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Des zweiten Buches Mose

23. Kapitel

1. Du sollst nicht erheben (ausbringen) ein Gerücht der Nichtigkeit (d.i. falsches Gerücht); deine Hand sollst du nicht bieten dem Gottlosen, ein Zeuge der Gewalttat zu sein.

2. Du sollst nicht folgen der Menge zum Bösen, und sollst nicht antworten bei einer Streitsache, daß du dich der Menge nach neigst, das Recht zu verkehren.

3. Auch den Armen sollst du nicht begünstigen in seiner Streitsache.

4. Wenn du den Ochsen deines Feindes oder seinen Esel antriffst, so er umherirrt, so sollst du ihn demselben wieder zurückführen.

5. Wenn du den Esel deines Hassers liegen siehst unter seiner Last, und hast es versäumt, ihn zu entledigen, so sollst du ihn gleichwohl entledigen mit jenem (d.h. ihm beistehend).

6. Du sollst das Recht deines Armen nicht beugen in seiner Streitsache.

7. Vom Wort der Lüge sollst du dich fernhalten, und den Unschuldigen und Gerechten sollst du nicht töten; denn einen Gottlosen werde Ich nicht rechtfertigen (nicht ungestraft lassen).

8. Und Geschenk sollst du nicht annehmen; denn das Geschenk macht blind die, welche offene Augen haben, und verkehrt die Worte der Gerechten.

9. Und einen Fremdling sollst du nicht unterdrücken; dieweil ihr kennt die Seele des Fremdlings; denn ihr seid Fremdlinge gewesen in Ägyptenland.

10. Und sechs Jahre sollst du dein Land besäen, und einsammeln seinen Ertrag.

11. Und im siebenten sollst du es ruhen und freilassen, und es sollen essen die Dürftigen deines Volkes, und ihr Übriggelassenes soll essen das Wild des Feldes; also sollst du (auch) tun mit deinem Weinberg, (und) deinem Ölgarten.

12. Sechs Tage sollst du deine Werke tun, aber am siebenten Tag sollst du feiern, auf daß dein Ochs und dein Esel ausruhe, und sich erquicke der Sohn deiner Magd und der Fremdling.

13. Und alles, was Ich zu euch gesagt habe, sollt ihr halten, und den Namen anderer Götter sollt ihr nicht erwähnen, und er soll nicht gehört werden von deinem Munde.

14. Dreimal sollst du Mir ein Fest feiern im Jahre.

15. Das Fest des Ungesäuerten sollst du halten; sieben Tage sollst du Ungesäuertes essen, wie Ich dir geboten habe, zur bestimmten Zeit des Monats Abib, denn in demselben bist du aus Ägypten gezogen; und man soll nicht leer erscheinen vor Meinem Angesichte.

16. Und das Fest der Ernte, der Erstlinge deiner Werke, die du gesät hast auf dem Felde, und das Fest der Einsammlung am Ausgang des Jahres, wenn du deine Werke eingesammelt hast vom Felde.

17. Dreimal im Jahr sollen alle deine Mannsleute erscheinen vor dem Angesichte des Herrn Jehovah.

18. Du sollst nicht opfern über Gesäuertem das Blut Meines Opfers, und das Fett Meines Festes soll nicht über Nacht bleiben bis zum Morgen.

19. Das Erste von den Erstlingen deines Bodens sollst du bringen in das Haus Jehovahs, deines Gottes; du sollst das Böcklein nicht kochen in der Milch seiner Mutter.

20. Siehe, Ich sende Meinen Engel vor dir her, dich zu behüten auf dem Wege, und dich zu bringen an den Ort, den Ich bereitet habe.

21. Hüte dich vor seinem Angesichte, und höre auf seine Stimme, erbittere Ihn nicht; denn er wird eure Übertretungen nicht tragen (vergeben), denn Mein Name ist in seiner Mitte.

22. Wenn du aber hören wirst auf seine Stimme, und tun alles, was Ich reden werde, so werde Ich ein Feind sein deinen Feinden, und ein Widersacher deinen Widersachern.

23. Wenn Mein Engel vor dir hergehen und dich bringen wird zu den Amoritern und Hetitern, und Pheresitern, und Kanaanitern, Hevitern und Jebusitern, und Ich sie ausrotten werde,

24. So sollst du nicht anbeten ihre Götter, und ihnen nicht dienen, und nicht tun nach ihren Werken, sondern du sollst sie zerstören, und ihre Bildsäulen zerbrechen.

25. Und Jehovah, eurem Gotte, sollt ihr dienen: so wird Er segnen dein Brot und dein Wasser, und Ich werde entfernen (alle) Krankheit aus deiner Mitte.

26. Keine Fehlgebärende noch Unfruchtbare soll in deinem Lande sein, die Zahl deiner Tage werde Ich voll machen.

27. Meinen Schrecken werde Ich vor dir hersenden, und verwirren alles Volk, zu dem du kommen wirst, und allen deinen Feinden will Ich den Nacken wenden lassen vor dir.

28. Und Ich werde Hornissen vor dir hersenden, daß sie vertreiben vor dir die Heviter, die Kanaaniter und die Hetiter.

29. Ich will sie nicht vor dir vertreiben in einem Jahr, auf daß das Land nicht verödet werde und sich wider dich mehre das Wild des Feldes.

30. Nach und nach will Ich sie vertreiben vor dir, bis du fruchtbar wirst und das Land besitzest.

31. Und Ich will deine Grenze setzen vom Meere Suph bis zum Meere der Philister, und von der Wüste bis zum Strom; denn Ich will in eure Hand geben die Einwohner des Landes, und sie austreiben vor dir.

32. Du sollst mit ihnen und ihren Göttern keinen Bund schließen.

33. Sie sollen nicht wohnen in deinem Lande, daß sie dich nicht sündigen machen an Mir; denn wenn du ihren Göttern dienen wirst, so wird es dir zum Fallstrick sein.

 

Inhalt

9246. In diesem Kapitel ist im inneren Sinn die Rede davon, daß man das Falsche der Lehre und das Böse des Lebens meiden soll; und daß alsdann das Wahre der Lehre und das Gute des Lebens eingepflanzt, und dadurch der Mensch der Kirche vom Herrn wiedergeboren werde.

 

Innerer Sinn

9247. Vers 1-3: "Du sollst nicht erheben (ausbringen) ein Gerücht der Nichtigkeit (d.i. falsches Gerücht); deine Hand sollst du nicht bieten dem Gottlosen, ein Zeuge der Gewalttat zu sein. Du sollst nicht folgen der Menge zum Bösen, und sollst nicht antworten bei einer Streitsache, daß du dich der Menge nach neigst, das Recht zu verkehren. Auch den Armen sollst du nicht begünstigen in seiner Streitsache.

"Du sollst nicht erheben (ausbringen) ein Gerücht der Nichtigkeit" bedeutet die Nichtbeachtung der Falschheiten;

"deine Hand sollst du nicht bieten dem Gottlosen" bedeutet die Nichtbefolgung der Bosheiten;

"ein Zeuge der Gewalttat zu sein" bedeutet das Nichtbestätigen solcher Dinge, die gegen das Gute der Liebtätigkeit sind;

"du sollst nicht folgen der Menge zum Bösen" bedeutet das Nichtgesellen zu solchem;

"und sollst nicht antworten bei einer Streitsache, daß du dich der Menge nach neigst, das Recht zu verkehren" bedeutet das Nichtgesellen zu denen, die Gutes und Wahres in Böses und Falsches umwandeln, und umgekehrt;

"auch den Armen sollst du nicht begünstigen in seiner Streitsache" bedeutet, man solle dem Falschen keinen Vorschub leisten, in dem die sind, die in der Unkenntnis des Wahren.

9248. "Du sollst nicht erheben (ausbringen) ein Gerücht der Nichtigkeit", 2. Mose 23/1, bedeutet die Nichtbeachtung der Falschheiten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "erheben ein Gerücht", sofern es heißt hören und tun, somit beachten (auscuttare); denn Gerücht wird in der Grundsprache ausgedrückt durch ein Wort, welches das Hören bezeichnet. Und aus der Bedeutung der Nichtigkeit, sofern sie die Falschheit bezeichnet, und zwar die Falschheit der Lehre und der Religion, wie aus den folgenden Stellen erhellen kann:

Hes.12/24: "Es soll kein Gesicht der Nichtigkeit mehr sein, noch schmeichlerische Wahrsagerei inmitten des Hauses Israel": Gesicht der Nichtigkeit bedeutet eine falsche Offenbarung.

Hes.13/6-9: "Sie haben Nichtigkeit geschaut, und Wahrsagerei der Lüge; darum weil ihr Nichtigkeit redet, und Lüge schauet; siehe, so bin Ich wider euch, auf daß Meine Hand sei gegen die Propheten, die Nichtigkeit schauen, und Lüge wahrsagen": die Propheten, von denen hier gesagt wird, daß sie Nichtigkeit schauen und Lüge wahrsagen, bedeuten die Lehrer, und im abgezogenen Sinn die Lehre: Nr. 2534, 7269; und von den Propheten wird gesagt, daß sie schauen, deshalb wurden sie auch in alten Zeiten Seher genannt: 1.Sam.9/9; und auch, daß sie wahrsagen; durch schauen oder durch das Gesicht wird, wenn von Propheten die Rede ist, im inneren Sinn eine Offenbarung bezeichnet, die sich auf die Lehre bezieht, und durch wahrsagen oder durch Wahrsagung eine Offenbarung, die sich auf das Leben bezieht. Und weil Nichtigkeit das Falsche der Lehre bedeutet und Lüge das Falsche des Lebens, darum wird gesagt: "sie haben Nichtigkeit geschaut und Wahrsagerei der Lüge".

Hes.21/34: "In deinem Schauen ist Nichtigkeit, in deinem Wahrsagen Lüge".

Sach.10/2: "Die Theraphim reden Bosheit, und die Wahrsager schauen Lüge, und reden Träume der Nichtigkeit".

Jerem.Klagel.2/14: "Die Propheten haben Nichtigkeit geschaut".

Daß Nichtigkeit das Falsche der Lehre und Religion bedeutet, erhellt auch bei Hos.12/12: "Nichtigkeit sind sie geworden, in Gilgal opfern sie Rinder".

Jerem.18/15: "Sie haben Mein vergessen, Mein Volk, der Nichtigkeit haben sie geräuchert".

Ebenso: Jes.5/18; 30/28; 59/4; Ps.12/3; 119/37,38; 144/7,9.

9249. "Deine Hand sollst du nicht bieten dem Gottlosen", 2. Mose 23/1, bedeutet die Nichtbefolgung der Bosheiten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "die Hand bieten", sofern es den Gehorsam bezeichnet; denn durch Hand wird die Macht bezeichnet: Nr. 878, 3387, 4931-4937, 5327, 5328, 6292, 7188, 7189, 7518, 7673, 8153, 8281; und sofern es heißt, was bei ihm steht, also soweit er selbst vermag: Nr. 9133; daher ist einem die Hand bieten soviel als zusammenwirken mit jemand, und wenn es infolge der Bosheit geschieht, die durch den Gottlosen bezeichnet wird, so heißt es befolgen, denn die Bosheit beredet und führt. Und aus der Bedeutung des Gottlosen, sofern er einen Boshaften bezeichnet, und im abgezogenen Sinn die Bosheit.

Im abgezogenen Sinn wird gesagt, weil die Engel, die im inneren Sinn des Wortes sind, d.h., die das Wort geistig innewerden, ohne Rücksicht auf die Person denken und reden: Nr. 4380, 8343, 8985, 9007; bei ihnen verwandelt sich die Vorstellung der Person in die Vorstellung der Sache: Nr. 5225, 5287, 5434.

9250. "Ein Zeuge der Gewalttat zu sein", 2. Mose 23/1, bedeutet das Nichtbestätigen solcher Dinge, die gegen das Gute der Liebtätigkeit sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Zeugen, sofern er eine Bestätigung bezeichnet, wovon Nr. 4197, 8908, und aus der Bedeutung der Gewalttat, sofern sie die Zerstörung des Guten der Liebtätigkeit bezeichnet, wovon Nr. 6353; somit bedeutet Zeuge der Gewalttat eine Bestätigung gegen das Gute der Liebtätigkeit.

9251. "Du sollst nicht folgen der Menge zum Bösen", 2. Mose 23/2, bedeutet das Nichtgesellen zu solchem, nämlich zu dem, was oben erwähnt wurde, d.h. zur Beachtung der Falschheiten, zur Befolgung der Bosheiten und zur Bestätigung solcher Dinge, die gegen das Gute der Liebtätigkeit sind. Dieses ist das Böse, das gemeint wird.

Durch "folgen der Menge" wird bezeichnet, zusammen sein mit der Menge, somit sich zu ihr gesellen, denn in der Grundsprache heißt es, einem nachgehen und nachwandeln, und bedeutet, mit jemand zusammen sein und ihm folgen, somit auch sich zu jemand gesellen, wie Jerem.7/9; 11/10; 1.Sam.17/13; 1.Kön.14/8; 5. Mose 4/3; 8/19 und anderwärts.

9252. "Und sollst nicht antworten bei einer Streitsache, daß du dich der Menge nach neigst, das Recht zu verkehren", 2. Mose 23/2, bedeutet das Nichtgesellen zu denen, die Gutes und Wahres in Böses und Falsches umwandeln, und umgekehrt.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "antworten bei einer Streitsache", sofern es heißt, in Beziehung auf das Gerechte und Billige, und auf das Gute und Wahre, über das gestritten wird, wovon Nr. 9024; denn antworten heißt, seine Meinung sagen und urteilen. Aus der Bedeutung von "sich neigen der Menge nach", sofern es eine Übereinstimmung und dadurch Zusammengesellung mit der Menge bezeichnet; und aus der Bedeutung von verkehren, sofern es heißt, das Wahre in Falsches und das Gute in Böses umwandeln und umgekehrt.

9253. "Auch den Armen sollst du nicht begünstigen in seiner Streitsache", 2. Mose 23/3, bedeutet, man solle dem Falschen keinen Vorschub leisten, in dem die sind, die sich in der Unkenntnis des Wahren befinden.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Armen, sofern durch denselben diejenigen bezeichnet werden, die nur wenige Wahrheiten haben, und auch im Falschen aus Unwissenheit sind. Unter diesen wollen aber diejenigen, die im Guten sind, in den Wahrheiten unterrichtet werden; hingegen die, welche im Bösen sind, wollen nicht belehrt werden, denn bei denen, die im Guten sind, kann das Falsche zum Wahren hingelenkt und zuletzt zerstreut werden; aber bei denen, die im Bösen sind, kann das Falsche nicht zum Wahren gelenkt, somit auch nicht zerstreut werden. Von diesen Armen wird gesagt, daß man sie nicht begünstigen soll in ihrer Streitsache, d.h., man soll ihrem Falschen keinen Vorschub leisten; denn durch begünstigen wird bezeichnet, Vorschub leisten, und durch Streitsache der Streit des Wahren gegen das Falsche, und des Falschen gegen das Wahre.

Daß unter den Armen die verstanden werden, die nur wenige Wahrheiten haben, und im Falschen aus Unwissenheit sind, sehe man Nr. 9209; und daß das Falsche bei denen, die im Guten sind, sanft und biegsam, bei denen aber, die im Bösen, rauh und unbeugsam sei: Nr. 4736, 6359, 8051, 8149, 8296, 8311, 8318.

9254. Vers 4-9: Wenn du den Ochsen deines Feindes oder seinen Esel antriffst, so er umherirrt, so sollst du ihn demselben wieder zurückführen. Wenn du den Esel deines Hassers liegen siehst unter seiner Last, und hast es versäumt, ihn zu entledigen, so sollst du ihn gleichwohl entledigen mit jenem (d.h. ihm beistehend). Du sollst das Recht deines Armen nicht beugen in seiner Streitsache. Vom Wort der Lüge sollst du dich fernhalten, und den Unschuldigen und Gerechten sollst du nicht töten; denn einen Gottlosen werde Ich nicht rechtfertigen (nicht ungestraft lassen). Und Geschenk sollst du nicht annehmen; denn das Geschenk macht blind die, welche offene Augen haben, und verkehrt die Worte der Gerechten. Und einen Fremdling sollst du nicht unterdrücken; dieweil ihr kennt die Seele des Fremdlings; denn ihr seid Fremdlinge gewesen in Ägyptenland.

"Wenn du den Ochsen deines Feindes oder seinen Esel antriffst, so er umherirrt" bedeutet das nicht echte Gute und das nicht echte Wahre bei denen, die außerhalb der Kirche sind;

"so sollst du ihn demselben wieder zurückführen" bedeutet die Belehrung und Besserung;

"wenn du den Esel deines Hassers liegen siehst unter seiner Last" bedeutet das mit dem Guten der Kirche nicht übereinstimmende Falsche, durch das sie zugrunde gehen würden;

"und hast es versäumt ihn zu entledigen" bedeutet die Nichtaufnahme des Wahren;

"so sollst du ihn gleichwohl entledigen mit jenem" bedeutet, man solle sie dennoch ermahnen und zu bessern suchen;

"du sollst das Recht deines Armen nicht beugen in seiner Streitsache" bedeutet die Nichtzerstörung des wenigen Wahren bei denen, die in Unwissenheit sind;

"vom Wort der Lüge sollst du dich fernhalten" bedeutet den Abscheu vor dem Falschen aus dem Bösen;

"und den Unschuldigen und Gerechten sollst du nicht töten" bedeutet den Abscheu vor der Zerstörung des inneren und äußeren Guten;

"denn einen Gottlosen werde Ich nicht rechtfertigen" bedeutet, eine solche Bosheit sei gegen die göttliche Gerechtigkeit;

"und Geschenk sollst du nicht annehmen" bedeutet den Abscheu vor jeder Gewinnsucht;

"denn das Geschenk macht blind die, welche offene Augen haben" bedeutet das Streben nach Gewinn mache, daß das Wahre nicht erscheine;

"und verkehrt die Worte der Gerechten" bedeutet, (es bewirke,) daß jenes Streben als Wahres des Guten (erscheine);

"und einen Fremdling sollst du nicht unterdrücken" bedeutet, daß die, welche in den Wahrheiten der Kirche belehrt zu werden wünschen, nicht angefochten werden sollen durch das Böse des Lebens;

"dieweil ihr kennt die Seele des Fremdlings" bedeutet ihr Verlangen und ihr Leben;

"denn ihr seid Fremdlinge gewesen in Ägyptenland" bedeutet, sie seien vor dem Falschen und Bösen beschirmt worden, als sie von Höllengeistern angefochten wurden.

9255. "Wenn du den Ochsen deines Feindes oder seinen Esel antriffst, so er umherirrt", 2. Mose 23/4, bedeutet das nicht echte Gute und das nicht echte Wahre bei denen, die außerhalb der Kirche sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Feindes, sofern er die bezeichnet, die außerhalb der Kirche sind, von denen weiter unten; aus der Bedeutung des Ochsen, sofern er das Gute des äußeren Menschen bezeichnet, und aus der Bedeutung des Esels, sofern er das Wahre des äußeren Menschen bezeichnet, wovon Nr. 2781, 9135, aber hier das nicht echte Gute und Wahre, wie es sich bei denen befindet, die außerhalb der Kirche sind, und durch den Feind bezeichnet werden.

Daß die, welche außerhalb der Kirche sind, unter dem Feind verstanden werden, hat den Grund, weil sie in Beziehung auf das Gute und Wahre des Glaubens anderer Meinung sind; denn sie haben das Wort nicht, und darum wissen sie nichts vom Herrn und vom Glauben und von der christlichen Liebtätigkeit, die allein vom Herrn (stammen). Daher kommt es, daß das Wahre ihres Glaubens nicht echt ist, und auch nicht das Gute ihrer Liebtätigkeit. Deshalb leben sie auch im anderen Leben nicht zusammen mit den Angehörigen der Kirche, sondern getrennt von ihnen. Im anderen Leben gesellen sich nämlich alle zusammen gemäß dem Guten und dem daraus stammenden Wahren, denn dieses bewirkt geistiges Leben und Verbindung. Gleichwohl halten die, welche im Himmel sind, die, welche außerhalb der Kirche stehen, nicht für Feinde, sondern belehren sie und führen sie zum christlichen Guten, und dieses nehmen auch diejenigen an, die in Untertänigkeit, Gehorsam und in einer Art von gegenseitiger Liebtätigkeit unter sich nach ihrer Religion in der Welt gelebt haben. Im Buchstabensinn aber werden sie Feinde genannt, wegen der geistigen Meinungsverschiedenheit, die, wie gesagt, in Beziehung auf das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebtätigkeit stattfindet. Man sehe, was aus Erfahrung über den Zustand und das Los der Völkerschaften außerhalb der Kirche im anderen Leben Nr. 2589-2604, 2861, 2863, 4190, 4197 gezeigt wurde.

Daß man ebendieselben für Freunde halten, belehren und bessern soll, wird im inneren Sinn verstanden unter den Worten: "Du sollst denselben zurückführen", worüber im Folgenden.

Nun ist noch beizufügen, daß durch die Tiere verschiedener Gattung im Worte Triebe und Neigungen bezeichnet werden, wie sie der Mensch mit den Tieren gemein hat, und im geistigen Sinne Neigungen zum inneren und äußeren Guten und Wahren; man sehe Nr. 45, 46, 142, 143, 246, 714, 715, 776, 2179, 2180, 2781, 3218, 3519, 5198, 9090; und daß darum die Tiere bei den Opfern verwendet wurden ihrer Bedeutung gemäß: Nr. 1823, 2180, 2805, 2807, 2830, 3519. Daher kommt es, daß durch dieses sittliche Gesetz über die Zurückführung der irrenden Ochsen und Esel im geistigen Sinn solche Dinge bezeichnet werden, die der Kirche angehören, und somit sich auf die gegenseitige Liebe oder Liebtätigkeit gegen diejenigen beziehen, die von den Wahrheiten der Kirche abweichen.

9256. "So sollst du ihn demselben wieder zurückführen", 2. Mose 23/4, bedeutet die Belehrung und Besserung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zurückführen, wenn es sich auf diejenigen bezieht, die außerhalb der Kirche im nicht echten Guten und Wahren sind, sofern es soviel ist als belehren und bessern; denn dadurch werden sie zurückgeführt.

Daß man denen wohl tun soll, die außerhalb der Kirche sind, wird auch verstanden unter dem Worte des Herrn bei Matth.5/43-47: "Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben; Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, segnet die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen; denn wenn ihr liebet, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßet, was tut ihr Sonderliches?" Auch hier werden durch Feinde und Hassende im geistigen Sinn die verstanden, die anderer Meinung sind in Beziehung auf Gutes und Wahres des Glaubens; im allgemeinen die, welche außerhalb der Kirche sind, weil die jüdische Völkerschaft diese als Feinde betrachtete, die man dem Untergang weihen und ungestraft töten dürfe.

Daß diese im geistigen Sinn durch Feinde verstanden werde, ist klar, weil gesagt wird: "Wenn ihr nur eure Brüder grüßet, was tut ihr Sonderliches?" Denn Brüder wurden alle genannt, die von Jakob abstammten, somit die, welche innerhalb der Kirche waren.

Was ferner diejenigen betrifft, die außerhalb der Kirche sind und Heiden genannt werden, so sind sie zwar im Falschen der Lehre, aber aus Unwissenheit, weil sie das Wort nicht haben. Gleichwohl aber bekommen sie, wenn sie unterrichtet sind, ein klareres Innewerden, und daher ein inwendigeres Gefühl vom himmlischen Leben, als die Christen. Der Grund ist, weil sie sich nicht gegen die Wahrheiten des Glaubens bestärkt haben, wie sehr viele Christen. Deshalb ist ihr inwendiger Mensch nicht verschlossen, sondern, wie bei den Kindern, leicht zu öffnen und empfänglich fürs Wahre. Denn die, welche sich gegen das Wahre und Gute des Glaubens bestärkt haben (wie alle tun, die ein böses Leben führen), verschließen bei sich den inwendigen Mensch nach oben und öffnen ihn nach unten; daher blickt ihr inwendiger Mensch nur auf das, was unten ist, d.h. auf den äußeren oder natürlichen Menschen, und durch diesen auf das, was in der Welt ist, und auf das, was ihren Leib umgibt und auf der Erde ist; und wenn dies der Fall ist, dann blicken sie abwärts, d.h. zur Hölle hin. Bei solchen kann der inwendige Mensch nicht nach dem Himmel zu geöffnet werden, wenn nicht die Verneinungen des Wahren und die Bejahungen des Falschen, die ihn verschlossen haben, entfernt werden, und diese müssen noch in der Welt entfernt und zerstreut werden; das kann aber nur geschehen durch eine gänzliche Umwandlung des Lebens, somit im Verlauf mehrerer Jahre. Denn das Falsche ordnet sich reihenweise zusammen und bildet unter sich ein zusammenhängendes System, und gestaltet das eigentliche natürliche Gemüt und seine Anschauung in Beziehung auf das, was der Kirche und dem Himmel angehört. Daher kommt es, daß alles, was sich auf Glauben und Liebtätigkeit, d.h. auf die Lehre der Kirche oder auf das Wort bezieht, im allgemeinen alles Himmlische und Göttliche, für sie Finsternis ist, und umgekehrt das Weltliche und Irdische ihnen als Licht erscheint.

Hieraus erhellt, daß bei solchen ein Zerstören des Falschen soviel ist, als das Leben selbst zerstören, und daß, wenn sie ein neues Leben bekommen sollen, das Falsche nach und nach ausgerottet und an dessen Statt Wahres und Gutes eingepflanzt werden muß, was ebenfalls ein zusammenhängendes System unter sich bilden und reihenweise geordnet werden muß. Dies wird unter der gänzlichen Umwandlung des Lebens verstanden, die nur in einer Zeit von mehreren Jahren geschehen kann. Wer daher glaubt, der Mensch könne in einem Augenblick ein neuer werden, befindet sich in einem großen Irrtum.

Die aber, die sich gegen das Gute und Wahre des Glaubens nicht bestärkt haben (wie dies der Fall ist bei denen, die außerhalb der Kirche sind), und doch in einer Art von Glauben und Liebtätigkeit nach ihrer Religion gelebt haben, konnten nicht durch Verneinungen des Wahren und durch Begründungen des Falschen gegen das Wahre des Glaubens aus dem Wort bei sich den inwendigen Menschen verschließen; deshalb wird auch, wenn nicht in der Welt, so doch im anderen Leben ihr Inwendiges nach oben geöffnet, das ist gegen den Himmel hin, und zum Herrn, und alsdann wird zugleich alles Irdische und Weltliche, das sie vom Leben in der Welt her mitgebracht haben, mit erhoben, so daß es mit jenem vereint nach oben blickt; dadurch werden sie fähig, das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebtätigkeit vom Herrn aufzunehmen, und so mit Einsicht und Weisheit erfüllt und mit ewiger Seligkeit begnadigt zu werden. Ein solches Los haben alle, die ihrer Religion gemäß im Guten gelebt haben, und deshalb ist die Kirche des Herrn über den ganzen Erdkreis verbreitet.

Die eigentliche Kirche des Herrn auf Erden verhält sich aber wie der "Größte Mensch" in den Himmeln; ihr Herz und Lunge ist da, wo das Wort ist, und die übrigen Glieder und Eingeweide, die vom Herzen und von der Lunge ihr Leben erhalten, sind da, wo das Wort nicht ist. Hieraus kann man auch erkennen, was der Grund ist, warum die neue Kirche immer bei den Völkerschaften errichtet wird, die außerhalb der Kirche sind: Nr. 2986, 4747, was geschieht, wenn die alte Kirche sich den Himmel verschlossen hat, wie oben gesagt wurde. Daher kommt es, daß die Kirche vom jüdischen Volk zu den Heiden verpflanzt wurde, und daß auch die heutzutage bestehende Kirche ebenfalls jetzt zu den Heiden verpflanzt wird.

Daß die Kirche zu solchen Völkerschaften, die den Herrn anerkennen, verpflanzt werde, erhellt aus mehreren Stellen im Wort, wie aus den folgenden:

Jes.9/1,2: "Das Volk, das in der Finsternis wandelt, schauet ein großes Licht, die da wohnen im Lande des Todesschatten, ein Licht erglänzt über sie"; du machest des Volkes viel, du machest groß seine Freude".

Jes.11/10: "Geschehen wird es an jenem Tage; die Wurzel Isais, die steht zum Zeichen der Völker, werden die Völkerschaften suchen, und Seine Ruhe wird Herrlichkeit sein".

Jes.42/6,7: "Ich Jehovah habe Dich gerufen in Gerechtigkeit und werde Deine Hand ergreifen, denn Ich werde Dich behüten und Dich setzen zum Bund dem Volke, zum Licht der Völkerschaften, zu öffnen die blinden Augen, auszuführen aus dem Gefängnis die Gebundenen, aus dem Hause des Verschlusses die Sitzenden in der Finsternis".

Jes.55/4,5: "Siehe, zum Zeugen für die Völker habe Ich Ihn gegeben, zum Fürsten und Gesetzgeber der Völkerschaften; siehe, eine Völkerschaft, die Du nicht kennst, wirst Du rufen, und eine Völkerschaft, die Dich nicht kennt, wird zu Dir eilen, um Jehovahs, Deines Gottes willen, und wegen des Heiligen in Israel".

Jes.60/3-5: "Die Völkerschaften werden in Deinem Licht wandeln, und die Könige im Glanz Deines Aufgangs; hebe auf Deine Augen ringsumher, alle versammeln sich und kommen zu Dir, Deine Söhne kommen von ferne und Deine Töchter werden zur Spitze von den Ammen herbeigetragen; dann wirst Du sehen und überströmen, und Dein Herz wird sich verwundern und sich erweitern, daß sich zu Dir bekehret die Menge des Meeres, die Heerscharen der Völkerschaften werden kommen".

In den Weissagungen Schimeons von dem neugeborenen Herrn, bei Luk.2/30-32: "Meine Augen haben das Heil Gottes gesehen, das Du bereitet hast vor dem Angesicht aller Völker, ein Licht zur Offenbarung der Völkerschaften".

In allen diese Stellen ist die Rede vom Herrn, daß die Heiden zu Ihm kommen werden; und sie kommen zu Ihm, wenn sie Ihn als ihren Gott anerkennen, und, was wunderbar ist, die Heiden beten den einigen Gott unter menschlicher Gestalt an; wenn sie daher vom Herrn hören, nehmen und erkennen sie Ihn an; eine neue Kirche kann auch wirklich bei keinen anderen errichtet werden.

Daß bei solchen die Kirche errichtet werde, erhellt ferner aus den Worten des Herrn Matth.21/42,43: "Habt ihr nicht gelesen in den Schriften: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist geworden zum Haupt der Ecke (zum Eckstein); darum sage Ich euch: das Reich Gottes wird von euch weggenommen und einem Volke gegeben werden, das Früchte bringt": der Stein ist der Herr: Nr. 6426; die Bauleute sind die Angehörigen der Kirche; daß diese die Letzten und die Heiden die Ersten sein werden bei Luk.13/29,30: "Sie werden kommen vom Aufgang und vom Niedergang, von Mitternacht und vom Mittag, die zu Tische liegen im Reich Gottes, und siehe, es sind die Letzten, welche die Ersten sein werden, und es sind die Ersten, welche die Letzten sein werden".

9257. "Wenn du den Esel deines Hassers liegen siehst unter seiner Last", 2. Mose 23/5, bedeutet das Falsche, das mit dem Guten der Kirche nicht übereinstimmt, und durch das sie zugrunde gehen werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Esels, sofern er das wißtümliche Wahre bezeichnet, somit im entgegengesetzten Sinn das wißtümliche Falsche, wovon Nr. 2781, 5492, 5741, 8078. Aus der Bedeutung des Hassers, wenn vom Falschen die Rede ist, sofern er das bezeichnet, was gegen das Gute der Kirche ist, somit was nicht damit übereinstimmt; denn Haß bedeutet im geistigen Sinn die Abneigung und den Zwiespalt, der zwischen dem Wahren und Falschen ist, wie auch zwischen dem Guten und Bösen: Nr. 3605, 4681, 4684. Und aus der Bedeutung von liegen unter einer Last, sofern es soviel ist als zugrunde gehen.

Hieraus wird klar, daß durch den Esel des Hassers das mit dem Guten der Kirche nicht übereinstimmende Falsche bezeichnet wird, durch das sie zugrunde gehen werden.

9258. "Und hast es versäumt, ihn zu entledigen", 2. Mose 23/5, bedeutet die Nichtaufnahme des Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von versäumen (oder unterlassen) zu entledigen, sofern es soviel ist, als nicht belehren und bessern, hier nicht belehrt werden können, somit das Wahre nicht aufnehmen, weil es vom Falschen gesagt wird, das mit dem Guten der Kirche nicht übereinstimmt; dieses Falsche ist aber so beschaffen. Daß entledigen im geistigen Sinn dies bedeutet, erhellt daraus, daß die Worte sich an die Sache anschließen, somit bezieht sich entledigen im Buchstabensinne auf die Last, unter welcher der Esel liegt, und im inneren Sinn auf das Falsche, das mit dem Guten der Kirche nicht übereinstimmt; deshalb wird in diesem Sinn bezeichnet die Nichtentfernung vom Falschen durch Besserung, somit auch die Nichtaufnahme des Wahren, durch das die Besserung oder die Entledigung (bewirkt wird).

Es gibt Falsches, das mit dem Guten der Kirche übereinstimmt, und es gibt Falsches, das nicht damit übereinstimmt. Falsches, das übereinstimmt ist solches, in dem das Gute verborgen liegt und das daher durch das Gute zum Wahren umgelenkt werden kann. Falsches aber, das mit dem Guten der Kirche nicht übereinstimmt, ist solches, in dem das Böse verborgen liegt, und das somit nicht zum Wahren umgelenkt werden kann.

Mit dem Guten, das inwendig verborgen liegt in den echten Wahrheiten oder in den nicht echten Wahrheiten, die oben Falsches genannt wurden; und mit dem Bösen, das inwendig in dem Falschen oder auch in dem Wahren liegt, verhält es sich wie mit dem Fruchtkeim im Samen einer Frucht. Wenn eine Frucht entsteht, alsdann streben alle ihre Fibern auf den Keim des Samens hin, und mit dem sie durchdringenden Saft nähren und bilden sie ihn. Wenn der aber gebildet ist, dann treten die Fibern zurück und führen den Saft vom Samen weg; dann modert und fault die Frucht und dient hernach dem Keim als Boden. Ebenso verhält es sich mit dem Samen selbst, wenn sein Keim in der Erde von neuem sich zu entwickeln anfängt. Der Keim in den Pflanzen entspricht dem Guten im Menschen, der Samen selbst entspricht dem Inwendigen, und das Fleisch der Frucht um den Samen her entspricht dem Äußeren. Wenn das Inwendige des Menschen von neuem gebildet oder wiedergeboren wird, alsdann sind die wißtümlichen Kenntnisse und Wahrheiten, die dem äußeren Menschen angehören, gleich den Fibern der Frucht, durch die der Saft ins Inwendige gebracht wird, und die auch nachher, wenn der Mensch wiedergeboren ist, getrennt werden und als Boden dienen.

Das gleiche geschieht mit dem Inwendigen des Menschen, dem der Same entspricht; alsdann bringt das Gute, das so gebildet worden ist, einen neuen Menschen hervor, wie der Keim im Samen einen neuen Baum oder eine neue Pflanze. Dadurch wird alles neu, und nachher vermehrt und befruchtet es sich in Ewigkeit. Daher wird der neue Mensch wie ein Garten und Paradies, womit er auch im Wort verglichen wird. Dies wird verstanden durch die Worte des Herrn:

Matth.13/32: "Das Himmelreich ist gleich einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und in seinen Acker säte, und das kleiner ist als alle Samen; wenn es aber ausgewachsen ist, so wird es größer als die Kohlkräuter, und wird ein Baum, so daß die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten".

Aus diesem läßt sich erkennen, wie es sich mit den echten und nicht echten Wahrheiten verhält, in denen das Gute inwendig ist, daß nämlich das Gute, wenn es gebildet ist, alsdann solche Wahrheiten hervorbringt, die mit dem Guten übereinstimmen; und wenn diese auch keine echten Wahrheiten sind, so werden sie dennoch als echte Wahrheiten angenommen, weil sie ihre Kraft aus dem Guten haben, denn aus diesem bekommen sie ihr Wesen und Leben. Das Gute befruchtet und entwickelt sich nämlich durch die Wahrheiten, und in der Entwicklung hat es immerfort ein Bestreben, ein neues Gutes, worin der gleiche Keim liegt, zu erzeugen; geradeso wie der gleiche Keim des Samens in der Pflanze oder im Baum tut, indem er aus der Erde hervortritt, um neue Früchte und neue Samen zu schaffen. Es finden jedoch dabei immer Verschiedenheiten statt, die sich nach dem Guten richten, das durch das Leben der Liebtätigkeit gemäß den Geboten des Glaubens gebildet wird. Aus dem Gegensatz kann man sehen, wie es sich mit dem Falschen verhält, in dem das Böse ist, daß es nämlich den Bäumen gleicht, die böse Früchte bringen, und die man ausrotten und ins Feuer werfen muß, nach den Worten des Herrn:

Matth.7/17-20; 12/33: "Jeder gute Baum bringt gute Früchte, ein fauler Baum aber bringt böse Früchte. Ein guter Baum kann keine bösen Früchte bringen und ein fauler Baum kann keine guten Früchte bringen. Ein jeder Baum, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum, an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen".

Joh.15/4-6: "Jesus sprach: Wie eine Rebe keine Frucht bringen kann von sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in Mir bleibt: Ich bin der Weinstock, ihr die Reben; wer in Mir bleibt und Ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn ohne Mich könnt ihr nichts tun. Wer nicht in Mir bleibt, wird hinausgeworfen werden, wie eine Rebe, und sie wird verdorren, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer und wird verbrannt".

Hieraus erhellt, daß alles Gute, das eine Frucht bringen soll, vom Herrn sein muß, und daß es, wenn nicht von Ihm, auch nicht gut ist.

9259. "So sollst du ihn gleichwohl entledigen mit jenem", 2. Mose 23/5, bedeutet, man solle sie (dennoch) ermahnen und zu bessern suchen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von entledigen, wenn es sich auf das Falsche bezieht, das mit dem Guten der Kirche nicht übereinstimmt, sofern es eine Besserung bezeichnet, wie Nr. 9258, hier das Bestreben zu bessern und die Ermahnung, weil ein solches Falsches nicht leicht gebessert wird. Falsches, das mit dem Guten der Kirche nicht übereinstimmt, ist alles, was gegen den Herrn ist und gegen das Gute der Liebe zu Ihm, wie auch gegen das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten.

Daß solches, was oben erklärt worden ist, in diesen beiden Gesetzen oder Rechten inwendig verborgen liegt, erhellt auch daraus, daß das, was sie im Buchstaben enthalten, selten vorkommt, nämlich, daß man den irrenden Ochsen oder Esel eines Feindes antrifft, und daß man den Esel eines Hassers unter der Last liegen sieht, und daß es daher keine so große Bedeutung hat, daß es unter den Gesetzen und Rechten vom Berge Sinai herab wäre verkündigt worden. Aber das, was sie in ihrem Inneren enthalten, macht, daß sie zu den wichtigsten Rechten gehören, denn sie enthalten, daß man die Heiden lieben, sie in den Glaubenswahrheiten belehren und in Beziehung auf das Leben bessern soll. Dieser innere Gehalt dieser Gesetze konnte aber dem israelitischen und jüdischen Volke nicht dargelegt werden, weil sie im Äußeren waren, ohne (Sinn für) das Innere; und weil sie von ihren Vätern überkommen hatten, daß sie alle haßten und für Feinde und Gegner hielten, die nicht zu ihren Brüdern gehörten, d.h., die nicht von Jakob abstammten.

Über die Juden, und von welcher Art sie waren, sehe man Nr. 4307, 4314, 4316, 4317, 4429, 4433, 4444, 4825, 4903, 6304, 8588, 8788, 8806, 8871.

9260. "Du sollst das Recht deines Armen nicht beugen in seiner Streitsache", 2. Mose 23/6, bedeutet die Nichtzerstörung des wenigen Wahren bei denen, die in Unwissenheit sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von beugen, sofern es heißt verkehren, und dadurch zerstören. Aus der Bedeutung des Rechts, sofern es das Richtige und Wahre bezeichnet, wovon Nr. 2235, 2335, 5068, 6997, 7206, 8685, 8695, 8972. Aus der Bedeutung des Armen, sofern er den bezeichnet, der nur wenig Wahres hat aus Unwissenheit, und doch belehrt zu werden wünscht, wovon Nr. 9209. Und aus der Bedeutung der Streitsache, sofern sie ein Hadern bezeichnet, wovon Nr. 5963, 9024, in seiner Streitsache heißt hier, in seiner Sache in betreff des wenigen Wahren, für das er streitet.

9261. "Vom Wort der Lüge sollst du dich fernhalten", 2. Mose 23/7, bedeutet den Abscheu vor dem Falschen aus dem Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Lüge, sofern sie das Falsche aus dem Bösen bezeichnet, wovon Nr. 8908, 9248; daß sie das Falsche aus dem Bösen bedeutet, kommt daher, weil man dieses Falsche fernhalten muß; denn es hat sein Wesen aus dem Bösen, und das Böse und das Gute sind Gegensätze, weil das Böse aus der Hölle stammt und das Gute aus dem Himmel und daselbst vom Herrn. Aber das nicht aus dem Bösen kommende Falsche, welches das Falsche der Unwissenheit ist, ist kein solches; man sehe Nr. 1679, 2863, 4551, 4552, 4729, 4736, 6359, 7272, 7574, 8149, 8311, 8318, 9258. Ferner aus der Bedeutung von "sich ferne halten", sofern es heißt Abscheu haben.

Daß das Sichfernhalten soviel ist als Abscheu, hat seinen Grund in den Entfernungen, die in der geistigen Welt erscheinen, indem sich dieselben verhalten je nach den Ungleichheiten, Meinungsverschiedenheiten und Abneigungen in den Dingen, die sich auf das geistige Leben beziehen; denn diejenigen, die dort an einem Orte erscheinen, sind im gleichen Zustand der Neigungen und daher auch der Gedanken. Sobald sie aber verschiedener Meinung sind, trennen und entfernen sie sich voneinander, und das geschieht je nach dem Grad der Meinungsverschiedenheit. Dies kommt daher, weil die Räume, wie auch die Zeiten, in der geistigen Welt Zustände sind, und daher die Entfernungen Verschiedenheiten der Zustände. Gleichwohl aber erscheinen dort dem äußeren Gesicht die Zustände als Räume und ihre Verschiedenheiten als Entfernungen.

Daß die Räume und Entfernungen, wie auch die Zeiten, Zustände bezeichnen, sehe man Nr. 1273-1277, 1376-1396, 2625, 3356, 3387, 3404, 3638-3641, 4321, 4882, 7381, 9104; daß es aber dennoch Scheinbarkeiten von Räumen und Entfernungen sind, die jedoch von den Veränderungen des Zustandes im Inneren herkommen: Nr. 5605.

Hieraus erhellt nun, daß Entfernungen im inneren Sinn ein Abscheu bezeichnet.

9262. "Und den Unschuldigen und Gerechten sollst du nicht töten", 2. Mose 23/7, bedeutet den Abscheu vor der Zerstörung des inneren und äußeren Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Unschuldigen, sofern er den bezeichnet, der im inneren Guten ist, somit im abgezogenen Sinn das innere Gute, worüber folgt; aus der Bedeutung des Gerechten, sofern er den bezeichnet, der im äußeren Guten ist, und im abgezogenen Sinn das äußere Gute; denn das Gerechte wird vom Guten der Liebe gegen den Nächsten gesagt, und das Unschuldige vom Guten der Liebe zum Herrn; das Gute der Liebe gegen den Nächsten ist das äußere Gute, und das Gute der Liebe zum Herrn ist das innere Gute; ferner aus der Bedeutung von töten, sofern es soviel ist als zerstören.

Daß das Gerechte das Gute der Liebe gegen den Nächsten ist, wird man ebenfalls unten sehen. Das Unschuldige ist das Gute der Liebe zum Herrn, weil diejenigen in der Unschuld sind, die den Herrn lieben. Unschuld ist, von Herzen anerkennen, daß man von sich aus nur das Böse will und nur das Falsche inne wird; und daß alles Gute, das der Liebe angehört, und alles Wahre, das dem Glauben angehört, vom Herrn allein ist.

Das können nur die von Herzen anerkennen, die mit dem Herrn durch die Liebe verbunden sind. Von solcher Art sind die, welche im inwendigsten Himmel sind, der daher der Himmel der Unschuld genannt wird. Deshalb ist das Gute, das sie haben, das innere Gute, denn es ist das vom Herrn ausgehende göttlich Gute der Liebe, das die, welche im Himmel der Unschuld sind, aufnehmen. Sie erscheinen daher auch nackt und auch wie Kinder. Das ist auch der Grund, warum die Unschuld durch die Nacktheit vorgebildet wird und auch durch die Kindheit; daß durch die Nacktheit, sehe man Nr. 165, 213, 214, 8375; und durch die Kindheit: Nr. 430, 1616, 2280, 2305, 2306, 3183, 3494, 4563, 4797, 5608.

Aus dem, was über die Unschuld gesagt wurde, kann erhellen, daß das Göttliche des Herrn nicht aufgenommen werden kann, außer in der Unschuld; daher kommt es, daß das Gute nicht gut ist, wenn nicht Unschuld in demselben ist: Nr. 2526, 2780, 3994, 6765, 7840, 7887, d.h. die Anerkennung, daß aus dem Eigenen nur Böses und Falsches kommt, und daß vom Herrn alles Gute und Wahre stammt; jenes und dieses glauben, und es auch wollen, ist Unschuld. Das Gute der Unschuld ist daher das eigentliche göttlich Gute vom Herrn beim Menschen; daher kommt es, daß der Unschuldige denjenigen bezeichnet, der im inneren Guten ist, und im abgezogenen Sinn das innere Gute.

Weil durch die Unschuldigen oder durch die Unschuld das göttlich Gute, das vom Herrn ist, bezeichnet wird, darum war es ein höchst ruchloses Verbrechen, unschuldiges Blut zu vergießen, und wenn es geschah, war das ganze Land in Verdammnis, bis es gesühnt war, wie aus dem Untersuchungs- und Reinigungsverfahren erhellen kann, wenn irgendein Erschlagener im Lande gefunden wurde, worüber

5. Mose 21/1-10: "Wenn man einen Erschlagenen findet im Lande auf dem Felde liegen, und man nicht weiß, wer ihn erschlagen hat, dann sollen die Ältesten der Stadt und die Richter hinausgehen und gegen die Städte hin messen, die rings um den Erschlagenen liegen; es soll aber geschehen, die Ältesten der Stadt, die dem Erschlagenen die nächste ist, sollen eine junge Kuh nehmen, durch die keine Arbeit geschehen, und die an keinem Joch gezogen hat; und die Ältesten dieser Stadt sollen die junge Kuh in ein unfruchtbares Tal, das nicht angebaut und besät wird, hinabführen, und daselbst der jungen Kuh im Tal den Hals abschneiden; hernach sollen die Priester, die Söhne Levis, hinzutreten, und alle Ältesten dieser Stadt, die bei dem Erschlagenen stehen, und sollen ihre Hände waschen über der jungen Kuh, der im Tal der Hals abgeschnitten worden, und sollen antworten und sprechen: Unsere Hände haben dieses Blut nicht vergossen, und unsere Augen haben es nicht gesehen; vergib Deinem Volk Israel, das Du erlöset hast, Jehovah, und lege nicht unschuldiges Blut inmitten Deines Volks Israel, so wird für sie das Blut gesühnt werden; Du aber wirst hinwegtun das unschuldige Blut aus Deiner Mitte, wenn Du tust, was recht ist in den Augen Jehovahs".

