und auch blühen je nach der Beschaffenheit des Guten.
9848. "Und setze die beiden Steine auf die Schulterstücke des Ephod", 2. Mose 28/12, bedeutet die Bewahrung des Guten und Wahren mit aller Bemühung und Macht. Dies erhellt aus dem, was Nr. 9836 gezeigt worden ist.
9849. "Als Steine des Gedächtnisses für die Söhne Israels", 2. Mose 28/12, bedeutet aus Barmherzigkeit in Ewigkeit für das geistige Reich.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Steine des Gedächtnisses auf den Schulterstücken des Ephod, insofern sie die Bewahrung des Guten und Wahren aus Barmherzigkeit in Ewigkeit bezeichnen. Daß die Steine auf den Schulterstücken die Bewahrung des Guten und Wahren bedeuten, erhellt aus dem, was Nr. 9836 gezeigt worden ist, und daß das Gedächtnis, wenn es vom Herrn (gesagt wird), die Barmherzigkeit bedeutet, wird aus dem Folgenden erhellen.
Ferner aus der Bedeutung der Söhne Israels, insofern sie das geistige Reich des Herrn vorbilden, worüber Nr. 9842.
Es wird im Worte von Jehovah, d.h. vom Herrn, (oft) gesagt, daß Er gedenke, und daß Er nicht gedenke, und dadurch wird das bezeichnet, was alsdann aus Barmherzigkeit geschieht, sei es nun eine Bewahrung oder eine Befreiung. Ebenso, wenn gesagt wird, daß Er sieht, hört, anerkennt, und daß Er nicht sieht, nicht hört, nicht anerkennt, wodurch gleichfalls das Erbarmen und das Nichterbarmen bezeichnet wird. Daß so gesagt wird, geschieht zufolge der Ähnlichkeit mit dem Menschen, und wegen des Anscheins; denn wenn der Mensch sich vom Herrn abwendet, (was geschieht, wenn er Böses tut,) dann scheint es ihm, weil der Herr hinter seinem Rücken ist, als ob der Herr ihn nicht sehe, nicht höre und ihn nicht kenne, noch seiner gedenke, obwohl dies doch von seiten des Menschen geschieht; darum wird dem Anschein gemäß im Worte so gesagt. Umgekehrt aber ist es, wenn der Mensch sich dem Herrn zuwendet, was geschieht, wenn er Gutes tut; man sehe die Nr. 9306 angeführten Stellen.
Jeder kann wissen, daß ein Gedenken oder Erinnern vom Herrn nicht gesagt werden kann, weil das Vergangene und Zukünftige in Ihm ewig, d.h. gegenwärtig ist von Ewigkeit zu Ewigkeit. Daß das Erinnern oder Gedenken, wenn es vom Herrn gesagt wird, bedeutet, sich erbarmen, und somit bewahren oder befreien aus Barmherzigkeit, erhellt aus den folgenden Stellen:
Ps.98/2: "Jehovah läßt verkündigen Sein Heil, vor den Augen der Völker offenbart Er Seine Gerechtigkeit, Er gedenkt an Seine Barmherzigkeit und Seine Treue gegen das Haus Israel".
Ps.136/23: "Jehovah hat in unserer Niedrigkeit unser gedacht, denn ewig währet Seine Barmherzigkeit".
Ps.25/7: "Der Sünden meiner Jugend und meiner Übertretungen gedenke nicht; nach Deiner Barmherzigkeit gedenke Du meiner, um Deiner Güte willen, Jehovah".
Ps.106/45: "Er gedachte an Seinen Bund, und es gereute Ihn wegen der Menge Seiner Erbarmungen".
Ps.111/4,5: "Er stiftete ein Gedächtnis Seiner Wunder; gnädig und barmherzig ist Jehovah; Speise gab Er denen, die Ihn fürchteten, ewig gedachte Er Seines Bundes".
Ps.79/8: "Gedenke nicht unserer vorigen Missetaten, laß uns begegnen Deine Erbarmungen".
Luk.1/54,72: "Gott hat Israel, Seinen Knecht, angenommen, eingedenk Seiner Barmherzigkeit, um Barmherzigkeit zu erzeigen unseren Vätern, und um zu gedenken Seines heiligen Bundes".
Ps.8/5: "Was ist der Mensch, daß Du seiner gedenkst?".
Ps.106/4: "Gedenke meiner, Jehovah, nach dem Wohlgefallen an Deinem Volke".
Ps.115/12: "Jehovah gedenket unser, und segnet uns".
1.Sam.1/11: "Wenn Du ansiehst das Elend Deiner Magd, und meiner gedenkst, und nicht vergessen hast Deine Magd": Gebet der Hanna, der Mutter Samuels; und als sie ihn geboren hatte, wird gesagt, "daß Jehovah ihrer gedacht habe": 1.Sam.1/19; d.h. ihr Elend angesehen und Barmherzigkeit erzeigt habe; ebenso an mehreren Stellen anderwärts, z.B. 3. Mose 26/41,42,45; 4. Mose 10/9; Jes.43/25; 49/1; 64/8; Jerem.31/34.
9850. "Daß Aharon ihre Namen trage vor Jehovah, auf seinen beiden Schultern zum Gedächtnis", 2. Mose 28/12, bedeutet das Vorbild der göttlichen Bewahrung des Guten und Wahren in Ewigkeit aus Barmherzigkeit.
Dies erhellt aus der Bedeutung von haben oder tragen auf den beiden Schultern, insofern es die göttliche Bewahrung des Guten und Wahren bezeichnet, worüber Nr. 9836. Ferner aus der Bedeutung der Namen (der Söhne) Israels, insofern sie das Gute und Wahre in Ansehung der ganzen Beschaffenheit bezeichnen, worüber Nr. 9842; und aus der Bedeutung des Gedächtnisses, wenn vom Herrn (die Rede ist), insofern es die Barmherzigkeit bezeichnet, worüber Nr. 9849. Daß es ein Vorbild solcher Dinge bedeutet, geht deutlich (hieraus) hervor.
9851. "Und mache die Fassungen von Gold", 2. Mose 28/13, bedeutet das stetige Entstehen und Bestehen aus dem Guten.
Dies erhellt aus dem, was Nr. 9847 gesagt worden ist. Daß es ein Fortwährendes ist, geht daraus hervor, daß dies zum zweiten Male von den Fassungen gesagt wird.
9852. "Und zwei Kettchen von reinem Golde", 2. Mose 28/14, bedeutet den Zusammenhang mit dem Guten des ganzen Reiches.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Kettchen, insofern sie den Zusammenhang bezeichnen. Die Kettchen haben aber diese Bedeutung, weil durch sie Verbindungen bewirkt werden, und diese zusammenhängen; nämlich hier mit dem geistigen Reich, weil die Kettchen gemacht wurden wegen des Zusammenhangs mit dem Ephod, durch welches das geistige Reich im allgemeinen vorgebildet wurde: Nr. 9824.
Ferner aus der Bedeutung des Goldes, insofern es das Gute der Liebe bezeichnet, worüber Nr. 113, 1551, 1552, 5658, 6914, 6917, 9490. Reines Gold wird gesagt, weil es das Gute aus dem Göttlichen bedeutet, denn dieses ist rein und hält alles in seiner Verknüpfung und Form zusammen im Himmel. Daß die Kettchen einen Zusammenhang bedeuten, zeigt sich auch deutlich bei
Jes.40/19: "Das Gußbild gießt der Künstler, und der Schmelzer überzieht es mit Gold, und schmelzt es mit silbernen Ketten zusammen": das Gußbild bedeutet die Lehre des Falschen, die aus der eigenen Einsicht stammt, und somit ohne Leben vom Göttlichen ist: Nr. 8869, 8941; eine solche Lehre aussinnen, wird dadurch bezeichnet, daß der Künstler das Gußbild gießt. Daß es so erscheinen soll, als ob es aus dem Guten stamme, wird dadurch bezeichnet, daß der Schmelzer es mit Gold überzieht und daß das Falsche zusammenhängt, wird dadurch bezeichnet, daß er silberne Ketten daran schmilzt. Daß Silber das Wahre und im entgegengesetzten Sinn das Falsche bedeutet, sehe man Nr. 1551, 2954, 5658, 6112, 6914, 6917, 8932.
9853. "Sollst du machen an ihren Enden", 2. Mose 28/14, bedeutet an dem Äußersten, durch das der Einfluß (stattfindet).
Dies erhellt aus der Bedeutung der Enden, insofern sie das Äußerste bezeichnen. Daß durch dieses der Einfluß, nämlich des Guten (stattfindet), kommt daher, daß durch die Kettchen der Zusammenhang bezeichnet wird: Nr. 9852; und jeder Zusammenhang in der geistigen Welt durch Einfluß bewirkt wird.
9854. "Von geflochtener Arbeit", 2. Mose 28/14, bedeutet die Weise der Verbindung.
Dies erhellt aus der Bedeutung der geflochtenen Arbeit, insofern sie das Verbindende bezeichnet.
Die geflochtene Arbeit hat aber diese Bedeutung, weil durch sie Verbindung stattfindet, hier aber bedeutet sie die Art und Weise der Verbindung, weil gesagt wird, daß die von Gold zu verfertigenden Kettchen von geflochtener Arbeit sein sollten. In der Grundsprache wird eigentlich ein Strick (oder Schnur) verstanden von gedrehter und verflochtener Arbeit, wodurch im inneren Sinn eine Verbindung ausgedrückt wird, wie dieselbe bei den wißtümlichen Kenntnissen gegenseitig stattfindet, und also bei dem, was im natürlichen oder äußeren Gedächtnisse ist.
Eine solche Verbindung ist hier gemeint, weil von der Verbindung der Wahrheiten durch das Gute im Letzten des geistigen Reiches gehandelt wird; denn durch das Ephod und das Brustschildlein, mit dem durch die geflochtenen Kettchen eine Verbindung bestand, wird das geistige Reich im Letzten bezeichnet: Nr. 9824. Daß das Geflochtene das Wißtümliche bezeichnet, sehe man Nr. 2831. Es erscheinen auch wirklich Seile (Stricke) von verschiedener Drehung und Dicke im anderen Leben, und durch sie werden die verschiedenen Arten der Verbindung vorgebildet. Daher kommt es, daß auch im Wort durch Seile das Verbindende bezeichnet wird, z.B. in folgenden Stellen:
Jes.5/18: "Wehe denen, die Missetat (Schuld) herbeiziehen mit den Stricken der Eitelkeit, und die Sünde wie mit Wagenseilen": Stricke der Eitelkeit bedeuten die Verbindungen des Falschen, durch das die Missetat oder das Böse des Lebens herbeigeführt wird.
Jes.33/20,23: "Schaut auf Zion, auf die Stadt unseres Festes, laß deine Augen auf Jerusalem sehen, die friedliche Wohnung, das Zelt, das nicht verrückt werden soll, dessen Pflöcke nicht entfernt, und dessen Seile nicht zerrissen werden sollen. Deine Seile hängen herab, sie werden ihren Mastbaum nicht festhalten": Pflöcke und Seile bedeuten das, wodurch das Wahre und Gute des Himmels verbunden wird, denn die Wohnung und das Zelt, von dem hier die Seile gesagt werden, bedeuten den Himmel: Nr. 9457, 9481, 9485, 9615, 9784.
Jes.54/2: "Erweitere den Raum deines Zeltes, spanne die Teppiche deiner Wohnungen aus, halte nicht zurück, verlängere deine Seile, und mache deine Pflöcke fest".
Jerem.10/20: "Mein Zelt ist verwüstet, und alle meine Seile abgerissen": auch hier wird durch Seile das Verbindende und Befestigende bezeichnet, durch das Zelt die Kirche, die der Himmel des Herrn auf Erden ist.
Hos.11/4: "Mit Menschenseilen zog Ich sie, mit dichten Seilen der Liebe": hier bedeuten die Seile offenbar das Verbindende, denn die Liebe ist eine geistige Verbindung.
Hes.27/23,24: "Aschur und Kilmad waren deine Kaufleute, mit köstlichen Gewändern, die mit Stricken zusammengebunden waren": hier von Tyrus, durch das die Erkenntnisse des Guten und Wahren bezeichnet werden: Nr. 1201, und ihre äußeren Verbindungen durch Gewänder, die mit Stricken zusammengebunden waren.
Außerdem bedeuten Seile (und Stricke) im Wort auch Erbanteile und Ländereien, weil mit Stricken (Meßschnüren) die Messungen vorgenommen wurden, wie z.B. 5. Mose 32/9; Amos 7/17; Micha 2/4,5; Sach.2/5; Ps.16/6; 78/55; 105/11; 140/6; und an mehreren anderen Stellen.
9855. "Und setze die geflochtenen Kettchen an die Fassungen", 2. Mose 28/14, bedeutet die Verbindung mit dem Guten, aus dem das Wahre hervorgeht, und somit die Bewahrung des geistigen Reiches mit aller Bemühung und Macht.
Dies erhellt aus der Bedeutung der geflochtenen Kettchen, insofern sie den Zusammenhang und die Verbindung mit dem Guten bezeichnen, wovon Nr. 9852, 9854. Und aus der Bedeutung der Fassungen von Gold, insofern sie das Entstehen und Bestehen der Wahrheiten aus dem Guten bezeichnen, wovon Nr. 9847.
Die Bewahrung des Guten und Wahren im geistigen Reich, oder was das gleiche, die Bewahrung des geistigen Reiches mit aller Bemühung und Macht, wird bezeichnet durch die Onychsteine, die auf die Schulterstücke des Ephod gesetzt wurden, und denen die Namen der Söhne Israels eingegraben waren: Nr. 9836, 9848, 9849.
9856. Vers 15-30: Und mache das Brustschildlein des Urteils (Gerichts), ein Werk des Kunstwebers, wie das Werk des Ephod sollst du es machen, von Gold, Blau, Purpur, Scharlach und gewobener, weißer Baumwolle mache es. Viereckig soll es sein, doppelt, eine Spanne seine Länge und eine Spanne seine Breite. Und sollst es füllen mit einer Füllung von Steinen, mit vier Reihen von Steinen, nach der Ordnung: Rubin, Topas, Karfunkel, die erste Reihe. Und die zweite Reihe Chrysopras, Saphir und Diamant. Und die dritte Reihe Opal, Achat und Amethyst. Und die vierte Reihe Chrysolith, Onych und Jaspis; in Gold sollen sie gefaßt sein in ihren Füllungen. Und die Steine sollen nach den Namen der Söhne Israels sein, zwölf nach ihren Namen, in der Weise der Siegelstecherei, jeder mit seinem Namen, nach den zwölf Stämmen. Und mache Kettchen auf das Brustschildlein an den Enden, von geflochtener Arbeit und von reinem Gold. Und mache an das Brustschildlein zwei Ringe von Gold, und setze die beiden Ringe an die beiden Enden des Brustschildleins. Und die zwei Geflechte von Gold tue in die beiden Ringe an den Enden des Brustschildleins. Und die zwei (anderen) Enden der beiden Geflechte füge an die beiden Fassungen, und setze sie auf die Schulterstücke des Ephod, auf dessen Vorderseite. Und mache zwei Ringe von Gold, und setze sie an die zwei Enden des Brustschildleins, an seinen Rand, gegen das Ephod zu, einwärts. Und mache zwei Ringe von Gold, und setze sie an die beiden Schulterstücke des Ephod, unterhalb an seiner Vorderseite, an seiner Zusammenfügung, über dem Gürtel des Ephod. Und sie sollen das Brustschildlein anbinden vermittelst seiner Ringe an die Ringe des Ephod mit einer blauen Schnur, daß es über dem Gürtel des Ephod sei, und das Brustschildlein nicht zurückweiche von dem Ephod. Und Aharon soll die Namen der Söhne Israels tragen an dem Brustschildlein des Urteils (Gerichts) auf seinem Herzen, wenn er hineingeht ins Heilige, zum Gedächtnis vor Jehovah allezeit. Und in das Brustschildlein des Urteils sollst du tun Urim und Thummim (Licht und Recht), und sie sollen auf dem Herzen Aharons sein, wenn er damit hineingeht vor Jehovah; und Aharon soll das Urteil über die Söhne Israels tragen auf seinem Herzen vor Jehovah allezeit.
"Und mache das Brustschildlein des Urteils" bedeutet das, was hinblickt auf das göttlich Wahre, das hervorleuchtet aus dem göttlich Guten;
"ein Werk des Kunstwebers" bedeutet aus dem Verstand;
"wie das Werk des Ephod sollst du es machen" bedeutet, als Fortsetzung für das Äußere des geistigen Reiches;
"von Gold, Blau, Purpur, Scharlach und gewobener, weißer Baumwolle mache es" bedeutet das Gute der Liebtätigkeit und des Glaubens;
"viereckig soll es sein, doppelt" bedeutet das Gerechte und Vollkommene;
"eine Spanne seine Länge und eine Spanne seine Breite" bedeutet gleichmäßig in bezug auf das Gute und in bezug auf das Wahre;
"und sollst es füllen mit einer Füllung von Steinen" bedeutet die eigentlichen Wahrheiten in ihrer Ordnung, aus dem einen Guten;
"mit vier Reihen von Steinen, nach der Ordnung" bedeutet die Verbindung aller;
"Rubin, Topas, Karfunkel" bedeutet die himmlische Liebe des Guten;
"die erste Reihe" bedeutet das Dreieinige darin als eins;
"und die zweite Reihe" bedeutet das Dreieinige in demselben als eins; und die zweite Reihe bedeutet auch dieses Dreifache als eins;
"Chrysopras, Saphir und Diamant" bedeutet die himmlische Liebe des Wahren;
"und die dritte Reihe" bedeutet das Dreieinige auch hier als eins;
"Opal, Achat und Amethyst" bedeutet die geistige Liebe des Guten;
"und die vierte Reihe" bedeutet das letzte Dreieinige als eins;
"Chrysolith, Onych und Jaspis" bedeutet die geistige Liebe des Wahren;
"in Gold sollen sie gefaßt sein in ihren Füllungen" bedeutet, daß alles und jedes im allgemeinen und im besonderen hervorgehen muß aus dem Guten der Liebe vom Herrn zum Herrn;
"und die Steine sollen nach den Namen der Söhne Israels sein" bedeutet das Gute und Wahre unterschieden in Ansehung ihrer ganzen Beschaffenheit;
"zwölf nach ihren Namen" bedeutet alles und jedes im Inbegriff;
"in der Weise der Siegelstecherei" bedeutet nach der himmlischen Form;
"jeder mit seinem Namen" bedeutet, für das einzelne im besonderen;
"nach den zwölf Stämmen" bedeutet bei allen im allgemeinen;
"und mache Kettchen auf das Brustschildlein an den Enden" bedeutet die Verbindung es ganzen Himmels im Äußersten;
"von geflochtener Arbeit" bedeutet unauflöslich;
"und von reinem Gold" bedeutet durch das himmlische Gute;
"und mache an das Brustschildlein zwei Ringe von Gold" bedeutet die göttliche Sphäre des Guten, durch die eine Verbindung mit dem höheren Gebiet des Himmels stattfindet;
"und setze die beiden Ringe an die beiden Enden des Brustschildleins" bedeutet im Äußersten;
"und die zwei Geflechte von Gold tue in die beiden Ringe" bedeutet die Art und Weise der unauflöslichen Verbindung;
"an den Enden des Brustschildleins" bedeutet im Äußersten;
"und die zwei (anderen) Enden der beiden Geflechte füge an die beiden Fassungen" bedeutet die Art und Weise der Verbindung mit dem Stützenden im Äußersten;
"und setze sie auf die Schulterstücke des Ephod" bedeutet, dadurch (bestehe) die Unterstützung des Himmels und die Bewahrung des Guten und Wahren in demselben mit aller Bemühung und Macht;
"auf dessen Vorderseite" bedeutet in Ewigkeit;
"und mache zwei Ringe von Gold" bedeutet die Sphäre des göttlich Guten;
"und setze sie an die zwei Enden des Brustschildleins" bedeutet im Äußersten;
"an seinen Rand, gegen das Ephod zu, einwärts" bedeutet die Verbindung und Bewahrung des mittleren Teiles;
"und mache zwei Ringe von Gold" bedeutet die Sphäre des göttlich Guten;
"und setze sie an die beiden Schulterstücke des Ephod, unterhalb" bedeutet die Bewahrung des Guten und Wahren im untersten Teil des Himmels;
"an seiner Vorderseite" bedeutet in Ewigkeit;
"an seiner Zusammenfügung, über dem Gürtel des Ephod" bedeutet, wo die Verbindung aller Dinge (ist); zunächst innerhalb des äußeren Bandes, durch das alles in seiner Verknüpfung und Form gehalten wird;
"und sie sollen das Brustschildlein anbinden vermittelst seiner Ringe an die Ringe des Ephod" bedeutet die Verbindung und Bewahrung aller Dinge des Himmels durch die Sphäre des göttlich Guten im Äußeren des geistigen Reiches;
"mit einer blauen Schnur" bedeutet durch die himmlische Liebe des Wahren;
"daß es über dem Gürtel des Ephod sei" bedeutet, damit es in Ewigkeit erhalten werde in seiner Verknüpfung und in seiner Form;
"und das Brustschildlein nicht zurückweiche von dem Ephod" bedeutet das Ganze des Himmels sei unzertrennlich vom Äußeren des geistigen Reiches;
"und Aharon soll die Namen der Söhne Israels tragen" bedeutet die Bewahrung des Guten und Wahren in Ansehung der ganzen Beschaffenheit vom Herrn;
"an dem Brustschildlein des Urteils" bedeutet das Vorbild des Himmels in Ansehung des göttlich Wahren, das hervorleuchtet aus dem göttlich Guten des Herrn;
"auf seinem Herzen" bedeutet aus göttlicher Liebe in Ewigkeit;
"wenn er hineingeht ins Heilige" bedeutet, bei allem Gottesdienst;
"zum Gedächtnis vor Jehovah allezeit" bedeutet aus Barmherzigkeit in Ewigkeit;
"und in das Brustschildlein des Urteils sollst du tun Urim und Thummim" bedeutet das Hervorglänzen des göttlich Wahren vom Herrn im Letzten;
"und sie sollen auf dem Herzen Aharons sein" bedeutet aus dem göttlich Guten Seiner göttlichen Liebe;
"wenn er damit hineingeht vor Jehovah" bedeutet bei jedem Gottesdienst;
"und Aharon soll das Urteil (Gericht) über die Söhne Israels tragen" bedeutet das göttlich Wahre des Himmels und der Kirche;
"auf seinem Herzen vor Jehovah allezeit" bedeutet, beständig hervorleuchtend aus dem Guten.
9857. "Und mache das Brustschildlein des Urteils", 2. Mose 28/15, bedeutet das, was hinblickt auf das göttlich Wahre, das aus dem göttlich Guten hervorleuchtet.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Brustschildleins, insofern es das göttlich Wahre bezeichnet, das hervorleuchtet aus dem göttlich Guten des Herrn im Letzten, worüber Nr. 9823.
Es wird das Brustschildlein des Urteils genannt, weil es Antworten (Aussprüche) gab und durch dieselben das göttlich Wahre offenbarte. Durch Urteil oder Gericht wird auch im Wort das göttlich Wahre bezeichnet, somit die Lehre und das Leben gemäß demselben. Daher kommt es nun, daß dies Brustschildlein das Brustschildlein des Urteils (Gerichts) genannt wird und auch das Urteil in dem, was in diesem Kapitel folgt: "Aharon soll das Urteil (Gericht) über die Söhne Israels tragen auf seinem Herzen vor Jehovah allezeit": 2. Mose 28/30; und als Josua zum Anführer des Volkes erwählt wurde, wird gesagt, "daß er stehen solle vor Eleazar, dem Priester; der solle für ihn fragen durch das Urteil der Urim vor Jehovah": 4. Mose 27/21.
Daß das Urteil das göttlich Wahre und die Einsicht aus demselben bezeichnet und folglich die Lehre und das Leben gemäß derselben, erhellt aus mehreren Stellen im Worte, z.B. aus folgenden:
Jes.5/7: "Der Weinberg Jehovah Zebaoths ist das Haus Israel; Er wartete auf Urteil (Recht), aber siehe, da war Blutvergießen; Gerechtigkeit, aber siehe, da war Kriegsgeschrei": Urteil erwarten bedeutet die Einsicht aus dem göttlich Wahren und ein Leben nach den Geboten (erwarten).
Jes.16/5: "Er wird sitzen auf dem Throne in Wahrheit, im Zelte Davids, richtend und suchend nach Recht (Urteil)": hier von der Ankunft des Herrn. Der Thron, auf dem Er sitzen wird, bedeutet das von Ihm ausgehende göttlich Wahre und daher das geistige Reich, man sehe Nr. 2129, 5313, 6397, 8625, 9039. Richten nach Recht heißt, das göttlich Wahre lehren, und suchen nach Recht bedeutet die Aufnahme desselben bei dem Menschen.
Jes.28/5.6: "An jenem Tage wird Jehovah ein herrlicher Kopfschmuck sein den Überresten des Volkes und ein Geist des Urteils (Rechts) für den, der zu Gericht sitzt": herrlicher Kopfschmuck, wenn es von Jehovah, d.h. dem Herrn gesagt wird, bedeutet die göttliche Einsicht, (man sehe Nr. 9827) und der Geist des Rechts ist die Weisheit aus dem göttlich Wahren: Nr. 9818; der zu Gericht sitzt bedeutet den, der über das göttlich Wahre unterrichtet oder es lehrt.
Jes.33/5: "Jehovah hat Zion erfüllt mit Urteil (Recht) und Gerechtigkeit": Zion bedeutet die himmlische Kirche; mit Urteil erfüllt werden, bedeutet die Einsicht aus dem göttlich Wahren, und mit Gerechtigkeit erfüllt werden, die Weisheit aus dem göttlich Guten.
Jes.40/13,14: "Wer hat den Geist Jehovahs geleitet, mit wem hat Er Sich beraten, daß er Ihm Verständnis gebe, Ihn unterweise über den Weg des Urteils, Ihn lehre die Erkenntnis und Ihm zeige den Weg der Einsicht?": der Geist Jehovahs ist das göttlich Wahre: Nr. 9818; daß Ihn den Weg des Urteils lehren soviel ist als Ihn klug, verständig und weise machen, ist an sich deutlich.
Jerem.8/7,8: "Der Storch unter dem Himmel weiß seine bestimmte Zeit, aber das Volk Jehovahs kennt nicht das Recht (Urteil) Jehovahs; wie sagt ihr denn: Wir sind weise, und das Gesetz Jehovahs ist bei uns?": das Urteil Jehovahs nicht wissen heißt, das göttlich Wahre, aus dem Weisheit kommt, (nicht kennen); daher heißt es: Wie saget ihr denn: Wir sind weise?
Jerem.22/13: "Wehe dem, der sein Haus baut ohne Recht und seine Söller ohne Urteil": die Söller bauen ohne Recht (Urteil), bedeutet die Wahrheiten nicht in sich aufnehmen.
Hos.2/19,20: "Ich will dich mir verloben auf ewig mit Gerechtigkeit und mit Urteil; und Ich will dich Mir verloben in Wahrheit": verloben mit Urteil bedeutet, durch das göttlich Wahre verbinden, also durch den Glauben und das Leben des Glaubens.
Amos 5/24: "Das Urteil (Recht) fließe wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein gewaltiger Strom".
Amos 6/12: "Ihr verkehret das Urteil in Galle und die Frucht der Gerechtigkeit in Wermut": Urteil bedeutet auch hier die Einsicht aus dem göttlich Wahren und das Leben daraus.
Zeph.3/5: "Jehovah bringt in der Frühe Sein Urteil (Recht) ans Licht": das Urteil ans Licht bringen heißt, das göttlich Wahre offenbaren.
5. Mose 32/4: "Alle Wege Jehovahs sind Recht".
Ps.36/6,7: "Jehovah, Deine Wahrheit reicht bis an den Himmel, Deine Gerechtigkeit ist wie die Berge Gottes, Deine Urteile (Rechte) wie eine große Tiefe".
Ps.37/6: "Jehovah wird deine Gerechtigkeit herausführen wie das Licht und dein Urteil (Recht) wie den Mittag".
Ps.119/145: "Höre meine Stimme nach Deiner Barmherzigkeit, Jehovah, nach Deinen Urteilen (Rechten) belebe mich".
An diesen Stellen bedeutet Urteil und Recht das göttlich Wahre.
Luk.11/42: "Wehe euch, Pharisäer, ihr gehet vorüber am Recht (Urteil) und an der Liebe Gottes, das hättet ihr ausüben sollen": an dem Urteil Gottes vorübergehen bedeutet, das göttlich Wahre vernachlässigen, und an der Liebe Gottes vorübergehen heißt, das göttlich Gute und das Leben aus beiden (nicht achten); weil auch das Leben verstanden wird, heißt es, daß sie dies hätten tun sollen.
Jes.5/16: "Im Urteil (Recht) wird Jehovah Zebaoth erhöhet werden, und Gott wird geheiligt werden in Gerechtigkeit".
Jes.9/6: "Um auf dem Throne Davids fest zu gründen ein Reich in Recht und in Gerechtigkeit, von nun an und bis in Ewigkeit".
Jes.16/3: "Schaffet Rat, gebet Urteil (Recht), mache wie die Nacht deinen Schatten zur Mittagszeit": Urteil geben bedeutet, gemäß dem göttlich Wahren (richten).
Jerem.23/5; 33/15: "Ich will dem David einen gerechten Sproß erwecken, der wird Urteil (Recht) und Gerechtigkeit üben auf Erden".
Hes.18/5,9: "Wenn jemand gerecht ist, wenn er (Urteil) Recht und Gerechtigkeit übt, in Meinen Satzungen wandelt und Meine (Urteile) Rechte hält, um die Wahrheit zu tun, der ist gerecht und der soll leben".
Zeph.2/3: "Suchet Jehovah, alle ihr Sanftmütigen des Landes, die nach Seinem Urteile (Recht) gehandelt haben": nach den Urteilen Gottes handeln heißt, das göttlich Wahre tun oder demselben gemäß handeln.
Jes.42/1,4: "Ich habe Meinen Geist auf Ihn gelegt, (Urteil) Recht wird Er unter die Völker bringen; Er wird nicht auslöschen und nicht zerbrechen, bis Er das (Urteil) Recht herstelle auf Erden": hier vom Herrn. Das Recht unter die Völker bringen und Recht auf Erden herstellen heißt, das göttlich Wahre lehren und dasselbe in die Kirche einführen.
Jes.51/4: "Das Gesetz wird von Mir ausgehen, und Mein Urteil (Recht) will Ich erwecken zum Licht der Völker": Urteil bedeutet das göttlich Wahre, zum Licht der Völker bedeutet zur Erleuchtung.
Joh.9/39: "Ich bin zum Urteil (Gericht) gekommen in die Welt, auf daß die nicht Sehenden sehen und die Sehenden blind werden": zum Urteil auf die Welt kommen bedeutet, das göttlich Wahre offenbaren, das diejenigen sehend macht, die vom Herrn weise sind, blind aber diejenigen, die aus sich selbst sehen, somit die, welche als Gelehrte gelten.
Jerem.4/2: "Schwöre, so wahr Jehovah lebt, in Wahrheit, in Recht (Urteil) und Gerechtigkeit".
Jerem.30/13: "Es ist keiner, der dir Recht (Urteil) schafft zum Heil, Mittel zur Wiederherstellung hast du nicht".
Ps.89/15: "Gerechtigkeit und Urteil sind die Stütze Deines Thrones; Barmherzigkeit und Wahrheit vor Deinem Angesicht": Gerechtigkeit (steht) für das Gute der Barmherzigkeit, und Urteil für das Glaubenswahre; darum wird auch gesagt: "Barmherzigkeit und Wahrheit".
Hes.5/6-8,10,15: "Jerusalem hat Meine Rechte (Urteile) in Gottlosigkeit verwandelt, mehr als die Heiden, und Meine Satzungen mehr als die (anderen) Länder; darum werde Ich Gericht halten über dir vor den Augen der Heiden und will zerstreuen alle deine Überreste": die Urteile (Rechte) verwandeln heißt die Wahrheiten verkehren, die sich auf die bürgerlichen Verhältnisse beziehen; daß diese durch Urteile bezeichnet werden, wenn zugleich auch Satzungen genannt werden, sehe man Nr. 8972. Aber Gericht (Urteil) halten heißt richten, entweder zum Tode, das Verdammnis ist, oder zum Leben, das Erlösung ist.
Erlösung oder Verdammnis wird auch bezeichnet durch Urteil (Gericht), wo Tag oder Stunde des Urteils (Gerichts) gesagt wird: Matth.11/22,24; 12/36,41,42; Luk.10/14; 11/31,32; Joh.5/28,29; Joh.Offen.18/10; 14/7.
Ebenso auch durch Gericht (Urteil), wo von dem Amt des Richters gehandelt wird: Matth.5/21,22; 7/1,2; 23/14,33; Joh.5/24,26,27; 7/24; 8/15,16; 12/31,47,48; Luk.6/37; 12/13,14,56,57; 19/21,22; 20/47; 22/30; Mark.12/40; Jes.41/1; 3/14; Jerem.25/31; 48/21; Joel 4/12; Ps.7/8,9; 9/5,8,9; 3. Mose 19/15; 5. Mose 1/16,17; 25/1; Joh.Offenb.17/1; 18/10; 20/12,13.
9858. "Ein Werk des Kunstwebers", 2. Mose 28/15, bedeutet aus dem Verstand.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Kunstwebers, insofern er das Verständige bezeichnet, worüber Nr. 9598, 9688.
Es wird gesagt "aus dem Verstande", weil das geistige Reich des Herrn, das durch die Kleider Aharons vorgebildet wird, das Verstandesgebiet des Himmels ist, sowie das himmlische Reich sein Willensgebiet. Daß das Verstandesgebiet und das Willensgebiet beim Menschen jenen Himmeln entspricht, sehe man Nr. 9835.
HG 9859
9859. "Wie das Werk des Ephod sollst du es machen", 2. Mose 28/15, bedeutet, als Fortsetzung für das geistige Reich.
Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung des Ephod, insofern es das göttlich Wahre im geistigen Reich in seiner äußeren Form bezeichnet, in der das Innere sich endigt, worüber Nr. 9824, somit das Äußere dieses Reiches. Die (stetige) Fortsetzung desselben wird bezeichnet durch "wie das Werk des Ephod", wie auch Nr. 9838.
9860. "Von Gold, Blau, Purpur, Scharlach und gewobener, weißer Baumwolle mache es", 2. Mose 28/15, bedeutet das Gute der Liebtätigkeit und des Glaubens; wie Nr. 9687, 9832, 9833.
9861. "Viereckig soll es sein, doppelt", 2. Mose 28/16, bedeutet das Gerechte und Vollkommene.
Dies erhellt aus der Bedeutung von viereckig, insofern es das Gerechte bezeichnet, worüber Nr. 9717; daß es auch das Vollkommene bedeutet, kommt daher, weil es doppelt war, und in dem Doppelten liegt die Bedeutung von allem Gutem und allem Wahren. Auf der rechten Seite bedeutet es alles Gute, aus dem das Wahre ist, und auf der linken Seite das Wahre aus dem Guten: Nr. 9495, 9604 E, 9736, somit bezeichnet es auch die vollkommene Verbindung beider. Daher kommt es auch, daß zwei eine Verbindung bedeutet: Nr. 8423, und auch "alles und jedes": Nr. 9166, sowie auch das Volle: Nr. 9103.
9862. "Eine Spanne seine Länge und eine Spanne seine Breite", 2. Mose 28/16, bedeutet gleichmäßig in bezug auf das Gute und in bezug auf das Wahre.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Länge, insofern sie das Gute bezeichnet, worüber Nr. 1613, 9487; und aus der Bedeutung der Breite, insofern sie das Wahre bezeichnet, worüber Nr. 1613, 3433, 3434, 4482, 9487. Gleichmäßig in bezug auf beides wird dadurch bezeichnet, daß Länge und Breite gleich sein sollten.
9863. "Und sollst es füllen mit einer Füllung von Steinen", 2. Mose 28/17, bedeutet die eigentlichen Wahrheiten in ihrer Ordnung aus dem einen Guten.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Brustschildleins, das hier unter "es" gemeint ist, insofern es das göttlich Wahre bezeichnet, das aus dem göttlich Guten des Herrn hervorleuchtet, worüber Nr. 9823. Aus der Bedeutung der Füllung von Steinen, insofern sie die Wahrheiten in ihrer Ordnung bezeichnet; denn das Brustschildlein wurde mit Steinen erfüllt nach den Namen der Söhne Israel, und durch die Steine werden im allgemeinen Sinn die Wahrheiten im Letzten der Ordnung bezeichnet: Nr. 114, 643, 1298, 3720, 6426, 8609, und durch die Edelsteine, wie sie in dem Brustschildlein waren, die aus dem Guten hervorleuchtenden Wahrheiten: Nr. 9476.
Es wird gesagt "aus dem einen Guten", weil es nur ein Gutes gibt, aus dem alle Wahrheiten stammen. Dieses Gute ist das Gute der Liebe im Herrn, also der Herr selbst, und daher das Gute der Liebe vom Herrn, welches das Gute der Liebe zum Herrn ist; denn das Gute, das vom Herrn beim Menschen, Geist oder Engel einfließt, erscheint nur als das ihrige. Daher ist die Liebe zum Herrn zugleich die Liebe vom Herrn. Dieses Gute ist das Einzige, aus dem alle Wahrheiten stammen, und aus dem die Ordnung unter ihnen ist; denn die Wahrheiten sind die Formen des Guten.
Daß die kostbaren Steine (oder Edelsteine), die im Brustschildlein waren, die göttlichen Wahrheiten aus dem göttlich Guten bezeichneten, erhellt aus folgenden Stellen im Worte, wo kostbare Steine genannt werden:
Joh.Offenb.21/19,20: "Die Gründe der Mauer der Stadt des neuen Jerusalem mit jedem kostbaren Steine geziert; der erste Grund ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalcedon, der vierte ein Smaragd, der fünfte ein Sardonix, der sechste ein Sarder, der siebente ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst": daß diese kostbaren Steine (Edelsteine) die Wahrheiten der Kirche bezeichnen, welche die göttlichen Wahrheiten sind, erhellt aus der Bedeutung der Stadt, des neuen Jerusalem, ihrer Mauer und der Gründe ihrer Mauer. Das neue Jerusalem bedeutet nämlich die neue Kirche, die auf die unsrige folgen wird; denn das Buch der Offenbarung handelt von dem Zustand der Kirche, die gegenwärtig besteht, bis zu ihrem Ende und dann von der neuen, die das heilige Jerusalem ist, das herniederkommt aus dem Himmel. Ihre Mauern sind die Glaubenswahrheiten, die verteidigen (schützen), und die Gründe sind die Wahrheiten aus dem Guten. Diese Wahrheiten selbst werden in ihrer Ordnung durch die kostbaren, dort genannten Steine bezeichnet. Daß die Stadt Jerusalem nicht (buchstäblich) aus dem Himmel herabsteigen werde, und daß das übrige, was von ihr gesagt ist, nicht in solcher (äußerlichen) Weise hervortreten werde, sondern daß im einzelnen dieser Beschreibung solche Dinge, die sich auf die Kirche beziehen, bezeichnet werden, kann jeder sehen. Daß die Glaubenswahrheiten unter den Gründen ihrer Mauern verstanden werden, erhellt daraus, daß sie es sind, welche die Kirche vor jedem Anfall schützen, wie die Mauern eine Stadt schützen. Daß Jerusalem die Kirche bezeichnet, sehe man Nr. 2117, 9166; daß die Mauern die Glaubenswahrheiten bedeuten, welche die Kirche schützen: Nr. 6419; und daß die Gründe derselben die Wahrheiten aus dem Guten sind: Nr. 9643.
Hes.28/12-14: "Menschensohn, erhebe eine Wehklage über den König von Tyrus, und sage zu ihm: So spricht der Herr Jehovih: Voll von Weisheit und vollkommen an Schönheit warst du in Eden, dem Garten deines Gottes; jeder kostbare Stein war deine Bedeckung, Rubin, Topas, Diamant, Türkis, Onych und Jaspis, Saphir, Chrysopras und Karfunkel und Gold; auf dem heiligen Berge deines Gottes bist du gewesen, mitten unter den feurigen Steinen gingst du umher": auch hier werden durch die kostbaren Steine die Wahrheiten aus dem Guten bezeichnet; denn Tyrus bezeichnet im inneren vorbildlichen Sinn diejenigen, die in Einsicht und Weisheit aus den Erkenntnissen des Guten und Wahren sind: Nr. 1201, darum wird von seinem König gesagt, daß er voll von Weisheit und vollkommen an Schönheit gewesen sei. Weisheit wird vom Guten gesagt und Schönheit vom Wahren; denn alle Weisheit in den Himmeln stammt aus dem Guten, und alle Schönheit daselbst aus den Wahrheiten, die daraus hervorgehen. Der Garten Eden bedeutet Einsicht aus dem Guten: Nr. 100, der Garten die Einsicht selbst: Nr. 100, 108, 2702.
