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Drittes Buch: Notzeit


Zwanzigstes Kapitel

Nun ging das Leben wieder seinen Weg.

Der Hochschwung, den jenes Erlebnis Steffen gebracht hatte, sank langsam dahin, und was übrigblieb, war nicht viel mehr als das Gefühl zwecklosen Leerlaufs.

Ab und zu kamen Freunde, ab und zu ging man zu ihnen – immer dieselben Gesichter, immer dieselben Gespräche –; ein jeder plagte sich mit abgestandenen Nöten, ein jeder trauerte versunkenen Hoffnungen nach, ein jeder sah scheel hernieder auf ein nachklimmendes junges Geschlecht.

Die Frauen kämpften inzwischen den aussichtslosen Kampf mit dem hereinbrechenden Alter. Jede verbarg, so gut sie konnte, die Schrecknisse, die in der Morgenhelle der Toilettenspiegel ihr offenbarte. Die eine, deren Haut sich lederartig zusammenzog, fuhr dauernd auf Mastkuren, die andere, deren Körper sich in Kugligkeit aufblies, hungerte das Fleisch grammweise wieder herunter. Manche kränkelte, manche verzehrte sich in Melancholien. Das Gespenst des Klimakteriums ging drohend zwischen ihnen herum. Die Liebhaber – oder, da diese nicht zugegeben wurden, sagen wir weniger verleumderisch: die Courmacher – waren aus dem Leben fast aller verschwunden, nur hie und da forderte eine grämliche Seelenfreundschaft das spöttische Achselzucken der anderen heraus. Und hinter den längst noch nicht Entsagenden standen mit sieghaftem Lächeln, zu jedem Triumphe entschlossen, die eingesegneten oder gar schon heiratsfähigen Töchter.

Wehe, wehe! Grausame Zeit zwischen vierzig und fünfzig!

Nur eine war unter ihnen, die alle diese Sorgen nicht teilte. Die hatte schon lange entsagt oder vielmehr niemals zu entsagen gebraucht, – denn was an Männern neben dem ihren auf Erden herumlief, war ihr schon immer belanglos erschienen und hatte nur Daseinsrecht, soweit sein Menschentum in Betracht kam.

Und auch die Leiden der gemißhandelten Eitelkeit kannte sie längst. Sie wußte seit Jahren, daß sie ausgeschaltet war aus dem Wettbewerb derer, die Anspruch erheben durften, der Welt zu gefallen, und war schon zufrieden, wenn man nicht über sie lachte.

Was halfen ihr das junggebliebene Gesicht und die rosig erglühenden Wangen? Die Mißgestalt ihres Leibes machte sie fremd all den Kreisen, in denen Ästhetik regierte und gebieterisch jedem den Typ vorschrieb, dem er nach Kräften zu gleichen bestimmt war.

Ja, hätte sie eine Schnauze gehabt, die richtige koddrige Patentschnauze, wie jenes Scheusal von Bildhauerfrau, das trotz seiner Fischweibnatur und seiner Proletenfratze stets einen Kreis von willfährigen Freunden um sich versammelte, ja, das sogar einen »Salon« zu halten verstand, dann wäre ihr wohl zu helfen gewesen, und dann hätte auch Steffen sich ihrer nicht zu schämen gebraucht. Nun aber kam sie schon verschüchtert in jede fremde Gesellschaft, guckte bloß noch nach ihres Mannes Gesicht und fuhr bereits erschrocken zusammen, wenn er nur prüfend nach ihr herüberschielte. Wenn aber gar aus einer Gruppe von zischelnden Frauen ein paar höhnische Blicke sie abzutasten versuchten, dann zitterte sie bereits in Angst und in Qual.

Besser wurde es erst, sobald der Herr, der sie zu Tische führte, nach dem ersten Stutzen des Mißfallens und der Enttäuschung das notgedrungene Gespräch eröffnet hatte und sie in ihrer harmlos-lebhaften Art ausströmen konnte, was an heimlichem Denken und stummer Beobachtung sich in ihr aufgestaut hatte. Und war er ein Mann von etlichem Wert, dann dauerte es nicht lange, und er saß im wohligen Staunen neben ihr und hatte alle die anderen vergessen.

Wie stolz war sie dann erst, wenn er nach Tische sich Steffen noch einmal vorstellen ließ und sich bei beiden für die reizende Stunde bedankte!

Aber im übrigen begann nach Tische das Leiden von neuem. Zumeist saß sie verlegen in irgend einem Winkel. Sich einer der Gruppen hinzuzugesellen, dazu fühlte sie sich allzu befangen, und um erwarten zu können, daß man sie aufsuchte und liebenswürdig umgab, dafür war sie schon allzu lange dem gesellschaftlichen Großbetriebe ferngeblieben.

Man hätte es kaum für möglich gehalten, daß eine Frau, die vor zehn Jahren zu den Zierden des Berliner Westens gezählt worden war, jetzt, fremd und beinahe gemieden, abseits der Schnatternden und Plänkelnden dasaß. Und manchmal geschah es, daß der Hausherr oder gar Steffen selber sich neben sie setzen mußte, nur damit es nicht auffiel.