Ein jeder kann sehen, daß dieser Untersuchungs- und Reinigungsprozeß in betreff des im Lande vergossenen unschuldigen Blutes Geheimnisse des Himmels in sich schließt, die man durchaus nicht wissen kann, wenn man nicht weiß, was bezeichnet wird durch den Erschlagenen auf dem Felde, durch die junge Kuh, mit der keine Arbeit geschehen, und die an keinem Joch gezogen hat, durch das unfruchtbare Tal, das nicht bebaut und besät wird, durch das Abschneiden des Halses der jungen Kuh in jenem Tal, durch das Waschen der Hand über der jungen Kuh, und so fort. Wäre dieses befohlen worden, ohne daß es Geheimnisse bezeichnet hätte, so würde es für das Wort nicht passen, das von Gott vorgesprochen und bis auf jedes Wort und Jota inspiriert (oder eingegeben) ist; denn ohne eine tiefere Bedeutung wäre ein solches (Verfahren) nur ein Brauch gewesen, der keine Heiligkeit, ja kaum irgendeine Bedeutung gehabt hätte; gleichwohl aber erhellt aus dem inneren Sinn, was für Geheimnisse darin verborgen liegen, wenn man nämlich weiß, daß durch den Erschlagenen im Lande, der auf dem Felde liegt, das Wahre und Gute bezeichnet wird, das ausgelöscht worden ist in der Kirche, wo das Gute (war); daß durch die dem Erschlagenen nächste Stadt das Wahre der Lehre der Kirche bezeichnet wird, deren Gutes ausgelöscht worden; durch die junge Kuh, durch die keine Arbeit geschehen ist, und die an keinem Joch gezogen hat, das Gute des äußeren oder natürlichen Menschen, der noch kein Falsches des Glauben und kein Böses der Liebe aufgenommen hat; durch das unfruchtbare Tal, das nicht angebaut und besät wird, das natürliche Gemüt, das durch Wahres und Gutes des Glaubens wegen Unwissenheit noch nicht gebildet ist; durch das Abschneiden des Halses die Sühnung wegen Nicht-Schuld, weil aus Unwissenheit; durch das Waschen der Hand die Reinigung von jenem ruchlosen Verbrechen. Hat man dieses erkannt, so ergibt sich deutlich, daß durch unschuldiges Blut vergießen bezeichnet wird das göttlich Wahre und Gute vom Herrn, somit den Herrn selbst, beim Menschen der Kirche austilgen.

Man muß wissen, daß durch dieses ganze Verfahren im Himmel ein solches Verbrechen vorgebildet wurde als ohne Schuld geschehen, weil aus Unwissenheit, in der Unschuld liegt, und daher als etwas nicht Böses; das einzelne bei diesem Verfahren, bis auf die kleinsten Umstände, bildete etwas Wesentliches dieser Sache vor; was es aber vorbildete, erhellt aus dem inneren Sinn.

Daß der Erschlagene das ausgelöschte Wahre und Gute bedeutet, sehe man Nr. 4503; daß das Land die Kirche beutet: Nr. 662, 1066, 1067, 1262, 1413, 1607, 1733, 1850, 2117, 2118, 2928, 3355, 4447, 4535, 5577, 8011, 8732; daß das Feld die Kirche in Ansehung des Guten, somit das Gute der Kirche bedeutet: Nr. 2971, 3310, 3766, 4982, 7502, 7571, 9139; daß die Stadt die Lehre des Wahren, somit das Wahre der Lehre der Kirche bedeutet: Nr. 402, 2268, 2449, 2712, 2943, 3216, 4492, 4493; daß der Ochse das Gute des äußeren oder natürlichen Menschen bedeutet: Nr. 2180, 2566, 2781, 9134; daher die junge Kuh das kindlich Gute: Nr. 1824, 1825; daß noch keine Arbeit durch sie geschehen, und sie noch nicht am Joch gezogen, bedeutet offenbar, daß es dem Bösen und Falschen noch nicht gedient habe, aus Unwissenheit; denn arbeiten und am Joch ziehen bedeutet dienen; das Tal bedeutet das untere Gemüt, welches das natürliche Gemüt genannt wird: Nr. 3417, 4715; unfruchtbar heißt, ohne Wahres und Gutes: Nr. 3908; somit bezeichnet das Tal, das nicht angebaut und besät wird, das natürliche Gemüt, das noch nicht durch Wahres und Gutes gebildet, somit noch in der Unwissenheit ist; der Same, womit es besät wird, ist das Wahre des Glaubens: Nr. 1025, 1447, 1610, 1940, 2848, 3038, 3373, 3671, 6158; das Abschneiden des Halses bedeutet aber die Sühnung, aus dem Grunde, weil durch die Schlachtungen verschiedener Tiere, sowie durch die Opfer die Sühnungen bezeichnet wurden; das Waschen der Hand bedeutet die Reinigung vom Falschen und Bösen: Nr. 3147; hier also die Reinigung von jenem ruchlosen Verbrechen; denn Blut vergießen bezeichnet im allgemeinen, dem Guten und Wahren Gewalt antun: Nr. 9127, somit bedeutet unschuldiges Blut vergießen das Göttliche vom Herrn beim Menschen, somit den Herrn selbst bei ihm austilgen; denn das Wahre und Gute beim Menschen ist der Herr selbst, weil es von Ihm ist. Das gleiche wird bezeichnet durch unschuldiges Blut vergießen im 5. Mose 19/10; 27/25; Jes.59/3,7; Jerem.2/34; 7/6; 19/4; 22/3,17; Joel 4/19; Ps.94/21.

Der Unschuldige im nächsten Sinn bedeutet den, der ohne Schuld und ohne Böses ist, was ehemals durch das Waschen der Hände bezeugt wurde: Ps.26/6; 73/13; Matth.27/24; Joh.18/38; 19/4. Dies kommt daher, weil das Gute vom Herrn beim Menschen ohne Schuld und ohne Böses ist; dieses Gute ist das Gute der Unschuld im inneren Sinn, wie gezeigt wurde; aber das Gute, das ohne Schuld und Böses im äußeren Menschen ist, d.h. das äußere Gute, wird das Gerechte genannt; wie auch

Ps.94/20,21: "Du wirst dich nicht verbinden mit dem Thron des Verderbens; derer, die sich zusammenrotten wider die Seele des Gerechten, und unschuldiges Blut verdammen".

9263. Im Wort wird oftmals gesagt: der Gerechte, die Gerechtigkeit und rechtfertigen; was aber im besonderen darunter verstanden wird, ist noch nicht bekannt; der Grund ist, weil man bisher noch nicht wußte, daß die einzelnen Ausdrücke im Worte solches bezeichnen, was der inneren Kirche und was dem Himmel angehört, somit was dem inwendigen Menschen angehört, denn im inwendigen Menschen ist das Innere der Kirche und der Himmel. Ferner, daß jenes Innere im Wort von seinem Äußeren, das dem Buchstaben angehört, sich unterscheidet, wie das Geistige vom Natürlichen, oder das Himmlische vom Irdischen, und der Unterschied derselben so groß ist, daß der natürliche Mensch kaum eine Ähnlichkeit wahrnimmt, obwohl eine volle Übereinstimmung stattfindet.

Weil man dieses nicht wußte, so konnte man auch nicht wissen, was der Gerechte, die Gerechtigkeit und die Rechtfertigung im geistigen und himmlischen Sinn im Wort bedeuten. Von den Predigern wird geglaubt, gerecht und gerechtfertigt sei der, welcher die Wahrheiten des Glaubens aus der Lehre der Kirche und aus dem Wort weiß, und dadurch im Vertrauen oder in der Zuversicht ist, daß er selig werde durch die Gerechtigkeit des Herrn, und daß der Herr die Gerechtigkeit dadurch erlangt habe, daß Er das Ganze des Gesetzes erfüllte, und daß Er dadurch ein Verdienst erworben habe, daß Er das Kreuz erduldete, und dadurch den Menschen sühnte und erlöste. Durch diesen Glauben allein, glaubt man, werde der Mensch gerechtfertigt, und diese seien es, die im Wort Gerechte genannt würden. Aber nicht diese werden im Wort Gerechte genannt, sondern die, welche im Guten der Liebtätigkeit gegen den Nächsten sind aus dem Herrn; denn der Herr allein ist der Gerechte, weil Er allein die Gerechtigkeit ist. Soviel daher der Mensch Gutes vom Herrn aufnimmt, d.h., soviel und welcherlei vom Herrn er in sich hat, insoweit ist er ein Gerechter und gerechtfertigt.

Der Herr ist die Gerechtigkeit geworden dadurch, daß Er Sein Menschliches durch eigene Macht göttlich machte. Dieses Göttliche ist bei dem Menschen, der es aufnimmt, die Gerechtigkeit des Herrn bei ihm, und ist eigentlich das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten; denn der Herr ist im Guten der Liebe und dadurch im Wahren des Glaubens, weil der Herr die göttliche Liebe selbst ist. Das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist das äußere Gute, das durch den Gerechten bezeichnet wird, und das Gute der Liebe zum Herrn ist das innere Gute, das durch das Unschuldige bezeichnet wird, wovon im vorigen Abschnitt. Daß das Gute der Liebe gegen den Nächsten vom Herrn, das Gerechte im eigentlichen Sinne ist, kann aus den Stellen im Wort erhellen, wo der Gerechte, die Gerechtigkeit und die Rechtfertigung genannt werden:

Matth.25/37-40,46: "Dann werden Ihm die Gerechten antworten, und sagen: Wann haben wir Dich hungrig gesehen, und haben Dich gespeist oder durstig, und haben Dich getränkt? Wann haben wir Dich gesehen einen Fremdling, und haben Dich zu uns genommen, oder nackt, und haben Dich bekleidet? Wann haben wir Dich krank gesehen, oder im Gefängnis und sind zu Dir gekommen? Aber der König wird ihnen antworten und sagen: Wahrlich, Ich sage euch, inwieweit ihr es getan habt einem von diesen Meiner geringsten Brüder, habt ihr es Mir getan; und die Gerechten werden eingehen ins ewige Leben": hier werden die Gerechte genannt, die das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, das hier aufgezählt wird, geleistet haben; und daß das Gute der Liebtätigkeit der Herr bei ihnen ist, wird deutlich gesagt: "inwieweit ihr es getan habt einem von diesen Meiner geringsten Brüder, habt ihr Mir es getan"; man sehe Nr. 4807-4810, 4954-4959, 5063-5071; in jener Stelle werden sie auch Schafe genannt, denn durch Schafe werden die bezeichnet, die im Guten der Liebtätigkeit sind vom Herrn: Nr. 4169. Aber durch die Böcke, die zur Linken stehen und verdammt werden, werden die bezeichnet, die in dem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben sind: Nr. 4169, 4769. Jene werden auch anderwärts durch die Gerechten bezeichnet:

Matth.13/49: "Die Engel werden ausgehen, und die Bösen scheiden aus der Mitte der Gerechten".

Luk.14/14: "Es wird dir vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten".

Hieraus wird klar, was bezeichnet wird durch: "Die Gerechten werden leuchten wie die Sonne am Himmel": Matth.13/43; nämlich die, welche im Guten der Liebe vom Herrn sind; denn der Herr ist die Sonne im anderen Leben, und daß dort vom Herrn, als der Sonne, das Gute der Liebe ausgeht, sehe man Nr. 1053, 1521, 1529, 1530, 1531, 2441, 2495, 3636, 3643, 4060, 4321, 4696, 5097, 7078, 7083, 7171, 7173, 7270, 8487, 8812; daher wird der Herr "die Sonne der Gerechtigkeit" genannt: Mal.4/2.

Dan.12/3: "Die Verständigen werden glänzen wie der Glanz des Firmaments, und die, welche viele rechtfertigen (oder gerecht machen), wie die Sterne von Ewigkeit zu Ewigkeit": Verständige sind die, welche im Wahren und Guten des Glaubens sind; die Rechtfertigenden die, welche durch das Wahre und Gute des Glaubens zum Guten der Liebtätigkeit führen. Wie die Sterne leuchten oder glänzen heißt, in der Einsicht des Wahren und in der Weisheit des Guten sein, und daher in der ewigen Seligkeit; denn die Sterne bedeuten die Erkenntnisse des Guten und Wahren, durch die Einsicht und Weisheit (erworben) wird: Nr. 2495, 2849, 4697.

Der Gerechte wird auch durch Folgendes geschildert bei Ps.37/16-34: "Jehovah erhält die Gerechten; der Gerechte erbarmt sich und gibt, der Gerechte erbarmt sich und leiht täglich; die Gerechten werden das Land besitzen, der Mund des Gerechten geht um mit Weisheit und seine Zunge redet das Recht, das Gesetz seines Gottes ist in seinem Herzen": d.h. das Gute der Liebtätigkeit, das Sache des Gerechten ist. Daß dieses Gute der Liebtätigkeit vom Herrn stammt, so daß es (Eigentum) des Herrn ist beim Menschen, ist der Kirche bekannt.

Der Gerechte wird auch geschildert bei Hes.18/5-9,21; 33/15-20.

Hieraus kann erhellen, was durch den Gerechten und durch die Gerechtigkeit in folgenden Stellen bezeichnet wird:

Matth.5/6: "Selig sind die, welche hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie werden satt werden".

Matth.10/41: "Wer einen Propheten aufnimmt in Namen eines Propheten, wird den Lohn eines Propheten empfangen, und wer einen Gerechten aufnimmt im Namen eines Gerechten, wird den Lohn eines Gerechten empfangen".

Matth.13/17: "Viele Propheten und Gerechte verlangten zu sehen, was ihr sehet, haben es aber nicht gesehen".

Matth.23/29,35: "Wehe euch Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, denn ihr bauet die Gräber der Propheten, und schmücket die Grabmäler der Gerechten; es wird über euch kommen alles gerechte Blut, das vergossen ist vom Blut des gerechten Habels an": Propheten bedeuten die, welche Wahres und Gutes des Glaubens lehren, und im abgezogenen Sinn die Lehren des Glaubens: Nr. 2534, 7269. Und der Gerechte bedeutet die, welche ein Leben der Liebtätigkeit leben, und im abgezogenen Sinn das Gute der Liebtätigkeit. Daß Habel, der ein Gerechter genannt wird, das Gute der Liebtätigkeit vorbildet, sehe man Nr. 342, 374.

Jes.57/1: "Der Gerechte kommt um, und niemand nimmt es zu Herzen, und die Männer der Heiligkeit (die Frommen) werden weggerafft, und man sieht es nicht ein; denn um des Bösen willen wird weggerafft der Gerechte".

Jes.60/21: "Deine Völker werden alle gerecht sein, ewiglich werden sie das Land besitzen".

Jes.45/8,19: "Träufelt, ihr Himmel, von oben, und die Wolken sollen strömen von Gerechtigkeit; die Erde tue sich auf, daß sie Heil bringe, und Gerechtigkeit sprosse zugleich hervor; Ich Jehovah rede Gerechtigkeit, und verkünde das Richtige": Gerechtigkeit steht für das, was vom Guten der Liebe herkommt; das Richtige für das, was zu den Glaubenswahrheiten gehört.

Jes.56/1: "So spricht Jehovah: Haltet das Recht und übet Gerechtigkeit; denn nahe ist Mein Heil und Meine Gerechtigkeit, daß sie geoffenbart werde": durch Recht wird bezeichnet das Wahre, das dem Glauben angehört, und durch Gerechtigkeit das Gute, das der Liebtätigkeit angehört; deshalb wird gesagt, Gerechtigkeit üben. Daß die Gerechtigkeit das Gute der Liebtätigkeit vom Herrn ist, wird verstanden unter den Worten "nahe ist Meine Gerechtigkeit, daß sie geoffenbart werde".

Auch sonst wird öfters gesagt, Recht und Gerechtigkeit, und durch Recht wird das Wahre, und durch Gerechtigkeit das Gute bezeichnet:

Jerem.22/3,13,15: "So spricht Jehovah: Tuet Recht und Gerechtigkeit, und rettet den Beraubten aus der Hand des Unterdrückers; wehe dem, der sein Haus baut mit Ungerechtigkeit, und seine Gemächer mit Unrecht. Hat dein Vater nicht gegessen und getrunken, und Recht und Gerechtigkeit geübt? Darum ging es ihm wohl": Recht für das, was dem Glauben angehört, und Grechtigkeit für das, was dem Guten angehört.

Hes.33/14,16,19: "Wenn der Gottlose sich bekehrt von seiner Sünde, und Recht und Gerechtigkeit tut, so werden alle seine Sünden, die er gesündigt hat, ihm nicht gedacht werden, Recht und Gerechtigkeit hat er getan, darum soll er leben; so sich der Gottlose bekehrt von seiner Gottlosigkeit, und tut Recht und Gerechtigkeit, so soll er um deswillen leben".

Ebenso: Jes.56/1; 9/6; 16/5; 26/7,9; 33/5,15; 58/2; Jerem.9/23; 23/5; 33/15; Hos.2/19,20; Amos 5/24; 6/12; Ps.36/6,7; 119/164,172.

Recht und Gerechtigkeit wird gesagt, weil im Wort, wo vom Wahren, auch vom Guten die Rede ist, wegen der himmlischen Ehe im einzelnen desselben, das die Ehe des Guten und Wahren ist, wovon Nr. 683, 793, 801, 2173, 2516, 2712, 7945, 5138, 5502, 6343, 7945, 8339.

Weil Gerechtigkeit Sache des Guten, und Recht Sache des Wahren ist, wird auch sonst gesagt: "Gerechtigkeit und Wahrheit": Sach.8/8, Ps.15/2; 36/6,7; 85/12,13.

9264. "Denn einen Gottlosen werde Ich nicht rechtfertigen", 2. Mose 23/7, bedeutet, eine solche Bosheit sei gegen die göttliche Gerechtigkeit.

Dies erhellt aus der Bedeutung von rechtfertigen, sofern es heißt, für schuldlos erklären und freisprechen, hier aber, nicht freisprechen, weil es heißt: "Ich werde nicht rechtfertigen".

Daß rechtfertigen auch heißt für schuldlos erklären und freisprechen, erhellt aus der gerichtlichen Bedeutung dieses Wortes, wie auch bei Matth.12/37: "Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden".

Luk.16/15: "Ihr seid es, die ihr euch rechtfertigt vor den Menschen, Gott aber kennt eure Herzen".

Und aus der Bedeutung des Gottlosen, sofern er die Bosheit bezeichnet, wovon Nr. 9249.

Die Bosheit, von der hier gesagt wird, daß sie gegen die göttliche Gerechtigkeit sei, ist, das innere und äußere Gute zerstören, was bezeichnet wird durch "den Unschuldigen und Gerechten töten", wovon Nr. 9262, 9263; und jenes wird zerstört, wenn das göttlich Wahre und Gute, das vom Herrn kommt, geleugnet wird. Alsdann wird es beim Menschen vernichtet, somit der Herr selbst, von Dem alles Gute, das gut ist, und alles Wahre, das wahr ist, ausgeht, und wenn es vernichtet ist, so hat der Mensch kein geistiges Leben mehr, somit kein Heil. Vernichtet wird aber dieses Wahre und Gute, wenn das Göttliche des Herrn, und auch, wenn das Wort geleugnet wird; denn dieses ist das göttlich Wahre, das vom Herrn ausgeht und vom Herrn handelt. Dieses leugnen, nachdem man es vorher anerkannt und im Glauben angenommen hatte, und dadurch vernichten, ist die Sünde gegen den Heiligen Geist, die nicht vergeben wird: Matth.12/31; denn der Heilige Geist ist eben das göttlich Wahre und Gute, weil es das vom Herrn ausgehende Heilige ist: Nr. 9222.

Eben diese (Sünde) wird auch bezeichnet durch das vergießen des unschuldigen Blutes, wovon gleich oben. Daß aber diese Bosheit nicht vergeben wird, weil sie gegen die göttliche Ordnung ist, wird bezeichnet durch: "Ich werde den Gottlosen nicht rechtfertigen".

9265. "Und Geschenk sollst du nicht annehmen", 2. Mose 23/8, bedeutet den Abscheu vor jeder Gewinnsucht.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Geschenkes, sofern es alles Weltliche bezeichnet, das geliebt wird, sei es nun Vermögen, oder eine Würde, oder guter Name, oder etwas anderes, das dem natürlichen Menschen schmeichelt. Dieses wird im allgemeinen Gewinnsucht (oder Eigennutz) genannt, und im inneren Sinn verstanden unter dem Geschenk, das verblendet und verkehrt.

Ferner aus der Bedeutung von "nicht annehmen", sofern es soviel ist als verschmähen, denn wenn man keinen Abscheu davor hat, so wird es dennoch (innerlich) beabsichtigt und angenommen. Alsdann aber hat man einen Abscheu davor, wenn man das Himmlische und Göttliche mehr liebt als das Weltliche und Irdische; denn in dem Maß, als man das eine liebt, wird das andere gehaßt: nach den Worten des Herrn bei

Luk.16/13: "Kein Knecht kann zwei Herren dienen, denn er wird den einen hassen und den anderen lieben, ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon": hassen heißt Abscheu haben, denn Abscheu ist Sache des Hasses, und Haß ist das Gegenteil von Liebe; daher wird gesagt: "er wird den anderen lieben".

Hieraus erhellt, daß durch "Geschenk sollst du nicht annehmen", der Abscheu vor aller Gewinnsucht bezeichnet wird.

9266. "Denn das Geschenk macht blind die, welche offene Augen haben", 2. Mose 23/8, bedeutet, die eigennützigen Absichten machen, daß das Wahre nicht erscheint.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Geschenkes, sofern es jeden Eigennutz bezeichnet, wovon Nr. 9265; aus der Bedeutung von blind machen, wenn von Wahrheiten die Rede ist, sofern es heißt, machen, daß sie nicht erscheinen; und aus der Bedeutung derer, die offene Augen haben oder der Sehenden, sofern es die bezeichnet, welche die Wahrheiten wissen, und wohl einsehen, was wahr ist; denn durch sehen wird bezeichnet: das Wahre wissen, einsehen und anerkennen, und auch Glauben haben: Nr. 897, 2150, 2325, 2807, 3764, 3863, 3869, 4403-4421, 5114, 5286, 5400, 6805, 8688, 9128. Deshalb werden die, welche offene Augen haben, anderwärts Weise genannt: "Geschenk macht die Augen der Weisen blind": 5. Mose 16/19.

9267. "Und verkehrt die Worte der Gerechten", 2. Mose 23/8, bedeutet, (machen), daß es erscheint, als Wahres des Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "die Worte der Gerechten verkehren", sofern es heißt (machen), daß es (das Falsche des Eigennutzes) dem Wahren des Guten ähnlich erscheint; denn "die Worte" bedeuten die Sachen selbst, somit Wahrheiten, und die Gerechten sind die, welche im Guten stehen: Nr. 9263. Daß die Worte Wahrheiten bedeuten, beruht darauf, daß Wort in der Grundsprache das bezeichnet, was etwas ist, und was wirklich existiert, daher bezeichnet es auch das Wahre, denn auf das Wahre bezieht sich alles, was aus dem Sein wirklich existiert. Daher kommt es auch, daß das göttlich Wahre Wort heißt.

9268. "Und einen Fremdling sollst du nicht unterdrücken", 2. Mose 23/9, bedeutet, die, welche in den Wahrheiten der Kirche belehrt zu werden wünschen, sollen durch das Böse des Lebens nicht angefochten werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Fremdlings, sofern er den bezeichnet, der in den Wahrheiten der Kirche belehrt zu werden wünscht, worüber Nr. 8007, 8013, 9196; und aus der Bedeutung von unterdrücken, sofern es heißt, durch das Böse des Lebens anfechten, wovon Nr. 9196.

9269. "Dieweil ihr kennt die Seele des Fremdlings", 2. Mose 23/9, bedeutet ihr Verlangen und ihr Leben.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Seele, wenn von denen die Rede ist, die in den Wahrheiten des Glaubens belehrt zu werden wünschen, und hier durch Fremdlinge bezeichnet werden, sofern sie das Verlangen und das Leben derselben bezeichnet; denn die Seele ist das Leben aus dem Glauben: Nr. 9050; und das Verlangen ist das Lebenstätige selbst, denn es stammt aus der Neigung zum Guten, und aus der Neigung zum Guten lebt das Wahre des Glaubens.

9270. "Denn ihr seid Fremdlinge gewesen in Ägyptenland", 2. Mose 23/9, bedeutet, sie seien vor dem Falschen und Bösen beschirmt worden, als sie von Höllengeistern angefochten wurden.

Dies erhellt aus dem, was Nr. 9197 gezeigt wurde, wo die gleichen Worte.

9271. Vers 10-13: Und sechs Jahre sollst du dein Land besäen, und einsammeln seinen Ertrag. Und im siebenten sollst du es ruhen und frei lassen, und es sollen essen die Dürftigen deines Volkes, und ihr Übriggelassenes soll essen das Wild des Feldes; also sollst du auch tun mit deinem Weinberg, und deinem Ölgarten. Sechs Tage sollst du deine Werke tun, aber am siebenten Tag sollst du feiern, auf daß dein Ochs und den Esel ausruhe, und sich erquicke der Sohn deiner Magd, und der Fremdling. Und alles, was Ich zu euch gesagt habe, sollt ihr halten, und den Namen anderer Götter sollt ihr nicht erwähnen, und er soll nicht gehört werden von deinem Munde.

"Und sechs Jahre sollst du dein Land besäen" bedeutet den ersten Zustand, wenn der Mensch der Kirche im Wahren und Guten des Glaubens belehrt wird;

"und einsammeln seinen Ertrag" bedeutet das Gute des Wahren, das daraus hervorgeht;

"und im siebenten sollst du es ruhen und frei lassen" bedeutet den zweiten Zustand, wenn der Mensch der Kirche im Guten ist, und so in der Stille des Friedens;

"und es sollen essen die Dürftigen deines Volkes" bedeutet die Verbindung durch das Gute der Liebtätigkeit mit denen, die in wenigen Wahrheiten sind, aber gleichwohl belehrt zu werden wünschen;

"und ihr Übriggelassenes soll essen das Wild des Feldes" bedeutet (eine Verbindung) durch diese mit denen, die in den Lustreizen des äußeren Wahren sind;

"also sollst du auch tun mit deinem Weinberg, und deinem Ölgarten" bedeutet, so sei es mit dem geistig Guten und mit dem himmlisch Guten;

"sechs Tage sollst du deine Werke tun" bedeutet den Zustand der Arbeit und des Kampfes, während man im Äußeren ist, das mit dem Inneren verbunden werden soll;

"aber am siebenten Tag sollst du feiern" bedeutet den Zustand des Guten, wenn (der Mensch) im Inneren ist, und die Stille des Friedens alsdann;

"auf daß dein Ochs und dein Esel ausruhe" bedeutet die Ruhe für das äußere Gute und Wahre zugleich;

"und sich erquicke der Sohn deiner Magd, und der Fremdling" bedeutet den Lebenszustand derjenigen, die im Wahren und Guten sind außerhalb der Kirche;

"und alles, was Ich zu euch gesagt habe, sollt ihr halten" bedeutet die Gebote, Rechte und Satzungen solle man tun;

"und den Namen anderer Götter sollt ihr nicht erwähnen" bedeutet, man solle nicht denken aus der Lehre des Falschen;

"und er soll nicht gehört werden von deinem Munde" bedeutet, man solle nicht gehorchen mit irgendeiner Zustimmung.

9272. "Und sechs Jahre sollst du dein Land besäen", 2. Mose 23/10, bedeutet den ersten Zustand, wenn der Mensch der Kirche im Wahren und Guten des Glaubens belehrt wird.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sechs Jahren, sofern es den ersten Zustand des Menschen, der wiedergeboren wird, bezeichnet, worüber unten, Nr. 9274; und aus der Bedeutung von "das Land besäen", sofern es heißt, wenn das Wahre und Gute des Glaubens eingepflanzt wird. Das Land besäen hat aber diese Bedeutung, weil alles, was dem Felde, der Saat und seinem Ertrag angehört, solches bezeichnet, was der Kirche im allgemeinen und dem Menschen der Kirche im besonderen angehört, d.h. dem Menschen, der durch das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebtätigkeit vom Herrn wiedergeboren ist. Daher kommt es, daß das Feld und der Boden im Wort diejenigen in der Kirche bezeichnet, die das Wahre und Gute des Glaubens aufnehmen sollen, wie das Feld die Samen. Deshalb wird auch im Wort so oft das Feld, der Same, die Saat, die Ernte, der Ertrag, das Getreide und der Weizen erwähnt, und daher auch das Brot, außer dem übrigen, was dem Feld angehört.

Wer nicht weiß, wie es sich mit dem Zustand des Himmels verhält, glaubt nicht anders, als daß diese Ausdrücke im Wort bloß bildliche Redensarten und Vergleichungen seien; allein es sind wirkliche Entsprechungen, denn wenn bei den Engeln die Rede ist von der Wiedergeburt des Menschen vom Herrn durch das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebtätigkeit, dann erscheinen unten in der Geisterwelt Felder, Fluren, Neubrüche und auch Ernten; und zwar aus dem Grund, weil sie entsprechen. Wer dieses weiß, kann auch erkennen, daß solche Dinge in der Welt den Entsprechungen gemäß geschaffen worden sind; denn die ganze Natur, d.h. der Himmel mit Sonne, Mond, Gestirnen und die Erde mit den Gegenständen ihrer drei Reiche, entsprechen solchen Dingen, die in der geistigen Welt sind: Nr. 2993, 5116, 5377; und dadurch ist die Natur eine das Reich des Herrn darstellende Schaubühne: Nr. 3483; und dadurch besteht auch alles, was in der natürlichen Welt ist: Nr. 2987, 2989, 2990, 2991, 3002, 8211.

Hieraus erhellt, woher es kommt, daß das, was dem Feld angehört, d.h., was man ins Feld sät, und was man vom Feld erntet, solche Dinge bezeichnet, die der Kirche im allgemeinen und im besonderen angehören. Daß auch die Vergleichungen im Wort ihren Grund in dem haben, was entspricht, sehe man Nr. 3579, 8989.

Daß das Land oder Feld besäen, bedeutet, das Wahre und Gute des Glaubens, das der Kirche angehört, lehren und lernen, und daß der Ertrag das daher kommende Gute des Wahren bezeichnet, kann aus mehreren Stellen im Wort erhellen:

Jes.17/10,11: "Weil du vergessen hast des Gottes deines Heils, darum wirst du lustige Pflanzen setzen, aber du wirst (das Feld) bepflanzen mit der Rebe des Fremden, am Tage wirst du deine Pflanze wachsen lassen, und am Morgen wird dein Same aufblühen, aber der Erntehaufen am Tage des Besitzes wird verzweifelter Schmerz sein": hier wird solches erwähnt, was auf dem Erdreich wächst; daß jedoch Heiliges der Kirche darunter verstanden wird, ist klar, nämlich unter dem Setzen lustiger Pflanzen das, was den Neigungen schmeichelt; und unter dem Bepflanzen des Landes mit der Rebe des Fremden (wird verstanden), unechte Wahrheiten lehren.

Jerem.4/3,4: "So spricht Jehovah zu den Männern von Juda und Jerusalem: Pflüget euch ein neues (Feld) um, und säet nicht unter die Dornen, beschneidet euch dem Jehovah, und tut weg die Vorhaut eures Herzens": daß "unter die Dornen säen" bedeutet, Wahrheiten lehren und lernen, die aber die Sorgen der Welt, den Betrug des Reichtums und die Begierde ersticken und unfruchtbar machen, lehrt der Herr bei Mark.4/7,18,19; deshalb wird gesagt, sie sollen sich dem Jehovah beschneiden und die Vorhaut des Herzens wegtun heißt, sie sollen sich von solchen Dingen reinigen, die das Wahre und Gute des Glaubens ersticken und unfruchtbar machen. Daß beschneiden dieses bedeutet, sehe man Nr. 2039, 2056, 2632, 3412, 3413, 4462, 7045. Das gleiche wird durch Weizen säen und Dornen ernten bezeichnet bei Jerem.12/13.

Micha 6/13,15: "Ich bin müde dich zu schlagen, zu verwüsten um deiner Sünden willen, du wirst säen, aber nicht ernten; du wirst Oliven keltern, aber dich nicht mit Öl salben; und Most (bereiten), aber keinen Wein trinken": säen und nicht ernten bedeutet, belehrt werden in den Wahrheiten des Glaubens, aber ohne Erfolg; Oliven keltern, aber sich nicht salben bedeutet, belehrt werden über das Gute des Lebens, aber doch nicht danach leben; Most keltern, aber keinen Wein trinken bedeutet, belehrt werden über die Wahrheiten, die aus dem Guten stammen, aber sich dennoch dieselben nicht aneignen. Daß solche Dinge der Kirche oder des Himmels durch jenes bezeichnet werden, erhellt aus dem, was vorhergeht, daß sie nämlich so verwüstet werden sollen um ihrer Sünden willen; denn ein Gottloser und Sünder empfängt zwar Belehrung, aber er legt es nur unter seine wißtümlichen Kenntnisse, die er aus dem Gedächtnis hervorholt, um Ruhm, Ehrenstellen und Reichtum zu erjagen, also, damit es zu einem bösen Gebrauch und Zweck diene. Dadurch verliert das Wahre und Gute, in dem der Mensch unterrichtet worden ist, das Leben des Himmels, und wird tot und zuletzt auch todbringend.

Jes.32/20: "Selig seid ihr, die ihr säet an allen Wassern, die ihr hinausschicket den Fuß des Ochsen und des Esels": säen an allen Wassern bedeutet, belehrt werden in allen möglichen Wahrheiten, die nutzdienlich sind; den Fuß des Ochsen und des Esels hinausschicken, bedeutet, in äußerem Guten und Wahren belehrt werden.

Jes.27/6; 30/20-26: "Die kommenden (Geschlechter) wird Jakob wurzeln lassen, aufsprossen und blühen wird Israel, so daß die Räume des Erdkreises angefüllt werden mit Früchten. Deine Lehrer werden nicht mehr genötigt werden zu fliehen, und deine Augen werden deine Lehrer sehen, und deine Ohren werden hören das Wort hinter dir hersagen: Das ist der Weg, auf diesem gehet; dann wird Jehovah geben den Regen für deinen Samen, womit du das Land besäen wirst, und das Brot vom Ertrag des Landes, und es wird fett sein und reich. Dein Vieh wird an jenem Tag weiden auf weiter Aue und die Ochsen und Esel, die das Land bearbeiten, werden lauteres Futter essen, das Licht des Mondes wird sein wie das Licht der Sonne, und das Licht der Sonne wird siebenfach sein, wie das Licht von sieben Tagen, an dem Tage, wo Jehovah den Bruch Seines Volkes verbinden, und die Wunde seines Schlags heilen wird". Daß Jehovah Regen für den Samen geben wird, womit man das Land besäen soll, und das Brot vom Ertrag des Landes, daß das Vieh weiden soll auf weiter Aue; die Ochsen und Esel, die das Land bearbeiten, lauteres Futter essen werden; das Licht des Mondes sein wird, wie das Licht der Sonne, und letzteres siebenfach, daß alles dieses solche Dinge bedeutet, die sich auf die Kirche beziehen, ist für jeden klar, und deutlich, der darüber nachdenkt, wie auch, daß es die Belehrung im Wahren und Guten des Glaubens bezeichnet, denn es wird gesagt: "Deine Augen werden hinsehen auf deine Lehrer und deine Ohren werden das Wort sagen hören: Das ist der Weg, auf diesem gehet"; denn Lehrer sind die, welche belehren und der Weg, auf dem sie gehen sollen, ist das Wahre der Lehre und das Gute des Lebens. Was aber das einzelne besonders bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Regens, des Samens, des Ertrages, des Landes, des Viehs, der weiten Aue, der Ochsen und der Esel, die das Land bearbeiten, des Futters, das sie essen werden. Sodann aus der Bedeutung des Lichtes des Mondes und der Sonne, wie auch des Siebenfachen, und der sechs Tage; und weil solches, was der Kirche, d.h., was der Lehre und dem Leben angehört, dadurch bezeichnet wird, so folgt, daß dieses geschehen wird an dem Tage, wo Jehovah den Bruch Seines Volkes verbinden, und die Wunde seines Schlags heilen wird. Bruch des Volkes bedeutet das Falsche der Lehre, das durch die Unredlichkeit der Lehrer, durch die (bösen) Begierden und aus anderen Ursachen allmählich eindringt. Die Wunde seines Schlags bedeutet das Böse des Lebens, das daher kommt.

Weil bei dem israelitischen und jüdischen Volk alles ein Vorbild von himmlischen und göttlichen Dingen war, so waren es auch die Felder und ihre Erzeugnisse, sodann die Weinberge, Ölgärten und alle Pflanzungen, wie auch die Rinderherden und Ochsen, außerdem auch die Berge, Hügel, Täler und die übrigen Dinge, die sich ihren Sinnen darstellten. Daher kam es auch, daß sie mit solchen Dingen reichlich begabt wurden, wenn sie die Satzungen und Rechte hielten und taten, gemäß den Verheißungen hie und da im Worte, wie:

3. Mose 26/3,4: "Wenn ihr in Meinen Satzungen wandelt, und Meine Gebote haltet und sie tut, so werde Ich euren Regen geben zu seiner Zeit, und das Land wird seinen Ertrag geben, und der Baum des Feldes wird seine Frucht geben".

Sach.8/12,13: "Der Weinstock wird seine Frucht geben, und das Land wird seinen Ertrag geben, und die Himmel werden ihren Tau geben, daher soll es geschehen, wie ihr ein Fluch gewesen seid unter den Völkerschaften, so werdet ihr ein Segen sein".

Das Gegenteil trat ein, wenn sie andere Götter verehrten, denn alsdann bildeten sie nicht mehr Himmlisches und Göttliches vor, sondern Höllisches und Teuflisches. Deshalb war alsdann keine Fruchtbarkeit mehr und kein Ertrag, sondern Verzehrung und Verwüstung, gemäß folgenden Worten:

5. Mose 1/17: "Wenn ihr anderen Göttern dienet, so wird der Zorn Jehovahs gegen euch entbrennen; Er wird den Himmel verschließen, daß kein Regen ist und die Erde ihr Gewächs nicht gibt".

5. Mose 32/15,17,22: "Als Jeschurum fett wurde, schlug er hinten aus, und verließ Gott; sie opfern den Dämonen, den Göttern, die sie nicht kannten, daher ist ein Feuer angezündet in Meinem Zorn, und wird brennen bis zur untersten Hölle, und wird verzehren das Land und sein Gewächs".

Aus diesem erhellt nun, was durch das Besäen des Landes und durch seinen Ertrag bezeichnet wird, wie auch der Grund dieser Bedeutung. Es erhellt auch, was durch dasselbe bezeichnet wird in folgenden Stellen:

Ps.107/35-37: "Jehovah macht die Wüste zu einem Wassersee, und das Land der Dürre zu Wasserquellen. Er läßt die Hungrigen daselbst wohnen, daß sie Felder besäen, und Weinberge pflanzen, und die Frucht des Ertrages bringen".

Ps.67/6-8: "Es werden Dir danksagen alle Völker, das Land wird geben seinen Ertrag, segnen wird uns Gott".

5. Mose 32/12,13: "Jehovah läßt einherfahren Sein Volk auf den Höhen des Landes, und speiset es mit dem Ertrag der Felder, läßt es Honig saugen aus den Klippen der Felsen, und Öl aus dem Gestein des Felsen".

9273. "Und einsammeln seinen Ertrag", 2. Mose 23/10, bedeutet das Gute des Wahren, das daraus hervorgeht.

Dies erhellt aus der Bedeutung von einsammeln, sofern es heißt, nach der Belehrung sich aneignen, denn wenn besäen bedeutet, in den Wahrheiten des Glaubens belehren und belehrt werden, wie gleich oben gezeigt wurde, dann heißt einsammeln, sich dasselbe aneignen. Die Aneignung geschieht, wenn die Wahrheiten, die Gegenstand der Lehre waren, zur Sache des Lebens werden. Wenn sie zur Lebenssache werden, dann werden sie Gutes des Wahren genannt; das ist es was hier durch den Ertrag bezeichnet wird.

9274. "Und im siebenten sollst du es ruhen und frei lassen", 2. Mose 23/11, bedeutet den zweiten Zustand, wenn der Mensch der Kirche im Guten ist, und dadurch in der Stille des Friedens.

Dies erhellt aus der Bedeutung des siebenten Jahres oder des Sabbaths, sofern es den (Zustand) bezeichnet, wo der Mensch im Guten ist, und durch das Gute vom Herrn geführt wird, wovon Nr. 8495, 8510, 8890, 8893; aus der Bedeutung von "das Land ruhen lassen", oder es nicht besäen, sofern es heißt, nicht durch Wahrheiten, wie früher, geführt werden. Und aus der Bedeutung von "es frei lassen", sofern es heißt, in der Stille des Friedens sein. Daß der Sabbath auch wirklich das Vorbild war des Zustandes des Friedens, in dem Verbindung eintritt, sehe man Nr. 8494; denn durch das Ruhenlassen und Freilassen des Feldes oder des Feierns desselben wurde die Ruhe, die Stille und der Friede vorgebildet, der denen zuteil wird, die im Guten sind vom Herrn.

Daß es zwei Zustände für den Menschen gibt, der wiedergeboren und eine Kirche wird, nämlich der erste, wenn er durch Wahrheiten des Glaubens zum Guten der Liebtätigkeit geführt wird, und der zweite, wenn er im Guten der Liebtätigkeit ist, sehe man Nr. 7923, 7992, 8505, 8506, 8512, 8513, 8516, 8539, 8643, 8648, 8658, 8685, 8690, 8701, 8772, 9139, 9224, 9227, 9230.

Daß der Mensch, der wiedergeboren und eine Kirche wird, in diese zwei Zustände kommt, war bisher unbekannt, weil der Mensch der Kirche nicht unterschieden hatte zwischen dem Wahren und dem Guten, somit auch nicht zwischen dem Glauben und der Liebtätigkeit. Ferner weil er die zwei Vermögen des Menschen, die der Verstand und der Wille sind, nicht genau ins Auge gefaßt hatte, daß nämlich der Verstand das Wahre und Gute sieht, und daß der Wille davon angeregt wird und es liebt. Aus diesem Grunde konnte er auch nicht wissen, daß der erste Zustand des Menschen, der wiedergeboren wird, darin besteht, daß er die Wahrheiten erlernt und sie sieht, und den anderen Zustand darin, daß er sie will und liebt, und daß sie dem Menschen nicht eher angeeignet sind, als bis er das will und liebt, was er gelernt und gesehen hat; denn der Wille ist der eigentliche Mensch, und der Verstand ist sein Diener.

Wenn dies bekannt gewesen wäre, so hätte man auch wissen und wahrnehmen können, daß dem Menschen, der wiedergeboren wird, sowohl ein neuer Verstand als ein neuer Wille vom Herrn geschenkt wird, und daß er kein neuer (Mensch) ist, wofern er nicht mit beiden beschenkt ist; denn der Verstand ist nur das Sehen der Dinge, die der Mensch will und liebt, und daher ist er nur ein Diener.

Hieraus folgt, daß der erste Zustand des Menschen, der wiedergeboren wird, von der Art ist, daß er durch Wahres zum Guten, und der andere Zustand, daß er durch das Gute geführt wird. Ferner folgt daraus, daß wenn er sich in diesem Zustand befindet, die Ordnung eine umgekehrte ist, und er alsdann vom Herrn geführt wird, mithin daß er alsdann im Himmel ist, und dadurch in der Ruhe des Friedens. Dieser Zustand ist es, der verstanden wird unter dem siebenten Tag und unter dem siebenten Jahr, wie auch unter dem Jubeljahr, d.h. unter dem Sabbath und unter dem Sabbath der Sabbathe, und auch unter dem, daß das Land alsdann ruhen sollte, gemäß den folgenden Worten:

3. Mose 25/3-5: "Sechs Jahre sollst du dein Feld besäen, und sechs Jahre sollst du deinen Weinberg beschneiden, und seinen Ertrag einsammeln, aber im siebenten Jahr soll der Sabbath der Sabbath sein für das Land, ein Sabbath für Jehovah. Dein Feld sollst du nicht besäen, und deinen Weinberg nicht beschneiden, das von selbst Wachsende deiner Ernte sollst du nicht einernten".

Und das Jubeljahr betreffend, 3. Mose 25/11,12: "Im Jubeljahr sollt ihr nicht säen, und weder ernten, was von selbst wächst, noch sollt ihr nicht ablesen die ungeschnittenen Weinstöcke".

Wer nichts von diesen beiden Zuständen weiß, kann auch vieles, was im Worte vorkommt, nicht erkennen; denn im Worte, hauptsächlich im prophetischen, wird der eine und der andere Zustand mit genauer Unterscheidung beschrieben, ja er kann auch den inneren Sinn des Wortes nicht begreifen, und auch vieles nicht, was in seinem buchstäblichen Sinn vorkommt, z.B. das, was der Herr von der letzten Zeit der heutigen Kirche vorhergesagt hat, welche die Vollendung des Zeitlaufs genannt wird:

Matth.24/16-18: "Alsdann sollen, die in Judäa sind, auf die Berge fliehen; wer auf dem Hause (Dach) ist, soll nicht hinabgehen etwas aus seinem Hause zu holen. Und wer auf dem Feld ist, soll nicht umkehren, seine Kleider zu holen".

Luk.17/31,32: "An jenem Tage soll, wer auf dem Hause (Dach) ist, und seine Geräte im Hause hat, nicht hinabgehen, sie zu holen; und wer auf dem Feld ist, soll ebenso nicht zurückkehren in das, was hinter ihm; gedenket an das Weib Lots": daß hier der zweite Zustand beschrieben wird, und daß man von diesem aus nicht zu dem früheren zurückgehen soll, sehe man Nr. 3650-3655, 5895, 5897, 8505, 8506, 8510, 8512, 8516.