Hieraus erhellt, daß durch die hier genannten Steine die Wahrheiten aus dem Guten bezeichnet werden. Aber was für Wahrheiten aus dem Guten die einzelnen Steine, die im Brustschildlein sind, bezeichnen, wird aus dem Folgenden erhellen. Daß alles Wahre und Gute im Inbegriff gemeint ist, erhellt daraus, daß es zwölf Steine waren, und ihnen die Namen der Söhne Israels oder der Stämme eingeschrieben waren, denn durch die zwölf Stämme wird das Gute und Wahre des Himmels und der Kirche in seinem ganzen Inbegriff bezeichnet, man sehe Nr. 3858, 3926, 3939, 4060, 6335, 6337, 6397; und daß sie daher den Himmel mit allen Gesellschaften darin bezeichneten: Nr. 7836, 7891, 7996, 7997; und daß sie das verschiedene Wahre und Gute nach der Ordnung, in der sie im Worte genannt werden, bezeichneten: Nr. 3862, 3926, 3939, 4603, 6337, 6640; und daß zwölf "alle" bedeutet: Nr. 3272, 3858, 7973.
9864. "Mit vier Reihen von Steinen nach der Ordnung", 2. Mose 28/17, bedeutet die Verbindung aller, nämlich der Wahrheiten aus dem Guten.
Dies erhellt aus der Bedeutung von vier, insofern es eine Verbindung bezeichnet, worüber Nr. 1686, 9601, 9674; und aus der Bedeutung der Ordnung der Steine, insofern sie die Wahrheiten aus dem Guten in ihrer Ordnung bezeichnet.
Daß vier Reihen von Steinen waren und in jeder Reihe drei Steine, war deshalb, damit die Verbindung aller Wahrheiten aus dem einen Guten und somit das Vollkommene vorgebildet würde; denn vier bedeutet Verbindung, und drei das Vollkommene: Nr. 9825. Denn wenn nur ein Gutes da ist, aus dem alles hervorgeht: Nr. 9863, worauf folglich alles abzielt, dann besteht eine Verbindung aller.
Daß es sich so verhält, kann aus dem, was in den Himmeln stattfindet erläutert werden: Alle, die in den Himmeln sind, wenden ihr Angesicht dem Herrn zu, und was wunderbar ist, das geschieht, nach welcher Himmelsgegend sie sich auch wenden mögen. Daher kommt es, daß alle, die in den Himmeln sind, wie zu einem Ganzen verbunden sind. Die aber außerhalb des Himmels sind, wenden das Gesicht vom Herrn ab, und zwar um so mehr, je weiter sie vom Himmel entfernt sind. Daher ist bei ihnen Trennung, weil bei ihnen keine Liebe zu Gott und zu dem Nächsten vorhanden ist, sondern nur zu sich und zur Welt. Dieses Geheimnis ist jedoch nicht glaublich für diejenigen, die gemäß ihrer Sinnestäuschungen denken, denn sie können nicht begreifen, wie eine beständige Richtung aller Gesichter im Himmel zu dem Herrn hin möglich sei, und zwar bei jeder Wendung, während Er doch die Sonne daselbst ist, man sehe aber, was über diesen Gegenstand Nr. 9828 berichtet worden ist.
9865. "Rubin, Topas, Karfunkel", 2. Mose 28/17, bedeutet die himmlische Liebe des Guten.
Dies erhellt aus der Bedeutung dieser Steine, insofern sie das Gute der himmlischen Liebe bezeichnen. Die himmlische Liebe aber ist die Liebe zum Herrn vom Herrn. Daß jene Steine diese Liebe bedeuten, hat seinen Grund in ihrer roten und flammigen Farbe, und das Rote bedeutet die Liebe: Nr. 3300; ebenso das Flammige: Nr. 3222, 6832, 7620, 7622, 9570; hier die himmlische Liebe, weil sie in der ersten Reihe sind, und was in der ersten Reihe ist, entspricht den Dingen, die im innersten Himmel sind, wo die himmlische Liebe, d.h. die Liebe zum Herrn herrscht.
Weil die zwölf Steine im Brustschildlein alles Wahre aus dem Guten vorbildeten, deshalb bildeten sie auch den ganzen Himmel vor, denn der Himmel ist Himmel vermöge des göttlich Wahren, das aus dem göttlich Guten des Herrn hervorgeht. Die Engel darin, die den Himmel bilden, sind die Aufnahmegefäße desselben. Daher kommt es, daß die drei Steine, welche die erste Reihe bilden, den innersten Himmel vorbilden, und somit die Liebe in demselben, das die himmlische Liebe des Guten und die himmlische Liebe des Wahren genannt wird. Die Steine, die in der ersten Reihe sind, bilden die himmlische Liebe des Guten vor, die in der zweiten, die himmlische Liebe des Wahren.
Daß diese Steine diese Liebe vorbilden können, haben sie vermöge ihrer Farbe; denn die kostbaren Steine bilden je nach ihren Farben vor. Es erscheinen nämlich in den Himmeln Farben von unaussprechlicher Schönheit, denn sie sind Modifikationen des himmlischen Lichtes, und das himmlische Licht ist das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre. Hieraus ist deutlich, daß die Farben dort je nach den mannigfachen Arten des Guten und Wahren sich darstellen. Sie sind somit Modifikationen des Lichtes, das vom Herrn vermittelst der Engel hervorgeht. Das Licht, das vom Herrn ausgeht, erscheint im innersten Himmel wie eine Flamme; deswegen sind die Farben, die aus demselben stammen, rot und flammend. Aber dasselbe Licht erscheint im mittleren Himmel als ein helles Licht, deshalb sind die Farben, die daraus entstehen, hell glänzend und in dem Maße, als sie Gutes in sich haben, schimmernd. Daher kommt es, daß es zwei Grundfarben gibt, auf die alle übrigen sich beziehen, nämlich die rote und die weiße Farbe, und daß die rote Farbe das Vorbildliche des Guten, und die weiße Farbe das Vorbildliche des Wahren ist, man sehe Nr. 9467. Hieraus erhellt nun, warum Steine von so vielen Farben reihenweise auf das Brustschildlein gesetzt wurden, nämlich damit sie alles Gute und Wahre, das in den Himmeln ist, in seiner Ordnung und mithin den ganzen Himmel vorbilden konnten.
Daß die Steine in der ersten Reihe, nämlich Rubin, Topas und Karfunkel, die himmlische Liebe des Guten vorbildeten, beruht darauf, daß sie ihre Färbung vom Roten haben. Auch stammt die Benennung des Rubin, der an erster Stelle steht, in der Grundsprache von einem Worte ab, das Röte bedeutet, und Karfunkel, der die dritte Stelle einnimmt, wird in derselben Sprache von einem Wort abgeleitet, das ein Blitzen wie von Feuer bedeutet. Woher aber der Topas, der die mittlere Stelle inne hat, seinen Namen ableitet, ist unbekannt, wahrscheinlich von einer rötlich flammenden Farbe. Deshalb wird auch ähnliches von ihm wie vom Golde gesagt:
Hiob 28/19: "Mit der Weisheit kann nicht wetteifern der Topas Äthiopiens, mit reinem Golde kann sie nicht aufgewogen werden": das Gold bezeichnet gleichfalls das Gute der Liebe: Nr. 113, 1551, 1552, 5658, 6914, 6917, 8932, 9490, 9510.
9866. "Die erste Reihe", 2. Mose 28/17, bedeutet das Dreieinige (Trinum) darin als eins.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Reihe, insofern sie das Dreieinige bezeichnet, weil drei Steine sie bilden, und drei das Volle von Anfang bis zu Ende bedeutet: Nr. 2788, 4495, 7715, 9198, 9488. "Als eines" wird gesagt, weil das eine aus den dreien in aufeinanderfolgender Ordnung hervortritt, denn daher entspricht das Gleichzeitige aus diesen dreien in nebeneinander bestehender Ordnung dem Aufeinanderfolgenden, aus dem es entstanden ist und aus dem es besteht; man sehe Nr. 9825. Daher kommt es, daß die drei Himmel eins sind im Letzten, und ebenso jeglicher Himmel.
Dies hat seinen Ursprung aus dem Göttlichen Selbst, in dem ein Dreieiniges ist: nämlich das Göttliche Selbst, das Göttlich-Menschliche, und das Göttlich-Hervorgehende, und diese sind eins. Dieses Dreieinige und zugleich eine Göttliche Selbst ist der Herr.
Hieraus kann man erkennen, warum drei Steine in jeder Reihe sein sollten, und daß durch eine jede Reihe das Dreieinige als eines bezeichnet wird. Vier Reihen aber waren es, weil zwei Reiche in den Himmeln sind, das himmlische Reich und das geistige Reich, und in jedem ein Inneres und ein Äußeres. Das Innere und Äußere des himmlischen Reiches wurde vorgebildet durch die beiden Reihen an der rechten Seite des Brustschildleins, und das Innere und Äußere des geistigen Reiches durch die beiden Reihen an dessen linker Seite, denn das Brustschildlein bildete ein doppeltes Viereck.
9867. "Und die zweite Reihe", 2. Mose 28/18, bedeutet das Dreieinige in demselben als eines.
Dies erhellt aus dem, was nun gezeigt worden ist. Daß im allgemeinen alles, was eins ist, aus der Harmonie und der Übereinstimmung von vielem entsteht, sehe man Nr. 457.
9868. "Chrysopras, Saphir und Diamant", 2. Mose 28/18, bedeutet die himmlische Liebe des Wahren, aus der das Nachfolgende (hervorgeht).
Dies erhellt aus der Bedeutung dieser Steine, insofern sie die himmlische Liebe des Wahren bezeichnet, worüber im Folgenden.
Es wird gesagt, "aus dem das Nachfolgende (hervorgeht)", weil alles Gute und Wahre, das nachfolgt, der Ordnung nach aus einem Vorhergehenden hervorgeht; denn es kann nichts geben, das ohne Verknüpfung mit einem Früheren wäre. Das erste in der Ordnung ist die himmlische Liebe des Guten, das zweite ist die himmlische Liebe des Wahren, das dritte ist die geistige Liebe des Guten, und das vierte ist die geistige Liebe des Wahren. Diese Ordnung ist es, die vorgebildet ist in den Reihen der Steine im Brustschildlein des Urteils, und diese ist die eigentliche Ordnung des Guten und Wahren in den Himmeln.
Im innersten Himmel ist die himmlische Liebe des Guten und die himmlische Liebe des Wahren. Die himmlische Liebe des Guten ist sein Inneres, und die himmlische Liebe des Wahren ist sein Äußeres. Im zweiten Himmel aber ist die geistige Liebe des Guten, die das Innere desselben ist, und die geistige Liebe des Wahren, die das Äußere desselben ist. Das eine fließt auch wirklich in das andere in eben dieser Ordnung ein, und so bilden sie gleichsam eines. Hieraus wird klar, was verstanden wird (unter den Worten): "aus dem das Nachfolgende".
Was die Steine dieser Reihe anbelangt, so haben sie ihre Bedeutung, wie die ersteren, und auch wie die übrigen, vermöge ihrer Farben. Daß die kostbaren Steine gemäß ihrer Farben ihre Bedeutung haben, sehe man Nr. 9865; und daß die Farben in den Himmeln Modifikationen des Lichtes und des Schattens daselbst sind, daß sie also mannigfache Arten (variegationes) der Einsicht und der Weisheit bei den Engeln sind: Nr. 3993, 4530, 4677, 4742, 4922, 9466; denn das Licht des Himmels ist das aus dem Herrn hervorgehende göttlich Wahre, aus dem alle Einsicht und Weisheit (stammt).
Bei den Steinen der ersten Reihe wurde ihre Bedeutung, daß sie nämlich die himmlische Liebe des Guten bezeichnen, aus dem Roten abgeleitet; die Steine dieser Ordnung aber haben sie aus dem Blauen, das aus dem Roten kommt; denn es gibt ein Blaues aus dem Roten und ein Blaues aus Weißem. Das Blaue aus dem Roten schimmert inwendig aus dem Flammigen. Dieses Blau ist es, das die himmlische Liebe des Wahren bedeutet; hingegen das Blau aus dem Weißen, wie es in den Steinen der folgenden Reihe ist, welche die geistige Liebe des Guten bedeutet, schimmert inwendig nicht aus dem Flammigen, sondern aus dem Lichthellen.
Daß der Chrysopras, welcher der erste Stein dieser Reihe ist, von blauer Farbe war, kann man nicht nachweisen aus seiner Abstammung in der Grundsprache; daß er aber die himmlische Liebe des Wahren bedeutet, zeigt sich klar bei
Hes.27/16: "Syrien handelte mit dir wegen der Menge deiner Werke, mit Chrysopras, Purpur und Buntgewirktem": hier ist von Tyrus die Rede, durch das die Weisheit und Einsicht aus den Erkenntnissen des Guten und Wahren bezeichnet wird: Nr. 1201. Der Chrysopras wird hier mit dem Purpur verbunden, und weil der Purpur die himmlische Liebe des Guten bedeutet: Nr. 9467, so folgt, daß der Chrysopras die himmlische Liebe des Wahren bedeutet, denn wo im prophetischen Wort vom Guten geredet wird, da ist auch die Rede von dem Wahren derselben Gattung, wegen der himmlischen Ehe im einzelnen (des Wortes): Nr. 9263, 9314. Syrien, mit dem es handelte, bezeichnet auch wirklich die Erkenntnisse des Guten: Nr. 1232, 1234, 3249, 4112; und die Erkenntnisse des Guten sind die Wahrheiten der himmlischen Liebe.
Daß der Saphir, der zweite Stein dieser Reihe, von blauer Farbe ist, gleich der des Himmels, ist bekannt, weshalb es heißt
2. Mose 24/10: "Siebzig von den Ältesten sahen den Gott Israels, und unter Seinen Füßen, wie ein Werk von Saphir, und wie der Himmel selbst an Klarheit": daß dieser Stein das von inneren Wahrheiten Durchleuchtende bedeutet, das die Wahrheiten der himmlischen Liebe sind, sehe man Nr. 9407.
Daß aber der Diamant, welcher der dritte Stein dieser Ordnung ist, das Wahre der himmlischen Liebe bezeichnet, kommt von seiner Durchsichtigkeit, die sich dem inneren Bläulichen nähert; denn auf solche Weise durchleuchten ihn, weil er der letzte ist, die Farben der Steine dieser, wie auch der früheren Ordnung und teilen sich denen mit, die in der folgenden Reihe sind.
Ebenso verhält es sich auch mit dem Guten und Wahren im innersten Himmel, wie mit dem Guten und Wahren in den folgenden; denn diese haben ihr Leben der Liebtätigkeit und des Glaubens von jenen durch Mitteilung, gleichsam vermöge einer Durchstrahlung.
9869. "Und die dritte Reihe", 2. Mose 28/19, bedeutet das Dreieinige auch hier als eins; wie Nr. 9866.
9870. "Opal, Achat und Amethyst", 2. Mose 28/19, bedeutet die geistige Liebe des Guten.
Dies erhellt ebenso aus den Farben derselben; denn die blaue Farbe aus dem Weißen bedeutet das geistig Gute oder, was das gleiche ist, die geistige Liebe des Guten, man sehe Nr. 9868. Die geistige Liebe des Guten ist die Liebtätigkeit gegen den Nächsten, und die geistige Liebe des Wahren ist der Glaube aus der Liebtätigkeit. Aus jenem Guten und aus diesem Wahren besteht der zweite Himmel. Das Innere desselben ist das Gute der Liebtätigkeit, und das Äußere das Gute des Glaubens.
Daß der Opal in blauer Farbe spielt, ist bekannt, wie auch, daß der Amethyst diese Farbe hat. Daß dies auch beim Achat der Fall ist, weiß man nicht so genau, denn der Grundsprache nach weiß man nicht, zu welcher Gattung dieser Stein gehört, ob er ein Achat ist, ob ein Türkis, oder ob ein anderer.
9871. "Und die vierte Reihe", 2. Mose 28/20, bedeutet das letzte Dreieinige (erscheine gleichfalls) als eins. Dies erhellt aus dem, was Nr. 9866 angeführt worden ist.
9872. "Chrysolith, Onych und Jaspis", 2. Mose 28/20, bedeutet die geistige Liebe des Wahren, in welche die höheren (Arten der Liebe) auslaufen.
Dies erhellt aus der Bedeutung dieser Steine, die sie von ihren Farben entnehmen; denn die Farbe aller (Steine) in dieser Reihe nähert dem Weißen aus dem Blauen.
Daß der Chrysolith die geistige Liebe des Wahren bedeutet, erhellt aus den Stellen im Worte, wo er genannt wird:
Hes.1/16; 10/9: "Siehe, da waren vier Räder neben den Cherubim; der Anblick der Räder war wie der eines Chrysoliths": die Räder der Cherube bedeuten das gleiche, wie die Arme und Füße bei dem Menschen, nämlich die Macht zu handeln und fortzuschreiten, die dem Wahren aus dem Guten eigen ist; man sehe Nr. 8215. Daher kommt es, daß ihr Anblick wie der des Steines Chrysolith war, denn der Chrysolith bezeichnet das Wahre aus dem geistig Guten, das Macht hat.
Dan.10/6: "Ich erhob meine Augen und sah; und siehe, da war ein Mann in Leinwand gekleidet, dessen Lenden waren umgürtet mit Gold von Uphas, und sein Leib war wie Chrysolith, sein Gesicht wie der Blitz und seine Augen wie Feuerflammen": der Mann in Leinwand gekleidet war wie ein Engel aus dem Himmel: die Leinwand bedeutet das Wahre, welches das Gute umkleidet: Nr. 7601, die Lenden bedeuten die eheliche Liebe, welche die des Guten und Wahren ist: Nr. 3021, 4280, 5050-5062; daher kommt es, daß gesagt wird, die Lenden seien umgürtet gewesen mit Gold von Uphas, denn Gold bedeutet das Gute der Liebe: Nr. 113, 1551, 1552, 5658, 9490, 9510; der Leib aber bedeutet zufolge der Entsprechung das Gute der himmlischen Liebe, und auch das Gute der geistigen Liebe: Nr. 6135; und das Äußere desselben bedeutet das Wahre aus diesem Guten. Daher kommt es, daß der Leib wie ein Chrysolith erschien; und daß somit der Chrysolith das Wahre der geistigen Liebe bezeichnet.
Daß der Onych, welcher der zweite Stein in dieser Reihe ist, die Glaubenswahrheiten aus der Liebe bedeutet, sehe man nachgewiesen Nr. 9476, 9841.
Daß der Jaspis, welcher der dritte und letzte Stein dieser Reihe ist, das Glaubenswahre bedeutet, erhellt
Joh.Offenb.21/11: "Das Licht der Stadt des heiligen Jerusalem glich dem kostbarsten Steine, wie dem Stein Jaspis, der wie Kristall glänzt": durch das heilige Jerusalem wird die Kirche bezeichnet, die auf die unsrige folgen wird; durch ihr Licht das Wahre des Glaubens und die Einsicht daraus: Nr. 9548, 9551, 9555, 9558, 9561, 9684, deswegen wird dasselbe mit dem Stein Jaspis, der wie Kristall glänzt, verglichen. Der Kristall bezeichnet auch das Glaubenswahre aus dem Guten.
Joh.Offenb.21/18: "Der Bau ihrer Mauer war von Jaspis und die Stadt von reinem Gold wie reines Glas": es wird gesagt, die Mauer dieser Stadt sei von Jaspis, weil durch die Mauer das die Kirche schützende Glaubenswahre bezeichnet wird: Nr. 6419; und weil die Mauer dies bedeutet, darum wird als der erste Stein ihrer Gründe der Jaspis genannt: Joh.Offenb.21/19; denn der Grund bedeutet das Wahre des Glaubens aus dem Guten.
9873. Hieraus kann nun erhellen, was durch die zwölf kostbaren Steine im Brustschildlein des Urteils bezeichnet wurde, nämlich alles Gute und Wahre des Himmels in seiner Ordnung.
Der Himmel ist in zwei Reiche unterschieden, das himmlische und das geistige. Das Gute des himmlischen Reiches wurde durch die beiden ersten Reihen vorgebildet, die auf der rechten Seite (des Brustschildleins) waren; und das Gute des geistigen Reiches durch die beiden folgenden Reihen, die auf der linken Seite desselben waren. Das innere Gute des himmlischen Reiches ist das Gute der Liebe zum Herrn; dieses Gute ist es, das unter der himmlischen Liebe des Guten verstanden wird. Das äußere Gute des himmlischen Reiches aber ist das Gute der gegenseitigen Liebe. Dieses Gute ist es, was unter der himmlischen Liebe des Wahren verstanden wird.
Das innere Gute des geistigen Reiches ist das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, dieses Gute ist es, was unter der geistigen Liebe des Guten verstanden wird; und das äußere Gute des geistigen Reiches ist das Gute des Glaubens. Dieses Gute ist es, das unter der geistigen Liebe des Wahren verstanden wird.
Daß das Gute und Wahre in solcher Ordnung den Himmel bilden, sehe man Nr. 9468, 9473, 9680, 9683, 9780.
Hieraus kann man nun erkennen, was durch die zwölf Steine vorgebildet wurde, die Urim und Thummim genannt wurden. Auf welche Weise aber die göttlichen Wahrheiten, die Antworten (Orakel) waren, durch sie geoffenbart wurden, wird Nr. 9905 gesagt werden.
Daß bei diesen (Steinen) das Gute der Liebe an erster Stelle war und das Glaubenswahre an der letzten, erhellt aus dem ersten Stein, der ein Rubin war, und aus dem letzten, der ein Jaspis war, somit aus der Farbe des ersten Steines, die rot war, und des letzten, die weiß war; beide aber durchsichtig. Daß rot das Gute der Liebe bedeutet, sehe man Nr. 3300, 9467; und weiß das Glaubenswahre: Nr. 3301, 3993, 4007, 5319.
Das gleiche, was durch die Steine im Brustschildlein, wird auch durch die Gewebe im Ephod bezeichnet. Das Ephod war zusammengewoben aus Blau, Purpur, Scharlach und weißer Baumwolle, wie aus 2. Mose 28/6 hervorgeht. Und durch Blau wird das Wahre der himmlischen Liebe bezeichnet, durch Purpur das Gute der himmlischen Liebe, durch Scharlach das Gute der geistigen Liebe, und durch die weiße Baumwolle das Wahre der geistigen Liebe: Nr. 9833. Der Grund dieser Zusammensetzung liegt darin, daß das Ephod den Himmel im Letzten bezeichnete, ebenso wie das Brustschildlein: Nr. 9824. Aber das Gute und Wahre wird hier in anderer Ordnung aufgeführt, weil das Ephod den geistigen Himmel bedeutete, das Brustschildlein aber den ganzen Himmel vom ersten bis zum letzten. Und weil die Wohnung mit dem Zelt auch den Himmel vorbildete: Nr. 9457, 9481, 9485, 9615, darum war das Gewebe ihrer Decken und Vorhänge gleichfalls aus Blau, Purpur, Scharlach und weißer Baumwolle: man sehe 2. Mose 26/1,31,36; 27/16; und Nr. 4469, 9466, 9467, 9468.
Außerdem muß man wissen, daß der Saphir im allgemeinen Sinn das Äußere des himmlischen Reiches bedeutet, und der Onych das Äußere des geistigen Reiches; und weil diese beiden Steine diese Bedeutung hatten, darum waren sie die mittleren Steine der letzten Reihen, nämlich der Saphir der mittlere Stein in der zweiten Reihe, und der Onych der mittlere Stein in der vierten Reihe. Die Steine der zweiten Reihe bezeichneten das äußere Gute des himmlischen Reiches, das die himmlische Liebe des Wahren genannt wurde, und die Steine der vierten Reihe bezeichneten das äußere Gute des geistigen Reiches, das die geistige Liebe des Wahren genannt wurde; man sehe, was oben in diesem Abschnitt darüber gesagt worden ist.
Daß der Saphir das Äußere des himmlischen Reiches bedeutet, wird klar aus den Stellen im Worte, wo er genannt wird:
2. Mose 24/10: "Siebzig der Ältesten sahen den Gott Israels, und unter Seinen Füßen (war) wie das Werk eines Saphirs, und wie der Himmel selbst an Klarheit": es wird somit das Äußere des himmlischen Reiches beschrieben, denn es wird gesagt "unter Seinen Füßen", welches das Äußere ist, und wo der Gott Israels, d.h. der Herr ist, da ist der Himmel.
Jes.54/11: "Du Betrübte und vom Sturm Umhergeworfene, die des Trostes beraubt ist; siehe, deine Steine lege Ich in Bleiglanz, und dein Gründe stelle Ich auf Saphir": in diesem Kapitel wird vom himmlischen Reich gehandelt. Die Gründe, die auf Saphir gestellt werden sollen, bezeichnen das Äußere desselben, weil die Gründe die Unterlage bilden.
Jerem.Klagel.4/7: "Ihre Nasire waren heller als Schnee, weißer als Milch; röter waren ihre Gebeine als Perlen (Korallen), wie Saphir ihre Glätte": die Nasire bildeten den himmlischen Menschen vor, daher heißt es, daß ihre Glätte wie Saphir war. Die Glätte bezeichnet das Äußere.
Hes.1/26; 10/1: "Oberhalb der Feste, über dem Haupte der Cherubim war wie das Ansehen des Steines Saphir, die Gestalt eines Thrones, und auf der Gestalt des Thrones war wie der Anblick eines darauf sitzenden Menschen": auch hier wird das Äußere des himmlischen Reiches durch den Saphir beschrieben, denn was über der Feste, oder was ringsherum ist, das ist außerhalb. Der auf dem Thron Sitzende aber bezeichnet das Innerste.
Wie der Saphirstein das Äußere des himmlischen Reiches, so bezeichnet der Stein Onych das Äußere des geistigen Reiches; darum war es auch dieser Stein, der auf die beiden Schulterstücke des Ephod mit den eingegrabenen Namen der Söhne Israels gesetzt wurde, worüber 2. Mose 28/9-14; denn durch das Ephod wurde das Äußere des geistigen Reiches vorgebildet: Nr. 9842.
Weil der Onych und der Saphir im allgemeinen Sinn das Äußere der beiden Himmel bezeichneten, darum wurden sie auch in die Mitte der drei Steine der zweiten und der vierten Reihe gesetzt, wie oben gesagt worden ist; denn das Mittlere schließt das Ganze in sich. Ebenso wie vom Oberkleid (gesagt wurde), durch das im allgemeinen Sinn das geistige Reich vorgebildet wurde, weil es das Mittlere ist, wie Nr. 9825 gezeigt worden. Weil diese beiden Steine alles in sich schließen, was die übrigen in ihren Reihen bedeuten, darum wird bei Hiob 28/16 gesagt: "Die Weisheit wird nicht aufgewogen durch das Gold von Ophir, durch den kostbaren Onych und den Saphir".
9874. "In Gold sollen sie gefaßt sein in ihren Füllungen", 2. Mose 28/20, bedeutet, daß alles und jedes im allgemeinen und im besonderen hervorgehen muß aus dem Guten der Liebe vom Herrn zum Herrn.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Goldes, insofern es das Gute der Liebe bezeichnet, worüber Nr. 113, 1551, 1552, 5658, 6914, 6917, 8932, 9490, 9510; und aus der Bedeutung von "gefaßt sein in ihren Füllungen", insofern es ausdrückt, aus jenem hervorgehen; denn alle Steine, im ganzen und einzelnen, wurden umgeben und somit eingefaßt von Gold, und weil das Gold das Gute der Liebe bedeutet, so bedeutet die Fassung in denselben das, was aus denselben stammt, oder was daraus hervorgeht, ebenso wie die Fassungen von Gold, von dem die beiden Onychsteine umgeben waren, die auf die Schulterstücke des Ephod gesetzt wurden: 2. Mose 28/11. Damit verhält es sich in folgender Weise:
Das Brustschildlein mit den zwölf Steinen bildete alles Gute und Wahre in den Himmeln vor, also den ganzen Himmel, wie oben gezeigt worden ist. Und nicht nur die Himmel, sondern auch alle Gesellschaften in den Himmeln, wie auch ein jeder Engel, der sich in der Gesellschaft befindet, werden umgeben von der göttlichen Sphäre, die das göttlich Gute und Wahre ist, das vom Herrn ausgeht, worüber man sehe Nr. 9490, 9491, 9492, 9498, 9499, 9534. Wie das Gute und Wahre dieser Sphäre von den Engeln aufgenommen wird, so geht auch alles und jedes bei ihnen daraus hervor, denn ein jeder Engel ist ein Himmel in kleinster Form.
Eben dieses Gute, das vom Herrn ausgeht, ist es, was durch das Gold vorgebildet wird, das die Steine umgibt und sie einschließt. Daß dieses Gute das Gute der Liebe vom Herrn zum Herrn ist, kann man daraus erkennen, daß alles Gute Sache der Liebe ist; denn was der Mensch liebt, das nennt er gut und empfindet es als Gutes. Daraus wird klar, daß das himmlisch Gute das Gute der Liebe zum Herrn ist, denn durch diese Liebe wird der Engel und der Mensch mit dem Herrn verbunden, und dadurch wird er zu Ihm geführt und genießt alles Gute des Himmels.
Daß dieses Gute vom Herrn ist, ist in der Kirche bekannt, denn die Lehre derselben lehrt, daß alles Gute vom Göttlichen stammt und nichts vom Eigenen. Daraus erhellt, daß das Gute der Liebe zum Herrn vom Herrn sein muß, und das Gute, das anderswoher stammt, nicht gut ist.
9875. "Und die Steine sollen nach den Namen der Söhne Israels sein", 2. Mose 28/21, bedeutet, das Gute und Wahre sei unterschieden in Ansehung ihrer ganzen Beschaffenheit.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Steine, indem sie das Gute und Wahre nach seinen Unterschieden bezeichnen; denn ein jeder Stein bedeutet ein bestimmtes Gutes und Wahres, wie gezeigt wurde, man sehe Nr. 9865-9872. Ferner aus der Bedeutung der Namen der Söhne Israels, insofern sie ebendasselbe Gute und Wahre in Ansehung seiner ganzen Beschaffenheit vorbilden, worüber Nr. 9842, 9843.
9876. "Zwölf nach ihren Namen", 2. Mose 28/21, bedeutet alles und jedes im Inbegriff.
Dies erhellt aus der Bedeutung von 12, insofern es das Ganze bezeichnet, worüber Nr. 3272, 3858, 3913, 7973; und aus der Bedeutung der Namen der Söhne Israels, insofern sie das Gute und Wahre in seiner Zusammenfassung und in Ansehung der ganzen Beschaffenheit bezeichnen, worüber Nr. 9842, 9843.
9877. "In der Weise der Siegelstecherei", 2. Mose 28/21, bedeutet nach der himmlischen Form.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Siegelstecherei, insofern sie die himmlische Form bezeichnet, worüber Nr. 9846.
Was die himmlische Form anbelangt, so ist sie es, nach der alle Gesellschaften im Himmel geordnet sind und somit auch alle Wahrheiten aus dem Guten; denn die Engel in den Himmeln sind Aufnahmegefäße für die Wahrheiten aus dem Guten. Das vom Herrn ausgehende göttlich Gute bildet diese Form; nach dieser Form richten sich alle Neigungen, die der Liebe, und daher alle Gedanken, die dem Glauben angehören, denn gemäß jener verbreiten sie sich in die Engelsgesellschaften und bilden eine Gemeinschaft. Daher kommt es, daß diejenigen, die in dem Guten der Liebe zum Herrn und dadurch in den Wahrheiten des Glaubens sind, sich in einem ganz freien Zustand des Wollens und Denkens befinden; die aber nicht in diesem Guten sind und folglich auch nicht in den Wahrheiten daraus, befinden sich in einem knechtischen Zustand; denn sie wollen und denken aus sich selbst und nicht aus dem Herrn, von Dem jene Form stammt. Wie aber diese Form beschaffen ist, kann nicht im einzelnen begriffen werden, und zwar deshalb, weil sie über alles Verständnis hinausgeht.
9878. "Jeder mit seinem Namen" bedeutet, für das einzelne im besonderen, und "nach den zwölf Stämmen", 2. Mose 28/21, bedeutet bei allen im allgemeinen;
Dies erhellt aus der Bedeutung der Namen der Söhne Israels, insofern sie das Gute und Wahre in Ansehung ihrer ganzen Beschaffenheit bezeichnen, worüber Nr. 9842, 9843; und weil jeder Stein seinen Namen nach den Stämmen hatte, deshalb wird bezeichnet, daß es auch so für das einzelne im besonderen sein müsse. Und aus der Bedeutung der zwölf Stämme, insofern sie alles Gute und Wahre in seiner Zusammenfassung bezeichnen.
Durch zwölf wird das Ganze bezeichnet: Nr. 3272, 3858, 3913, 7913; und durch die Stämme das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens in seinem ganzen Inbegriff: Nr. 3858, 3926, 3939, 4060, 6335, 6397, 7836, 7891, 7996, 7997, also das Ganze im allgemeinen.
9879. "Und mache Kettchen auf das Brustschildlein an den Enden", 2. Mose 28/22, bedeutet die Verbindung des ganzen Himmels im Äußersten.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Brustschildleins, insofern es das vom göttlich Guten des Herrn hervorgehende göttlich Wahre bezeichnet, worüber Nr. 9823, also auch den Himmel, worüber im Folgenden. Aus der Bedeutung der Kettchen, insofern sie den Zusammenhang bezeichnen, worüber Nr. 9852, als auch die Verbindung. Ferner aus der Bedeutung der Enden, insofern sie das Äußerste bezeichnen, worüber Nr. 9853.
Daß das Brustschildlein auch den Himmel bedeutet, kommt daher, weil alles Gute und Wahre im Inbegriff durch dasselbe vorgebildet wurde durch die zwölf Steine und durch die Namen der zwölf Stämme, und weil das Gute und Wahre im Inbegriff den Himmel bildet, und zwar so vollkommen, daß es einerlei ist, ob man den Himmel nennt oder jenes; denn die Engel, die den Himmel bilden, sind Aufnahmegefäße des Guten und Wahren vom Herrn, und weil sie Aufnahmegefäße derselben sind, sind sie auch Formen derselben, nämlich Formen der Liebe und der Liebtätigkeit. Das Wahre des Glaubens bildet ihre Schönheit, jedoch diese gemäß den Wahrheiten aus dem Guten, d.h. gemäß den Wahrheiten, durch die das Gute hervorleuchtet.
Die Formen der Liebe und der Liebtätigkeit, wie sie die Engel in den Himmeln haben, sind aber menschliche Formen; der Grund davon ist, weil das Gute und Wahre, das vom Herrn ausgeht, und dessen Aufnahmegefäße die Engel sind, in Ebenbildern und Ähnlichkeiten des Herrn besteht.
9880. "Von geflochtener Arbeit", 2. Mose 28/22, bedeutet unauflöslich.
Dies erhellt aus der Bedeutung der geflochtenen Arbeit, insofern sie eine Verbindung bezeichnet, worüber Nr. 9854. Daß sie eine unauflösliche Verbindung bedeutet, kommt daher, weil der Strick (Schnur) von gedrehter und geflochtener Arbeit war, wie aus (den Worten) der Grundsprache deutlich ist, mit dem solche geflochtene Arbeit (oder Schnur) bezeichnet wird. Was aber von gedrehter und geflochtener Arbeit ist, das bedeutet im geistigen Sinn das Unauflösliche.
9881. "Und von reinem Gold", 2. Mose 28/22, bedeutet durch das himmlische Gute.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Goldes, insofern es das Gute der Liebe bezeichnet, worüber Nr. 113, 1551, 1552, 5658, 6914, 6917, 8932, 9490, 9510; und weil "reines Gold" gesagt wird, so ist es das himmlische Gute, das verstanden wird.
Es gibt ein himmlisch Gutes und ein geistig Gutes und bei beiden ein inneres und ein äußeres. Das himmlisch Gute ist das Gute der Liebe zum Herrn, und das geistig Gute ist das Gute der Liebe zum Nächsten. Alles dieses Gute heißt im Worte Gold, und wird unterschieden in Gold von Uphas, von Ophir, von Seba und Chavillah, und auch aus Tharschisch:
in Gold von Uphas: Jerem.10/9; Dan.10/5; welches das himmlisch Gute bezeichnet;
in Gold von Ophir: Jes.13/12; Ps.45/10; Hiob 22/24; 18/16; welches das geistig Gute ist;
in Gold von Seba: Jes.60/6; Hes.27/22; Ps.72/15; welches das Gute der Erkenntnisse ist;
in Gold von Chavillah: 1. Mose 2/11,12;
durch Gold und Silber von Tharschisch: Jes.60/9, welches das wißtümlich Wahre und Gute bezeichnet.
9882. "Und mache an das Brustschildlein zwei Ringe von Gold", 2. Mose 28/23, bedeutet die göttliche Sphäre des Guten, durch die eine Verbindung mit dem höheren Gebiet des Himmels (stattfindet).
Dies erhellt aus der Bedeutung des Brustschildleins, insofern es ein Vorbild des Himmels ist, worüber Nr. 9879; und aus der Bedeutung der zwei Ringe von Gold, insofern sie die Sphäre des göttlich Guten bezeichnen, durch welche die Verbindung (stattfindet), worüber Nr. 9498, 9501. Daß diese mit dem höheren Gebiet des Himmels (stattfindet), wird dadurch bezeichnet, daß die Ringe an dem oberen Teil des Brustschildleins waren, denn von hier aus wurden die Kettchen zu den Fassungen von Gold an den Schulterstücken des Ephod hingeleitet.
9883. "Und setze die beiden Ringe an die beiden Enden des Brustschildleins", 2. Mose 28/23, bedeutet im Äußersten.
Dies erhellt aus der Bedeutung der beiden Ringe, insofern sie die Sphäre des göttlich Guten bezeichnen, durch die eine Verbindung stattfindet, worüber Nr. 9882; aus der Bedeutung der beiden Enden, insofern sie das Letzte oder Äußerste bezeichnen; und aus der Bedeutung des Brustschildleins, insofern es ein Vorbild des Himmels ist, worüber Nr. 9879; und hieraus wird klar, daß durch die beiden Ringe an den beiden Enden des Brustschildleins die Verbindung der Sphäre des göttlich Guten im Äußersten des Himmels bezeichnet wird.
9884. "Und die zwei Geflechte von Gold tue in die beiden Ringe", 2. Mose 28/24, bedeutet die Art und Weise der unauflöslichen Verbindung.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Geflechte oder (Stricke), insofern sie eine unauflösliche Verbindung bezeichnen, worüber Nr. 9880; aus der Bedeutung des Goldes, insofern es das Gute der Liebe bezeichnet, worüber Nr. 9881; aber die Art und Weise der Verbindung wird dadurch bezeichnet, daß sie an die beiden Ringe gefügt werden sollten.
Hieraus erhellt, daß durch "die beiden Geflechte von Gold tue an die beiden Ringe", die Art und Weise der unauflöslichen Verbindung des Guten mit der göttlichen Sphäre bezeichnet wird.
9885. "An den Enden des Brustschildleins", 2. Mose 28/24, bedeutet im Äußersten. Dies erhellt aus dem, was Nr. 9882 gesagt worden ist.
9886. "Und die zwei (anderen) Enden der beiden Geflechte füge an die beiden Fassungen", 2. Mose 28/25, bedeutet die Art und Weise der Verbindung mit dem Stützenden im Äußersten.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Enden, insofern sie das Letzte und Äußerste bezeichnen, worüber Nr. 9882; und aus der Bedeutung der Geflechte, insofern sie die unauflösliche Verbindung bezeichnen, worüber Nr. 9880. Die Art und Weise der Verbindung wird bezeichnet durch das Anfügen an die Fassungen. Ferner aus der Bedeutung der Fassungen, die an den Schulterstücken waren, insofern sie das Entstehen und Bestehen bezeichnen, worüber Nr. 9847, 9851. Daß sie auch die Unterstützung bezeichnen, kommt daher, weil sie an den Schulterstücken waren, und durch die Schultern das Stützende bezeichnet wird, weil sie stützen und tragen.
9887. "Und setze sie auf die Schulterstücke des Ephod", 2. Mose 28/25, bedeutet, dadurch bestehe die Unterstützung des Himmels und die Bewahrung des Guten und Wahren in demselben mit aller Bemühung und Macht.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "auf die Schulterstücke des Ephod setzen", insofern es die Unterstützung und Bewahrung des Guten und Wahren in den Himmeln bezeichnet. Daß es die Unterstützung bedeutet, sehe man Nr. 9886; daß es die Bewahrung mit aller Bemühung und Macht bedeutet: Nr. 9836.
Daß es die Unterstützung des Himmels durch das vom Herrn ausgehende Göttliche, wie auch die Bewahrung des Guten und Wahren darin bedeutet, kommt daher, weil durch das Brustschildlein, das durch die Geflechte an die Schulterstücke des Ephod angebunden und dadurch gehalten wurde, das vom göttlich Guten des Herrn ausgehende göttlich Wahre bezeichnet wird: Nr. 9823, also alles Gute und Wahre in seinem ganzen Inbegriff, das den Himmel bildet: Nr. 9879.
9888. "Auf dessen Vorderseite", 2. Mose 28/25, bedeutet in Ewigkeit.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "auf der Vorderseite", insofern es ausdrückt, in Ewigkeit, denn durch das Brustschildlein wird der Himmel bezeichnet und alles Gute und Wahre, das ihn bildet: Nr. 9879. Was aber in demselben auf der Vorderseite ist, das ist beständig vor den Augen des Herrn und wird somit in Ewigkeit bewahrt (erhalten).