Daß unter diesen Umständen eine Freude an ausgedehnter Geselligkeit in beiden nicht mehr aufkommen konnte, verstand sich von selbst. Auch er, der Weltgewandte, war unter dem stetigen Druck schon lange ängstlich und beinahe linkisch geworden. Beiden lag es nahe, sich auf den engsten Kreis der alten Genossen zurückzuziehen, und nur, wenn die Anwesenheit irgend eines vornehmen Bestellers das Haus des Professor Tromholt mobil zu machen verstand, erstrahlte es noch in dem einst sprichwörtlich gewesenen Glanze.

Inzwischen wuchsen die Mädel den Jahren entgegen, in denen sie der großen Welt und der großen Liebe in die Augen sehen mußten.

Bei Susi war die Zeit eigentlich schon längst gekommen. Sie zählte nun achtzehn und war ein molleter Wuschelkopf mit den Rosenfarben der Mutter auf slawischen Backen und einem dunkelglühenden Augenpaar, das im Verein mit dem Silberblond ihres Gelocks die brünetten Jünglinge des Kurfürstendamms zum Rasen zu bringen vermochte, so daß sie oft rudelweise hinter ihr herstrichen.

Aber sie war blind gegen alle Anzeichen dieses Entflammtseins. Geradezu spröde war sie. Wer ihr in Gesellschaft den Hof machen wollte, dem drehte sie kurzweg den Rücken. Ja, wenn Besuch da war, kam sie nicht einmal gerne nach vorne, und manchmal mußte ein Machtwort des Vaters gesprochen werden, ehe sie sich bewegen ließ, ihren blauen Hauskittel mit dem duftigen Rosa zu vertauschen, in dem sie dann blutübergossen vor dem Teewagen stand.

Ein seltsames Kind auch sonst in mancher Lebensäußerung. Ob die lange Verbannung in der Dresdener Pension, ob die unsichre Stellung als Halbtochter im Hause des berühmten Vaters die Schuld daran trug, sie hatte eine stumme und leidende Eigenwilligkeit in sich ausgebildet, die ihrem Verwöhntwerden Hohn sprach und sie inmitten von Liebe und Rücksichtnahme zu einer Fremden zu stempeln drohte.

Um sie von dem Wohlleben des Tromholtschen Hauses nach Kräften unabhängig zu machen, hatte Brigitte zu ihr gesagt: »Vergiß nicht, daß du arm bist, daß du einmal für dich selber wirst sorgen müssen,« und das war, wie gut auch gemeint, gewiß ein Fehler gewesen; denn es versteifte die Schwere, die von alters her in ihr saß, und gab ihr ein Gefühl erbitterten Lebenskämpfertums, das wahrlich nicht zu ihr paßte.

Und da sie für jede Kunst gleicherweise begabt war, so wählte sie als Beruf schließlich diejenige, die ihr selbst und dem Dunstkreis des Hauses am fernsten lag: sie machte sich daran, Musikerin zu werden. Pianistin natürlich. Denn ihre Stimme war nur ein süßes Vogelgezwitscher. Und eine Geige hatte sie nie in der Hand gehabt.

Man konnte eine Klara Schumann, eine Careño konnte man werden, und wenn es dazu nicht langte, dann blieb als Notbehelf immer noch das Klavierstundengeben, um ein auf sich angewiesenes Menschenkind über Wasser zu halten.

Und so geschah es, daß seit einem bestimmten Tage Steffens Haus von Fingerübungen widerhallte, die selbst die Decke durchdrangen und ihn bei seiner Arbeit nicht selten zur Verzweiflung brachten. Aber er hatte das Mädel viel zu lieb, um ein ablehnendes Wort verlauten zu lassen, und wenn er sie abends mit den Furchen der Übermüdung auf der Stirn, mit brennenden Augen und überheizten Backen am Abendbrottisch vorfand, nahm er sie mitleidig in seinen Arm und freute sich zu fühlen, wie sie mit einem Seufzer der Erleichterung an seiner Schulter Ausruhen suchte.

Schlimmer war, daß sie, seit sie in ihrem Konservatorium kameradschaftlich Anschluß gefunden hatte, den bisherigen Freundinnen mit Sorgfalt aus dem Wege ging. Und wenn man sie fragte, warum, so gab sie zur Antwort, sie seien ihr zu weltliebend, zu oberflächlich, zu sehr von den Gedanken an Putz und Flirt erfüllt. Sie fühle immer mehr, daß sie zu denen gehöre, die auf des Lebens Schattenseite zu stehen hätten.

Als Steffen dies törichte Gerede zum ersten Male vernahm, fuhr ihm ein Stich des Selbstvorwurfs durch die Brust. Die Heimatlosigkeit, die lange Jahre hindurch in ihrem Leben geherrscht hatte, rächte sich schon und raubte ihrem Lebensgefühl die unschuldige Helle, die zu ihrem Alter gehörte. Und er beschloß, durch doppeltes Gutsein zu ersetzen, was ihr so lange gefehlt hatte.