Daß diese Zustände unterschieden sind, deuten auch folgende Worte an:

5. Mose 22/8-12; 3. Mose 19/19: "Wenn du ein neues Haus machst, so sollst du ein Geländer machen für dein Dach. Du sollst deinen Weinberg und dein Feld nicht besäen mit mancherlei. Du sollst nicht pflügen mit einem Ochsen und mit einem Esel zugleich. Du sollst nicht anziehen ein Kleid von Wolle und Leinen zugleich gemengt": dadurch wird bezeichnet, daß wer im Zustand des Wahren, d.h. im ersten Zustand ist, nicht sein kann im Zustand des Guten, d.h. im zweiten Zustand, und so auch nicht umgekehrt. Der Grund ist, weil der eine Zustand die Umkehrung des anderen ist; denn im ersten Zustand blickt der Mensch von der Welt aus zum Himmel, im anderen aber blickt er vom Himmel aus auf die Welt. Im ersten Zustand nämlich geht das Wahre durch den Verstand in den Willen ein, und wird hier zum Guten, weil zur Sache der Liebe, im anderen Zustand aber geht vom Himmel das dadurch gewordene Gute durch den Willen in den Verstand, und erscheint hier in der Form des Glaubens. Dieser Glaube ist der seligmachende, weil er aus dem Guten der Liebe, d.h. durch das Gute der Liebe vom Herrn kommt, denn dieser Glaube ist die Liebtätigkeit in ihrer Form oder (Gestaltung).

9275. "Und es sollen essen die Dürftigen deines Volkes", 2. Mose 23/11, bedeutet die Verbindung durch das Gute der Liebtätigkeit mit denen, die in wenigen Wahrheiten sind, aber gleichwohl belehrt zu werden wünschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, sofern es eine Mitteilung und Verbindung bezeichnet, wovon Nr. 2187, 3596, 5643, 8001; und aus der Bedeutung der Dürftigen, sofern sie diejenigen bezeichnen, die in wenigen Wahrheiten aus Unwissenheit sind und dennoch belehrt zu werden wünschen, wovon Nr. 9253; und aus der Bedeutung des Volkes, hier des Volkes Israel, sofern es die Angehörigen der Kirche vorbildet, wovon Nr. 4286, 6426, 6637, 8805.

Hieraus erhellt, daß durch "es sollen essen die Dürftigen deines Volkes", die Verbindung der Kirche mit denen bezeichnet wird, die in wenigen Wahrheiten sind, gleichwohl aber belehrt zu werden wünschen. Es wird gesagt, Verbindung durch das Gute der Liebtätigkeit, weil dieses Gute verbindet, wovon im gleich folgenden Abschnitt.

9276. "Und ihr Übriggelassenes soll essen das Wild des Feldes", 2. Mose 23/11, bedeutet, durch diese (soll Verbindung) eintreten mit denjenigen, die in den Lustreizen des äußeren Wahren sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung ihres Übriggelassenen, nämlich der Dürftigen des Volkes, sofern es das bezeichnet, was sie zurückgelassen haben, somit was hinter ihnen ist. Hier aber, was durch sie (geschieht), weil von der Verbindung mit denen die Rede ist, die in wenigen Wahrheiten sind, und zwar mit denen, die in den Lustreizen des äußeren Wahren sind. Daß die Verbindung der Kirche mit diesen durch jene geschieht, wird man unten sehen. Aus der Bedeutung von essen, sofern es eine Mitteilung und Verbindung bezeichnet, wie Nr. 9275; und aus der Bedeutung des Wildes des Feldes, sofern es die bezeichnet, die in den Lustreizen des äußeren Wahren sind; denn die Tiere bezeichnen im Wort die Neigungen zum Wahren und Guten: die Tiere, die zum Kleinvieh gehören, die Neigungen zum inwendigen Wahren und Guten, und die Tiere, die dem Rindvieh angehören, die Neigungen zum äußeren Wahren und Guten. Die wilden Tiere aber solche Neigungen, die sich auf das äußerste Wahre beziehen, denn diese Neigungen sind im Vergleich mit den inwendigen Neigungen wild, weil es Neigungen zu sinnlichen Dingen sind, die Vergnügungen und Lüste genannt werden. Daß es aber mehr Lustreize des Wahren als des Guten sind, hat den Grund, weil das Sinnliche, das mit der Welt durch den Leib unmittelbare Gemeinschaft hat, kaum etwas vom geistigen Guten in sich hat, denn die fleischlichen und weltlichen Triebe haben hier hauptsächlich ihren Sitz.

Daß die Tiere im Wort die Neigungen zum Wahren und Guten bezeichnen, sehe man Nr. 45, 46, 142, 143, 246, 714, 715, 719, 776, 1823, 2180, 2781, 3218, 3519, 5198, 9090:

daß die dem Kleinvieh angehörigen Tiere die Neigungen zum inwendigen Wahren und Guten bezeichnen, und die zum Rindvieh gehören, die Neigungen zum äußeren Wahren und Guten: Nr. 5913, 8937, 9135;

daß das Sinnliche mit der Welt Gemeinschaft hat und das Äußerste bildet: Nr. 4009, 5077, 5089, 5094, 5125, 5128, 5767, 6183, 6201, 6310, 6311, 6313, 6315, 6318, 6564, 6598, 6612, 6614, 6622, 6624, 6844, 6845, 6948, 6949, 7442, 7693, 9212, 9216.

Aus dem, was in diesen Abschnitten gezeigt wurde, kann man entnehmen, wie das Sinnliche des Menschen beschaffen ist im Vergleich mit dem Inneren desselben, daß es nämlich ist wie ein wildes Tier.

In diesem Vers ist im inneren Sinne die Rede von denen, die im Guten der Liebtätigkeit sind, sodann von denen, die in wenigen Wahrheiten sind, aber dennoch belehrt zu werden wünschen, endlich von denen, die in den Lustreizen des äußeren Wahren sind. Diese drei Gattungen von Menschen machen zusammen die Kirche aus. Die, welche im Guten der Liebtätigkeit sind, bilden das Innere der Kirche, die aber in wenigen Wahrheiten sind und belehrt zu werden wünschen, somit die, welche in der Neigung zum Wahren aus dem Guten sind, bilden das Äußere der Kirche, die aber, die in den Lustreizen des äußeren Wahren sind, sind die Äußersten und bilden gleichsam den Umkreis und die Einschließung der Kirche.

Die Verbindung des Himmels mit dem Menschengeschlecht, d.h. die Verbindung des Herrn durch den Himmel mit demselben, geschieht durch diejenigen, die im Guten der Liebtätigkeit sind, somit durch das Gute der Liebtätigkeit, denn in diesem ist der Herr gegenwärtig. Der Herr ist nämlich dieses Gute selbst, weil es von Ihm ausgeht. Durch dieses Gute verbindet sich der Herr mit denen, die in der Neigung zum Wahren sind, denn die Neigung zum Wahren kommt vom Guten her, und das Gute ist vom Herrn; durch diese wiederum ist der Herr bei denen, die in den Lustreizen des äußeren Wahren sind, denn die Lustreize bei diesen kommen größtenteils aus der Selbst- und Weltliebe, und haben wenig vom geistig Guten in sich. Von solcher Art ist die Gemeinschaft des Himmels mit dem Menschen, d.h. so beschaffen ist die Gemeinschaft des Herrn durch den Himmel mit ihm, folglich ist auch die Verbindung so beschaffen.

Daß die Gemeinschaft und Verbindung des Herrn mit dem Menschengeschlecht eine solche ist, erhellt daraus, daß von solcher Art der Einfluß bei einem jeden Menschen der Kirche ist (unter einem Menschen der Kirche wird derjenige verstanden, die im Guten der Liebtätigkeit ist und daher in den Wahrheiten des Glaubens vom Herrn, denn die Liebtätigkeit, aus welcher der Glaube stammt, ist die Kirche selbst beim Menschen, weil beide vom Herrn sind), denn der Herr fließt in dieses Gute ein, das sein Inwendiges ist, und durch dasselbe in die Neigung zum Wahren, das sein Äußeres ist, und durch diese Neigung in die Lustreize des äußeren Wahren, die im Äußersten sind. Wie es sich mit dem Menschen der Kirche im besonderen verhält, so verhält es sich auch mit der Kirche im allgemeinen, d.h. mit allen, welche die Kirche des Herrn zusammen bilden. Der Grund hiervon ist, weil die ganze Kirche vor dem Herrn wie ein Mensch ist; denn der Himmel des Herrn, mit dem die Kirche eins ausmacht, ist vor Ihm wie ein Mensch, wie man aus dem ersehen kann, was in betreff des Himmels als des Größten Menschen am Ende mehrerer Kapitel der Genesis, 1. Mose Kapitel 1 gezeigt wurde. Weil es so ist, so verhält es sich mit dem Menschen der Kirche ebenso, denn der Mensch der Kirche im besonderen ist ein Himmel, eine Kirche und ein Reich des Herrn im kleinsten Abbild.

Mit der Kirche verhält es sich ferner wie mit dem Menschen selbst, insofern bei ihm zwei Quellen des Lebens sind, nämlich das Herz und die Lunge. Bekanntlich ist sein erstes Lebensorgan das Herz und sein zweites Lebensorgan die Lunge, und aus diesen beiden Quellen lebt alles und jedes, was im Menschen ist. Das Herz des Größten Menschen, d.h. des Himmels und der Kirche, bilden aber diejenigen, die in der Liebe zum Herrn sind und in der Liebe gegen den Nächsten, also abgesehen von den Personen die Liebe des Herrn und die Liebe des Nächsten. Die Lunge aber im Größten Menschen, d.h. im Himmel und in der Kirche, bilden diejenigen, die vom Herrn in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten und daher im Glauben sind, somit abgesehen von den Personen die Liebtätigkeit und der Glaube vom Herrn. Aber die übrigen Eingeweide und Glieder in jenem Größten Menschen bilden diejenigen, die im äußeren Guten und Wahren sind, somit abgesehen von den Personen das äußere Gute und Wahre, durch welches das inwendige Wahre und Gute eingeführt werden kann. Wie nun das Herz zuerst in die Lunge einfließt, und durch diese in die Eingeweide und Glieder des Leibes, so auch der Herr durch das Gute der Liebe in die inneren Wahrheiten und durch diese in das äußere Wahre und Gute.

Hieraus kann man ersehen, daß auf Erden durchaus eine Kirche sein muß, und daß ohne sie das Menschengeschlecht zugrunde gehen müßte, denn dann wäre es, wie ein Mensch, wenn er stirbt, d.h., wenn die Lunge und das Herz aufhören, sich zu bewegen. Aus diesem Grund wird vom Herrn vorgesehen, daß auf Erden immer eine Kirche sich befindet, wo der Herr geoffenbart ist durch das göttlich Wahre, das von Ihm kommt. Dieses göttlich Wahre ist auf unserer Erde das Wort. Daß es so ist, glaubt heutzutage kaum jemand, weil man nicht glaubt, daß alles Leben des Menschen durch den Himmel vom Herrn kommt, denn der Mensch meint, das Leben sei in ihm, und dieses könne bestehen ohne Zusammenhang mit dem Himmel, d.h. durch den Himmel vom Herrn, während doch diese Meinung eine grundfalsche ist.

Hieraus wird nun klar, wie es zu verstehen ist, daß eine Verbindung durch das Gute der Liebtätigkeit besteht mit denen, die in wenigen Wahrheiten sind und doch belehrt zu werden wünschen, und durch diese mit denen, die in den Lustreizen des äußeren Wahren sind, was bezeichnet wird durch das "Ruhen- und Freilassen des Landes im siebenten Jahr, und daß alsdann die Dürftigen deines Volkes essen sollen, und ihr Übriggelassenes essen soll das Wild des Feldes".

Aber über das oben Erwähnte sehe man, was früher gezeigt wurde, nämlich daß der Himmel vor dem Herrn wie ein Mensch sei, und daß ebendarum der Himmel der Größte Mensch heiße: Nr. 1276, 2996, 2998, 3624-3649, 3741-3751. 4218-4228, 2998, 3624-3649, 3741-3751, 4218-4228;

ebenso die Kirche des Herrn, weil das Reich des Herrn auf Erden die Kirche ist, die eins macht mit dem Reich des Herrn in den Himmeln: Nr. 4060, 7396, 9216,

daß der Mensch der Kirche ein Himmel und eine Kirche im besonderen sei: Nr. 1900, 1902, 3624-3631, 3634, 3884, 4292, 4523, 4524, 4625, 6013, 6057.

Daß diejenigen, die in der Liebe zum Herrn und in der Liebe gegen den Nächsten sind, das Gebiet des Herzens im Größten Menschen, und die, welche in der Liebtätigkeit und daher im Glauben vom Herrn sind, das Gebiet der Lunge bilden: Nr. 3635, 3883-3896.

Daß alles Leben des Menschen durch den Himmel vom Herrn einfließe: Nr. 2536, 2706, 2886-2889, 2893, 3001, 3318, 3484, 3742, 3743, 4151, 5846, 5850, 5986, 6053-6058, 6189-6215, 6307-6327, 6466-6495, 6598-6626, 6982, 6985-6996, 7004, 7055, 7056, 7058, 7147, 7270, 7343, 8321, 8685, 8701, 8717, 8728, 9110, 9111, 9216.

Daß ein Zusammenhang des Himmels mit dem Menschen stattfinde: Nr. 9216;

und daß ohne eine Kirche auf Erden das Menschengeschlecht zugrunde gehen würde: Nr. 468, 637, 2853, 4545.

9277. "Also sollst du auch tun mit deinem Weinberg, und deinem Ölgarten", 2. Mose 23/11, bedeutet, so sei es mit dem geistig Guten und mit dem himmlisch Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Weinberges, sofern er die geistige Kirche bezeichnet, wovon Nr. 1069, 9139, somit das geistig Gute, welches das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist, denn dieses Gute macht die geistige Kirche; und aus der Bedeutung des Ölgartens, sofern er die himmlische Kirche bezeichnet, somit das himmlische Gute, welches das Gute der Liebe zum Herrn ist, denn dieses Gute macht die himmlische Kirche.

Was die geistige Kirche und ihr Gutes, und was die himmlische Kirche und ihr Gutes sei, sodann, was für ein Unterschied stattfindet, sehe man Nr. 2046, 2227, 2669, 2708, 2715, 2718, 2935, 2937, 2954, 3166, 3235, 3236, 3240, 3246, 3374, 3833, 3887, 3969, 4138, 4286, 4493, 4585, 4938, 5113, 5150, 5922, 6296, 6289, 6366, 6427, 6435, 6500, 6647, 6648, 7091, 7233, 7877, 7977, 7992, 8042, 8152, 8234, 8521.

Daß der Ölgarten die himmlische Kirche und somit das himmlisch Gute bezeichnet, erhellt aus den Stellen im Wort, wo der Ölbaum genannt wird:

5. Mose 28/39,40: "Weinberge wirst du pflanzen und bauen, aber keinen Wein trinken und nicht einsammeln, weil es der Wurm fressen wird; Ölbäume wirst du haben in all deiner Grenze, aber mit Öl wirst du dich nicht salben, weil dein Ölbaum wird abgeschüttelt werden": hier ist die Rede vom Fluch, wenn andere Götter verehrt und die Satzungen und Rechte nicht gehalten werden. Ölbäume an allen Grenzen bezeichnen das Gute der himmlischen Liebe, das vom Herrn durch das Wort in der ganzen Kirche ist; mit Öl nicht gesalbt werden, bedeutet, dennoch nicht in diesem Guten sein. Abgeschüttelt wird der Ölbaum werden, bedeutet, jenes Gute werden zugrunde gehen.

Micha 6/15: "Du wirst Oliven keltern, aber dich nicht mit Öl salben, und Most, aber du wirst keinen Wein trinken".

Amos 4/9: "Geschlagen habe Ich euch mit Brand und Rost; eure meisten Gärten, und eure Weinberge, und eure Feigenbäume und eure Ölbäume haben die Raupen gefressen; und doch habt ihr euch nicht zu Mir bekehrt": Weinberge für Gutes des Glaubens, Ölbäume für Gutes der Liebe. Die Strafe für die Nichtannahme dieses Guten wird dadurch bezeichnet, daß die Ölbäume von der Raupe gefressen wurden.

Hab.3/17: "Der Feigenbaum wird nicht blühen und kein Gewächs wird sein an den Weinstöcken, trügen wird die Arbeit des Ölbaums, und das Feld wird keine Speise bringen": Feigenbäume für das natürliche Gute, Weinstock für das geistig Gute, Ölbaumpflanzung für das himmlisch Gute, und Feld für die Kirche.

Sach.4/3,11,14: "Zwei Ölbäume (standen) neben dem Leuchter, der eine zur Rechten des Ölkrugs und der andere zur Linken; das sind die zwei Söhne des reinen Öls, die da stehen neben dem Herrn des ganzen Landes": die zwei Ölbäume neben dem Leuchter bedeuten das himmlische und geistige Gute, das zur Rechten und zur Linken des Herrn ist; der Leuchter bezeichnet den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren.

Richt.9/7-16: "Jotham sprach zu den Bürgern Sichems, die den Abimelech zum König gemacht hatten: Es gingen die Bäume, um einen König über sich zu salben, und sagten zum Ölbaum: Sei du König über uns; aber der Ölbaum sprach zu ihnen: Soll ich aufhören lassen meine Fettigkeit, die Gott und Menschen an mir ehren, und hingehen, um über den Bäumen zu schweben? Und die Bäume sagten zum Feigenbaum: Gehe du hin, sei König über uns; aber der Feigenbaum sprach zu ihnen: Soll ich aufhören lassen meine Süßigkeit und mein gutes Gewächs, und hingehen, um über den Bäumen zu schweben? Da sagten die Bäume zum Weinstock: Gehe du hin, sei König über uns; aber der Weinstock sprach zu ihnen: Soll ich aufhören lassen meinen Most, der Gott und Menschen fröhlich macht, und hingehen, um über den Bäumen zu schweben? Und alle Bäume sagten zum Dornstrauch: Gehe du hin und sei König über uns. Und der Dornstrauch sprach zu den Bäumen: Wenn ihr in Wahrheit mich zum König über euch salbet, so kommet und trauet in meinem Schatten; wo aber nicht, so gehe Feuer vom Dornstrauch aus und verzehre die Zedern Libanons": was dieses im einzelnen in sich schließt, kann man nicht wissen, wenn man nicht weiß, was Ölbaum, Feigenbaum, Weinstock und Dornstrauch bedeutet. Der Ölbaum bedeutet das inwendige Gute der himmlischen Kirche, der Feigenbaum das äußere Gute dieser Kirche: Nr. 4231, 5113, der Weinstock das Gute der geistigen Kirche, der Dornstrauch aber das unechte Gute. Jene Worte schließen also in sich, daß das Volk, das hier die Bäume sind, nicht das himmlische Gute, noch das geistig Gute über sich herrschen lassen wollte, sondern das unechte Gute, und daß das Volk dieses lieber erwählte als jenes Gute. Das Feuer aus ihm bedeutet das Böse der Begierde, die Zedern Libanons, die es verzehren sollte, sind die Wahrheiten des Guten.

Weil der Ölbaum das Gute der Liebe vom Herrn und zum Herrn bezeichnete, "darum wurden die Cherube in der Mitte des Hauses oder Tempels aus Ölbaumholz gemacht; ebenso die Türen zum Allerheiligsten": 1.Kön.6/23-33, denn die Cherube, wie auch die Türen des Allerheiligsten bedeuteten die Wache und die Vorsehung des Herrn, daß der Zugang zu Ihm nicht anders denn durch das Gute der himmlischen Liebe stattfinden soll, darum waren sie von Ölbaumholz. Hieraus kann man nun erkennen, woher es kommt, daß die Stiftshütte und der Altar mit Öl gesalbt wurden, wie auch die Priester und späterhin die Könige. Und warum Olivenöl zu den Lampen gebraucht wurde; denn das Öl bezeichnete das Gute der Liebe vom Herrn, man sehe Nr. 886, 3728, 4582, 4638; und die Salbung bedeutete, daß sie so den Herrn vorbilden sollten.

9278. "Sechs Tage sollst du deine Werke tun", 2. Mose 23/12, bedeutet den Zustand der Arbeit und des Kampfes, während man in den äußeren Lustreizen ist, die mit den inneren verbunden werden sollen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sechs Tagen, die dem siebenten vorausgehen, sofern sie den Zustand der Arbeit und des Kampfes bezeichnen, wovon Nr. 737, 900, 8510, 8888, 8975; die Arbeit und der Kampf alsdann werden durch die Werke bezeichnet, die man in jenen Tagen tun soll.

Durch die Werke der sechs Tage und durch die Ruhe am siebenten Tag wird bezeichnet, was beim Menschen in seinem ersten und in seinem zweiten Zustand stattfindet, wenn er wiedergeboren wird, und auch das, was bei ihm stattfindet, wenn er wiedergeboren ist. Über den ersten und zweiten Zustand des Menschen, wenn er wiedergeboren wird, sehe man Nr. 9274, und über das, was bei ihm vorkommt, wenn er wiedergeboren ist: Nr. 9213. Dies geschieht zu dem Zweck, damit das Äußere mit dem Inneren verbunden werde.

Es gibt nämlich einen äußeren Menschen, der auch der natürliche genannt wird, und es gibt einen inwendigen Menschen, welcher der geistige genannt wird. Der äußere Mensch hat Gemeinschaft mit der Welt, und der inwendige mit dem Himmel. Göttliche Ordnung ist es, daß der Himmel die Welt beim Menschen regiere, und nicht die Welt den Himmel bei ihm; denn wenn der Himmel den Menschen regiert, alsdann regiert ihn der Herr. Der Mensch ist aber in der Neigung geboren, die Welt und sich selbst mehr zu lieben als den Himmel und den Herrn, weil dies aber der göttlichen Ordnung entgegengesetzt ist, so muß es durch die Wiedergeburt umgekehrt werden. Dies geschieht, wenn das, was dem Himmel und dem Herrn angehört, mehr geliebt wird, als das, was der Welt und dem Ich angehört. Dies ist der Grund, warum der Mensch, der wiedergeboren ist, wie auch der, welcher im Himmel ist, abwechselnd einmal im Äußeren und ein andermal im Inneren ist; denn dadurch wird das Äußere so bestimmt und bereitet, daß es mit dem Inneren übereinstimmt, und daß es zuletzt diesem unterworfen wird.

Wenn der Mensch im Äußeren ist, dann ist er in der Arbeit und im Kampf; denn er ist in einem Leben, das seine Weisheit aus der Welt hat, und in das von allen Seiten her die Höllen einfließen, die fortwährend das, was dem Himmel beim Menschen angehört, anzufechten, ja zu unterjochen suchen; aber der Herr beschützt und befreit ihn fortwährend. Daher nun die Arbeit und der Kampf, die durch die sechs Tage der Woche, worin die Werke getan werden sollen, bezeichnet werden. Wenn aber der Mensch im Inwendigen ist, dann hört, weil er im Himmel beim Herrn ist, die Arbeit und der Kampf auf, und er ist in der Stille des Friedens, während der auch die Verbindung geschieht. Das ist es, was durch den siebenten Tag bezeichnet wird.

Daß das Inwendige des Menschen nach dem Bild des Himmels geschaffen ist und sein Äußeres nach dem Bild der Welt, und daß so der Mensch ein Himmel und eine Welt im Kleinen ist, somit nach der Redeweise der Alten ein Mikrokosmos, sehe man Nr. 6057; mithin ist es der göttlichen Ordnung gemäß, daß der Herr durch den Himmel die Welt beim Menschen regiert, und durchaus nicht umgekehrt.

Von welcher Art die Arbeit und der Kampf ist, solange sich der Mensch im Äußeren befindet, läßt sich daraus erkennen, daß er alsdann in einem solchen Zustand ist, daß er durch die Welt erwarmt, für den Himmel aber kalt bleibt, wenn dieser ihm nicht wie die Welt erscheint, und daß er dadurch in einer solchen Verschattung ist, daß er nicht anders glauben kann, als daß das Äußere ins Innere einfließe und folglich das Auge aus sich sehe, und das Ohr aus sich höre, und daß die von ihnen wahrgenommenen Gegenstände die Gedanken hervorbringen und den Verstand bilden, und daher könne er aus sich glauben und aus sich Gott lieben; folglich von der Welt aus den Himmel sehen. Von dieser Täuschung kann er nicht wohl abgebracht werden, ehe er vom Äußeren ins Innere, und so in das Licht des Himmels erhoben ist; dann erst wird er inne, daß das, was der Welt bei ihm, und somit was dem Leibe und seinen Sinnen angehört, sieht und tätig ist durch den Einfluß aus dem Himmel, d.h. durch den Himmel vom Herrn, und ganz und gar nicht von sich.

Hieraus erhellt, woher es kommt, daß der sinnliche Mensch glaubt, aus der Welt und aus der Natur komme sein ganzes Leben, und es gebe keine Hölle und keinen Himmel, und zuletzt auch, es sei kein Gott. Daß er folglich das Ganze der Kirche, soweit es ihn betrifft, verlacht, wohl aber es bestätigt, soweit es die Einfältigen betrifft, damit diese nicht nur von (weltlichen) Gesetzen abhängig, sondern auch in Banden des (Gewissens) sein mögen.

Hieraus kann man erkennen, was es heißt im Äußeren und nicht zugleich im Inneren sein, daß der Mensch, wenn er im Äußeren ist, in Kälte und Verschattung ist, in Beziehung auf das, was dem Himmel und dem Herrn angehört. Desgleichen auch, welche (Menschen) in der Welt die Verständigen und Weisen sind, nämlich die, welche im Wahren und Guten der Kirche sind, weil diese weise sind aus dem Himmel; ferner welche die Toren und Narren sind, nämlich die, welche nicht im Wahren und Guten der Kirche sind, weil sie ihr Wissen nur von der Welt her haben. Und daß diejenigen unter ihnen, die durch weltliche Wissenschaften sich gegen das Wahre und Gute der Kirche begründet haben, größere Narren und Toren sind als die übrigen, obwohl sie sich verständiger und weiser dünken als die anderen, und diejenigen, die im Guten des Lebens nach den Wahrheiten der Lehre sind, Einfältige nennen, während doch die Einfalt dieser Weisheit ist in den in den Augen der Engel, und solche auch nach dem Tode in die Engelsweisheit vom Herrn erhoben werden. Daß es so ist, lehrt der Herr auch bei

Matth.13/13,14: "Darum rede Ich durch Gleichnisse, weil sie mit sehenden Augen nicht sehen, und mit hörenden Ohren nicht hören, noch verstehen".

Joh.14/17,19: "Ich werde senden den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht kann empfangen, weil sie ihn nicht sieht, und Ihn nicht kennt. In kurzer Zeit wird die Welt Mich nicht mehr sehen": daß die Welt den Geist der Wahrheit nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht, und ihn nicht kennt, bedeutet, sie werde den Herrn nicht mit dem Glauben des Herzens anerkennen, weil das Äußere, das der Welt angehört, (Ihn) verdunkeln werde. Wer betet Ihn daher heutzutage noch an als den Herrn des ganzen Himmels und der ganzen Erde (nach Matth.28/18), während doch alle, die in den Himmeln, somit im Inneren sind, den Herrn als ihren alleinigen Gott betrachten!

9279. "Aber am siebenten Tag sollst du feiern", 2. Mose 23/12, bedeutet den Zustand des Guten, wenn der (Mensch) im Inneren ist, und die Stille des Friedens alsdann.

Dies erhellt aus der Bedeutung des siebenten Tages oder Sabbaths, sofern er (den Zustand) bezeichnet, wenn der Mensch im Guten ist, und durch das Gute vom Herrn geführt wird, wovon Nr. 8495, 8510, 8890, 8893; und aus der Bedeutung von feiern oder ruhen von den Werken, sofern es die Stille des Friedens bezeichnet, die alsdann eintritt. Über diesen Zustand sehe man, was oben gesagt und gezeigt wurde: Nr. 9274, 9278.

Aber es soll auch mit wenigen Worten gesagt werden, warum der Mensch, wenn er im Guten ist, alsdann in seinem Inneren ist: Das Äußere des Menschen ist gebildet nach dem Bilde der Welt, das Inwendige aber nach dem Bilde des Himmels, man sehe Nr. 6057; deshalb nimmt auch das Äußere das auf, was der Welt angehört, das Inwendige aber das, was dem Himmel angehört. Daß Äußere, das der Welt angehört, wird beim Menschen nach und nach aufgeschlossen von Kindheit an bis zum Mannesalter, ebenso das Inwendige. Aber das Äußere wird aufgeschlossen durch das, was der Welt angehört, hingegen das Inwendige durch das, was dem Himmel angehört. Zwei (Vermögen) werden hierdurch aufgeschlossen, nämlich das Vermögen des Verstandes und das Vermögen des Willens. Das Verstandesvermögen wird aufgeschlossen durch das, was sich auf das Wahre bezieht, und das Willensvermögen durch das, was sich auf das Gute bezieht; denn alles im Universum, sowohl was in der Welt, als was im Himmel ist, bezieht sich auf das Wahre, und auf das Gute. Was sich auf das Wahre bezieht, wird Wißtümliches und Erkenntnisse genannt, was sich aber auf das Gute bezieht, nennt man Triebe und Neigungen. Hieraus erhellt, was und von welcher Art das ist, was das Leben des Menschen aufschließt.

Was den inwendigen Menschen betrifft, der nach dem Bild des Himmels gebildet ist, so sind es die Erkenntnisse des Wahren und Guten des Glaubens vom Herrn, und daher auch des Glaubens an den Herrn, die sein Verstandesvermögen aufschließen, und Neigungen zum Wahren und Guten, die der Liebe vom Herrn, und daher auch der Liebe zum Herrn angehören, die sein Willensvermögen aufschließen, und folglich den Himmel bilden, somit den Herrn im Bilde bei ihm; denn der Himmel ist das Bild des Herrn.

Daher kommt es, daß der Himmel der Größte Mensch heißt, man sehe Nr. 1276, 2996, 2998, 3624-3649, 3741-3751, 4218-4228;

und daß der Mensch nach dem Bild des Himmels und nach dem Bild der Welt gebildet ist: Nr. 3628, 4523, 4524, 6013, 6057;

und daß der wiedergeborene Mensch und der Engel ein Himmel und eine Kirche in kleinster Gestalt ist: Nr. 1900, 3624, 3634, 3884, 4040, 4041, 4292, 4625, 6013, 6057, 6605, 6626, 8989.

Aus diesem kann erhellen, warum der Mensch, wenn er im Guten ist, alsdann auch im Inneren ist. Über die Aufschließung des Inwendigen und Äußeren des Menschen soll jedoch, nach göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, mehreres im Folgenden gesagt werden.

9280. "Auf daß dein Ochs und dein Esel ausruhe", 2. Mose 23/12, bedeutet die Ruhe für das äußere Gute und Wahre zugleich.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausruhen, wenn vom siebenten Tag oder Sabbath die Rede ist, sofern es die Stille des Friedens bezeichnet, wie Nr. 9279; und aus der Bedeutung des Ochsen, sofern er das äußere Gute, und des Esels, sofern er das äußere Wahre bezeichnet, wovon Nr. 2781, 9135, 9255.

Daß die Tiere solche Triebe und Neigungen, die der Mensch mit ihnen gemein hat, bezeichneten, sehe man Nr. 45, 46, 142, 143, 246, 714, 715, 776, 2179, 2180, 2781, 3218, 3519, 5198, 5913, 8937, 9090, 9135;

und daß sie bei dem Opfern verwendet wurden, gemäß ihrer Bedeutung: Nr. 1823, 2180, 2805, 2807, 2830, 3519;

und daß alle Dinge in der Welt in ihren drei Reichen Vorbildungen der geistigen und himmlischen Dinge des Reiches des Herrn waren: Nr. 1632, 1881, 2758, 2987-3003, 3213-3227, 3483, 3642-3649, 4939, 5116, 5427, 5428, 5477, 8211;

daß überhaupt alles seine Entsprechungen hat: Nr. 2987-3003, 3213-3226, 3337-3352, 3472-3485, 3624-3649, 3745-3750, 3883-3896, 4039-4055, 4218-4228, 4318-4331, 4403-4420, 4523-4533, 4622-4634, 4652-4660, 4791-4806, 4931-4952, 5050-5062, 5171-5189, 5377-5396, 5552- 5573, 5711-5727, 8615.

Dieses wurde hier zusammengestellt, damit man daraus ersehen könne, wie nicht nur alle Tiere, sondern auch alle Dinge in der Welt entsprechen, und den Entsprechungen gemäß geistige und himmlische Dinge vorbilden und bezeichnen, und zwar im höchsten Sinn göttliche Dinge, die dem Herrn angehören; daher auch, von welcher Art die alten Kirchen waren, die vorbildliche Kirchen hießen; daß nämlich in allen ihren heiligen Gebräuchen vorgebildet wurde, was dem Herrn und Seinem Reich, somit was der Liebe und dem Glauben an Ihn angehört; und daß dann der Himmel mit dem Menschen der Kirche durch solches verbunden wurde; denn das Inwendige stellte sich im Himmel dar.

Auch das Wort des Herrn wurde zu diesem Zweck gegeben, denn in ihm entspricht und bezeichnet alles und jedes bis auf das kleinste Jota hinaus. Daher findet durch das Wort allein ein Zusammenhang des Himmels mit dem Menschen statt. Daß es so ist, weiß heutzutage niemand. Wenn daher der natürliche Mensch das Wort liest und forscht, wo denn das Göttliche in demselben verborgen liege, und wenn er es dann im Buchstaben, wegen der gemeinen Schreibart nicht findet, so fängt er zuerst an, es gering zu schätzen und nachher zu leugnen, daß es von Gott selbst vorgesprochen und durch den Himmel zum Menschen herabgesandt worden sei; denn er weiß nicht, daß das Wort göttlich ist vermöge des geistigen Sinnes, der nicht im Buchstaben erscheint, aber dennoch im Buchstaben liegt, und daß dieser Sinn im Himmel sich darstellt, wenn der Mensch es andächtig liest, und daß in diesem Sinn vom Herrn und von Seinem Reich gehandelt wird. Dieses Göttliche ist es, vermöge dessen das Wort göttlich ist, und durch das die Heiligkeit durch den Himmel aus dem Herrn bis in den buchstäblichen Sinn und in den Buchstaben selbst einfließt. Aber solange der Mensch nicht weiß, was das Geistige ist, kann er auch nicht wissen, was der geistige Sinn, somit auch nicht, was Entsprechung ist. Und solange der Mensch die Welt mehr als den Himmel und sich selbst mehr als den Herrn liebt, will er es auch nicht wissen, noch begreifen; während doch die Alten von daher alle ihre Einsicht, und auch die Engel von daher ihre Weisheit hatten. Die mystischen Geheimnisse, die viele Grübler im Wort zu erforschen vergeblich sich abmühten, liegen eben hier (im geistigen Sinn) allein verborgen.

9281. "Und sich erquicke der Sohn deiner Magd, und der Fremdling", 2. Mose 23/12, bedeutet den Lebenszustand derjenigen, die im Wahren und Guten sind außerhalb der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Sohnes der Magd, sofern er die bezeichnet, die in der Neigung zum äußeren Wahren sind; denn durch den Sohn wird das Wahre bezeichnet: Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 2813, 3373, 3704, 4257; und durch die Magd die äußere Neigung: Nr. 1895, 2567, 3835, 3849, 7780, 8993; und aus der Bedeutung des Fremdlings, sofern er die bezeichnet, die im Wahren und Guten der Kirche belehrt werden wollen, wovon Nr. 1463, 8007, 8013, 8196. Durch den Sohn der Magd und den Fremdling werden aber hier diejenigen bezeichnet, die außerhalb der Kirche sind, weil in den vorhergehenden Worten dieses Verses von denen, die innerhalb der Kirche sind, gehandelt wurde, darum werden diejenigen, die außerhalb der Kirche sind, durch die Söhne der Magd verstanden, und die nicht innerhalb der Kirche Geborenen durch die Fremdlinge, weil jene von geringerer Herkunft sind, und diese von einer anderen Abstammung. Und aus der Bedeutung von "sich erquicken", sofern es den Lebenszustand in betreff des Wahren und Guten des Glaubens bezeichnet. Sich erquicken (aufatmen, respirare) bedeutet aber diesen Lebenszustand, weil die Lungen, deren Geschäft das Atmen ist, dem Leben des Glaubens aus der Liebtätigkeit entsprechen, welches das geistige Leben ist: Nr. 97, 1119, 3351, 3635, 3883-3896, 9229.

Der Mensch hat ein äußeres Atmen und ein inneres Atmen; das äußere ist aus der Welt, das innere aber aus dem Himmel. Wenn der Mensch stirbt, dann hört das äußere Atmen auf, aber das innere Atmen, das leise und nicht wahrnehmbar ist, solange er in der Welt lebt, dauert fort; dieses Atmen bildet sich ganz nach seiner Neigung zum Wahren, somit nach dem Leben seines Glaubens. Die aber, die in keinem Glauben sind, wie diejenigen, die in der Hölle sind, haben das Atmen nicht vom Inneren, sondern vom Äußeren her, somit in entgegengesetzter Weise. Wenn sie daher einer Engelsgesellschaft nahe kommen, wo ein Atmen vom Inneren aus stattfindet, so fangen sie an zu ersticken, und werden gleichsam Todesgestalten: Nr. 3893; deswegen stürzen sie sich jählings in ihre Hölle, wo sie ihr voriges Atmen, das dem Atmen des Himmels entgegengesetzt ist, wieder bekommen.

Weil das Atmen dem Leben des Glaubens entspricht, darum wird auch das Leben des Glaubens durch die Seele bezeichnet: Nr. 9050, wegen der Beseelung, die das Atmen ist; und darum wird dasselbe auch Geist genannt, wie man auch sagt, nach Atem ringen (spiritum trahere), und den Geist aufgeben, und daher haben auch die Geister in der Grundsprache ihren Namen vom Wind, und werden im Wort mit dem Wind verglichen, wie

Joh.3/8: "Der Wind weht, wo er will, und seine Stimme hörst du, du weißt aber nicht, woher er kommt, oder wohin er geht; so ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist".

Hieraus erhellt auch, was es bedeute, daß der Herr, als Er nach der Auferstehung mit Seinen Jüngern redete, sie anhauchte und zu ihnen sagte: "Nehmet hin den Heiligen Geist": Joh.20/22.

9282. "Und alles, was Ich zu euch gesagt habe, sollt ihr halten", 2. Mose 23/13, bedeutet, die Gebote, Rechte und Satzungen solle man tun.

Dies erhellt aus der Bedeutung von allem, was Jehovah zu ihnen gesagt hat, sofern es alles bezeichnet, was auf das Leben, auf den Gottesdienst und auf den bürgerlichen Stand sich bezieht. Was auf das Leben sich bezieht, wurde Gebote genannt, was auf den Gottesdienst, Satzungen, und was auf den bürgerlichen Stand, Rechte: Nr. 8972. Ferner aus der Bedeutung von halten oder beobachten, sofern es soviel ist als tun, denn durch das Tun werden sie beobachtet.

Weil das, was zum Leben, zum Gottesdienst und zum bürgerlichen Stand gehört, nichts Wirkliches ist beim Menschen, solange es bloß in seinem Verstand ist, alsdann aber etwas bei ihm ist, wenn es im Willen (lebt), darum wird im Wort überall gesagt, man müsse es tun; denn das Tun ist Sache des Willens, aber das Wissen, Verstehen, Anerkennen und Glauben ist Sache des Verstandes; und dieses ist nicht wirklich beim Menschen, bevor es Sache des Willens wird, und existiert auch nicht bei ihm, bevor es Sache des Verstandes aus dem Willen wird. Das Sein des Menschen ist nämlich das Wollen, und das Dasein oder Existieren ist das aus jenem hervorgehende Anerkennen und Glauben. Was nicht in solcher Weise ist und existiert bei Menschen, ist ihm nicht angeeignet; es steht draußen, gleichsam noch nicht ins Haus aufgenommen; somit trägt es auch nichts zum ewigen Leben des Menschen bei; denn was nicht Sache des Lebens geworden ist, verschwindet im anderen Leben, und es bleibt bloß, was Herzenssache, d.h. was Sache des Willens und dadurch des Verstandes geworden ist.

Weil es sich so verhält, wird im Wort überall gesagt, daß die Gebote und Satzungen getan werden sollen:

3. Mose 18/4,5: "Meine Rechte sollt ihr tun, und Meine Satzungen sollt ihr halten, so daß ihr darinnen wandelt; darum sollt ihr Meine Satzungen und Meine Rechte halten, denn wenn der Mensch sie tut, wird er durch sie leben"; sodann Matth.5/20; 7/24-27; 16/27; Joh.3/21 und gar oft anderwärts.

9283. "Und den Namen anderer Götter sollt ihr nicht erwähnen", 2. Mose 23/13, bedeutet, man solle nicht denken aus der Lehre des Falschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Namens, sofern er das Ganze des Glaubens und das Ganze des Gottesdienstes im Inbegriff bezeichnet, wovon Nr. 2724, 3237, 6887, 8274, 8882; hier das Ganze der Lehre des Falschen, weil durch andere Götter das Falsche bezeichnet wird: Nr. 4544, 7873, 8867; und aus der Bedeutung von erwähnen, sofern es heißt denken.

Erwähnen bedeutet aber denken, weil das Erwähnen Sache des Mundes ist, und durch das, was Sache des Mundes ist, das bezeichnet wird, was dem Denken angehört. Der Grund ist, weil die Rede des Menschen aus dem Denken fließt; denn der Mensch hat ein redendes Denken und ein nicht redendes Denken. Das redende Denken ist dasjenige, mit dem die Rede eins ausmacht, das nicht redende Denken aber ist das, mit dem das redende Denken, und daher auch die Rede eins macht bei den Redlichen und Gerechten, aber nicht eins bei den Unredlichen und Ungerechten; denn das Denken ohne Rede ist das obere oder innere Verständige des Menschen, das aus seinem Willen selbst hervorgeht, das Denken mit Rede aber ist das untere oder äußere Verständige, das vom oberen oder inneren gebildet ist, um das, was dem Gerechten und Billigen, wie auch was dem Guten und Wahren gemäß ist, vor der Welt darzulegen oder zu heucheln.

Hieraus erhellt, wie der redliche und gerechte Mensch beschaffen ist, und wie der unredliche und ungerechte Mensch, daß nämlich bei redlichen und gerechten der innere Mensch nach dem Bilde des Himmels gebildet ist, und der äußere nach dem Bilde der dem Himmel untergeordneten Welt: Nr. 9279; und daß beim unredlichen und ungerechten Menschen der innere Mensch nach dem Bild der Hölle gebildet ist, und der äußere nach dem Bild des der Hölle untergeordneten Himmels, denn durch den äußeren heuchelt er das, was des Himmels ist, und das Vernünftige, das aus dem Himmel stammt, wendet er an zur Beschönigung seiner Begierde und auch zur Täuschung (anderer). Hieraus erhellt, daß die Lebenszustände bei den Gerechten und Ungerechten im umgekehrten Verhältnisse stehen.

9284. "Und er soll nicht gehört werden von deinem Munde", 2. Mose 23/13, bedeutet, man solle nicht gehorchen mit irgendeiner Zustimmung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hören, sofern es heißt gehorchen, wovon Nr. 2542, 3869, 4652-4660, 5017, 7216, 8361; und aus der Bedeutung von "nicht in dem Munde sein", wenn von der Lehre des Falschen die Rede ist, die durch den Namen anderer Götter bezeichnet wird, sofern es heißt, nicht zustimmen.

Daß der Name anderer Götter nicht erwähnt und nicht vom Munde aus gehört werden sollte, hatte seinen Grund darin, daß die himmlischen und göttlichen Dinge des Herrn durch alle Satzungen, Rechte und Gebote, die befohlen wurden, vorgebildet werden sollten. Sie wurden auch wirklich vorgebildet, solange sie Jehovah nannten und verehrten, denn alsdann war das Göttliche des Herrn und mit Ihm der Himmel gegenwärtig; wenn sie aber andere Götter nannten und verehrten, dann wurden höllische Dinge vorgebildet, denn alsdann waren Geister von den Höllen zugegen, die als Götter verehrt werden wollten, denn danach streben immerdar die, welche in den Höllen sind, weil die Triebe der Selbst- und Weltliebe bei ihnen herrschen; man sehe Nr. 3881.

9285. Vers 14-19: Dreimal sollst du Mir ein Fest feiern im Jahre. Das Fest des Ungesäuerten sollst du halten; sieben Tage sollst du Ungesäuertes essen, wie Ich dir geboten habe, zur bestimmten Zeit des Monats Abib, denn in demselben bist du aus Ägypten gezogen; und man soll nicht leer erscheinen vor Meinem Angesichte. Und das Fest der Ernte, der Erstlinge deiner Werke, die du gesät hast auf dem Felde, und das Fest der Einsammlung am Ausgang des Jahres, wenn du deine Werke eingesammelt hast vom Felde. Dreimal im Jahr sollen alle deine Mannsleute erscheinen vor dem Angesichte des Herrn Jehovah. Du sollst nicht opfern über Gesäuertem das Blut Meines Opfers, und das Fett Meines Festes soll nicht über Nacht bleiben bis zum Morgen. Das Erste von den Erstlingen deines Bodens sollst du bringen in das Haus Jehovahs, deines Gottes; du sollst das Böcklein nicht kochen in der Milch seiner Mutter.

"Dreimal sollst du Mir ein Fest feiern im Jahr" bedeutet die fortwährende Verehrung des Herrn und die Danksagung wegen der Befreiung von der Verdammnis;

"das Fest des Ungesäuerten sollst du halten" bedeutet die Verehrung und die Danksagung für die Reinigung vom Falschen;

"sieben Tage" bedeutet den heiligen Zustand alsdann;

"sollst du Ungesäuertes essen" bedeutet die Aneignung des vom Falschen gereinigten Guten;

"wie Ich dir geboten habe" bedeutet nach den Gesetzen der Ordnung;

"zur bestimmten Zeit des Monats Abib" bedeutet vom Anfang des neuen Zustands an;

"denn in demselben bist du aus Ägypten gezogen" bedeutet die Befreiung von der Anfechtung durch Falsches;

"und man soll nicht leer erscheinen vor Meinem Angesichte" bedeutet die Aufnahme des Guten aus Barmherzigkeit und die Danksagung;

"und das Fest der Ernte, der Erstlinge deiner Werke, die du gesät hast auf dem Felde" bedeutet die Verehrung des Herrn und die Danksagung für die Einpflanzung des Wahren im Guten;

"und das Fest der Einsammlung am Ausgang des Jahres, wenn du deine Werke eingesammelt hast vom Felde" bedeutet die Verehrung aus Dankbarkeit für die Einpflanzung des Guten daher, somit für die Wiedergeburt und völlige Befreiung von der Verdammnis;

"dreimal im Jahr sollen alle deine Mannsleute erscheinen vor dem Angesichte des Herrn Jehovah" bedeutet die fortwährende Erscheinung und Gegenwart des Herrn, auch in den Wahrheiten, die dem Glauben angehören;

"du sollst nicht opfern über Gesäuertem das Blut Meines Opfers" bedeutet die Verehrung des Herrn aus den Wahrheiten der Kirche solle mit Falschem aus dem Bösen nicht vermengt werden;

"und das Fett Meines Festes soll nicht über Nacht bleiben bis zum Morgen" bedeutet das Gute des Gottesdienstes solle nicht aus dem Eigenen hervorgehen, sondern immer neu vom Herrn;

"das Erste von den Erstlingen deines Bodens sollst du bringen in das Haus Jehovahs, deines Gottes" bedeutet, alles Wahre des Guten und alles Gute des Wahren sei heilig, weil vom Herrn allein;

"du sollst das Böcklein nicht kochen in der Milch seiner Mutter" bedeutet das Gute der Unschuld des nachherigen Zustandes solle nicht verbunden werden mit dem Wahren der Unschuld des früheren Zustandes.