9889. "Und mache zwei Ringe von Gold", 2. Mose 28/26, bedeutet die Sphäre des göttlich Guten.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Ringe, insofern sie die Sphäre des göttlich Guten bezeichnen, durch welche die Verbindung stattfindet, worüber Nr. 9882; und aus der Bedeutung des Goldes, insofern es das Gute der Liebe bezeichnet: Nr. 9881.
9890. "Und setze sie an die zwei Enden des Brustschildleins", 2. Mose 28/26, bedeutet im Äußersten.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Enden, insofern sie das Letzte oder Äußerste bezeichnen; und aus der Bedeutung des Brustschildleins, insofern es ein Vorbild des Himmels ist, worüber Nr. 9882.
9891. "An seinen Rand, gegen das Ephod zu, einwärts", 2. Mose 28/26, bedeutet die Verbindung und Bewahrung des mittleren Teiles.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Randes an dem Brustschildlein, der gegen das Ephod zu einwärts ist, insofern er die Verbindung mit dem mittleren Teil des Himmels bezeichnet, und somit die Bewahrung; denn durch das Ephod wird das göttlich Wahre im geistigen Himmel in seiner äußeren Form bezeichnet: Nr. 9842, somit der Himmel im Äußersten; und der Rand, der gegen das Ephod zu war, bezeichnet den mittleren Teil; denn es wird von der Verbindung alles Guten und Wahren des Himmels mit dem Letzten daselbst gehandelt und somit von der Bewahrung des Ganzen und aller seiner Teile.
Alles Gute und Wahre wird vorgebildet durch die zwölf Steine des Brustschildleins und durch die Namen der zwölf Stämme auf ihnen; ihre Verbindung mit dem Letzten des Himmels wird vorgebildet durch das Anbinden desselben an das Ephod an sechs Stellen: zwei oben an den Schulterstücken, zwei am mittleren Teil und zwei unten an den Schulterstücken oberhalb des Gürtels, dadurch wird vorbildlich die Bewahrung des Ganzen sowohl des Himmels als aller Dinge in ihm dargestellt.
Die Verbindung des Brustschildleins mit den Schulterstücken nach oben bildet die Bewahrung des himmlisch Guten und Wahren in demselben vor; die Verbindung aber am Rande gegen das Ephod zu, einwärts, oder an dem mittleren Teil bildet die Bewahrung des geistig Guten und Wahren vor, und die Verbindung mit den Schulterstücken nach unten bei der Zusammenfügung über dem Gürtel bildet die Bewahrung des natürlich Guten und Wahren vor, das aus den beiden früheren hervorgeht; denn das Gute und Wahre des Himmels ist in dreifacher Reihenfolge: was in der obersten ist, heißt das Himmlische, was in der mittleren, das Geistige und was in der unteren, das Natürliche, das aus jenen hervorgeht, worüber unten.
9892. "Und mache zwei Ringe von Gold", 2. Mose 28/27, bedeutet die Sphäre des göttlich Guten, wie Nr. 9882, 9889.
9893. "Und setze sie an die beiden Schulterstücke des Ephod, unterhalb", 2. Mose 28/27, bedeutet die Bewahrung des Guten und Wahren im untersten Teil des Himmels.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "an die Schulterstücke setzen", insofern es die Bewahrung mit aller Bemühung und Macht bezeichnet, wie Nr. 9887. Durch unterhalb wird hier der unterste Teil des Himmels bezeichnet, wo das Gute und das Wahre in natürlicher Form ist; man sehe Nr. 9891.
9894. "An seiner Vorderseite", 2. Mose 28/27, bedeutet in Ewigkeit; wie Nr. 9888.
9895. "An seiner Zusammenfügung, über dem Gürtel des Ephod", 2. Mose 28/27, bedeutet, wo die Verbindung aller Dinge (ist); zunächst innerhalb des äußeren Bandes, durch das alles in seiner Verknüpfung und Form gehalten wird.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "an seiner Zusammenfügung mit dem Ephod", insofern es ausdrückt, da wo die Verbindung aller Dinge ist, die durch das Ephod bezeichnet werden, nämlich das Gute und das Wahre im geistigen Reich in äußerer Form: Nr. 9824. Aus der Bedeutung von "über dem Gürtel des Ephod", insofern es ausdrückt, zunächst innerhalb des äußeren Bandes, durch das alles in seiner Verknüpfung und Form gehalten wird; denn durch "oberhalb" wird bezeichnet, was innerhalb ist, weil durch das Obere das Innere: Nr. 2148, 3084, 4599, 5146, 8325; und durch den Gürtel des Ephod das äußere Band, durch das alles in seiner Verknüpfung und Form gehalten wird: Nr. 9828, 9837.
Wie es sich damit verhält, soll mit wenigem gesagt werden: Daß durch das Anbinden des Brustschildleins an die Schulterstücke oben, in der Mitte und unten die Verbindung aller Dinge des Himmels bezeichnet wird, ist Nr. 9891 gezeigt worden; und daß durch dieses letzte Anbinden über dem Gürtel die Bewahrung aller Dinge im untersten Teil bezeichnet wird, wo das Gute und Wahre sich darstellt in natürlicher Form: Nr. 9893; daß das Unterste oder das Letzte das Höhere oder Innere in seiner Verknüpfung und Form erhält, sehe man Nr. 9828. Dieses Unterste oder Letzte wird durch den Gürtel des Ephod vorgebildet: Nr. 9828, 8937, aber daß es zunächst innerhalb oder oberhalb ist, wird dadurch vorgebildet, daß es an der Zusammenfügung über dem Gürtel (geschehen soll), wo das Brustschildlein am Ephod unten angebunden ist.
9896. "Und sie sollen das Brustschildlein anbinden vermittelst seiner Ringe an die Ringe des Ephod", 2. Mose 28/28, bedeutet die Verbindung und Bewahrung aller Dinge des Himmels durch die Sphäre des göttlich Guten im Äußeren des geistigen Reiches.
Dies erhellt aus der Bedeutung von anbinden, insofern es eine Verbindung und Bewahrung bezeichnet, worüber im obigen, wo von dem Anbinden des Brustschildleins an das Ephod gehandelt worden ist; aus der Bedeutung des Brustschildleins, insofern es ein Vorbild aller Dinge des Himmels ist, worüber Nr. 9879, 9887; aus der Bedeutung der Ringe, insofern sie die Sphäre des göttlich Guten bezeichnen, durch welche die Verbindung (stattfindet), worüber Nr. 9498, 9501, 9882; und aus der Bedeutung des Ephod, insofern es das göttlich Wahre im geistigen Reich in seiner äußeren Form bezeichnet, in die das Innere ausläuft, worüber Nr. 9824, somit das ganze Äußere dieses Reiches.
9897. "Mit einer blauen Schnur", 2. Mose 28/28, bedeutet durch die himmlische Liebe des Wahren.
Dies erhellt aus der Bedeutung der blauen Schnur, insofern sie die himmlische Liebe des Wahren bezeichnet, worüber Nr. 9466, 9687, 9833.
9898. "Daß es über dem Gürtel des Ephod sei", 2. Mose 28/28, bedeutet, damit es in Ewigkeit erhalten werde in seiner Verknüpfung und in seiner Form.
Dies erhellt aus dem, was Nr. 9895 gesagt worden ist.
9899. "Und das Brustschildlein nicht zurückweiche von dem Ephod", 2. Mose 28/28, bedeutet, das Ganze des Himmels sei unzertrennlich vom Äußeren des geistigen Reiches.
Dies erhellt aus der Bedeutung von nicht zurückweichen, insofern es heißt, nicht getrennt werden; aus der Bedeutung des Brustschildleins, insofern es ein Vorbild des ganzen Himmels ist, worüber Nr. 9879, 9887; aus der Bedeutung des Ephod, insofern es das ganze Äußere des geistigen Reiches bezeichnet, worüber Nr. 9824, 9896.
9900. "Und Aharon soll die Namen der Söhne Israels tragen", 2. Mose 28/29, bedeutet die Bewahrung des Guten und Wahren in Ansehung der ganzen Beschaffenheit vom Herrn.
Dies erhellt aus der Bedeutung von tragen, wenn vom Brustschildlein (die Rede ist), durch das alles Gute und Wahre des Himmels: Nr. 9879, 9887 bezeichnet wird, insofern es soviel ist als bewahren, denn was auf der Brust getragen wird, das wird bewahrt. Daß "tragen", wenn vom Göttlichen (die Rede ist), auch bedeutet, im Zustand des Guten und Wahren erhalten, sehe man Nr. 9500, 9737. Aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, insofern er den Herrn in Ansehung des göttlich Guten darstellt, worüber Nr. 9806; und aus der Bedeutung der Namen (der Söhne) Israels, insofern sie das Gute und Wahre des Himmels und der Kirche in Ansehung ihrer ganzen Beschaffenheit bezeichnen, worüber Nr. 9842.
9901. "An dem Brustschildlein des Urteils", 2. Mose 28/29, bedeutet das Vorbild des Himmels in Ansehung des göttlich Wahren, das hervorleuchtet aus dem göttlich Guten des Herrn.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Brustschildleins des Urteils, insofern es das göttlich Wahre bezeichnet, das hervorleuchtet aus dem göttlich Guten des Herrn, worüber Nr. 9857; und weil es ein Vorbild des Himmels ist: Nr. 9879, 9882.
9902. "Auf seinem Herzen", 2. Mose 28/29, bedeutet aus göttlicher Liebe in Ewigkeit.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Herzens, insofern es das Gute der Liebe bezeichnet, worüber Nr. 3313, 3635, 3883-3896, 7542, 9050. Wenn daher vom Herrn (die Rede ist), Der hier durch Aharon vorgebildet wird, so bezeichnet es die göttliche Liebe; darum heißt "auf dem Herzen tragen", bewahren aus göttlicher Liebe in Ewigkeit.
9903. "Wenn er hineingeht ins Heilige", 2. Mose 28/29, bedeutet, bei allem Gottesdienst.
Dies erhellt aus der Bedeutung von hineingehen in das Heilige, insofern es den Gottesdienst bezeichnet; denn heilig wurde jede Verrichtung am Altar und im Versammlungszelt genannt, die zum Gottesdienst gehörte.
9904. "Zum Gedächtnis vor Jehovah allezeit", 2. Mose 28/29, bedeutet aus Barmherzigkeit in Ewigkeit.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Gedächtnisses, wenn vom Göttlichen (die Rede ist), insofern es ausdrückt, bewahren oder befreien aus Barmherzigkeit, worüber Nr. 9849; und aus der Bedeutung von "allezeit", insofern es soviel ist als in Ewigkeit.
9905. "Und in das Brustschildlein des Urteils sollst du tun Urim und Thummim", 2. Mose 28/30, bedeutet das Hervorglänzen des göttlich Wahren vom Herrn im Letzten.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Brustschildleins des Urteils, insofern es das göttlich Wahre bezeichnet, das hervorleuchtet aus dem göttlich Guten des Herrn, worüber Nr. 9857; und aus der Bedeutung von Urim und Thummim, insofern es das Licht und das Hervorglänzen desselben bezeichnet. Daß Urim und Thummim das Licht und das Hervorglänzen bedeutet, kommt daher, weil durch die Steine des Brustschildleins das Licht des Himmels hervorglänzte in verschiedener Weise, je nach den Antworten, die durch dieselben gegeben wurden. Deshalb waren sie auch von verschiedenen Farben; denn das göttlich Wahre, das vom göttlich Guten des Herrn ausgeht, erscheint vor den Engeln als ein Licht, und aus diesem stammt alles Licht des Himmels. Die Farben, die daraus hervorgehen, sind Modifikationen dieses Lichtes bei den Engeln, und bezeichnen die mannigfachen Verschiedenheiten der Einsicht und Weisheit bei ihnen; denn alle Einsicht und Weisheit kommt aus diesem göttlich Wahren oder dem Licht.
Hieraus kann man ersehen, daß durch das Hervorleuchten in mannigfaltigen Farben aus diesem Licht sich im Himmel die göttlichen Wahrheiten darstellen, die in den Antworten enthalten sind. Ebenso durch die Urim und Thummim, wenn das Göttliche befragt wurde.
Man muß jedoch wissen, daß, sobald das Hervorleuchten sich zeigte, dann auch zugleich mit lauter Stimme die Antwort gegeben wurde in Beziehung auf die Sache, um die gefragt worden war, und dies geschah durch Engel, denen es durch solches Hervorglänzen vom Herrn offenbart wurde; denn die göttlichen Wahrheiten, die eben die Antworten waren, erscheinen auf solche Weise in den Himmeln.
Daß das Licht des Himmels das vom göttlich Guten des Herrn hervorgehende göttlich Wahre ist, sehe man Nr. 1053, 1521-1533, 1619-1632, 2776, 3094, 3138, 3167, 3190, 3195, 3222, 3323, 3337, 3339, 3341, 3636, 3643, 3862, 3993, 4060, 4180, 4302, 4408, 4414, 4415, 4419, 4527, 4598, 5400, 6032, 6313, 6315, 6608, 6907, 7174, 8644, 8707, 8861, 9399, 9407, 9570, 9571 E. Daß ferner die Farben in den Himmeln erscheinen, und daß sie Modifikationen dieses Lichtes bei den Engeln sind, und somit mannigfache Verschiedenheiten der Einsicht und Weisheit bei ihnen: Nr. 3993, 4530, 4677, 4742, 4922, 9466, 9467, 9865.
Daß es so ist, erhellt auch aus der Bedeutung der Urim und Thummim, denn die Urim bedeuten ein leuchtendes Feuer und die Thummim das Hervorglänzen aus demselben. Das leuchtende Feuer ist das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten der göttlichen Liebe des Herrn, und das Hervorglänzen ist dieses Wahre im Letzten, somit in seiner Wirkung. Man merke aber, daß Thummim in der hebräischen Sprache Recht (Redlichkeit) bedeutet, in der Engelssprache aber das Hervorleuchten. Es wird gesagt "in der Engelssprache", weil die Engel unter sich aus dem eigentlichen Wesen der Sache reden, das sie innerlich wahrnehmen, somit gemäß ihrer Beschaffenheit; denn die Rede fließt hieraus in einem entsprechenden Ton, der nur den Engeln hörbar ist.
Das Hervorstrahlen des göttlich Wahren wird durch das Wort Thummim ausgedrückt, und daher kommt seine Benennung; dasselbe wird von den Engeln wahrgenommen, wenn das Wort Thum in der hebräischen Sprache gelesen wird, wodurch das Recht oder die Redlichkeit (Integritas) bezeichnet wird. Daher kommt es, daß durch "redlich" (integrum) im Worte dem inneren Sinn nach das göttlich Wahre in seiner Wirkung bezeichnet wird, insofern diese ein Leben nach den göttlichen Geboten ist, wie aus vielen Stellen im Worte erhellen kann, wie Jos.24/14; Richt.9/16,19; Ps.25/21; 37/37; 84/12; 101/2; 119/1. Deswegen werden auch die Urim und Thummim (das Gericht oder) das Urteil der Söhne Israels genannt, wie auch das Brustschildlein des Urteils, und das Urteil der Urim, denn das Urteil (Gericht) bedeutet das göttlich Wahre in der Lehre und im Leben; man sehe Nr. 9857.
Hieraus kann man nun ersehen, daß das Brustschildlein durch die Urim und Thummim, d.h. durch das Hervorstrahlen des Himmelslichtes, die göttlichen Wahrheiten in der natürlichen Sphäre und somit im Letzten offenbarte.
Ein ähnliches Hervorstrahlen stellt sich auch inwendig bei denen dar, die im Wahren aus dem Guten sind, und dasselbe spricht gleichsam und gibt Antworten, wenn das Wahre aus Neigung des Herzens gesucht und wie das Gute geliebt wird.
Daß es ein solches Hervorleuchten gibt, durch welches das göttlich Wahre aus dem Himmel im natürlichen Menschen offenbart wird bei denen, die aus dem Worte erleuchtet werden, wird in der Welt nicht wahrgenommen, weil man nicht weiß, daß ein Licht aus dem Himmel das Verständige des Menschen erleuchtet. Daß es sich aber gleichwohl so verhält, wurde (mir) gegeben wahrzunehmen und auch zu sehen. Man muß ferner wissen, daß dieses Hervorstrahlen im Letzten erscheint, weil alles, was dem Lichte aus dem Göttlichen angehört, bis zu den äußersten Grenzen herabsteigt, und deshalb auch hier und da hervorleuchtet.
Daher kommt es nun, daß das Brustschildlein auf das Ephod und über den Gürtel desselben gesetzt wurde; denn das Ephod bildete das göttlich Wahre im Letzten vor: Nr. 9824; und der Gürtel desselben bildete das gemeinsame Band vor, damit alles in Verknüpfung gehalten wurde: Nr. 9828, 9837.
Daher wird gesagt: "Und sie sollen das Brustschildlein anbinden vermittelst seiner Ringe an die Ringe des Ephod, daß es über dem Gürtel des Ephod sei, und das Brustschildlein nicht zurückweiche auf dem Ephod": 2. Mose 28/28.
Daß auch die Namen der Söhne Israels eingegraben wurden, geschah deshalb, weil die zwölf Stämme auch das Ganze des göttlich Guten und Wahren in den Himmeln vorbildeten, und folglich den Himmel mit allen Gesellschaften darin. Daß sie aber Verschiedenes bezeichnen, je nach der Ordnung, in der sie im Worte genannt werden, sehe man Nr. 3858, 3862, 3926, 3939, 4060, 4603, 6335, 6337, 6397, 6640, 7836, 7891, 7973, 7997.
9906. "Und sie sollen auf dem Herzen Aharons sein", 2. Mose 28/30, bedeutet aus dem göttlich Guten der göttlichen Liebe des Herrn; man sehe Nr. 9903.
9907. "Wenn er damit hineingeht vor Jehovah", 2. Mose 28/30, bedeutet bei jedem Gottesdienst.
Dies erhellt aus der Bedeutung von hineingehen vor Jehovah, oder was das gleiche ist, in das Heilige, insofern es den Gottesdienst bezeichnet, wovon Nr. 9903.
9908. "Und Aharon soll das Urteil (Recht, Gericht) über die Söhne Israels tragen", 2. Mose 28/30, bedeutet das göttlich Wahre des Himmels und der Kirche.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Urteils (oder Gerichts), insofern es das göttlich Wahre in der Lehre und im Leben bezeichnet, worüber Nr. 9857. Weil es die Urim und Thummim waren, die hier Urteil heißen, darum ist es das göttlich Wahre, das vom Herrn ausgeht und im Letzten hervorleuchtet und hervorstrahlt, was hier unter Urteil verstanden wird; denn die Urim und Thummim bedeuten dies: Nr. 9905.
9909. "Auf seinem Herzen vor Jehovah allezeit", 2. Mose 28/30, bedeutet, beständig hervorleuchtend aus dem Guten.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Herzens, insofern es das Gute der Liebe bezeichnet, worüber Nr. 3313, 3635, 3883-3896, 7542, 9050; und aus der Bedeutung von allezeit, insofern es ausdrückt "beständig (oder immerdar)"; es bedeutet aber auch "hervorleuchtend", weil das Brustschildlein auf dem Herzen war, und durch das Brustschildlein das göttlich Wahre bezeichnet wird, das aus dem göttlich Guten des Herrn hervorleuchtet, Nr. 9823.
9910. Vers 31-35: Und das Oberkleid unter dem Ephod mache ganz von Blau. Und es soll seine Kopföffnung sein in seiner Mitte; eine Borte soll rings um die Öffnung sein, die Arbeit eines Webers; wie die Öffnung eines Panzers soll es haben, damit es nicht zerreiße. Und an seine Säume mache Granatäpfel von Blau, Purpur und Scharlach, an seine Säume ringsherum, und goldene Schellen zwischen ihnen ringsherum. Eine goldene Schelle und einen Granatapfel, und wieder eine goldene Schelle und einen Granatapfel, an den Säumen des Oberkleides ringsherum. Und Aharon soll es anhaben beim Dienst, daß man seinen Klang höre, wenn er eingeht in das Heilige vor Jehovah, und wenn er herausgeht, damit er nicht sterbe.
"Und das Oberkleid unter dem Ephod mache" bedeutet das göttlich Wahre in der inneren Form im geistigen Reich;
"ganz von Blau" bedeutet, durch den Einfluß aus dem Guten des himmlischen Reiches;
"und es soll seine Kopföffnung sein in seiner Mitte" bedeutet die Art und Weise des Einflusses von oben her;
"eine Borte soll rings um die Öffnung sein" bedeutet allenthalben begrenzt und geschlossen;
"die Arbeit eines Webers" bedeutet aus dem Himmlischen;
"wie die Öffnung eines Panzers soll es haben, damit es nicht zerreiße" bedeutet, auf diese Weise stark und geschütz vor Beschädigung;
"und an seine Säume mache" bedeutet im Äußersten, wo das Natürliche ist;
"Granatäpfel" bedeutet die wißtümlichen Kenntnisse des Guten;
"von Blau, Purpur und Scharlach" bedeutet aus dem Guten der Liebtätigkeit und des Glaubens;
"an seine Säume ringsherum" bedeutet im Äußersten, wo das Natürliche allenthalben ist;
"und goldene Schellen" bedeutet das Ganze der Lehre und des Gottesdienstes, übergehend auf diejenigen, die der Kirche angehören;
"zwischen ihnen ringsherum" bedeutet aus dem Inneren der wißtümlichen Kenntnisse des Guten allenthalben;
"eine goldene Schelle und einen Granatapfel, und wieder eine goldene Schelle und einen Granatapfel, an den Säumen des Oberkleides ringsherum" bedeutet, so allenthalben;
"und Aharon soll es anhaben" bedeutet das Vorbildliche des Herrn;
"beim Dienst" bedeutet während des Gottesdienstes und der Verkündigung;
"daß man seinen Klang höre" bedeutet den Einfluß des Wahren bei denen, die in den Himmeln und die auf Erden sind;
"wenn er eingeht in das Heilige vor Jehovah, und wenn er herausgeht" bedeutet in jedem Zustand des Guten und Wahren beim Gottesdienst;
"damit er nicht sterbe" bedeutet, damit das Vorbildliche nicht zugrunde gehe und dadurch die Verbindung mit den Himmeln.
9911. "Und das Oberkleid unter dem Ephod mache", 2. Mose 28/31, bedeutet das göttlich Wahre in der inneren Form im geistigen Reich.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Oberkleides, insofern es im allgemeinen das geistige Reich bezeichnet, und im besonderen das göttlich Wahre daselbst in seiner inneren Form, worüber Nr. 9825.
9912. "Ganz von Blau", 2. Mose 28/31, bedeutet, durch den Einfluß aus dem Guten des himmlischen Reiches.
Dies erhellt aus der Bedeutung von Blau, insofern es die himmlische Liebe des Wahren bezeichnet, worüber Nr. 9466, die das Gute der gegenseitigen Liebe ist, und das Gute der gegenseitigen Liebe ist das äußere Gute des himmlischen Reiches; denn das Gute in den Himmeln geht in seiner Ordnung vom Innersten bis zum Äußersten hervor, und in der Ordnung, in der es hervorgeht, fließt es auch ein, denn hervorgehen heißt einfließen. In welcher Ordnung das Gute hervorgeht, sehe man Nr. 9873. Dieses Gute ist es, das in das innere Gute des geistigen Reiches einfließt, und durch Oberkleid bezeichnet wird. Daraus entsteht jenes Gute, welches das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist. Daher kommt es nun, daß das Oberkleid ganz von Blau sein sollte.
Mit dem Einfluß des Guten verhält es sich in folgende Weise: Es gibt kein Gutes, das (wahrhaft) gut ist, wenn es nicht in sich ein inneres Gutes hat, aus dem es stammt. Das innere Gute, aus dem es stammt, macht sein Wesen aus. Daher kommt es, daß dieses Gute in dem darauffolgenden fast wie die Seele in ihrem Körper ist. Dieses nachfolgende (Gute) ist es, von dem gesagt wird, daß es aus einem anderen hervorgehe, das inwendiger ist. Daß das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten aus dem Guten der gegenseitigen Liebe hervorgeht, welches das frühere oder inwendigere Gute ist, wurde schon einige Male gezeigt; das Gute der gegenseitigen Liebe ist das äußere Gute der Unschuld; und wenn das Gute der Liebtätigkeit nicht das Gute der Unschuld in sich hat, ist es kein Gutes der Liebtätigkeit: Nr. 2526, 2780, 3183, 4797, 6765, 7840, 9262; folglich auch, wenn es nicht das Gute der gegenseitigen Liebe in sich hat.
Daher kommt es nun, daß das Oberkleid ganz aus Blau sein sollte; denn Blau bezeichnet das Gute der gegenseitigen Liebe, oder was das gleiche ist, das äußere Gute der Unschuld. Und das Oberkleid bedeutet das göttlich Wahre in seiner inneren Form im geistigen Reich, was das gleiche ist wie das Gute der Liebtätigkeit: Nr. 9825.
9913. "Und es soll seine Kopföffnung sein in seiner Mitte", 2. Mose 28/32, bedeutet die Art und Weise des Einflusses von oben her.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Kopföffnung am Oberkleid in seiner Mitte, insofern es (den Ort) bezeichnet, wo der Einfluß von oben her, oder was das gleiche, vom Inneren aus, somit von dem himmlischen Reich in das geistige (stattfindet).
Daß das äußere Gute des himmlischen Reiches einfließt in das innere Gute des geistigen Reiches, sehe man Nr. 9912. Daß die Kopföffnung am Oberkleid in seiner Mitte dies bedeutet, kommt daher, weil durch das Oberkleid das geistige Reich und im besonderen das Innere desselben bezeichnet wird: Nr. 9825, und durch den Hals, wo die Kopföffnung am Oberkleid war, der Einfluß, die Mitteilung und das Einfließen des Himmlischen in das Geistige: Nr. 3542, 5320, 5328, denn der Kopf beim Menschen entspricht dem himmlischen Reich des Herrn, und der Leib seinem geistigen Reich; darum entspricht der dazwischenliegende Hals, den die Kopföffnung des Oberkleides umgibt und bekleidet, der Vermittlung oder dem Einfluß des himmlischen Reiches in das geistige Reich.
Daß solches durch die Kopföffnung am Oberkleid in seiner Mitte bezeichnet wird, kann als eine unsinnige Behauptung erscheinen, und erscheint auch wirklich so bei denen, die nichts vom Himmel und von den Geistern und Engeln daselbst wissen, und somit auch nichts von der Entsprechung. Daß aber alles beim Menschen in Entsprechung steht mit allen Dingen in den Himmeln, ist am Ende mehrerer Kapitel gezeigt worden; man sehe die Nr. 9280 angeführten Stellen. Und daß im allgemeinen der Kopf den himmlischen Dingen entspricht, der Leib den geistigen und die Füße den natürlichen: Nr. 4938, 4939.
Hieraus wird klar, daß der Hals zufolge der Entsprechung den Einfluß, die Mitteilung und Verbindung des Himmlischen mit dem Geistigen bedeutet; und daher bedeutet die Kopföffnung am Oberkleid, die gemacht wurde, damit sie den Hals umgebe, die Art und Weise dieses Einflusses, denn durch die Kleider Aharons wurde im allgemeinen das vorgebildet, was zum geistigen Reich des Herrn gehört: Nr. 9814. Hieraus erhellt, daß durch die Beschreibung der Öffnung oder ihres Umgebens dieser Einfluß beschrieben wird.
Außerdem muß man wissen, daß die Engel und Geister mit Kleidern angetan erscheinen, und daß das einzelne an den Kleidern vorbildlich ist. Das wissen alle, die in den Himmeln sind; daher kommt es, daß auch das einzelne an den Kleidern Aharons solche Dinge vorbildete, die in den Himmeln sind; denn das Wort wurde durch die Leitung des Herrn so geschrieben, daß durch dasselbe eine Verbindung stattfindet.
Daß der Mensch der Kirche dies nicht weiß, obgleich er ein solches Wort hat, kommt daher, weil sein Inneres der Welt zugekehrt ist, und zwar so sehr, daß es nicht gegen den Himmel hin erhoben und belehrt werden kann; man sehe Nr. 9706, 9707, 9709.
9914. "Eine Borte soll rings um die Öffnung sein", 2. Mose 28/32, bedeutet allenthalben begrenzt und geschlossen.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Borte oder des Streifens rings um die Öffnung oder das obere Loch am Oberkleide, insofern es ausdrückt "allenthalben begrenzt und geschlossen"; denn jene Borte oder jener Streifen, der ringsum war, begrenzte es und schloß es ab.
Durch dieses und durch das gleich Folgende wird die Art und Weise des Einflusses vom himmlisch Guten in das geistig Gute beschrieben. Daß dieser Einfluß sich in gleicher Weise verhält wie der Einfluß der Kräfte vom Kopf durch den Hals beim Menschen, erhellt aus dem, was im früheren Abschnitt über den Einfluß gesagt worden ist. Wie dieser Einfluß beschaffen ist, soll auch mit wenigem gesagt werden:
Alle ersten oder feinsten Teile, die zum Kopfe gehören, nämlich zum großen und kleinen Gehirn, vereinigen sich daselbst in Faserbündelchen und Nerven, und senken sich dann durch den Hals in den Leib, und verbreiten sich hier nach allen Seiten, und setzen die Organe desselben in Bewegung ganz nach dem Winke des Willens, der in den Gehirnen anfängt.
Ebenso ist es mit dem Abfluß und Zufluß der Vermögen und der Kräfte aus dem himmlischen Reich, welches das Haupt im Größten Menschen oder im Himmel bildet, in das geistige Reich, das gleichsam seinen Leib bildet. Dieser Einfluß ist es auch, der unter der Kopföffnung am Oberkleid in seiner Mitte verstanden und beschrieben wird, und die Begrenzung desselben unter der Borte ringsherum. Daher kommt es nun, daß durch die Borte um diese Öffnung das allenthalben Begrenzte und Abgeschlossene bezeichnet wird, und diese Begrenzung wird nun beschrieben.
9915. "Die Arbeit eines Webers", 2. Mose 28/32, bedeutet aus dem Himmlischen.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Arbeit eines Webers, insofern es bezeichnet "aus dem Himmlischen". Durch Arbeit wird das bezeichnet, was entsteht oder ins Dasein kommt, somit was aus einem anderen (hervorgeht), und der Weber bezeichnet den, der bewirkt, daß es ist oder existiert; somit bedeutet er das Himmlische, denn aus diesem und durch dieses existiert das Geistige.
Daß das Gute des himmlischen Reiches in das Gute des geistigen Reiches einfließt und bewirkt, daß es existiert, ist Nr. 9913, 9914 gezeigt worden. Ob man sagt das Gute des himmlischen Reiches oder das Himmlische, ist dasselbe, denn das Himmlische ist das Gute dieses Reiches. Ebenso verhält sich das Gute des geistigen Reiches und das Geistige. Was das Gute des himmlischen Reiches ist oder das Himmlische, und was das Gute des geistigen Reiches ist oder das Geistige, sehe man an den Nr. 9277 angeführten Stellen.
In den Himmeln ist dreierlei, was der Ordnung nach aufeinanderfolgt, nämlich das Himmlische, das Geistige und das Natürliche. Das Himmlische macht den innersten Himmel, das Geistige den mittleren Himmel, und das Natürliche, das aus dem Geistigen hervorgeht, den letzten Himmel. Ebendieselben drei sind im Menschen, und folgen aufeinander in der gleichen Ordnung wie in den Himmeln; denn der wiedergeborene Mensch ist ein Himmel in kleinster Form, und steht in Entsprechung mit dem größten: Nr. 9279; aber diese aufnehmenden Vermögen werden Wille, Verstand und Wissen (Erkenntnisvermögen) genannt, aus dem letzteren das Denken oder das Vorstellungsvermögen des äußeren oder natürlichen Menschen stammt. Der Wille nimmt das Himmlische oder das Gute auf, der Verstand nimmt das Geistige oder Wahre daraus auf, und das Wißtümliche, das den Verstand des natürlichen Menschen macht, faßt dieses alles zusammen. Diese drei werden im Worte bezeichnet durch den Buntwirker, Künstler und Weber. Daß Buntwirker oder Buntgewirktes das Wißtümliche bedeutet (oder das Wissen), sehe man Nr. 9688; und daß Künstler oder das künstlerische Erfinden (excogitatio) das Verstandesvermögen bedeutet: Nr. 9598, 9688, somit bezeichnet der Weber das Willensvermögen.
Der Grund, warum der Weber diese Bedeutung hat, liegt darin, daß das Wollen (der Wille) in den Verstand einfließt und ihn gleichsam webt, und zwar so sehr, daß das, was im Verstande ist, gleichsam ein Gewebe aus dem Willen ist; denn was der Wille will, das bildet er so, daß es vor dem Gesicht (visus) im Verstande erscheint. Dieses Gesicht ist der Gedanke; deshalb wird durch Kunstwirker (wörtlich Ausdenker, excogitator) das Verstandesvermögen bezeichnet.
Weil durch die Kleider Aharons der dem himmlischen Reich beigesellte geistige Himmel vorgebildet wurde: Nr. 9814, und das himmlische Reich dem Willensgebiet beim Menschen entspricht, und das geistige Reich dem Verstandesgebiet bei ihm: Nr. 9835, darum wird in Anwendung auf die Kleider gesagt: "Werk eines Buntwirkers, Künstlers und Webers", und dadurch bezeichnet, daß sie aus dem Wißtümlichen, aus dem Verstand und aus dem Willen, oder, was dasselbe ist, aus dem Natürlichen, dem Geistigen und dem Himmlischen (hervorgehen). Daß sie solches bedeuten, können alle erkennen, die glauben, daß das Wort göttlich ist, und daß es somit im Inneren alles das enthält, was sich auf den Herrn, auf den Himmel und die Kirche bezieht, denn dies ist das Göttliche. Wäre dies nicht der Fall, was sollte es dann heißen, daß Jehovah selbst sagte, aus welchem Stoff und von welcher Arbeit die Kleider Aharons gemacht werden sollten, und welche ein Werk des Buntwirkers, welche ein Werk des Künstlers und welche das eines Webers sein sollten? Dies wird auch ausdrücklich in einem späteren Kapitel des 2. Buches Mose mit folgenden Worten unterschieden:
2. Mose 35/35: "Diese erfüllte Er mit Weisheit des Herzens, zu machen alles Werk des Arbeiters (opificis), und des Künstlers (Ausdenkers, excogitatoris), und des Buntwirkers (acupictoris), in Blau und in Purpur und in Scharlach, und der Weber (textoris), die machen allerlei Werk und Gedanken ausdenken": der Arbeiter oder Werkmeister bedeutet hier das himmlische göttlich Gute, aus dem der neue Wille des Wiedergeborenen (stammt): Nr. 9846, sein Werk wird an erster Stelle genannt, weil es unmittelbar aus dem Göttlichen (hervorgeht), und weil aus dem himmlisch Guten mittelbar alles entsteht und hervorgeht.
9916. "Wie die Öffnung eines Panzers soll es haben, damit es nicht zerreiße", 2. Mose 28/32, bedeutet, auf diese Weise sei es stark und geschütz vor Beschädigung.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Panzers, insofern er das stark Zusammengewebte bezeichnet, weshalb gesagt wird, "damit es nicht zerreiße", d.h., damit es gesichert sei vor Beschädigung. Ein solches Zusammengewebtes wird auch durch dieses Wort in der Grundsprache bezeichnet.
Man kann sich eine Vorstellung von diesem Gewebe machen aus der Entsprechung; denn es wird hier im inneren Sinn von dem Einfluß des himmlisch Guten in das geistig Gute gehandelt. Dieser Einfluß ist es, der durch die Kopföffnung am Oberkleid bezeichnet und auch durch die Arbeit des Webers und des Panzers beschrieben wird. Diesem Einfluß aus den Himmeln entspricht der Einfluß des Lebens bei dem Menschen vom Kopf durch den Hals in den Leib: Nr. 9913, 9914; und weil dies der Fall ist, so entspricht ihm auch das Gewebe aus den starken Muskeln des Halses, und unterhalb des Gewebes die Knochen, die gleichsam einen Kreis um ihn bilden, und durch die der Einfluß vor jedem Schaden gesichert wird.
Dadurch kann man sich eine Vorstellung machen von dem einzelnen in diesem Vers, nämlich was bezeichnet wird durch die Kopföffnung in der Mitte, durch die Borte ringsherum, durch die Arbeit des Webers und durch die Öffnung wie einen Panzer, damit es nicht zerreiße. Man merke aber wohl, daß alle Vorbildungen in der Natur sich auf die menschliche Form beziehen und gemäß der Beziehung auf dieselbe ihre Bedeutung haben: Nr. 9496, und daß alle Kleidungsstücke ihre Bedeutung von dem Teil des Körpers herleiten, den sie bedecken: Nr. 9827, und daher auch dieser obere Teil des Oberkleides, der den Hals umgibt und schützt.
9917. "Und an seine Säume mache", 2. Mose 28/33, bedeutet im Äußersten, wo das Natürliche ist.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Säume des Oberkleides, insofern sie das Äußere bezeichnen, wo das Natürliche ist; denn durch das Oberkleid wird im besonderen das göttlich Wahre im geistigen Reich in seiner inneren Form und im allgemeinen das geistige Reich bezeichnet: Nr. 8925; und durch die Säume, die unten herum waren, das Äußerste desselben.
Das Äußerste des geistigen Reiches ist aber das Natürliche; denn das Gute und das Wahre in den Himmeln folgt aufeinander in folgender Ordnung: in dem höchsten oder innersten ist das himmlisch Gute und Wahre, im mittleren ist das geistig Gute und Wahre, und im letzten ist das natürlich Gute und Wahre. Über diese Aufeinanderfolge in den Himmeln und bei dem Menschen sehe man, was Nr. 9915 gesagt worden ist. Und weil das Wißtümliche des Wahren und Guten im äußeren oder natürlichen Menschen ist, darum wurden auch die Garnatäpfel an die Säume gesetzt, weil die Granatäpfel die wißtümlichen Kenntnisse des Guten bedeuten. Auch wurden zwischen die Granatäpfel goldene Schellen angebracht, weil durch Schellen solche Dinge bezeichnet werden, die aus dem Wißtümlichen hervorgehen.
Daß die Säume am Oberkleid das Äußerste bezeichnen, wo das Natürliche ist, erhellt aus den Stellen im Worte, wo Säume genannt werden:
Jes.6/1: "Ich sah den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron, und Seine Säume erfüllten den Tempel": durch den Thron, auf dem der Herr saß, wird der Himmel bezeichnet, und im besonderen der geistige Himmel: Nr. 5313, 8625; durch die Säume werden hier die göttlichen Wahrheiten im Letzten oder Äußersten bezeichnet, wie die Wahrheiten des Wortes im Buchstabensinn beschaffen sind. Daß sie den Tempel erfüllen, wird gesagt, wenn sie die Kirche erfüllen. Durch die Säume, die den Tempel erfüllen, wird aber dasselbe bezeichnet, wie durch den Rauch und die Wolke, welche die Stiftshütte und auch den Tempel erfüllte, was einige Male im Worte vorkommt. Daß durch den Rauch daselbst das göttlich Wahre im Letzten bezeichnet wird, wie es im Buchstabensinn des Wortes ist, sehe man Nr. 8916, 8918; und auch durch die Wolke: Nr. 4060, 4391, 5922, 6343.
Daß das Weib, das den Blutfluß hatte, als sie den Saum der Kleider des Herrn berührte, gesund wurde: Matth.9/20,22, und daß überhaupt alle, die den Saum Seiner Kleider anrührten, gesund wurden: Matth.14/36; Mark.6/56, bedeutete, daß aus dem Göttlichen im Äußersten oder Letzten das Heil hervorging; denn im Letzten des Guten und Wahren aus dem Göttlichen wohnt die Kraft und die Macht; man sehe Nr. 9836. Daß auch in demselben die göttlichen Antworten gegeben wurden, sehe man Nr. 9905.
Bei Matth.23/5, sagt Jesus von den Schriftgelehrten und Pharisäern, "daß sie alle ihre Werke täten, um von den Leuten gesehen zu werden, und darum ihre Denkzettel breit und die Säume an ihren Oberkleidern groß machten": hier zeigt sich ganz deutlich, daß die Säume an dem Oberkleide das Äußere bezeichnen, das sich dem Blick darstellt, und daß das Großmachen derselben bedeutet, die Werke im Äußeren tun, damit sie erscheinen oder gesehen werden.
Jerem.Klagel.1/9: "Schwer hat sich Jerusalem versündigt, ihre Unreinigkeit ist an ihren Säumen": Unreinigkeit an den Säumen bedeutet in Taten und Worten, somit im Äußersten; denn das Äußere erhält sein inneres Wesen aus dem Inneren. Wenn daher das Innere unrein ist, so ist auch das Äußere unrein, obgleich die Unreinigkeiten nicht vor den Menschen erscheinen, weil die Menschen auf die äußere Form schauen, und darum das Innere nicht sehen. Gleichwohl aber erscheinen die Unreinigkeiten, die im Inneren sind, vor den Engeln, und werden auch bei einem jeden im anderen Leben aufgedeckt, weil dort das Äußere weggenommen wird. Dadurch zeigt sich dann, wie die Werke ihrem Wesen nach beschaffen sind.