9286. "Dreimal sollst du Mir ein Fest feiern im Jahr", 2. Mose 23/14, bedeutet die fortwährende Verehrung des Herrn und die Danksagung wegen der Befreiung von der Verdammnis.

Dies erhellt aus der Bedeutung von feiern oder ein Fest halten, sofern es die Verehrung des Herrn aus Dankbarkeit wegen der Befreiung von der Verdammnis bezeichnet, wovon Nr. 7093; und aus der Bedeutung von dreimal im Jahr, sofern es den vollen Zustand bis zum Ende bezeichnet; denn drei bedeuten das Volle vom Anfang bis zum Ende: Nr. 2788, 4495, 7715, 9198; und das Jahr eine ganze Periode: Nr. 2906, 7839, 8070. Hier also die vollständige und gänzliche Befreiung; denn durch das Fest des Ungesäuerten wird die Reinigung vom Falschen bezeichnet, aber durch das Fest der Ernte die Einpflanzung des Wahren im Guten, und durch das Fest der Einsammlung die Einpflanzung des Guten daher, somit die völlige Befreiung von der Verdammnis; denn wenn der Mensch vom Falschen gereinigt und hernach durch das Wahre in das Gute eingeführt, und endlich im Guten ist, dann ist er im Himmel beim Herrn, mithin ist er alsdann völlig befreit.

Die aufeinanderfolgenden Stufen der Befreiung von der Verdammnis verhalten sich wie die aufeinanderfolgenden Stufen der Wiedergeburt, denn die Wiedergeburt ist die Befreiung von der Hölle, und die Einführung in den Himmel vom Herrn. Der Mensch, der wiedergeboren wird, wird nämlich zuerst vom Falschen gereinigt, hernach werden bei ihm die Wahrheiten des Glaubens eingepflanzt in das Gute der Liebtätigkeit, und zuletzt wird dieses Gute selbst eingepflanzt, und wenn dieses geschehen ist, dann ist der Mensch wiedergeboren und im Himmel beim Herrn. Deshalb wurde auch durch die drei Feste im Jahr die Verehrung des Herrn und die Danksagung für die Wiedergeburt bezeichnet.

Weil zur fortdauernden Erinnerung daran jene Feste eingesetzt wurden, darum wird gesagt, die fortwährende Verehrung und Danksagung, denn was das Wichtigste des Gottesdienstes ist, soll fortwährend bestehen. Das fortwährend Bestehende ist aber das, was nicht bloß im Gedächtnis, sondern auch dem Leben selbst eingeschrieben ist, und alsdann wird gesagt, es herrsche unumschränkt im Menschen, man sehe Nr. 5949, 6159, 6571, 8853-8858, 8865.

9287. "Das Fest des Ungesäuerten sollst du halten", 2. Mose 23/15, bedeutet die Verehrung und die Danksagung für die Reinigung vom Falschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Festes, sofern es die Verehrung des Herrn und die Danksagung für die Befreiung von der Verdammnis bezeichnet, wovon Nr. 9286; und aus der Bedeutung des Ungesäuerten, sofern es die Reinigung vom Falschen bezeichnet, denn durch Sauerteig wird das Falsche bezeichnet, und daher durch das Ungesäuerte das vom Falschen gereinigte Gute: Nr. 2342, 8058. Über dieses Fest, das auch Passah genannt wurde, sehe man unten, Nr. 9292, 9294.

9288. "Sieben Tage", 2. Mose 23/15, bedeutet den heiligen Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung von 7, sofern es das Heilige bezeichnet, wovon Nr. 395, 433, 716, 881, 5265, 5268; und aus der Bedeutung der Tage, sofern sie Zustände bezeichnen, wovon Nr. 23, 487, 488, 493, 2788, 3462, 3785, 4850, 5672, 5962, 7680, 8426, 9213.

9289. "Sollst du Ungesäuertes essen", 2. Mose 23/15, bedeutet die Aneignung des vom Falschen gereinigten Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von essen, sofern es eine Aneignung bezeichnet, wovon Nr. 3168, 3596, 4745; und aus der Bedeutung des Ungesäuerten, sofern es das vom Falschen gereinigte Gute vorbildet, wovon Nr. 9287.

9290. "Wie Ich dir geboten habe", 2. Mose 23/15, bedeutet nach den Gesetzen der Ordnung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gebieten, wenn es vom Herrn geschieht, sofern es das von Ihm ausgehende göttlich Wahre bezeichnet, denn dieses enthält und lehrt die Gebote des Lebens, und des Gottesdienstes. Dieses göttlich Wahre ist die Ordnung selbst in den Himmeln, und die Wahrheiten sind die Gesetze dieser Ordnung: Nr. 1728, 1919, 2258, 2447, 5703, 7995, 8700, 8988. Hieraus erhellt, daß durch "wie Ich dir geboten habe", ausgedrückt wird, gemäß den Gesetzen der Ordnung.

9291. "Zur bestimmten Zeit des Monats Abib", 2. Mose 23/15, bedeutet vom Anfang des neuen Zustands an, wie aus der Bedeutung des Monats Abib erhellt, sofern er den Anfang eines neuen Zustandes bezeichnet, wovon Nr. 8053.

9292. "Denn in demselben bist du aus Ägypten gezogen", 2. Mose 23/15, bedeutet die Befreiung von der Anfechtung durch Falsches.

Dies erhellt aus dem, was vom Auszug der Söhne Israels aus Ägypten, Nr. 7107, 7110, 7126, 7142, 7220, 7228, 7240, 7278, 7317, 8866, 9197 gesagt und gezeigt wurde. In diesen Abschnitten kann man sehen, daß durch den Aufenthalt der Söhne Israels in Ägypten die Anfechtung der Geistigen, d.h. derjenigen, die der geistigen Kirche des Herrn angehörten, von den Höllengeistern, und ihre Beschützung vom Herrn, und durch ihren Auszug aus Ägypten die Befreiung von denselben bezeichnet wurde. Und daß um deswillen das Passah, welches das Fest des Ungesäuerten ist, eingesetzt wurde, worüber man sehe Nr. 7093, 7867, 7995.

9293. "Und man soll nicht leer erscheinen vor Meinem Angesichte", 2. Mose 23/15, bedeutet die Aufnahme des Guten aus Barmherzigkeit und die Danksagung.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Angesichtes, sofern es das Gute, die Barmherzigkeit und den Frieden bezeichnet, worüber Nr. 222, 223, 5585, 7599; und aus der Bedeutung von "nicht leer", oder "nicht ohne eine Gabe erscheinen", sofern es ein Zeugnis wegen der Aufnahme des Guten und die Danksagung bezeichnet, denn die Gaben, die dem Jehovah dargebracht wurden, bedeuteten das, was vom Menschen dem Herrn von Herzen dargebracht und vom Herrn angenommen wird.

Es verhält sich mit den Gaben wie mit allen Handlungen des Menschen. Die Handlungen des Menschen sind nur Gebärden, und abgesehen vom Willen betrachtet sind sie bloß Bewegungen, die verschieden gebildet und gleichsam gegliedert sind, nicht unähnlich den Bewegungen einer Maschine, somit unbeseelt. Aber die Handlungen, zugleich mit dem Willen betrachtet, sind nicht solche Bewegungen, sondern Ausgestaltungen des Willens, die sich vor den Augen darstellen; denn die Handlungen sind nichts anderes, als die Bezeugungen dessen, was dem Willen angehört. Sie haben auch wirklich ihre Seele oder ihr Leben aus dem Willen, deshalb kann von den Handlungen das gleiche gesagt werden wie von den Bewegungen, daß nämlich in den Handlungen nichts lebe als der Wille, wie nichts in den Bewegungen (lebt), als das Streben.

Daß es wirklich so ist, weiß auch der Mensch, denn wer verständig ist, achtet nicht auf die Handlungen der Menschen, sondern nur auf den Willen, aus dem, durch den und um deswillen die Handlungen hervortreten. Ja, wer weise ist, sieht kaum die Handlungen, sondern in ihnen die Beschaffenheit und das Maß des Willens. Ebenso verhält es sich mit den Gaben, daß nämlich der Herr in denselben den Willen ansieht. Daher kommt es, daß durch die dem Jehovah, d.h. dem Herrn dargebrachten Gaben solches bezeichnet wird, was dem Willen oder Herzen angehört. Der Wille des Menschen ist es, was im Wort das Herz genannt wird.

Hieraus erhellt auch, wie es zu verstehen ist, daß jeder nach seinen Handlungen oder Werken sein Urteil empfangen werde im anderen Leben: Matth.16/27, nämlich nach dem, was seinem Herzen und daher seinem Leben angehört.

Daß solches durch die dem Herrn dargebrachten Gaben bezeichnet wird, erhellt aus dem Worte:

Ps.40/7,9: "Opfer und Gabe hast du nicht gewollt, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht verlangt; zu tun Deinen Willen, mein Gott, ist mein Begehren".

5. Mose 10/17: "Jehovah, euer Gott, Er ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, Der die Person nicht ansieht, und nicht Geschenk nimmt".

Matth.5/23,24: "Wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dabei dich erinnerst, daß dein Bruder etwas wider dich habe, so laß allda die Gabe vor dem Altar, und gehe zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und alsdann komme und bringe deine Gabe dar".

Hieraus erhellt, daß die dem Herrn dargebrachten Gaben Bezeugungen dessen waren, was mit dem Herzen dargebracht wird und dem Glauben und der Liebtätigkeit angehört. Sich mit dem Bruder versöhnen, bedeutet die Liebtätigkeit gegen den Nächsten.

Matth.2/11: "Es kamen Weise aus dem Morgenlande und brachten dem Herrn, als Er geboren war, Gaben dar, Gold, Weihrauch und Myrrhe": durch Gold, Weihrauch und Myrrhe wird alles bezeichnet, was dem Guten der Liebe und dem Glauben an den Herrn angehört. Gold, was dem Guten der Liebe, Weihrauch, was dem Guten des Glaubens, und Myrrhe, was beidem im Äußeren angehört. Daß die Weisen aus dem Morgenlande jenes darbrachten, geschah aus dem Grunde, weil im Morgenland bei einigen von alten Zeiten her die Wissenschaft und Weisheit der Alten noch vorhanden war, die darin bestand, daß man in dem, was in der Welt und auf der Erde ist, himmlische und göttliche Dinge erkannte und sah; denn die Alten wußten wohl, daß alles entsprach und vorbildete und daher seine Bedeutung hatte, wie auch aus den ältesten Büchern und Denkmälern der Heiden erhellt. Daher kam es, daß sie wußten, daß Gold, Weihrauch und Myrrhe das Gute bedeuteten, das man Gott darbringen soll. Sie wußten auch aus den prophetischen Schriften, die der Alten Kirche angehörten (Nr. 2686), daß der Herr in die Welt kommen und daß ihnen dann ein Stern erscheinen werde, von dem auch Bileam weissagte, der ebenfalls zu den Söhnen des Morgenlandes gehörte: 4. Mose 24/17, man sehe Nr. 3762. Der Stern bezeichnet auch wirklich die Erkenntnisse des inwendigen Guten und Wahren, die vom Herrn sind: Nr. 2495, 2849, 4697.

Ps.72/10,11: "Die Könige von Tharschisch und den Inseln werden Gaben bringen, die Könige von Scheba und Seba werden Geschenke darbringen, und anbeten werden alle Könige, und alle Völkerschaften werden Ihm dienen": dies ist in Beziehung auf den Herrn gesagt. Durch Gaben bringen und Geschenke darreichen wird das Gute der Liebe und des Glaubens bezeichnet, denn Tharschisch bezeichnet die Lehren der Liebe und des Glaubens: Nr. 1156, Scheba und Seba die Erkenntnisse des Guten und Wahren: Nr. 1171, 3240; Könige die Wahrheiten der Kirche: Nr. 1672, 2015, 2069, 3009, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148; und die Völkerschaften das Gute der Kirche: Nr. 1159, 1258, 1259, 1260, 1416, 1849, 4574, 6005, 8771. Hieraus erhellt, was verstanden wird unter den Worten: "Es werden anbeten alle Könige, und alle Völkerschaften werden Ihm dienen".

Jes.66/19,20: "Verkündigen werden sie Meine Herrlichkeit unter den Völkerschaften, dann werden sie alle eure Brüder aus allen Völkerschaften herbeibringen als Gabe dem Jehovah, auf Rossen, auf Wagen und auf Sänften, und auf Maultieren und auf Läufern (Dromedare), zum Berg Meiner Heiligkeit gen Jerusalem, gleichwie die Söhne Israels Gaben bringen in reinem Gefäße in das Haus Jehovahs": wer den inneren Sinn des Wortes nicht weiß, könnte glauben, daß dies von den Juden gesagt sei, und daß diese so nach Jerusalem von den Heiden gebracht werden sollten; aber es ist das Gute der Liebe und des Glaubens an den Herrn, das prophetisch so beschrieben und unter Gabe verstanden wird. Rosse, Wagen, Sänften, Maultiere und Läufer, auf denen sie gebracht werden sollen, bezeichnen das Verständige, die Lehren und das Wißtümliche des Wahren und Guten, wie aus ihrer Bedeutung erhellt, z.B. Rosse: Nr. 2760, 2761, 2762, 3217, 5321, 6125, 6401, 6534, 8029, 8146, 8148; und aus der Bedeutung der Wagen: Nr. 5321, 3945, 8146, 8148, 8215; und aus der Bedeutung der Maultiere: Nr. 2781.

Mal.3/3,4: "Er wird sitzen und das Silber schmelzen und läutern, und wird reinigen die Söhne Levis, Er wird sie läutern wie Gold und wie Silber, auf daß sie darbringen dem Jehovah Gaben in Gerechtigkeit. Alsdann wird dem Jehovah angenehm sein die Gabe Judas und Jerusalems wie in den Tagen der Vorzeit und wie in den früheren Jahren": weil durch die dem Jehovah dargebrachte Gabe das Gute der Liebe und des Glaubens bezeichnet wird, darum wird gesagt, daß sie dem Jehovah Gaben in Gerechtigkeit darbringen werden, und daß alsdann dem Jehovah die Gabe angenehm sein werde. Die Söhne Levis reinigen und sie läutern wie Gold und Silber, bedeutet die Reinigung des Guten und Wahren vom Bösen und Falschen. Söhne Levis sind die, die im Glauben und in der Liebtätigkeit sind, somit die Angehörigen der geistigen Kirche: Nr. 3875, 4497, 4502, 4503; Juda bedeutet das Gute der himmlischen Liebe, somit die, welche darinnen sind: Nr. 3654, 3881.

9294. "Und das Fest der Ernte, der Erstlinge deiner Werke, die du gesät hast auf dem Felde", 2. Mose 23/16, bedeutet die Verehrung des Herrn und die Danksagung für die Einpflanzung des Wahren im Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Festes, sofern es die Verehrung des Herrn und die Danksagung bezeichnet, wovon Nr. 9286, 9287; aus der Bedeutung der Ernte, sofern sie die Befruchtung des Wahren, somit seine Einpflanzung im Guten bezeichnet. Aus der Bedeutung der Erstlinge oder Anfänge der Werke, sofern sie das bezeichnen, was das letzte der Belehrung und das erste des Lebens ist, worüber im Folgenden. Aus der Bedeutung von säen, sofern es soviel ist, als belehren, worüber Nr. 9272; und aus der Bedeutung des Feldes, sofern es die Kirche in Ansehung des Guten bezeichnet, somit das Gute der Kirche, wovon Nr. 2971, 3500, 3766, 7502, 9139, 9141. Hieraus erhellt, daß durch das Fest der Ernte der Erstlinge der Werke, die du gesät hast auf dem Felde, die Verehrung des Herrn und die Danksagung für die Einpflanzung des Wahren im Guten bezeichnet wird.

Daß dieses durch das Fest bezeichnet wird, erhellt aus dem, was Nr. 9286 gesagt wurde, daß nämlich drei Feste eingesetzt worden seien wegen der Befreiung des Menschen von der Verdammnis, somit wegen der Wiedergeburt; denn durch die Wiedergeburt wird der Mensch von der Hölle befreit und in den Himmel eingeführt, deshalb bedeutet das erste Fest, welches das Fest des Ungesäuerten hieß, die Reinigung vom Falschen. Dieses Fest aber (das Erntefest) bedeutet die Einpflanzung des Wahren in das Gute, und das dritte Fest die Einpflanzung des Guten; denn wenn der Mensch wiedergeboren wird, dann erst wird er vom Falschen gereinigt, das aus dem Bösen der Selbst- und Weltliebestriebe kommt, was dadurch geschieht, daß er belehrt wird über das Böse, die Hölle und die Verdammnis, wie auch über das Gute, den Himmel und die ewige Seligkeit. Und daß er so vom Tun, Wollen und Denken des Bösen sich abhalten läßt.

Ist der Boden in dieser Weise zubereitet, alsdann werden die Wahrheiten des Glaubens eingesät, denn diese werden früher nicht aufgenommen, sondern die Wahrheiten, die eingesät werden, müssen in das Gute eingepflanzt werden, weil sie sonst keinen Boden haben, noch irgendwo Wurzel fassen können. Sie werden aber in das Gute eingepflanzt, wenn der Mensch das Wahre will, es liebt und es tut. Dieser Zustand der Wiedergeburt oder Befreiung von der Verdammnis wird durch dieses Fest bezeichnet, welches das Fest der Ernte der Erstlinge der Werke genannt wird; denn die Ernte bezeichnet die Wahrheiten, die das Gute hervorbringen.

Sind Wahrheiten dem Guten eingepflanzt, alsdann wird der Mensch nicht mehr durch Wahrheiten, sondern durch das Gute vom Herrn geführt, was geschieht, wenn er das Gute will und das Gute tut aus Neigung der Liebe, d.h. aus Liebtätigkeit. Dieser Zustand der Wiedergeburt oder Befreiung von der Verdammnis wird durch das dritte Fest bezeichnet, welches das Fest der Einsammlung genannt wird.

Diese drei Feste wurden auch genannt das Passahfest, das Fest der Wochen, und das Laubhüttenfest, worüber man sehe: 2. Mose 34/18-22; 3. Mose Kapitel 23; 5. Mose Kapitel 16.

Das gleiche, wie durch diese drei Feste, wurde vorgebildet durch die Ausführung der Söhne Israels aus Ägyptenland, durch ihre Einführung in das Land Kanaan und durch ihr Wohnen daselbst; denn durch die Ausführung der Söhne Israels aus Ägyptenland wurde das gleiche vorgebildet, wie durch das erste Fest, das Passah genannt wurde. Daß es wirklich so ist, kann man aus dem ersehen, was in Beziehung auf das Passah: Nr. 7093, 7867, 7995 gezeigt wurde; denn die Ausführung der Söhne Israels, wegen welcher dieses Fest eingesetzt wurde, bezeichnet die Befreiung der Angehörigen der geistigen Kirche vom Falschen, durch das sie angefochten wurden: Nr. 7240, 7317, 9197. Durch die Einführung der Söhne Israels ins Land Kanaan wurde aber dasselbe vorgebildet, wie durch dieses zweite Fest, welches das Fest der Erstlinge der Werke, wie auch das Fest der Wochen genannt wurde, nämlich die Einpflanzung des Wahren in das Gute; denn das Land Kanaan bedeutet die Kirche in Ansehung des Guten, somit das Gute der Kirche: Nr. 1607, 3038, 3481, 3686, 3705, 4240, 4447, 4517, 5136, 6516; und die Söhne Israels, abgesehen von den Personen, bedeuten die geistigen Wahrheiten: Nr. 5414, 5879, 5951. Durch das Wohnen der Söhne Israels im Lande Kanaan wurde dasselbe vorgebildet, wie durch das dritte Fest, welches das Fest der Einsammlung der Früchte des Landes und der Einsammlung aus Tenne und Kelter, sodann das Fest der Laubhütten genannt wurde, nämlich die Einpflanzung des Guten und dadurch das Leben im Himmel.

Aus diesem erhellt nun, warum die drei Feste eingesetzt wurden, nämlich wegen der Ausführung des Menschengeschlechts, das ein neues Leben vom Herrn zu empfangen wünscht, aus der Hölle, und die Einführung desselben in den Himmel; und zwar vom Herrn durch Sein Kommen in die Welt.

9295. Daß dieses zweite Fest, welches das Fest der Ernte der Erstlinge der Werke, sodann der Erstlinge des Weizens, wie auch das Fest der Wochen genannt wurde, die Einpflanzung des Wahren in das Gute bezeichnet, erhellt aus der Einsetzung desselben, wovon es also heißt:

3. Mose 23/10-21; 5. Mose 16/9-12: "Sage zu den Söhnen Israels: Wenn ihr ins Land kommet, das Ich euch gebe, und erntet seine Ernte, so sollt ihr die erste Garbe der Erstlinge eurer Ernte zum Priester bringen, der die Garbe vor Jehovah weben (d.h. hin und her bewegen) soll zum Wohlgefallen an euch, am Tage nach dem Sabbath soll sie der Priester weben; und ihr sollt an diesem Tage ein junges Lamm darbringen zum Brandopfer; ferner eine Mincha (Speisopfer) und ein Trankopfer. Brot aber oder geröstete oder grüne Ähren sollt ihr nicht essen bis zu diesem Tag. Hernach sollt ihr für euch zählen, vom Tag an nach dem Sabbath, wo ihr die Webegarbe gebracht habt; sieben ganze Sabbathe sollen es sein; bis zum Tag nach dem siebenten Sabbath sollt ihr fünfzig Tage zählen und eine neue Gabe dem Jehovah darbringen, von euren Wohnungen her sollt ihr bringen das Webebrot, gesäuert soll es gebacken werden als Erstlinge dem Jehovah; außer dem Brot sollt ihr darbringen sieben Lämmer, einen jungen Farren und zwei Widder zum Brandopfer, mit ihrem Speisopfer und Trankopfer":

Was dieses im einzelnen bedeutet, kann man eben nur aus dem inneren Sinn der Worte wissen. In diesem Sinn bedeuteten die Samen, die ins Feld gesät werden, die Wahrheiten des Glaubens, die dem Guten eingepflanzt werden; durch die Ernte wird das Reifende bezeichnet, wenn Gutes daraus hervorgeht; denn Weizen und Gerste bedeuten Gutes, und die Ähre, in der diese sind, bedeutet das Wahre, das so dem Guten beigesellt ist. Die Garbe bedeutet die Reihenfolge und Zusammenfassung dieses Wahren, denn die Wahrheiten sind in Bündeln geordnet. Das Weben bedeutet die Belebung, denn die Wahrheiten sind nicht lebendig beim Menschen, bevor sie im Guten sind. Der Priester, der die Garbe wob, d.h., der das Gute des Wahren belebte, bildete den Herrn vor, denn von Ihm kommt alles Leben. Daß dieses am Tag nach dem Sabbath geschah, bezeichnete das Heilige der Verbindung des Guten und Wahren. Daß man vorher kein Brot, keine gerösteten und keine grünen Ähren essen durfte, bedeutete, daß vorher kein Leben des Guten und keine Aneignung desselben (stattfinde). Brot bezeichnet das Gute der Liebe, die geröstete Ähre das Gute der Liebtätigkeit, die grüne Ähre das Gute des Wahren, und essen heißt aneignen. Daß von da an sieben Sabbathe gezählt werden sollten bis zum Fest, das am fünfzigsten Tag danach eintrat, bezeichnete die völlige Einpflanzung des Wahren in das Gute bis zum Anfang des neuen Zustandes. Das gesäuerte Brot, das alsdann dargebracht wurde, bezeichnete das alsdann noch nicht völlig gereinigte Gute, das Weben desselben bezeichnete die Belebung. Das Brandopfer von Lämmern, einem jungen Farren, Widdern, samt dem Speisopfern und den Trankopfern bezeichneten die Verehrung des Herrn aus der Beschaffenheit jenes Guten.

Das ist es, was durch dieses Fest und durch das, was dabei beobachtet wurde, bezeichnet wird, und daraus wird klar, daß der zweite Zustand der Befreiung von der Verdammnis, das der Zustand der Einpflanzung des Wahren in das Gute war, bezeichnet wurde.

Weil dieses Fest das Fest der Erstlinge der Ernte genannt wurde, so ist zu merken, was die Ernte im Wort bezeichnet: das Feld, auf dem die Ernte steht, bezeichnet im weiten Sinn das ganze Menschengeschlecht oder die ganze Welt; im weniger weiten Sinn die Kirche; im engeren Sinn den Menschen der Kirche, und in noch engerem das Gute, das im Menschen der Kirche ist, denn dieses nimmt die Wahrheiten des Glaubens auf, wie das Feld die Samen. Aus der Bedeutung des Feldes erhellt, was die Ernte bedeutet, nämlich im weitesten Sinn den Zustand des ganzen Menschengeschlechts in Ansehung der Aufnahme des Guten durch das Wahre; im weniger weiten Sinn den Zustand der Kirche in Ansehung der Aufnahme der Glaubenswahrheiten im Guten; im engeren Sinn den Zustand des Menschen der Kirche in Ansehung dieser Aufnahme, und in noch engerem Sinn den Zustand des Guten in Ansehung der Aufnahme des Wahren, somit die Einpflanzung des Wahren in das Gute. Hieraus kann man ersehen, was durch die Ernte in den folgenden Stellen bezeichnet wird:

Matth.13/37-39: "Der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen; das Feld ist die Welt; der Same sind die Söhne des Reiches, das Unkraut sind die Söhne des Bösen; der Feind, der sie sät, ist der Teufel; die Ernte aber ist die Vollendung des Zeitlaufs; die Schnitter aber sind die Engel": der gute Same bedeutet die Wahrheiten des Glaubens vom Herrn; der Sohn des Menschen ist der Herr in Ansehung der Wahrheiten der Kirche; die Welt, die das Feld ist, bezeichnet das ganze Menschengeschlecht; die Söhne des Reichs, die der Same sind, bedeuten die Glaubenswahrheiten der Kirche; der Teufel, welcher der Feind ist und sie sät, ist die Hölle; die Vollendung des Zeitlaufs, die durch die Ernte bezeichnet wird, ist der letzte Zustand der Kirche in Ansehung der Aufnahme der Wahrheiten des Glaubens im Guten; die Engel, welche die Schnitter sind, bezeichnen die Wahrheiten vom Herrn.

Daß solches durch jene Worte des Herrn bezeichnet wird, kann aus ihrem inneren Sinn erhellen, von dem mehrmals in den Erklärungen (die Rede war). Hieraus ergibt sich auch klar, wie der Herr, als Er in der Welt war, geredet hat, nämlich durch Bezeichnungen (d.h. durch bezeichnende Gleichnisse), und zwar deshalb, damit das Wort sich nicht nur für die Welt, sondern auch für den Himmel eignete.

Joh.Offenb.14/15,16: "Ein Engel ging aus vom Tempel und schrie mit großer Stimme zu Dem, Der auf der Wolke saß: Sende Deine Sichel und ernte, denn gekommen ist für Dich die Stunde des Erntens, denn dürre geworden ist die Ernte der Erde; und Der auf der Wolke saß, sandte Seine Sichel auf die Erde und abgeerntet wurde die Erde": die Ernte bedeutet auch hier den letzten Zustand der Kirche in Ansehung der Aufnahme der Wahrheiten des Glaubens im Guten.

Joel 1/9-11: "Es trauern die Priester, die Diener Jehovahs, verwüstet ist das Feld, traurig steht das Land, weil das Getreide verwüstet ist, vertrocknet ist der Most, matt ist das Öl, die Ackerleute sind zuschanden geworden, es heulen die Weingärtner ob dem Weizen und ob der Gerste, und daß zugrunde gegangen ist die Ernte des Feldes": hier wird die Verwüstung der Kirche in Ansehung des Glaubenswahren und des Guten der Liebtätigkeit durch solches beschrieben, was dem Feld, dem Weinberg und dem Ölgarten angehört; die Kirche selbst ist das Feld, und ihr letzter Zustand, der vom Herrn die Vollendung des Zeitlaufs genannt wurde, ist die Ernte.

Joel 4/13: "Sendet die Sichel hin, denn reif geworden ist die Ernte; kommet, gehet hinab, denn voll ist die Kelter, die Seen laufen über, weil ihre Bosheit so groß ist": auch hier wird durch die Ernte die Vollendung des Zeitlaufs oder der letzte Zustand der verwüsteten Kirche beschrieben.

Jerem.50/16: "Vertilget den Sämann aus Babel und den, der die Sichel ergreift zur Zeit der Ernte".

Jerem.51/33: "Die Tochter Babels ist wie eine Tenne, es ist Zeit, sie zu dreschen; es ist noch ein Kleines, so kommt die Zeit der Ernte": die Zeit der Ernte bedeutet den letzten Zustand der Kirche daselbst.

Jes.23/1-3: "Heulet, ihr Schiffe von Tharschisch, denn verwüstet ist Tyrus, so daß kein Haus mehr ist und niemand hineingeht, still sind die Bewohner der Insel, die Kaufleute Zidons, die durch das Meer fuhren und dich gefüllt haben, und durch viele Wasser herbeibrachten den Samen Sichors, die Ernte des Nil und ihren Ertrag, auf daß er wäre die Handelsware der Völkerschaften": die heiligen Dinge der Kirche, die hier beschrieben werden, kann man nur aus dem inneren Sinn erkennen. Jeder weiß, daß überall im Worte heilige Dinge des Himmels und der Kirche enthalten sind, und daß ebendarum das Wort heilig ist. Im Buchstabensinn ist an jener Stelle die Rede von der Handelsschaft Tyrus und Zidons, was nichts Heiliges wäre ohne einen inneren heiligen Sinn. Was es aber in diesem Sinn bedeutet, wird klar, wenn es erklärt wird: die Schiffe von Tharschisch bedeuten die Lehren des Wahren und Guten; Tyrus und Zidon bezeichnen die Erkenntnisse des Guten und Wahren; kein Haus ist da, daß niemand eingeht, bedeutet, es sei nichts Gutes mehr da, dem das Wahre eingepflanzt werden könnte; die Bewohner der Insel, die stille sind, bezeichnen das entferntere Gute; der Same Sichors ist das wißtümliche Wahre; die Ernte des Nils, sein Ertrag, ist das Gute desselben außerhalb der Kirche.

9296. "Und das Fest der Einsammlung am Ausgang (Ende) des Jahres, wenn du deine Werke eingesammelt hast vom Felde", 2. Mose 23/16, bedeutet die Verehrung aus Dankbarkeit für die Einpflanzung des Guten, somit für die Wiedergeburt und völlige Befreiung von der Verdammnis.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Festes, sofern es die Verehrung des Herrn und die Danksagung bezeichnet, worüber Nr. 9286, 9287, 9294, somit die Verehrung aus Dankbarkeit; aus der Bedeutung der Einsammlung, wenn es von der Einpflanzung des Wahren in das Gute gesagt wird, sofern sie die Einpflanzung des Guten selbst bezeichnet; aus der Bedeutung des Ausgangs des Jahres, sofern er das Ende der Werke bezeichnet; und aus der Bedeutung von "wenn du deine Werke eingesammelt hast vom Felde", sofern es den Genuß und Gebrauch alles dessen bezeichnet, was dem Guten eingepflanzt worden; denn durch die Werke wird nicht allein dasjenige bezeichnet, was dem Feld, sondern auch was dem Weinberg und dem Ölgarten angehört, somit was Früchte des Landes sind, wie aus der Beschreibung dieses Festes bei

5. Mose 16/13,15 erhellt: "Das Fest der Laubhütten sollst du halten sieben Tage, wenn du eingesammelt hast von deiner Tenne und von deiner Kelter, dann wird dich Jehovah, dein Gott, segnen in all deinem Ertrag und in allem Werk deiner Hände"; und anderwärts

3. Mose 23/39: "Am fünfzehnten Tage des siebenten Monats, wenn ihr die Frucht des Landes eingesammelt habt, sollt ihr feiern das Fest Jehovahs sieben Tage". Weil durch dieses Fest die Verehrung des Herrn aus Dankbarkeit für die Einpflanzung des Guten und so für die völlige Befreiung von der Verdammnis bezeichnet wird, so soll hier zuerst erklärt werden was die Einpflanzung des Guten sei:

Schon früher wurde in mehreren Abschnitten gezeigt, daß der Mensch zwei Lebensvermögen hat, nämlich den Verstand und den Willen, und daß der Verstand bestimmt ist für die Aufnahme des Wahren, und der Wille für die Aufnahme des Guten. Denn zwei Dinge sind es, auf die alles, sowohl im ganzen Himmel, als in der ganzen Welt sich bezieht, nämlich das Wahre und das Gute. Hieraus wird auch klar, daß diese zwei Dinge das Leben des Menschen bilden, und daß das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebtätigkeit sein neues Leben bilden, wie auch daß es, wenn diese beiden dem Menschen nicht eingepflanzt worden sind, kein neues Leben hat.

Wie das Wahre, das Sache des Glaubens ist, dem Menschen eingesät und eingepflanzt wird, ist in der Kirche bekannt, aber noch nicht recht bekannt ist, wie das Gute (eingepflanzt wird), das Sache der Liebtätigkeit ist. Solange der Mensch ein Kind ist, nimmt er das Gute vom Herrn auf, und dieses Gute ist das Gute der Unschuld, wie es die Kinder haben. Dieses Gute bildet den ersten Keim (den Anfang, initiamentum) des neuen Willens beim Menschen, und wächst mit dem zunehmenden Alter, je nach dem Leben der Unschuld mit den Gespielen, und gemäß dem Leben der Redlichkeit und des Gehorsams gegen die Eltern und Lehrer, mehr jedoch bei denen, die sich hernach wiedergebären lassen. Dies sieht der Herr voraus, und trägt auch Sorge dafür, gemäß dem Zustand des folgenden Lebens, denn der Herr sieht in jedem Augenblick das Böse voraus, das Gute aber sieht Er vor, und zwar vom ersten Beginn des Lebens an bis in Ewigkeit.

Später, wenn der Mensch heranwächst, und aus sich zu denken anfängt, wird in dem Maß, als er von den Lustreizen der Selbst- und Weltliebe eingenommen wird, jener neue Wille, oder vielmehr jener erste Keim eines neuen Willens verschlossen. In dem Maß aber, als er sich von jenen Lustreizen nicht einnehmen läßt, wird er aufgeschlossen, und auch vervollkommnet. Auf welche Weise er aber vervollkommnet wird, durch die Einpflanzung des Wahren, soll nun gesagt werden:

Jener neue Wille, der aus dem Guten der Unschuld kommt, ist die Wohnung, durch die der Herr beim Menschen eingeht, und den Menschen zum Wollen des Guten und zum Tun des Guten aus dem Wollen heraus erregt. Dieser Einfluß wirkt in dem Maß beim Menschen, als er vom Bösen abläßt. Durch ihn hat er die Fähigkeit, zu wissen, wahrzunehmen, zu überlegen und zu verstehen das sittliche und bürgerliche Wahre und Gute gemäß dem Lustreiz, Nützliches zu leisten. Später aber fließt der Herr durch dieses Gute in die Wahrheiten der Lehre der Kirche ein, die beim Menschen sich vorfinden, und ruft aus dem Gedächtnis solche (Wahrheiten) hervor, die fürs Leben nutzdienlich sind, und pflanzt sie dem Guten ein, und vervollkommnet dieses.

Daher kommt es, daß das Gute beim Menschen sich ganz nach dem Nutzzweck des Lebens richtet. Ist der Nutzzweck des Lebens für den Nächsten, d.h. für das Wohl des Mitbürgers, des Vaterlandes, der Kirche, des Himmels und für den Herrn, dann ist jenes Gute das Gute der Liebtätigkeit. Ist aber der Nutzzweck des Lebens bloß für das Ich und für die Welt, dann wird jener Keim oder Anfang des neuen Willens verschlossen, und unterhalb desselben bildet sich ein Wille aus dem Bösen der Selbst- und Weltliebe, und daher auch ein Verstand aus Falschem. Dieser Wille ist aber nach oben verschlossen und nach unten geöffnet, d.h. gegen den Himmel zu verschlossen und gegen die Welt hin offen.

Hieraus erhellt, wie die Wahrheiten dem Guten eingepflanzt werden und dasselbe bilden, sodann auch, daß der Mensch, wenn er im Guten ist, im Himmel beim Herrn ist, denn wie oben gesagt wurde, der neue Wille, in dem das Gute der Liebtätigkeit (wohnt), ist die Wohnung des Herrn, mithin der Himmel beim Menschen; und der daraus hervorgehende neue Verstand ist gleichsam die Hütte, durch die der Eingang und Ausgang stattfindet.

Solches wird im allgemeinen und im besonderen durch dieses Fest vorgebildet; welches das Fest der Einsammlung der Früchte des Landes und das Fest der Laubhütten hieß. Daß es wirklich so ist, ergibt sich aus der Einsetzung dieses Festes, worüber Folgendes gesagt wird:

3. Mose 23/39-44: "Am fünfzehnten Tage des siebenten Monats, wenn ihr die Frucht des Landes eingesammelt habt, sollt ihr feiern das Fest Jehovahs sieben Tage; am ersten Tag ist Sabbath, und am achten Tag ist Sabbath; und am ersten Tag sollt ihr euch nehmen die Frucht des edlen Baums, Palmzweige und Äste des dichten Baums und Bachweiden, und sollt fröhlich sein vor Jehovah, eurem Gott, sieben Tage; jeder Eingeborne Israels soll in Laubhütten wohnen; auf das eure (künftigen) Geschlechter es wissen, daß Ich die Söhne Israels habe in Laubhütten wohnen lassen, da Ich sie aus Ägyptenland ausführte".

5. Mose 16/13-16: "Das Fest der Laubhütten sollst du halten sieben Tage, wenn du eingesammelt hast von der Tenne und von deiner Kelter; fröhlich sollst du sein an diesem Fest, du, dein Sohn und deine Tochter, und dein Knecht, und deine Magd, und der Levit, und der Fremdling, und die Waise und die Witwe, die in deinen Toren sind; ja ganz fröhlich sollst du sein".

Daß der Zustand des Guten, das durch das Wahre vom Herrn eingepflanzt ist, somit der Zustand des Himmels beim Menschen durch dieses Fest vorgebildet wurde, ergibt sich aus dem inneren Sinn von allem, was hier erwähnt wird; denn in diesem Sinne wird "durch den fünfzehnten Tag des siebenten Monats" das Ende des vorigen Zustands und der Anfang des neuen Zustands bezeichnet; daß der fünfzehnte diese Bedeutung hat, sehen man Nr. 8400, und auch der siebente: Nr. 728, 6508, 9228; durch die "Frucht des Landes", die alsdann eingesammelt worden ist, wird das Gute der Liebtätigkeit bezeichnet: Nr. 43, 55, 913, 983, 2846, 2847, 3146, 7690, 7692; das gleiche durch die "Einsammlung aus der Tenne und Kelter": denn das Getreide, das von der Tenne kommt, bedeutet das Gute des Wahren, Nr. 5295, 5410; der Wein, der von der Kelter kommt, bedeutet das Wahre aus dem Guten, Nr. 6377, und das Öl, das auch von der Kelter kommt, bedeutet das Gute, aus dem das Wahre hervorgeht, Nr. 886, 3728, 4552, 4638; durch den "Sabbath am ersten Tag" und durch den "Sabbath am achten Tag" wird die Verbindung des Wahren mit dem Guten und gegenseitig des Guten mit dem Wahren bezeichnet. Daß der Sabbath die Verbindung des Wahren und Guten bezeichnet, sehe man Nr. 8495, 8510, 8890, 8893, 9274; der achte Tag wurde auch Sabbath genannt aus dem Grunde, weil durch den achten der Anfang des neuen Zustandes bezeichnet wurde: Nr. 2044, 8400; durch die "Frucht des edlen Baums, den sie am ersten Tagen nehmen sollten", wurde die festliche Stimmung und Freude wegen des eingepflanzten Guten bezeichnet, weshalb folgt: "ihr sollt fröhlich sein vor Jehovah"; durch die "Palmzweige" die inneren Wahrheiten dieses Guten: Nr. 8369; durch die "Äste des dichten oder verflochtenen Baums" das äußere oder wißtümliche Wahre des Guten: Nr. 2831, 8133; und durch die "Bachweiden" das noch mehr äußerliche Wahre, das dem Sinnlichen des Leibes angehört; durch die "Laubhütten, in denen sie sieben Tage wohnen sollten", wird das Heilige der Liebe vom Herrn und der Gegenliebe zum Herrn bezeichnet: Nr. 414, 1102, 2145, 2152, 3312, 3391, 4391, 4599, und daß es das Heilige der Vereinigung ist: Nr. 8666; durch den "Eingebornen Israels" werden die bezeichnet, die im Guten der Liebtätigkeit sind, somit auch im abgezogenen Sinn dieses Gute selbst: Nr. 3654, 4598, 5801, 5803, 5806, 5812, 5817, 5819, 5826, 5833, 6426, 7957; durch die "Fröhlichkeit aller allsdann" wurde die Freude bezeichnet, wie sie diejenigen haben, die im Guten vom Herrn sind, somit wie sie (die Engel) im Himmel haben; denn wer im Guten der Liebtätigkeit ist vom Herrn, der ist im Himmel beim Herrn; das ist es, um dessen willen jenes Fest (eingesetzt wurde).

9297. "Dreimal im Jahr sollen alle deine Mannsleute erscheinen vor dem Angesichte des Herrn Jehovah", 2. Mose 23/17, bedeutet die fortwährende Erscheinung und Gegenwart des Herrn, auch in den Wahrheiten des Glaubens.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "dreimal im Jahr", sofern es das Vollständige und Fortdauernde bezeichnet, worüber Nr. 4495, 9198, aus der Bedeutung von erscheinen, sofern es ein Sichtbarwerden und eine Gegenwart bezeichnet, wovon Nr. 4198, 5975, 6893; aus der Bedeutung der Mannsleute, sofern sie das Wahre des Glaubens bezeichnen, worüber Nr. 2046, 7838; und aus der Bedeutung des Angesichtes, wenn es auf Jehovah, d.i. den Herrn, sich bezieht, sofern es das göttlich Gute der göttlichen Liebe oder die Barmherzigkeit bezeichnet, worüber Nr. 222, 223, 5585, 7599. Und weil das göttlich Gute der göttlichen Liebe Jehovah oder der Herr selbst ist, darum wird durch das Erscheinen vor dem Angesicht des Herrn Jehovah dasselbe bezeichnet, wie durch gesehen werden vom Herrn. Es ist auch wirklich der Herr, Der den Menschen sieht und Sich bei ihm darstellt, und macht, daß er Ihn sieht; somit sieht der Mensch den Herrn nicht aus sich, sondern aus dem Herrn in ihm.

Wie es zu verstehen ist, daß eine fortwährende Erscheinung und Gegenwart des Herrn auch in den Wahrheiten des Glaubens sei, soll mit wenigen Worten gesagt werden: Die Gegenwart des Herrn bei dem Menschen ist in dem Guten bei ihm, weil das Gute sein Leben macht, nicht aber das Wahre, außer sofern es aus dem Glauben (hervorgeht); daher kommt es, daß, wie Nr. 9296 gesagt wurde, die Wohnung des Herrn im Guten der Unschuld beim Menschen ist. Wenn daher der Mensch wiedergeboren ist, dann ist der Herr nicht nur im Guten bei ihm gegenwärtig, sondern auch in den Wahrheiten, die aus dem Guten sind, denn die Wahrheiten haben alsdann Leben aus dem Guten, und sind das Gute in der Gestaltung (oder Form), durch welche die Beschaffenheit des Guten wahrgenommen werden kann. Diese Wahrheiten sind es, die den neuen Verstand des Menschen machen, der eins ausmacht mit seinem neuen Willen; denn wie früher gesagt wurde, alles bezieht sich auf das Wahre und auf das Gute; und der Verstand des Menschen ist für die Wahrheiten bestimmt, aber der Wille für das Gute, aus dem die Wahrheiten (hervorgehen). Hieraus erhellt, wie es zu verstehen ist, daß alsdann die Erscheinung und Gegenwart des Herrn auch in den Wahrheiten des Glaubens sei.

Das ist es, was dadurch bezeichnet wird, daß dreimal im Jahr alle Mannsleute vor dem Angesicht des Herrn Jehovah erscheinen sollten; daher wird gesagt, "die Mannsleute sollen erscheinen", weil durch die Mannsperson das Wahre des Glaubens bezeichnet wird; und darum wird gesagt "vor dem Angesicht des Herrn Jehovahs", weil durch Jehovah das göttliche Sein bezeichnet wird, und durch den Herrn das göttliche Dasein aus dem Sein. Daher ist das Sein beim Menschen das Gute und das Dasein aus demselben das Wahre.

In der Kirche sagt man, der Glaube sei vom Herrn, aber es ist zu merken, daß nur der Glaube, der aus der Liebtätigkeit stammt, vom Herrn ist, nicht aber der von der Liebtätigkeit getrennte Glaube; denn dieser Glaube ist von dem Eigenen und wird ein Beredungsglaube genannt, von dem in der Lehre von der Liebtätigkeit und vom Glauben vor dem folgenden Kapitel die Rede sein wird. Der Mensch kann wissen, ob der Glaube bei ihm vom Herrn sei oder von ihm selbst. Wer von den Wahrheiten angeregt wird bloß um des Rufes der Gelehrsamkeit willen, um Ehrenstellen und Vermögen zu erlangen, nicht aber, um Gutes zu wirken für das Leben, der ist in einem Beredungsglauben, der von ihm selbst stammt und nicht vom Herrn.