Nahum 3/5: "Ich will aufheben deine Säume über dein Angesicht, und den Völkern zeigen deine Blöße": die Säume aufheben über das Angesicht bedeutet, das Äußere entfernen, damit das Innere erscheine; denn das Äußere, das Sache des natürlichen Menschen ist, bedeckt in verschiedener Weise das Innere, das Heuchelei, List, Trug, Haß, Rache, Ehebruch und anderes dergleichen ist. Wenn daher das Äußere weggenommen wird, dann erscheint das Innere in seiner Unreinheit und in seiner Häßlichkeit.
Jerem.13/22,26: "Und wenn du sprichst in deinem Herzen: Warum begegnet mir dieses?, (so wisse): um der Menge deiner Missetat willen sind deine Säume aufgedeckt und deine Fersen mit Gewalt entblößt. Ich will deine Säume über dein Angesicht ziehen, damit man sehe deine Schande, deine Ehebrüche": hier von den Greueln Jerusalems; die Säume aufdecken und sie aufziehen bedeutet, das Äußere, das umhüllt und verbirgt, wegnehmen, damit das Innere gesehen werde; denn der Mensch lernt das Gute, das Ehrenhafte und Aufrichtige zu erheucheln um des Rufes, der Ehre und des Gewinnes willen, während in seinem Inneren Böses und Falsches verschiedener Art verborgen liegt. Weil durch die Säume das Äußere bezeichnet wird, darum werden hier auch die Fersen genannt, denn die Fersen bezeichnen das Unterste des Natürlichen, man sehe Nr. 259, 4938 f, 4940-4951.
Hieraus erhellt nun, daß durch die Säume des Oberkleides das Gute und Wahre im Äußersten oder Letzten bezeichnet wird, das in der natürlichen Welt ist.
9918. "Granatäpfel", 2. Mose 28/33, bedeutet die wißtümlichen Kenntnisse des Guten.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Granatäpfel, insofern sie das Wißtümliche des Guten bezeichnen, worüber Nr. 9552. Daß die Granatäpfel an die Säume des Oberkleides gesetzt wurden, geschah deswegen, weil die Säume das Letzte oder Äußerste des Himmels und der Kirche bedeuteten; und das Letzte oder Äußerste daselbst sind die wißtümlichen Kenntnisse, wie aus dem erhellt, was von der aufeinanderfolgenden Ordnung des Guten und Wahren in den Himmeln und bei dem Menschen Nr. 9915 und 9917 gesagt worden ist.
Die wißtümlichen Kenntnisse des Guten und Wahren, die durch Granatäpfel bezeichnet werden, sind die Lehrbestimmungen aus dem Worte. Sie sind wißtümlich, insofern sie nur im Gedächtnisse sind, das im äußeren oder natürlichen Menschen ist. Wenn sie aber in das Gedächtnis eintreten, das im inneren oder geistigen Menschen ist, was geschieht, wenn ihnen gemäß gelebt wird, dann werden die Lehrbestimmungen in bezug auf das Wahre Sache des Glaubens, und in bezug auf das Gute Sache der Liebtätigkeit, und heißen Geistiges.
Wenn dies geschieht, dann verschwinden sie fast aus dem äußeren oder natürlichen Gedächtnisse, und erscheinen wie angeboren, weil sie dem Leben des Menschen eingepflanzt sind, wie alles, was durch längere Übung gleichsam zur Natur geworden ist.
Daraus wird klar, was die wißtümlichen Kenntnisse sind, und wozu sie dienen, und somit auch, wozu die Lehrbestimmungen der Kirche dienen, wenn sie nur als ein Wissen behalten werden; denn wenn sie nur als ein bloßes Wissen behalten werden, dann haben sie ihre Stelle unterhalb der Einsicht und Weisheit, und steigen nicht empor und dringen nicht in das Leben ein, bevor sie Sache des Glaubens der Liebtätigkeit im inneren Menschen werden.
9919. "Von Blau, Purpur und Scharlach", 2. Mose 28/33, bedeutet aus dem Guten der Liebtätigkeit und des Glaubens.
Dies erhellt aus ihrer Bedeutung: Nr. 9687, 9833. Daß nicht auch weiße Baumwolle eingewoben wurde wie im Ephod, war deswegen, weil der Leibrock (tunica) oder das inwendigste Kleid, aus weißer Baumwolle bestand, und dies darum, weil durch die weiße Baumwolle (Byssus) das Wahre aus himmlischem Ursprung bezeichnet wird: Nr. 5319, 9469, welches das aus dem Himmlischen hervorgehende geistig Gute selbst ist.
9920. "An seine Säume ringsumher", 2. Mose 28/33, bedeutet im Äußersten, wo das Natürlich ist allenthalben.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Säume, insofern sie das Äußerste bezeichnen, wo das Natürliche ist, wovon Nr. 9917, und aus der Bedeutung von ringsumher, insofern es ausdrückt "allenthalben"; denn wenn die Säume das Äußerste bedeuten, so bezeichnet der ganze Umkreis an den Säumen das ganze Äußerste, somit überall oder allenthalben in demselben.
9921. "Und goldene Schellen", 2. Mose 28/33, bedeutet das Ganze der Lehre und des Gottesdienstes, insofern es übergeht auf diejenigen, die der Kirche angehören.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Schellen, insofern sie das Ganze der Lehre und des Gottesdienstes bezeichnen, das übergeht auf diejenigen, die der Kirche angehören, worüber folgen wird. "Aus dem Guten" wird dadurch bezeichnet, daß sie von Gold waren, denn das Gold bedeutet das Gute: Nr. 113, 1551, 1552, 5658, 6914, 6917, 8932, 9490, 9510, 9874, 9881, 9884.
Daß die Schellen das Ganze der Lehre und des Gottesdienstes bezeichnen, insofern es übergeht auf diejenigen, die der Kirche angehören, kommt daher, weil durch sie die Gegenwart Aharons beim Dienst vom Volke gehört und wahrgenommen wurde; denn durch das Volk werden diejenigen bezeichnet, die der Kirche angehören, und durch den Dienst Aharons wird das Ganze der Lehre und des Gottesdienstes bezeichnet. Deswegen wird im Folgenden gesagt: "Und Aharon soll es anhaben beim Dienst, daß man seinen Klang höre, wenn er eingeht in das Heilige vor Jehovah, und wenn er herausgeht", woraus erhellt, was durch die Schellen bezeichnet wurde.
Diese Schellen waren aber an die Säume gesetzt, aus dem Grund, weil das Heilige der Lehre im Äußersten ist, und auch das Hören und Wahrnehmen derselben hier geschieht und von hier ausgeht; man sehe Nr. 9824, 9905.
9922. "Zwischen ihnen ringsherum", 2. Mose 28/33, bedeutet aus dem Inneren der wißtümlichen Kenntnisse des Guten allenthalben.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "zwischen ihnen" (in ihrer Mitte), insofern es das Innere bezeichnet, worüber Nr. 1074, 2940, 2973, 5897; somit bedeutet es, wenn (die Rede ist) vom Hören und Wahrnehmen der Lehre und des Gottesdienstes, das durch die Schellen bezeichnet wird, "aus dem Inneren". Ferner aus der Bedeutung der Granatäpfel, zwischen denen sie waren, insofern sie die wißtümlichen Kenntnisse des Guten bezeichnen, worüber Nr. 9918; und aus der Bedeutung von ringsherum, insofern es soviel ist als allenthalben, wie Nr. 9920. Daß die Schellen zwischen die Granatäpfel gesetzt wurden, geschah deswegen, weil die wißtümlichen Kenntnisse, die durch die Granatäpfel bezeichnet werden, die Aufnahmegefäße sind, und gleichsam Gefäße des Wahren und Guten: Nr. 1469, 1496, 3068, 5373, 5489, 7770.
Die Lehre und der Gottesdienst, die durch die Schellen bezeichnet werden, müssen auch wirklich aus dem Guten und Wahren hervorgehen, das inwendig in den wißtümlichen Kenntnissen wie in seinen Gefäßen ist; wenn sie nicht aus ihnen hervorgehen, sondern bloß aus dem Wißtümlichen, haben sie kein Leben. Es wird gesagt, daß die Lehre und der Gottesdienst aus dem Guten und Wahren hervorgehen müssen, das inwendig in den wißtümlichen Kenntnissen liegt, aber nicht aus diesen (Kenntnissen) ohne jenes. Weil jedoch nur wenige begreifen können, wie es sich damit verhält, so soll es, soweit es geschehen kann, faßlich erklärt werden:
Wißtümliche Kenntnisse heißen alle Gegenstände des äußeren oder natürlichen Gedächtnisses; denn es gibt ein äußeres Gedächtnis für die Dinge in der natürlichen Welt, und es gibt ein inneres Gedächtnis für die Dinge in der geistigen Welt; man sehe Nr. 2469-2494, 2831, 5212, 9394, 9723, 9841. Die Dinge, die dem inneren Gedächtnis eingeschrieben sind, heißen nicht wißtümliche Dinge, weil sie dem Leben des Menschen angehören, sondern werden Wahrheiten des Glaubens und Gutes der Liebe genannt; diese müssen inwendig in den wißtümlichen Kenntnissen sein.
Im Menschen ist ein Äußeres, das der äußere Mensch heißt, und ein Inneres, das der innere Mensch heißt. Das Innere muß im Äußeren sein wie die Seele in ihrem Körper; somit müssen die Dinge, die im inneren Menschen sind, in denen sein, die im äußeren sind, denn nur dadurch ist Seele oder Leben in denselben. Wenn daher das Innere oder das, was Sache des inneren Menschen ist, nicht im Äußeren ist, so ist keine Seele darin, also auch kein Leben. Weil nun das Gute der Liebe und des Glaubens das Innere ist, so folgt, daß dieses Gute im Äußeren sein muß, somit auch in den wißtümlichen Kenntnissen; denn diese sind, wie früher gesagt worden, das Aufnehmende und gleichsam die Gefäße für die inneren Dinge. Darum muß die Lehre und der Gottesdienst aus dem stammen, was in den Aufnahmegefäßen ist, denn in leeren oder inhaltlosen Gefäßen sind dieselben nicht enthalten.
Hieraus wird deutlich, wie es zu verstehen ist, daß das Ganze der Lehre und des Gottesdienstes aus dem Inneren der wißtümlichen Kenntnisse des Guten hervorgehen muß, was dadurch bezeichnet wird, daß goldene Schellen zwischen den Granatäpfeln sein sollten.
Ferner merke man, daß es wißtümliche Kenntnisse des Guten, und auch wißtümliche Kenntnisse des Wahren gibt, und daß das Wahre in diesen wiederum das Aufnahmegefäß für das Gute ist, denn die Glaubenswahrheiten sind die Gefäße für das Gute der Liebe. Zur Erläuterung dieser Sache sehe man, was früher von den wißtümlichen Kenntnissen gesagt und gezeigt worden ist; nämlich
daß die wißtümlichen Kenntnisse Sache des Gedächtnisses im natürlichen Menschen sind: Nr. 3993, 3309, 3310, 4967, 5212, 5774, 5874, 5886, 5889, 5934.
Daß durch dieselben der innere Mensch geöffnet werde: Nr. 1495, 1548, 1563, 1895, 1940, 3085, 3086, 5276, 5871, 5874, 5901.
Daß sie auch Mittel sind, um weise zu werden, wie auch Mittel, um töricht zu werden: Nr. 4156, 4760, 8628, 8629.
Daß die wißtümlichen Kenntnisse Gefäße des Wahren sind, und die Wahrheiten Gefäße des Guten: Nr. 1469, 1496, 3068, 3079, 3318, 5489, 5881, 6023, 6071, 6077, 6750, 7770, 8005, 9394, 9724.
Daß die wißtümlichen Kenntnisse dem inneren Menschen dienen: Nr. 1486, 1616, 2576, 3019, 3020, 3665, 5201, 5213, 6052, 6068, 6084, 9394.
Daß die wißtümlichen Kenntnisse, die Sache des äußeren Gedächtnisses sind, wenn sie zur Sache des Lebens werden, aus dem äußeren Gedächtnis schwinden, aber dem inneren Gedächtnis eingeschrieben bleiben: Nr. 9394, 9723, 9841.
Daß der Mensch, der in den Glaubenswahrheiten aus dem Guten der Liebtätigkeit ist, erhoben werden kann über das Wißtümliche: Nr. 6383, 6384.
Daß dieses heißt, über das Sinnliche erhoben werden: Nr. 5089, 5094, 6183, 6313, 6315, 9730.
Daß der Mensch das Wißtümliche oder die Dinge des äußeren Gedächtnisses in das andere Leben mit sich nehme, wenn er stirbt; daß sie aber alsdann ruhen, und auch, in welcher Weise: Nr. 2475-2486, 6931.
9923. "Eine goldene Schelle und einen Granatapfel, und wieder eine goldene Schelle und einen Granatapfel, an den Säumen des Oberkleides ringsherum", 2. Mose 28/34, bedeutet, so (müsse es) allenthalben und durchgängig sein, nämlich, daß die Lehre und der Gottesdienst aus dem Inneren des Wißtümlichen hervorgehen.
Dies erhellt aus dem, was gleich oben über die Schellen und Granatäpfel gezeigt worden ist. Die Wiederholung drückt aus, daß es allenthalben so sein müsse.
9924. "Und Aharon soll es anhaben", 2. Mose 28/35, bedeutet das Vorbildliche des Herrn.
Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, insofern er den Herrn in Ansehung des Guten der Liebe darstellt, worüber Nr. 9806, 9809; hier in Ansehung der Dinge, die den Gottesdienst und die Predigt (evangelizatio) betreffen, weil solches durch die Schellen zwischen den Granatäpfeln und durch den Klang, den man hören sollte, wenn Aharon eintrat in das Heilige, bezeichnet wird.
9925. "Beim Dienst", 2. Mose 28/35, bedeutet während des Gottesdienstes und der Predigt.
Dies erhellt aus der Bedeutung von dienen, wenn von Aharon (die Rede ist), durch den der Herr vorgebildet wurde, insofern es den Gottesdienst und die Predigt (Verkündigung) bezeichnet. Durch den Gottesdienst wird alles Vorbildliche des Gottesdienstes aus dem Guten der Liebe und aus dem Wahren des Glaubens bezeichnet, denn nur der Gottesdienst, der aus diesem stammt, ist wahrhaft ein Gottesdienst, aber ein Gottesdienst ohne sie ist wie eine Schale ohne Kern, und wie ein Körper ohne Seele. So war auch der Gottesdienst bei dem jüdischen und israelitischen Volke beschaffen, denn er bildete bloß die inneren Dinge vor, die Sache der Liebe und des Glaubens sind; gleichwohl aber sorgte der Herr dafür, daß ein solcher Gottesdienst in den Himmeln wahrgenommen, und durch ihn Verbindung des Himmels mit dem Menschen bewirkt wurde, nicht durch das Innere, sondern durch die Entsprechungen mit dem Äußeren. Hierüber sehe man die Nr. 9320 am Ende und 9380 angeführten Stellen. Dieser Gottesdienst ist es, der durch den Dienst Aharons bezeichnet wird.
Daß auch die Predigt oder Verkündigung gemeint ist, kommt daher, weil unter Predigt alles verstanden wird, was im Worte vom Herrn handelt und alles, was im Gottesdienst Ihn vorbildet; denn die Predigt (Verkündigung) ist die Ankündigung vom Herrn, von Seiner Ankunft, und von dem, was von Ihm kommt, nämlich was zum Heil und zum ewigen Leben gehört; und weil das Ganze des Wortes in seinem innersten Sinn vom Herrn allein handelt, und auch der ganze Gottesdienst Ihn vorbildete, darum ist das ganze Wort ein Evangelium (frohe Botschaft) und ebenso aller Gottesdienst, der gemäß dem, was im Worte befohlen wurde, stattfindet. Und weil die Priester dem Gottesdienste vorstanden und auch Belehrung erteilten, darum wird durch ihren Dienst der Gottesdienst und die Predigt (oder Verkündigung des Evangeliums) bezeichnet.
HG 9926
9926. "Daß man seinen Klang höre", 2. Mose 28/35, bedeutet den Einfluß des Wahren bei denen, die in den Himmeln und die auf Erden sind.
Dies erhellt aus der Bedeutung von hören, insofern es Aufnahme und Wahrnehmung bezeichnet, worüber Nr. 5017, 5471, 5475, 7216, 8361, 9311, daher auch Einfluß, denn was aufgenommen und wahrgenommen wird, das fließt ein. Ferner aus der Bedeutung des Klanges, wenn von Aharon (die Rede ist), durch den der Herr vorgebildet wird, insofern er das göttlich Wahre bezeichnet, worüber Nr. 8813; denn der Klang bezeichnet die Ankündung desselben, und weil es eine Ankündigung ist, so findet sie auch bei denen statt, die in den Himmeln und auf Erden sind; denn das göttlich Wahre erfüllt das Ganze des Himmels und bildet die ganze Kirche. Eine solche Ankündigung wurde vorgebildet durch den Klang der goldenen Schellen, wenn Aharon in das Heilige vor Jehovah einging, und wenn er herausging, wie in dem, was in diesem Verse folgt, gesagt wird.
Daß der Klang (oder die Stimme) im Worte das göttlich Wahre bedeutet, das in den Himmeln und auf Erden gehört und wahrgenommen wird, erhellt aus folgenden Stellen:
Ps.29/3-9: "Die Stimme Jehovahs (ist) auf den Wassern; die Stimme Jehovahs ist in Kraft; die Stimme Jehovahs (ertönt) mit Ehre, die Stimme Jehovahs zerbricht Zedern; die Stimme Jehovahs ist einschneidend (spaltet) wie Feuerflammen, die Stimme Jehovahs macht die Wüste erzittern; die Stimme Jehovahs macht die Hündinnen gebären; aber in Seinem Tempel verkündigt jeder Seine Herrlichkeit?": es wird in diesem Psalm vom göttlich Wahren gehandelt, welches das Falsche und Böse zerstört. Dieses göttlich Wahre ist die Stimme Jehovahs; die Herrlichkeit aber, die verkündigt wird, ist das göttlich Wahre im Himmel und in der Kirche. Daß die Herrlichkeit das göttlich Wahre bedeutet, sehe man Nr. 9429, und daß der Tempel den Himmel und die Kirche bedeutet: Nr. 3720.
Joh.10/2-5,16,26,27: "Der, Welcher der Hirte der Schafe ist, öffnet ihnen die Türe, und die Schafe hören Seine Stimme; die Schafe folgen Ihm, weil sie Seine Stimme kennen; einem Fremden folgen sie nicht, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen. Und Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Schafstall sind; auch diese muß Ich hinzuführen, und sie werden Meine Stimme hören. Ihr aber seid nicht von Meinen Schafen, denn Meine Schafe hören Meine Stimme, und Ich kenne sie, und sie folgen Mir": daß hier die Stimme das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre bedeutet, somit das Wort, ist klar; die Stimme der Fremden ist das Falsche.
Jes.40/3,5,6,9,10; Joh.1/23: "Die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg für Jehovah, denn es wird offenbart werden die Herrlichkeit Jehovahs: Eine Stimme spricht: Rufe! Steige hinauf auf einen hohen Berg, Heilverkündigerin, Zion; erhebe mit Macht deine Stimme, Heilverkündigerin, Jerusalem; erhebe sie; siehe, der Herr Jehovih kommt mit Macht": die Stimme bedeutet hier die Ankündigung aus dem Wort von der Ankunft des Herrn, somit auch das göttlich Wahre, welches das Wort ankündigt. Die Wüste bedeutet den damaligen Zustand der Kirche, der so wie eine Wüste war, weil das Wort nicht mehr verstanden wurde. Die Herrlichkeit, die enthüllt werden soll, ist das Wort in Ansehung seines Inneren; daß die Herrlichkeit dies bedeutet, sehe man Nr. 9429; daß Jehovah, für Den der Weg bereitet werden sollte, und der Herr Jehovih, Der mit Macht kommen werde, der Herr ist, ist klar, denn es wird ausdrücklich gesagt.
Jes.52/8: "Die Stimme deiner Wächter; sie erheben ihre Stimme, denn Aug' in Auge sehen sie, daß Jehovah zurückkehrt nach Zion": die Wächter sind diejenigen, die in der Schrift über die Ankunft des Herrn nachforschen; ihre Stimme ist das Wort, oder das göttlich Wahre, aus dem (alle Wahrheit ist).
Jerem.10/12,13; 51/16: "Er, Der die Erde bildet, breitet durch Seine Einsicht die Himmel aus; durch die Stimme, die Er hören läßt, (entsteht) die Menge der Wasser in den Himmeln": Stimme bedeutet das göttlich Wahre, Wasser die Wahrheiten, die in den Himmeln und aus den Himmeln sind. Daß die Wasser im Worte Wahrheiten bedeuten, sehe man Nr. 2702, 3058, 3424, 4976, 5668, 8568, 9323.
Joh.Offenb.1/15: "Die Stimme des Menschensohnes (ist) wie die Stimme vieler Wasser".
Joh.Offenb.14/2: "Ich hörte eine Stimme aus dem Himmel wie die Stimme vieler Wasser".
Ps.29/3: "Die Stimme Jehovahs (ist) über den Wassern, Jehovah über den großen Wassern".
Joel 2/11: "Jehovah ließ Seine Stimme ausgehen vor Seinem Heere, weil es unzählig ist, und Sein Wort ausführt": die Stimme bedeutet auch hier das göttlich Wahre, und auch das Wort, das sie ausführen.
Joel 4/16: "Jehovah wird aus Jerusalem hören lassen Seine Stimme, so daß die Himmel und die Erde zittern".
Ps.68/33,34: "Ihr Reiche der Erde, singet dem Herrn, Der da reitet (einherfährt) über den Himmeln der Vorzeit; siehe, Er läßt Seine Stimme hören, als eine Stimme der Kraft".
Joh.5/25: "Ich sage euch, es wird die Stunde kommen, wo die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie hören, werden leben": daß die Stimme hier das göttlich Wahre bedeutet, und somit das Wort des Herrn, ist klar.
Hes.3/12,13: "Der Geist hob mich auf, und ich hörte hinter mir eine Stimme (oder ein Getöse) wie eines großen Erdbebens: Gelobt sei die Herrlichkeit Jehovahs, und eine Stimme von den Flügeln der Tiere und eine Stimme der Räder, und die Stimme eines großen Erdbebens".
Hes.10/5: "Die Stimme (das Rauschen) der Flügel der Cherube wurde gehört bis zu dem äußeren Vorhof, gleich wie die Stimme des Gottes Schaddai, wenn Er redet": die Stimme bedeutet auch hier das göttlich Wahre, denn die Cherube bezeichnen die Vorsehung und Wache des Herrn, daß man nicht zu Ihm und zu dem Himmel sich nahe, außer durch das Gute der Liebe: Nr. 9277 E, 9509. Die Stimme der Flügel und die Stimme der Räder bedeuten die geistigen Wahrheiten.
In diesem Vers, in dem von Aharon gehandelt wird, ist es der Laut oder Klang aus den Schellen, der Stimme genannt wird; auch anderwärts im Worte werden Laute und Klänge aus Posaunen, sowie auch die Laute und der Schall vom Donner, Stimmen genannt, und durch dieselben ebenso die göttlichen Wahrheiten bezeichnet; man sehe Nr. 7573. Außerdem bedeuten auch die Töne der verschiedenen Musikinstrumente das gleiche; aber die (Instrumente), die einen rauschenden und scharfen Ton von sich geben, bedeuten geistig göttliche Wahrheiten, hingegen die, welche einen stetigen runden und gezogenen Ton von sich geben, bedeuten himmlisch göttliche Wahrheiten: Nr. 418, 419, 420, 4138, 8337.
Hieraus erhellt, daß durch die Töne oder Klänge der Schellen geistige göttliche Wahrheiten bezeichnet werden; denn die Kleider Aharons, und im besonderen das Oberkleid, an dessen Säumen sie ringsherum waren, bildeten das geistige Reich oder den geistigen Himmel des Herrn vor: Nr. 9814, 9825.
9927. "Wenn er eingeht in das Heilige vor Jehovah und wenn er herausgeht", 2. Mose 28/35, bedeutet in jedem Zustand des Guten und Wahren beim Gottesdienst.
Dies erhellt aus der Bedeutung von eingehen in das Heilige und eingehen vor Jehovah, insofern es den Gottesdienst bezeichnet, worüber Nr. 9903, 9907, daß es der Zustand des Guten und Wahren im Gottesdienst ist, der bezeichnet wird, kommt daher, weil das Ganze des Gottesdienstes bei dem israelitischen und jüdischen Volk in Vorbildungen des inneren Gottesdienstes bestand, und der innere Gottesdienst aus dem Guten und dem Wahren oder aus der Neigung des Guten und dem Glauben des Wahren hervorgeht. Ein jeder Zustand derselben aber wird bezeichnet, weil gesagt wird, "wenn er eingeht und wenn er herausgeht", und durch eingehen und ausgehen das Ganze des Zustandes bezeichnet wird; denn alles, was Bewegungen ausdrückt, z.B. wandeln, gehen und fortschreiten bedeutet einen Zustand des Lebens.
Daß wandeln dies bedeutet, sehe man Nr. 519, 1794, 3335, 4882, 5493, 5605, 8417, 8420; ebenso fortschreiten und aufbrechen: Nr. 8103, 8181, 8397, 8557; und daß Bewegungen und Fortschritte im anderen Leben Zustände bedeuten: Nr. 1273-1277, 1376-1381, 2837, 3356, 9440.
Hieraus erhellt, daß eingehen und ausgehen das Ganze des Zustandes oder der Sache bezeichnet, von der gehandelt wird; und weil hier von dem Gottesdienst aus dem Guten und Wahren gehandelt wird, so ist es ein jeder Zustand des Guten und Wahren beim Gottesdienst, der durch eingehen und herausgehen bezeichnet wird. Daß eingehen und ausgehen dies bedeutet, kommt von den Vorbildungen im anderen Leben her; denn dort geht, wandelt, schreitet man fort, geht ein und geht aus wie in der Welt, aber dies alles wird getan je nach dem Lebenszustand der Gedanken und Neigungen; man sehe die oben angeführten Stellen. Daß diese (Bewegungen) von daher auch ihren Ursprung haben und daß sie Entsprechungen sind und somit reale tatwirkliche Erscheinungen, bemerken sie nicht.
Hieraus erhellt, daß alles, was zur Bewegung gehört, solches bedeutet, was sich auf den Zustand des Lebens bezieht, und daß mithin eingehen und herausgehen den ganzen Zustand des Lebens bezeichnet und also den Zustand der Sache, von der gehandelt wird, von Anfang bis zu Ende. Daher kommt es, daß es bei den Alten eine gewöhnliche Redensart war, zu sagen, daß sie das Eingehen und Ausgehen oder den Eingang und Ausgang von jemand wüßten, indem sie darunter verstanden, daß sie den ganzen Zustand seines Lebens wüßten. Und weil diese Redensart ihren Ursprung aus den Entsprechungen im anderen Leben hat, (worüber schon gesprochen wurde), darum kommt sie auch im Worte in gleicher Weise vor, und wo sie vorkommt, bedeutet sie das gleiche:
1.Sam.29/6: "Achis rief David und sprach zu ihm: Du bist gerecht, und gut ist in meinen Augen dein Ausgehen und dein Eingehen mit mir in dem Lager, weil ich nichts Böses in dir gefunden habe": gut in den Augen ist dein Ausgehen und dein Eingehen, bedeutet, daß ihm der ganze Zustand seines Lebens wohlgefalle.
2.Sam.3/25: "Du kennst Abner, daß er gekommen ist, dich zu überreden, und damit er deinen Ausgang und deinen Eingang kennenlerne und alles erfahre, was du tust": den Ausgang und den Eingang kennenlernen heißt, alle Gedanken und Handlungen des Lebens (erfahren), weshalb auch gesagt wird, damit er erfahre alles, was du tust.
2.Kön.19/27; Jes.37/28: "Dein Sitzen und dein Ausgehen und dein Eingehen kenne Ich, und wie du dich erregst wider Mich": hier von Sanherib, dem König von Assyrien. Seinen Ausgang und seinen Eingang kennen bedeutet, alle seine Pläne (kennen).
Ps.121/7,8: "Jehovah bewahre dich vor allem Bösen, Er bewahre deine Seele, Jehovah bewahre deinen Ausgang und deinen Eingang von nun an bis in Ewigkeit": den Ausgang und den Eingang bewahren bedeutet, das Ganze des Lebens (bewahren) nach den Zuständen des Guten und Wahren.
4. Mose 27/16,17: "Jehovah, der Gott der Geister alles Fleisches, möge aufstellen einen Mann über die Gemeinde, der vor ihnen ausgehe und vor ihnen eingehe, auf daß die Gemeinde Jehovahs nicht sei wie eine Herde, die keinen Hirten hat": der vor ihnen ausgehe und vor ihnen eingehe bedeutet, der sie führe, und zu dem sie somit in jedem Lebenszustande hinsehen und dem sie folgen sollen.
Joh.10/1,2,9: "Wer nicht durch die Türe eingeht in den Schafstall, sondern anderswo hineinsteigt, der ist ein Dieb und ein Mörder. Wer aber eingeht durch die Türe, der ist der Hirte der Schafe. Ich bin der Hirte der Schafe; wenn jemand durch Mich eingehen wird, der wird errettet werden; und er wird eingehen und ausgehen und wird Weide finden": eingehen, nämlich in den Himmel bedeutet, in das Gute der Liebe und des Glaubens (eingehen), denn dieses Gute macht den Himmel; eingehen und ausgehen bedeutet daher, bei jedem Lebenszustand vom Herrn geführt werden, somit aus freiem Willen das Gute denken und wollen, d.h. aus Liebe und Glauben, die von dem Herrn sind, denn diese machen die Freiheit.
Luk.9/4: "Jesus sandte die zwölf Jünger aus, das Reich Gottes zu predigen, und sprach zu ihnen: In welches Haus ihr eingehet, da bleibet und von da gehet aus": eingehen in ein Haus, daselbst bleiben und von da ausgehen, bedeutet die himmlische Gemeinschaft derer genießen, die den Herrn aufnehmen im Glauben und in der Liebe, denn im Himmel sind diejenigen, die in einer Gesellschaft sind, auch in einem Hause, und gehen darin ein und aus, denn sie sind in dem gleichen Guten. Die aber, die in einem ungleichen sind, können dies nicht, und wenn sie eingehen, gehen sie nicht durch die Türe ein, sondern anderswo. Wer nicht weiß, daß solche Dinge bezeichnet werden, kann nicht wissen, was das in sich schließt, daß sie in dem Hause, in das sie eingegangen waren, bleiben und von da ausgehen sollten.
Hes.46/8-10: "Wenn der Fürst eingeht, soll er auf dem Weg der Säulenhalle des Tores eingehen und auf demselben Weg ausgehen. Wenn das Volk des Landes vor Jehovah an den bestimmten Festen hineingeht, so soll, wer durch das Tor gegen Norden eingeht, um anzubeten, hinausgehen durch das Tor gegen Süden; und wer eingeht durch das Tor gegen Süden, der soll hinausgehen durch das Tor gegen Norden; man soll nicht zurückkehren durch das Tor, durch das man eingegangen, sondern gerade vor sich hinausgehen. Wenn aber der Fürst in ihrer Mitte eingeht, sollen sie auch eingehen, und wenn sie ausgehen, sollen sie (zusammen) ausgehen": es wird hier im inneren Sinne von dem neuen Himmel und von der neuen Kirche gehandelt und durch den Fürsten wird das Glaubenswahre aus dem Guten der Liebe bezeichnet. Auf welche Weise dieses bei den Engeln im Himmel und bei den Menschen der Kirche auf Erden eingeht und hernach fortschreitet, indem es durch den äußeren Weg in das Innere und durch den inneren Weg in das Äußere gelangt, wird hier durch den Eingang und Ausgang des Fürsten und des Volkes des Landes beschrieben. Der Süden bezeichnet den Zustand des Glaubenswahren im inneren Menschen und der Norden den Zustand desselben im äußeren. Der Eingang und Ausgang bezeichnet den Zustand des Lebens in Ansehung des Guten und Wahren, somit auch in bezug auf den Gottesdienst.
Hieraus kann man ziemlich deutlich erkennen, daß eingehen und ausgehen solches bedeutet, was sich auf den Zustand des Lebens aus dem Guten und Wahren bezieht; denn was sollte es sonst heißen, daß der Fürst, wie auch das Volk des Landes auf dem einen oder dem anderen Weg eingehen sollte? Durch das Haus oder den Tempel daselbst, in den der Eingang und aus dem der Ausgang (stattfindet), wird nämlich der Himmel und die Kirche bezeichnet, man sehe Nr. 3720; durch den Fürsten das Wahre des Glaubens: Nr. 5044; durch das Volk des Landes diejenigen, die im Himmel sind oder die, welche der Kirche angehören: Nr. 2928; durch den Weg das, was zum Wahren führt: Nr. 627, 2333; durch die Türe die Lehre: Nr. 2851, 3187; durch den Süden den Zustand, wo das Wahre im Licht ist: Nr. 9642, somit das Wahre im inneren Menschen; und durch den Norden der Zustand, wo das Wahre im Dunkeln ist: Nr. 3708, somit das Wahre im äußeren Menschen.
9928. "Damit er nicht sterbe", 2. Mose 28/35, bedeutet, damit das Vorbildliche nicht zugrunde gehe, und dadurch die Verbindung mit den Himmeln.
Dies erhellt aus der Bedeutung von sterben, wenn von Aharon und dessen Amtsverrichtung (die Rede ist), insofern es das Aufhören der Vorbildungen und somit der Verbindung mit den Himmeln bezeichnet; denn durch Aharon wurde der Herr vorgebildet und durch seine Amtsverrichtung das ganze Werk der Erlösung, und von seiten des Menschen der Gottesdienst.
Daß dieser Gottesdienst eine Verbindung mit den Himmeln bezeichnet, ist im vorigen vielfach gezeigt worden, man sehe die Nr. 9320 am Ende angeführten Stellen. Ferner was das Vorbildliche der Kirche bei dem israelitischen und jüdischen Volke war: Nr. 9280, 9457, 9481, 9576, 9577; und daß eine Verbindung des Herrn und des Himmels mit dem Menschen damals durch die vorbildlichen Darstellungen stattfand: Nr. 9481.
Daher kam es auch, daß Aharon mit Kleidern angetan wurde, die das Himmlische vorbildeten, wenn er sein heiliges Amt verrichtete, und daß er, wenn er anders gehandelt hätte, gestorben wäre, besonders wenn er ohne Vorwissen des Volkes zu den Verrichtungen seines heiligen Amtes gegangen wäre; denn bei dem Volke war das Vorbildliche der Kirche und bei Aharon das Vorbildliche des Herrn, von Dem und für Den das Ganze des Gottesdienstes war.
9929. Vers 36-38: Und mache ein Blech von reinem Gold, und grabe darauf in der Weise des Siegelschneiders: Heiligkeit Jehovahs. Und tue es an eine blaue Schnur, und es soll auf dem Kopfbunde sein, an der Vorderseite des Kopfbundes soll es sein. Und es soll auf der Stirne Aharons sein, und Aharon trage die Schuld des Geheiligten, das die Söhne Israels heiligen mit allen ihren heiligen Gaben, und es soll beständig sein auf seiner Stirne, zum Wohlgefallen für sie vor Jehovah.
"Und mache ein Blech von reinem Gold" bedeutet die Erleuchtung aus dem göttlich Guten des Herrn;
"und grabe darauf in der Weise des Siegelschneiders" bedeutet beständig und den Herzen eingeprägt gemäß der himmlischen Sphäre;
"Heiligkeit Jehovahs" bedeutet das Göttlich-Menschliche des Herrn und daraus alles Himmlische und Geistige;
"und tue es an eine blaue Schnur" bedeutet den Einfluß in das Wahre der himmlischen Liebe;
"und es soll auf dem Kopfbunde sein" bedeutet aus unendlicher Weisheit;
"an der Vorderseite des Kopfbundes soll es sein" bedeutet in Ewigkeit;
"und es soll auf der Stirne Aharons sein" bedeutet, aus der göttlichen Liebe des Herrn;
"und Aharon trage die Schuld des Geheiligten" bedeutet, daher die Entfernung des Falschen und Bösen bei denen, die im Guten sind;
"das die Söhne Israels heiligen mit allen ihren heiligen Gaben" bedeutet durch die vorbildlichen Handlungen des Gottesdienstes, welche die Entfernung von den Sünden (darstellen);
"und es soll beständig sein auf seiner Stirne" bedeutet das Vorbildliche der Liebe des Herrn in Ewigkeit;
"zum Wohlgefallen für sie vor Jehovah" bedeutet das Göttliche des Herrn in ihnen.
9930. "Und mache ein Blech von reinem Gold", 2. Mose 28/36, bedeutet die Erleuchtung aus dem göttlich Guten des Herrn.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Bleches, insofern es die Erleuchtung bezeichnet; und aus der Bedeutung des Goldes, insofern es das Gute der Liebe bezeichnet, hier das göttlich Gute des Herrn, weil "Heiligkeit Jehovahs" darauf eingeschrieben war. Daß Gold das Gute der Liebe bedeutet, sehe man Nr. 113, 1551, 1552, 5658, 6914, 6917, 8932, 9490, 9510, 9874, 9881.
Daß das Blech die Erleuchtung bezeichnete, kam von dem Glanze her, denn es glänzte vermöge des Goldes auf der Stirne Aharons, und jeder Glanz bedeutet Erleuchtung, wie sie in den Himmeln vom Herrn als Sonne ausgeht. Die Erleuchtung daselbst ist die Weisheit und Einsicht aus dem vom Herrn ausgehenden göttlich Wahren, denn dieses erleuchtet ihr Inneres. Ihr Inneres entspricht dem Verstandesgebiet beim Menschen, das vom Herrn erleuchtet wird, wenn das Wahre und Gute der Kirche und des Himmels innerlich wahrgenommen wird, denn das Verstandesgebiet bildet den Boden oder die Unterlage (subjectum) für die Aufnahme, weil ohne Unterlage keine Aufnahme möglich ist. Daß jenes Blech die Erleuchtung vom göttlich Guten des Herrn bezeichnet, kommt daher, weil "Heiligkeit Jehovahs" darauf eingeschrieben war, und es an die Vorderseite des Kopfbundes gesetzt wurde, der auf der Stirne Aharons war. Die Heiligkeit, die von Jehovah kommt, ist das aus dem göttlich Guten des Herrn ausgehende göttlich Wahre: Nr. 6788, 8302, 8330, 9229, 9680, 9820; und damit jenes das Hervorleuchten oder die Erleuchtung vorbildete, aus der Einsicht und Weisheit stammt, wurde es an die Vorderseite des Kopfbundes befestigt.
Weil das Blech die Erleuchtung aus dem göttlich Guten des Herrn bedeutete, darum wurde es auch "das Blech der Krone der Heiligkeit" genannt, wie auch die Krone der Heiligkeit, denn die Krone ist das Vorbildliche des göttlich Guten, und die Heiligkeit ist das daraus hervorgehende göttlich Wahre, wie oben gesagt worden ist. Daß es das Blech der Krone der Heiligkeit genannt wurde, ergibt sich deutlich aus dem, was im 2. Buch Mose folgt: "Zuletzt machten sie das Blech der Krone der Heiligkeit (oder der heiligen Krone) aus reinem Golde, und schrieben darauf eine Schrift, wie man die Siegel gräbt: Heiligkeit Jehovahs": 2. Mose 39/30.
Daß es auch "Krone der Heiligkeit" genannt wurde, 2. Mose 29/6: "Und setze ihm den Kopfbund auf das Haupt, und tue die Krone der Heiligkeit an den Kopfbund".
3. Mose 8/9: "Er setzte den Kopfbund auf das Haupt, und tat an den Kopfbund an dessen Vorderseite, ein Blech von Gold, die Krone der Heiligkeit".
Daß die Krone das göttlich Gute vorbildete, aus dem das göttlich Wahre hervorgeht, erhellt aus den Kronen der Könige; denn die Könige bildeten den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren vor; man sehe Nr. 2015, 2069, 3009, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148. Darum hatten sie eine Krone auf dem Kopfe und ein Zepter in der Hand, denn die Regierung aus dem göttlich Guten wurde durch die Krone vorgebildet und die Regierung aus dem göttlich Wahren durch das Zepter. Daß die Krone diese Bedeutung hat, erhellt aus folgenden Stellen:
Ps.132/17,18: "Ich will wachsen lassen das Horn Davids, und eine Leuchte zurichten Meinem Gesalbten; seine Feinde will Ich kleiden mit Schande, aber über ihm soll blühen seine Krone": David ist hier der Herr: Nr. 1888; so auch der Gesalbte: Nr. 3008, 3009; das Horn bedeutet Seine Macht: Nr. 2832, 9081; die Leuchte ist das göttlich Wahre, aus dem die Einsicht kommt: Nr. 9548, 9783; die Krone ist das göttlich Gute, aus der die Weisheit kommt; aus demselben ist auch Seine Regierung. Es wird gesagt, die Krone, d.h. die Weisheit, werde blühen über Ihm, weil Er Sich dieselbe in Ansehung Seines Menschlichen in der Welt durch Kämpfe gegen die Höllen und durch Siege über sie erwarb: Nr. 9548, 9783. Das sind auch die Feinde, die mit Schande gekleidet werden sollten.
Ps.89/39,40: "Du zürnst mit Deinem Gesalbten, Du hast zu Boden geworfen Seine Krone": auch hier bedeutet der Gesalbte den Herrn, somit den Zustand der Versuchungen, in dem Er war bei Seinen Kämpfen mit den Höllen; die Klage wird beschrieben durch Zorn und Verwerfung, gleich der letzten des Herrn am Kreuz, daß Er verlassen würde; denn das Kreuz war die letzte der Versuchungen oder der Kämpfe mit den Höllen, und nach dieser letzten zog Er das göttlich Gute an, und vereinigte so Sein Göttlich-Menschliches mit dem Göttlichen Selbst, das in Ihm war.
Jes.28/5: "An jenem Tage wird Jehovah Zebaoth zur Krone des Schmuckes und zum Kopfbund der Zierde sein für die Überreste Seines Volkes": Krone des Schmuckes bedeutet die Weisheit, die aus dem Guten vom Göttlichen stammt; Kopfbund der Zierde bedeutet die Einsicht, die aus dem Wahren stammt, das aus jenem Guten hervorgeht, beides wird vom Göttlichen bei dem Volke gesagt. Das Volk ist hier die Kirche, weil diese bei demselben war.
Jes.62/1,3: "Wegen Zion will Ich nicht schweigen, und wegen Jerusalem nicht ruhen, bis hervorgeht wie ein Glanz seine Gerechtigkeit, und sein Heil brennt wie eine Leuchte; und du wirst eine Krone der Zierde in der Hand Jehovahs sein, und ein königlicher Kopfbund in der Hand deines Gottes": unter Zion und Jerusalem wird hier die Kirche verstanden, unter Zion die himmlische Kirche, und unter Jerusalem die geistige Kirche aus ihr. Die Krone der Zierde bedeutet die Weisheit, die vom Guten stammt, und der königliche Kopfbund die Einsicht, die aus dem Wahren stammt, und weil durch die Krone die Weisheit aus dem Guten bezeichnet wird, darum wird gesagt "in der Hand Jehovahs", und weil durch den Kopfbund die Einsicht aus dem Wahren bezeichnet wird, darum wird gesagt: "in der Hand Gottes"; denn wo vom Guten die Rede ist, wird "Jehovah", und wo vom Wahren, wird "Gott" gesagt: Nr. 2586, 2769, 2905.
Jerem.13/18: "Sage dem König und der Königin: Lasset euch herab, setzet euch niedrig, denn herabgefallen ist der Schmuck eures Hauptes, die Krone eurer Zierde": die Krone der Zierde bedeutet die Weisheit, die dem Guten aus dem göttlich Wahren angehört; denn die Zierde bedeutet das göttlich Wahre der Kirche: Nr. 9815.
Jerem.Klagel.5/15,16: "Die Freude unseres Herzens hat ein Ende, unser Reigen ist in Trauer verwandelt, herabgefallen ist die Krone unseres Hauptes": die Krone des Hauptes bedeutet die Weisheit, welche die Angehörigen der Kirche aus dem göttlich Wahren hatten, und vermöge derer sie einen Vorzug hatten vor den übrigen Völkern, und daher auch gleichsam eine Regierung.
Hes.16/12: "Ich legte einen Reif an deine Nase, und Ringe in deine Ohren, und eine Krone des Schmuckes auf dein Haupt": hier wird von der Errichtung der Kirche gehandelt; der (Gold-) Reif an der Nase bedeutet das Innewerden des Guten; die Ringe in den Ohren das Innewerden des Wahren und den Gehorsam. Die Krone auf dem Haupte die daraus hervorgehende Weisheit.
Hiob 19/9: "Meine Ehre hat Er mir ausgezogen, und weggetan die Krone meines Hauptes": die Ehre bedeutet die Einsicht des göttlich Wahren: Nr. 9429; die Krone des Hauptes die Weisheit daraus.
Joh.Offenb.4/4,10: "Auf den Thronen sah ich vierundzwanzig Älteste sitzen, mit weißen Kleidern angetan, und sie hatten auf ihren Häuptern goldene Kronen; sie fielen nieder vor Dem, Der auf dem Throne saß, und beteten an Den in die Zeitläufe der Zeitläufe Lebenden, und warfen ihre Kronen vor dem Throne nieder": die 24 Ältesten bedeuten alle diejenigen, die im Guten sind aus dem Wahren, und im abstrakten Sinn alles Gute aus dem Wahren: Nr. 6524, 9404; die Throne bedeuten die Wahrheiten vom Göttlichen: Nr. 5313, 6397, 8625, 9039; die goldenen Kronen auf den Häuptern sind Vorbildungen der Weisheit aus dem Göttlichen, und weil aus dem Göttlichen, darum warfen sie dieselben nieder vor Dem, Der auf dem Throne saß.
Weil das Gute der Weisheit erworben wird durch Kämpfe in den Versuchungen, die durch die Wahrheiten des Glaubens gekämpft werden, darum wurden denen, die gegen das Böse und Falsche gekämpft und gesiegt haben, Kronen beigelegt; daher waren auch die Kronen der Märtyrer Zeichen der vom Herrn verliehenen Herrschaft über das Böse. Daß die Kronen Belohnungen sind für die Siege über das Böse, und daß sie darum die Güter der Weisheit bezeichnen, weil diese die Belohnungen sind, erhellt auch aus
Joh.Offenb.6/2: "Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd, und Der, Welcher darauf saß, hatte einen Bogen, und eine Krone wurde Ihm gegeben, und Er zog aus als Überwinder, und um zu überwinden": das weiße Pferd und Der darauf saß bedeutet den Herrn in Ansehung des Wortes: Nr. 2760, 2761, 2762, der Bogen bezeichnet die Lehre des Wahren, durch die gekämpft wird: Nr. 2686, 2709. Daraus ergibt sich deutlich, daß die Krone, weil vom Herrn (die Rede ist), das göttlich Gute bezeichnet, das der Siegespreis ist.
Joh.Offenb.14/14: "Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß Einer, Der einem Menschensohne glich, und auf Seinem Haupte eine goldene Krone hatte, und in Seiner Hand eine scharfe Sichel": die weiße Wolke bedeutet den Buchstabensinn des Wortes: Nr. 4060, 4391, 5922, 6343 E, 6752, 9807; die goldene Krone bedeutet das göttlich Gute, aus dem das göttlich Wahre ist; die scharfe Sichel die Zerstreuung des Bösen und Falschen.
Joh.Offenb.2/10: "Sei treu bis in den Tod, so will Ich dir die Krone des Lebens geben".
Joh.Offenb.3/11: "Siehe, Ich komme schnell; halte, was du hast, daß niemand dir die Krone nehme": Krone bedeutet das Gute aus dem Wahren, somit die Weisheit, denn diese kommt aus dem Guten der Liebe, das aus den Glaubenswahrheiten stammt.
Hieraus kann man nun erkennen, was durch Krone bezeichnet wird, und dann auch, was durch die Krone der Heiligkeit (bezeichnet wird), die ein goldenes Blech war, auf das eingegraben wurde: "Heiligkeit Jehovahs".
9931. "Und grabe darauf in der Weise des Siegelschneiders", 2. Mose 28/36, bedeutet beständig und den Herzen eingeprägt gemäß der himmlischen Sphäre.
Dies erhellt aus der Bedeutung von eingraben, insofern es heißt, dem Gedächtnis einprägen: Nr. 9841, 9842, somit auch dem Herzen; denn was dem inneren Gedächtnis, das dem Leben angehört, eingegraben ist, das ist, wie man sagt, dem Herzen eingeprägt; und weil dies in Ewigkeit bleibt, so bedeutet es auch "beständig". Ferner aus der Bedeutung von "in der Weise des Siegelschneiders", insofern es die himmlische Sphäre bezeichnet, worüber Nr. 9846.
Es wird gesagt "den Herzen eingeprägt, gemäß der himmlischen Sphäre", weil das, was dem Gedächtnis, besonders dem inneren Gedächtnis (oder dem Buche des Lebens: Nr. 2474) eingeprägt ist, gemäß der himmlischen Sphäre eingeprägt ist; denn der Mensch, der im Guten der Liebe aus den Glaubenswahrheiten ist, stellt den Himmel dar, und ist auch ein Himmel in kleinster Form; man sehe die Nr. 9279, 9632 angeführten Stellen. Somit ist auch die himmlische Form in ihm; denn nach der himmlischen Form sind alle Gesellschaften in den Himmeln geordnet, weil alle Neigungen des Guten und alle daraus hervorgehenden Gedanken des Wahren sich nach derselben gestalten: Nr. 9877. Daß auch alle wißtümlichen Kenntnisse in eine himmlische Form gebracht werden, wenn der Mensch in himmlischer Liebe ist, und daß die Liebe sie in dieselbe bringt, sehe man Nr. 6690.
9932. "Heiligkeit Jehovahs", 2. Mose 28/36, bedeutet das Göttlich-Menschliche des Herrn und daraus alles Himmlische und Geistige.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Heiligkeit, insofern sie das vom Herrn ausgehende Göttliche bezeichnet, und somit den Herrn selbst in Ansehung Seines Göttlich-Menschlichen, aus dem alles Göttliche in den Himmeln stammt. Daher kommt es, daß das himmlisch Gute, welches das Gute der Liebe vom Herrn zum Herrn ist, und das geistig Gute, welches das Gute der Liebe zu dem Nächsten vom Herrn ist, heilige (Güter) sind; denn der Herr allein ist heilig, und was von Ihm ausgeht, ist allein das Heilige im Himmel und auf Erden, man sehe Nr. 9229, 9680, 9820; und daß das vom Herrn ausgehende Heilige der Heilige Geist genannt wird: Nr. 9818; und daß die Engel, Propheten und Apostel Heilige genannt werden von der Aufnahme des göttlich Wahren vom Herrn: Nr. 9820; ferner, daß das Heiligtum der Himmel ist wegen des Göttlichen in ihm: Nr. 8330, 9479. "Heiligkeit Jehovahs" wird gesagt, weil Jehovah im Worte der Herr ist; man sehe die Nr. 9373 angeführten Stellen.
Daß "Heiligkeit Jehovahs" dem goldenen Blech eingegraben war, und dasselbe an die Vorderseite am Kopfbund Aharons gesetzt wurde, war deswegen, weil es dadurch vor den Augen des ganzen Volkes war, und daher das Heilige in ihren Gemütern sich darstellte, wenn sie beim Gottesdienst waren, und dieses Heilige entsprach dem Heiligen, das im ganzen Himmel ist, und das Göttlich-Menschliche des Herrn ist; denn dieses macht den Himmel.
Was sich dem allgemeinen Anblick des ganzen Volkes darstellt, und dadurch allgemein in den Gemütern herrscht, das dringt in das Ganze des Denkens und der Neigung ein, und daher in das Ganze des Gottesdienstes, und regt es an: Nr. 6159, 6571, 7648, 8067, 8865. Wenn daher dieses Hochheilige beständig vor den Augen war, und daher allgemein in den Gemütern herrschte, dann heiligte es das Ganze des Gottesdienstes.
9933. "Und tue es an eine blaue Schnur", 2. Mose 28/37, bedeutet den Einfluß in das Wahre der himmlischen Liebe.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Blauen, insofern es das Wahre der himmlischen Liebe bezeichnet, worüber folgen wird. Der Einfluß in dasselbe wird dadurch bezeichnet, daß jenes Blech, dem "Heiligkeit Jehovahs" eingegraben war, an eine blaue Schnur getan wurde, denn so hing es an derselben, und war an ihr angebunden (befestigt), und durch angebunden werden und daran hängen wird im geistigen Sinn das Einfließen bezeichnet, weil jede Verbindung in der geistigen Welt, von welcher Art sie auch sei, durch Einfließen stattfindet. Daß ein Einfluß in das Wahre der himmlischen Liebe vom Göttlich-Menschlichen des Herrn stattfindet, das durch die Heiligkeit Jehovahs bezeichnet wird, kommt daher, weil in der Sphäre des Himmels, wo das Wahre der himmlischen Liebe ist, kein anderes Göttliches wahrgenommen wird, als das Göttlich-Menschliche des Herrn. Es verhält sich damit nämlich in folgender Weise:
Es gibt drei Himmel, die unter sich durch die Grade des Guten unterschieden sind. Im innersten Himmel ist das Gute der himmlischen (Liebe) oder das Gute der Liebe zum Herrn, im zweiten oder mittleren Himmel ist das Gute der geistigen Liebe oder das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten; im ersten oder äußersten Himmel ist das Gute der natürlichen Liebe aus der geistigen und der himmlischen Liebe oder das Gute des Glaubens und des Gehorsams.
In jedem Himmel ist auch ein Inneres und ein Äußeres: das Innere im innersten Himmel ist das Gute der Liebe zu dem Herrn, und das Äußere daselbst ist das Gute der gegenseitigen Liebe, oder das der Liebe zum Guten um des Guten willen. Dieses Gute ist es, das verstanden wird unter dem Wahren der himmlischen Liebe, das durch die blaue Schnur bezeichnet wird. In der Sphäre, wo dieses Wahre ist, wird das Menschliche des Herrn, welches das eigentliche Göttliche in den Himmeln ist, aufgenommen. Sobald daher ein Engel in diese Sphäre erhoben wird, kommt er auch in dieses Licht. Dieses Innewerden fließt vom Herrn ein, weil das Göttlich-Menschliche des Herrn den Himmel macht; und dieser Einfluß ist es, der (hier) bezeichnet wird.
Daß Blau die himmlische Liebe des Wahren, oder was dasselbe ist, das Wahre der himmlischen Liebe bezeichnet, sehe man Nr. 9466, 9687, 9833.
9934. "Und es soll auf dem Kopfbunde sein", 2. Mose 28/37, bedeutet aus unendlicher Weisheit.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Kopfbundes, insofern er die Einsicht bezeichnet, worüber Nr. 9827; und wenn vom Herrn die Rede ist, der durch Aharon vorgebildet wurde, dann bezeichnet der Kopfbund die göttliche oder unendliche Weisheit.
9935. "An der Vorderseite des Kopfbundes soll es sein", 2. Mose 28/37, bedeutet in Ewigkeit.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "an der Vorderseite des Kopfbundes", wenn vom Herrn die Rede ist, Der durch Aharon vorbildlich dargestellt wurde, insofern es ausdrückt "in Ewigkeit", worüber Nr. 9888.
9936. "Und es soll auf der Stirne Aharons sein", 2. Mose 28/38, bedeutet aus der göttlichen Liebe des Herrn.
Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, insofern er den Herrn in Ansehung des göttlich Guten darstellt, welches das Gute Seiner göttlichen Liebe ist, worüber Nr. 9806; und aus der Bedeutung der Stirne, wenn vom Herrn die Rede ist, insofern sie Seine göttliche Liebe bezeichnet; denn durch das Angesicht des Herrn, oder was dasselbe ist, durch das Angesicht Jehovahs, wird alles, was zur göttlichen Liebe gehört, bezeichnet, wie z.B. die Barmherzigkeit, der Friede, das Gute, die Weisheit: Nr. 222, 223, 5585, 6848, 6849, 9306, 9545, 9546.
Daß das Angesicht Jehovahs oder das Antlitz des Herrn dies bedeutet, kommt daher, weil durch Angesicht im allgemeinen das Innere des Menschen bezeichnet wird, d.h. seine Neigungen und die Gedanken daraus, also was seiner Liebe und seinem Glauben angehört; man sehe die Nr. 9546 angeführten Stellen. Dies wird aber durch Angesicht bezeichnet, weil es aus dem Angesicht hervorleuchtet, wie in seinem Typus oder in seinem Abbild, und deswegen wird auch das Angesicht das Bild der Seele genannt. Daher kommt es, daß durch Angesicht, wenn von Jehovah oder dem Herrn die Rede ist, das bezeichnet wird, was Seiner göttlichen Liebe angehört.
Daß durch die Stirn insbesondere die göttliche Liebe selbst bezeichnet wird, kommt daher, weil den inneren Dingen ihre besonderen Gebiete im Angesicht zugeteilt sind: das Innere, das der Liebe angehört, zeigt sich in dem Gebiet der Stirne; das, welches der Einsicht und Weisheit angehört, in dem Gebiet der Augen; das, was dem Innewerden angehört, in dem Gebiet der Nase; und das, was der Rede angehört, in dem Gebiet des Mundes. Hieraus erhellt, warum durch die Stirne, wenn vom Herrn die Rede ist, der durch Aharon vorgebildet wird, die göttliche Liebe bezeichnet wird.
Weil die Stirne beim Menschen seiner Liebe entspricht, darum heißt es von denen, die in der himmlischen Liebe sind, d.h. in der Liebe zum Herrn vom Herrn, daß sie ein Zeichen an der Stirne haben, wodurch ausgedrückt wird, daß sie unter dem Schutze des Herrn stehen, weil in Seiner Liebe, z.B.:
Hes.9/4,6: "Jehovah sprach: Gehe mitten durch Jerusalem, und zeichne ein Zeichen an die Stirne der Männer, die wehklagen und seufzen über all die Greuel, die in ihrer Mitte geschehen sind; und schlaget nieder, euer Auge schone nicht; aber nahet euch keinem Manne, an dem das Zeichen ist".
Joh.Offenb.14/1: "Siehe, das Lamm stand auf dem Berge Zion, und mit ihm hundertvierundvierzig Tausende, die den Namen Seines Vaters auf ihren Stirnen geschrieben trugen".
Joh.Offenb.22/4: "Sie werden das Angesicht Gottes und des Lammes sehen, und Sein Name wird an ihren Stirnen sein".
Joh.Offenb.9/4: "Es wurde ihnen gesagt, daß sie nicht beschädigen sollten das Gras der Erde, noch etwas Grünes, noch irgendeinen Baum, sondern nur die Menschen, die das Siegel Gottes nicht an ihren Stirnen haben": das Siegel Gottes und den Namen Gottes an seinen Stirnen haben bedeutet, sicher sein vor den Anfechtungen des Bösen aus der Hölle, weil sie im Herrn sind durch die Liebe; das Gras und das Grün, das sie nicht beschädigen sollten, bedeutet das wißtümlich Wahre, durch welches das Wahre des Glaubens sich bildet: Nr. 7571, 7691; der Baum, der nicht beschädigt werden sollte, bedeutet das Innewerden des Wahren aus dem Guten: Nr. 103, 2163, 2722, 2972, 4552, 7692.
5. Mose 6/4,5,8: "Du sollst Jehovah, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen, und aus deiner ganzen Seele, und aus allen deinen Kräften; binde diese Worte zum Zeichen an deine Hand, und sie seien zum Stirnband zwischen deinen Augen": zum Stirnband bedeutet zum Zeichen der Liebe zu Jehovah Gott; zwischen den Augen wird gesagt, weil die Augen die Einsicht und Weisheit bedeuten, die aus dieser Liebe stammen; und die Weisheit aus dieser Liebe ist, den Herrn beständig vor Augen zu haben. Daß es sich so verhält, ist deutlich, weil von der Liebe zu Jehovah Gott gehandelt wird. Es wird gesagt, daß sie Ihn lieben sollten aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele, und aus allen Kräften, wodurch bezeichnet wird, aus allem, was in dem Menschen ist. Aus dem Herzen bedeutet, aus dem Willen, in dem das Gute der Liebe ist: Nr. 7542, 9050, 9300, 9495, aus der Seele bedeutet aus dem Verstand, wo das Glaubenswahre ist, somit aus dem Glauben: Nr. 9050; und beides ist Sache des inneren Menschen. Aus allen Kräften bedeutet aus dem, was dem Verstand und dem Willen im äußeren Menschen angehört. Die Kräfte und die Macht der Liebe in den beiden Menschen, dem äußeren und dem inneren, werden durch die Hände bezeichnet: Nr. 4931-4937, 7518. Darum wird gesagt, daß er diese Worte zum Zeichen an die Hand binden sollte.
Weil die Stirne infolge der Entsprechung die himmlische Liebe bei den Guten bedeutet, darum bezeichnet sie bei den Bösen die höllische Liebe, die der himmlischen entgegengesetzt ist. Ihre Stirne wird eine eherne Stirn genannt: Jes.48/4; und eine harte Stirn: Hes.3/7,8; und von denen, die in einer höllischen Liebe sind, heißt es, daß sie das Malzeichen des Tieres an ihren Stirnen hätten: Joh.Offenb.13/16; 14/9; 20/4; und auch den Namen Babylons an ihren Stirnen: Joh.Offenb.17/5.
9937. "Und Aharon trage die Schuld des Geheiligten", 2. Mose 28/38, bedeutet daher die Entfernung des Falschen und Bösen bei denen, die im Guten sind vom Herrn.
Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, insofern er den Herrn in Ansehung des Guten der Liebe darstellt, worüber Nr. 9806; und aus der vorbildlichen Bedeutung des Priestertums, das Aharon verwaltete, insofern es das ganze Amt bezeichnet, das der Herr als Erlöser verwaltet, worüber Nr. 9809; aus der Bedeutung von "die Schuld tragen", insofern es die Entfernung des Falschen und Bösen bei denen, die im Guten sind, bezeichnet, worüber folgen wird; und aus der Bedeutung des "Geheiligten", insofern es die Gaben bezeichnet, die sie Jehovah oder dem Herrn darbrachten, um gesühnt (gereinigt) zu werden von ihren Sünden, nämlich Brandopfer, Schlachtopfer und Speisopfer. Das diese unter dem Geheiligten verstanden werden, ist klar, denn es wird gesagt, "welche die Söhne Israels heiligen mit all ihren heiligen Gaben". Die Schuld tragen heißt aber das Falsche und Böse oder die Sünden entfernen bei denen, die im Guten sind, weil dies vom Herrn gesagt wird; denn der Herr wurde durch Aharon vorgebildet, und das ganze Erlösungswerk durch sein Amt oder Priestertum.
Daß vom Herrn gesagt wird, Er habe die Sünden für das menschliche Geschlecht getragen, ist in der Kirche bekannt; gleichwohl aber weiß man nicht, was verstanden wird unter dem Tragen der Schulden (Missetaten) und Sünden. Einige glauben, es bedeute, daß Er die Sünden des menschlichen Geschlechtes auf Sich genommen und geduldet habe, daß Er verurteilt wurde zum Tode am Kreuze, und daß dadurch, weil die Verdammnis für die Sünden auf Ihn geworfen wurde, die Menschen von der Verdammnis befreit worden seien. Dann auch, daß die Verdammnis vom Herrn weggenommen worden sei durch die Erfüllung des Gesetzes, weil das Gesetz jeden, der es nicht erfüllte, verdammt hätte. Allein dies wird nicht verstanden unter dem Tragen der Schuld, weil einem jeden Menschen seine Werke nach dem Tode erwarten, und er dann nach der Beschaffenheit derselben gerichtet wird, entweder zum Leben oder zum Tode. Die Beschaffenheit derselben geht aber aus der Liebe und aus dem Glauben hervor, denn die Liebe und der Glaube bilden die Werke des Menschen, und darum können sie nicht weggenommen werden durch Übertragen auf einen anderen, der sie tragen soll.
Daraus geht deutlich hervor, daß unter dem Tragen der Schuld etwas anderes verstanden wird; was aber darunter zu verstehen ist, kann man aus dem Tragen der Schuld oder der Sünde von seiten des Herrn selbst erkennen; denn der Herr trägt sie, indem Er für den Menschen kämpft gegen die Höllen. Der Mensch kann nämlich aus sich nicht gegen sie kämpfen, sondern das tut der Herr allein und auch beständig für jeden Menschen, aber mit Unterschied, je nach der Aufnahme des göttlich Guten und des göttlich Wahren. Als der Herr in der Welt war, kämpfte Er gegen alle Höllen und unterjochte sie völlig, dadurch wurde Er auch wirklich zur Gerechtigkeit; und auf diese Weise erlöste Er diejenigen, die das göttlich Gute und Wahre von Ihm aufnahmen, von der Verdammnis. Wenn dies nicht vom Herrn geschehen wäre, so hätte kein Mensch erlöst werden können; denn die Höllen sind allezeit beim Menschen und herrschen auch über ihn, insoweit der Herr sie nicht entfernt. Und Er entfernt sie nur soweit, als der Mensch vom Bösen absteht. Wer aber einmal die Höllen besiegt, besiegt sie in Ewigkeit, und damit dieses vom Herrn geschehen könnte, machte Er Sein Menschliches göttlich. Wer daher allein für den Menschen gegen die Höllen kämpft, oder was das gleiche ist, gegen das Böse und Falsche (denn dies kommt von den Höllen), von Dem wird gesagt, daß Er die Sünden trage, denn Er allein kann diese Last tragen.
Durch das Tragen der Sünden wird aber auch die Entfernung des Bösen und Falschen von denen, die im Guten sind, bezeichnet, weil dies die Folge davon ist; denn inwieweit die Höllen vom Menschen entfernt werden, insoweit wird das Böse und Falsche entfernt; beides stammt nämlich aus den Höllen. Das Böse und Falsche sind die Sünden und die Schulden (Missetaten); wie es sich mit diesen verhält, darüber sehe man, was Nr. 9715 und 9809 gezeigt worden ist, wo vom Verdienst und der Gerechtigkeit des Herrn, und auch von der Unterwerfung der Höllen durch Ihn gehandelt wurde.
Daß von Aharon gesagt wird, er solle die Schuld tragen, kommt daher, weil er selbst den Herrn, und sein Priestertum das ganze Werk der Erlösung des Herrn vorbildete; man sehe Nr. 9806, 9809.
Das vorzüglichste Werk der Erlösung ist es aber, den Menschen von den Höllen erlösen und befreien, und dadurch das Böse und das Falsche entfernen. Es wird gesagt, das Böse und Falsche entfernen, weil die Befreiung von den Sünden oder deren Vergebung nichts anderes ist als Entfernung, denn sie bleiben bei dem Menschen; aber in dem Maße, als das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens eingepflanzt wird, wird das Böse und Falsche entfernt. Es verhält sich damit wie mit dem Himmel und der Hölle: der Himmel vertilgt die Hölle nicht, sondern entfernt nur diejenigen, die in ihr sind, von sich; denn das Gute und Wahre vom Herrn ist es, das den Himmel macht, und auch das, was jene entfernt.
Ebenso verhält es sich mit dem Menschen: der Mensch ist aus sich eine Hölle, aber wenn er wiedergeboren wird, wird er ein Himmel, und inwieweit er ein Himmel wird, insoweit wird die Hölle entfernt. Die allgemeine Ansicht ist, daß das Böse, d.h. die Sünden, nicht so entfernt, sondern ganz und gar losgetrennt werden. Allein solche wissen nicht, daß der ganze Mensch aus sich nichts als Böses ist, und daß das Böse, was er hat, nur als ausgetilgt erscheint in dem Maße, als er im Guten vom Herrn gehalten wird; denn indem der Mensch im Guten gehalten wird, wird er vom Bösen abgehalten. Aber niemand kann vom Bösen abgehalten und im Guten gehalten werden, außer der, welcher im Guten des Glaubens und der Liebtätigkeit vom Herrn ist, d.h. insoweit, als er sich vom Herrn wiedergebären läßt; denn durch die Wiedergeburt wird der Himmel bei dem Menschen eingepflanzt, und dadurch die Hölle entfernt, die bei ihm ist, wie oben gesagt worden.
Hieraus kann wiederum erhellen, daß, wenn vom Herrn die Rede ist, unter dem Tragen der Schuld zu verstehen ist, daß Er beständig für den Menschen gegen die Höllen kämpfte, und somit beständig sie entfernt; denn es findet ein beständiges Entfernen statt, nicht nur während der Mensch in der Welt ist, sondern auch im anderen Leben in Ewigkeit. Das Böse in solcher Weise zu entfernen, vermag aber kein Mensch; denn aus sich kann der Mensch nicht einmal das allergeringste Böse entfernen, noch weniger die Höllen, und noch weniger in Ewigkeit. Man sehe jedoch, was hierüber schon früher gezeigt worden ist, nämlich, daß das Böse bei dem Menschen nicht völlig abgesondert, sondern nur in dem Maße entfernt wird, als er im Guten von dem Herrn ist: Nr. 8393, 9014, 9333-9336, 9444-9454; daß der Herr, als Er in der Welt war, durch Versuchungskämpfe die Höllen besiegte, und so alles in Ordnung brachte, wie auch, daß Er dies aus göttlicher Liebe tat, um das Menschengeschlecht zu erlösen, und daß Er dadurch auch Sein Menschliches göttlich machte, sehe man in den Nr. 9528 am Ende angeführten Stellen; und daß der Herr für den Menschen in den Versuchungen kämpft, die geistige Kämpfe gegen das Böse sind, das von der Hölle ist: Nr. 1692, 6574, 8159, 8172, 8175, 8176, 8273, 8969.
Auf welche Weise der Herr die Schuld des menschlichen Geschlechtes trug, d.h. wider die Höllen kämpfte und sie unterwarf, als Er in der Welt war, und wie Er Sich so die göttliche Macht erwarb, dieselben bei allen zu entfernen, die im Guten sind, und daß Er dadurch zum Verdienst und zur Gerechtigkeit wurde, wird beschrieben bei Jes.59/16-20; 63/1-9; worüber man die Erklärung nachsehen möge Nr. 9715, 9809.
Aus dem Verständnis des Obigen kann man erkennen, was alles das bedeutet, was Jes. Kapitel 53 vom Herrn gesagt wird, in dem vom Anfang bis zu Ende von Seinem Versuchungszustand gehandelt wird, somit von dem Zustand, in dem Er war, als Er wider die Höllen kämpfte; denn die Versuchungen sind nichts anderes, als Kämpfe wider dieselben. Dieser Zustand wird dort in folgender Weise beschrieben: "Daß Er unsere Krankheiten auf Sich genommen und unsere Schmerzen getragen habe; daß Er um unserer Übertretungen willen durchbohrt, und um unserer Missetat willen zerschlagen worden sei; daß Jehovah auf Ihn alle unsere Missetaten geworfen habe; und daß Er Ihn so dem Grabe hingegeben bei den Gottlosen; der Wille Jehovahs werde durch Seine Hand glücklich ausgeführt werden, nach der Arbeit Seiner Seele werde Er es sehen und gesättigt werden; und durch Seine Weisheit werde Er viele gerecht machen, darum, daß Er ihre Missetaten getragen und so die Sünde vieler auf sich genommen habe". Er wird auch dort "der Arm Jehovahs" genannt, wodurch die göttliche Macht bezeichnet wird: Nr. 4932, 7205.
Daß durch das Tragen der Krankheiten, Schmerzen und Missetaten, und durch sein Durchbohrt- und Zerschlagenwerden der Zustand der Versuchungen bezeichnet wird, ist klar, denn bei diesen sind es die Schmerzen der Seele, die Anfälle von Angst und Verzweiflung, die so quälen; die Höllen bewirken solches, denn während der Versuchungen greifen sie die innerste Liebe dessen an, gegen den sie kämpfen. Die Liebe eines jeden ist aber das Innerste seines Lebens; die Liebe des Herrn war, das menschliche Geschlecht zu erlösen; diese Liebe war das Sein Seines Lebens, denn das Göttliche in Ihm war diese Liebe.
Dies wird auch beschrieben bei Jes.63/8,9, wo von den Kämpfen des Herrn gehandelt wird, mit folgenden Worten: "Er sprach: Fürwahr, Mein Volk sind sie; darum ward Er ihnen zum Erlöser; bei aller ihrer Bedrängnis war Ihm Angst; um Seiner Liebe und um Seiner Erbarmung willen erlöste Er sie, und nahm sie an, und trug sie in allen Tagen der Ewigkeit".
Daß der Herr, als Er in der Welt war, solche Versuchungen erduldete, wird bei den Evangelisten nur kurz beschrieben, aber ausführlich bei den Propheten, und besonders in den Psalmen Davids. Bei den Evangelisten wird nur erwähnt, daß Er in die Wüste geführt, und dann vom Teufel versucht worden sei, und daß Er Sich vierzig Tage daselbst aufgehalten und bei den Tieren gewesen sei (Mark.1/12,13; Matth.4/1); aber, daß Er in Versuchungen, d.h. in Kämpfen wider die Höllen gewesen von dem ersten Knabenalter an bis zum Ende Seines Lebens, hat Er nicht offenbart nach folgender Stelle:
Jes.53/7: "Er duldete die Bedrängnis und ward niedergebeugt; dennoch tat Er Seinen Mund nicht auf; wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, so tat Er Seinen Mund nicht auf".
Seine letzte Versuchung war in Gethsemane: Matth. Kapitel 26; Mark. Kapitel 14, und dann das Leiden am Kreuze; daß Er durch dasselbe die Höllen völlig unterjochte, lehrt Er selbst:
Joh.12/27,28,31: "Vater, errette Mich aus dieser Stunde; doch darum bin Ich in diese Stunde gekommen, Vater, verherrliche Deinen Namen. Es kam aber eine Stimme aus dem Himmel: Ich habe (Ihn) verherrlicht und will (Ihn noch mehr) verherrlichen; darauf sprach Jesus: Nun geht das Gericht über diese Welt; nun wird der Fürst dieser Welt ausgestoßen werden": der Fürst dieser Welt ist der Teufel, somit die ganze Hölle. Verherrlichen heißt, das Menschliche göttlich machen.
Daß bloß die Versuchung nach den vierzig Tagen in der Wüste erwähnt wird, kommt daher, weil vierzig Tage die Versuchungen bis zu ihrer Fülle bedeuten und in sich schließen, somit die während vieler Jahre; man sehe Nr. 8098, 9437; die Wüste bedeutet die Hölle, und die Tiere, mit denen er dort kämpfte, war die höllische Rotte.
Die Entfernung der Sünden bei denen, die im Guten sind, oder Buße getan haben, wurde in der jüdischen Kirche vorgebildet durch den Bock, der Asasel genannt wurde, auf dessen Haupt Aharon die Hand legen und die Missetaten der Söhne Israels und alle Übertretungen, in betreff aller ihrer Sünden bedeuten, und ihn dann fortschicken sollte in die Wüste, und so sollte der Bock alle ihre Missetaten in das Land der Trennung tragen": 3. Mose 16/21,22. Durch Aharon wird hier der Herr vorgebildet. Der Bock bedeutet den Glauben; durch die Wüste und das Land der Trennung wird die Hölle bezeichnet; und durch das Tragen der Missetaten der Söhne Israels in dasselbe, die Entfernung und das Werfen derselben in die Hölle. Daß solches vorgebildet wurde, kann niemand wissen, außer vermöge des inneren Sinnes. Jeder kann aber einsehen, daß die Missetaten der ganzen Gemeinde nicht von irgendeinem Bock in die Wüste getragen werden konnten (denn was hat der Bock gemein mit den Missetaten?), sondern weil alle Vorbildungen zu jener Zeit solche Dinge bedeuteten, die sich auf den Herrn, auf den Himmel und die Kirche beziehen, so war es auch bei diesen der Fall. Der innere Sinn lehrt daher, was in denselben verborgen liegt; daß nämlich das Wahre des Glaubens es ist, durch das der Mensch wiedergeboren wird, und durch das folglich die Sünden entfernt werden, und weil der Glaube des Wahren vom Herrn ist, so ist es der Herr selbst, Der es tut, gemäß dem, was in der Vorrede zu 1. Mose Kapitel 22 und auch Nr. 3332, 3876, 3877, 4738 gesagt und gezeigt worden ist.
Daß Aharon den Herrn vorbildet, sehe man Nr. 9806, 9808; daß der Ziegenbock das Wahre des Glaubens bezeichnet: Nr. 4169 E, 4769; die Wüste bedeutet aber die Hölle, weil das Lager, in dem die Söhne Israels waren, den Himmel bedeutete: Nr. 4236, darum wird auch die Wüste das Land der Trennung oder Ausscheidung genannt. Somit wird durch das Tragen der Missetaten in jenes Land oder in die Wüste bezeichnet, das Böse und Falsche in die Hölle werfen, aus der es stammt, und es wird da hineingeworfen, wenn es so entfernt wird, daß es nicht erscheint, was geschieht, wenn der Mensch von denselben dadurch abgehalten wird, daß er im Guten vom Herrn gehalten wird, gemäß dem, was oben gezeigt worden ist.
Dasselbe, was durch das Hinausstoßen der Sünden in die Wüste, wird auch bezeichnet durch das Hinabwerfen derselben in die Tiefen des Meeres:
Micha 7/19: "Er wird Sich unser erbarmen, unsere Missetaten wird Er unterdrücken, und alle ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen": die Tiefe des Meeres bedeutet ebenfalls die Hölle.
Hieraus geht nun deutlich hervor, daß durch "Aharon soll die Schuld des Geheiligten tragen" bezeichnet wird, die Entfernung der Sünden von denen, die im Guten sind vom Herrn; und daß die Entfernung derselben beständig vom Herrn geschieht, und daß dieses heißt, die Schuld (oder die Missetaten) tragen. So auch
4. Mose 18/1,22,23: "Jehovah sprach zu Aharon: Du und deine Söhne mit dir, ihr sollt die Missetat am Heiligtum tragen; du und deine Söhne mit dir sollt auch tragen die Missetat eures Priestertums; die Söhne Israels sollen nicht mehr zum Zelt der Versammlung hinantreten, die Sünden zu tragen, so daß sie starben, sondern die Leviten sollen die Arbeit des Zeltes verrichten, und sie sollen ihre Missetat tragen".
Dasselbe wird auch durch tragen bezeichnet bei Jes.46/3,4: "Merket auf Mich, Haus Israel, die ihr getragen wurdet vom Mutterleib an; auch bis zu deinem Greisenalter bin Ich Derselbe, und bis zum grauen Haar will Ich dich tragen; Ich habe es getan, und Ich werde (dich) tragen und heben, und auch erretten".
Daß die Schuld tragen, soviel ist als versöhnen, somit die Sünden entfernen, (erhellt) 3. Mose 10/16,17: "Mose war entrüstet über Eleasar und Ithamar, daß der Bock des Sündopfers verbrannt worden und sprach: Warum habt ihr es nicht gegessen an heiliger Stätte, da Jehovah es euch gegeben, um zu tragen die Missetaten der Gemeinde, um sie zu versöhnen vor Jehovah".
Daß die Versöhnung (expiatio) die Reinigung vom Bösen bezeichnet, und somit die Entfernung von den Sünden, sehe man Nr. 9506, und daß es dem Aharon aufgetragen wurde, das Volk zu versöhnen (sühnen) und ihm die Sünden zu vergeben: 3. Mose 4/26,31,35; 5/6,10,13,16,18,26; 9/7; 15/15,30;
Daß die Sünde tragen, wenn nicht vom Priestertum die Rede ist, soviel ist als verdammt werden, somit sterben: 3. Mose 5/17; 7/18; 17/16; 19/8; 20/17,19,20; 22/9; 24/15; 4. Mose 9/13; 18/22; Hes.18/19,20; 23/49.
9938. "Das die Söhne Israels heiligen mit allen ihren heiligen Gaben", 2. Mose 28/38, bedeutet durch die vorbildlichen Handlungen des Gottesdienstes, welche die Entfernung von den Sünden darstellen.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Gaben oder Spenden, die besonders in Brandopfern, Schlachtopfern und Speisopfern bei dem israelitischen und jüdischen Volke bestanden, insofern sie das Innere des Gottesdienstes bezeichnen, denn dieses wurde vorgebildet. Das Innere des Gottesdienstes ist das, was sich auf die Liebe und den Glauben bezieht, und daher auf die Vergebung der Sünden, d.h. auf die Entfernungen von ihnen, weil die Sünden durch Glauben und Liebe vom Herrn entfernt werden. Inwieweit das Gute der Liebe und des Glaubens eindringt, oder, was dasselbe ist, inwieweit der Himmel eindringt, insoweit werden die Sünden entfernt, d.h. insoweit wird die Hölle entfernt, sowohl die, welche innerhalb, als die, welche außerhalb des Menschen ist. Hieraus erhellt, was unter den Gaben, welche sie heiligten, d.h. darboten, zu verstehen ist.
Daß die Gaben heilig genannt wurden, und dieselben geben oder darbringen sie heiligen hieß, war deshalb, weil sie das Heilige vorbildeten; denn sie wurden als Versöhnungen dargebracht, somit als die Entfernung von den Sünden, die durch den Glauben und die Liebe vom Herrn zum Herrn bewirkt wurde.
Es wird gesagt, daß die Gaben und Geschenke dem Jehovah dargebracht wurden, obgleich Jehovah, d.h. der Herr, keine Gaben oder Geschenke annimmt, sondern sie jedem umsonst gibt; aber dennoch will Er, daß sie vom Menschen kommen, wie von ihm selbst, wenn er nur anerkennt, daß sie nicht von ihm, sondern vom Herrn sind; denn der Herr flößt die Neigung ein, das Gute aus Liebe zu tun, und die Neigung, das Wahre aus dem Glauben zu reden. Aber die Neigung selbst fließt vom Herrn ein, es scheint jedoch, als ob sie im Menschen wäre, somit wie vom Menschen. Denn alles, was der Mensch aus der Neigung seiner Liebe tut, tut er aus dem Leben, weil die Liebe das Leben eines jeden ist.