Auch hat das Glaubenswahre eine theoretische und eine praktische Seite. Wer auf das Theoretische sieht um des Praktischen willen und jenes in diesem sieht, und daher aus der Verbindung beider die nützliche Wirkung für das Leben (im Auge hat), und von jenem und diesem um dieses Zweckes willen angeregt wird, der ist im Glauben vom Herrn. Der Grund ist, weil der Nutzen für das Leben, den er zum Zweck hat, das Gute bei ihm ist und nach dem Nutzzweck des Lebens alles sich bildet. Die Wahrheiten des Glaubens sind es, durch welche die Bildung vor sich geht. Daß es so ist, kann man augenscheinlich an denen sehen, die im anderen Leben sind. Alle, so viele ihrer auch in demselben sind, werden in den Zustand ihres Guten oder auch in den Zustand ihres Bösen versetzt, somit in die Nutzwirkung ihres Lebens, die ihr Zweck war, d.h. das, was sie über alles geliebt hatten und was daher ihre eigentliche Lebenslust gewesen war. In diesen Zustand werden alle versetzt. Die Wahrheiten oder Falschheiten, die eins ausmachten mit jener Nutzwirkung, bleiben, und es werden noch viele hinzugenommen, die sich mit den vorigen verbinden und so die Nutzwirkung vervollständigen, und bewirken, daß diese Nutzwirkung in ihrer eigentlichen Form erscheint. Daher kommt es, daß die Geister und Engel Gestaltungen oder Formen ihres Nutzzweckes sind; die bösen Geister Gestaltungen ihres bösen Nutzzweckes, und diese sind in der Hölle; aber die guten Geister oder Engel Gestaltungen ihres guten Nutzzweckes, und diese sind im Himmel. Daher kommt es auch, daß die Geister sogleich bei ihrer Gegenwart erkannt werden, von welcher Art sie sind, die Wahrheiten des Glaubens aus ihrem Angesicht und seiner Schönheit in Ansehung der Form, und das Gute selbst, das ihr Nutzzweck ist, aus dem Feuer der Liebe bei ihnen, das die Schönheit belebt, wie auch aus der Sphäre, die aus ihnen hervorströmt. Hieraus kann wiederum erhellen, was die Gegenwart des Herrn in den Wahrheiten des Glaubens bedeutet.

9298. "Du sollst nicht opfern über Gesäuertem das Blut Meines Opfers", 2. Mose 23/18, bedeutet die Verehrung des Herrn aus den Wahrheiten der Kirche soll nicht vermengt werden mit Falschem aus dem Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von opfern und des Opfers, sofern es die Verehrung des Herrn bezeichnet, wovon Nr. 922, 923, 2180, 2805, 2807, 2830, 3519, 6905, 8680, 8936; aus der Bedeutung des Gesäuerten, sofern es das Verfälschte und das Falsche aus dem Bösen bezeichnet, wovon Nr. 2342, 7906, 8051, 8058; und aus der Bedeutung des Blutes, sofern es das Wahre aus dem Guten, somit das Wahre der Kirche bezeichnet, wovon Nr. 4735, 6978, 7317, 7326, 7846, 7850, 7877, 9127. Hieraus erhellt, daß durch "du sollst nicht opfern über Gesäuertem das Blut Meines Opfers" bezeichnet wird, die Verehrung des Herrn aus den Wahrheiten der Kirche solle nicht vermengt werden mit Falschem aus dem Bösen. Was das Falsche aus dem Bösen und das Falsche aus dem Nichtbösen ist, sehe man Nr. 1679, 2408, 4729, 6359, 7272, 8298, 9258.

Die Wahrheiten aus dem Guten, das die Wahrheiten der Kirche sind, dürfen aber nicht vermengt werden mit Falschem aus dem Bösen aus dem Grund, weil sie durchaus nicht zusammenstimmen, denn es sind Gegensätze, durch die ein Zusammenstoß entsteht, infolgedessen entweder das Gute zugrunde gehen, oder das Böse zerstreut werden muß; denn das Gute ist aus dem Himmel, d.h. durch den Himmel vom Herrn, und das Böse aus der Hölle. Es gibt zwar auch Wahrheiten bei den Bösen und auch Falsches bei den Guten, aber die Wahrheiten bei den Bösen werden nicht vermengt mit dem Falschen aus dem Bösen bei ihnen, solange sie bloß im Gedächtnis sind, und als Mittel zum Bösen dienen, denn so lange sind sie ohne Leben. Wenn aber die Wahrheiten verfälscht werden zur Beschönigung des Bösen, was auch durch eine verkehrte Auslegung geschieht, dann werden sie vermengt, wodurch eine Entweihung des Wahren entsteht. Von welcher Art diese ist, sehe man Nr. 1008, 1010, 1059, 1327, 1328, 2051, 2426, 3398, 3399, 3402, 3489, 4601, 6348, 6959, 6960, 6963, 6971, 8394, 8943, 9188.

Daß es verboten war, über Gesäuertem zu opfern, ergibt sich aus dem folgenden Gesetz, in Beziehung auf die Mincha (das Speisopfer), die zugleich mit dem Schlachtopfer auf dem Altar verbrannt wurde, wovon es 3. Mose 2/11 also heißt: "Keine Mincha, die ihr dem Herrn bringen werdet, soll gesäuert gemacht werden, und weder von Sauerteig, noch von Honig sollt ihr dem Jehovah eine Feuerung anzünden". Aus diesem erhellt, daß die Entweihung des Wahren durch dieses Gesetz bezeichnet wird; darum wird auch gesagt: "Blut des Opfers", nicht Opfer, weil das Blut das Wahre aus dem Guten bedeutet.

9299. "Und das Fett Meines Festes soll nicht über Nacht bleiben bis zum Morgen", 2. Mose 23/18, bedeutet, das Gute des Gottesdienstes solle nicht aus dem Eigenen (hervorgehen), sondern immer neu vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "über Nacht bleiben", sofern es das bezeichnet, was aus dem Eigenen stammt, denn durch Nacht wird im Wort das Böse und Falsche bezeichnet: Nr. 221, 709, 6000, 7776, 7851, 7870, 7947; somit auch das Eigene, weil das Eigene des Menschen nichts als Böses und Falsches ist: Nr. 210, 215, 694, 874, 875, 876, 987, 1023, 1044, 4318, 5660, 5786, 8480. Aus der Bedeutung des Fettes oder der Fettigkeit, sofern es das Gute der Liebe bezeichnet, wovon Nr. 353, 5943, hier das Gute der Liebe im Gottesdienst, weil gesagt wird das Fett des Festes, denn das Fest bedeutet den Gottesdienst: Nr. 9286, 9287, 9294; und aus der Bedeutung des Morgens, sofern er den Herrn und Sein Kommen bezeichnet, wie aus dem erhellen kann, was in betreff des Morgens gezeigt wurde: Nr. 2405, 2780, 5962, 8426, 8427, 8812; daher wird hier, wo vom Guten des Gottesdienstes, das nicht aus dem Eigenen stammt, gehandelt wird, durch Morgen bezeichnet, daß es immer neu vom Herrn (hervorgehe).

9300. "Das Erste von den Erstlingen deines Bodens sollst du bringen in das Haus Jehovahs, deines Gottes", 2. Mose 23/19, bedeutet, alles Wahre des Guten und alles Gute des Wahren sei heilig, weil vom Herrn allein.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Erstlinge des Bodens, die bezeichnen, daß das Gute und Wahre der Kirche dem Herrn allein zuerkannt werden soll; daß die Erstlinge dies bedeuten, sehe man Nr. 9223, und daß der Boden die Kirche bezeichnet: Nr. 566, 1068.

"Das Erste der Erstlinge" wird gesagt, weil dieses die Hauptsache sein muß; denn das Gute und Wahre hat sein Leben vom Herrn, und dann erst hat es Leben vom Herrn, wenn es Ihm zuerkannt wird; ferner aus der Bedeutung von "ins Haus Gottes bringen", sofern es heißt zum Herrn (bringen), auf daß es heilig sei. Daß das Haus Gottes den Herrn bedeutet, sehe man Nr. 3720, und daß alles Heilige vom Herrn ist: Nr. 9229; woraus erhellt, daß durch "das Erste der Erstlinge deines Bodens sollst du bringen in das Haus deines Gottes" bezeichnet wird, alles Wahre des Guten und (alles) Gute des Wahren sei heilig, weil vom Herrn allein.

Wahres des Guten und Gutes des Wahren wird gesagt, weil beim Menschen, der wiedergeboren wird, und mehr noch bei ihm, wenn er wiedergeboren ist, das Wahre dem Guten angehört und das Gute dem Wahren; denn die Wahrheiten machen das Leben des Verstandes und das Gute das Leben des Willens. Und beim wiedergeborenen Menschen bilden Verstand und Willen ein Gemüt, und stehen in wechselseitiger Gemeinschaft: Die Wahrheiten, die dem Verstand angehören, mit dem Guten, das dem Willen, und das Gute, das dem Willen angehört, mit den Wahrheiten, die dem Verstand (angehören). Sie fließen ineinander ein, kaum anders als das Blut aus dem Herzen in die Lungen, und von da aus wieder ins Herz, und hernach aus dem linken Herzen in die Arterien, und von diesen durch die Venen wieder ins Herz.

Eine solche Vorstellung kann man sich machen von der wechselseitigen Einwirkung des Guten und Wahrem beim Mensch, von seinem Verstand auf den Willen, und von seinem Willen auf den Verstand. Daß man sich ganz besonders aus den Lungen und dem Herzen eine Vorstellung vom wechselseitigen Verkehr des Wahren des Glaubens und des Guten der Liebtätigkeit im Verstand und Willen bilden kann, kommt daher, weil die Lungen den Wahrheiten entsprechen, die Sache des Glaubens sind, und das Herz dem Guten, das Sache der Liebe ist: Nr. 3635, 3883-3896.

Daher kommt es auch, daß durch das Herz im Wort das Leben des Willens, und durch die Seele das Leben des Glaubens bezeichnet wird, Nr. 9050. Aus ihnen kann man sich über die Wahrheiten, die Sache des Verstandes sind, und vom Guten, das Sache des Willens ist, eine Vorstellung bilden, auch aus dem Grunde, weil alles, was dem Glauben und was der Liebe angehört, eine Vorstellung mit sich führt, die sich aus solchen Dingen bildet, die der Mensch kennt; denn ohne eine Vorstellung aus erkennbaren und sinnlich wahrnehmbaren Dingen kann der Mensch nichts denken, und er denkt erst dann richtig, auch über Sachen des Glaubens und der Liebe, wenn er aus Entsprechungen (denkt), denn die Entsprechungen sind natürliche Wahrheiten, in denen sich wie in Spiegeln die geistigen Wahrheiten abbilden. In dem Maße, als man außerhalb derselben sich Vorstellungen von geistigen Dingen bildet, macht man sich daher entweder Vorstellungen aus Sinnestäuschungen, oder aus unnötigen Begriffen.

Was für Vorstellungen der Mensch von den Dingen des Glaubens und der Liebe hat, stellt sich im anderen Leben augenscheinlich heraus, denn dort werden die Vorstellungen deutlich wahrgenommen.

Die Behauptung, daß die Wahrheiten des Glaubens sich auf den Verstand des Menschen beziehen, und das Gute der Liebtätigkeit auf seinen Willen, kann denen als unpassend erscheinen, die sagen (und sich darin bestärken), daß man Glaubenssachen einfältig glauben müsse, weil der natürliche Mensch und sein Verstand von solchen Dingen nichts begreife und weil der Glaube nicht vom Menschen sei, sondern vom Herrn. Gleichwohl aber erkennen ebendieselben an und glauben, daß der Mensch in den Wahrheiten erleuchtet, und vom Guten entzündet werde, wenn er das Wort liest, und daß er, wenn er erleuchtet wird, alsdann inne werde, was wahr und nicht wahr ist, auch nennen sie diejenigen, die besser als andere die Wahrheiten aus dem Wort aufgedeckt haben, Erleuchtete.

Hieraus erhellt, daß die, welche erleuchtet werden, inwendig in sich sehen und inne werden, ob etwas wahr ist, oder nicht. Was alsdann inwendig erleuchtet wird, ist ihr Verstand; und was alsdann inwendig entzündet wird, ist ihr Wille; wenn es aber das echte Wahre des Glaubens ist, in dem sie erleuchtet werden, und das echte Gute der Liebtätigkeit, von dem sie entzündet werden, dann ist es der Verstand des inwendigen Menschen, der erleuchtet wird, und der Wille des inwendigen Menschen, der entzündet wird.

Anders aber verhält es sich, wenn es kein echtes Glaubenswahres ist, und kein echtes Gutes der Liebtätigkeit. Die, welche in diesem sind, sowie die, welche im Falschen und Bösen sind, können zwar die Wahrheiten der Kirche durch Gründe bestätigen, aber nicht von innen heraus sehen und innewerden, ob sie wahr sind.

Daher kommt es, daß die meisten bei den Lehren ihrer Kirche, in der sie geboren sind, stehen bleiben, und nur diese begründen, und sie würden sich auch in den größten Irrlehren begründen, z.B. im Socinianismus und im Judentum, wenn sie von solchen Eltern geboren worden wären.

Hieraus ergibt sich, daß der Verstand erleuchtet wird bei denen, die in der Neigung zum Wahren aus dem Guten sind, nicht aber bei denen, die in der Neigung zum Wahren aus dem Bösen sind.

Bei denen, die in der Neigung zum Wahren aus dem Guten sind, wird der Verstand des inwendigen Menschen erleuchtet, und der Wille des inwendigen Menschen entzündet. Bei denen aber, die in der Neigung zum Wahren aus dem Bösen sind, wird der Verstand des inwendigen Menschen nicht erleuchtet, und der Wille des inwendigen Menschen nicht entzündet. Der Grund ist, weil sie natürliche Menschen sind, und daher kommt es, daß sie ernstlich behaupten, der natürliche Mensch könne die Gegenstände des Glaubens nicht begreifen.

Daß der Verstand es ist, der durch die Wahrheiten des Glaubens erleuchtet wird, und der Wille, der vom Guten der Liebtätigkeit entzündet wird bei denen, die in der Neigung zum Wahren aus dem Guten, und daher inwendige und geistige Menschen sind, kann man ganz deutlich bei ebendenselben im anderen Leben sehen; dort sind sie im Verständnis von allem, was zum Glauben gehört, und in der Willigkeit zu allem, was zur Liebtätigkeit gehört, was sie auch klar innewerden: Daher haben sie eine Einsicht und Weisheit, die unaussprechlich ist, denn sie sind nach Ablegung des Leibes im inneren Verstand, der erleuchtet wurde in der Welt, und im inneren Willen, der entzündet wurde in der Welt. Auf welche Weise aber sie damals erleuchtet und entzündet wurden, konnten sie nicht innewerden, weil sie alsdann im Leibe waren und aus solchen Dingen heraus dachten, die der Welt angehörten.

Hieraus erhellt nun, daß die Wahrheiten des Glaubens das Leben des Verstandes bilden, und das Gute des Willens das Leben der Liebtätigkeit bildet, somit daß der Verstand bei dem sein muß, was Sache des Glaubens, und der Wille bei dem, was Sache der Liebtätigkeit ist, oder was dasselbe ist, daß diese zwei Vermögen es sind, in die der Glaube und die Liebtätigkeit vom Herrn einfließen, und daß sie ihrem Zustand gemäß aufgenommen werden, somit daß nirgends als in ihnen beim Menschen die Wohnung des Herrn ist.

Wie es sich mit diesem ferner verhält, davon kann man sich eine Vorstellung bilden aus dem, was vom inwendigen und äußeren Menschen Nr. 6057, 9279 gesagt wurde, daß nämlich der inwendige Mensch gebildet sei nach dem Bilde des Himmels, und der äußere nach dem Bilde der Welt, und daß derjenige, bei dem der inwendige Mensch nicht eröffnet ist, nichts aus dem Himmel sehen, und daß das, was sie aus der Welt in betreff des Himmels sehen, Finsternis ist, und daß sie ebendarum keine geistige Vorstellung von solchen Dingen haben können, die dem Glauben und der Liebtätigkeit angehören.

Daher kommt es auch, daß sie nicht einmal begreifen können, was das christlich Gute, oder was die Liebtätigkeit ist, bis zu dem Grad, daß sie durchaus denken, in den bloßen Wahrheiten, die sie Glaubenswahrheiten nennen, bestehe das Leben des Himmels, und auch daß dieser sich bei allen finden könne, welche die Zuversicht des Glaubens haben, wenn auch nicht das Leben des Glaubens.

Wie blind solche sind über das Leben des Glaubens, das die Liebtätigkeit ist, erhellt augenscheinlich daraus, daß sie auf tausend (Worte) über das Gute des Lebens, die der Herr selbst gelehrt hat, gar nicht achten, und wenn sie das Wort lesen, sie sogleich hinter den Glauben zurückwerfen, und so vor sich und vor anderen verbergen. Daher kommt es auch, daß sie das, was dem Guten, d.h. der Liebtätigkeit und ihren Werken angehört, aus der Lehre der Kirche in eine niedrigere Lehre werfen, die sie die Moraltheologie nennen, und die sie zu einer natürlichen (Lehre) machen, nicht zu einer geistigen. Während doch nach dem Tod das Leben der Liebtätigkeit bleibt, und nur so viel vom Glauben, als mit diesem Leben zusammenstimmt, d.h. so viel vom Denken über die Wahrheiten des Glaubens, als Wille des Guten gemäß demselben vorhanden ist.

Daß die, welche im Glauben aus dem Guten sind, sich aus wißtümlichen Kenntnissen jeglicher Art begründen, und dadurch ihren Glauben bestärken können, sehe man Nr. 2454, 2568, 2588, 4156, 4293, 4760, 5201, 6047, 8629.

9301. "Du sollst das Böcklein nicht kochen in der Milch seiner Mutter", 2. Mose 23/19, bedeutet, das Gute der Unschuld des nachherigen Zustandes dürfe nicht verbunden werden mit dem Wahren der Unschuld des früheren Zustandes.

Dies erhellt aus der Bedeutung von kochen, sofern es soviel ist als verbinden, worüber Nr. 8496; aus der Bedeutung des Böckleins, sofern es das Gute der Unschuld bezeichnet, worüber Nr. 3519, 4871; und aus der Bedeutung der Milch, sofern sie das Wahre der Unschuld bezeichnet, worüber Nr. 2184, 3183; daher bedeutet die Milch der Mutter das Wahre der ersten Unschuld. Hieraus wird klar, daß durch "du sollst das Böcklein nicht kochen in der Milch seiner Mutter" bezeichnet wird, das Gute der Unschuld des nachherigen Zustandes dürfe nicht verbunden werden mit dem Wahren der Unschuld des früheren Zustandes. Das ist das himmlische Geheimnis, aus dem dieses Gesetz herkommt; denn alle Gesetze und alle Rechte und Satzungen, die den Söhnen Israels gegeben wurden, enthalten Geheimnisse des Himmels, denen sie auch entsprechen.

Wie aber dieses Geheimnis zu verstehen ist, daß nämlich das Gute der Unschuld des nachherigen Zustandes nicht verbunden werden dürfe mit dem Wahren der Unschuld des früheren Zustandes, soll mit wenigen Worten gesagt werden.

Die Unschuld des früheren Zustandes ist die Unschuld, die den Kindern und Knaben eigen ist, und die Unschuld des nachherigen Zustandes ist die Unschuld, die den Erwachsenen und Greisen eigen ist, die im Guten der Liebe zum Herrn sind. Die Unschuld der Kinder und Knaben ist eine äußere, und wohnt in dichter Unwissenheit, aber die Unschuld der Greise ist eine inwendige, und wohnt in der Weisheit. Über den Unterschied beider sehe man Nr. 2305, 2306, 3183, 3495, 4797.

Die Unschuld, die in der Weisheit wohnt, besteht in dem Wissen, Anerkennen und Glauben, daß man nichts verstehen, und nichts wollen kann aus sich selbst, und daß man daher auch aus sich keinen Willen habe zu verstehen und zu wollen, sondern allein vom Herrn. Ferner daß alles, was man aus sich zu verstehen meint, falsch sei; und alles, was man aus sich zu wollen meint, böse sei. Dieser Lebenszustand ist der Stand der Unschuld des nachherigen Zustandes, und in diesem sind alle im dritten Himmel, welcher der Himmel der Unschuld genannt wird. Daher kommt es, daß diese in der Weisheit sind, weil, was sie verstehen und was sie wollen, vom Herrn ist.

Aber die Unschuld, die in der Unwissenheit wohnt, wie sie bei den Kindern und Knaben sich findet, besteht im Glauben, daß alles, was sie wissen und denken, und auch was sie wollen, in ihnen selbst sei, und daß alles, was sie dem gemäß reden und tun, aus ihnen selbst sei. Daß dies auf Täuschung beruhe, begreifen sie nicht.

Die Wahrheiten, die dieser Unschuld angehören, haben ihren Grund größtenteils in Täuschungen der äußeren Sinne, die jedoch zerstört werden müssen, sobald der Mensch zur Weisheit fortschreitet. Aus diesem wenigen kann erhellen, daß das Gute der Unschuld des nachherigen Zustandes nicht verbunden werden darf mit dem Wahren der Unschuld des früheren Zustandes.

9302. Vers 20-30: Siehe, Ich sende Meinen Engel vor dir her, dich zu behüten auf dem Wege, und dich zu bringen an den Ort, den Ich bereitet habe. Hüte dich vor Seinem Angesichte, und höre auf Seine Stimme, erbittere Ihn nicht; denn Er wird eure Übertretungen nicht tragen (vergeben), denn Mein Name ist in Seiner Mitte. Wenn du aber hören wirst auf Seine Stimme, und tun alles, was Ich reden werde, so werde Ich ein Feind sein deinen Feinden, und ein Widersacher deinen Widersachern. Wenn Mein Engel vor dir hergehen und dich bringen wird zu den Amoritern und Hetitern, und Pheresitern, und Kanaanitern, Hevitern und Jebusitern, und Ich sie ausrotten werde, so sollst du nicht anbeten ihre Götter, und ihnen nicht dienen, und nicht tun nach ihren Werken, sondern du sollst sie zerstören, und ihre Bildsäulen zerbrechen. Und Jehovah, eurem Gotte, sollt ihr dienen: so wird Er segnen dein Brot und dein Wasser, und Ich werde entfernen alle Krankheit aus deiner Mitte. Keine Fehlgebärende noch Unfruchtbare soll in deinem Lande sein, die Zahl deiner Tage werde Ich voll machen. Meinen Schrecken werde Ich vor dir hersenden, und verwirren alles Volk, zu dem du kommen wirst, und allen deinen Feinden will Ich den Nacken wenden lassen vor dir. Und Ich werde Hornissen vor dir hersenden, daß sie vertreiben vor dir die Heviter, die Kanaaniter und die Hetiter. Ich will sie nicht vor dir vertreiben in einem Jahr, auf daß das Land nicht verödet werde und sich wider dich mehre das Wild des Feldes. Nach und nach will Ich sie vertreiben vor dir, bis du fruchtbar wirst und das Land besitzest.

"Siehe, Ich sende Meinen Engel vor dir her" bedeutet den Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen;

"dich zu behüten auf dem Wege" bedeutet Seine Vorsehung und Behütung vor dem Falschen des Bösen;

"dich zu bringen an den Ort, den Ich bereitet habe" bedeutet die Einführung durch Ihn in den Himmel, gemäß dem Guten des Lebens und des Glaubens;

"hüte dich vor Seinem Angesichte" bedeutet die heilige Furcht;

"und höre auf Seine Stimme" bedeutet den Gehorsam gegen die Gebote, die von Ihm sind;

"erbittere Ihn nicht" bedeutet die Abkehr von Ihm durch Falsches aus dem Bösen;

"denn Er wird eure Übertretungen nicht tragen" bedeutet, weil es den Wahrheiten aus dem Guten widerstreitet;

"denn Mein Name ist in Seiner Mitte" bedeutet, aus Ihm sei alles Gute der Liebe und Wahre des Glaubens;

"wenn du aber hören wirst auf Seine Stimme" bedeutet die Belehrung über die Gebote des Glaubens und deren Annahme;

"und tun alles, was Ich reden werde" bedeutet die Folgsamkeit aus Glauben und Liebe;

"so werde Ich ein Feind sein deinen Feinden" bedeutet, so werde der Herr abwenden alles Falsche aus dem Bösen;

"und ein Widersacher deinen Widersachern" bedeutet, Er werde abwenden alles Böse, aus dem Falsches;

"wenn Mein Engel vor dir hergehen wird" bedeutet das Leben nach den Geboten des Herrn;

"und dich bringen wird zu den Amoritern und Hetitern, und Pheresitern, und Kanaanitern, Hevitern und Jebusitern, und Ich sie ausrotten werde" bedeutet, wenn der Herr gegen das die Kirche anfechtende Böse und Falsche schützt und dasselbe beseitigt;

"so sollst du nicht anbeten ihre Götter" bedeutet das Falsche des Bösen solle nicht verehrt werden;

"und ihnen nicht dienen" bedeutet, man solle ihm auch nicht gehorchen;

"und nicht tun nach ihren Werken" bedeutet, man solle das Böse des Lebens nicht befolgen;

"sondern du sollst sie zerstören" bedeutet das Böse müsse ganz beseitigt werden;

"und ihre Bildsäulen zerbrechen" bedeutet, ebenso das Falsche des Gottesdienstes;

"und Jehovah, eurem Gott, sollt ihr dienen" bedeutet die Verehrung des Herrn allein;

"so wird Er segnen dein Brot und dein Wasser" bedeutet die Zunahme des Guten der Liebe und des Wahren des Glaubens;

"und Ich werde entfernen alle Krankheit aus deiner Mitte" bedeutet den Schutz vor den Verfälschungen des Wahren und Verunstaltungen des Guten;

"keine Fehlgebärende noch Unfruchtbare soll in deinem Lande sein" bedeutet das Gute und Wahre solle nach der Ordnung in anhaltendem Fortschritt vor sich gehen;

"die Zahl deiner Tage werde Ich voll machen" bedeutet, bis zum vollen Zustand;

"Meinen Schrecken werde Ich vor dir hersenden" bedeutet die Furcht derer, die im Bösen des Falschen sind, vor den Wahrheiten des Guten;

"und verwirren alles Volk" bedeutet die Bestürzung alles Falschen;

"zu dem du kommen wirst" bedeutet infolge der Gegenwart des Herrn;

"und allen deinen Feinden will Ich den Nacken wenden lassen vor dir" bedeutet die Flucht und Verdammnis des Falschen;

"und Ich werde Hornissen vor dir hersenden" bedeutet die Furcht derer, die im Falschen aus dem Bösen sind;

"daß sie vertreiben vor dir die Heviter, die Kanaaniter und die Hetiter" bedeutet die Flucht des Falschen aus dem Bösen;

"Ich will sie nicht vor dir vertreiben in einem Jahr" bedeutet die Flucht oder Entfernung derselben solle keine eilige sein,

"auf daß das Land nicht verödet werde" bedeutet den Mangel alsdann, und das geringe geistige Leben;

"und sich wider dich mehre das Wild des Feldes" bedeutet das Hinzuströmen des Falschen aus den Lustreizen der Selbst- und Weltliebe;

"nach und nach will Ich sie vertreiben vor dir" bedeutet die Entfernung geschehe stufenweise nach der Ordnung;

"bis du fruchtbar wirst" bedeutet, gemäß dem Wachstum des Guten;

"und das Land besitzest" bedeutet, bis man im Guten, somit wiedergeboren sei.

9303. "Siehe, Ich sende Meinen Engel vor dir her", 2. Mose 23/20, bedeutet den Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von senden, wenn vom Herrn die Rede ist, sofern es heißt ausgehen, worüber Nr. 6831, hier ausgehen lassen; und aus der Bedeutung des Engels, sofern er den bezeichnet, der ausgeht. Engel bezeichnet nämlich in der Grundsprache einen Gesandten, davon ist die Bedeutung dieses Wortes abgeleitet; und durch den Gesandten wird das Ausgehende bezeichnet, wie aus den Nr. 6831 angeführten Stellen erhellen kann. Hieraus geht deutlich hervor, daß durch den Engel Jehovahs der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen verstanden wird, denn dieses geht von Jehovah als dem Vater aus. Jehovah als Vater ist das göttlich Gute der göttlichen Liebe, welches das eigentliche Sein ist: Nr. 3704, und das vom Vater Ausgehende ist das göttlich Wahre aus jenem göttlich Guten, somit das göttliche Dasein aus dem göttlichen Sein. Dieses wird hier durch den Engel bezeichnet.

Jes.63/9: "Der Engel Seines Angesichtes hat sie befreit um Seiner Liebe und um seiner Gnade willen, Dieser hat sie erlöst und sie angenommen, und sie getragen alle Tage der Vorzeit".

Mal.3/1,2: "Siehe, plötzlich wird kommen zu Seinem Tempel der Herr, Den ihr suchet, und der Engel des Bundes, Den ihr begehret": zum Tempel des Herrn heißt, zu Seinem Menschlichen; daß dieses Sein Tempel sei, lehrt der Herr selbst bei Matth.26/61 und bei Joh.2/19-22.

In der Kirche wird gesagt, daß aus Dreien, die der Vater, der Sohn und der Heilige Geist genannt werden, das eine göttliche Wesen bestehe, das auch der Einige Gott genannt wird, und daß vom Vater der Sohn, und vom Vater durch den Sohn der Heilige Geist ausgehe; was aber das Ausgehen sei, ist noch unbekannt. Die Vorstellungen, welche die Engel darüber haben, sind ganz verschieden von den Vorstellungen der Menschen der Kirche die über diesen Gegenstand nachgedacht haben; und dies darum, weil die Vorstellungen der Menschen der Kirche von Dreien ausgehen, aber die der Engel von Einem. Die Vorstellungen der Menschen der Kirche gehen von Dreien aus, weil sie das Göttliche in drei Personen unterscheiden, und einer jeden besondere und eigene Werke zuschreiben; daher kommt es, daß sie zwar sagen können, es sei ein Gott, aber gar nicht anders denken, als daß es drei seien, die durch Vereinigung, die sie eine mystische oder (geheimnisvolle) nennen, eins sind. Allein auf diese Weise können sie zwar denken, daß ein göttliches Wesen sei, nicht aber daß ein Gott sei, denn bei ihrem Denken ist der Vater Gott, der Sohn Gott und der Heilige Geist Gott. Das eine Göttliche ist eins durch Übereinstimmung und Einmütigkeit, aber der eine Gott ist durchaus Einer.

Was für eine Vorstellung oder was für einen Gedanken der Mensch der Kirche von dem einen Gott habe, erscheint recht offenbar im anderen Leben, denn ein jeder bringt die Vorstellungen seines Denkens mit sich. Ihre Vorstellung oder ihr Gedanke ist, daß drei Götter seien, aber so, daß sie es nicht wagen "Götter" zu sagen, sondern Gott. Etliche machen auch einen aus Dreien durch Vereinigung, denn sie denken anders vom Vater, anders vom Sohn und anders vom Heiligen Geist.

Hieraus wurde klar, was für einen Glauben die Kirche hat über das Allerwesentlichste, welches das Göttliche selbst ist; und weil die Gedanken, die dem Glauben angehören, und die Neigungen, die der Liebe angehören, im anderen Leben alle verbinden und trennen, darum fliehen die, welche außerhalb der Kirche geboren worden sind und an einen Gott geglaubt haben, diejenigen, die innerhalb der Kirche sind und sagen, daß diese nicht an einen Gott glauben, sondern an drei Götter, und daß die, welche nicht an einen Gott in menschlicher Gestalt glauben, an keinen Gott glauben, weil ihr Denken sich ohne eine bestimmte Richtung ins Universum ausbreitet, und so auf die Natur verfällt, die sie so anstatt Gottes anerkennen.

Wenn man fragt, was sie unter dem Ausgehen verstehen, wenn sie sagen, der Sohn gehe aus vom Vater und der Heilige Geist vom Vater durch den Sohn, so antworten sie, ausgehen sei ein Wort der Vereinigung, und schließe dieses Geheimnis in sich; aber ihre Denkvorstellung über diesen Gegenstand stellte sich bei näherer Untersuchung als ein leeres Wort ohne Inhalt dar. Aber die Vorstellung der Engel vom göttlichen Wesen, von der Dreieinigkeit und vom Ausgehen sind ganz verschieden von den Vorstellungen der Menschen der Kirche, aus dem oben angegebenen Grunde, weil die Denkvorstellungen der Engel von Einem ausgehen, aber die Denkvorstellungen der Menschen der Kirche von Dreien. Die Engel denken, und was sie denken, glauben sie auch, daß es nur einen Gott gebe, und dieser der Herr sei, und daß das Menschliche das Göttliche Selbst in Seiner Gestaltung sei, ferner daß das Heilige, das von Ihm ausgeht, der Heilige Geist sei; daß also ein dreieiniges Wesen sei, aber dennoch Einer. Dieses läßt sich begreiflich machen durch die Vorstellung, die man in betreff der Engel im Himmel haben muß: der Engel erscheint hier in menschlicher Gestalt, aber dennoch sind drei (Stücke) bei ihm, die eins machen, nämlich sein Inneres, das nicht vor den Augen erscheint, sein Äußeres, das erscheint, und die Sphären des Lebens seiner Neigungen und Gedanken, die von ihm auf eine be(stimmte) Entfernung hin ausströmt; man sehe hierüber Nr. 1048, 1053, 1316, 1504-1519, 1695, 2489, 4464, 5179, 6206, 7454, 8063, 8630. Diese drei machen einen Engel aus, aber die Engel sind endlich und geschaffen, der Herr aber ist unendlich und unerschaffen; und weil vom Unendlichen kein Mensch, nicht einmal ein Engel eine (andere) Vorstellung haben kann, als aus geschaffenen Dingen, darum darf ein solches Beispiel aufgestellt werden, um klar zu machen, was das Dreieinige in Einem ist, und daß nur ein Gott ist, und daß Dieser der Herr ist und kein anderer.

Man sehe ferner, was hierüber früher in den Nr. 9194 und 9199 angeführten Abschnitten gezeigt wurde.

9304. "Dich zu behüten auf dem Wege", 2. Mose 23/20, bedeutet Seine Vorsehung und Behütung vor dem Falschen des Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von behüten, wenn es auf den Herrn sich bezieht, sofern es die Vorsehung bezeichnet, denn die Vorsehung ist ein Vorsehen und Vorsorgen, somit zum Guten führen und vor dem Bösen behüten, weil vom Herrn das Gute vorgesehen und das Böse vorhergesehen wird: Nr. 6489; und weil das Böse vorhergesehen wird, so wird der Mensch auch davor behütet, sonst könnte das Gute nicht vorgesehen werden.

Ferner aus der Bedeutung des Weges, sofern er das Wahre bezeichnet, worüber Nr. 627, 2333, 3477, hier auch das Falsche, weil gesagt wird behüten; denn wer im Wahren führt, der behütet auch vor dem Falschen, weil das Falsche das Wahre anficht und bekämpft. Das Falsche des Bösen ist hier gemeint, weil eben dieses Falsche anficht und bekämpft, nicht aber das Falsche des Nichtbösen, wie es bei denen sich findet, die im Guten sind. Über dieses Falsche und auch über das Falsche des Bösen sehe man Nr. 2243, 2408, 2863, 4736, 4822, 6359, 7272, 7437, 7574, 7577, 8051 8137, 8149, 8298, 8311, 8318, 9258, 9298.

9305. "Dich zu bringen an den Ort, den Ich bereitet habe", 2. Mose 23/20, bedeutet die Einführung durch Ihn in den Himmel, gemäß dem Guten des Lebens und des Glaubens.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "an den Ort bringen", d.h. in das Land Kanaan, sofern es bezeichnet, in den Himmel einführen; denn durch das Land Kanaan wird die Kirche und auch der Himmel bezeichnet: Nr. 1607, 3038, 3481, 3705, 3686, 4447, 5136, 6516. Durch die Einführung der Söhne Israels in dieses Land wird nämlich die Einführung der Gläubigen in den Himmel bezeichnet. Ferner aus der Bedeutung von bereiten, wenn es sich auf den Himmel bezieht, der durch das Land Kanaan bezeichnet wird, sofern es heißt, ihn aus Barmherzigkeit denen schenken, die im Guten des Lebens und Glaubens sind; denn für diese ist der Himmel bereitet, wie gesagt wird:

Matth.25/34: "Dann wird der König zu denen, die zur Rechten stehen, sagen: Kommet, ihr Gesegneten Meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Gründung der Welt an".

Mark.10/40: "Das Sitzen zu Meiner Rechten und zu Meiner Linken steht Mir nicht zu, jedem zu geben, sondern nur, denen es bereitet ist".

Joh.14/2,3: "Ich gehe hin, euch einen Ort zu bereiten; und wenn Ich hingegangen bin und euch einen Ort bereitet habe, so werde Ich wiederkommen und euch zu Mir nehmen, auf daß, wo Ich bin, auch ihr seid".

Den Himmel bereiten heißt nämlich, diejenigen vorbereiten, die in den Himmel eingeführt werden sollen, denn gemäß der Vorbereitung, d.h. gemäß der Aufnahme des Guten, wird der Himmel geschenkt, weil der Himmel im Menschen ist, und dieser eine Stätte im Himmel hat gemäß dem Zustand des Lebens und Glaubens, in dem er ist. Deshalb erscheint auch der Ort im anderen Leben dem Zustand des Lebens gemäß, und ist an sich ein Zustand: Nr. 2625, 2837, 3356, 3387, 4321, 4882, 5605, 7381.

9306. "Hüte dich vor Seinem Angesichte", 2. Mose 23/21, bedeutet die heilige Furcht.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "sich hüten vor dem Angesichte", wenn es sich auf den Herrn bezieht, Der hier unter dem Engel verstanden wird, sofern es heißt, sich fürchten, daß Er nicht zürne über das Böse, oder daß Er nicht erbittert werde wegen der Übertretungen, wie folgt. Dieses Fürchten ist eine heilige Furcht, über die man sehe Nr. 2826, 3718, 3719, 5459, 5534, 7280, 7788, 8816, 8925.

Sich hüten vor Seinem Angesichte wird gesagt, weil durch das Angesicht das Innere bezeichnet wird, das dem Leben, somit dem Denken und der Neigung, und hauptsächlich dem Glauben und der Liebe angehört. Der Grund ist, weil das Angesicht nach dem Bild des Inneren des Menschen gestaltet ist, zu dem Zweck, damit das, was dem inwendigen Menschen angehört, im äußeren zur Erscheinung komme, somit, was der geistigen Welt angehört, sichtbar werde in der natürlichen Welt und dadurch den Nächsten anrege. Daß das Angesicht das, was der Mensch denkt und liebt, in sichtbarer Gestalt oder wie in einem Spiegel darstellt, ist bekannt. Daß die Redlichen, hauptsächlich die Engel, solche Angesichter haben, sehe man Nr. 1999, 2434, 3527, 3573, 4066, 4326, 4796, 4797, 4798, 4799, 5102, 5695, 6604, 8248, 8249, 8250; deshalb ist Angesicht in der Grundsprache ein allgemeiner Ausdruck, der zur Schilderung der Neigungen, die der Mensch hat und bei ihm hervortreten, gebraucht wird, z.B. Huld, Gunst, Wohlwollen, Hilfe, Wohltat, aber auch Unbarmherzigkeit, Zorn, Rache. Dies ist der Grund, weshalb es in dieser Sprache in Verbindung mit anderen Wörtern ausdrückt: neben, bei, vor, wegen, wie auch gegen den (Menschen), somit alles, was in ihm selbst, aus ihm selbst, für ihn selbst und gegen ihn selbst ist; denn das Angesicht ist der Mensch selbst oder das, was im Menschen ist und erscheint.

Hieraus kann man erkennen, was durch das Angesicht Jehovahs oder durch das Angesicht des Engels, der hier der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen ist, bezeichnet wird, nämlich das göttlich Gute der göttlichen Liebe und das göttlich Wahre aus diesem göttlich Guten; denn dieses ist in Jehovah oder im Herrn, und aus Ihm, ja es ist Er selbst. Man sehe Nr. 222, 223, 5585. Hieraus erhellt auch, was im Segen bezeichnet wird durch das Angesicht Jehovahs:

4. Mose 6/25,26: "Jehovah lasse Sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; Jehovah erhebe Sein Angesicht zu dir und gebe dir Frieden".

Ps.67/2: "Gott sei uns gnädig und segne uns, Er lasse uns leuchten Sein Angesicht", ebenso Ps.80/4,8,20; 119/134,135; Dan.9/17, und anderwärts.

Daher kommt es, daß der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen der Engel des Angesichts Jehovahs heißt:

Jes.63/7-9: "Der Gnaden Jehovahs will ich gedenken, die Er ihnen erwiesen hat nach Seiner Barmherzigkeit und nach der Größe Seiner Erbarmung, denn Er wurde ihnen zum Heiland, und der Engel Seines Angesichtes errettete sie um Seiner Liebe und um Seiner Gnade willen".

Der Herr heißt aber in Ansehung des Göttlich-Menschlichen der Engel des Angesichts Jehovahs, weil das Göttlich-Menschliche das Göttliche Selbst im Angesicht, d.h. in Gestalt ist, was auch der Herr lehrt:

Joh.14/7-11: "Wenn ihr Mich kennetet, so kennetet ihr auch Meinen Vater, und von nun an kennet ihr Ihn, und habt Ihn gesehen. Da sagte Philippus: Zeige uns den Vater. Jesus aber sprach zu ihm: So lange bin Ich bei euch und du kennst Mich nicht, Philippus? Wer Mich sieht, der sieht den Vater; Ich bin im Vater und der Vater in Mir; glaubet Mir, daß Ich im Vater bin und der Vater in Mir".

Durch das Angesicht Jehovahs oder des Herrn wird auch Zorn, Rache, Strafe und Böses bezeichnet, aus dem Grunde, weil die Einfältigen, gemäß der allgemeinen Vorstellung, daß alles von Gott sei, glauben, auch das Böse, hauptsächlich das Böse der Strafe (sei von Gott); deshalb wird dieser allgemeinen Vorstellung gemäß und dem Anscheine nach Jehovah oder dem Herrn Rache, Strafe und Böses zugeschrieben, während doch dieses nicht vom Herrn kommt, sondern vom Menschen. Man sehe darüber Nr. 1861, 2447, 5798, 6071, 6832, 6991, 6997, 7533, 7632, 7877, 7926, 8197, 8227, 8228, 8282, 8483, 8632, 8875, 9128. Solches wird hier bezeichnet durch "Hüte dich vor Seinem Angesicht, erbittere Ihn nicht, denn Er wird eure Übertretung nicht tragen"; wie auch

3. Mose 17/10: "Welcher Mensch irgend Blut ißt, wider den will Ich Mein Angesicht setzen, gegen eine jede Seele, die Blut ißt, und will sie ausrotten aus der Mitte ihres Volkes".

Jerem.21/10: "Ich habe Mein Angesicht gesetzt wider die Stadt zum Bösen, und nicht zum Guten".

Ps.34/17: "Das Angesicht Jehovahs ist wider die, welche Böses tun, auszurotten aus dem Land ihr Gedächtnis".

9307. "Und höre auf Seine Stimme", 2. Mose 23/21, bedeutet den Gehorsam gegen die Gebote, die von Ihm, nämlich vom Herrn sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hören, sofern es den Gehorsam bezeichnet, worüber Nr. 2542, 3869, 4652-4660, 7216, 8361, und aus der Bedeutung der Stimme, wenn vom Herrn die Rede ist, sofern sie die göttlichen Wahrheiten bezeichnet, worüber Nr. 7573, 8813, somit die Gebote, die vom Herrn kommen. Die göttlichen Wahrheiten und die Gebote, die vom Herrn (kommen), sind die im Worte; daher bedeutet auch das Wort und die Lehre aus dem Worte die Stimme Jehovahs: Nr. 219, 220, 6971.

9308. "Erbittere Ihn nicht", 2. Mose 23/21, bedeutet die Abkehr von Ihm durch Falsches aus dem Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von erbittern oder zum Zorn reizen, wenn vom Herrn die Rede ist, Der hier der Engel ist, sofern es heißt, (sich) abwenden durch Böses aus dem Falschen; denn die Falschheiten aus dem Bösen sind Abwendungen vom Herrn, worüber Nr. 4997, 5746, 5841.

9309. "Denn Er wird eure Übertretungen nicht tragen", 2. Mose 23/21, bedeutet, weil es den Wahrheiten aus dem Guten widerstreitet.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Übertretung, sofern sie das bezeichnet, was gegen die Wahrheiten des Glaubens ist, worüber Nr. 9156, somit was den Wahrheiten aus dem Guten widerstreitet, die Wahrheiten des Glaubens sind. Die Wahrheiten aus dem Guten sind aber Glaubenswahrheiten aus dem Grunde, weil der Glaube dem Guten angehört, und zwar so sehr, daß er nur da möglich ist, wo das Gute ist. Daher wird durch "nicht tragen eure Übertretung" bezeichnet, nicht aushalten das Falsche aus dem Bösen, weil es den Wahrheiten aus dem Guten widerstreitet; über diesen Widerstreit sehe man Nr. 9298.

Das gleiche wie hier wird auch verstanden bei Ps.2/12: "Küsset den Sohn, daß Er nicht zürne, und ihr umkommt auf dem Wege; denn schnell wird entbrennen Sein Zorn; selig alle, die auf Ihn trauen": der Herr wird hier Sohn genannt wegen des Glaubenswahren, das von Ihm ist; daß dieses der Sohn ist, sehe man Nr. 1729, 1733, 2159, 2803, 2813, 3704.

9310. "Denn Mein Name ist in Seiner Mitte", 2. Mose 23/21, bedeutet, aus Ihm sei alles Gute der Liebe und alles Wahre des Glaubens.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Namens Jehovahs, sofern er in einem Inbegriff alles bezeichnet, wodurch Gott verehrt wird, worüber Nr. 2724, 3006, somit alles Gute der Liebe und alles Wahre des Glaubens: Nr. 6674; und aus der Bedeutung von "in Seiner Mitte", sofern es bezeichnet, was in Ihm, somit auch was aus Ihm ist, denn das Gute der Liebe ist von der Art, daß, was in Ihm ist, auch in anderen aus Ihm ist, denn es ist sich selbst mitteilend. Es ist nämlich der Liebe eigen, daß sie will, all das Ihre möge aus ihr in anderen sein; weil nun dieses aus dem Göttlichen Selbst durch Sein Göttlich-Menschliches und aus Ihm geschieht, darum heißt auch der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen der Name Jehovahs: Nr. 6887, 8274.

Wer nicht weiß, was der Name im inneren Sinn bedeutet, könnte glauben, daß im Wort, wo der Name Jehovahs und der Name des Herrn vorkommt, bloß der Name verstanden werde, während er doch alles Gute der Liebe und alles Wahre des Glaubens bedeutet, das vom Herrn ist:

Matth.18/19,20: "Wenn zwei von euch übereinkommen in Meinem Namen auf Erden über irgendeine Sache, um die sie bitten wollen, so wird es ihnen werden; wo zwei oder drei versammelt sind in Meinem Namen, da bin Ich in ihrer Mitte".

Matth.19/29: "Ein jeder, der verläßt Häuser, oder Brüder, oder Schwestern, oder Vater, oder Mutter, oder Weib, oder Kinder, oder Felder, um Meines Namens willen, der wird es hundertfältig empfangen und das ewige Leben ererben".

Joh.1/12: "So viele Ihn aufnahmen, denen gab Er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an Seinen Namen glauben".

Joh.3/18: "Wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes".

Joh.20/31: "Dieses ist geschrieben, auf daß ihr glaubet, Jesus sei der Christus, der Sohn Gottes, und daß ihr durch den Glauben das Leben habt in Seinem Namen".