Hieraus erhellt, daß das, was Gaben und Geschenke genannt wird, die dem Herrn vom Menschen dargebracht werden, ihrem Wesen nach Gaben und Geschenke sind, die dem Menschen vom Herrn dargebracht sind; und daß sie Gaben und Geschenke heißen, kommt von dem Anschein her. Diesen Anschein erkennen alle, die verständigen Herzens sind, aber nicht die Einfältigen; dennoch aber sind ihre Gaben und Geschenke angenehm, in dem Maße als sie aus einer Unwissenheit, in der Unschuld ist, dargebracht werden. Die Unschuld ist das Gute der Liebe zu Gott, und liegt auch in der Unwissenheit; besonders aber bei denen, die weisen Herzens sind, denn die weisen Herzens sind, erkennen und werden es inne, daß nichts von der Weisheit in ihnen aus ihnen ist, sondern daß alle Weisheit vom Herrn ist, d.h. alles Gute der Liebe und alles Wahre des Glaubens, und somit daß (die Unschuld) gleichwohl bei den Weisen in der Unwissenheit wohnt, (d.h. darin, daß sie nichts aus sich selbst wissen). Hieraus wird klar, daß die Anerkennung dieser Wahrheit und besonders ihr Innewerden die Unschuld der Weisheit ausmacht.
Die Gaben, die in der jüdischen Kirche dargebracht wurden, die besonders Brandopfer, Schlachtopfer und Speisopfer waren, hießen auch Versöhnungen (Sühnen) von den Sünden, denn wegen der Vergebung derselben, d.h. wegen der Entfernung derselben von ihnen, wurden sie dargebracht. Die Angehörigen jener Kirche glaubten auch wirklich, daß die Sünden vergeben, ja völlig weggenommen seien, denn sobald sie dargebracht waren, wurde ihnen gesagt, daß ihnen vergeben werde; man sehe 3. Mose 4/26,31,35; 5/6,10,13,16,18,26; 9/7; 15/15,30. Aber sie wußten nicht, daß ihre Gaben das Innere nur vorbildeten, also solches, was vom Menschen aus Liebe und Glauben, die vom Herrn kommen, getan wird, und daß diese es sind, die versöhnen, d.h. die Sünden entfernen, und daß sie, wenn sie entfernt worden, so erscheinen, als ob sie ganz entfernt oder weggenommen wären, wie dies schon oben in diesem und in dem vorhergehenden Abschnitt gezeigt worden ist; denn jenes Volk war in einem vorbildlichen Gottesdienst, somit in einem äußeren Gottesdienst ohne den inneren, durch den aber damals eine Verbindung des Himmels mit dem Menschen bestand; man sehe die Nr. 9320 E, und 9380 angeführten Stellen.
9939. "Und es soll beständig sein auf seiner Stirne", 2. Mose 28/38, bedeutet das Vorbildliche der Liebe des Herrn in Ewigkeit.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Stirne, insofern sie die Liebe bezeichnet, worüber Nr. 9936; aus der vorbildlichen Bedeutung Aharons, insofern er den Herrn darstellt, worüber Nr. 9806; und aus der Bedeutung von beständig, insofern es soviel ist als in Ewigkeit.
Daß beständig soviel ist als in Ewigkeit, kommt daher, weil alles, was Sache der Zeit ist, wenn vom Herrn (die Rede ist), das Ewige bedeutet, also auch beständig, denn beständig, täglich und immerdar wird von der Zeit ausgesagt, daher kommt es auch, daß gestern und heute, wenn vom Herrn (die Rede ist), auch das Ewige bedeuten: Nr. 2838.
9940. "Zum Wohlgefallen für sie vor Jehovah", 2. Mose 28/38, bedeutet das Göttliche des Herrn in ihnen.
Dies erhellt aus der Bedeutung von Wohlgefallen, wenn von Jehovah, d.h. vom Herrn (die Rede ist), insofern es ausdrückt, aus Seinem Göttlichen, denn was dem Herrn wohlgefällt, ist das Göttliche, das von Ihm beim Menschen, beim Geist und Engel ist; denn es ist dann in einem anderen, in dem es angeschaut wird und dadurch wohlgefällt.
Was vom Herrn ist, ist näher oder entfernter von Ihm, und es wird dann gesagt, es geschehe aus Seinem Willen, aus Seinem Wohlgefallen, aus Seiner Nachsicht und aus Seiner Zulassung: was aus dem Willen, ist zunächst von Ihm; was aus dem Wohlgefallen, ein wenig entfernter von Ihm; was aus Nachsicht, ist noch entfernter; und was aus Zulassung, ist am entferntesten von Ihm. Das sind die Stufen des Einflusses und der Aufnahme des Göttlichen. Doch enthält eine jede Stufe wieder Unzähliges, was unterschieden ist von dem, was in einer anderen Stufe ist, und dieses Unzählige bildet Geheimnisse des Himmels, von denen nur wenige in das menschliche Verständnis fallen, wie z.B. schon das, was aus Zulassung geschieht; denn in diesem, obgleich dieses an letzter Stelle ist, liegen dennoch unzählige Geheimnisse, und der Mensch verwirrt sich dadurch, wenn er es aus den Entwicklungen der Dinge in der Natur und aus den Scheinbarkeiten, und mehr noch, wenn er es aus den Täuschungen der Sinne durchschauen will. Gleichwohl sind die Geheimnisse der Zulassung nur wenige im Vergleich mit den Geheimnissen der höheren Stufen, wie bei dem, was aus Nachsicht, aus Wohlgefallen und aus dem Willen geschieht.
9941. Vers 39,40: Und du sollst den Leibrock zellenförmig wirken von weißer Baumwolle, und auch den Kopfbund sollst du von weißer Baumwolle machen, und den Gürtel sollst du machen als ein Werk des Buntwirkers. Und für die Söhne Aharons sollst du Leibröcke machen, und sollst ihnen Gürtel machen und Mützen zur Herrlichkeit und zur Zierde.
"Und du sollst den Leibrock zellenförmig wirken von weißer Baumwolle" bedeutet das Innerste des geistigen Reiches, hervorgehend aus den Wahrheiten der himmlischen Liebe;
"und auch den Kopfbund sollst du von weißer Baumwolle machen" bedeutet die Weisheit in demselben (Reich);
"und den Gürtel" bedeutet das Band und die Trennung von dem Äußeren dieses Reiches;
"sollst du machen als ein Werk des Buntwirkers" bedeutet durch die Erkenntnisse des Guten und Wahren;
"und für die Söhne Aharons" bedeutet die göttlichen Wahrheiten aus dem göttlich Guten des Herrn, hervorgehend in den Himmeln;
"sollst du Leibröcke machen" bedeutet das, was Sache des Glaubens daselbst ist;
"und sollst ihnen Gürtel machen" bedeutet das Zusammenhalten in seiner Verknüpfung;
"und Mützen" bedeutet die Einsicht daselbst;
"zur Herrlichkeit und zur Zierde" bedeutet das Wahre der geistigen Kirche.
9942. "Und du sollst den Leibrock zellenförmig wirken von weißer Baumwolle", 2. Mose 28/39, bedeutet das Innerste des geistigen Reiches, hervorgehend aus den Wahrheiten der himmlischen Liebe.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Kleider Aharons im allgemeinen, insofern sie das geistige Reich bezeichnen, das dem himmlischen Reich beigefügt ist, worüber Nr. 9814. Und weil der Leibrock das inwendigste jener Kleider war, darum wird durch denselben das Innerste dieses Reiches bezeichnet. Daß der Leibrock Aharons das göttlich Wahre im geistigen Reich bezeichnet, das unmittelbar vom göttlich Himmlischen hervorgeht, sehe man Nr. 9826. Ferner aus der Bedeutung der weißen Baumwolle, insofern sie das Wahre aus himmlischem Ursprung bezeichnet, worüber Nr. 9469. Von diesem Leibrock wird gesagt, daß er zellenförmig gewirkt werden sollte, und unter zellenförmig wird verstanden die Arbeit eines Webers, und durch die Arbeit eines Webers wird das bezeichnet, was aus dem Himmlischen ist: Nr. 9915. Durch dasselbe Wort, das in der Grundsprache zellenförmig wirken ausdrückt, wird auch weben bezeichnet. Daß dieser Leibrock gewoben oder von der Arbeit eines Webers war, erhellt aus 2. Mose 39/27: "Sie machten Leibröcke aus weißer Baumwolle, die Arbeit eines Webers, für Aharon und für seine Söhne".
Daß er zellenförmig oder aus weißer Baumwolle gewirkt (gewoben) wurde, war deswegen, damit das vorgebildet würde, was unmittelbar aus dem Himmlischen hervorgeht, und was beziehungsweise wie ein Fortgesetztes ist; denn was aus dem Himmlischen hervorgeht, ist wie das, was aus dem Willensgebiet bei dem Menschen (kommt). Alles nämlich, was Sache des Verstandes beim Menschen ist, geht aus seinem Willensgebiet hervor. Was inwendig aus dem Willensgebiet hervorgeht, ist aber gleichsam ein Fortgesetztes in bezug auf das, was äußerlicher ist; deswegen ist in dem, was inwendig aus dem Willensgebiet hervorgeht, besonders die Neigung des Wahren; denn jede Neigung, welche Sache der Liebe ist, fließt in den Verstand aus dem Willensgebiet ein.
Ebenso verhält es sich in den Himmeln, wo das himmlische Reich dem Willensgebiet des Menschen entspricht und das geistige Reich seinem Verstandesgebiet; man sehe Nr. 9835; und weil die Kleider Aharons das geistige Reich des Herrn vorbildeten, das Seinem himmlischen Reich beigesellt ist: Nr. 8914, darum bildete der Leibrock das vor, was das Innerste in demselben ist, also das, was zunächst aus dem himmlischen Reich hervorgeht, denn der Leibrock war das inwendigste Kleid. Hieraus erhellt, warum es gewoben oder zellenförmig gewirkt war, und warum aus weißer Baumwolle. Durch das Gewobene wird nämlich das bezeichnet, was aus dem Willensgebiet oder aus himmlischer Liebe stammt: Nr. 9915, und durch weiße Baumwolle wird das Wahre, das aus der himmlischen Liebe stammt, bezeichnet: Nr. 9469.
Das Geistige, das aus dem Himmlischen (hervorgeht), wird auch anderwärts im Worte durch Leibröcke bezeichnet, wie auch durch die Leibröcke von Fellen, von denen gesagt wird, daß Jehovah Gott sie dem Menschen und seinem Weibe machte, nachdem sie vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten": 1. Mose 3/20,21. Daß durch diese Leibröcke das Wahre aus himmlischem Ursprung bezeichnet wird, kann man nicht wissen, wenn nicht diese geschichtartige (Einkleidung) in Ansehung des inneren Sinnes enthüllt wird; deswegen soll es hier erklärt werden:
Unter dem Menschen und seinem Weibe wird die himmlische Kirche verstanden; unter dem Menschen selbst als dem Ehegatten diese Kirche in Ansehung des Guten, und unter seiner Ehegattin diese Kirche in Ansehung des Wahren. Dieses Wahre und jenes Gute war das Wahre und Gute der himmlischen Kirche. Da aber diese Kirche gefallen war, was durch Vernünfteleien aus dem Wißtümlichen über die göttlichen Wahrheiten geschah, was im inneren Sinn durch die Schlange, die überredete, bezeichnet wird; so ist es dieser erste Zustand nach dem Falle jener Kirche, der dort beschrieben wird, und ihr Wahres durch die Leibröcke von Fellen.
Man muß wissen, daß durch die Schöpfung des Himmels und der Erde: 1. Mose Kapitel 1, im inneren Sinn die neue Schöpfung oder Wiedergeburt des Menschen der damaligen Kirche verstanden und beschrieben wird, also die Errichtung der himmlischen Kirche. Und daß durch das Paradies die Weisheit und Einsicht dieser Kirche verstanden und beschrieben wird, und durch das Essen vom Baum der Erkenntnis ihr Fall dadurch, daß jene Menschen aus dem Wißtümlichen über göttliche Dinge Vernünfteleien anstellten. Daß es so ist, sehe man in dem, was hierüber in den Erklärungen zu jenen Kapiteln gezeigt worden ist, denn alles, was in den ersten Kapiteln des 1. Buches Mose enthalten ist, ist eine geschichtartige Einkleidung (Parabel), in deren innerem Sinn göttliche (Wahrheiten) enthalten sind von der neuen Schöpfung und der Wiedergeburt des Menschen der himmlischen Kirche, wie oben gesagt worden.
Diese Art der Darstellung war üblich in den ältesten Zeiten, nicht nur bei denen, die der Kirche angehörten, sondern auch bei denen, die außerhalb der Kirche waren, z.B. bei den Arabern, den Syrern und den Griechen, wie aus den Büchern jener Zeit, sowohl den heiligen als den weltlichen, deutlich hervorgeht. Als Nachahmung derselben, weil aus ihnen hervorgehend, wurde das Hohelied von Salomo geschrieben, welches Buch kein heiliges Buch ist, weil es nicht inwendig Himmlisches und Göttliches in bestimmter Reihenfolge enthält, wie die heiligen Bücher. Das Buch Hiob ist auch ein Buch der Alten Kirche. Auch werden heilige Bücher der Alten Kirche, die nun verloren sind, erwähnt bei Mose: 4. Mose 21/14,15,27: die historischen Teile derselben wurden "Kriege Jehovahs" genannt und die prophetischen "Aussprüche"; man sehe Nr. 2686, 2897. Daß in den historischen, welche die Kriege Jehovahs hießen, eine solche Schreibweise (stylus) war, erhellt aus dem, was daraus von Mose entnommen und angeführt wurde. Dieses Historische näherte sich auf diese Weise dem prophetischen Stil in der Art, daß ihr Inhalt von Kindern und auch von Einfältigen im Gedächtnis behalten werden konnte; daß aber diese dort angeführten Bücher heilig waren, ist klar aus dem, was 4. Mose 21/28-30 steht, wenn man damit vergleicht, was bei Jerem.48/45,46 steht, wo ähnliches sich findet.
Daß eine solche Schreibweise bei denen, die außerhalb der Kirche waren, zu jener Zeit sehr gebräuchlich und fast einzig in Übung war, geht auch deutlich hervor aus den Fabeln (oder Mythen) jener Schriftsteller, die außerhalb der Kirche waren, in denen sie Moralisches einkleideten, oder solches, was sich auf die Neigungen und auf das Leben bezieht. In den wirklichen Geschichten aber, die nicht erdichtet waren, wie sie in den Büchern Moses nach jenen Kapiteln, ferner in den Büchern Josua, der Richter, Samuels und der Könige enthalten sind, bezeichnen die Leibröcke gleichfalls das Wahre und das geistig Gute des Wahren, das hervorgeht aus dem himmlisch Wahren und Guten. (Man muß aber wissen, daß das geistig Wahre und Gute so beschaffen ist, wie das Wahre und Gute der Engel im mittleren oder zweiten Himmel; daß dagegen das himmlisch Wahre und Gute das Wahre und Gute ist, wie es bei den Engeln im dritten oder innersten Himmel ist; man sehe die angeführten Stellen: Nr. 9277.)
In den Büchern Moses wird erwähnt, daß "der Vater Israel seinem Sohn Joseph einen buntfarbigen Leibrock gab, und daß seine Brüder darüber entrüstet waren, und nachher ihm denselben auszogen und ihn in Blut tauchten und so seinem Vater schickten": 1. Mose 37/3,23,31-33. Dies war eine wirkliche Geschichte, und weil diese ebenso inwendig oder im inneren Sinn Heiliges des Himmels und der Kirche und somit Göttliches enthielt, darum wurde durch jenen buntfarbigen Leibrock der Zustand des Guten und Wahren bezeichnet, den Joseph vorbilden sollte, nämlich der Zustand des geistig Wahren und Guten, das aus dem Himmlischen hervorgeht; man sehe Nr. 3971, 4286, 4592, 4963, 5249, 5307, 5584, 5869, 5877, 6417, 6526, 9671; denn alle Söhne Jakobs bildeten solches in seiner Ordnung vor, was Sache des Himmels und der Kirche ist: Nr. 3858, 3926, 4060, 4603 f, 6335, 6337, 6397, 6640, 7836, 7891, 7996; an jener Stelle aber bildeten sie das Entgegengesetzte vor.
Weil alles, was in den Büchern des Wortes enthalten ist, in Vorbildungen und Bezeichnungen göttlich himmlischer und geistiger Dinge besteht, sowohl in den historischen als in den prophetischen Büchern, darum wird die Neigung dieses Wahren durch die Tochter des Königs, und das Wahre selbst durch ihre Kleider beschrieben:
Ps.45/10f: "Die Tochter des Königs ist unter deinen Teuern (Geliebten), die Königin steht zu deiner Rechten im besten Golde von Ophir; die Tochter Tyrus wird Geschenke darbringen; die Reichen des Volkes schmeicheln deinem Angesicht; voller Pracht ist die Königstochter im Gemache, von Gewebe (oder zellenförmig Gewebtem) ist ihr Kleid von Gold (ihr Leibrock, tunica); in Buntgewirktem wird sie dem Könige zugeführt": daß die Tochter im allgemeinen die Neigung des geistig Guten und Wahren bedeutet und also auch die Kirche, sehe man Nr. 2362, 3024, 3963, 9055; und daß der König, wenn vom Herrn (die Rede ist), das göttlich Wahre bedeutet: Nr. 2015, 2069, 3009, 4581, 4966, 5068, 6148. Hieraus erhellt, daß alles, was von der Tochter des Königs in diesem Psalm erzählt wird, solche Dinge bedeutet, die sich auf die Neigung des Wahren und Guten vom Herrn in der Kirche beziehen. Daß die Tochter Tyrus Gaben darbringen werde, bedeutet die Erkenntnisse des Guten und Wahren; daß Tyrus diese bezeichnet, sehe man Nr. 1201; ebenso die Reichen des Volkes; denn unter Reichtümern wird im geistigen Sinn nichts anderes verstanden, als die Erkenntnisse des Guten und Wahren: Nr. 1694, 4508. Hieraus wird klar, was dadurch bezeichnet wird, daß die Tochter des Königs voller Pracht im Gemache sei, und daß ihre Kleider von Gold gewebt waren; denn unter dem Kleid wird die Tunika (Leibrock) verstanden, wie aus der Bedeutung dieses Wortes in der Grundsprache hervorgeht, denn hier bezeichnet es das dem Körper zunächstliegende Kleid. Daß dies aber der Leibrock (tunica) ist, erhellt bei Joh.19/24, wo von dem Leibrock des Herrn gehandelt wird, der bei Ps.22/19 mit demselben Worte "Kleid" genannt wird. Ferner im 2.Sam.13/18, wo gesagt wird, daß die Töchter des Königs mit buntfarbigen Leibröcken bekleidet waren, worüber gleich folgen wird. Unter dem Gewebe von Gold wird bei David das gleiche verstanden, wie unter dem zellenförmig gewirkten Leibrock Aharons; es ist auch dasselbe Wort in der Grundsprache; was das Buntgewirkte ist, in dem sie dem König zugeführt werden soll, sehe man Nr. 9688.
Weil durch die Tochter des Königs und durch ihr Kleid oder ihren Leibrock solches vorgebildet wurde, darum wurden auch die Töchter des Königs zu jener Zeit mit solchen bekleidet, wie man 2.Sam.13/18 ersieht: "Thamar hatte einen buntfarbigen Leibrock an; denn mit solchen Gewändern waren die Töchter des Königs bekleidet".
Weil nun das geistig Gute und Wahre durch Leibröcke vorgebildet wurde, so kann man erkennen, was durch den Leibrock Aharons bezeichnet wird, wie auch, was durch die Leibröcke seiner Söhne, von denen in 2. Mose 28/40 gesagt wird, "daß sie den Söhnen Aharons Leibröcke, Gürtel und Mützen zur Herrlichkeit und zur Zierde machen sollten"; und weil ihre Leibröcke solche heiligen Dinge vorbildeten, darum wurde gesagt, daß die Söhne Aharons Nadab und Abihu, die mit Feuer aus dem Himmel verbrannt wurden, weil sie mit fremden Feuer geräuchert hatten, in ihren Leibröcken aus dem Lager geführt werden sollten: 3. Mose 10/1-5; denn durch das fremde Feuer wird eine Liebe bezeichnet, die anderswoher als aus dem Himmlischen stammt. Das heilige Feuer bedeutet nämlich im Worte die himmlische oder göttliche Liebe: Nr. 6832, 6834, 6849, 7324, 9434; daher war das geistig Gute und Wahre, das durch ihre Leibröcke bezeichnet wurde, befleckt worden, und darum wurden sie in ihren Leibröcken aus dem Lager hinausgeführt.
Das gleiche wird auch durch den Leibrock bezeichnet bei Micha 2/8: "Mein Volk hat sich als Feindin hingestellt um des Kleides willen, ihr ziehet den Leibrock ab dem, der sorglos vorüberwandelt": hier wird Leibrock mit einem anderen Wort in der Grundsprache ausgedrückt, das jedoch auch das geistig Gute und Wahre bedeutet. Den Leibrock ausziehen dem, der sorglos vorüberwandelt, bedeutet, diejenigen ihrer geistigen Wahrheiten berauben, die im einfältigen Guten leben. "Zum Feinde haben um des Kleides willen" heißt, denselben Böses zufügen um des Wahren willen, das sie denken, während man doch niemand verletzen darf um deswillen, was er für wahr hält, wenn er nur im Guten ist: Nr. 1798, 1799, 1834, 1844.
Hieraus kann nun erhellen, was durch den Leibrock bei Matth.5/34-36,40 bezeichnet wird: "Jesus sprach: Man soll überhaupt nicht schwören, weder bei dem Himmel, noch bei der Erde, noch bei Jerusalem, noch bei dem Haupte; eure Rede sei: Ja, ja, nein, nein! Was darüber ist, das ist aus dem Bösen; und dem, der mit dir rechten und deinen Rock nehmen will, dem lasse auch den Mantel". Wer nicht weiß, wie der Zustand der Engel im himmlischen Reich des Herrn beschaffen ist, kann durchaus nicht wissen, was diese Worte des Herrn in sich schließen; denn es wird hier gehandelt von dem Zustand des Guten und Wahren bei denen, die im himmlischen Reich des Herrn sind, und bei denen alles Wahre dem Herzen eingeprägt ist; denn diese erkennen alles Wahre aus dem Guten der Liebe zum Herrn, und zwar so sehr, daß sie niemals darüber Erörterungen anstellen, wie die im geistigen Reich es tun; darum sagen sie nur, wenn von den Wahrheiten gesprochen wird: "Ja, ja!" oder: "Nein, nein!". Ja sie nennen dort nicht einmal den Glauben. Über diesen Zustand derselben sehe man die Nr. 9277 angeführten Stellen.
Hieraus wird nun klar, was dadurch bezeichnet wird, daß man überhaupt nicht schwören soll; denn durch schwören wird bezeichnet, die Wahrheiten begründen: Nr. 3375, 9166, was durch Vernünftiges und Wißtümliches aus dem Worte im geistigen Reich geschieht. Mit jemand rechten aber, und ihm den Rock nehmen wollen heißt, über die Wahrheiten streiten und überreden wollen, daß etwas nicht wahr sei. Der Rock bedeutet das Wahre aus dem Himmlischen; denn dort lassen sie jedem sein Wahres ohne weitere Vernünftelei. Der Leibrock bedeutet auch an einer anderen Stelle das Wahre aus dem Himmlischen:
Matth.10/9,10: "Jesus sandte die Zwölfe aus, um das Himmelreich zu predigen, und sagte, sie sollten weder Gold besitzen, noch Silber, noch Erz in ihren Gürteln; noch eine Tasche auf dem Weg, auch nicht zwei Röcke, noch Schuhe, noch Stäbe": dadurch wird vorgebildet, daß die, welche im Guten und Wahren aus dem Herrn sind, nichts Gutes und Wahres aus sich besitzen sollten, sondern daß alles Wahre und Gute ihnen vom Herrn komme. Durch die zwölf Jünger werden nämlich alle vorgebildet, die im Guten und Wahren vom Herrn sind, und im abstrakten Sinn alles Gute der Liebe und alles Wahre des Glaubens vom Herrn: Nr. 3488, 3858 E, 6397.
Das Gute und Wahre aus sich und nicht vom Herrn wird bezeichnet durch Gold, Silber und Erz in den Gürteln besitzen, sowie durch die Tasche; aber das Wahre und Gute vom Herrn wird bezeichnet durch Leibrock, Schuh und Stab: durch Leibrock das innere Wahre oder das Wahre aus dem Himmlischen, durch Schuhe das äußere Wahre oder das Wahre im Natürlichen: Nr. 1748, 6844; durch Stab die Macht des Wahren: Nr. 4876, 4936, 6947, 7011, 7026; dagegen durch zwei Röcke, zwei Paar Schuhe und zwei Stäbe das Wahre und dessen Macht sowohl aus dem Herrn als aus sich selbst. Daß sie einen Rock, ein Paar Schuhe und einen Stab haben durften, erhellt Mark.6/8,9 und Luk.9/2,3.
Da nun hierdurch deutlich ist, was durch Leibrock bezeichnet wird, so erhellt auch, was durch den Leibrock des Herrn bezeichnet wird, über den es heißt:
Joh.19/23,24; Ps.22/19: "Sie nahmen die Kleider, und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen Teil, und auch den Leibrock; aber der Leibrock war ohne Naht, von oben an gewirkt durch und durch; sie sprachen: Wir wollen ihn nicht teilen, sondern das Los über ihn werfen, damit die Schrift erfüllt würde, die sagt: Sie haben Meine Kleider unter sich geteilt und über Meinen Leibrock das Los geworfen; dies taten auch die Soldaten".
Wer, der aus einer etwas erleuchteten Vernunft denkt, könnte nicht sehen, daß diese Vorgänge göttliche Dinge bezeichneten, und daß sonst bei David nicht darüber geweissagt worden wäre? Was sie aber bedeuten, kann man nicht wissen ohne den inneren Sinn, somit nicht ohne die daraus entnommenen Kenntnisse, was die Kleider bedeuten, was es heißt, das Los über sie werfen oder sie teilen; was der Leibrock bedeutet und daß er ohne Naht oder durch und durch gewirkt war, und was die Soldaten bedeuten. Aus dem inneren Sinn erhellt aber, daß durch die Kleider Wahrheiten bezeichnet werden und durch die Kleider des Herrn göttliche Wahrheiten. Das Los über sie werfen und teilen heißt, sie zerstreuen und zerstören: Nr. 9093; durch den Leibrock wird das geistig göttlich Wahre aus dem göttlich Himmlischen bezeichnet, ebenso wie durch den Leibrock Aharons, weil Aharon den Herrn vorbildete; somit wird auch dadurch, daß er ohne Naht war und gewirkt durch und durch, das gleiche bezeichnet wie durch das zellenförmige oder Gewirkte am Leibrock Aharons. Daß der Leibrock nicht geteilt werden sollte, bezeichnete, daß das geistig göttlich Wahre, das zunächst aus dem göttlich Wahren des Himmlischen hervorgeht, nicht zerstört werden konnte, weil dieses Wahre das innere Wahre des Wortes ist, wie es bei den Engeln im Himmel beschaffen ist. Daß gesagt wird, die Soldaten hätten dies getan, bedeutet, daß es diejenigen waren, die für die Wahrheiten kämpfen sollten, somit die Juden selbst, bei denen das Wort war, und die aber so geartet waren, daß sie es zerstörten, denn sie hatten zwar das Wort, aber dennoch wollten sie nicht daraus erkennen, daß der Herr der Messias und der Sohn Gottes war, Der kommen sollte; auch nichts Inneres vom Worte, sondern nur das Äußere, das sie auch nach ihren Liebesarten modelten (erklärten), die in der Selbstliebe und in der Liebe zur Welt bestanden, somit zur Begünstigung der Begierden, die daraus hervorgingen. Dies wird bezeichnet durch die Teilung der Kleider des Herrn, denn alles, was sie an dem Herrn taten, bildete den damaligen Zustand des göttlich Wahren und Guten bei ihnen vor und somit, daß sie die göttlichen Wahrheiten ebenso behandelten wie Ihn selbst; denn als der Herr in der Welt war, war Er das göttlich Wahre selbst, man sehe die Nr. 9199 E und 9315 E angeführten Stellen.
9943. "Und auch den Kopfbund sollst du von weißer Baumwolle machen", 2. Mose 28/39, bedeutet die Weisheit daselbst.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Kopfbundes, insofern er die Einsicht bezeichnet, und wenn vom Herrn (die Rede ist), Der hier durch Aharon vorgebildet wird, die Weisheit, worüber Nr. 9827. Ferner aus der Bedeutung der weißen Baumwolle, insofern sie das Wahre aus himmlischem Ursprung bezeichnet, worüber Nr. 9496, denn aus diesem Wahren stammt die Weisheit, die hier durch den Kopfbund bezeichnet wird. Jede Weisheit und Einsicht stammt nämlich aus dem göttlich Wahren, das aus dem göttlichen Guten des Herrn hervorgeht. Eine andere Weisheit und Einsicht, die (wahrhaft) Weisheit und Einsicht wäre, gibt es nicht, weil anderswoher keine kommt. Einsicht heißt, die göttlichen Wahrheiten wissen und verstehen, und nachher ihnen Glauben schenken, und Weisheit heißt, sie wollen und lieben und daher ihnen gemäß leben.
9944. "Und den Gürtel", 2. Mose 28/39, bedeutet das Band und die Trennung von dem Äußeren des Reiches.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Gürtels, insofern er das äußere Band bezeichnet, welches das Ganze der Liebe und des Glaubens in seiner Verknüpfung und Form zusammenhält, so daß es auf einen Zweck gerichtet ist, worüber Nr. 9341 E, 9828, 9837. Daß er auch eine Trennung vom Äußeren bezeichnet, kommt daher, weil er so das Innere sammelt und zusammenhält, und was das Innere sammelt und zusammenhält, das trennt es auch vom Äußeren. Das Innere des geistigen Reiches wird bezeichnet durch den Leibrock, weil er das inwendigste Kleidungsstück war und das Äußere desselben durch das Oberkleid und das Ephod, weil sie äußere Kleider waren.
Daß durch die Kleider Aharons das geistige Reich des Herrn vorgebildet wurde, sehe man Nr. 9814: durch das Ephod sein Äußeres: Nr. 9824, durch das Oberkleid sein Inneres: Nr. 9825, und durch den Leibrock das Innerste: Nr. 9826.
9945. "Sollst du machen als ein Werk des Buntwirkers", 2. Mose 28/39, bedeutet, durch die Erkenntnisse des Guten und Wahren.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Werkes eines Buntwirkers, insofern es das bezeichnet, was aus dem Wißtümlichen kommt, worüber Nr. 9688. Es wird aber gesagt "durch die Erkenntnisse des Guten und Wahren", weil unter diesen die inneren wißtümlichen Kenntnisse verstanden werden, wie sie in der Kirche sind in bezug auf den Glauben und die Liebe. Diese wißtümlichen Kenntnisse werden hier durch das Werk eines Buntwirkers bezeichnet, weil durch den Gürtel des Leibrockes, der von der Arbeit eines Buntwirkers war, das innerste Band des geistigen Reiches bezeichnet wird, worüber gleich oben. Und weil alles in der geistigen Welt durch die Erkenntnisse und die Neigungen daraus in seiner Verknüpfung erhalten wird.
9946. "Und für die Söhne Aharons", 2. Mose 28/40, bedeutet die göttlichen Wahrheiten, die hervorgehen aus dem göttlich Guten des Herrn, in den Himmeln.
Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Söhne Aharons, insofern sie die göttlichen Wahrheiten bezeichnen, die aus dem göttlich Guten des Herrn hervorgehen, worüber Nr. 9807; "in den Himmeln" (wird gesagt), weil das Göttliche des Herrn in den Himmeln es ist, das durch das Priestertum Aharons und seiner Söhne vorgebildet wird: das göttlich Gute in den Himmeln durch das Priestertum Aharons, und das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten daselbst durch das Priestertum seiner Söhne.
Es wird gesagt "in den Himmeln", weil der Herr selbst über den Himmeln ist, denn Er ist die Sonne des Himmels; gleichwohl aber ist Seine Gegenwart in den Himmeln, und zwar so, als ob Er selbst da wäre. Er selbst in den Himmeln, d.h. Sein göttlich Gutes und göttlich Wahres daselbst kann vorgebildet werden, aber nicht Sein Göttliches über den Himmeln, und zwar deshalb, weil dieses nicht in die Vorstellung der menschlichen, ja nicht einmal in die der Engelsgemüter fallen kann, denn es ist das Unendliche. Aber das Göttliche in den Himmeln, das aus jenem stammt, ist zur Aufnahme geeignet.
9947. "Sollst du Leibröcke machen", 2. Mose 28/40, bedeutet das, was Sache des Glaubens daselbst ist.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Leibrockes, wenn von Aharon (die Rede ist), insofern er das göttlich Wahre im Innersten des geistigen Reiches bezeichnet, somit das, was unmittelbar aus dem Himmlischen hervorgeht, worüber Nr. 9826, 9942. Aber wenn von den Söhnen Aharons gesprochen wird, bezeichnet der Leibrock das, was Sache des Glaubens ist; denn dieses geht aus dem Geistigen hervor, das aus dem Himmlischen stammt. Dieses Hervorgehende ist es, was Glaube an das Wahre genannt wird.
HG 9948
9948. "Und sollst ihnen Gürtel machen", 2. Mose 28/40, bedeutet das Zusammenhalten in seiner Verknüpfung.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Gürtel, insofern sie die äußeren Bande bezeichnen, welche die Wahrheiten und das Gute des Glaubens und der Liebe in Verknüpfung erhalten, worüber Nr. 9341 E, 9828, 9837, 9944.
9949. "Und Mützen", 2. Mose 28/40, bedeutet die Einsicht daselbst.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Kopfbundes, und im allgemeinen der Kopfbedeckung, insofern sie Einsicht und Weisheit bezeichnet, worüber Nr. 9827, darum hat auch die Mütze (tiara) diese Bedeutung, denn die Kopfbedeckung für die Söhne Aharons wurde Mütze genannt.
9950. "Zur Herrlichkeit und zur Zierde", 2. Mose 28/40, bedeutet das Wahre der geistigen Kirche.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "zur Herrlichkeit und zur Zierde", insofern es ausdrückt, um das göttlich Wahre darzustellen, so wie es im geistigen Reich, das dem himmlischen Reich beigesellt ist, in seiner inneren und äußeren Form beschaffen ist, worüber Nr. 9815. Hier aber das Wahre der geistigen Kirche, das aus jenem stammt, denn durch Aharon wird das göttlich Gute in den Himmeln vorgebildet, und durch seine Söhne das göttlich Wahre daraus. Daselbst ist auch das göttlich Gute als Vater und das göttlich Wahre daraus als Sohn, und weil es so ist, wird durch Vater im Wort das Gute und durch Sohn das Wahre bezeichnet. Dieses wird auch aus jenem geboren, wenn der Mensch von neuem geboren, d.h. wiedergeboren wird.
9951. Vers 41: Und sollst sie anziehen Aharon, deinem Bruder, und seinen Söhnen mit ihm, und sollst sie salben und ihre Hände füllen und sie heiligen, daß sie das Priesteramt verwalten vor Mir.
"Und sollst sie anziehen Aharon, deinem Bruder", bedeutet einen solchen Zustand des göttlich Guten im geistigen Reich;
"und seinen Söhnen mit ihm" bedeutet einen solchen Zustand daselbst im Äußeren, das daraus hervorgeht;
"und sollst sie salben" bedeutet das Vorbildliche des Herrn in Ansehung des Guten der Liebe;
"und ihre Hände füllen" bedeutet das Vorbildliche des Herrn in Ansehung des Glaubenswahren;
"und sie heiligen" bedeutet, so sei das Vorbildliche des Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen;
"daß sie das Priesteramt verwalten vor Mir" bedeutet das Vorbildliche des Herrn in Ansehung des ganzen Erlösungswerkes aus dem Göttlich-Menschlichen.
9952. "Und sollst sie anziehen Aharon, deinem Bruder", 2. Mose 28/41, bedeutet einen solchen Zustand des göttlich Guten im geistigen Reich.
Dies erhellt aus der Bedeutung von anziehen, insofern es heißt, den Zustand der Sache herbeiführen, der durch die anzulegenden Kleider vorgebildet wird; hier den Zustand des göttlich Wahren im geistigen Reich, denn durch Aharon wird der Herr in Ansehung des göttlich Guten vorgebildet, also auch das göttlich Gute, das vom Herrn stammt, worüber Nr. 9806. Und durch seine Kleider das geistige Reich des Herrn, das Seinem himmlischen Reich beigesellt ist: Nr. 9814.
Daß durch Anziehen bezeichnet wird, den Zustand herbeiführen, der durch die Kleider, die angelegt werden, vorgebildet wird, hat seinen Ursprung aus den Vorbildungen im anderen Leben. Die Geister daselbst und die Engel erscheinen alle mit Kleidern angetan, jeder nach dem Zustand des Wahren, in dem er sich befindet, also jeder nach seinem Verstand, der seinem Willen entsprechend ist. Dies ist deshalb so, weil das Verstandesgebiet beim Menschen sein Willensgebiet umkleidet, und sein Verstand gebildet ist aus den Wahrheiten, sein Wille aber aus dem Guten; und das Gute ist es, das umkleidet wird: Nr. 5248. Daher kommt es, daß die Kleider im Worte Wahrheiten bedeuten, man sehe Nr. 165, 1073, 4545, 4763, 5954, 6378, 6914, 6917, 9093, 9814; und daß dies seinen Ursprung herleitet aus den Vorbildungen im anderen Leben: Nr. 9212, 9216, 9814.
9953. "Und seinen Söhnen mit ihm", 2. Mose 28/41, bedeutet einen solchen Zustand daselbst im Äußeren, das daraus hervorgeht.
Dies erhellt aus der Bedeutung von anziehen, insofern es ausdrückt, einen Zustand herbeiführen, wie der, welcher durch die Kleider vorgebildet wird, worüber Nr. 9952, hier der, welcher durch die Kleider der Söhne Aharons (vorgebildet wird), der ein Zustand des Äußeren ist, das aus dem göttlich Wahren hervorgeht im geistigen Reich; denn durch Söhne wird das bezeichnet, was hervorgeht, somit auch durch ihre Kleider, gemäß dem, was Nr. 9950 gesagt worden ist.
9954. "Und sollst sie salben", 2. Mose 28/41, bedeutet das Vorbildliche des Herrn in Ansehung des Guten der Liebe.
Dies erhellt aus der Bedeutung von salben, insofern es die Einweihung zum Vorbilden bezeichnet, worüber Nr. 9474; hier aber bedeutet es (die Einweihung), um den Herrn vorzubilden in Ansehung des Guten der Liebe, oder was das gleiche ist, um das Gute der Liebe, das vom Herrn ist, vorzubilden, weil durch das Öl, womit die Salbung geschah, das Gute der Liebe bezeichnet wird: Nr. 886, 4582, 4638, 9780. Wie es sich damit verhält, ist wichtig zu wissen, weil die Salbung von alter Zeit her bis auf den heutigen Tag in Gebrauch blieb; denn die Könige werden gesalbt, und die Salbung wird noch heute ebenso heilig gehalten wie ehemals.
Weil bei den Alten jeder äußere Gottesdienst durch Vorbildungen stattfand, nämlich durch solches, was das Innere vorbildete, das sich auf den Glauben und auf die Liebe vom Herrn und zu Ihm bezieht, und Göttliches ist, darum wurde die Salbung bei ihnen eingeführt, und zwar deshalb, weil das Öl, durch das die Salbung vollzogen wurde, das Gute der Liebe bedeutete; denn sie wußten, daß das Gute der Liebe das eigentlich Wesentliche ist, aus dem alles, was zur Kirche und zum Gottesdienst gehört, lebt; denn es ist das Sein des Lebens. Das Göttliche fließt nämlich durch das Gute der Liebe bei dem Menschen ein und macht sein Leben aus und auch das himmlische Leben, wo die Wahrheiten im Guten aufgenommen werden. Hieraus wird klar, was die Salbung vorbildete. Deshalb wurde, was gesalbt war, heilig genannt, und auch für heilig gehalten, und es diente der Kirche, um das Göttliche und Himmlische und im höchsten Sinn den Herrn selbst vorzubilden, Der das Gute selbst ist; somit, um das Gute der Liebe vorzubilden, das von Ihm ist, und auch das Wahre des Glaubens, insoweit es aus dem Guten der Liebe lebt.
Daher kommt es nun, daß man zu jener Zeit die zu Denksäulen aufgerichteten Steine salbte, wie auch die Kriegswaffen, z.B. die großen und die kleinen Schilde, und späterhin den Altar und alle Geräte desselben, ferner das Versammlungszelt, und alles, was darinnen war. Außerdem auch diejenigen, die das Priesteramt verwalteten, und ihre Kleider; ferner die Propheten, und zuletzt die Könige, die daher die Gesalbten Jehovahs hießen. Es war auch allgemeiner Brauch, sich selbst und andere zu salben, um die Freude des Herzens und das Wohlwollen auszudrücken.