In diesen Stellen und in sehr vielen anderen wird durch den Namen des Herrn alles Gute der Liebe und alles Wahre des Glaubens, wodurch Er verehrt wird, in Zusammenfassung bezeichnet.

Joh.15/7,16: "Wenn ihr in Mir bleibt und Meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch zuteil werden. Alles was ihr den Vater bittet in Meinem Namen, wird Er euch geben": den Vater bitten in Meinem Namen heißt, den Herrn bitten, wie Er selbst lehrt bei ebendemselben Evangelisten:

Joh.14/13,14: "Was ihr in Meinem Namen bitten werdet, das werde Ich tun; wenn ihr etwas bitten werdet in Meinem Namen, das werde Ich tun": bitten im Namen des Herrn heißt aber den Herrn bitten, aus dem Grunde, "weil niemand zum Vater kommen kann, denn durch den Herrn": Joh.14/6; und weil der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen Jehovah oder der Vater in sichtbarer Gestalt ist, wie Nr. 9303 und 9306 gezeigt wurde.

Joh.10/3: "Die Schafe hören Seine Stimme und die Ihm eigenen Schafe ruft Er bei ihrem Namen und führt sie aus": Schafe bedeutet die, welche im Guten der Liebtätigkeit und des Glaubens sind. Die Stimme hören, bedeutet, den Geboten gehorchen. Beim Namen nennen und ausführen heißt, den Himmel schenken gemäß dem Guten der Liebe und des Glaubens; denn der Name, wenn von Menschen die Rede ist, bedeutet ihre Beschaffenheit in Ansehung der Liebe und des Glaubens: Nr. 144, 145, 1754, 1896, 3421.

9311. "Wenn du aber hören wirst auf Seine Stimme", 2. Mose 23/22, bedeutet die Belehrung über die Gebote des Glaubens und deren Annahme.

Dies erhellt aus der Bedeutung von hören, sofern es heißt belehrt werden und annehmen, worüber folgt; und aus der Bedeutung der Stimme, sofern sie die Gebote des Glaubens bezeichnet, wie Nr. 9307.

Hören bedeutet im Wort nicht nur einfach hören, sondern auch mit dem Gedächtnis aufnehmen und sich belehren lassen, ferner mit dem Verstand aufnehmen und glauben, wie auch mit Gehorsam annehmen und tun. Dieses wird durch hören bezeichnet, aus dem Grunde, weil die Rede, die gehört wird, sich dem inwendigen Auge oder Verstand darstellt, und so im Inneren aufgenommen wird, und hier je nach der Wirksamkeit der Vernunftgründe oder nach den Kräften der Überredung von anderer Seite entweder behalten, oder geglaubt, oder befolgt wird. Daher kommt es, daß ein Entsprechungsverhältnis des Ohres und Gehörs mit solchen Dingen in der geistigen Welt stattfindet, worüber man sehe Nr. 4652-4660, 5017, 7216, 8361, 8990.

Daß hören bedeutet, mit dem Gedächtnis aufnehmen und belehrt werden, ferner mit dem Verstand aufnehmen und glauben, wie auch, mit Gehorsam annehmen und tun, erhellt auch aus folgenden Stellen:

Matth.13/12-17: "Durch Gleichnisse rede Ich, weil sie sehend nicht sehen und hörend nicht hören, noch verstehen, so daß an ihnen erfüllt wird die Weissagung des Jesajas, die spricht: Hörend werdet ihr hören und nicht verstehen, und sehend werdet ihr sehen und nicht wahrnehmen, verstockt ist das Herz dieses Volkes, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen verschlossen, daß sie nicht etwa sehen mit den Augen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen. Selig sind eure Augen, weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören; viele Propheten und Gerechte wünschten zu sehen, was ihr seht, haben es aber nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, haben es aber nicht gehört": hier wird hören gesagt in jedem Sinn, sowohl für belehrt werden, als für glauben und für gehorchen; hörend hören sie nicht, bedeutet belehrt werden und doch nicht glauben, sodann unterwiesen werden und nicht gehorchen, mit Ohren schwer hören bedeutet, die Belehrung, den Glauben und den Gehorsam verweigern. Selig die Ohren, weil sie hören, bedeutet die Seligkeit infolge der Annahme der Lehre des Glaubens in betreff des Herrn und durch das Wort vom Herrn.

Joh.10/2,3,8,16,27: "Wer durch die Türe eingeht, ist der Hirte der Schafe, und die Schafe hören Seine Stimme; die vor Mir gewesen sind, waren Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Schafstall sind, auch sie muß Ich herführen, und sie werden Meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden; Meine Schafe hören Meine Stimme, und Ich kenne sie, und sie folgen Mir": die Stimme hören, heißt belehrt werden in den Geboten des Glaubens, und sie im Glauben und Gehorsam annehmen.

Gleiches wird bezeichnet durch die Worte, die der Herr so oft gesagt: "Wer Ohren hat zu hören, der höre": Matth.11/15; 13/9,43; Mark.4/9,23; 7/16; Luk.8/8; 14/35. Das gleiche liegt auch in den folgenden Stellen:

Matth.17/5: "Siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Das ist Mein geliebter Sohn, Den höret".

Joh.3/29: "Wer die Braut hat, ist der Bräutigam, der Freund aber des Bräutigams, der dabei steht und Ihn hört, freut sich sehr über die Stimme des Bräutigams".

Joh.5/25: "Wahrlich, Ich sage euch, kommen wird die Stunde, wo die Toten hören werden die Stimme des Sohnes Gottes, und die sie hören werden leben": die Toten sind diejenigen, die noch kein geistiges Leben haben aus Unkenntnis des Glaubenswahren. Die Stimme des Sohnes Gottes hören heißt, belehrt werden in den Glaubenswahrheiten und ihnen gehorchen; leben bedeutet, durch diese begabt werden mit geistigem Leben.

Joh.8/47: "Wer aus Gott ist, der hört die Worte Gottes; darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid".

Joh.18/37: "Jesus sprach: Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört Meine Stimme".

Luk.16/29: "Abraham sagte zum Reichen: Sie haben Moses und die Propheten, die sollen sie hören".

Mark.7/37: "Sie sagten von Jesu: Alles hat Er wohl gemacht, denn die Tauben macht Er hörend, und die Stummen redend": Taube sind diejenigen, welche die Glaubenswahrheiten nicht wissen, und deswegen nicht danach leben können; man sehe Nr. 6989; hören heißt belehrt werden, annehmen und gehorchen.

Joh.16/13,14: "Wenn der Heilige Geist kommt, so wird er euch in alle Wahrheit führen; er wird nicht reden aus sich selbst, sondern alles, was er hört, wird er reden; von dem Meinen wird er es nehmen": alles, was er hört, bedeutet alles, was er aus dem Herrn aufnimmt.

Matth.7/24,26: "Ein jeder, der Meine Worte hört, und sie tut, ist gleich einem klugen Manne; ein jeder aber, der Meine Worte hört, und sie nicht tut, wird gleich sein einem törichten Manne".

Luk.6/47: "Jeder, der zu Mir kommt, und Meine Reden hört, und sie tut, den will Ich euch zeigen, wem er gleich ist": die Worte oder Reden hören heißt, lernen und wissen die Gebote des Glaubens, die vom Herrn sind; tun bedeutet, danach leben.

9312. "Und tun alles, was Ich reden werde", 2. Mose 23/22, bedeutet die Folgsamkeit aus Glauben und Liebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von tun, was Ich rede, sofern es heißt, leben nach dem, was der Herr im Wort gelehrt hat; denn was Jehovah redet, ist das, was das Wort, somit was der Herr, Der das Wort ist, lehrt: Joh.1/1,2,14; danach leben, heißt es befolgen aus Glauben und Liebe.

Die Folgsamkeit aus Glauben und Liebe ist eine lebendige Folgsamkeit, weil sie Leben aus Glauben und Liebe in sich hat. Mit der Folgsamkeit verhält es sich, wie mit allem Tun des Menschen. Im Tun des Menschen lebt nichts als die Liebe und der Glaube; das übrige, was dem Leben angehört, hat nur Leben aus ihnen und ihnen gemäß, denn das Leben der Liebe und des Glaubens ist Leben vom Herrn, Der das Leben selbst ist. Dieses Leben ist das Leben des Himmels und aller derer, die Engel werden. Mit der Folgsamkeit verhält es sich ebenso.

9313. "So werde Ich ein Feind sein deinen Feinden", 2. Mose 23/22, bedeutet, so werde der Herr alles Falsche aus dem Bösen abwenden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Feind sein, wenn es auf Jehovah oder den Herrn sich bezieht, sofern es heißt abwenden, worüber folgt; und aus der Bedeutung von "deinen Feinden", sofern sie das Falsche aus dem Bösen bezeichnen, denn dieses sind die Feinde im geistigen Sinn, weil sie immerfort die Wahrheiten aus dem Guten anfechten, bekämpfen, und zu zerstören suchen, indem es Gegensätze sind.

Feind sein, wenn es von Jehovah oder dem Herrn gesagt wird, heißt aber abwenden, nämlich das Falsche aus dem Bösen, aus dem Grund, weil der Herr sich gar nie als Feind beweist, denn Er ist die Barmherzigkeit selbst und das Gute selbst, und bei der Barmherzigkeit selbst und beim Guten selbst kann keine Feindschaft stattfinden, nicht einmal gegen das Falsche und Böse; aber das Falsche und Böse übt Feindschaft aus gegen des Gute und Wahre, d.h. diejenigen, die im Falschen und Bösen sind, gegen diejenigen, die im Wahren und Guten sind. Weil aber jene sich selbst zerstören, wenn sie diese zu zerstören suchen, daher kommt es, daß es scheint, als ob der Herr sich als Feind erzeigte, während Er doch nur die Seinigen in Sicherheit bringt.

Hieraus wird klar, wie es zu verstehen ist, daß durch Feind sein, auf den Herrn bezogen, bezeichnet wird, Falsches aus dem Bösen abwenden. Wie es mit diesem Geheimnis sich weiter verhält, darüber sehe man was Nr. 4299, 7643, 7679, 7710, 7926, 7989, 8146, 8137, 8265, 8946 gezeigt wurde.

9314. "Und ein Widersacher deinen Widersachern", 2. Mose 23/22, bedeutet, Er werde abwenden alles Böse, aus dem Falsches (kommt).

Dies erhellt aus der Bedeutung von "ein Widersacher sein, wenn von Jehovah oder dem Herrn die Rede ist, sofern es heißt abwenden, wovon Nr. 9313; und aus der Bedeutung der Widersacher, sofern sie das Böse bezeichnen, aus dem Falsches hervorgeht, weil jenes im geistigen Sinn ein Widersacher ist gegen das Gute, aus dem (Wahres) hervorgeht. Durch Widersacher wird aber das Böse bezeichnet, aus dem Falsches hervorgeht, weil durch Feinde das Falsche aus dem Bösen bezeichnet wird; denn wo im Wort die Rede ist vom Falschen, ist auch die Rede vom Bösen, und wenn vom Wahren, auch vom Guten. Man sehe Nr. 683, 793, 801, 2173, 2516, 2712, 3132, 4138, 5138, 5502, 6343, 7945, 8339.

Hieraus wird klar, daß etwas anderes bezeichnet wird durch "ein Feind sein den Feinden", und etwas anderes durch "ein Widersacher sein den Widersachern"; und daß es nicht bloß eine Wiederholung ist zur Verstärkung (des Ausdrucks).

9315. "Wenn Mein Engel vor dir hergehen wird", 2. Mose 23/23, bedeutet das Leben nach den Geboten des Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "hergehen vor dir", wenn es vom Herrn gesagt ist, der hier der Engel Jehovahs ist, sofern es heißt, die Gebote des Glaubens und des Lebens lehren, somit auch das Leben nach diesen Geboten. Daß gehen und reisen soviel ist als leben, sehe man Nr. 1293, 3335, 4882, 5493, 5605, 8417, 8420, 8557, 8559. Ferner aus der Bedeutung des Engels Jehovahs, sofern es der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen ist, worüber Nr. 9303, 9306.

Der Herr in Ansehung des Göttlich-Menschlichen wird unter dem Engel verstanden aus dem Grund, weil mehrere Engel, die vor dem Kommen des Herrn in die Welt erschienen, Jehovah selbst in menschlicher Gestalt oder in der Gestalt eines Engels waren, dies erhellt offenbar daraus, daß man die Engel, die erschienen, Jehovah nannte, wie z.B. die, welche dem Abraham erschienen, daß diese Jehovah benannt wurden, sehe man 1. Mose 18/1,13,14,17,20,26,33; und daß der, welcher dem Gideon erschien, auch Jehovah genannt wurde, sehe man Richt.6/12,14,16,22-24, so auch anderwärts.

Jehovah selbst in menschlicher Gestalt, oder was dasselbe, in der Gestalt eines Engels, war der Herr. Sein Göttlich-Menschliches erschien damals als ein Engel, wovon der Herr selbst redet bei Johannes:

Joh.8/56,58: "Jesus sprach: Abraham war hoch erfreut, daß er Meinen Tag sah, und er sah ihn, und freute sich. Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Ehe Abraham war, bin Ich".

Joh.17/5: "Verherrliche Mich Du, Vater, bei Dir selbst mit der Herrlichkeit, die Ich bei Dir hatte, ehe die Welt war".

Daß Jehovah nicht anders erscheinen konnte, erhellt auch aus den Worten des Herrn bei Joh.5/37: "Niemals habt ihr die Stimme des Vaters gehört, noch Seine Gestalt gesehen".

Joh.6/46: "Nicht daß jemand den Vater gesehen hätte, außer Der beim Vater ist, Der hat den Vater gesehen". Aus diesem kann man entnehmen, was der Herr von Ewigkeit ist.

Dem Herrn hat es gefallen, als Mensch geboren zu werden, in der Absicht, das Menschliche wirklich anzuziehen, und dieses göttlich und dadurch das Menschengeschlecht selig zu machen. Merke also, daß der Herr Jehovah selbst ist oder der Vater in menschlicher Gestalt. Das lehrt auch der Herr selbst:

Joh.10/30: "Ich und der Vater sind eins.

Joh.14/7,9,11: "Jesus sprach: Den Vater habt ihr von nun an kennengelernt und gesehen; wer Mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen; glaubt Mir, daß Ich im Vater bin, und der Vater in Mir".

Joh.17/10: "All das Meine ist Dein, und all das Deine ist Mein".

Dieses große Geheimnis wird beschrieben bei Johannes in folgenden Worten:

Joh.1/1-3,14,18: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort; dieses war im Anfang bei Gott; alles ist durch dasselbe geworden, und ohne dasselbe ist nichts geworden, was geworden ist. Und das Wort ward Fleisch, und wohnte unter uns, und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater. Niemand hat Gott je gesehen, der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der hat (Ihn) dargestellt".

Das Wort ist das göttlich Wahre, das den Menschen geoffenbart wurde, und weil dieses nicht geoffenbart werden konnte, denn nur vom Vater als Menschen, d.h. nur von Jehovah in menschlicher Gestalt, somit vom Herrn, darum wird gesagt: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort". In der Kirche weiß man, daß durch das Wort der Herr verstanden wird, weil ganz deutlich gesagt wird: "Das Wort ward Fleisch, und wohnte unter uns, und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater".

Daß das göttlich Wahre den Menschen nicht geoffenbart werden konnte, außer von Jehovah in menschlicher Gestalt, wird ebenfalls deutlich gesagt: "Niemand hat Gott je gesehen, der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der hat (Ihn) dargestellt". Hieraus wird offenbar, daß der Herr von Ewigkeit Jehovah oder der Vater in menschlicher Gestalt war, aber noch nicht im Fleisch, denn der Engel hat kein Fleisch.

Und weil Jehovah oder der Vater das ganze Menschliche annehmen wollte, um der Seligmachung des Menschengeschlechts willen, darum nahm Er auch Fleisch an; daher wird gesagt: "Gott war das Wort, und das Wort ward Fleisch".

Luk.24/39: "Sehet Meine Hände und Meine Füße, daß Ich es selbst bin; betastet Mich und sehet; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr sehet, daß Ich habe": der Herr lehrte hiermit, daß Er nicht mehr Jehovah unter der Gestalt eines Engels sei, sondern daß Er Jehovah (als) Mensch sei, was auch verstanden wird unter den Worten des Herrn:

Joh.16/28: "Ich bin vom Vater ausgegangen und gekommen in die Welt; wiederum verlasse Ich die Welt, und gehe zum Vater".

Daß der Herr Sein Menschliches, als Er in der Welt war, göttlich machte, sehe man Nr. 1616, 1725, 1813, 1921, 2025, 2026, 2033, 2034, 2083, 2523, 2751, 2798, 3038, 3043, 3212, 3214, 3318, 3637, 3737, 4065, 4180, 4211, 4237, 4286, 4585, 4687, 4692, 4724, 4738, 4766, 5005, 5045, 5078, 5110, 5256, 6373, 6700, 6716, 6849, 6864, 6872, 7014, 7211, 7499, 8547, 8864, 8865, 8878,

und daß Er alles Menschliche, das von der Mutter stammte, austrieb, bis daß Er zuletzt nicht mehr der Sohn Marias war: Nr. 2159, 2649, 2776, 4963, 5157, hauptsächlich Nr. 3704, 4727, 9303, 9306, und was hierüber in den Nr. 9194, 9199 angeführten Abschnitten gezeigt wurde.

9316. "Und dich bringen wird zu den Amoritern und Hetitern, und Pheresitern, und Kanaanitern, Hevitern und Jebusitern, und Ich sie ausrotten werde", 2. Mose 23/23, bedeutet, wenn der Herr gegen das die Kirche anfechtende Böse und Falsche schützt und dieses beseitigt.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Engels, der sie zu den genannten Völkerschaften führen wird, sofern es der Herr ist, wovon Nr. 9303, 9315; aus der Bedeutung der Amoriter, Hetiter, Pheresiter, Kanaaniter, Heviter und Jebusiter, sofern sie das die Kirche anfechtende Böse und Falsche bezeichnen. Was für Böses und was für Falsches im besonderen es sei, wird aber durch die (einzelnen) Völker bezeichnet, man sehe Nr. 8054, denn als die Söhne Israels ins Land Kanaan eingeführt worden waren, da wurde das Vorbild der Kirche und des Himmels bei ihnen eingesetzt, und bei den Völkerschaften das Vorbild des Bösen und Falschen, das die Kirche anficht. Über diesen Gegenstand sehe man Nr. 3686, 4447, 6306, 6516, 8054, 8317. Ferner aus der Bedeutung von ausrotten, sofern es heißt schützen, und so beseitigen. Daß schon durch die Beschirmung des Himmels vom Herrn die Hölle beseitigt wird, d.h. schon durch die Beschirmung derer, die im Guten und Wahren stehen, die, welche im Bösen und Falschen sind, beseitigt werden, sehe man Nr. 9313.

9317. "So sollst du nicht anbeten ihre Götter", 2. Mose 23/24, bedeutet, das Falsche des Bösen solle nicht verehrt werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von anbeten, sofern es die Verehrung bezeichnet, wovon Nr. 4689; und aus der Bedeutung der Götter der Völkerschaften, sofern sie das Falsche des Bösen bezeichnen, wovon Nr. 4544, 7873, 8867, 9283. Das Falsche des Bösen wird verehrt, wenn der Gottesdienst nach einer Lehre geschieht, die zusammengefügt ist aus verfälschten Wahrheiten und verunstaltetem Guten; und dies geschieht, wenn man herrschsüchtige und eigennützige Zwecke im Auge hat, und die Wahrheiten aus dem Wort als Mittel dazu betrachtet.

9318. "Und ihnen nicht dienen", 2. Mose 23/24, bedeutet, man solle ihm auch nicht gehorchen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von dienen, sofern es den Gehorsam bezeichnet, worüber Nr. 8987, 8991; und auch die Verehrung: Nr. 7934, 8057.

9319. "Und nicht tun nach ihren Werken", 2. Mose 23/24, bedeutet, man solle das Böse des Lebens nicht befolgen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Werke, sofern sie das Böse des Lebens bezeichnen. Daß "nicht danach tun", heißt nicht folgen oder es befolgen, ist klar.

9320. "Sondern du sollst sie zerstören", 2. Mose 23/24, bedeutet, das Böse müsse ganz beseitigt werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zerstören, wenn es sich bezieht auf das Böse und Falsche, das durch die Völkerschaften des Landes Kanaan und durch ihre Götter bezeichnet wird, sofern es heißt beseitigen. Zerstören heißt aber deshalb beseitigen, weil diejenigen, die im Guten und Wahren sind, niemals diejenigen zerstören, die im Bösen und Falschen sind, sondern sie nur beseitigen, und dies darum, weil das Gute ihre Triebfeder ist und nicht das Böse; und das Gute vom Herrn ist, Der niemand zerstört. Diejenigen aber, die im Bösen und daher im Falschen sind, suchen zu zerstören, und zerstören auch wo möglich diejenigen, die im Guten sind, aus dem Grunde, weil das Böse ihre Triebfeder ist. Weil sie aber alsdann gegen das Gute, das vom Herrn stammt, somit gegen das Göttliche anstürmen, zerstören sie sich selbst, d.h., sie stürzen sich in die Verdammnis und in die Hölle. Von solcher Art ist das Gesetz der Ordnung. Daß es so ist, sehe man Nr. 4299, 7643, 7679, 7710, 7926, 7989, 8137, 8146, 8265, 8945, 8946.

Die Israeliten und Juden sollten aber die Völkerschaften des Landes Kanaan zerstören aus dem Grund, weil jene Geistiges und Himmlisches vorbildeten, und die Völkerschaften Höllisches und Teuflisches, das durchaus nicht mit jenem zusammen sein konnte, denn es sind Gegensätze. Der Grund warum jenen zugelassen wurde, die Völkerschaften zu zerstören, war der, weil bei ihnen nicht die Kirche war, sondern nur das Vorbild der Kirche, somit auch der Herr nicht (wirklich) bei ihnen gegenwärtig war, sondern nur vorbildlich: Nr. 4307; denn sie waren in Äußerem ohne das Inwendige, d.h. in einem das Gute und Wahre vorbildenden Gottesdienst, nicht aber im Guten und Wahren (selbst). Solchen wird zugelassen, zu zerstören, zu töten, zu vernichten und zu verbannen; nicht aber denen, die im Äußeren und zugleich im Inwendigen sind, weil diese aus dem Guten handeln müssen, und das Gute vom Herrn ist. Daß die Juden und Israeliten solcherart waren, erklärt Moses deutlich:

5. Mose 9/4-6: "Du sollst nicht sprechen in deinem Herzen, wenn Jehovah, dein Gott, die Völkerschaften vor dir vertrieben hat und sagen: Um meiner Gerechtigkeit willen hat mich Jehovah hergeführt, dieses Land zu besitzen; nicht um deiner Gerechtigkeit willen, noch um der Rechtschaffenheit deines Herzens willen, denn du bist ein halsstarriges Volk".

5. Mose 32/28,32-34: "Ein Volk sind sie, bei dem die Ratschläge nichts helfen, und ist keine Einsicht in ihnen, vom Weinstock Sodoms ist ihr Weinstock und von den Feldern Gomorrahs; ihre Trauben sind Gallentrauben, Beeren der Bitterkeiten haben sie, Drachengift ist ihr Wein, und grausame Otterngalle; ist das nicht verborgen bei Mir, besiegelt in Meinen Schätzen?": der Weinstock bedeutet im inneren Sinn die Kirche: Nr. 1069, 5113, 6375, 6376, 9277; Trauben und Beeren bedeuten das inwendige und äußere Gute jener Kirche: Nr. 1071, 5117, 6378; und Wein bedeutet das inwendige Wahre desselben: Nr. 1071, 1798, 6377. Hieraus wird klar, was es heißt "ihr Weinstock sei vom Weinstock Sodoms und von den Feldern Gomorrahs; ihre Trauben seien Trauben der Galle, und Beeren der Bitterkeiten; und ihr Wein sei Drachengift und grausame Otterngalle". Daß dieses Jehovah, d.h. der Herr, wohl wisse, wird dadurch bezeichnet, daß es bei Ihm verborgen sei, und besiegelt in Seinen Schätzen.

Joh.8/44: "Jesus sprach zu den Juden: Ihr seid (oder stammt) von eurem Vater, dem Teufel, und das Verlangen eures Vaters wollt ihr tun; derselbe war ein Menschenmörder von Anfang an"; daher werden sie genannt "ein arges und ehebrecherisches Geschlecht": Matth.12/39. Ferner "ein Otterngezücht": Matth.3/7; 12/34; 23/33; Luk.3/7.

Daß sie von solcher Art waren, wird auch vom Herrn in Gleichnissen beschrieben: Matth.21/33-45; Mark.12/1-9; Luk.14/16-24; 20/9-16.

Daß diese Völkerschaft die schlimmste Nation gewesen sei, ferner daß sie bei ihrem Gottesdienst im Äußeren war ohne ein Inwendiges, und daß bei ihr keine Kirche, sondern nur das Vorbild einer Kirche, wie auch daß sie gleichwohl inwendige Dinge der Kirche vorbilden konnte, sehe man Nr. 3389, 3479, 3480, 3732, 3881, 4208, 4281, 4288, 4289, 4290, 4293, 4307, 4314, 4316, 4317, 4429, 4433, 4444, 4500, 4503, 4680, 4815, 4818, 4820, 4825, 4832, 4837, 4844, 4847, 4865, 4868, 4874, 4899, 4903, 4911, 4912, 4913, 5057, 5998, 6304, 6832, 6877, 7048, 7051, 7248, 7401, 7439, 8301, 8588, 8788, 8806, 8814, 8819, 8871, 8882, 9284.

9321. "Und ihre Bildsäulen zerbrechen", 2. Mose 23/24, bedeutet, ebenso das Falsche des Gottesdienstes solle beseitigt werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von zerbrechen, wenn es sich auf das Falsche des Gottesdienstes bezieht, das durch die Bildsäulen bezeichnet wird, sofern es soviel ist als beseitigen, wie Nr. 9320; und aus der Bedeutung der Bildsäulen, sofern sie das Falsche des Gottesdienstes bezeichnen, worüber Nr. 3727, 4580.

9322. "Und Jehovah, eurem Gott, sollt ihr dienen", 2. Mose 23/25, bedeutet die Verehrung des Herrn allein.

Dies erhellt aus der Bedeutung von dienen, sofern es die Verehrung bezeichnet, wie Nr. 9318. Daß es die Verehrung des Herrn bedeutet, kommt daher, weil Jehovah im Wort der Herr ist: Nr. 1343, 2921, 3035, 5663, 6280, 6281, 6303, 6945, 6956, 8864.

9323. "So wird Er segnen dein Brot und dein Wasser", 2. Mose 23/25, bedeutet die Zunahme des Guten der Liebe und des Wahren des Glaubens.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "gesegnet werden von Jehovah", sofern es heißt: fruchtbar werden im Guten und vermehrt werden im Wahren, wovon Nr. 2846, 3306, 4981, 6091, 6099, 8939, somit Zunahme in solchen Dingen, die der Liebe und dem Glauben angehören. Aus der Bedeutung des Brotes, sofern es das Gute der Liebe bezeichnet, wovon Nr. 276, 680, 2165, 2177, 3478, 3735, 3813, 4211, 4217, 4735, 4976, 6118, 8410; und aus der Bedeutung des Wassers, sofern es das Wahre des Glaubens bezeichnet, wovon Nr. 680, 739, 2702, 3058, 3424, 4976, 5668, 6346, 7307, 8568.

Weil das Brot alles Gute der Liebe, und das Wasser alles Wahre des Glaubens im Inbegriff, und "gesegnet werden von Jehovah" alle Zunahmen in diesem bedeutet, darum war es in den alten Kirchen ein gewöhnlicher Glückwunsch, Jehovah möge das Brot und das Wasser segnen; und eine allgemeine Redeweise, daß man Brot und Wasser nannte, wenn alle natürliche Speise und Trank ausgedrückt und alles geistig Gute und Wahre verstanden werden sollte, denn dieses ist es, was das geistige Leben ernährt, wie jenes das natürliche Leben: Nr. 4976. Dies wird durch Brot und Wasser in folgenden Stellen bezeichnet:

Jes.3/1: "Siehe, Jehovah Zebaoth wird wegnehmen aus Jerusalem und Juda allen Stab des Brotes, und allen Stab des Wassers": Stab des Brotes für Kraft und Leben aus dem Guten, und Stab des Wassers für Kraft und Leben aus dem Wahren.

Hes.4/16,17: "Siehe, Ich zerbreche den Stab des Brotes in Jerusalem, daß sie Brot essen nach dem Gewicht und im Kummer, und Wasser trinken nach dem Maß und mit Entsetzen, auf daß sie Mangel haben an Brot und Wasser, und verödet werden der Mann und sein Bruder, und verschmachten um ihrer Missetat willen": daß "Mangel haben an Brot und Wasser" bedeutet, des Guten der Liebe und des Wahren des Glaubens beraubt werden, ist augenscheinlich klar, denn es heißt: "so daß verödet werden der Mann und sein Bruder, und sie verschmachten um ihrer Missetat willen".

Hes.12/19: "Ihr Brot werden sie mit Kummer essen und ihr Wasser mit Entsetzen trinken, so daß das Land verwüstet wird in betreff seiner Fülle um der Gewalttat willen aller, die darinnen wohnen".

Amos 8/11: "Siehe, Tage werden kommen, wo Ich einen Hunger schicken werde ins Land, nicht einen Hunger nach Brot, und nicht einen Durst nach Wasser, sondern zu hören die Worte Jehovahs".

1.Kön.13/8,9,16-19,24: "Der Mann Gottes sprach zu Jerobeam: Wenn du mir dein halbes Haus geben würdest, so gehe ich nicht mit dir hinein, und wollte kein Brot essen, und kein Wasser trinken an diesem Ort; denn so hat Jehovah geboten und gesagt: Du sollst kein Brot essen und kein Wasser trinken, und nicht wiederkommen auf dem Weg, den du gegangen bist. Aber der Prophet aus Bethel sprach zu ihm, es sei von Jehovah gesagt worden, er solle Brot mit ihm essen und Wasser trinken, womit er gelogen; und er kehrte mit ihm um, und aß Brot in seinem Hause und trank Wasser; deshalb wurde er von einem Löwen zerrissen": daß er kein Brot essen und kein Wasser trinken sollte bei Jerobeam, bedeutete, er solle das dortige Gute und Wahre verabscheuen, weil es entweiht war, denn Jerobeam entweihte den Altar und alles Heilige des Gottesdienstes, wie aus den Geschichten im Wort daselbst erhellt.

Der Mangel am geistig Guten und Wahren wurde dadurch bezeichnet, daß dreieinhalb Jahre lang unter der Regierung Ahabs kein Regen fiel, bis daß es an Brot und Wasser mangelte; und daß alsdann Elias zur Witwe in Sarepta ging, und sie um ein wenig Wasser zum Trinken und ein Stück Brot zu essen bat: 1.Kön. Kapitel 17 und 18; denn durch Brot wurde alles Gute der Kirche, und durch Wasser alles Wahre der Kirche bezeichnet, wie oben gesagt wurde.

Zur selben Zeit wurde aber solches vorgebildet aus dem Grund, weil das Vorbild der Kirche bei ihnen war, und weil so das Wort, auch das Historische, in Vorbildern verfaßt werden sollte. Das war der Grund, warum die Verwüstung des Guten und Wahren durch den Mangel des Brotes und Wassers vorgebildet wurde.

Weil das Brot alles Gute der Liebe im Inbegriff bezeichnet, darum hießen auch die Opfer Brot: Nr. 2165, und darum nennt sich auch der Herr das Brot, das vom Himmel herabkommt: Joh.6/48,50,51, denn der Herr ist das Gute der Liebe selbst.

9324. "Und Ich werde entfernen alle Krankheit aus deiner Mitte", 2. Mose 23/25, bedeutet den Schutz vor den Verfälschungen des Wahren und Verunstaltungen des Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von entfernen aus deiner Mitte, wenn es sich auf das verfälschte Wahre und das verunstaltete Gute bezieht, das durch Krankheit bezeichnet wird, sofern es soviel ist als schützen, denn wenn der Herr davor schützt, entfernt Er es: Nr. 9313. Ferner aus der Bedeutung der Krankheit, sofern sie das verfälschte Wahre und das verunstaltete Gute bezeichnet; dies sind die Krankheiten des geistigen Lebens, denn das geistige Leben entsteht und besteht durch das Wahre, das Sache des Glaubens, und durch das Gute, das Sache der Liebe ist; wenn dieses verfälscht und verkehrt wird, ist der Mensch krank, wenn es aber im Herzen geleugnet wird, dann stirbt der Mensch geistig.

Daß die Krankheiten solches bedeuten und solchem entsprechen, sehe man Nr. 4958, 5711-5727, 8364, 9031.

9325. "Keine Fehlgebärende noch Unfruchtbare soll in deinem Lande sein", 2. Mose 23/26, bedeutet, das Gute und Wahre solle nach seiner Ordnung in anhaltendem Fortschritt vor sich gehen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "nicht fehlgebären und unfruchtbar sein", sofern es das Fortschreiten der Wiedergeburt in der rechten Ordnung bezeichnet, mithin daß das Gute und Wahre nach seiner Ordnung in anhaltendem Fortschritt vor sich gehen (oder sich entwickeln und vermehren) soll, worüber folgt. Und aus der Bedeutung von "im Lande", sofern es heißt in der Kirche. Daß Land im Wort die Kirche ist, sehe man Nr. 566, 662, 1066, 1067, 1262, 1413, 1607, 1733, 1850, 2117, 2118, 2571, 2928, 3355, 3368, 3379, 4447, 4535, 5577, 8011, 8732.

Das Land bedeutet aber die Kirche aus dem Grund, weil das Land Kanaan verstanden wird, wo die Kirche war, und von den ältesten Zeiten her bestanden hatte: Nr. 3686, 4447, 4454, 4516, 4517, 5136, 6516, 8317; und wenn in der geistigen Welt ein Land genannt wird, so versteht man nicht das Land, sondern die Beschaffenheit der Völkerschaft daselbst in Ansehung ihrer Religion. Wenn daher das Land im Wort genannt und dabei das Land Kanaan verstanden wird, so meint man die Kirche. Aus diesem kann erhellen, was in den prophetischen Teilen des Wortes durch den neuen Himmel und die neue Erde verstanden wird, nämlich die innere und die äußere Kirche: Nr. 1850, 3355, 4535, denn es gibt innere Menschen und äußere Menschen.

Keine Fehlgebärende und Unfruchtbare soll im Lande sein, bedeutet aber, das Gute und Wahre solle nach seiner Ordnung in anhaltendem Fortschritt vor sich gehen, aus dem Grund, weil durch alles, was sich auf die Geburt bezieht, im inneren Sinn des Wortes solches verstanden wird, was sich auf die geistige Geburt, somit was sich auf die Wiedergeburt bezieht: Nr. 2584, 3860, 3905, 3915. Zur geistigen Geburt oder Wiedergeburt gehört aber das Wahre des Glaubens und das Gute der Liebtätigkeit, denn durch dieses wird der Mensch von neuem empfangen und geboren. Daß solches durch die Geburten bezeichnet wird, erhellt aus mehreren Stellen im Wort, und offenbar auch aus den Worten des Herrn zu Nikodemus:

Joh.3/3-6,9,10: "Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, Ich sage dir, wer nicht von neuem geboren wird, kann das Reich Gottes nicht sehen; Nikodemus sprach: Wie kann ein Mensch wiedergeboren werden, wenn er ein Greis ist? Kann er in den Leib seiner Mutter zum zweitenmal eingehen und geboren werden? Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, Ich sage dir, wer nicht geboren ist aus Wasser und Geist, kann nicht in das Reich Gottes eingehen. Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, was aber vom Geist geboren ist, ist Geist. Nikodemus sprach: Wie kann das geschehen? Jesus antwortete: Bist du ein Meister in Israel, und weißt das nicht?": geboren (oder gezeugt) werden durch Wasser und Geist heißt, durch die Wahrheiten des Glaubens und durch das Gute der Liebe geboren werden; man sehe die Nr. 9274 angeführten Abschnitte.

Daß solches durch die Geburten im Wort bezeichnet wird, hat seinen Grund in der Entsprechung der Ehen auf Erden mit der himmlischen Ehe, welche die Ehe des Guten und Wahren ist; über diese Entsprechung sehe man Nr. 2727-2759. Daß aber davon die wahrhaft eheliche Liebe abstammt, weiß heutzutage kaum jemand, und will vielleicht kaum jemand anerkennen, weil irdische und leibliche Dinge vorschweben, die auslöschend und erstickend wirken, wenn man über eine solche Entsprechung denkt. Weil die wahrhaft eheliche Liebe davon herkommt, darum wird auch durch die Geburten und Zeugungen im inneren Sinn des Wortes das bezeichnet, was der neuen Geburt und Zeugung vom Herrn angehört. Daher kommt es auch, daß Vater, Mutter, Söhne, Töchter, Schwiegersöhne, Schwiegertöchter, Enkel und mehrere, die von den Ehen herkommen, das Gute und Wahre und das von ihnen Abstammende bezeichnen, wovon öfter in den Erklärungen.

Aus diesem kann nun erhellen, daß durch "keine Fehlgebärende und Unfruchtbare soll im Lande sein" bezeichnet wird, das Gute und Wahre solle nach seiner Ordnung in anhaltendem Fortschritt vor sich gehen, (d.h. sich entwickeln). Daß die Fehlgebärende und Unfruchtbare das bezeichnet, was der Fehlgeburt und Unfruchtbarkeit im geistigen Sinn angehört, nämlich die Verkehrung des Guten und Wahren, sodann die Verwüstungen und Leugnungen desselben, erhellt aus den folgenden Stellen:

Hos.9/13-15: "Ephraim, als ich es sah bis gen Tyrus, war gepflanzt in schöner (Aue); aber Ephraim muß zum Totschläger hinausführen seine Söhne; gib ihnen, Jehovah, einen fehlgebärenden Leib und versiegende Brüste. Um der Bosheit ihrer Werke willen werde Ich sie austreiben aus Meinem Hause": wenn man nicht weiß, was durch Ephraim, durch Tyrus, durch den Totschläger, durch die Söhne, durch den fehlgebärenden Leib, durch die versiegenden Brüste im inneren Sinn bezeichnet wird, kann man gar nicht wissen, was jene prophetischen Worte in sich schließen:

Ephraim bedeutet das Verständige der Kirche, und zwar das Verständige, das erleuchtet ist über das Wahre und Gute des Glaubens aus dem Wort; man sehe Nr. 3969, 5354, 6222, 6234, 6238, 6267. Tyrus bedeutet die Erkenntnisse des Wahren und Guten: Nr. 1201. Hieraus wird klar, was bezeichnet wird durch "Ephraim, als ich es sah bis gen Tyrus, war gepflanzt in schöner Aue".

Totschläger ist der, welcher des geistigen Lebens oder des Lebens aus dem Wahren und Guten beraubt: Nr. 3607, 6767, 8902; und die Söhne bezeichnen die Wahrheiten des Glaubens: Nr. 489, 491, 533, 1147, 2623, 2813, 3373, 3704, 4257. Hieraus erhellt, was bezeichnet wird durch "Ephraim muß hinausführen zum Totschläger seine Söhne".

Die Brüste bedeuten die Neigungen zum Guten und Wahren: Nr. 6432; daher bedeuten versiegende Brüste, daß keine solche Neigungen vorhanden sind, sondern anstatt derselben die Begierde es zu verkehren. Hieraus wird ferner klar, was der fehlgebärende Leib ist, nämlich die Verkehrung des Guten und Wahren.

Daß lauter Dinge des geistigen Lebens durch alle diese Worte bezeichnet werden, leuchtet ein, denn es wird gesagt: "Um der Bosheit ihrer Werke willen werde Ich sie vertreiben aus Meinem Hause": aus dem Hause Jehovahs heißt aber aus der Kirche und aus dem Himmel: Nr. 2233, 2234, 3720, 5640.

Mal.3/11,12: "Schelten will Ich für euch den Fresser, daß er euch nicht verderbe die Frucht des Landes, noch euch fehlgebäre der Weinstock im Felde; selig werden euch preisen alle Völkerschaften, und ihr werdet sein ein Land des Wohlgefallens": der Weinstock im Felde soll nicht fehlgebären bedeutet, das Wahre und Gute des Glaubens soll bei denen, die der Kirche angehören, nach seiner Ordnung vor sich gehen; denn der Weinstock bedeutet das Wahre und Gute der geistigen Kirche: Nr. 1069, 6375, 6376, 9277; und das Feld ist die Kirche: Nr. 2971, 3766, 7502, 9139, 9295; das Land des Wohlgefallens bedeutet die dem Herrn angenehme Kirche; denn ein jeder innerhalb der Kirche, der wiedergeboren ist durch das Wahre und Gute, ist selbst eine Kirche. Hieraus wird klar, was es heißt: "Ihr werdet sein ein Land des Wohlgefallens", daß das Land die Kirche ist, sehe man oben.

5. Mose 7/11,14,15: "Wenn ihr hört Meine Rechte, so daß ihr sie haltet und tut, wirst du gesegnet sein vor allem Volk; es wird in dir kein Unfruchtbarer und keine Unfruchtbare sein, noch unter deinem Vieh, entfernen wird Jehovah von dir alle Krankheit, und alle bösen Seuchen Ägyptens": es wird kein Unfruchtbarer und keine Unfruchtbare sein bedeutet, niemand ohne Leben aus dem Wahren und Guten, somit daß sie geistig lebendig sein werden. Weil unfruchtbar diese Bedeutung hatte, darum betrachteten sich die Weiber in den alten Kirchen als nicht lebendig, wenn sie unfruchtbar waren, z.B. Rachel, die von sich zu Jakob redete: "Als Rachel sah, daß sie dem Jakob nicht gebar, sagte sie zu Jakob: Gib mir Söhne, wo nicht, so bin ich tot": 1. Mose 30/1, Nr. 3908.

Durch Unfruchtbare werden auch die bezeichnet, die nicht im Guten sind, weil nicht in den Wahrheiten, und doch nach Wahrheiten verlangen, auf daß sie im Guten sein möchten, wie die frommen Heiden außerhalb der Kirche; z.B.:

Jes.54/1: "Singe fröhlich, du Unfruchtbare, die nicht geboren hat, werde laut im Gesang und juble, die nicht gekreißet hat, denn mehr sind die Söhne der Vereinsamten, als die Söhne der Verehelichten".

Ps.113/7-9: "Jehovah hebt empor aus dem Staub den Zertretenen, aus dem Kot erhöht Er den Dürftigen, ihn zu setzen zu den Fürsten Seines Volkes, der die Unfruchtbare des Hauses wohnen läßt als eine fröhliche Mutter von Söhnen".

1.Sam.2/5, in der Weissagung Hanna, nachdem sie den Samuel geboren hatte: "Die Satten haben sich um Brot verdingt, und die Hungrigen feiern, bis daß die Unfruchtbare sieben gebar, die Kinderreiche aber hinschmachtete".

In diesen Stellen werden unter den Unfruchtbaren die Heiden verstanden, die zur Kirche herbeigezogen werden, und zu denen die (neue) Kirche verpflanzt wird, wenn die alte aufgehört hat, d.h., wenn die früheren Angehörigen der Kirche nicht mehr im Glauben sind, weil in keiner Liebtätigkeit; diese Kirche ist es, die verstanden wird unter der Kinderreichen, die hinschmachtete, und unter der Verehelichten; jene aber, nämlich die neue der Heiden, unter der Unfruchtbaren und Vereinsamten, die viele Söhne haben wird, und unter der Unfruchtbaren des Hauses, der fröhlichen Mutter von Söhnen; sieben gebären heißt vollständig wiedergeboren werden; denn sieben bedeutet hier nicht 7, sondern vollständig: Nr. 9228.

Hieraus erhellt, was verstanden wird unter den folgenden Worten des Herrn:

Luk.23/29: "Es werden Tage kommen, in denen sie sagen werden: Selig sind die Unfruchtbaren, und die Leiber, die nicht geboren haben, und die Brüste, die nicht gesäugt haben": hier ist die Rede von der Vollendung des Zeitlaufs, das die letzte Zeit der Kirche ist.

2.Kön.2/19-21: "Die Männer Jerichos sagten zu Elisa: Siehe, die Lage der Stadt ist gut, aber die Wasser sind böse, und das Land unfruchtbar; da sagte Elisa, sie sollten in einer neuen Schale Salz bringen, und es sofort in den Ausfluß des Wassers werfen, da wurden die Wasser geheilt, und es kam nicht mehr Tod oder Unfruchtbarkeit": was dieses in sich schließt, kann niemand wissen, außer durch den inneren Sinn. Alle Wunder nämlich, die im Worte vorkommen, schließen solches in sich, was im Reich des Herrn oder in der Kirche (sich begibt): Nr. 7337, 7465, 8364, 9086; deshalb muß man wissen, was Elisa vorbildete, was die Stadt Jericho, die bösen Wasser und das unfruchtbare Land, die neue Schale und das Salz darinnen, ferner was der Ausfluß der Wasser bedeutet, in den sie das Salz werfen sollten:

Elisa bildete den Herrn in Ansehung des Wortes vor: Nr. 2762, die Wasser bedeuten die Wahrheiten des Glaubens: Nr. 28, 2702, 3058, 3424, 4976, 5668, 6346, 7307, 8137, 8138, 8568; daher bedeuten die bösen Wasser das Wahre ohne das Gute, und das unfruchtbare Land das Gute der Kirche, das ebendarum nicht lebendig war. Die neue Schale oder das neue Gefäß das Wißtümliche und die Erkenntnisse des Guten und Wahren: Nr. 3068, 3079, 3316, 3319. Das Salz das Verlangen des Wahren nach dem Guten: Nr. 9207; der Ausfluß der Wasser bedeutet das Natürliche des Menschen, das die Erkenntnisse des Wahren und Guten aufnimmt, und das durch das Verlangen des Wahren nach dem Guten gebessert wird.

Aus diesem wird klar, was jenes Wunder in sich schloß, nämlich die Besserung der Kirche und des Lebens durch das Wort vom Herrn, somit durch das Verlangen des Wahren nach dem Guten; und daß die Besserung eintrete, wenn das Natürliche des Menschen durch solches Verlangen die Wahrheiten aus dem Wort aufnimmt. Daß dieses in Jericho geschah, hatte den Grund, weil diese Stadt nicht weit vom Jordan lag, und durch den Jordan dasjenige beim Menschen der Kirche bezeichnet wird, was die Wahrheiten zuerst aufnimmt, somit das Natürliche: Nr. 1585, 4255.

Daß das Natürliche des Menschen das erste ist, das die Wahrheiten aus dem Wort vom Herrn aufnimmt, und das zuletzt wiedergeboren wird, und daß, wenn dieses wiedergeboren ist, der ganze Mensch wiedergeboren ist, wurde bezeichnet durch die Worte des Herrn zu Petrus, als Er die Füße der Jünger wusch:

Joh.13/10: "Jesus sprach: Wer gewaschen ist, hat nicht nötig, denn daß er an den Füßen gewaschen werde, dann ist er ganz rein": daß die Füße das bedeuten, was dem natürlichen Menschen angehört, im allgemeinen das Natürliche, sehe man Nr. 2162, 3147, 3761, 3986, 4280, 4938-4952, 5327, 5328.