Was das erste anbelangt, daß sie die zu Denksäulen aufgerichteten Steine salbten, so erhellt dies aus 1. Mose 28/18, (wo es heißt): "Und Jakob stand des Morgens früh auf, und nahm den Stein, den er gelegt hatte zu seinen Häupten, und stellte ihn als Denksäule auf, und goß Öl auf das Haupt desselben".
Der Grund, weshalb sie so die Steine salbten, war, weil die Steine Wahrheiten bezeichneten, und die Wahrheiten ohne das Gute kein Leben des Himmels, d.h. kein Leben vom Herrn in sich haben. Wenn daher die Steine mit Öl gesalbt waren, dann bildeten sie das Wahre aus dem Guten vor und im höchsten Sinn das vom göttlich Guten des Herrn hervorgehende göttlich Wahre, somit den Herrn selbst, Der deshalb der Stein Israels genannt wird: Nr. 6426.
Daß die Steine Wahrheiten bedeuten, sehe man Nr. 643, 1298, 3720, 3769, 3771, 3773, 3789, 3798, 6426, 8941, 9476; ebenso die Denksäulen: Nr. 3727, 4580, 9388, 9389. Daß das Salben der Denksäulen bedeutete, machen, daß die Wahrheiten aus dem Guten hervorgehen, mithin, daß sie Wahrheiten des Guten, und folglich das Gute selbst sind: Nr. 3728, 4090, 4582.
Daß die zu Denksäulen errichteten Steine hernach als heilig galten, erhellt aus 1. Mose 28/19,21,22, wo Jakob "den Namen jenes Ortes Bethel nannte; und sprach: Werde ich wiederkommen im Frieden zum Hause meines Vaters, so soll dieser Stein, den ich gesetzt als Denksäule, ein Haus Gottes sein". Bethel bedeutet Haus Gottes, und das Haus Gottes ist die Kirche und der Himmel, und im höchsten Sinn der Herr selbst: Nr. 3720.
Zweitens, daß sie die Kriegswaffen salbten, wie z.B. die großen und die kleinen Schilde, erhellt bei
Jes.21/5: "Ihr Fürsten, stehet auf, salbet den Schild".
2.Sam.1/21: "Befleckt ist der Schild der Helden, der Schild Sauls ist nicht mit Öl gesalbt".
Daß die Kriegswaffen gesalbt wurden, geschah aber deswegen, weil sie das gegen das Falsche kämpfende Wahre bezeichneten, und nur die Wahrheiten aus dem Guten etwas gegen dasselbe vermögen, nicht aber das Wahre ohne das Gute. Deswegen bildeten die Kriegswaffen die Wahrheiten vor, die vom Guten, das aus dem Herrn stammt, hervorgehen, also das Wahre, durch das der Herr selbst bei dem Menschen für sie gegen das Falsche aus dem Bösen, d.h. gegen die Höllen kämpft.
Daß die Kriegswaffen die gegen das Falsche kämpfenden Wahrheiten bezeichnen, sehe man Nr. 1788, 2686, denn der Krieg bedeutet im Worte den geistigen Kampf: Nr. 1664, 2686, 8273, 8295; und die Feinde bedeuten die Höllen, im allgemeinen das Böse und Falsche: Nr. 2851, 8289, 9314.
Drittens, daß sie den Altar und alle Geräte desselben salbten; wie auch das Versammlungszelt und alles, was darinnen war, erhellt
2. Mose 29/36: "Jehovah sprach zu Mose: Salbe den Altar und heilige ihn".
2. Mose 30/25-29: "Mache heiliges Salböl, und salbe mit demselben das Versammlungszelt und die Lade des Zeugnisses und den Tisch und alle seine Geräte und den Leuchter und alle dessen Teile und den Rauchaltar und den Brandopferaltar und alle seine Geräte, und das Becken und sein Gestell; so sollst du dieselben heiligen, auf daß sie hochheilig seien; alles, was sie berührt, soll sich heiligen".
2. Mose 40/9-11: "Nimm Salböl, und salbe die Wohnung, und alles, was darinnen ist, und heilige es, und alle seine Geräte, auf daß sie heilig seien; salbe auch den Brandopferaltar, und alle seine Geräte, und heilige den Altar, auf daß der Altar hochheilig sei, und salbe das Becken und sein Gestell, und heilige es".
3. Mose 8/10-12; 4. Mose 7/1: "Mose salbte die Wohnung und alles, was darin war, darauf sprengte er Öl auf den Altar, und auf alle Geräte desselben, und auf das Becken und dessen Fußgestell, um sie zu heiligen".
Die Ursache, warum der Altar und die Wohnung gesalbt werden sollten mit allem, was sich darinnen befand, war, damit sie das Göttliche und Heilige des Himmels und der Kirche vorbilden konnten, und folglich das Heilige des Gottesdienstes, und dies hätten sie nicht vorbilden können, wenn sie nicht durch solches, was das Gute der Liebe vorbildete, eingeweiht worden wären. Denn das Göttliche dringt ein durch das Gute der Liebe, und durch dieses ist es gegenwärtig im Himmel und in der Kirche, und somit auch beim Gottesdienst. Aber ohne dasselbe dringt das Göttliche nicht ein, und ist nicht gegenwärtig, sondern das Eigene des Menschen und mit dem Eigenen die Hölle, und mit der Hölle das Böse und Falsche; denn das Eigene des Menschen ist nichts anders.
Hieraus erhellt, warum die Salbung durch Öl vollzogen wurde, denn das Öl ist im vorbildlichen Sinn das Gute der Liebe, man sehe Nr. 886, 4582, 4638, 9730; und der Altar war das vorzüglichste Vorbild des Herrn, und daher auch des Gottesdienstes aus dem Guten der Liebe: Nr. 2777, 2811, 4489, 4541, 8935, 8940, 9388, 9389, 9714; und die Wohnung mit der Lade war das vorzüglichste Vorbild des Himmels, wo der Herr ist: Nr. 9457, 9481, 9485, 9594, 9596, 9632, 9784.
Daß das Eigene des Menschen nichts ist als Böses und Falsches, somit die Hölle: Nr. 210, 215, 694, 874, 875, 876, 987, 1047, 3812 E, 5660, 8480, 8941, 8944; daß in dem Maße als das Eigene des Menschen entfernt wird, der Herr gegenwärtig sein kann: Nr. 1023, 1044, 4007 E.
Viertens, daß sie diejenigen salbten, die das Priestertum verwalten sollten, und auch ihre Kleider, erhellt
2. Mose 29/7; 30/30: "Nimm Salböl und gieße es auf das Haupt Aharons und salbe ihn".
2. Mose 40/13-15: "Lege Aharon die heiligen Kleider an, und salbe ihn, daß er Mir ein Priester sei, und salbe seine Söhne, wie du ihren Vater gesalbt hast, und ihre Salbung soll ihnen sein zu einem ewigen Priestertum in ihren Geschlechtern".
3. Mose 8/13,30: "Moses goß vom Öl auf das Haupt Aharons, und salbte ihn, und heiligte ihn. Hernach nahm er vom Salböl und vom Blut, das auf dem Altar war, und sprengte es auf Aharon, auf seine Kleider, auf seine Söhne und auf die Kleider seiner Söhne mit ihm, und heiligte Aharon, seine Kleider, seine Söhne und die Kleider seiner Söhne mit ihm".
Die Ursache, warum Aharon und seine Söhne gesalbt wurden, und sogar ihre Kleider, war die, daß sie den Herrn in Ansehung des göttlich Guten und auch in Ansehung des göttlich Wahren daraus vorbilden sollten: Aharon den Herrn in Ansehung des Guten, und seine Söhne in Ansehung des göttlich Wahren daraus. Im allgemeinen, damit das Priestertum den Herrn vorbildete in Ansehung des ganzen Erlösungswerkes.
Daß sie gesalbt werden sollten in ihren Kleidern: 2. Mose 29/29, geschah, weil die Kleider Aharons das geistige Reich des Herrn vorbildeten, das Seinem himmlischen Reich beigesellt ist. Das himmlische Reich ist, wo das Gute der Liebe zum Herrn vom Herrn herrscht, somit geschieht der Einfluß des Göttlichen in das geistige Reich durch das Gute der Liebe; darum wurde die Einweihung zur Vorbildung durch Öl vollzogen, das im geistigen Sinn das Gute der Liebe ist.
Daß Aharon den Herrn in Ansehung des göttlich Guten vorbildete, sehe man Nr. 9806; daß seine Söhne den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren, das aus dem göttlich Guten hervorgeht, vorbildeten: Nr. 9807; daß das Priestertum im allgemeinen den Herrn in Ansehung des ganzen Erlösungswerkes vorbildete: Nr. 9809; daß die Kleider Aharons das geistige Reich, das dem himmlischen Reich des Herrn beigesellt ist, vorbildeten: Nr. 9814; daß die Kleider seiner Söhne das, was aus demselben hervorgeht, vorbildeten: Nr. 9946, 9950; daß im himmlischen Reich das Gute der Liebe zum Herrn regiert, sehe man in den Nr. 9277 angeführten Stellen.
Weil die Einweihung zum Vorbilden durch die Salbung geschah, und durch Aharon und seine Söhne der Herr, und was von Ihm stammt, vorgebildet wurde, darum wurde dem Aharon und seinen Söhnen das Geheiligte der Söhne Israels gegeben, welches die Jehovah geweihten Gaben waren, und Hebopfer hießen, und es wird auch gesagt, daß sie eine Salbung seien, wie auch daß sie als Salbung galten, d.h., daß sie eine Vorbildung des Herrn, und dessen, was von Ihm kommt, waren, und auch dafür galten, wie aus Folgendem erhellt:
3. Mose 7/34-36: "Die Brust des Webeopfers und die Schulter des Hebopfers habe Ich genommen von den Söhnen Israels, von ihren Dankopfern, und habe sie dem Aharon und seinen Söhnen gegeben; dies ist die Salbung Aharons und seiner Söhne von den Feuerungen Jehovahs, die Er geboten hat, ihnen zu geben, an dem Tage, als Er sie gesalbt hatte, von den Söhnen Israels".
4. Mose 18/8-20: "Jehovah redete zu Aharon: Siehe, Ich habe dir die Bewahrung (Besorgung) Meiner Hebopfer gegeben, alles Geheiligte der Söhne Israels habe Ich dir gegeben zur Salbung, und deinen Söhnen, zur ewigen Satzung; alle ihre Gaben, in betreff aller ihrer Speisopfer und aller ihrer Sünd- und Schuldopfer, alle Webeopfer der Söhne Israels, alles Fett vom reinen Öl, und alles Fett (oder Beste) des Mostes und des Weizens, ihre Erstlinge, die sie Jehovah geben sollen, Ich habe sie dir gegeben; ferner alles Verbannte in Israel, alles, was die Mutter bricht, somit alle Hebopfer des Geheiligten. In ihrem Lande sollst du kein Erbe haben, auch keinen Teil in ihrer Mitte; Ich bin dein Teil und dein Erbe inmitten der Söhne Israels": hieraus geht deutlich hervor, daß die Salbung eine Vorbildung war, weil sie durch die Salbung eingeweiht wurden zum Vorbilden, und daß dadurch bezeichnet wurde, daß alle Einweihung in das Heilige des Himmels und der Kirche geschieht durch das Gute der Liebe, das vom Herrn ist, und daß das Gute der Liebe der Herr bei ihnen ist. Und weil es so ist, wird gesagt, Jehovah solle ihr Teil und ihr Erbe sein.
Fünftens, daß sie auch die Propheten salbten, erhellt aus
1.Kön.19/15,16: "Jehovah sprach zu Elias: Salbe Hasael zum König über die Syrer, und Jehu salbe zum König über Israel, und Elisa salbe zum Propheten an deiner Statt".
Jes.61/1: "Der Geist des Herrn Jehovih ist über Mir, darum hat Jehovah Mich gesalbt, frohe Botschaft den Armen zu verkünden, Er hat Mich gesandt, zu verbinden die gebrochenen Herzens sind, und die Befreiung zu predigen den Gefangenen".
Daß die Propheten gesalbt wurden, geschah deswegen, weil die Propheten den Herrn in Ansehung der Lehre des göttlich Wahren, somit in Ansehung des Wortes vorbildeten, denn dieses ist die Lehre des Wahren. Daß die Propheten das Wort vorgebildet haben, sehe man Nr. 3652, 7269; besonders Elias und Elisa: Nr. 2762, 5247 E, 9372; und daß der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen es ist, Der vorgebildet wurde, und somit unter Dem zu verstehen ist, Den Jehovah salbte, lehrt der Herr selbst bei Luk.4/18-21.
Sechstens, daß sie späterhin die Könige salbten, und daß diese die Gesalbten Jehovahs genannt wurden, erhellt aus vielen Stellen im Worte, z.B.: 1.Sam.10/1; 15/1; 16/1,3,6,12; 24/7,11; 26/9,11,16,23; 2.Sam.1/16; 2/4,7; 5/3; 19/22; 1.Kön.1/34,35; 19/15,16; 2.Kön.9/3; 11/12; 23/30; Jerem.Klagel.4/20; Hab.3/13; Ps.2/2,6; 20/7; 28/8; 45/8; 84/10; 89/21,39,52; 132/17 und anderwärts.
Der Grund, warum die Könige gesalbt wurden, war, damit sie den Herrn in Ansehung des Gerichtes aus dem göttlich Wahren vorbilden konnten. Deswegen werden im Worte durch die Könige die göttlichen Wahrheiten bezeichnet; man sehe Nr. 1672, 2015, 2069, 3009, 3670, 4575, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148.
Daß die Könige die Gesalbten Jehovahs genannt wurden, und daß es darum ein schweres Verbrechen war, sie zu verletzten, war deshalb, weil unter dem Gesalbten Jehovahs der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen verstanden wird, obgleich es dem Buchstabensinn nach sich auf den König bezieht, der mit Öl gesalbt wurde; denn als der Herr in der Welt war, war Er selbst das göttlich Wahre in Ansehung des Menschlichen, und auch das göttlich Gute selbst in Ansehung des eigentlichen Seins (Esse) Seines Lebens, das beim Menschen die Seele aus dem Vater heißt; denn der Herr wurde aus Jehovah empfangen. Jehovah bedeutet aber im Worte das göttlich Gute der göttlichen Liebe, welches das Sein alles Lebens ist. Daher kommt es, daß der Herr allein, dem eigentlichen Wesen und der Wirklichkeit nach, der Gesalbte Jehovahs war, weil das göttlich Gute in Ihm war, und weil das göttlich Wahre, das aus diesem göttlich Guten hervorgeht, in Seinem Menschlichen war, während Er in der Welt lebte; man sehe die Nr. 9194, 9315 angeführten Stellen.
Die Könige des Landes aber waren (in Wirklichkeit) keine Gesalbten Jehovahs, sondern bildeten nur den Herrn vor, der allein der Gesalbte Jehovahs ist; und darum war es, um der Salbung willen ein schweres Verbrechen, die Könige des Landes zu verletzen. Die Salbung der Könige des Landes geschah durch Öl, hingegen die Salbung des Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen geschah durch das göttlich Gute der göttlichen Liebe selbst, welches das Öl vorbildete. Daher kommt es, daß Er der Messias und Christus genannt wurde. Messias bedeutet in der hebräischen Sprache einen Gesalbten, ebenso Christus in der griechischen Sprache: Joh.1/42; 4/25. Hieraus kann man erkennen, daß, wo im Worte der Gesalbte Jehovahs gesagt wird, der Herr darunter verstanden wird:
Jes.61/1: "Der Geist des Herrn Jehovih ist über Mir, darum hat Mich Jehovah gesalbt, um den Armen frohe Botschaft zu verkünden, zu verbinden die gebrochenen Herzens sind, zu predigen den Gefangenen eine Befreiung": daß es der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen ist, den Jehovah salbte, erhellt bei
Luk.4/17-21, wo der Herr dies offen sagt mit folgenden Worten: "Es wurde Jesu das Buch des Propheten Jesaja gegeben, und Er schlug das Buch auf, und fand die Stelle, wo geschrieben war: Der Geist des Herrn ist über Mir, darum hat Er Mich gesalbt, um den Armen frohe Botschaft zu verkünden, hat Er Mich gesandt, um zu heilen, die gebrochenen Herzens sind, den Gefangenen Loslassung zu verkünden, und den Blinden das Gesicht, die Bedrückten in Freiheit zu setzen, zu predigen das angenehme Jahr des Herrn. Darauf schloß Er das Buch, gab es dem Diener und setzte sich. Aller Augen in der Synagoge waren aber unverwandt auf Ihn gerichtet. Er fing aber an, zu ihnen zu reden: Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt worden".
Dan.9/25: "Wisse daher und merke, von dem Ausgang des Wortes bis zur Wiederherstellung und Erbauung von Jerusalem, bis zum Messias dem Fürsten, sind sieben Wochen": Jerusalem erbauen heißt, die Kirche errichten, denn Jerusalem bedeutet die Kirche: Nr. 3654; Messias der Fürst oder Gesalbte, ist der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen.
Dan.9/24: "Siebzig Wochen sind bestimmt bis zur Versiegelung des Gesichtes und des Propheten, und bis zur Salbung des Heiligen der Heiligen": das Gesicht und den Propheten versiegeln bedeutet, das beschließen, was im Worte vom Herrn gesagt worden ist und es erfüllen. Den Heiligen der Heiligen salben bedeutet, das Göttlich-Menschliche des Herrn, in dem das göttlich Gute der göttlichen Liebe, oder Jehovah war.
Unter dem Gesalbten Jehovahs wird auch in folgenden Stellen der Herr verstanden:
Ps.2/2,6: "Die Könige der Erde stehen auf, und die Herrscher ratschlagen zusammen wider Jehovah und Seinen Gesalbten, Ich habe gesalbt Meinen König auf Zion Meinem heiligen Berge": die Könige der Erde bedeuten das Falsche, und die Herrscher das Böse, das aus den Höllen kommt, und wider das der Herr, als Er in der Welt war, kämpfte, und das Er besiegte und unterwarf. Der Gesalbte Jehovahs ist der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, denn aus diesem kämpfte Er. Zion, der heilige Berg, auf dem Er zum König gesalbt wurde, bedeutet das himmlische Reich, das im Guten der Liebe ist, dieses Reich ist das Innerste des Himmels und das Innerste der Kirche.
Ps.89/21: "Ich habe David, Meinen Knecht, gefunden; mit heiligem Öle habe Ich Ihn gesalbt": unter David wird auch hier der Herr verstanden, wie auch anderwärts: Nr. 1888. Das heilige Öl, womit Jehovah Ihn salbte, bezeichnet das göttlich Gute der göttlichen Liebe: Nr. 886, 4582, 4638. Daß es der Herr ist, der unter David verstanden wird, ergibt sich deutlich aus dem, was hier vorausgeht und was folgt, denn es heißt:
Ps.89/20,26-30: "Du hast im Gesichte geredet von Deinem Heiligen: Ich will Seine Hand auf das Meer legen und Seine Rechte auf die Ströme; Er wird Mir rufen: Mein Vater! Ja, auch zum Erstgeborenen will Ich Ihn machen, hoch über den Königen der Erde; Ich will Seinen Samen ewig machen, und Seinen Thron wie die Tage des Himmels"; und dergleichen mehr.
Ps.132/17,18: "In Zion will Ich das Horn Davids wachsen lassen, Ich will eine Leuchte zurichten Meinem Gesalbten, Seine Feinde werde Ich mit Schande kleiden, und über Ihm wird blühen Seine Krone": daß auch hier der Herr unter David verstanden wird, geht deutlich hervor aus dem, was vorhergeht, wo gesagt wird:
Ps.132/6-9f: "Siehe, wir hörten von Ihm in Ephrata, wir fanden Ihn auf den Gefilden des Waldes, laßt uns eingehen in Seine Wohnung, laßt uns niederfallen zum Schemel Seiner Füße, Deine Priester sollen bekleidet werden mit Gerechtigkeit, Deine Heiligen sollen jubeln; um David, Deines Knechtes, willen, wende nicht weg das Antlitz Deines Gesalbten": hieraus kann man erkennen, daß der Herr in Ansehung Seines Göttlich-Menschlichen hier unter David, dem Gesalbten Jehovahs, zu verstehen ist.
Jerem.Klagel.4/19,20: "Sie verfolgten uns auf den Bergen, sie stellten uns nach in der Wüste; der Lebensodem unserer Nase, der Gesalbte Jehovahs, ist gefangen in ihren Gruben, Er, von Dem wir sprachen: Unter Seinem Schatten werden wir leben unter den Völkern": auch hier wird unter dem Gesalbten Jehovahs der Herr verstanden; denn es wird hier von der Bekämpfung des göttlich Wahren vom Falschen und Bösen gehandelt, was dadurch bezeichnet wird, daß sie auf den Bergen verfolgten und in der Wüste nachstellten. Der Lebenshauch der Nase bedeutet das himmlische Leben selbst, das vom Herrn ist: Nr. 9818.
Hieraus kann man nun erkennen, warum es ein so schweres Verbrechen war, den Gesalbten Jehovahs zu verletzen, wie gleichfalls aus dem Worte erhellt:
1.Sam.24/7,11: "David sprach: Ferne lasse es Jehovah von mir sein, daß ich dieses meinem Herrn tun sollte, dem Gesalbten Jehovahs, und meine Hand gegen ihn ausstrecken, denn er ist der Gesalbte Jehovahs".
1.Sam.26/9: "David sprach zu Abisai: Töte ihn nicht, denn wer könnte seine Hand an den Gesalbten Jehovahs legen, und schuldlos bleiben".
2.Sam.1/16: "David sprach zu dem, der sagte, daß er Saul getötet habe: Dein Blut (komme( über dein Haupt, weil du gesagt hast: Ich habe den Gesalbten Jehovahs getötet".
2.Sam.19/22: "Abisai sprach: Willst du nicht Simei töten, um deswillen, daß er dem gesalbten Jehovahs geflucht hat": daß Simei darum auf Salomos Befehl getötet wurde, sehe man 1.Kön.2/36-46.
Siebtens, daß es auch allgemeiner Gebrauch war, sich und andere zu salben, um Freude und Wohlwollen zu bezeugen, erhellt aus folgenden Stellen:
Dan.10/3: "Ich, Daniel, trauerte drei Wochen lang; köstliches Brot aß ich nicht, und Fleisch und Wein kam nicht in meinen Mund, und mit Salbe salbte ich mich nicht, bis die Tage dreier Wochen vollendet waren".
Matth.6/17: "Wenn du fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, damit du nicht vor den Leuten erscheinst mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, der im Verborgenen ist": fasten bedeutet in Trauer sein.
Amos 6/6: "Die aus Weinschalen trinken, und mit dem besten Öle sich salben, aber über den Schaden Josephs keinen Schmerz empfinden".
Hes.16/9: "Ich habe dich mit Wasser gewaschen, und dein Blut von dir abgespült, und dich gesalbt mit Öl": hier von Jerusalem, das die Kirche bedeutet.
Micha 6/15: "Du wirst Oliven keltern, aber dich nicht mit Öl salben".
5. Mose 28/40: "Ölbäume wirst du haben an deiner ganzen Grenze, aber mit Öl wirst du dich nicht salben, denn deine Oliven werden abfallen".
Jes.61/3: "Um ihnen Kopfputz zu geben statt der Asche, Freudenöl statt der Trauer".
Ps.45/8: "Dein Gott hat dich gesalbt mit Freudenöl vor deinen Genossen".
Ps.23/5: "Du bereitest vor Mir einen Tisch (ein Mahl) in Gegenwart Meiner Feinde, Du salbest Mein Haupt mit Öl".
Ps.92/11: "Du erhebst Mein Horn wie das eines Einhorns, Ich werde alt werden vom frischen Öle".
Ps.104/15: "Der Wein erfreut des Menschen Herz, zu erheitern sein Angesicht mit Öl".
Mark.6/13: "Die Jünger gingen aus und salbten mit Öl viele Kranke und heilten sie".
Luk.7/46: "Jesus sprach zu Simon: Ich bin eingegangen in dein Haus, aber du hast Mein Haupt nicht mit Öl gesalbt, diese aber hat Meine Füße mit Salbe gesalbt".
Hieraus erhellt, daß es gebräuchlich war, sich und andere mit Öl zu salben; nicht mit dem heiligen Öle, mit dem die Priester, die Könige, der Altar und die Stiftshütte gesalbt wurden, sondern mit gewöhnlichem Öle, und zwar deswegen, weil dieses Öl das Fröhliche und Glückliche bezeichnete, das der Liebe zum Guten angehört. Das heilige Öl aber bezeichnete das göttlich Gute, von dem es heißt: "Auf das Fleisch eines Menschen soll es nicht gegossen werden, und seiner Beschaffenheit nach nicht gemacht werden, wie jenes; heilig soll es auch sein. Wer es bereitet so wie jenes, oder wer davon auf einen Fremden tut, der soll ausgerottet werden aus seinen Völkern": 2. Mose 30/32,33,38.
9955. "Und ihre Hände füllen", 2. Mose 28/41, bedeutet das Vorbildliche des Herrn in Ansehung des Glaubens.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "die Hand Aharons und seiner Söhne füllen", insofern es heißt, einweihen, um den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren vorzubilden; denn durch die Hand wird die Macht des Wahren aus dem Guten bezeichnet, und daher wird Hand vom Wahren gesagt; man sehe Nr. 3091, 3387, 4931-4937, 7518, 8281, 9025.
Daher kommt es nun, daß, wie die Salbung den Herrn in Ansehung des göttlich Guten vorbildete, so die Füllung der Hände den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren vorbildete; denn alles im Universum muß sich auf das Gute und auf das Wahre beziehen, und zwar auf beides, wenn es wirklich etwas sein sollte. Deshalb wird im Worte, wo vom Guten gehandelt wird, auch vom Wahren gehandelt; man sehe die Nr. 9263, 9314 angeführten Stellen.
Wie die Füllung der Hände geschah, wird im folgenden Kapitel beschrieben, deswegen soll dort, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit, davon geredet werden.
9956. "Und sie heiligen", 2. Mose 28/41, bedeutet, so sei das Vorbildliche des Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen.
Dies erhellt aus der Bedeutung von heiligen, insofern es ausdrückt, das Heilige selbst vorbildlich darstellen, d.h. den Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen; denn das ist allein das Heilige, und von diesem kommt alles Heilige in den Himmeln und auf Erden.
Jeder kann wissen, daß das Öl nicht heiligte, sondern, daß es das Vorbildliche der Heiligkeit bewirkte. Damit verhält es sich ferner in folgender Weise:
Der Herr selbst ist über den Himmeln, denn Er ist die Sonne des Engelshimmels; das Göttliche, das aus dieser von Ihm in den Himmeln hervorgeht, ist es, was das Heilige genannt wird. Das Göttliche des Herrn über den Himmeln konnte nicht vorbildlich dargestellt werden, denn es ist das Unendliche, wohl aber das Göttliche des Herrn in den Himmeln, denn dies ist für die Aufnahme der Engel, die sich dort befinden und endlich sind, geeignet (angemessen). Dieses Göttliche ist in ihrem Innewerden das Göttlich-Menschliche des Herrn, welches allein das Heilige ist, das vorbildlich dargestellt wurde.
Hieraus erhellt deutlich, was durch heiligen bezeichnet wird, und warum es nach der Salbung gesagt wird, wie:
2. Mose 29/36: "Salbe den Altar, und heilige ihn".
2. Mose 30/25-29: "Salbe das Versammlungszelt und alles, was darin ist, und heilige es".
2. Mose 40/13: "Salbe Aharon und heilige ihn".
3. Mose 8/13,30: "Er salbte Aharon und seine Kleider, seine Söhne und ihre Kleider, und heiligte (sie)".
Und so auch anderwärts.
Daß der Herr allein heilig ist, und daß alles Heilige von Ihm stammt, und daß jede Heiligung Ihn vorbildete, sehe man Nr. 9229, 9680, daß der Herr in den Himmeln das Heilige ist, und somit auch der Himmel: Nr. 9479 und daß der Heilige Geist das vom Herrn ausgehende Göttliche ist: Nr. 9818, 9820.
9957. "Daß sie das Priesteramt verwalten vor Mir", 2. Mose 28/41, bedeutet das Vorbildliche des Herrn in Ansehung des ganzen Erlösungswerkes aus dem Göttlich-Menschlichen.
Dies erhellt aus der Bedeutung des Priesteramtes, insofern es das Vorbildliche des Herrn ist in Ansehung des ganzen Erlösungswerkes, worüber Nr. 9809. Dies wird erst nach der Heiligung durch die Salbung gesagt, weil das Erlösungswerk aus dem Göttlich-Menschlichen des Herrn (hervorging), gemäß dem, was Nr. 9956 gezeigt worden ist.
9958. Vers 42,43: Und mache ihnen Beinkleider von Linnen, um zu bedecken das Fleisch ihrer Blöße, von den Lenden bis an die Schenkel hinab sollen sie reichen. Und Aharon und seine Söhne sollen sie anhaben, wenn sie eingehen in das Versammlungszelt, oder wenn sie sich dem Altar nahen, um zu dienen im Heiligtum, damit sie nicht eine Missetat (Schuld) tragen und sterben; das soll eine ewige Satzung sein für ihn und seinen Samen nach ihm.
"Und mache ihnen Beinkleider von Linnen" bedeutet das Äußere der ehelichen Liebe;
"um zu bedecken das Fleisch ihrer Blöße" bedeutet damit nicht das Innere der Liebe, die unrein und höllisch ist, erscheine;
"von den Lenden bis an die Schenkel hinab sollen sie reichen" bedeutet die Ausdehnung desselben, nämlich das Äußere der ehelichen Liebe;
"und Aharon und seine Söhne sollen sie anhaben" bedeutet den Schutz vor den Höllen;
"wenn sie eingehen in das Versammlungszelt" bedeutet bei dem Gottesdienst, der alle Dinge des Himmels und der Kirche vorbildet;
"oder wenn sie sich dem Altar nahen, um zu dienen im Heiligtum" bedeutet, bei dem Gottesdienst, der den Herrn selbst vorbildet;
"damit sie nicht eine Missetat tragen und sterben" bedeutet die Vernichtung des ganzen Gottesdienstes,
"das soll eine ewige Satzung sein für ihn und seinen Samen nach ihm" bedeutet die Gesetze der Ordnung in der vorbildlichen Kirche.
9959. "Und mache ihnen Beinkleider von Linnen", 2. Mose 28/42, bedeutet das Äußere der ehelichen Liebe.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Beinkleider, insofern sie das Äußere der ehelichen Liebe bezeichnen, worüber folgen wird; und aus der Bedeutung von Linnen, insofern es das äußere Wahre oder das natürlich Wahre bezeichnet, worüber auch folgen wird.
Daß die Beinkleider das Äußere der ehelichen Liebe bedeuten, kommt daher, weil die Kleider oder Kleidungsstücke ihre Bedeutung von dem Teil des Körpers herleiten, den sie bedecken: Nr. 9827, und die Lenden nebst den Zeugungsgliedern, welche die Beinkleider bekleiden oder bedecken, die eheliche Liebe bedeuten. Daß die Lenden diese bedeuten, sehe man Nr. 3021, 4280, 4575; und daß die Zeugungsglieder (dasselbe bedeuten): Nr. 4462, 5050-5062. Was die wahre eheliche Liebe ist, wird in dem gleich folgenden Abschnitt gesagt werden.
Daß die Beinkleider aus Linnen gemacht wurden, geschah deswegen, weil Linnen das äußere Wahre oder das natürliche Wahre bezeichnet: Nr. 7601, und weil das Äußere selbst das Wahre ist. Der Grund, weshalb das Äußere das Wahre ist, liegt darin, daß das Innere in das Äußere ausläuft, und auf demselben wie auf seinen Stützen ruht, und diese Stützen sind die Wahrheiten. Sie verhalten sich wie die Fundamente, auf denen ein Haus erbaut wird; weshalb auch die Fundamente des Hauses die Wahrheiten des Glaubens aus dem Guten bedeuten: Nr. 9643; und außerdem sind es die Wahrheiten, die das Gute vor dem Bösen und Falschen schützen und denselben widerstehen; auch hat das Gute alle Macht durch das Wahre: Nr. 9643.
Daher kommt es auch, daß diejenigen sich im letzten Himmel befinden, die in den Glaubenswahrheiten aus dem Guten sind, und darum entspricht auch das Äußerste oder Letzte beim Menschen, das seine äußere Haut ist, denen im Himmel, die in den Glaubenswahrheiten sind: Nr. 5552-5559, 8980; aber nicht denen, die in einem vom Guten getrennten Glauben sind, denn diese sind nicht im Himmel. Hieraus kann nun erhellen, warum die Beinkleider aus Linnen waren.
Jedoch die Beinkleider Aharons, wenn er mit den Kleidern angetan war, die zur Herrlichkeit und zur Zierde waren, (von denen in diesem Kapitel gehandelt wurde,) waren aus Linnen mit weißer Baumwolle durchwoben, wie erhellt
2. Mose 39/27,28, wo gesagt wird: "Sie machten Leibröcke aus weißer Baumwolle, das Werk eines Webers, und den Kopfbund von weißer Baumwolle, und den Schmuck der Mützen aus weißer Baumwolle, und Beinkleider von Linnen mit weißer Baumwolle durchwirkt". Aber die Beinkleider Aharons, wenn er mit den heiligen Kleidern angetan war, waren aus Linnen, wie aus Folgendem erhellt:
3. Mose Kap.16: "Wenn Aharon in das Heilige hinter den Vorhang eingeht, soll er den heiligen Leibrock von Linnen anziehen, und die Beinkleider von Linnen an seinem Fleische haben, und sich umgürten mit dem Gürtel von Linnen, und sich den Kopfbund von Linnen aufsetzen; das sind die Kleider der Heiligkeit. Auch soll er mit Wasser sein Fleisch waschen (baden), wenn er sie anzieht, und dann erst soll er darbringen die Brandopfer und Schlachtopfer, durch die er das Heilige versöhnt wegen der Unreinigkeiten".
Daß Aharon dann in Kleider von Linnen gekleidet war, die auch heilige Kleider genannt wurden, war deshalb, weil er dann sein Amt ausrichtete, das Zelt zu versöhnen (entsündigen), wie auch das Volk und sich selbst wegen der Unreinigkeiten; und weil jede Entsündigung, die durch Waschungen, Brandopfer und Schlachtopfer stattfand, die Reinigung des Herzens von dem Bösen und Falschen vorbildete, somit die Wiedergeburt und die Reinigung von dem Bösen und Falschen oder die Wiedergeburt durch die Glaubenswahrheiten geschieht, darum hatte Aharon Kleider von Linnen an; denn die Kleider von Linnen bezeichneten die Glaubenswahrheiten.
Daß jede Reinigung vom Bösen und Falschen durch Glaubenswahrheiten geschieht, sehe man Nr. 2799, 5954 E, 7044, 7918, 9089, und somit auch die Wiedergeburt: Nr. 1555, 2046, 2063, 2979, 3332, 3665, 3690, 3786, 3876, 3877, 4096, 4097, 5893, 6247, 8635, 8638, 8639, 8640, 8772, 9088, 9089, 9103.
Aus demselben Grunde mußte auch der Priester ein Gewand von Linnen anlegen und Beinkleider von Linnen, wenn er die Asche vom Altar wegnahm: 3. Mose 6/2-4; und so auch die Priester, die Leviten aus den Söhnen Zadochs, wenn sie eintraten in das Heilige, worüber es heißt:
Hes.44/16,17,19: "Die Priester, die Leviten, die Söhne Zadochs, sollen in Mein Heiligtum eingehen, und zu Meinem Tische hinzutreten, um Mir zu dienen; wenn sie eintreten in die Tore des inneren Vorhofs, sollen sie Kleider von Linnen anlegen, und nichts von Wolle tragen, wenn sie eingehen in die Türen des inneren Vorhofs, sollen sie einen Kopfbund von Linnen auf ihrem Haupte haben, und Beinkleider von Linnen an ihren Lenden, aber sie sollen sich nicht gürten während des Schweißes": es wird hier von dem neuen Tempel gehandelt, durch den die neue Kirche bezeichnet wird. Durch die Priester, die Leviten, werden diejenigen bezeichnet, die in den Wahrheiten aus dem Guten sind; durch die Kleider von Linnen werden die Glaubenswahrheiten bezeichnet, durch welche die Reinigung und Wiedergeburt geschieht. Daß sie sich nicht gürten sollten während des Schweißes, bedeutet, daß das Heilige des Gottesdienstes nicht vermischt werden sollte mit dem Eigenen des Menschen, denn der Schweiß bezeichnet das Eigene des Menschen, und das Eigene des Menschen ist nichts als Böses und Falsches: Nr. 210, 215, 694, 874, 875, 876, 987, 1047, 3812 E, 8480, 8941.
Daß die Beinkleider, die Aharon anhatte, wenn er mit den Kleidern zur Herrlichkeit und zur Zierde angetan war, aus Linnen mit weißer Baumwolle durchwirkt waren, wie aus den oben angeführten Stellen: 2. Mose 39/27,28 sich ergibt, war deswegen, weil Aharon in denselben den Herrn in Ansehung des göttlich Guten in den Himmeln vorbildete: Aharon selbst den Herrn in Ansehung des göttlich Himmlischen daselbst, und seine Kleider den Herrn in Ansehung des göttlich Geistigen, das hervorgeht aus dem göttlich Himmlischen: Nr. 9814, und die weiße Baumwolle bedeutet das göttlich Geistige, das hervorgeht aus dem göttlich Himmlischen: Nr. 5319, 9469.
9960. "Um zu bedecken das Fleisch ihrer Blöße", 2. Mose 28/42, bedeutet, damit nicht das Innere der Liebe, das unrein und höllisch ist, erscheine.
Dies erhellt aus der Bedeutung von bedecken, insofern es ausdrückt, machen, daß etwas nicht erscheine. Aus der Bedeutung der Zeugungsglieder und der Lenden, die hier durch das Fleisch der Blöße bezeichnet werden, insofern sie das Innere der ehelichen Liebe bezeichnen; denn wenn durch die Beinkleider das Äußere der ehelichen Liebe bezeichnet wird: Nr. 9959, so wird auch durch das Fleisch, das sie bedecken, das Innere derselben bezeichnet. Daß die Lenden die eheliche Liebe bedeuten, sehe man Nr. 3021, 4280, 4575; und auch die Zeugungsglieder: Nr. 4462, 5050-5062; und daß das Fleisch das Gute der Liebe bedeutet: Nr. 3813, 7850, 9127.
Wie aber die meisten Ausdrücke im Worte auch einen entgegengesetzten Sinn haben, so auch die Lenden, die Zeugungsglieder und das Fleisch, und in diesem Sinne bezeichnen sie das Böse, Unreine und Höllische dieser Liebe: Nr. 3813, 5059. Daß sie hier das Böse, Unreine und Höllische bedeuten, erhellt daraus, daß es heißt: "um zu bedecken das Fleisch der Blöße". Das Fleisch der Blöße ist hier das, was dem Guten der ehelichen Liebe entgegengesetzt ist, nämlich der Lustreiz zum Ehebruch, also das Höllische, worüber im Folgenden.
Was die Blöße anbelangt, so entnimmt sie ihre Bedeutung von den Körperteilen, die bloß erscheinen, ebenso wie die Kleider von den Körperteilen, die sie bekleiden: Nr. 9827. Daher hat die Blöße eine andere Bedeutung, wenn sie sich auf das Haupt bezieht, wo sie dann Kahlköpfigkeit ist; eine andere, wenn sie sich auf den ganzen Körper bezieht, und wieder eine andere, wenn sie sich auf die Lenden und Zeugungsglieder bezieht. Wenn sich die Blöße auf das Haupt bezieht, wo sie dann Kahlköpfigkeit ist, bedeutet sie die Beraubung der Einsicht des Wahren und der Weisheit des Guten; wenn sie sich auf den ganzen Körper bezieht, bedeutet sie die Beraubung der Glaubenswahrheiten; wenn sie sich aber auf die Lenden und die Zeugungsglieder bezieht, bedeutet sie die Beraubung des Guten der Liebe.
Was das erste anbelangt, wenn die Blöße sich auf das Haupt bezieht, was dann Kahlköpfigkeit ist, so bedeutet sie Beraubung der Einsicht des Wahren und der Weisheit des Guten; dies erhellt:
Jes.7/20: "An jenem Tage wird der Herr durch den König von Assyrien abscheren das Haupt, und das Haar an den Füßen, und den Bart wird er wegnehmen": das Haupt abscheren bedeutet, das innere Wahre der Kirche wegnehmen; das Haar abscheren und den Bart wegnehmen bedeutet, das äußere Wahre derselben rauben; durch den König von Assyrien bedeutet, durch die Vernünfteleien aus dem Falschen. Es ist für jedermann klar, daß durch den König von Assyrien das Haupt nicht geschoren wurde, auch nicht das Haar an den Füßen, noch der Bart, und daß vielmehr diese Worte (sinnbildliche) Bezeichnungen enthalten.