Daß der natürliche oder äußere Mensch in Entsprechung sein muß mit dem geistigen oder inwendigen Menschen, wenn der Mensch wiedergeboren sein soll, daß er also nicht eher wiedergeboren ist, als bis das Natürliche wiedergeboren ist, sehe man Nr. 2850, 3167, 3286, 3321, 3470, 3493, 3508, 3509, 3518, 3573, 3576, 3579, 3620, 3623, 3671, 3882, 3969, 4353, 4588, 4612, 4618, 5168, 5326, 5373, 5651, 6299, 6454, 7442, 7443, 8742-8747, 9043, 9046, 9061.

9326. "Die Zahl deiner Tage werde Ich vollmachen", 2. Mose 23/26, bedeutet, bis zum vollen Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Tage, sofern sie Lebenszustände bezeichnen, worüber Nr. 23, 487, 488, 493, 893, 2788, 3462, 3785, 4850, 5672, 5962, 6110, 7680, 8426, hier der Zustand des neuen oder geistigen Lebens, welches das des Wiedergeborenen ist; und aus der Bedeutung von "die Zahl vollmachen", sofern es ausdrückt, vollständig. Bis zum vollen Zustand heißt, bis der Mensch wiedergeboren ist. Daß bis dahin das Wahre und Gute in seiner Ordnung und im anhaltenden Fortschritt vor sich gehen müsse, wird dadurch bezeichnet, daß keine Fehlgebärende und Unfruchtbare im Lande sein soll, wovon Nr. 9325.

9327. "Meinen Schrecken werde Ich vor dir hersenden", 2. Mose 23/27, bedeutet die Furcht derer, die im Bösen des Falschen sind, vor den Wahrheiten des Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Schreckens, sofern er die Furcht derer bezeichnet, die im Bösen des Falschen sind; und aus der Bedeutung der Söhne Israels, vor denen her der Schrecken gesendet werden sollte, sofern es die sind, die im geistig Guten oder Wahren des Guten stehen, wovon Nr. 5803, 5806, 5812, 5817, 5819, 5820, 5833, 7957, 8234, 8805.

Daß die Völkerschaften des Landes Kanaan, die eine Furcht vor den Söhnen Israels haben sollten, das Böse des Falschen und das Falsche des Bösen bedeuten, sehe man Nr. 1413, 1437, 1573, 1574, 1607, 1868, 4517, 6306, 8054, 8317. Daher kommt es, daß durch "Ich werde Meinen Schrecken vor dir hersenden", die Furcht vor den Wahrheiten des Guten bezeichnet wird, bei denen, die im Bösen des Falschen sind. Damit verhält es sich auf folgende Weise:

Alle Macht der geistigen Welt kommt von dem Wahren, das aus dem Guten hervorgeht, somit von den Wahrheiten, die vom Herrn ausgehen, was offenbar daraus erhellen kann, daß der Herr alles im Himmel und alles in der Hölle, wie auch alles in der Welt anordnet durch die Wahrheiten, die von Ihm stammen; denn das göttlich Wahre, das vom Herrn ausgeht, ist eben das, wodurch alles entstanden ist, und wodurch alles besteht. Daß es so ist, begreifen diejenigen nicht, die bloß aus dem Materiellen heraus denken, wie diejenigen denken, die der Natur die Entstehung und Erhaltung aller Dinge zuschreiben. Diese können von den Wahrheiten keine andere Vorstellung haben, als daß sie machtlos seien, weil Sache des bloßen Gedankens, von dem sie meinen, es liege ihm nichts Wesentliches, noch weniger etwas Substantielles zugrunde, obwohl sie wissen, daß das Denken den ganzen Leib regiert, und seine einzelnen Teile zur Bewegung antreibt, ganz nach seiner Beschaffenheit. Dazu kommt noch, daß alles im Weltall sich auf das Wahre bezieht, das aus dem Guten stammt. Daß das Wahre es ist, dem alle Macht zukommt, und das eigentlichst Wesentliche, sehe man Nr. 8200. Hieraus wird klar, daß die Engel Macht haben aus dem göttlich Wahren, das vom Herrn ist, und daß sie ebendarum Mächte heißen. Was für eine Macht die Wahrheiten aus dem Guten, d.h. die Wahrheiten aus dem Herrn haben, darüber sehe man die Erfahrung, die in betreff des Armes, der solchem Wahren entspricht, Nr. 4932-4935 angeführt wurde.

Weil alle Macht dem Wahren angehört, so folgt daraus, daß das Falsche aus dem Bösen gar keine Macht hat; denn es ist das, was das Wahre aus dem Guten, also die Macht aufhebt. Deshalb haben auch diejenigen, die in der Hölle sind, weil alle daselbst im Falschen aus dem Bösen sind, gar keine Macht; und darum können ihrer Tausende von einem einzigen Engel des Himmels verjagt, niedergeworfen und zerstreut werden, kaum anders als ein Flöckchen in der Luft durch den Hauch des Mundes. Hieraus kann man sehen, woher die Furcht kommt, die diejenigen, die im Bösen des Falschen sind, vor den Wahrheiten des Guten haben. Diese Furcht heißt auch der Schrecken Gottes: 1. Mose 35/5; Hiob 13/21; und

Hes.32/32: "Ich werde Meinen Schrecken geben im Lande der Lebendigen; wenn er hingelegt worden ist mitten unter die Unbeschnittenen, samt den vom Schwert Durchbohrten, Pharao und alle seine Menge".

3. Mose 26/15,36: "Wenn ihr verwerfet Meine Satzungen, wenn eure Seele Ekel hat an Meinen Rechten, daß ihr nicht tut alle Meine Gebote, so will Ich Bestürzung in euer Herz werfen, so daß das Rauschen eines verwehten Blattes euch jagt, und ihr die Flucht ergreift, gleich wie vor dem Schwerte, und fallet ohne Verfolger": hier wird der Schrecken derjenigen beschrieben, die im Bösen des Falschen und im Falschen des Bösen sind. Es wird gesagt, jagen werde sie das Rauschen eines Blattes, und sie werden die Flucht ergreifen, gleich wie vor dem Schwerte, der Grund, warum so gesagt wird, ist der, weil Blatt das Wahre bezeichnet: Nr. 885, und Schwert das Wahre, das gegen das Falsche des Bösen kämpft: Nr. 2799, 6353, 8294. Daß solche gar keine Macht gegen das Wahre haben, wird dadurch bezeichnet, daß sie fallen werden ohne Verfolger.

9328. "Und verwirren alles Volk", 2. Mose 23/27, bedeutet die Bestürzung alles Falschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von verwirren, sofern es die Bestürzung bezeichnet, worüber folgt; aus der Bedeutung des Volkes, sofern es die bezeichnet, die im Wahren sind, somit im abstrakten Sinne das Wahre und im entgegengesetzten Sinne das Falsche, wovon Nr. 1259, 1260, 2928, 3295, 3581, 6232.

Verwirren bedeutet aber Bestürzung, weil diejenigen, die bestürzt werden, im Gemüt und Herzen so verwirrt werden, daß sie in Wahnwitz verfallen und von selbst ins Verderben rennen. Daß eine solche Bestürzung durch verwirren bezeichnet wird, erhellt bei

Sach.14/13: "An jenem Tage wird Jehovah eine große Verwirrung anrichten unter denen, die gegen Jerusalem streiten, und einer wird den anderen bei der Hand fassen, und seine Hand sich erheben wider die Hand seines Genossen": streiten wider Jerusalem heißt wider die Kirche (streiten), somit auch wider das Wahre und Gute des Glaubens, das die Kirche macht. Daß Verwirrung eine Bestürzung bis zur Unsinnigkeit bedeutet, ist klar.

5. Mose 7/23: "Jehovah, dein Gott, wird die Völkerschaften vor dir hingeben, und sie verwirren mit großer Verwirrung, bis sie vertilgt werden": Verwirrung bedeutet Bestürzung.

9329. "Zu dem du kommen wirst", 2. Mose 23/27, bedeutet infolge der Gegenwart des Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "kommen zu jemand", sofern es eine Gegenwart bezeichnet, wie Nr. 5934, 6063, 6089, 7498, 7631, hier ist es die Gegenwart des Herrn, weil von der Macht des Wahren gegen das Böse und Falsche gehandelt wird, und alles Wahre und seine Macht vom Herrn ist. Die Söhne Israels, von denen es hier gesagt wird, bezeichnen auch die Wahrheiten, die vom Herrn stammen, somit die geistigen Wahrheiten, man sehe Nr. 5414, 5879, 5951, 7957, 8234, 8805.

9330. "Und allen deinen Feinden will Ich den Nacken wenden lassen vor dir", 2. Mose 23/27, bedeutet die Flucht und Verdammnis des Falschen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Feinde, sofern sie das Falsche aus dem Bösen sind, wovon Nr. 9313, 9314; und aus der Bedeutung von "wenden lassen den Nacken", sofern es die Flucht bezeichnet. Es bedeutet aber auch die Verdammnis, weil diejenigen, die im Falschen aus dem Bösen sind, wenn sie vor den Wahrheiten aus dem Guten fliehen, sich in die Hölle oder in die Verdammnis stürzen. Es verhält sich damit auf folgende Weise:

Die, welche im Falschen aus dem Bösen sind, streiten im anderen Leben zuerst gegen diejenigen, die im Wahren aus dem Guten sind. Mit ihnen zu streiten wird deshalb zugelassen, damit Gutes daraus entstehe. Das Gute, das daraus entsteht, liegt darin, daß die, welche im Wahren aus dem Guten sind, dadurch im Wahren gegen das Falsche bestärkt werden, und daß die, welche im Falschen aus dem Bösen sind, im Falschen bestärkt werden und so sich selbst aböden; denn im anderen Leben wird von denen, die im Wahren aus dem Guten sind, das Falsche entfernt, und von denen, die im Falschen aus dem Bösen sind, werden die Wahrheiten entfernt. Dadurch werden die, welche im Wahren aus dem Guten sind, in den Himmel erhoben, und die, welche im Falschen aus dem Bösen sind, sinken in die Hölle hinab, und wenn sie in der Hölle sind, dann sind sie in der Furcht und Bestürzung vor den Wahrheiten aus dem Guten, in dem die Engel sind aus dem Herrn.

Daß ein solcher Zustand diejenigen erwartet, die im Falschen aus dem Bösen sind, und diejenigen, die im Wahren aus dem Guten sind, lehrt der Herr:

Matth.13/12: "Wer da hat, dem wird gegeben werden, auf daß er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch noch genommen werden, was er hat".

Luk.19/24-26: "Nehmet ihm das Pfund und gebt es dem, der zehn Pfunde hat; sie sprachen: Herr, er hat zehn Pfunde; Er aber sprach: Ich sage euch: einem jeden, der da hat, wird gegeben werden; einem jeden aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat".

9331. "Und Ich werde Hornisse vor dir hersenden", 2. Mose 23/28, bedeutet die Furcht derer, die im Falschen aus dem Bösen sind.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Hornisse, sofern sie das stechende und tödliche und daher Furcht erregende Falsche bezeichnet. Schrecken wird von denen gesagt, die im Bösen sind, und Furcht von denen, die im Falschen sind, über den Schrecken jener sehe man Nr. 9327.

Die Hornissen bedeuten aber die Furcht derjenigen, die im Falschen sind, aus dem Grunde, weil sie beflügelt und mit Stacheln versehen sind, mit denen sie giftige Stiche beibringen; denn sowohl die größeren als die kleineren Tiere bezeichnen entweder solches, was den Neigungen angehört und sich auf den Willen bezieht, oder sie bezeichnen solches, was den Gedanken angehört und sich auf den Verstand bezieht, denn alles, was im Menschen ist, bezieht sich entweder auf seinen Willen oder auf seinen Verstand. Was nicht auf eines von beiden sich bezieht, ist nicht im Menschen und gehört somit dem Menschen nicht an. Die einhergehenden, wie auch die kriechenden Tiere bezeichnen Neigungen in beiderlei Sinn, somit entweder Gutes oder Böses, denn dieses ist Sache der Neigungen; hingegen die fliegenden Tiere, wie auch die beflügelten Insekten bezeichnen solches, was den Gedanken angehört in beiderlei Sinn, somit entweder Wahres oder Falsches, denn dieses ist Sache der Gedanken.

Daß die Tiere Gutes oder Böses bezeichnen, sehe man Nr. 9280, daß die kriechenden Tiere solches im äußeren Sinnlichen bezeichnen: Nr. 746, 909, 994; daß die fliegenden Tiere Wahres oder Falsches bezeichnen: Nr. 40, 745, 776, 778, 866, 988, 911, 3219, 5149, 7441; daher bezeichnen die beflügelten Insekten das gleiche, aber im Äußersten des Menschen.

Das Falsche, wovon jetzt die Rede, gehört übrigens mehreren Gattungen an: es gibt Falsches, das nicht verletzt, es gibt Falsches, das leicht, und solches, das schwer verletzt, und es gibt auch solches, das tötet. Was für einer Gattung es angehört, erkennt man an dem Bösen, aus dem es kommt; denn alles Falsche, das verletzt und das tötet, hat sein Dasein aus dem Bösen. Das Falsche aus dem Bösen ist nämlich das Böse, das in Gestalt erscheint. Im anderen Leben stellt sich auch wirklich solches Falsches, wenn es in sichtbarer Gestalt vorgebildet wird, als ein Schwarm von unreinen, und je nach der Art des Bösen, aus dem es stammt, fürchterlich anzusehenden Insekten und Flügeltieren dar. Hieraus erhellt, woher es kommt, daß die Hornissen die Furcht derjenigen bezeichnen, die im Falschen des Bösen sind:

5. Mose 7/20: "Hornissen wird Jehovah, dein Gott, gegen sie senden, bis zugrunde gehen die übrigen und die vor dir Verborgenen".

Im Worte werden hie und da Insekten von verschiedener Gattung erwähnt, und überall bezeichnen sie Falsches oder Böses im Äußersten, d.h. im äußeren Sinnlichen des Menschen, und dieses ist das Böse und Falsche, das aus Täuschungen der Sinne und aus verschiedenen Wollüsten und Begierden des Körpers entspringt, die durch ihre Lockungen und durch Scheinbarkeiten verführen und machen, daß die Vernunft zustimmt und so in Falsches aus dem Bösen versenkt wird. Daß das Falsche dieser Gattung durch das Ungeziefer Ägyptens bezeichnet wird, sehe man Nr. 7441; ebenso durch die Heuschrecken daselbst: Nr. 7643. Durch die Frösche Ägyptens werden die Vernünfteleien aus Falschem bezeichnet: Nr. 7351, 7352, 7384; durch die Läuse daselbst Böses von ebenderselben Gattung: Nr. 7419; und durch die Würmer das Falsche, das verzehrt und peinigt: Nr. 8481. Solches Böses und Falsches wird auch durch die Gattungen verschiedener Insekten in den folgenden Stellen bezeichnet:

Jes.7/18,19: "Geschehen wird es an jenem Tage, zischen wird Jehovah der Fliege, die am Ende der Ströme Ägyptens ist, und der Biene, die im Lande Aschurs; und diese werden kommen und alle sich niederlassen am Strom der Verödungen, und in den Spalten der Felsen und in allen Gebüschen": hier wird vom Kommen des Herrn und vom Zustand der Kirche alsdann gehandelt. Die Fliege am Ende der Ströme Ägyptens bedeutet das Falsche im Äußersten, d.h. im äußeren Sinnlichen des Menschen: Nr. 7441; die Biene im Lande Aschurs bedeutet das Falsche, das die Vernunftschlüsse des Gemüts verkehrt, denn Aschur bedeutet das Vernünfteln: Nr. 1186; der Strom der Verödungen ist das überall regierende Falsche. Die Felsenspalten sind die Glaubenswahrheiten im Dunkeln, weil entfernt vom Lichte des Himmels: Nr. 8581, die Gebüsche bedeuten dieselben Wahrheiten im Entstehen: Nr. 2682.

Amos 4/9: "Geschlagen habe Ich euch mit Brand und Rost, eure meisten Gärten, und eure Weinberge, und eure Feigenbäume, und eure Ölbäume hat die Raupe gefressen".

Joel 1/4,5: "Das Übriggelassene der Raupe wird die Heuschrecke fressen, und das Übriggelassene der Heuschrecke wird der Käfer fressen, und das Übriggelassene des Käfers wird die Grille fressen; wachet auf, ihr Trunkenen und heulet, alle Weintrinker, wegen des Mosts, der weggerissen ist von eurem Munde".

Joel 2/24,25: "Voll sind die Tennen von reinem Getreide, die Keltern fließen über von Most und Öl; und Ich will euch erstatten die Jahre, die verzehrt hat die Heuschrecke, der Käfer, die Grille und die Raupe, Mein großes Heer, das Ich unter euch gesandt habe": daß hier Falsches und Böses im Äußersten oder im äußeren Sinnlichen des Menschen der Kirche durch die Gattungen jener Insekten bezeichnet wird, erhellt aus dem einzelnen, denn es wird gehandelt von der Verkehrung des Wahren und Guten der Kirche. Was die Heuschrecke und was die Grille bedeutet, sehe man Nr. 7643, daß durch Gärten, Weinberge, Feigenbäume, Ölbäume, Wein und Most, die von jenen verdorben werden, Gutes und Wahres der Kirche im allgemeinen bezeichnet wird, ist öfters in den Erklärungen gezeigt worden.

Ps.105/29-31: "Er ließ Frösche hervorkriechen in ihr Land, in die Gemächer ihrer Könige; Er gebot, daß Geschmeiß kommen sollte, Läuse in alle ihre Grenzen": hier von Ägypten. Was die Frösche (bedeuten) sehe man Nr. 7351, 7352, 7384, und was die Läuse: Nr. 7419.

5. Mose 28/39: "Weinberge wirst du pflanzen und bauen, aber keinen Wein trinken, noch einsammeln, denn der Wurm wird ihn verzehren": Wurm bedeutet alles dergleichen Falsches und Böses überhaupt.

Jes.51/8: "Fürchtet euch nicht vor der Schmach der Menschen und vor ihren Lästerungen entsetzt euch nicht; denn wie ein Kleid wird sie fressen die Motte, und wie Wolle wird sie fressen die Schabe": Motte (steht) für Falsches im Äußersten des Menschen, und Schabe für Böses daselbst; denn das Kleid, das die Motte fressen wird, bezeichnet das untere oder äußere Wahre, das dem sinnlichen Menschen angehört: Nr. 2576, 5248, 6377, 6918, 9158, 9212; und die Wolle, welche die Schabe fressen wird, bezeichnet das untere oder äußere Gute, das dem sinnlichen Menschen angehört. Dies erhellt aus mehreren Stellen, sodann aus der Bedeutung des Schafes, von dem die Wolle kommt, sofern es das Gute der Liebtätigkeit bezeichnet: Nr. 4169.

Was und wie beschaffen das Äußerste des natürlichen Menschen ist, welches das Sinnliche genannt wird, sehe man Nr. 4009, 5077, 5081, 5089, 5094, 5125, 5128, 5380, 5767, 5774, 6183, 6201, 6310-6318, 6564, 6598, 6612, 6614, 6622, 6624, 6844, 6845, 6848, 6949, 7442, 7645, 7693, 9212, 9216.

9332. "Daß sie vertreiben vor dir die Heviter, die Kanaaniter und die Hethiter", 2. Mose 23/28, bedeutet die Flucht des Falschen aus dem Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von austreiben, sofern es soviel ist als in die Flucht jagen; somit die Flucht. Aus der Bedeutung der Heviter, Kanaaniter und Hethiter, sofern sie das Falsche aus Bösem bedeuten. Die Heviter das Falsche aus leichterem Bösen: Nr. 6860, die Kanaaniter das Falsche aus schwererem Bösen: Nr. 4818, 8054, und die Hethiter das Falsche aus dem schwersten Bösen: Nr. 2913, 6858. Daß durch die Völkerschaften im Lande Kanaan alles Falsche und Böse im Inbegriff bezeichnet wird, sehe man in den Nr. 9327 angeführten Stellen.

9333. "Ich will sie nicht vor dir vertreiben in einem Jahr", 2. Mose 23/29, bedeutet, nicht eine eilige Flucht und Entfernung desselben, nämlich des Falschen und Bösen, das durch die Völkerschaften im Lande Kanaan bezeichnet wird.

Dies erhellt aus der Bedeutung von vertreiben, sofern es eine Flucht bezeichnet, denn die, welche im Bösen und Falschen sind im anderen Leben, werden nicht vertrieben, sondern sie fliehen von selbst. Daß es auch Entfernung bedeutet, wird man unten sehen. Ferner aus der Bedeutung von "in einem Jahr", sofern es die Eile bezeichnet, denn es folgt "nach und nach will Ich sie vertreiben vor dir", wodurch die nach der Ordnung stufenweise Entfernung bezeichnet wird.

Vertreiben, wenn es vom Bösen und Falschen gesagt wird, bedeutet Entfernung aus dem Grund, weil das Falsche und Böse aus dem Menschen nicht vertrieben, sondern entfernt wird. Wer nicht weiß, wie es sich mit der Befreiung des Menschen vom Bösen und Falschen oder mit der Vergebung der Sünden verhält, könnte glauben, daß die Sünden abgestreift werden, wenn gesagt wird, sie seien vergeben. Dieser Glaube beruht aber auf dem buchstäblichen Sinn des Wortes, wo einigemal so gesagt wird; daher hat sich in sehr viele Gemüter der Irrtum festgesetzt, daß sie gerecht und rein seien, nachdem sie die Absolution empfangen haben. Allein diese wissen gar nicht, wie es sich mit der Vergebung der Sünden verhält, daß nämlich der Mensch nicht davon gereinigt, sondern davon abgehalten wird vom Herrn, wenn er von der Art ist, daß er im Guten und Wahren erhalten werden kann, und daß er nur dann im Guten und Wahren erhalten werden kann, wenn er wiedergeboren ist; denn alsdann hat er das Leben des Guten der Liebtätigkeit und des Wahren des Glaubens erlangt. Alles nämlich, was der Mensch von der ersten Kindheit an denkt, will, redet und tut, schließt sich an sein Leben an und bildet es. Dieses kann aber nicht verbannt (exterminari), sondern nur entfernt werden; und wenn es entfernt wird, dann erscheint der Mensch gleichsam ohne Sünden, weil sie entfernt sind, man sehe Nr. 8393, 9014, 9088 E.

Dem Schein gemäß, daß der Mensch das Gute und Wahre aus sich denke und tue, während es doch nicht aus ihm, sondern aus dem Herr (geschieht), wird im Worte gesagt, der Mensch sei von Sünden rein und auch gerecht, z.B.: Jes.1/18: "Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, so werden sie wie Schnee weiß werden; wenn sie rot sind wie Purpur, werden sie wie Wolle sein", und mehrmals sonst.

Daß es so ist, durfte ich aus dem Zustand der Seelen im anderen Leben erkennen. Jeder bringt dorthin aus der Welt das Ganze seines Lebens mit sich, d.h. alles, was er gedacht, gewollt, geredet und getan hat, ja auch alles, was er gesehen und gehört hat von Kindheit an bis zum letzten Augenblick seines Lebens in der Welt, so daß nicht einmal das kleinste Teilchen davon fehlt: Nr. 2474. Diejenigen, die in der Welt ein Leben des Glaubens und der Liebtätigkeit geführt haben, können alsdann vom Bösen abgehalten, im Guten erhalten und so in den Himmel erhoben werden; die aber, die in der Welt kein Leben des Glaubens und der Liebtätigkeit, sondern ein Leben der Selbst- und Weltliebe geführt haben, sinken zur Hölle hinab, weil sie nicht vom Bösen abgehalten und im Guten erhalten werden können.

Hieraus wird klar, warum das Vertreiben, wenn es vom Falschen und Bösen gesagt wird, eine Entfernung bedeutet. In diesem Vers und im folgenden wird im inneren Sinn von dieser Entfernung gehandelt und die Geheimnisse derselben aufgedeckt.

9334. "Auf daß das Land nicht verödet werde", 2. Mose 23/29, bedeutet den Mangel alsdann und das geringe geistige Leben, wenn nämlich die Entfernung eine eilige wäre.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Landes, sofern es die Kirche im allgemeinen und auch im besonderen bezeichnet; die Kirche im besonderen ist der Mensch, der eine Kirche wird, denn die Kirche ist im Menschen, und ist der wiedergeborene Mensch. Daß das Land die Kirche im allgemeinen bedeutet, sehe man Nr. 9325; und daß das Land auch die Kirche im besonderen oder den wiedergeborenen Menschen bezeichnet: Nr. 82, 620, 636, 913, 1411, 1733, 2117, 2118, 2571, 3368, 3379. Ein solcher Mensch wird auch Land genannt bei Mal.3/12: "Selig werden euch preisen alle Völkerschaften, und ihr werdet sein ein Land des Wohlgefallens"; ferner aus der Bedeutung von verödet, sofern es einen Mangel bezeichnet und nur wenig geistiges Leben; denn durch verödet, wenn es von der Kirche im Menschen gesagt wird, wird der Mangel des Wahren und Guten bezeichnet, somit auch des geistigen Lebens, denn das geistige Leben bildet sich aus jenem. Damit, daß Mangel und ein geringes geistiges Leben entsteht, wenn das Falsche und Böse allzu eilig entfernt wird, verhält es sich in folgender Weise:

Wenn der Mensch wiedergeboren wird, was durch Einpflanzung des geistig Wahren und Guten, und sodann durch die Entfernung des Falschen und Bösen geschieht, wird er nicht in Eile wiedergeboren, sondern langsam. Der Grund ist, weil alles, was der Mensch von Kind auf gedacht, beabsichtigt und getan hat, sich seinem Leben anschloß und dasselbe bildete, und auch einen solchen Zusammenhang unter sich bewirkte, daß nicht eines entfernt werden kann, ohne zugleich alles zu (entfernen). Denn der böse Mensch ist ein Bild der Hölle und der gute Mensch ist ein Bild des Himmels. Und das Böse und Falsche bei einem bösen Menschen steht auch in einem solchen Zusammenhang unter sich, wie die höllischen Gesellschaften, von denen er ein Teil ist, und das Gute und Wahre bei einem guten Menschen steht in einem solchen Zusammenhang unter sich, wie die himmlischen Gesellschaften, von denen er ein Teil ist.

Hieraus wird klar, daß das Böse und Falsche bei einem bösen Menschen nicht plötzlich von seiner Stelle entfernt werden kann, sondern nur insoweit, als Gutes und Wahres in seiner Ordnung und innerlich eingepflanzt worden ist, denn nur der Himmel im Menschen drängt die Hölle zurück. Würde dieses plötzlich geschehen, so würde der Mensch schwach werden; denn alles und jedes, was in Zusammenhang und Form besteht, würde in Verwirrung gebracht und sein Leben dadurch geschwächt werden.

Daß die Wiedergeburt oder Einpflanzung des himmlischen Lebens beim Menschen von seiner Kindheit an beginnt und bis zum letzten Augenblick seines Lebens in der Welt fortdauert, und daß er nach dem Leben in der Welt in Ewigkeit vervollkommnet wird, sehe man Nr. 2679, 3203, 3584, 3665, 3690, 3701, 4377, 4551, 4552, 5126, 6751, 9103, 9296, 9297, hauptsächlich Nr. 5122, 5398, 5912, 9258; und was ein Geheimnis ist, die Wiedergeburt des Menschen in der Welt ist nur die Grundlage zur Vervollkommnung seines Lebens in Ewigkeit.

Daß der Mensch, der im Guten gelebt hat, im anderen Leben vervollkommnet wird, darüber sehe man, was in Beziehung auf die Kinder Nr. 2289-2309, und was in Beziehung auf den Zustand und das Los der Heiden im anderen Leben, Nr. 2589-2604 gezeigt wurde.

9335. "Und sich wider dich mehre das Wild des Feldes", 2. Mose 23/29, bedeutet das Hinzuströmen des Falschen aus den Lustreizen der Selbst- und Weltliebe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "sich mehren", wenn es sich auf die eilige Entfernung des Bösen und Falschen bezieht, sofern es ein Hinzuströmen bezeichnet; und aus der Bedeutung des Wildes des Feldes, sofern es das Falsche aus den Lustreizen der Selbst- und Weltliebe bezeichnet, denn durch die verschiedenen Gattungen von Tieren werden im Wort gute und böse Neigungen bezeichnet: Nr. 9280; daher durch wilde Tiere die Neigungen zum Falschen, die aus den Lustreizen der Selbst- und Weltliebe entspringen. Diese Neigungen werden auch wirklich im anderen Leben durch wilde Tiere vorgebildet, z.B. durch Panther, Tiger, wilde Schweine, Wölfe, Bären; sie sind auch wie die wilden Tiere, denn die, welche in jener Liebe leben, sind im Bösen und daher in Falschem aller Art, und betrachten und behandeln ihre Genossen wie die wilden Tiere.

Daß von jener Liebe alles Böse und Falsche herkommt, sehe man Nr. 2041, 2045, 2057, 2363, 2364, 2444, 4750, 4776, 6667, 7178, 7364, 7255, 7366-7377, 7488, 7490, 7491-7494, 7643, 8318, 8487, 8678.

Daß ein Zuströmen von Falschem aus jener Liebe durch eine eilige Entfernung des Bösen und Falschen erfolgt, kommt daher, weil das Gute und Wahre, durch allmähliche Einpflanzung, jenes entfernen muß; denn das Falsche wird eben nur durch das Wahre, und das Böse eben nur durch das Gute entfernt. Wenn dieses nicht allmählich und der Ordnung gemäß geschieht, so fließt Falsches ein, das jener Liebe günstig ist; denn diese Liebe herrscht bei einem jeden Menschen, ehe er wiedergeboren ist. Und wenn das Falsche einfließt, dann wird das Wahre nicht mehr anerkannt. Der Mensch, der wiedergeboren wird, wird auch wirklich in der Neigung zum Wahren erhalten, und wenn er in dieser ist, so forscht er überall nach Wahrheiten unter dem Wißtümlichen im Natürlichen, und alsdann bieten sich in diesem (Wißtümlichen) Täuschungen der äußeren Sinne dar, die hier in großer Menge vorhanden sind. Aus diesen (Täuschungen) bildet er sich, auf Antrieb der Lustreize der Selbst- und Weltliebe, lauter falsche Schlüsse, die der Reihe nach sein Gemüt erfüllen, wenn das Falsche des Bösen plötzlich entfernt wird.

Das ist es, was im inneren Sinn verstanden wird unter den Worten: "Ich will sie nicht vor dir vertreiben in einem Jahr, auf daß das Land nicht verödet werde, und sich wider dich mehre das Wild des Feldes; nach und nach will Ich sie vertreiben vor dir, bis du fruchtbar wirst und das Land besitzest".

Daß das Wild das Falsche und Böse aus der Selbst- und Weltliebe bedeutet, erhellt aus den Stellen im Worte, wo es genannt wird:

Jes.35/8,9: "Es wird daselbst ein Pfad und ein Weg sein, welcher ein Weg der Heiligkeit genannt werden wird. Auf demselben wird kein Unreiner gehen, kein reißendes Tier wird darauf wandeln".

Hes.5/17: "Ich werde den Hunger wider dich schicken, und böses Wild, daß sie dich kinderlos machen".

Hes.14/15: "Wenn Ich böses Wild durch das Land gehen lasse, und es dasselbe kinderlos macht, und eine Verödung wird, so daß niemand hindurchgeht wegen des Wildes".

Hes.29/5: "Auf die Fläche des Feldes wirst du fallen, dem Wild der Erde und dem Vogel des Himmels werde Ich dich geben zur Speise".

Hes.34/25,28: "Dann werde Ich mit ihnen schließen den Bund des Friedens, und aufhören lassen das böse Wild aus dem Lande, auf daß sie in der Wüste sicher wohnen; sie werden nicht mehr den Völkerschaften (Heiden) zur Beute werden, und das Wild des Feldes wird sie nicht mehr fressen".

Hos.2/12: "Verwüsten werde Ich ihren Weinstock und Feigenbaum, und werde sie zu einem Wald machen, und es wird sie fressen das Wild des Feldes".

Hos.4/3: "Trauern wird das Land, und verschmachten wird jeder Einwohner darin, vor dem Wild des Feldes, und vor den Vögeln des Himmels".

Ps.80/14: "Es zertritt ihn das wilde Schwein aus dem Walde, und das Wild der Felder weidet ihn ab; Gott Zebaoth, komme wieder und suche heim Deinen Weinstock".

Ps.104/20: "Du machst Finsternis, daß es Nacht wird, in der hervorkommt alles Wild des Waldes".

3. Mose 16/3,6,15,22: "Wenn ihr in Meinen Satzungen wandelt, und Meine Gebote haltet und sie tut, werde Ich das böse Wild entfernen aus dem Lande; wenn ihr aber Meine Satzungen verwerfet, so werde Ich wider euch schicken das Wild des Feldes, das euch verwüsten wird".

5. Mose 7/22: "Jehovah, dein Gott, wird die Völkerschaften nach und nach vor dir ausstoßen, daß sich nicht wider dich mehre das Wild des Feldes".

In diesen Stellen steht Wild des Feldes, Wild des Landes und Wild des Waldes für das Falsche und Böse, das der Selbst- und Weltliebe angehört.

Weil durch Wild das Falsche bezeichnet wird, und das Falsche einen doppelten Ursprung hat, nämlich aus dem Bösen und aus dem Redlichen: Nr. 9258, deshalb werden durch Wild im Worte auch die redlichen Heiden bezeichnet, die, obwohl im Falschen, dennoch in einem rechtschaffenen Leben sind. In diesem Sinn kommt Wild vor:

Ps.50/10,11: "Mein ist alles Wild des Waldes, und Tiere auf den Bergen zu Tausenden; Ich kenne alle Vögel der Berge, und das Wild Meiner Felder ist bei Mir".

Ps.148/7,10: "Lobet Jehovah, Wild und alles Tier".

Jes.56/9: "Alles Wild Meiner Felder, kommet zum Fraß, alles Wild im Walde".

Hes.31/6: "In den Ästen der Zeder, die Aschur (gehören), haben genistet alle Vögel der Himmel, und unter ihren Zweigen haben geboren alle wilden Tiere des Feldes; und in ihrem Schatten wohnten alle großen Völkerschaften".

9336. "Nach und nach will Ich sie vertreiben vor dir", 2. Mose 23/30, bedeutet die Entfernung (geschehe) stufenweise nach der Ordnung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von nach und nach, sofern es heißt, stufenweise, also langsam. Aus der Bedeutung von vertreiben, wenn es sich auf das Falsche und Böse bezieht, das durch die Völkerschaften des Landes Kanaan bezeichnet wird, sofern es eine Entfernung bezeichnet, worüber Nr. 9333. Stufenweise nach der Ordnung, wird gesagt, weil nach der Ordnung des Himmels alles geregelt wird beim Menschen, der wiedergeboren wird, denn der wiedergeborene Mensch ist ein Himmel in kleinster Gestalt. Daher ist auch in ihm die gleiche Ordnung, die im Himmel ist.

Wenn der Mensch geboren wird, ist er in Ansehung des anererbten Bösen eine Hölle in kleinster Gestalt, und wird auch eine Hölle, in dem Maß, als er von dem anererbten Bösen annimmt, und demselben noch eigenes (Böses) hinzufügt. Daher kommt es, daß die Ordnung seines Lebens durch seine Anlage von der Geburt her und durch sein wirkliches Leben der Ordnung des Himmels entgegengesetzt ist, denn der Mensch liebt aus dem Eigenen sich selbst mehr als den Herrn, und die Welt mehr als den Himmel, während doch das Leben des Himmels ist: den Herrn lieben über alles, und den Nächsten wie sich selbst.

Hieraus erhellt, daß das erste Leben, das der Hölle angehört, ganz zerstört werden, d.h. das Böse und Falsche entfernt werden muß, wenn ein neues Leben, welches das Leben des Himmels ist, eingepflanzt werden soll; man sehe Nr. 4551, 4552, 4839, 6068. Dies kann aber durchaus nicht in der Eile geschehen, denn jedes Böse mit seinem Falschen steht in einem festgewurzelten Zusammenhang mit allem Bösen und dessen Falschem; und solches Böse und Falsche ist unzählig, und der Zusammenhang desselben ist so mannigfach, daß er gar nicht begriffen werden kann, nicht einmal von den Engeln, sondern vom Herrn allein.

Hieraus erhellt, daß das Leben der Hölle bei den Menschen nicht plötzlich zerstört werden kann, denn wenn es plötzlich (geschehe), so müßte er seinen Geist ganz aufgeben, und daß das Leben des Himmels auch nicht plötzlich eingepflanzt werden kann, denn wenn es plötzlich (geschähe), so würde er gleichfalls seinen Geist aufgeben. Es gibt tausend und aber tausend Geheimnisse (von denen kaum ein einziges dem Menschen bekannt ist,) und durch die der Mensch vom Herrn geführt wird, wenn er vom Leben der Hölle in das Leben des Himmels gelangen soll. Daß es so ist, durfte ich aus dem Himmel vernehmen, und wurde auch durch mehrere Erlebnisse bestätigt.

Weil der Mensch kaum etwas davon weiß, darum sind viele in irrige Meinungen verfallen über die Befreiung des Menschen vom Bösen und Falschen, oder über die Vergebung der Sünden, indem sie glaubten, das Leben der Hölle könne beim Menschen augenblicklich in ein Leben des Himmels verwandelt werden aus Barmherzigkeit; während doch der ganze Akt der Wiedergeburt Barmherzigkeit ist, und keine anderen wiedergeboren werden, als die, welche die Barmherzigkeit des Herrn im Glauben und Leben in dieser Welt aufnehmen, nach den Worten des Herrn bei Joh.1/12,13: "Wie viele (Ihn) aufnahmen, denen gab Er Macht, Kinder Gottes zu sein, denen, die da glauben an Seinen Namen, die nicht aus Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen Seines Namens, sondern aus Gott geboren sind". Was Blut, Wille des Fleisches, Wille eines Mannes, aus Gott geboren, bedeutet, sehe man Nr. 5826.

Was im eigentlichen Sinn unter der stufenweisen und ordnungsmäßigen Entfernung vom Bösen und Falschen verstanden wird, soll auch mit wenigen Worten gesagt werden. Das göttlich Wahre, das vom göttlich Guten des Herrn ausgeht, bringt alles im Himmel in Ordnung; deshalb ist es dieses göttlich Wahre, in dem das Gute vom Herrn die Ordnung selbst ist, man sehe Nr. 1728, 1919, 2247, 2258, 5703, 6338, 8700, 8988.

Nach dieser Ordnung entsteht dort alles und nach ebenderselben besteht es; denn bestehen ist ein fortwährendes Entstehen. Wenn daher der Himmel beim Menschen entstehen soll, so ist notwendig, daß er das göttlich Wahre im Guten vom Herrn aufnehme. Dies kann aber nur stufenweise in der gleichen Ordnung geschehen, in der Er den Himmel ordnet. Denn eine Sache, die gleichartig ist, verhält sich im kleinen ebenso wie im großen. Diese allmähliche Anordnung ist es, die hier unter der "stufenweisen Ordnung" verstanden wird.

Hieraus erhellt auch, daß die neue Schöpfung des Menschen, die seine Wiedergeburt ist, sich verhält wie die Schöpfung des Himmels und der Erde; deshalb wird auch im Worte unter dem neuen Himmel und der neuen Erde eine neue Kirche verstanden: Nr. 1733, 1850, 2117, 2118, 3355, 4535. Und es wird auch durch die Schöpfung des Himmels und der Erde im ersten Kapitel der Genesis die neue Schöpfung einer himmlischen Kirche verstanden, die Mensch genannt wird, worüber in den Erklärungen daselbst gehandelt wurde.

9337. "Bis du fruchtbar wirst", 2. Mose 23/30, bedeutet, gemäß dem Wachstum des Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von fruchtbar werden, sofern es das Wachstum im Guten bezeichnet, worüber Nr. 43, 55, 913, 983, 2846, 2847.

Daß die Entfernung vom Bösen und Falschen gemäß dem Wachstum des Guten geschieht, erhellt aus dem, was früher oft gezeigt wurde: der Herr fließt nämlich durch das Gute beim Menschen ein, und durch dieses bringt Er die Wahrheiten in Ordnung, nicht aber umgekehrt. Und in dem Maß, als die Wahrheiten durch das Gute in Ordnung gebracht werden, wird das Böse und Falsche entfernt.

Der Mensch wird im Worte hie und da mit einem Baum verglichen, und dann werden seine Glaubenswahrheiten durch Blätter bezeichnet: Nr.885, und das Gute der Liebe durch Früchte: Nr. 3146, 7690. Hieraus wird nicht bloß klar, daß fruchtbar werden das Wachstum des Guten bedeutet, sondern auch, daß die Hauptsache beim Menschen das Gute ist, wie die Hauptsache beim Baum die Frucht ist. Die Blätter wachsen zwar zuerst hervor, aber wegen der Frucht als Zweck. Was Zweck ist, das ist nicht bloß das letzte, sondern auch das erste, weil es in dem mittleren das einzige ist, was erzielt wird, und somit alles. Ebenso verhält es sich mit dem Guten der Liebe im Vergleich mit den Wahrheiten des Glaubens; solches wird bezeichnet durch den Feigenbaum bei

Matth.21/18,19: "Als Jesus wieder in die Stadt kam, hungerte Ihn, und da Er einen Feigenbaum sah auf dem Wege, ging Er zu demselben hin, aber Er fand nichts an ihm als Blätter; darum sprach Er zu ihm: Hinfort soll aus dir keine Frucht hervorwachsen in Ewigkeit; darum verdorrte der Feigenbaum alsbald".

Luk.13/6,7: "Es hatte einer einen Feigenbaum, der war gepflanzt in seinem Weinberg; er kam nun, um Frucht darauf zu suchen, aber er fand keine; daher sprach er zum Weingärtner: siehe, drei Jahre lang komme ich und suche Frucht auf diesem Feigenbaum, finde aber keine; haue ihn um, was soll er das Land unfruchtbar machen?"

Luk.6/44-46: "Jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt; man sammelt nicht Feigen von den Dornen, noch schneidet man Trauben von dem Brombeerstrauch; ein guter Mensch bringt aus dem guten Schatze seines Herzens Gutes hervor, aber ein böser Mensch bringt aus dem bösen Schatze seines Herzens Böses hervor; was nennt ihr Mich Herr, Herr, und tut doch nicht, was Ich sage?".

Hieraus erhellt, daß die sogenannte Frucht des Glaubens die Hauptsache des Glaubens ist, und daß der Glaube ohne Frucht, d.h. ohne das Gute des Lebens, nur ein Blatt ist, und daß daher ein Mensch, der ein Baum ist, üppig in Blätter, aber ohne Frucht, jener Feigenbaum ist, der verdorrt und abgehauen wird.

9338. "Und das Land besitzest", 2. Mose 23/30, bedeutet, bis man im Guten, somit wiedergeboren ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung von besitzen, sofern es heißt, als ein Erbe empfangen, worüber folgt; und aus der Bedeutung des Landes, hier des Landes Kanaan, sofern es das Reich des Herrn, somit den Himmel bezeichnet, wovon Nr. 1413, 1437, 1607, 1866, 3038, 3481, 3705, 3686, 4240, 4447. Daher wird durch "das Land erben" bezeichnet, den Himmel als ein Erbe bekommen. Unter den Erben wird, wenn vom Himmel die Rede ist, im eigentlichen Sinn der Mensch verstanden, der das Leben des Herrn hat: Nr. 2658, 2851, 3672, 7212, somit der, welcher im Guten ist vom Herrn, mithin ein Wiedergeborener. Daß der Mensch, wenn er im Guten vom Herrn ist, alsdann im Himmel und also wiedergeboren ist, sehe man Nr. 9274, und was dort angeführt wurde. Daß erben diese Bedeutung hat, wenn vom Himmel die Rede ist, erhellt bei

Matth.54/34,35,40: "Dann wird der König sagen zu denen, die zur Rechten stehen: Kommet her, ihr Gesegneten Meines Vaters, und ererbet das Reich, das euch bereitet ist seit Gründung der Welt, denn Ich bin hungrig gewesen, und ihr habt Mir zu essen gegeben; Ich bin durstig gewesen und ihr habt Mich getränkt. Insoweit ihr es getan habt einem von diesen Meinen geringsten Brüdern, habt ihr es Mir getan": das Reich des Herrn oder den Himmel ererben, wird hier von denen gesagt, die im Guten sind. Die guten (Werke) der Liebtätigkeit selbst werden auch in ihrer Ordnung aufgezählt, und zuletzt gesagt: "Inwieweit ihr es getan habt einem von diesen Meinen geringsten Brüdern, habt ihr es Mir getan". Brüder des Herrn heißen die, welche im Guten sind: Nr. 6756, somit auch die, welche Gutes tun, weil der Herr das Gute im Menschen ist. Darum wird gesagt: "Inwieweit ihr es getan habt einem von diesen Brüdern, nicht einem von den Brüdern.

Joh.Offenb.21/7: "Wer überwindet, wird alles ererben; und Ich werde ihm Gott sein, und er wird Mir ein Sohn sein": hier wird von denen, die überwinden, gesagt, sie würden alles erben, und sie werden Söhne genannt, weil sie Erben sind. Überwinden heißt, aus dem Guten und Wahren kämpfen, denn durch das Gute wird das Böse überwunden, und durch das Wahre das Falsche.

Ps.69/36,37: "Gott wird Zion helfen und die Städte Judas bauen, und sie werden daselbst wohnen und sie erblich besitzen, und der Same Seiner Knechte wird sie erben, und die Seinen Namen lieben, werden daselbst wohnen": hier wird "erblich besitzen" von denen gesagt, die im himmlisch Guten sind, und erben von denen, die im geistig Guten. Das himmlisch Gute ist das Gute der Liebe zum Herrn und das geistig Gute ist das Gute der Liebtätigkeit gegen den Nächsten: Nr. 9277.

Jes.57/13: "Wer auf Mich vertraut, wird das Land erben, und erblich besitzen den Berg Meiner Heiligkeit".