Daß das Haupt das Innere bezeichnet, das der Weisheit und Einsicht angehört, sehe man Nr. 6292, 6436, 9166, 9656; daß der König von Assyrien die Vernünftelei bedeutet: Nr. 119, 1186; daß das Haar das äußere Wahre der Kirche bezeichnet: Nr. 3301, 5247, 5569-5573, daß die Füße auch das Äußere oder Natürliche bezeichnen: Nr. 2162, 3147, 3986, 4280, 4938-4952; daß der Bart das sinnlich Wißtümliche bedeutet, welches das letzte Wahre ist, erhellt aus den Stellen im Worte, wo der Bart genannt wird.
Jes.15/2: "Auf allen Häuptern ist Kahlheit, jeder Bart ist abgeschoren": was ebenso zu erklären ist.
Jerem.47/5: "Es wird Kahlheit über Gaza kommen; wie lange willst du dich ritzen?".
Hes.7/18,19: "Auf allen Gesichtern ist Schamröte und auf allen Häuptern Kahlheit; ihr Silber werden sie auf die Straßen werfen und ihr Gold wird zu Unflat werden": auf allen Häuptern Kahlheit bedeutet, die Beraubung der Einsicht des Wahren und der Weisheit des Guten. Weil es dies bedeutet, wird auch gesagt, ihr Silber werden sie auf die Straßen werfen und ihr Gold wird zu Unflat werden, denn das Silber bedeutet das Wahre der Einsicht und das Gold das Gute der Weisheit: Nr. 1551, 5658, 6914, 6917, 8932; daß nicht die Kahlheit auf allen Häuptern zu verstehen ist, und daß sie ihr Silber nicht auf die Straßen werfen und ihr Gold nicht zu Unflat werden soll, ist klar.
3. Mose 10/6: "Mose sprach zu Aharon und zu dessen Söhnen, Eleazar und Ithamar: Eure Häupter sollt ihr nicht scheren und eure Kleider sollt ihr nicht zerreißen, damit ihr nicht sterbet, und nicht ein Zorn komme über die ganze Gemeinde".
Hes.44/20: "Die Priester, die Leviten, sollen ihr Haupt nicht kahl scheren, aber auch ihr Haupthaar nicht frei wachsen lassen". Weil Aharon und seine Söhne den Herrn in Ansehung des göttlich Guten und in Ansehung des göttlich Wahren vorbildeten: Nr. 9806, 9807, und weil durch das Kahlscheren des Hauptes und durch Zerreißen der Kleider die Beraubung jenes Göttlichen bezeichnet wurde, darum war es verboten, das Haupt kahl zu scheren und die Kleider zu zerreißen; und es wird gesagt, damit sie nicht sterben und ein Zorn komme über die ganze Gemeinde, wodurch bezeichnet wird, daß dadurch das Vorbildliche des Herrn in Ansehung des göttlich Guten und in Ansehung des göttlich Wahren, und somit das Vorbildliche der Kirche zugrunde gehen würde.
Weil Trauer die geistige Trauer vorbildete, die eine Trauer ist über die Beraubung des Wahren und Guten der Kirche, deshalb schoren sie ihre Köpfe kahl bei der Trauer, wie:
Jerem.16/6: "Man wird nicht um sie klagen und nicht das Haupt scheren um ihretwillen".
Amos 8/10: "Ich will eure Feste in Trauer verkehren und Kahlheit bringen über jedes Haupt; und Ich will es machen wie die Trauer um einen einzigen Sohn".
Micha 1/16: "Mache dir eine Glatze und schere dein Haar um der Söhne deiner Lust willen; mache groß deine Glatze, gleich der eines Adlers, denn sie werden fortziehen von dir": die Söhne der Lust (Wonne) sind die göttlichen Wahrheiten, ihr Fortziehen bedeutet die Beraubung. Daß die Söhne Wahrheiten bedeuten, sehe man Nr. 9807.
Zweitens: Wenn die Blöße sich auf den ganzen Körper bezieht, bedeutet sie die Beraubung der Glaubenswahrheiten. Dies erhellt:
Joh.Offenb.3/14,17,18: "Dem Engel der Gemeinde zu Laodicea schreibe: Weil du sagst: Ich bin reich, und bedarf nichts, und weißt nicht, daß du bist elend, und jämmerlich, und arm, und blind, und bloß, so rate ich dir, Gold von Mir zu kaufen, das im Feuer geläutert ist, und weiße Kleider, damit du dich bekleiden könnest, auf daß nicht erscheine die Schande deiner Blöße": der Engel der Gemeinde ist das göttlich Wahre in ihr; sagen, daß man reich sei, bedeutet, daß man in den Erkenntnissen des Wahren und Guten ist; elend und jämmerlich, blind und bloß, bedeutet, daß man gleichwohl ohne Wahrheiten ist, die dem Leben eingepflanzt sind, also ohne Gutes. Gold kaufen, das im Feuer geläutert ist, bedeutet, sich Gutes erwerben. Die weißen Kleider bedeuten die echten Glaubenswahrheiten aus dem Guten. Hieraus wird klar, was es heißt, "auf daß nicht erscheine die Schande deiner Blöße".
Joh.Offenb.16/15: "Siehe, Ich komme wie ein Dieb; selig ist, wer wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt wandle und man seine Schande sehe": mit gleicher Bedeutung.
Joh.Offenb.17/16: "Sie werden die Hure hassen und sie wüste und bloß machen": die Hure bezeichnet diejenigen, welche die göttlichen Wahrheiten verfälschen; sie bloß machen bedeutet offenbar, sie derselben berauben, denn es wird gesagt "wüst und bloß": wüste machen heißt, der Wahrheiten berauben.
Durch Blöße wird auch die Unkenntnis des Wahren bezeichnet und durch Bekleiden die Unterweisung:
Jes.58/7,8: "Wenn du einen Nackten siehst und ihn bekleidest, wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte".
Matth.25/36,38,43,44: "Der König sprach zu denen zu seiner Rechten: Ich war nackt und ihr habt mich bekleidet; und zu denen zu seiner Linken: Ich war nackt und ihr habt mich nicht bekleidet": nackt bedeutet hier diejenigen, die nicht im Wahren sind und dennoch nach den Wahrheiten verlangen; wie auch die, welche anerkennen, daß nichts Gutes und Wahres in ihnen ist, man sehe Nr. 4956, 4958.
Drittens, daß die Blöße, wenn sie sich auf die Lenden und die Zeugungsglieder bezieht, die Beraubung des Guten der Liebe bedeutet, erhellt:
Jes.47/2,3: "Jungfrau, Tochter Babels, nimm die Mühle und mahle Mehl; löse dein Haupthaar auf, entblöße deine Füße, enthülle deine Schenkel, wandle durch die Flüsse, es werde offenbar deine Blöße und es werde gesehen deine Schande": die Tochter Babels bedeutet die Kirche, oder eine Gestalt der Kirche, wo das Heilige im Äußeren ist, aber Entweihung im Inneren. Die Entweihung im Inneren liegt darin, daß man sich und die Welt als Zweck im Auge hat, somit die Herrschaft und die Fülle des Reichtums; das Heilige aber nur als Mittel zu diesem Zweck. Die Mühle nehmen und Mehl mahlen bedeutet, eine Glaubenslehre zusammenstellen aus solchen (Lehren), die als Mittel zum Zweck dienen sollen: Nr. 7780. Das Haupthaar auflösen, die Füße entblößen und den Schenkel enthüllen heißt, ohne Scham und Furcht das äußere und innere Heilige preisgeben; so die Blöße offenbaren bedeutet, machen, daß das Unreine und Höllische, das in den Zwecken liegt, erscheine.
Jerem.Klagel.1/8,9: "Schwer hat Jerusalem gesündigt; die sie geehrt haben, verabscheuen sie, weil sie ihre Blöße gesehen, ihre Unreinigkeit an ihren Säumen": Jerusalem bedeutet die Kirche; hier die Kirche, die im Falschen aus dem Bösen ist. Die Blöße sehen bedeutet, die unreinen und höllischen Liebesarten (sehen), die Unreinigkeit an den Säumen bedeutet, solches im Äußersten. Daß die Säume das Äußerste bezeichnen, sehe man Nr. 9917.
Nahum 3/5: "Ich will aufdecken deine Säume über dein Angesicht und den Völkern deine Blöße zeigen und den Königreichen deine Schande": aufdecken die Säume bedeutet, das Äußere wegnehmen, damit das Innere erscheine; die Blöße, die den Völkern, und die Schande, die den Königen gezeigt werden soll, sind die höllischen Liebesarten, nämlich die Liebe zu sich und zur Welt, die das Innere verunreinigen.
Hes.16/7,22,36: "Du kamst zur vollen Blüte, die Brüste waren fest und dein Haar gewachsen; aber du warst nackt und bloß; bei allen deinen Greueln und Hurereien gedachtest du nicht an die Tage deiner Jugend, da du nackt und bloß warst und zertreten in deinem Blute. Enthüllt ist deine Blöße durch deine Hurereien vor deinen Buhlen".
Hes.23/28,29: "Ich will dich in die Hand derer geben, die du hassest, daß sie mit dir handeln in Haß, und sie werden dich nackt und bloß zurücklassen, und es wird enthüllt werden die Blöße deiner Hurereien".
Hos.2/2,3,9,10: "Streitet mit eurer Mutter, damit sie entferne ihre Hurerei von ihrem Angesichte und ihren Ehebruch von ihren Brüsten, damit Ich sie nicht nackt ausziehe und sie hinstelle wie am Tage ihrer Geburt, und sie mache gleich einer Wüste und sie hinstelle wie ein dürres Land, und sie töte durch Durst. Ich werde umkehren und Meinen Weizen nehmen, Meinen Most, Meine Wolle und Mein Linnen, das Ich gab, ihre Blöße zu bedecken; und enthüllen will Ich ihre Scham vor den Augen ihrer Buhlen": es wird hier von Jerusalem gehandelt, die auch Mutter genannt und durch welche die Kirche bezeichnet wird. Ihre Verkehrtheit wird durch die Hurereien, Ehebrüche und durch die Enthüllung ihrer Blöße beschrieben, die nichts anderes bezeichnen als unreine und höllische Liebesarten, nämlich die Liebe zu sich und zur Welt, insofern sie Zwecke sind; denn aus diesen quillt alles Böse und Falsche hervor. Daher werden die Verfälschungen des Wahren und die Entweihungen des Guten im Worte durch Hurereien und Ehebrüche beschrieben und werden auch in demselben Hurereien und Ehebrüche genannt, man sehe Nr. 9804. Hieraus wird klar, was unter Blöße und Enthüllung der Blöße im Worte verstanden wird. Weil von dem verfälschten Wahren der Kirche und von ihrem entweihten Guten gehandelt wird, deshalb wird gesagt: "Ich will sie zur Wüste machen und hinstellen wie ein dürres Land und sie töten durch Durst": die Wüste bezeichnet das, was ohne Gutes ist, das trockene Land ist, was ohne Wahres ist, und der Durst bedeutet die Beraubung aller (Wahrheiten) des Glaubens. Es wird auch gesagt, "Er wolle Seinen Weizen nehmen, Seinen Most, Seine Wolle und Sein Linnen, womit Er ihre Blöße bedeckt hatte", weil durch Weizen das innere Gute der geistigen Kirche bezeichnet wird, durch Most ihr inneres Wahres, durch Wolle ihr äußeres Gutes und durch Linnen ihr äußeres Wahres. Daß nicht Linnen, Wolle, Most und Weizen zu verstehen ist, kann jeder sehen, der aus einer etwas erleuchteten Vernunft diese Dinge liest und glaubt, daß im Worte kein Ausdruck umsonst ist, sondern daß es allenthalben und durchaus heilig ist, weil es göttlich ist.
Jerem.Klagel.4/21: "Tochter Edoms, auch an dich wird der Kelch kommen, du wirst trunken werden und entblößt".
Hab.2/15,16: "Wehe dem, der seinem Gefährten zutrinkt und ihn trunken macht, um zu sehen seine Blöße; mit Schande wirst du dich sättigen statt des Ruhmes; trinke auch du, damit deine Vorhaut enthüllt werde".
Hes.22/10: "Man vergießt Blut in dir, (o Jerusalem,) des Vaters Blöße enthüllt man in dir".
Was diese Dinge bedeuten, kann niemand wissen, wenn er nicht weiß, was der Kelch bedeutet, was trinken, was berauscht werden, was entblößt sein, was die Blöße sehen und sie enthüllen, wie auch, was die Vorhaut bedeutet; daß aber alles auf geistige Weise zu verstehen ist, fällt in die Augen. Geistig trinken heißt, in den Wahrheiten unterrichtet werden und im entgegengesetzten Sinn, im Falschen, somit solches schöpfen: Nr. 3069, 3168, 3772, 8562, 9412; hieraus erhellt auch, was der Kelch bedeutet, aus dem getrunken wird: Nr. 5120. Trunken werden heißt, durch dieselben in Wahnwitz verfallen, und entblößt werden, bedeutet ganz und gar (des Wahren) beraubt werden. Die Blöße enthüllen bedeutet, das Böse der Selbst- und der Weltliebe, die höllisch sind, (offenbaren). Die Blöße des Vaters enthüllen bedeutet, dieses Böse (offenbaren), sofern es aus dem Angeerbten und dem eigenen Willen hervorgeht. Die Vorhaut enthüllen, bedeutet, (das Gute) verunreinigen. Daß die Vorhaut die Verunreinigung des himmlisch Guten durch jene Liebesarten bezeichnet, sehe man Nr. 2056, 3412, 4462, 7045; daher bedeutet die Beschneidung die Reinigung von jenem: Nr. 2036, 2632.
Hieraus kann man erkennen, was durch die Berauschung und der daraus entstandenen Enthüllung der Blöße Noachs bezeichnet wird, wovon es heißt:
1. Mose 9/21-23: "Noach trank von dem Weine und wurde betrunken und ward aufgedeckt inmitten seines Zeltes; und es sah Cham, der Vater Kanaans, die Blöße seines Vaters und zeigte es an seinen zwei Brüdern, und Schem und Japheth nahmen ein Kleid und legten es auf die Schulter und gingen rückwärts und deckten die Blöße ihres Vaters zu, und ihre Angesichter waren rückwärts gewendet und die Blöße ihres Vaters sahen sie nicht": hier wird der Mensch der Alten Kirche beschrieben, der durch Noach (vorgebildet ist). Der Wein, den er trank und von dem er trunken wurde, bedeutet das Falsche, von dem diese Kirche zuerst durchdrungen wurde; daß er dadurch aufgedeckt inmitten des Zeltes lag, bedeutet das Böse aus Mangel an Wahrem im Gottesdienst. Das Kleid, mit dem Schem und Japheth seine Blöße bedeckten, ist das Glaubenswahre, durch welches das Böse bedeckt und gebessert wurde. Die Einpflanzung des Wahren und Guten des Glaubens in das Verstandesgebiet wird dadurch beschrieben, daß sie ein Kleid auf die Schulter legten, rückwärts gingen und ihr Angesicht rückwärts wendeten, denn genau so verhält es sich mit dem Wahren und Guten des Glaubens bei dem Menschen der geistigen Kirche. Schem und Japheth bezeichnen diejenigen von der geistigen Kirche, welche die Glaubenswahrheiten in dem Guten aufnahmen, das die Liebtätigkeit ist. Kanaan aber diejenigen, welche die Glaubenswahrheiten nicht im Guten oder in der Liebtätigkeit aufnahmen.
Daß Noach den Menschen der Alten Kirche, wie er Anfangs war, vorbildete und daß sie so geartet waren, sehe man Nr. 736, 773, 788, 1126; daß Schem den Menschen der geistigen inneren Kirche und Japheth den der äußeren (vorbildete): Nr. 1102, 1127, 1140, 1141, 1150; daß Kanaan diejenigen vorbildete, die in einem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben waren oder, was das gleiche ist, in einem vom inneren getrennten äußeren Gottesdienst, also besonders das jüdische Volk: Nr. 1093, 1140, 1141, 1167; daß das Wahre und Gute des Glaubens eingepflanzt wird in das Verstandesgebiet beim Menschen der geistigen Kirche: Nr. 9596. Außerdem bedeutet der Wein, von dem Noach trunken wurde, das Falsche: Nr. 6377; das Zelt, in dem er aufgedeckt lag, bedeutet das Heilige des Gottesdienstes: Nr. 2145, 3312, 4128, 4391, 5152, 5954, 9212, 9216; die Blöße selbst das Böse seines Willensgebietes, das bedeckt wird durch die Glaubenswahrheiten, und wenn es bedeckt wird, sehen die Wahrheiten rückwärts.
Daß solche Geheimnisse in dieser geschichtartigen Erzählung eingeschlossen liegen, erhellt aus dem inneren Sinn; und daß diese Geheimnisse Geheimnisse der Kirche sind, kann man daraus sehen, daß Schem und Japheth allein darum, daß sie die Blöße ihres Vaters bedeckten, gesegnet und mit ihnen ihre ganze Nachkommenschaft, und daß Kanaan mit seiner ganzen Nachkommenschaft verflucht wurde, bloß weil sein Vater (Cham) es seinen Brüdern anzeigte.
Weil bei dem jüdischen und dem israelitischen Volke das Innere unrein war (denn sie waren mehr als die übrigen Völker in der Liebe zu sich und zur Welt), und weil die Zeugungsglieder nebst den Lenden die eheliche Liebe bedeuten und diese Liebe die Grundlage aller Liebesarten ist, der himmlischen und der geistigen und somit dieselben in sich begreift, darum wurde vorgesehen, daß die Blöße dieser Teile bei Aharon und bei seinen Söhnen, wann sie beim heiligen Gottesdienst waren, nicht irgendwie zum Vorschein kam; deshalb wird gesagt, daß sie ihnen Beinkleider von Linnen machen sollten, um das Fleisch ihrer Blöße zu bedecken von den Lenden bis zu den Schenkeln; und an einer anderen Stelle, daß sie nicht auf Stufen zu dem Altar hinaufsteigen sollten, damit ihre Blöße nicht aufgedeckt würde über ihm": 2. Mose 20/23.
Daß bei dem jüdischen und israelitischen Volk das Innere unrein und daher verschlossen war, wenn sie im Gottesdienst waren, sehe man an den Nr. 9320 E, 9380 angeführten Stellen; daß die Zeugungsglieder nebst den Lenden die eheliche Liebe bedeuten: Nr. 3021, 4280, 4462, 4575, 5050-5062; und daß die eheliche Liebe die Grundlage aller himmlischen und geistigen Liebesarten ist und folglich diese Liebesarten auch unter ihr verstanden werden: Nr. 686, 2734, 3021, 4280, 5054.
Hieraus erhellt nun, was die Blöße bedeutet, besonders die Blöße der zur Zeugung bestimmten Organe, sobald das Innere unrein ist. Wenn aber das Innere (rein) ist, dann bedeutet die Blöße Unschuld, wie auch die eheliche Liebe und zwar deswegen, weil die wahrhaft eheliche Liebe in ihrem Wesen Unschuld ist. Daß die wahrhaft eheliche Liebe Unschuld ist, sehe man Nr. 2736, und daß somit die Blöße in diesem Sinne Unschuld bedeute: Nr. 165, 8375, und darum erscheinen auch die Engel des innersten Himmels, die himmlische Engel heißen, nackt: Nr. 165, 2306, 2736.
Weil die Älteste Kirche, die in den ersten Kapiteln des 1.Buches Mose beschrieben und im inneren Sinn unter dem Menschen oder Adam und seinem Weibe verstanden wird, eine himmlische Kirche war, darum heißt es von ihnen: "sie waren beide nackt und sie schämten sich nicht": 1. Mose 2/25; als aber diese Kirche fiel, was durch das Essen vom Baume der Erkenntnis geschah, wodurch die Vernünftelei aus dem Wißtümlichen über das Göttliche bezeichnet wurde, wird gesagt, "sie erkannten, daß sie nackt waren, und daß sie die Blätter des Feigenbaumes zusammennähten und sich Schürzen machten", somit daß sie ihre Blöße bedeckten; und auch daß der Mensch, als Jehovah ihn anrief, sagte, er fürchte sich, weil er nackt sei, und hernach, daß Jehovah ihnen Röcke von Fellen machte und sie kleidete: 1. Mose 3/6-11,21. Unter den Feigenblättern, von denen sie sich Schürzen machten und auch unter den Röcken von Fellen wird das Wahre und Gute des äußeren Menschen verstanden. Daß ihr Zustand nach dem Fall so beschrieben wurde, hatte den Grund, weil sie aus inneren Menschen zu äußeren wurden. Ihr Inneres wird durch das Paradies bezeichnet, denn das Paradies bedeutet die Einsicht und Weisheit des inneren Menschen und die Verschließung desselben wird bezeichnet durch das Ausstoßen aus dem Paradies. Daß das Blatt das natürlich Wahre bedeutet, welches das Wißtümliche ist, sehe man Nr. 885; daß der Feigenbaum das natürlich Gute oder das Gute des äußeren Menschen bezeichnet: Nr. 217, 4231, 5113; und daß der Rock von Fellen auch das Wahre und Gute des äußeren Menschen bezeichnet: Nr. 294, 295, 296; daß Fell das Äußere bedeutet: Nr. 3540.
9961. "Von den Lenden bis an die Schenkel hinab sollen sie reichen", 2. Mose 28/42, bedeutet die Ausdehnung desselben, nämlich das Äußere der ehelichen Liebe, das durch die Beinkleider von Linnen bezeichnet wird.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Lenden und der Beinkleider, insofern sie dasjenige bezeichnen, was Sache der ehelichen Liebe ist. Die Lenden das, was zu ihrem Inneren gehört, und die Beinkleider das, was zu ihrem Äußeren gehört, also ihre Ausdehnung vom Inneren bis zum Äußeren. Die Lenden bedeuten aber das Innere dieser Liebe, weil sie obenher sind, und die Beinkleider bedeuten das Äußere derselben, weil sie unten sind; denn was bei einem Menschen oben ist, bedeutet das Innere, und was unten ist, bedeutet das Äußere. Daher kommt es, daß im Worte das Innere verstanden wird unter dem Oberen und das Äußere unter dem Unteren; man sehe Nr. 3084, 4599, 5146, 8325.
Das Obere bei dem Menschen entspricht dem Himmlischen und Geistigen, welches das Innere ist, und das Untere entspricht dem Natürlichen, welches das Äußere ist; daher kommt es, daß die Füße das Natürliche bedeuten: Nr. 2162, 3147, 3986, 4382, 4938-4952; und weil unter den Schenkeln der untere Teil der Lenden verstanden wird, der gegen die Füße hin geht, darum wird das Äußere oder das Untere der ehelichen Liebe durch sie bezeichnet, man sehe Nr. 4277, 4280; daß aber die Lenden im allgemeinen die eheliche Liebe bedeuten, sehe man Nr. 3021, 3294, 4575, 5050-5062. Daß die Lenden diese Bedeutung haben, kommt von der Entsprechung; über die Entsprechung aller (Glieder) des Menschen mit dem Himmel sehe man, was ausführlich in den Nr. 9276 E und 9280 angeführten Stellen gezeigt worden ist.
Es wird gesagt, "die Ausdehnung der ehelichen Liebe vom Inneren bis zum Äußeren"; denn es gibt eine Ausdehnung aller Dinge der Liebe und aller Dinge des Glaubens, oder was das gleiche ist, aller Dinge des Guten und aller Dinge des Wahren in den Himmeln, weil dort alle verbunden werden je nach ihren Verwandtschaften in Ansehung der Glaubenswahrheiten und in betreff des Guten der Liebe. Eine solche Ausdehnung gibt es in einem jeden Himmel, und diese Ausdehnung geht auch bis zu den Himmeln, die unterhalb sind, weil alle Himmel eins ausmachen. Ja, sie erstrecken sich auch bis zu dem Menschen, damit auch er eins bildet mit den Himmeln. Diese Ausdehnung ist es, die verstanden wird unter der Ausdehnung vom Höheren oder Inneren zum Unteren oder Äußeren. Das Obere oder Innere heißt das Himmlische oder Geistige; und das Untere oder Äußere heißt das Natürliche oder Weltliche.
Was insbesondere die eheliche Liebe anbelangt, von deren Ausdehnung hier gehandelt wird, so ist sie die Grundlage aller Liebesarten, denn sie steigt hernieder aus der Ehe des Guten und Wahren in den Himmeln; und weil die Ehe des Guten und Wahren in den Himmeln ist und die Himmel ausmacht, deshalb ist die wahre eheliche Liebe der Himmel selbst bei dem Menschen. Aber die Ehe des Guten und Wahren in den Himmeln steigt hernieder vermöge der Verbindung des Herrn mit den Himmeln; denn was vom Herrn ausgeht und in die Himmel einfließt, ist das Gute der Liebe, und was von den Engeln daselbst aufgenommen wird, ist das Wahre daraus, somit das Wahre, das aus dem Guten ist, oder in dem das Gute ist. Deshalb heißt der Herr in Worte Bräutigam und Gatte, und der Himmel mit der Kirche Braut und Gattin.
Hieraus kann man erkennen, wie heilig die Ehen in den Himmeln sind, und wie greuelvoll (profan) die Ehebrüche daselbst (erscheinen); denn die Ehen sind an sich so heilig, daß es nichts Heiligeres gibt, auch aus dem Grunde, weil sie die Pflanzschulen (seminaria) des menschlichen Geschlechtes sind, und das menschliche Geschlecht die Pflanzschule der Himmel ist, denn in diese kommen die Menschen, die in der Welt ein engelhaftes Leben geführt haben; und umgekehrt sind die Ehebrüche so greuelhaft, daß es nichts Greuelhafteres geben kann, weil sie den Himmel und die Kirche beim Menschen zerstören. Daß es so ist, sehe man in dem, was über die Ehen und die Ehebrüche Nr. 2727-2759 gesagt und gezeigt worden ist.
Hieraus kann man wiederum ersehen, warum durch die Blößen das Unreine und Höllische bezeichnet wird, (wovon im vorhergehenden Abschnitt die Rede war,) und warum so strenge geboten wurde, daß Aharon und seine Söhne, wenn sie als Priester dienten, Beinkleider anhaben sollten, und daß sie sonst sterben würden; denn es wird gesagt:
"Mache ihnen Beinkleider von Linnen, um zu bedecken das Fleisch ihrer Blöße, von den Lenden bis an die Schenkel hinab sollen sie reichen, und Aharon und seine Söhne sollen sie anhaben, wenn sie eingehen in das Versammlungszelt, oder wenn sie sich dem Altare nahen, um zu dienen im Heiligtum, damit sie nicht eine Missetat (Schuld) tragen und sterben; das soll eine ewige Satzung sein für ihn und seinen Samen nach ihm".
Man merke daher, daß unter der ehelichen Liebe jede himmlische und geistige Liebe verstanden wird, und zwar deshalb, weil die wahrhaft eheliche Liebe die Grundlage aller Liebesarten ist; daher sind die, welche in ihr sind, auch in den anderen Liebesarten des Himmels und der Kirche; denn sie steigt hernieder aus der Ehe des Guten und Wahren in den Himmeln, welche Ehe den Himmel macht. Daher kommt es auch, daß der Himmel im Worte mit der Ehe verglichen wird und auch Ehe genannt wird; und hieraus wird auch klar, warum dafür gesorgt wurde, daß die Blöße Aharons und seiner Söhne, wenn sie als Priester dienten, nicht erscheine; denn ihre Blößen bezeichneten alle Liebesarten, die den himmlischen Liebesarten entgegengesetzt sind, und im allgemeinen die Arten der Selbstliebe und der Weltliebe heißen, wenn sie als Zwecke dienen, und die also unreine und höllische Liebesarten sind.
Daß es so ist, weiß der Mensch heutigen Tages nicht, und zwar deshalb, weil er in diesen Liebesarten lebt, und keinen anderen Lustreiz innerlich wahrnimmt als den, der aus ihnen stammt. Daher kommt es, daß er, wenn von einer geistigen und himmlischen Liebe gesprochen wird, stutzig wird und nicht weiß, was diese sind, und folglich auch nicht, was der Himmel ist; und er wird vielleicht erstaunt sein, wenn er hört und denkt, daß in der geistigen und himmlischen Liebe, die von der Selbstliebe und Weltliebe ganz getrennt ist, eine ewige Glückseligkeit liegt, die unaussprechlich ist.
9962. "Und Aharon und seine Söhne sollen sie anhaben", 2. Mose 28/43, bedeutet den Schutz vor den Höllen.
Dies erhellt aus der Bedeutung der Beinkleider, von denen gesagt wird, daß Aharon und seine Söhne sie anhaben sollen, insofern sie das Äußere der ehelichen Liebe bezeichnen, worüber Nr. 9959; und aus der Bedeutung der Blößen, welche die Beinkleider bedecken sollten, insofern sie ihr Inneres bezeichnen, das unrein und höllisch ist, worüber Nr. 9560. Und weil die Blößen dies bedeuteten, deshalb dienten die Beinkleider, die Aharon und seine Söhne anhatten, zum Schutz vor den Höllen. Es verhält sich damit in folgender Weise:
Das jüdische und israelitische Volk war in Ansehung seines Inneren in der Liebe zu sich und zur Welt, somit in den höllischen Liebesarten, mehr als die anderen Völkerschaften, aber in Ansehung des Äußeren konnte es gleichfalls mehr als andere Völkerschaften im Heiligen sein; deshalb wurde ihnen das Innere verschlossen, wenn sie im Heiligen waren, denn so konnten durch sie die äußeren heiligen Dinge den Himmeln mitgeteilt werden und dadurch eine Verbindung bestehen. Ganz anders (wäre es gewesen), wenn bei ihnen das Innere nicht verschlossen gewesen wäre, das, wie gesagt, unrein und höllisch war. Daher kommt es, daß bei ihnen keine Kirche war, sondern nur das Vorbildliche der Kirche; denn die Kirche, die wirklich eine Kirche ist, ist in dem Inneren, das dem Glauben und der Liebe angehört, nicht aber in dem von diesem getrennten Äußeren. Das Äußere bei ihnen war durchaus vorbildlich.
Weil nun durch die Beinkleider das Äußere der ehelichen Liebe bezeichnet wird und im allgemeinen das Äußere aller himmlischen Liebesarten, und weil das Äußere das Innere bedeckte und das Innere bei ihnen unrein und höllisch war, deshalb wurde dadurch, daß Aharon und seine Söhne die Beinkleider anhaben sollten, der Schutz vor den Höllen bezeichnet; denn solange sie im äußeren Heiligen waren, während ihr Inneres bedeckt oder verschlossen war, so lange waren sie auch von den Höllen entfernt, und somit geschützt (vor ihnen).
Daß das Innere bei dem jüdischen und israelitischen Volk unrein und höllisch war, und daß daher keine wirkliche Kirche bei ihnen war, sondern nur das Vorbildliche der Kirche, sehe man in den Nr. 9320 und 9380 angeführten Stellen. Daß sie aber beim Gottesdienst nur im äußeren Heiligen waren: Nr. 3479, 4293, 4311, 6304, 8588, 9373, 9380; und daß ihr Inneres dann verschlossen war: Nr. 8788, 8806.
9963. "Wenn sie eingehen in das Versammlungszelt", 2. Mose 28/43, bedeutet, bei dem Gottesdienst, der alle Dinge des Himmels und der Kirche vorbildet.
Dies erhellt aus der Bedeutung von eingehen in das Versammlungszelt, insofern es den Gottesdienst bezeichnet, der alle Dinge des Himmels und der Kirche vorbildete, denn durch das Versammlungszelt wurde der Himmel, wo der Herr ist, vorgebildet: Nr. 9457, 9481, 9485, 9784; somit wird durch das Eingehen in denselben, wenn von Aharon und seinen Söhnen (die Rede ist), die Verehrung des Herrn bezeichnet.
Zu jener Zeit fand auch wirklich jeder Gottesdienst im Versammlungszelt und bei dem Altar statt; denn im Versammlungszelt wurden die Schaubrote aufgestellt, die Lampen angezündet und geräuchert, und auf dem Altar wurde geopfert. In diesen Stücken bestand vorzüglich der vorbildliche Gottesdienst. Der vorbildliche Gottesdienst ist aber ein äußerer Gottesdienst, der die inneren Dinge vorbildet, die sich auf die Liebe vom Herrn zum Herrn beziehen, somit auf alle Dinge des Himmels und der Kirche; denn im Himmel und in der Kirche bezieht sich alles auf das Gute der Liebe und auf das Wahre des Glaubens vom Herrn zum Herrn.
9964. "Oder wenn sie sich dem Altar nahen, um zu dienen im Heiligtum", 2. Mose 28/43, bedeutet, bei dem Gottesdienst, der den Herrn selbst vorbildet.
Dies erhellt daraus, daß der Altar das vorzüglichste Vorbild des Herrn war in Ansehung des göttlich Guten; man sehe Nr. 9714. Sich dem Altar nahen und im Heiligen daselbst dienen bedeutet daher, die Verehrung des Herrn selbst.
Der den Herrn vorbildende Gottesdienst bestand vorzüglich in Brandopfern und Schlachtopfern, die auf dem Altar dargebracht wurden: Nr. 922, 923, 2180, 6905, 8680, 8936. Der vorbildliche Gottesdienst des Herrn in Ansehung des göttlich Guten fand statt an dem Alter, und Sein vorbildlicher Gottesdienst in Ansehung des göttlich Wahren im Versammlungszelt; darum wird gesagt, daß durch eingehen in das Versammlungszelt der Gottesdienst bezeichnet wird, der alle Dinge des Himmels und der Kirche vorbildete: Nr. 9963, und durch nahen zu dem Altar der Gottesdienst, der den Herrn selbst vorbildete; denn der Himmel und die Kirche sind die Aufnahmegefäße des vom Herrn ausgehenden göttlich Wahren.
Das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre ist das vom Guten Seiner Liebe ausgehende Wahre, und wird eingepflanzt, wo dieses Gute auch wirklich aufgenommen wird, folglich, wo der Herr ist, von dem dieses Gute stammt.
HG 9965
9965. "Damit sie nicht eine Missetat tragen und sterben", 2. Mose 28/43, bedeutet die Vernichtung des ganzen Gottesdienstes.
Dies erhellt aus der Bedeutung von "eine Missetat tragen", wenn von dem Priesteramt Aharons und seiner Söhne (die Rede ist), insofern es die Entfernung des Falschen und Bösen bezeichnet bei denen, die im Guten sind vom Herrn, worüber Nr. 9937. Wenn aber von ihnen gesagt wird "eine Missetat tragen und sterben", so bedeutet es die Vernichtung des ganzen Gottesdienstes; man sehe Nr. 9928; denn der vorbildliche Gottesdienst starb (wurde ein toter), wenn nichts mehr von ihm im Himmel erschien. Wie es sich damit verhält, kann aus dem erhellen, was Nr. 9959, 9960, 9961 gesagt und gezeigt worden ist. Daß sie auch wirklich starben, wenn sie nicht nach den Satzungen verfuhren, zeigt sich deutlich an den Söhnen Aharons: Nadab und Abihu, die, weil sie nicht mit dem Feuer des Altares, sondern mit einem fremden räucherten, durch Feuer aus dem Himmel verzehrt wurden: 3. Mose 10/1,2f. Das Feuer des Altares bildete die göttliche Liebe vor, also die Liebe vom Herrn, aber das fremde Feuer die Liebe von der Hölle. Die Vernichtung des Gottesdienstes wurde bezeichnet durch das Räuchern mit diesem Feuer, daher auch der Tod derselben. Daß das Feuer die Liebesarten bedeutet, sehe man Nr. 5215, 6832, 7324, 7575, 7852.
Es wird in vielen Stellen im Worte gesagt, daß sie die Schuld tragen würden, wenn sie nicht nach den Satzungen täten, und dadurch wurde die Verdammnis bezeichnet, weil dann die Sünden nicht entfernt waren, nicht als ob sie deshalb verdammt worden wären, sondern weil sie dadurch den vorbildlichen Gottesdienst vernichteten, und so die Verdammten vorbildeten, die in ihren Sünden bleiben; denn niemand wird verdammt wegen der Unterlassung der äußeren Religionsgebräuche, sondern wegen des Bösen seines Herzens, somit wegen der Unterlassung jener (Gebräuche) aus dem Bösen des Herzens. Dies wird bezeichnet durch das Tragen der Missetat in folgenden Stellen:
3. Mose 5/17: "Wenn eine Seele sündigt und eines der Verbote Jehovahs tut, die man nicht tun soll, obgleich sie es nicht weiß, soll sie doch schuldig sein, und ihre Missetat tragen": hier wird unter Missetat tragen nicht verstanden, sondern nur bezeichnet, das Behalten des Bösen und dadurch die Verdammnis, weil es nicht aus dem Bösen des Herzens getan war, denn es wird gesagt, "obgleich sie es nicht weiß".
3. Mose 7/18; 19/7,8: "Wenn von dem Opferfleisch des Dankopfers gegessen wird am dritten Tage, so wird nicht versöhnt werden der, welcher es opferte; es ist ein Greuel, und die Seele, die davon ißt, soll ihre Missetat tragen und ausgerottet werden von ihren Völkern": durch "eine Missetat tragen" wird auch hier bezeichnet, in seinen Sünden bleiben und so in der Verdammnis sein; nicht darum, weil jemand von seinem Opfer am dritten Tage gegessen hat, sondern weil durch das Essen desselben am dritten Tage Greuelhaftes vorgebildet wurde, das der Verdammnis verfallen ist. Somit wurde durch "die Missetat tragen und ausgerottet werden aus seinen Völkern" die Verdammnis derer vorgebildet, die den Greuel, der dadurch bezeichnet wird, verüben. Gleichwohl aber fand die Verdammnis nicht statt, weil er gegessen hatte; denn nur das innere Böse, das vorgebildet wurde, verdammt, nicht aber das Äußere ohne dieses.
3. Mose 17/15,16: "Jede Seele, die Gefallenes oder Zerrissenes ißt, und nicht ihre Kleider wäscht, und ihr Fleisch badet, soll ihre Missetat tragen": weil das Essen des Gefallenen und Zerrissenen die Aneignung des Bösen und Falschen vorbildete, darum wird auch hier in vorbildlicher Weise "die Missetat tragen" gesagt.
4. Mose 9/13: "Wenn jemand, der rein ist, unterläßt das Passah zu feiern, dessen Seele soll ausgerottet werden aus seinen Völkern, weil er die Opfergabe Jehovahs nicht dargebracht hat zur bestimmten Zeit; seine Sünde soll er tragen": das Passah stellte die Befreiung von der Verdammnis durch den Herrn vorbildlich dar: Nr. 7093 E, 7867, 7995, 9286, 9287-9292; und das Passahmahl bildete die Verbindung mit dem Herrn durch das Gute der Liebe vor: Nr. 7836, 7997, 8001; und weil solches vorgebildet wurde, deshalb bestand die Satzung, daß derjenige aus den Völkern ausgerottet werden sollte, der das Passah nicht hielt, und daß er seine Sünde tragen sollte; allein jene (Unterlassung) war kein solches Verbrechen, sondern bildete nur diejenigen vor, die mit dem Herzen den Herrn leugnen und daher auch die Befreiung von den Sünden, und die also nicht mit Ihm durch die Liebe verbunden werden wollen; somit auch ihre Verdammnis.
4. Mose 18/22,23: "Die Söhne Israels sollen nicht zum Versammlungszelte sich nahen, ihre Missetat zu tragen und zu sterben; die Leviten sollen den Dienst tun im Versammlungszelt, und sie sollen die Missetat tragen": das Volk sollte die Missetat tragen und sterben, wenn es sich nahte zum Zelt der Versammlung, um den Dienst daselbst zu verrichten, und zwar deshalb, weil es dadurch den vorbildlichen Gottesdienst vernichtet haben würde, der dem Priesteramte übertragen war. Das Amt des Priesters oder das Priestertum bildete das ganze Erlösungswerk des Herrn vor: Nr. 9809; darum wird gesagt, daß die Leviten, die auch Priester waren, ihre Missetat tragen sollten, wodurch die Versöhnung bezeichnet wird, d.h. die Entfernung vom Bösen und Falschen bei denen, die im Guten sind, vom Herrn allein: Nr. 9937.
Durch das Tragen der Missetat wird aber die wirkliche Verdammnis bezeichnet, wenn es von denen gesagt wird, die das Böse aus bösem Herzen tun, wie es von denen gesagt wird, von denen 3. Mose 20/17,19,20; 24/15,16; Hes.18/20; 23/49 und anderwärts (die Rede ist).
9966. "Das soll eine ewige Satzung sein für ihn und seinen Samen nach ihm", 2. Mose 28/43, bedeutet die Gesetze der Ordnung in der vorbildlichen Kirche.
Dies erhellt aus der Bedeutung einer ewigen Satzung (wörtlich: Satzung des Zeitlaufs, saeculi), insofern sie das Gesetz der göttlichen Ordnung in den Himmeln und in der Kirche bezeichnet, worüber Nr. 7884, 7995, 8357. "In der vorbildlichen Kirche" wird gesagt, weil durch die Satzungen das Äußere des Gottesdienstes bezeichnet wurde, welches das Innere vorbildete: Nr. 8972, somit die vorbildlichen Dinge der Kirche. Und weil das Innere, das vorgebildet wurde, das Göttliche, und somit das Ewige war, darum wird gesagt "eine ewige Satzung" oder Satzung des Zeitlaufes, denn durch Zeitlauf (saeculum) wird das Ewige bezeichnet.
Nr. 9967 - 9984 abgedruckt in Band