Aus diesem wird klar, was durch die Verteilung des Landes Kanaan in zwölf Erbteile unter die zwölf Stämme Israels bezeichnet wird: Jos.14/15-19; Hes.47/13-23; Kap.48; denn durch das Land Kanaan wurde das Reich des Herrn oder der Himmel bezeichnet: Nr. 1413, 1437, 1607, 1866, 3038, 3481, 3705, 3686, 4240, 4447. Durch die zwölf Stämme wurde alles Gute und Wahre im allgemeinen und im besonderen bezeichnet: Nr. 3858, 3862, 3926, 3939, 4060, 6335, 6337, 6397, 6640; somit wurde durch die zwölf Erbteile bezeichnet der Himmel mit allen Himmeln und Gesellschaften, die dort unterschieden sind in Ansehung des Guten der Liebe und daher der Glaubenswahrheiten: Nr. 7836, 7891, 7996, somit im abgezogenen Sinn das Gute selbst, das vom Herrn, mithin das der Herr im Himmel ist. Der Himmel ist nämlich nichts anderes, als das göttlich Wahre, das ausgeht vom göttlich Guten des Herrn. Die Engel daselbst sind diejenigen, die das Wahre im Guten aufnehmen, und in dem Maß, als sie dieses aufnehmen, bilden sie den Himmel. Und was ein Geheimnis ist, der Herr wohnt beim Engel nur in dem Seinigen bei diesen; ebenso beim Menschen, denn das Göttliche muß im Göttlichen wohnen, nicht im Eigenen von irgend jemand.

Dies wird verstanden unter den Worten des Herrn von Seiner Vereinigung mit denen, die im Guten der Liebe sind:

Joh.14/20,23: "An jenem Tage werdet ihr erkennen, daß Ich im Vater bin und ihr in Mir, und Ich in euch. Wer Mich liebt, hält Mein Wort, und Wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen".

Joh.17/22,26: "Ich habe die Herrlichkeit, die Du Mir gegeben hast, ihnen gegeben, auf daß sie eins seien, wie Wir eins sind, auf daß die Liebe, womit Du Mich geliebt hast, in ihnen sei und Ich in ihnen".

9339. Vers 31-33: Und Ich will deine Grenze setzen vom Meere Suph bis zum Meere der Philister, und von der Wüste bis zum Strom; denn Ich will in eure Hand geben die Einwohner des Landes, und sie austreiben vor dir. Du sollst mit ihnen und ihren Göttern keinen Bund schließen. Sie sollen nicht wohnen in deinem Lande, daß sie dich nicht sündigen machen an Mir; denn wenn du ihren Göttern dienen wirst, so wird es dir zum Fallstrick sein.

"Und Ich will deine Grenze setzen vom Meere Suph bis zum Meere der Philister" bedeutet die Ausdehnung von den wißtümlichen Wahrheiten bis zu den inneren Wahrheiten des Glaubens;

"und von der Wüste bis zum Strom" bedeutet, vom Angenehmen des Sinnlichen bis zum Guten und Wahren des Vernünftigen;

"denn Ich will in eure Hand geben die Einwohner des Landes" bedeutet die Herrschaft über das Böse;

"und sie austreiben vor dir" bedeutet die Entfernung desselben;

"du sollst mit ihnen und ihren Göttern keinen Bund schließen" bedeutet, keine Gemeinschaft mit Bösem und Falschem;

"sie sollen nicht wohnen in deinem Lande" bedeutet das Böse solle nicht zusammen sein mit dem Guten der Kirche;

"daß sie dich nicht sündigen machen an Mir" bedeutet, damit nicht das Böse abwendig mache das Gute vom Herrn;

"denn wenn du ihren Göttern dienen wirst" bedeutet, wenn der Gottesdienst aus Falschem geschieht;

"so wird es dir zum Fallstrick sein" bedeutet, durch Verlockung und Betrug des Bösen.

9340. "Und Ich will deine Grenze setzen vom Meere Suph bis zum Meere der Philister", 2. Mose 23/31, bedeutet die Ausdehnung von den wißtümlichen Wahrheiten bis zu den inneren Wahrheiten des Glaubens.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "eine Grenze setzen von einem Ort zum anderen", wenn es sich auf geistige Wahrheiten bezieht, sofern es eine Ausdehnung bezeichnet. Aus der Bedeutung des Meeres Suph, sofern es die sinnlichen und wißtümlichen Wahrheiten bezeichnet, welche die letzten beim Menschen sind, denn das Meer Suph war die äußerste Grenze Ägyptens, und durch Ägypten wird das Wißtümliche in beiderlei Sinn bezeichnet, sowohl das wahre, als das falsche: Nr. 1164, 1165, 1186, 1462, 2588, 4749, 4964, 4966, 5700, 6004, 6015, 6125, 6651, 6679, 6683, 6692, 6750, 7779, 7926, 8146, 8148; hier das wißtümlich Wahre, weil von der Ausdehnung der geistigen Dinge des Glaubens gehandelt wird, und zwar bei den Söhnen Israels, durch welche die geistige Kirche vorgebildet wurde: Nr. 4286, 4598, 6426, 6637, 6862, 6868, 7035, 7062, 7198, 7201, 7215, 7223, 8805. Ferner aus der Bedeutung des Meeres der Philister, sofern es die inneren Wahrheiten des Glaubens bezeichnet. Diese Wahrheiten werden durch das Meer der Philister bezeichnet aus dem Grund, weil das Meer bei Tyrus und Zidon die Grenze des Philisterlandes bildete, und durch Tyrus und Zidon die Erkenntnisse des Wahren und Guten bezeichnet werden: Nr. 1201, durch das Philisterland aber die Kenntnis der inneren Dinge des Glaubens: Nr. 1197, 2504, 2726, 3463.

Weil das Land Kanaan das Reich des Herrn, somit den Himmel und die Kirche vorbildete, darum bedeuten alle Orte in demselben solche Dinge, die dem Reich des Herrn oder dem Himmel und der Kirche angehören. Diese werden aber himmlische und geistige Dinge genannt, und beziehen sich auf das Gute der Liebe und auf die Wahrheiten des Glaubens. Daher bezeichneten die Meere und Flüsse, welche die Grenzen bildeten, das Letzte daselbst; mithin bezeichnete "von einem Meer zum anderen, und von einem Fluß zum anderen", die Ausdehnung derselben. Daß es so ist, sehe man Nr. 1585, 1866, 4116, 4240, 6516.

Hieraus kann erhellen, daß durch die Grenze vom Meer Suph und bis zum Meer der Philister bezeichnet wird die Ausdehnung der geistigen Dinge, die dem Wahren angehören, von außen nach innen, somit von den wißtümlichen Wahrheiten zu den inneren Wahrheiten des Glaubens; aber die Ausdehnung der himmlischen Dinge, die dem Guten der Liebe angehören, wird gleich darauf beschrieben durch "von der Wüste bis zum Strom". Daß die Orte des Landes Kanaan, wie auch die Meere und Flüsse, solches im Worte bezeichnen, ist überall in den Erklärungen gezeigt worden.

Was die Ausdehnung von den wißtümlichen Wahrheiten zu den inneren Wahrheiten des Glaubens ist, soll kurz gesagt werden: Die Wahrheiten, die im äußeren Menschen sind, werden wißtümliche Wahrheiten genannt; die Wahrheiten aber, die im inwendigen Menschen sind, werden innere Wahrheiten des Glaubens genannt. Die wißtümlichen Wahrheiten sind im Gedächtnis des Menschen, und kommen, wenn sie aus diesem herausgeholt werden, zum Bewußtsein; aber die inneren Wahrheiten des Glaubens sind die Wahrheiten des Lebens selbst, und sind dem inwendigen Menschen eingeschrieben, und von ihnen kommt wenig im Gedächtnis zum Vorschein. Hiervon wird jedoch, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, anderwärts ausführlicher gesprochen werden.

Die wißtümlichen Wahrheiten und die inneren Glaubenswahrheiten wurden bezeichnet durch "die Wasser unter der Ausbreitung und die Wasser über der Ausbreitung": 1. Mose 1/6,7, Nr. 24, denn im ersten Kapitel der Genesis ist im inneren Sinn von der neuen Schöpfung oder Wiedergeburt des Menschen der himmlischen Kirche die Rede. Philistäa, das auch ein Bestandteil des Landes Kanaan war, bis zu Tyrus und Zidon hin bezeichnete aber die inneren Wahrheiten des Glaubens aus dem Grund, weil daselbst auch die Alte vorbildliche Kirche gewesen war, wie aus den Überresten des Gottesdienstes bei ihnen erhellt, die in den historischen und prophetischen Teilen des Wortes angedeutet werden, wo von den Philistern und vom Philisterland die Rede ist, z.B. in den Weissagungen bei Jerem.25/20; Kap.47; Hes.16/27,57; 25/15,16; Amos 1/8; Zeph.2/5; Sach.9/6; Ps.56/1; 60/10; 83/8; 108/10.

Mit den Philistern verhielt es sich, wie mit allen Völkerschaften im Lande Kanaan: sie bildeten das Gute und Wahre der Kirche, und auch das Böse und Falsche vor; denn solange die vorbildliche Alte Kirche bei ihnen war, bildeten sie die himmlischen Dinge vor, die dem Guten, und die geistigen Dinge, die dem Wahren angehören; als sie aber vom echten vorbildlichen Gottesdienste abkamen, fingen sie an Teuflisches vorzubilden, das dem Bösen, und Höllisches, das dem Falschen angehört. Daher kommt es, daß durch Philistäa, wie durch die übrigen Völkerschaften des Landes Kanaan, im Worte sowohl Gutes und Wahres, als auch Böses und Falsches vorgebildet wird.

Daß durch die Philister die inneren Glaubenswahrheiten vorgebildet werden, erhellt:

Ps.87/3,4: "Herrliche Dinge sollen gepredigt werden in dir, Stadt Gottes; Ich will erwähnen Rahab und Babel unter denen, die Mich kennen, wie auch Philistäa und Tyrus mit Äthiopien; dieser ist daselbst geboren": Stadt Gottes bedeutet die Lehre des Glaubenswahren aus dem Worte: Nr. 402, 2268, 2449, 2712, 2943, 3216, 4492, 4493, 5297; Tyrus bedeutet die Erkenntnisse des Wahren und Guten: Nr. 1201, ebenso Äthiopien: Nr. 116, 117. Hieraus erhellt, daß Philistäa die Wissenschaft der Glaubenswahrheiten bezeichnet.

Amos 9/7: "Seid ihr Mir nicht wie die Söhne der Äthiopier, ihr Söhne Israels, habe Ich nicht Israel heraufgeführt aus Ägyptenland, und die Philister aus Kaphtor, und die Syrer aus Kir?": hier wird von der Verkehrung und Zerstörung der Kirche, nachdem sie hergestellt worden war, gehandelt. Söhne der Äthiopier sind hier die, welche die Erkenntnisse des Guten und Wahren besitzen, aber dieselben zur Begründung des Bösen und Falschen anwenden: Nr. 1163, 1164. Söhne Israels aus Ägyptenland sind die, welche in geistig Wahres und Gutes durch wißtümliche Wahrheiten eingeweiht worden sind. Daß die Söhne Israels die vorbilden, die im geistig Wahren und Guten sind, somit im abgezogenen Sinn das geistig Wahre und Gute, sehe man Nr. 5414, 5801, 5803, 5806, 5812, 5817, 5819, 5826, 5833, 5879, 5951, 7956, 8234; und daß Ägyptenland das wißtümlich Wahre vorbildet, wurde oben gezeigt. Das gleiche wurde bezeichnet durch die Philister aus Kaphtor und durch die Syrer aus Kir, denen sie deswegen auch gleichgestellt werden. Die Philister aus Kaphtor sind die, welche in die inneren Wahrheiten eingeweiht wurden durch die äußeren, die sie aber verkehrten, und zur Begründung des Falschen und Bösen anwandten: Nr. 1197, 1198, 3412, 3413, 3762, 8093, 8096, 8099, 8313. Die Syrer aber aus Kir bezeichnen die, welche die Erkenntnisse des Guten und Wahren hatten, aber sie ebenfalls verkehrten: Nr. 1232, 1234, 3051, 3249, 3664, 3680, 4112.

Jerem.47/4: "Um des Tages willen, der kommt zu verwüsten alle Philister, auszurotten von Tyrus und Zidon jeden übrigen Helfer; denn Jehovah verwüstet die Philister, die Überreste der Insel Kaphtor": in diesem Kapitel wird von der Verwüstung der Kirche in Ansehung der Glaubenswahrheiten gehandelt. Die inneren Glaubenswahrheiten sind die Philister, und die äußeren Wahrheiten sind die Überreste der Insel Kaphtor.

Joel 4/4,5: "Was habe Ich mit euch zu schaffen, Tyrus und Zidon, und alle Grenzen Philistäas? Schnell werde Ich eure Vergeltung über euern Kopf bringen, darum weil ihr Mein Silber und Mein Gold genommen, und Meine guten Kostbarkeiten in eure Tempel getan habt": alle Grenzen Philistäas bedeutet, alle inneren und äußeren Glaubenswahrheiten; Silber und Gold und gute Kostbarkeiten in ihre Tempel tun, bedeutet, das Wahre und Gute verkehren, und durch Anwendung zu Bösem und Falschem entweihen. Daß Silber und Gold Wahres und Gutes bedeuten, sehe man Nr. 1551, 2954, 5658, 6112, 6914, 6917, 8932.

Obadia Vers 19: "Dann werden die Mittäglichen das Gebirge Esau erben und die Ebene der Philister; sie werden Erben sein des Feldes Ephraim; Benjamin aber wird Gilead erben": hier wird von der Herstellung der Kirche gehandelt, aber in den Namen sind Sachen eingeschlossen: die Mittäglichen sind die, welche im Lichte des Wahren sind: Nr. 1458, 3195, 3708, 5672, 5962. Das Gebirge Esaus bedeutet das Gute der Liebe: Nr. 3300, 3322, 3494, 3504, 3576; die Ebene der Philister bezeichnet das Wahre des Glaubens; Ebene bedeutet auch die Lehre des Glaubens: Nr. 2418. Ephraim ist das Verständige der Kirche: Nr. 3969, 5354, 6222, 6234, 6238, 6267; Benjamin das geistig Himmlische der Kirche: Nr. 3969, 4592, 5686, 5689, 6440; und Gilead das entsprechende äußere Gute: Nr. 4117, 4124, 4747.

Jes.11/12,14: "Er wird zusammenbringen die Vertriebenen Israels und das Zerstreute Judas, er wird sie sammeln von den vier Flügeln der Erde; sie werden fliegen auf die Schulter der Philister gegen das Meer hin, gemeinsam werden sie berauben die Söhne des Aufgangs": hier wird unter Israel und Juda nicht verstanden Israel und Juda, sondern unter Israel die, welche im Guten des Glaubens, und durch Juda die, welche im Guten der Liebe stehen. Fliegen auf die Schulter der Philister bedeutet, aufnehmen und in Besitz nehmen die inneren Wahrheiten des Glaubens. Die Söhne des Aufgangs berauben, bedeutet, aufnehmen und in Besitz nehmen das innere Gute des Glaubens; denn die Söhne des Aufgangs sind die, welche im Guten des Glaubens sind und in den Erkenntnissen des Guten: Nr. 3249, 3762. Daß berauben soviel ist als aufnehmen und in Besitz nehmen, darüber sehe man, was in betreff der Beraubung der Ägypter durch die Söhne Israels, Nr. 6914, 6917 gezeigt wurde.

Weil durch das Philisterland die Kenntnis der inneren Wahrheiten des Glaubens bezeichnet, und durch Abraham und Jischak der Herr vorgebildet wurde, durch ihre Wanderung aber die Belehrung des Herrn im Wahren und Guten des Glaubens und der Liebe, das der göttlichen Weisheit angehört, darum wurde, um dieses anzudeuten, dem Abraham befohlen, nach Philistäa zu wandern, worüber 1. Mose Kapitel 20, und auch dem Jischak, 1. Mose 26/1-24; und deswegen schloß Abimelech, der König der Philister, einen Bund mit Abraham: 1. Mose 21/22-24 und auch mit Jischak: 1. Mose 26/26-35, worüber man die Erklärungen zu jenen Kapiteln nachsehe.

9341. "Und von der Wüste bis zum Strom", 2. Mose 23/31, bedeutet, vom Angenehmen des Sinnlichen bis zum Guten und Wahren des Vernünftigen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "eine Grenze setzen", sofern es eine Ausdehnung bezeichnet, wie Nr. 9340; aus der Bedeutung der Wüste, sofern sie da ist, wo kein bewohntes und kein angebautes (Land) ist; somit ist, wenn man es auf das Geistige des Glaubens und auf das Himmlische der Liebe bezieht, die Wüste da, wo kein Gutes und kein Wahres sich findet, wie dies bei dem Sinnlichen der Fall ist. Daß das Sinnliche des Menschen so beschaffen ist, sehe man Nr. 9331. Weil das Sinnliche kein himmlisch Gutes und kein geistig Wahres hat, sondern nur das Angenehme und Vergnügliche aus dem Körper und der Welt, darum wird durch Wüste dieses Äußerste im Menschen der Kirche bezeichnet.

Ferner aus der Bedeutung des Euphrats, der hier der Strom ist, sofern er das Gute und Wahre des Vernünftigen bezeichnet. Diese Bedeutung hat der Euphrat aus dem Grunde, weil an demselben Assyrien liegt, und durch Assyrien oder Aschur das Vernünftige bezeichnet wird: Nr. 119, 1186. Dieses wird (überall) unter dem Euphrat verstanden wo gesagt wird: "von der Wüste bis zum Euphrat", wie auch "vom Strom Ägyptens bis zum Euphrat":

Jos.1/4: "Von der Wüste und dem Libanon, bis zum großen Strom, dem Strom Euphrat, das ganze Land der Hethiter, und bis zum großen Meer, zum Untergang der Sonne, wird eure Grenze sein".

1. Mose 15/18: "Deinem Samen will Ich geben dieses Land vom Strom Ägyptens bis zum großen Strom, dem Strom Euphrat".

Ps.80/9,12: "Einen Weinstock hast Du aus Ägypten herkommen lassen; Du hast seine Schoße wachsen lassen bis zum Meer, und bis zum Strom seine Zweige": Weinstock aus Ägypten bedeutet die geistige Kirche, die durch die Söhne Israels vorgebildet wurde. Bis zum Meer und zum Strom bedeutet bis zu dem inneren Wahren und Guten.

Micha 7/12: "Zu dir werden sie kommen von Aschur und von den Städten Ägyptens, und dann von Ägypten bis zum Strom, und zum Meer vom Meer, vom Berg zum Berg".

Aber etwas anderes wird durch Euphrat bezeichnet, wenn er von der Mitte des Landes Kanaan aus angesehen wird, als sein Äußerstes von der einen Seite, oder als das, was dasselbe auf der einen Seite abschließt; dann wird durch denselben Fluß das bezeichnet, was das Letzte ist im Reich des Herrn, d.h. das Letzte des Himmels und der Kirche in Ansehung des vernünftig Guten und Wahren.

Daß die Grenzen des Landes Kanaan, welches Flüsse und Meere waren, das Letzte im Reich des Herrn bezeichnet haben, sehe man Nr. 1585, 1866, 4116, 4240, 6516; deshalb bedeutete der Euphrat solches Wahres und solches Gutes, das dem Sinnlichen angehört, und dem Wahren und Guten des Vernünftigen entspricht. Weil aber das Sinnliche des Menschen zunächst bei der Welt und der Erde sich befindet, und von daher seine Gegenstände empfängt: Nr. 9331, darum erkennt es nichts anderes für gut, als was dem Leibe angenehm ist, und nichts anderes für wahr, als was diesem Angenehmen günstig ist. Deshalb wird durch den Strom Euphrat in diesem Sinne das aus der Selbst- und Weltliebe entspringende Vergnügen bezeichnet, und das Falsche, das jenes durch Vernünfteleien aus Sinnestäuschungen bestärkt. Dies wird unter dem Strom Euphrat verstanden bei

Joh.Offenb.9/15: "Eine Stimme sprach zu dem sechsten Engel: Löse die vier Engel, die gebunden sind am großen Strom Euphrat; sie wurden gelöst, und töteten den dritten Teil der Menschen": die Engel, die gebunden sind am Euphrat, bedeuten das Falsche, das durch Vernünfteleien aus Sinnestäuschungen entsteht, die den Lustreizen der Selbst- und Weltliebe günstig sind.

Joh.Offenb.16/12: "Der sechste Engel goß seine Schale aus auf den großen Strom Euphrat, dessen Wasser vertrocknete, auf daß der Weg der Könige, die vom Aufgang der Sonne her sind, bereitet würde": hier bedeutet Euphrat das Falsche aus gleichem Ursprung; das vertrocknete Wasser bedeutet jenes durch den Herrn entfernte Falsche. Der Weg der Könige vom Aufgang der Sonne her bedeutet, alsdann seien die Glaubenswahrheiten denen, die in der Liebe zum Herrn sind, sichtbar und geoffenbart worden.

Daß die Wasser Wahrheiten bedeuten, und im entgegengesetzten Sinn Falsches, sehe man Nr. 705, 739, 756, 790, 839, 2702, 3058, 3424, 4976, 7307, 8137, 8138, 8568, 9323; der Weg bedeutet das sichtbar gewordene und geoffenbarte Wahre: Nr. 627, 2333, 3477; die Könige bedeuten die, welche im Wahren sind: Nr. 1672, 2015, 2069, 3009, 4575, 4581, 4966, 5044, 5068, 6148; der Aufgang ist der Herr, wie auch die Liebe von Ihm und zu Ihm: Nr. 101, 1250, 3708; ebenso die Sonne: Nr. 1529, 1530, 2440, 2945, 3636, 3643, 4060, 4696, 5377, 7078, 7083, 7171, 7173, 8644, 8812.

Jerem.2/17,18: "Verlassen hast du Jehovah, deinen Gott, zur Zeit, wo Er dich auf den Weg führte; darum (sage ich): Was hast du mit dem Wege Ägyptens (zu schaffen), daß du die Wasser Sichors trinkst; oder was hast du mit dem Wege Aschurs, daß du die Wasser des Stroms trinkst?": auf den Weg führen bedeutet, das Wahre lehren; "was hast du mit dem Weg Ägyptens, daß du die Wasser Sichors trinkst" bedeutet, was hast du mit dem Falschen zu schaffen, das durch verkehrt angewandtes Wißtümliches hervorgebracht wurde? "Was hast du mit dem Weg Aschurs, daß du die Wasser des Stroms trinkst" bedeutet, was hast du mit dem Falschen, das durch Vernünfteleien aus Sinnestäuschungen (entstanden) zugunsten der Lustreize der Selbst- und Weltliebe.

Jerem.13/3-7: "Jehovah sprach zum Propheten: Nimm den Gürtel, den du gekauft hast, der auf deinen Lenden ist, und stehe auf, gehe hin an den Euphrat, und verbirg ihn dort in einer Felsenritze. Er ging hin und verbarg ihn am Euphrat. Späterhin geschah es, am Ende vieler Tage, da sprach Jehovah: Gehe hin an den Euphrat, hole wieder von dort den Gürtel; er ging daher an den Euphrat, und grub, und nahm den Gürtel wieder von dem Orte, wo er ihn verborgen hatte; aber siehe, der Gürtel war verdorben, er taugte zu nichts": der Gürtel der Lenden bezeichnet das äußere Band, das alles, was zur Liebe und daher zum Glauben gehört, zusammenhält; verborgen werden in einer Felsenritze am Euphrat, bedeutet da, wo der Glaube durch Falsches aus Vernünfteleien verdunkelt und zunichte wird. Der Gürtel war so verdorben, daß er zu nichts taugte, bedeutet, alsdann sei das Ganze der Liebe und des Glaubens aufgelöst und zerstreut worden.

Daß "Jeremias an das von ihm geschriebene Buch einen Stein band, und es mitten in den Euphrat warf": Jerem.51/63, bezeichnete, daß das prophetische Wort durch gleiches zugrunde ging.

Jerem.46/6,10: "Nicht wird entfliehen der Schnelle, noch entrinnen der Starke, gegen Mitternacht am Ufer des Stroms Euphrat sind sie gestrauchelt und gefallen; aber Jehovah Zebaoth rächt Sich an Seinen Feinden, ein Schlachtopfer hat der Herr Jehovah Zebaoth im Lande der Mitternacht, am Strome Euphrat": auch hier bedeutet der Strom Euphrat das Wahre, das verfälscht, und das Gute, das verunstaltet worden durch Vernünfteleien aus Sinnestäuschungen, und daher durch Wißtümliches, das den Trieben der Selbst- und Weltliebe schmeichelt.

9342. "Denn Ich will in eure Hand geben die Einwohner des Landes", 2. Mose 23/31, bedeutet die Herrschaft über das Böse.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "in die Hand geben", sofern es heißt besiegen und beherrschen; und aus der Bedeutung der Einwohner des Landes, sofern sie das Böse der Kirche bezeichnen, denn durch die Einwohner wird Gutes bezeichnet: Nr. 2268, 2451, 2712, 3613; daher im entgegengesetzten Sinne Böses, weil durch die Völkerschaften des Landes Kanaan das Böse und Falsche bezeichnet wurde, welches das Gute und Wahre der Kirche anficht und zerstört: Nr. 9327.

9343. "Und sie austreiben vor dir", 2. Mose 23/31, bedeutet die Entfernung desselben, was aus der Bedeutung von austreiben erhellt, wenn es sich auf Böses bezieht, sofern es eine Entfernung bezeichnet, wovon Nr. 9333.

9344. "Du sollst mit ihnen und ihren Göttern keinen Bund schließen", 2. Mose 23/32, bedeutet, keine Gemeinschaft mit Bösem und Falschem.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "einen Bund schließen", sofern es soviel ist als verbunden werden, wovon Nr. 665, 666, 1023, 1038, 1864, 1996, 2003, 2021, 6804, 8767, 8778, somit auch Gemeinschaft haben, denn die, welche miteinander Gemeinschaft haben, werden verbunden. Aus der Bedeutung der Einwohner des Landes, die hier diejenigen sind, mit denen sie keinen Bund schließen sollten, sofern sie das Böse bezeichnen, wovon Nr. 9342, und aus der Bedeutung der Götter, sofern sie das Falsche bezeichnen, wovon Nr. 4402, 4544, 7873, 8867, 8941.

9345. "Sie sollen nicht wohnen in deinem Lande", 2. Mose 23/33, bedeutet, das Böse solle nicht zusammen sein mit dem Guten der Kirche.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Einwohner, von denen gesagt wird, "sie sollen nicht wohnen in deinem Lande", sofern sie Böses bezeichnen, wovon Nr. 9342. Aus der Bedeutung von wohnen, sofern es soviel ist als leben, wovon Nr. 1293, 3384, 3613. Daß "bei einem wohnen" soviel ist als leben oder beisammen sein, sehe man Nr. 4451. Und aus der Bedeutung des Landes, sofern es die Kirche in Ansehung des Guten bezeichnet, somit auch das Gute der Kirche, wovon Nr. 9325.

9346. "Daß sie dich nicht sündigen machen an Mir", 2. Mose 23/33, bedeutet, damit nicht das Böse das Gute vom Herrn abwendig mache.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Einwohner des Landes, von denen gesagt wird, "auf daß sie dich nicht sündigen machen", sofern sie Böses bezeichnen, wie oben. Aus der Bedeutung von sündigen, sofern es heißt, abwendig machen, wovon Nr. 5474, 5841, 7589; und aus der Bedeutung von "an Mir", sofern es das Gute vom Herrn bezeichnet, denn durch die Söhne Israels, die hier unter "dich" gemeint sind, werden diejenigen bezeichnet, die im Guten sind, somit das Gute: Nr. 5801, 5803, 5806, 5812, 5817, 5819, 5826, 5833, 9340; und unter Jehovah, Der hier durch "Mir" gemeint ist, wird der Herr verstanden, man sehe Nr. 9199, 9315, und was dort angeführt wurde.

Das Böse macht das Gute vom Herrn abwendig, weil Böses und Gutes Gegensätze sind, und zwei Gegensätze nicht beisammen sein können, denn sie haben einen Widerwillen gegeneinander und stoßen sich ab, was augenscheinlich daraus erhellen kann, daß das Böse aus der Hölle und das Gute aus dem Himmel stammt. Die Hölle ist aber vom Himmel unendlich weit entfernt, nicht in Ansehung der räumlichen Entfernung, weil es im anderen Leben keine solche Entfernung gibt, sondern in Ansehung des Zustandes; deshalb können die, welche im Zustand der Hölle sind, nicht in den Zustand des Himmels versetzt werden; denn das Böse bei jenen verwirft das Gute bei diesen.

Dies wird verstanden unter den Worten Abrahams zum Reichen: "Zwischen uns und euch ist eine große Kluft befestigt, so daß die, welche von dannen zu euch hinüber gehen wollen, nicht können, und auch nicht, die dort sind, zu uns herüber kommen": Luk.16/26; die große Kluft ist der Gegensatz und Widerspruch der Lebenszustände.

Hieraus wird klar, wie es zu verstehen ist, daß das Böse das Gute vom Herrn abwendig mache, daß nämlich die, welche im Bösen sind, nicht nur kein Gutes, das fortwährend vom Herrn bei einem jeden einfließt, aufnehmen, sondern auch gänzlich davon abwendig machen. Deshalb kann der Mensch das Gute des Himmels gar nicht aufnehmen, ehe er sich vom Bösen enthält.

9347. "Wenn du ihren Göttern dienen wirst", 2. Mose 23/33, bedeutet, wenn der Gottesdienst aus Falschem hervorgeht.

Dies erhellt aus der Bedeutung von dienen, sofern es den Gottesdienst bezeichnet, wovon Nr. 7934, 8057; und aus der Bedeutung der Götter, sofern sie das Falsche bezeichnen, wovon Nr. 4544, 7873, 8367, 8941.

9348. "So wird es dir zum Fallstrick sein", 2. Mose 23/33, bedeutet, durch Verlockung und durch Betrug des Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Fallstrickes, wenn vom Bösen die Rede ist, sofern es Verlockung und Betrug bezeichnet.

Daß das Böse verlockt und betrügt, kommt daher, weil alles Böse aus der Selbst- und Weltliebe entspringt: Nr. 9335, und die Selbst- und Weltliebe dem Menschen angeboren ist, und der Mensch in derselben den Lustreiz seines Lebens von Geburt an hat, ja sogar sein Leben. Deshalb ziehen die Triebe dieser Liebe gleich verborgenen Strömungen das Denken und Wollen des Menschen fortwährend vom Herrn weg zu sich selbst, und vom Himmel zur Welt, somit vom Wahren und Guten des Glaubens zum Falschen und Bösen; die Vernünfteleien aus Sinnestäuschungen üben dann einen mächtigen Einfluß aus, wie auch der verkehrt ausgelegte und angewandte Buchstabensinn des Wortes. Dieses und jenes ist es, was unter Fallstricken, Schlingen, Gruben, Netzen, Stricken, Fußfesseln, dann auch unter Täuschungen und Betrügereien im Wort dem geistigen Sinne nach verstanden wird:

Jes.24/17-19: "Schrecken und Grube und Fallstrick über dir, du Einwohner des Landes; daher wird es geschehen, wer flieht vor der Stimme des Schreckens, wird in die Grube fallen, und wer heraufkommt aus der Grube, wird vom Fallstrick gefangen werden; denn die Schleusen aus der Höhe sind geöffnet und erschüttert sind die Gründe der Erde".

Jerem.48/43,44: "Furcht, Grube und Fallstrick über dir, du Einwohner Moabs; wer der Furcht entflieht, wird in die Grube fallen, und wer heraufkommt aus der Grube, wird vom Fallstrick gefangen werden": Schrecken und Furcht bedeuten die Verwirrung und Erschütterung des Gemütes, wenn es zwischen Bösem und Gutem und daher zwischen Falschem und Wahrem schwebt. Die Grube bedeutet das Falsche, das durch Vernünfteleien aus Sinnestäuschungen beigebracht wird zugunsten der Lustreize der Selbst- und Weltliebe. Fallstrick bedeutet die Verlockung und den Betrug des Bösen daher.

Jes.28/13: "Sie werden gehen und zurückstraucheln, und zerbrochen, und verstrickt und gefangen werden": zurückstraucheln bedeutet, sich vom Guten und Wahren abwenden; zerbrochen werden bedeutet, das Wahre und Gute zerstreuen; verstrickt werden bedeutet, verlockt werden durch Böses der Selbst- und Weltliebe; gefangen werden bedeutet, davon hingenommen werden.

Hes.19/4,7-9: "Die Mutter der Fürsten Israels ist eine Löwin, eines von ihren Jungen lernte Beute rauben, es fraß Menschen, es hörten von dem jungen Löwen die Völkerschaften; in ihrer Grube wurde es gefangen, und sie führten ihn mit Angelhaken gen Ägyptenland. Hernach entehrte er Witwen und verwüstete Städte, verödet wurde das Land und dessen Fülle von der Stimme seines Brüllens; darum stellten ihm die Völkerschaften ringsum nach, aus den Landschaften, und breiteten über ihn ihr Netz aus, in ihrer Grube wurde er gefangen, sie setzen ihn in einen Käfig mit Angelhaken und führten ihn zum König Babels in Netzen, daß seine Stimme nicht mehr gehört wurde auf den Bergen Israels": hier wird die allmähliche Entweihung des Wahren durch Verlockungen des Falschen aus dem Bösen beschrieben: Die Mutter der Fürsten Israels ist die Kirche, die im Besitz der Hauptwahrheiten ist. Daß die Mutter die Kirche bedeutet, sehe man Nr. 289, 2691, 2717, 4257, 5581, 8897, und die Fürsten Israels die Hauptwahrheiten: Nr. 1482, 2089, 5044. Die Löwin ist das Falsche aus dem Bösen, das die Wahrheiten der Kirche verkehrt; der junge Löwe ist das Böse in seiner Macht: Nr. 6367. Beute rauben und Menschen fressen heißt, Wahres und Gutes zerstören; denn Mensch bedeutet das Gute der Kirche: Nr. 4287, 7424, 7523; Völkerschaften bezeichnen das Böse: Nr. 1259, 1260, 1849, 2588, 4444, 6306. Die Grube, worin er von den Völkerschaften gefangen worden, ist das Falsche des Bösen: Nr. 4728, 4744, 5038, 9086; Ägyptenland, wohin er mit Angelhaken geführt werden sollte, ist das Wißtümliche, durch welches das Falsche entsteht: Nr. 9340; Witwen entehren bedeutet, das Gute, das nach dem Wahren verlangt, verkehren. Daß entehren soviel ist als verkehren: Nr. 2466, 2729, 4865, 8904; und Witwen bedeuten das Gute, das nach dem Wahren verlangt: Nr. 9198, 9200; Städte verwüsten heißt, die Lehren des Wahren der Kirche zerstören: Nr. 402, 2268, 2449, 2943, 3216, 4478, 4492, 4493; das Land und seine Fülle veröden heißt, das Ganze der Kirche zerstören: Nr. 9325. Die Stimme des Brüllens des Löwen bedeutet das Falsche; das Netz über ihn ausbreiten heißt, anlocken durch die Lustreize irdischer Triebe und durch Vernünfteleien daraus. Zum König Babels führen, bedeutet die Entweihung des Wahren: Nr. 1182, 1283, 1295, 1304, 1307, 1308, 1321, 1322, 1326.

Daß solches nicht vorkommen kann, wenn der Mensch nicht sich selbst und die Welt über alles liebt, wird so beschrieben:

Amos 3/4,5: "Wird der Löwe brüllen im Wald, wenn er keinen Raub hat; wird der Vogel fallen in den Fallstrick der Erde, wenn ihm keine Schlinge (gelegt wird), wird der Fallstrick heraufkommen von der Erde, wenn er nichts fängt?": daß Fallstrick im geistigen Sinn die Verlockung den Betrug durch Lustreize der Selbst- und Weltliebe bedeutet, somit die Verlockung und den Betrug des Bösen, und zwar durch Vernünfteleien aus Sinnestäuschungen, die jenen Lustreizen schmeicheln, leuchtet einem jeden ein; denn die Bestrickungen und Gefangennehmungen kommen nirgend anderswoher. Die teuflische Rotte macht sich auch an nichts anderes beim Menschen, als an die Triebe seiner Liebe und diesen schmeichelt sie auf alle Weise, bis er gefangen wird, und wenn er gefangen ist, vernünftelt der Mensch aus Falschem gegen das Wahre und aus Bösem gegen das Gute, und alsdann ist er nicht damit zufrieden, sondern er sucht auch seine Lust darin, andere zu bestricken und zu Falschem und Bösem anzulocken. Daß er auch darinnen seine Lust sucht, kommt daher, weil er alsdann einer von der teuflischen Rotte ist.

Weil Fallstrick, Schlinge, Netz solches bezeichnen, so bedeuten sie auch die Zerstörung des geistigen Lebens und somit das Verderben, (denn die Lustreize jener Liebe sind es, die zerstören und die verderben,) weil aus jener Liebe, wie oben gesagt wurde, alles Böse entspringt, denn aus der Selbstliebe entspringt die Verachtung anderer neben sich, dann ihre Verspottung und Beschimpfung, wie auch Feindschaft, wenn sie ihm nicht geneigt sind, endlich der Lustreiz des Hasses, der Lustreiz der Rache, somit der Lustreiz des Wütens, ja der Grausamkeit. Jene Liebe steigt im anderen Leben so hoch, daß, wenn der Herr ihnen nicht günstig ist und ihnen keine Herrschaft über andere gibt, sie Ihn nicht nur verachten, sondern auch das Wort, das von Ihm handelt, verspotten, und zuletzt aus Haß und Rachgier Ihm entgegenwirken, und insoweit sie es nicht gegen Ihn vermögen, üben sie solcherlei mit Wut und Grausamkeit gegen alle aus, die Ihn bekennen.

Hieraus wird offenbar, woher es kommt, daß die teuflische Rotte von solcher Art ist, nämlich durch die Selbstliebe. Wie daher der Fallstrick die Lustreize der Selbst- und Weltliebe bezeichnet, so bezeichnet er auch die Zerstörung des geistigen Lebens und das Verderben, denn das Ganze des Glaubens und der Liebe zum Herrn und das Ganze der Liebe gegen den Nächsten wird durch die Lust der Selbst- und Weltliebe, da wo sie herrscht, zerstört; man sehe, was Nr. 9335 angeführt wurde.

Daß die Triebe jener Liebe die Quellen alles Bösen sind und daß die Hölle aus diesen und in diesen Trieben besteht, und daß dieselben dort das Feuer sind, ist heutzutage in der Welt unbekannt, während man es doch dadurch hätte wissen können, daß jene Liebe entgegengesetzt ist der Liebe gegen den Nächsten und der Liebe zu Gott, und entgegengesetzt der Demut des Herzens; und daß von jener allein alle Verachtung, aller Haß, alle Rache und alle Wüterei und Grausamkeit herkommt, was jeder wissen kann, wenn er darüber nachdenkt.

Daß der Fallstrick auch die Zerstörung des geistigen Lebens und das Verderben bezeichnet, erhellt aus folgenden Stellen:

Ps.11/6: "Jehovah wird regnen über die Gottlosen Fallstricke, Feuer und Schwefel": Feuer und Schwefel bedeuten das Böse der Selbst- und Weltliebe; daß Feuer dieses bedeutet, sehe man Nr. 1297, 1861, 5071, 5215, 6314, 6832, 7324, 7575, 9144; und Schwefel Nr. 2446; hieraus wird klar, was die Fallstricke bedeuten.

Luk.21/34,35: "Auf daß plötzlich über euch komme jener Tag, denn wie ein Fallstrick wird er kommen über alle, die wohnen auf der ganzen Erde": hier wird gehandelt von der letzten Zeit der Kirche, wenn kein Glaube vorhanden ist, weil keine Liebtätigkeit, indem die Triebe der Selbst- und Weltliebe herrschen werden, daher das Verderben, das der Fallstrick bezeichnet.

Jerem.5/26: "Gefunden werden in Meinem Volk Gottlose; sie schauen, wie die Vogelsteller Schlingen legen; sie stellen den Verderber auf, damit sie Menschen fangen".

Ps.38/13: "Stricke legen sie, die meine Seele suchen und mein Unglück wollen; sie reden Verderbnisse und sinnen den ganzen Tag auf Trügereien".

Ps.141/9,10: "Behüte mich vor den Händen der Schlinge, die sie mir gelegt haben, und vor den Fallstricken der Übeltäter. Sie mögen fallen in die Netze, die Gottlosen miteinander, bis daß ich vorübergehe".

Jes.8/14,15: "Er wird zum Heiligtum sein, wiewohl auch zum Stein des Strauchelns und zum Fels des Anstoßes, den beiden Häusern Israels; zum Fallstrick und zur Schlinge dem Einwohner Jerusalems; straucheln werden unter ihnen viele, und fallen, zerbrochen, verstrickt und gefangen werden": es ist hier vom Herrn die Rede. Stein des Strauchelns und Fels des Anstoßes bedeutet Ärgernis; Fallstrick und Schlinge aber das Verderben, nämlich derjenigen, die das Wahre und Gute des Glaubens an dem Herrn bekämpfen und zu zerstören suchen durch Falsches, das der Selbst- und Weltliebe schmeichelt; denn alle Stolzen ärgern sich nicht nur daran, sondern sie werden auch dadurch verstrickt, daß das Göttliche damals in menschlicher Form erschienen ist, und nicht in königlicher Majestät, sondern in verachteter Gestalt.

Aus diesem wird nun klar, daß durch "es wird zum Fallstrick sein" die Verlockung und der Betrug des Bösen und daher das Verderben bezeichnet wird, wie auch anderwärts:

2. Mose 34/12: "Du sollst keinen Bund schließen mit dem Einwohner des Landes, in das du kommen wirst, daß er nicht zum Fallstrick werde in deiner Mitte".

5. Mose 7/16: "Du sollst ihren Göttern nicht dienen, denn das ist dir ein Fallstrick".

5. Mose 12/30: "Hüte dich, daß du nicht verstrickt werdest den Völkerschaften nach, und daß du etwa fragst nach ihren Göttern": die Völkerschaften bedeuten das Böse und das Falsche aus diesem.

9349. In 2. Mose Kapitel 20-23 wurde von den Gesetzen, Rechten und Satzungen gehandelt, die vom Berg Sinai herab verkündigt wurden, und gezeigt, was sie im inneren Sinn enthalten, somit wie man sie im Himmel auffaßt, nämlich nicht nach dem buchstäblichen Sinn, sondern nach dem geistigen Sinn, der nicht im Buchstabensinn offen hervortritt, aber dennoch darinnen liegt. Wer aber nicht weiß, wie sich die Sache verhält, kann meinen, auf diese Weise werde das Wort in Ansehung des Buchstabensinns vernichtet, deswegen, weil er im Himmel nicht beachtet werde; aber man wisse, daß der Buchstabensinn des Wortes dadurch keineswegs vernichtet, sondern vielmehr bekräftigt wird, und daß die einzelnen Worte durch den geistigen Sinn, der darinnen liegt, Gewicht und Bedeutung haben und heilig sind, weil der buchstäbliche Sinn die Grundlage und Stütze ist, worauf der geistige Sinn ruht, und mit dem er auf das engste zusammenhängt, so daß nicht einmal ein Jota oder eine Spitze, oder ein Häkchen im Buchstaben des Wortes ist, das nicht heilig Göttliches enthielte, nach den Worten des Herrn bei

Matth.5/18: "Wahrlich, Ich sage euch, bis daß Himmel und Erde vergeht, wird nicht ein Jota oder ein Häkchen vom Gesetz vergehen, bis daß alles geschieht".

Luk.16/17: "Leichter ist es, daß Himmel und Erde vergehe, als daß eine Spitze des Gesetzes falle": daß das Gesetz das Wort ist, sehe man Nr. 6752, 7463.

Darum hat es auch die göttliche Vorsehung des Herrn so gefügt, daß das Wort bis auf jedes Jota und Strichlein von der Zeit an, wo es geschrieben worden, erhalten wurde, hauptsächlich das Wort des Alten Testaments. Es wurde (mir) auch aus dem Himmel gezeigt, daß im Wort nicht bloß ein jeder Ausdruck, sondern auch eine jede Silbe und, was unglaublich scheint, ein jedes Häkchen einer Silbe in der Grundsprache etwas Heiliges in sich schließt, was den Engeln des innersten Himmels wahrnehmbar wird. Daß es so ist, kann ich versichern, aber ich weiß wohl, daß es über den Glauben der (meisten) hinausgeht.

Hieraus erhellt zwar, daß die äußeren Gebräuche der Kirche, die den Herrn und die inneren Dinge des Himmels und der Kirche, die vom Herrn (stammt), vorbildeten, von denen im Worte des Alten Testaments (die Rede ist), größtenteils aufgehoben sind, daß aber dennoch das Wort in seiner göttlichen Heiligkeit bleibt, weil alles und jedes, das darin steht, dennoch heilig Göttliches enthält, was im Himmel wahrgenommen wird, wenn dieses Wort gelesen wird; denn es ist inwendig Heiliges im einzelnen, und das ist sein innerer Sinn, oder der himmlische und göttliche Sinn. Dieser Sinn ist die Seele des Wortes, und ist das göttlich Wahre selbst, das vom Herrn ausgeht, somit der Herr selbst.

Aus diesem kann erhellen, wie es sich mit den Gesetzen, Rechten und Satzungen verhält, die vom Herrn vom Berge Sinai herab verkündigt worden sind, und im 2. Mose Kapitel 20-23, (von denen oben gehandelt wurde) enthalten sind; daß nämlich alles und jedes darinnen heilig ist, weil es in seiner inneren Form heilig ist. Daß aber gleichwohl einige derselben für den Gebrauch heutzutage im Gebiet der Kirche, die eine inwendige Kirche ist, aufgehoben sind. Einige derselben sind aber von solcher Art, daß sie zum Gebrauch dienen können, (wenn man will) und einige davon sollen immerdar beobachtet und gehalten werden. Dennoch aber sind die, welche in Beziehung auf den Gebrauch im Gebiet der Kirche aufgehoben sind, und die, welche zum Gebrauche dienen können wenn man will, wie auch die, welche immerdar beobachtet und gehalten werden sollen, gleich heilig im inneren Sinn; denn das Wort ist seinem ganzen Umfang nach in seinem Inneren göttlich. Das inwendig Heilige ist es, was der innere Sinn lehrt, und es ist dasselbe wie das Inwendige der christlichen Kirche, das die Lehre der Liebtätigkeit und des Glaubens lehrt.

Damit dieses leichter erfaßt werden könne, sollen die Gesetze, Rechte und Satzungen, von denen in den oben genannten Kapiteln gehandelt wurde, zur Erläuterung dienen:

Diejenigen von ihnen, die durchaus beobachtet und gehalten werden sollen, sind enthalten: 2. Mose 20/3-5,7,8,12-14,20; 21/12,14,15,20; 22/17-19;27; 23/1-3,6-8,24,25,32.

Die, welche zum Gebrauch dienen können, wenn es beliebt, sind solche, die enthalten sind in 2. Mose 20/10; 21/18,19,22-25,33-37; 22/1-13,16,20-22,24-26,30; 23/4,5,9,12-16,33.

Diejenigen aber, die für den Gebrauch heutzutage im Gebiet der Kirche aufgehoben sind: 2. Mose 20/21-23; 21/2-11,16,21,26-29,31,32; 22/14,28,29; 23/10,11,17-19.

Allein, wie oben gesagt wurde, diese und jene sind gleich heilig, oder in gleicher Weise göttliches Wort.

Ende 2. Mose 23. Kapitel

Nr. 9350 - 9369 abgedruckt in Band


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