Auch Brigitte sah dieser Entwicklung nicht ohne Besorgnis zu. Aber statt ihr zu wehren, begünstigte sie alles, was ihr Vorschub leistete. Es schien beinahe, als ob das bißchen Bitterkeit, dessen ihre gutwillige Seele allenfalls fähig war, sich in dieses Kind geflüchtet hätte, um es zu heimlichem Widerstande zu stärken.

Und als Steffen sie einmal auf die Gefahren eines solchen Beginnens aufmerksam machte, erwiderte sie: »Du frißt sonst alles auf, was dir in die Nähe kommt. Laß das Mädel doch tun, was es will.«

Gut also. Und alsbald bevölkerten seltsame Gestalten die Hinterzimmer des Hauses. Junge Männer mit schiefgetretenen Absätzen und dunklem Wollschal über fettigem Rockkragen, zumeist russischer Herkunft und alle mit dem Marschallstab des Genies im Tornister. Oder Fräuleins mit großen Brillen zumeist und kurzgeschnittenem Haupthaar, die einen von straffer und zartflaumiger Fülle, mickrig und lehmfarben die andern, doch alle in brünstigem Lebensfieber erglühend. Und hinter allen erfüllte ein Dunst von Papyros und Ungebadetsein den Korridor rings um die Hintertür; denn den vorderen Aufgang wagte sich niemand von ihnen empor.

In Susis Jungfernstübchen hockten sie stundenlang und erhitzten sich in wütendem Wortkampf, der Mademoiselle zum Greuel und Atta nicht minder, denn sie hing mit eifersüchtiger Inbrunst an der älteren Schwester.

Etwas Unähnlicheres als die beiden ließ sich kaum denken. Niemals hätte man sie auch nur für Stiefgeschwister gehalten, Susi – klein, rundlich, weizenblond, mit den Tuschkastenfarben der Mutter, Beate – schon jetzt um einen Kopf größer als die erwachsene Schwester, gertenschlank mit regelrecht klarem Profil und dem blaßgelben Teint der Brünetten, die Haare in welliger Gelöstheit bis auf die Hüften niederfließend, ein bogiger Rahmen für das schmale Gesicht. Das einzige Erbteil der Mutter waren die nicht großen, graublauen Augen. Sie konnten so lieb und so freundlich blicken, wie nur die der Mutter es taten, und staken so voll von Sinnen und Träumen, daß man beim Hineinschauen sich unwillkürlich fragte: ›Wie wird dies Menschenkind durchs Leben kommen? Das hat ja keine Waffen mitgekriegt.‹

Nein, wahrlich, Waffen hatte sie noch weniger vielleicht als die Mutter, deren heitere Gedankenkraft manchmal den wehrenden Einfall von selber herzutrug. Im nebelweichen Märchenlande war sie mehr zu Hause als auf dieser hartscholligen Erde. Sie liebte alles, was ihr nur in die Nähe kam, und war oft ganz voll Gram und Gekränktheit, weil so wenig von ihren Gefühlen Erwiderung fand.

Oh, Freundinnen hatte sie genug, man umdrängte sie, wo sie sich sehen ließ, aber schließlich hielten die kleinen Biester lieber schmälend zusammen, als daß sie sich ihr zugunsten in Edelgefühlen ergingen.

Und so kam's, daß sie mit ihrer Seelenglut und ihrer Sehnsucht nach Hingegebensein oft ganz allein stand. Und in ihrer Einsamkeit sich an die Schwester klammerte, obgleich deren innere Welt ihrem ahnungslosen Kindergemüt noch für manches Jahr verschlossen sein mußte.

Von diesen Nöten ahnte wohl keiner was, selbst Mademoiselle nicht, die noch immer voll eifersüchtiger Gier ihr Seelenleben umlauerte und froh sein mußte, wenn ein Brosamen von übrigbleibender Liebe gelegentlich für sie abfiel.

Und Mammi? Oh, Mammi war die Güte, das Glück, die Vorsehung selber. Zu ihr kam man geschlichen, wenn das Herz allzuvoll von Tränen war, und legte sich still an die friedenbringende Brust. Aber sie mit all dem Kummer zu behelligen, der in einem aufgespeichert lag, das wagte man doch nicht. Und wenn man es wagen wollte, dann hatte er sich plötzlich zu Albernheiten verflüchtigt, über die Rede zu stehen man sich schämte.

Und dann war noch eines bedenklich und rätselvoll und erstickte das quellende Vertrauen. Das war der Albdruck, der auf dem Hause lastete seit jener ersten fürchterlichen Stunde dort in Neuheide, als Mammi nach dem großen, prunkenden Feste mit ihren Nerven zusammengebrochen war.

Jahre gingen dahin – fünf, sechs, sieben, acht –, aber die Anfälle nahmen kein Ende.

Immer wieder hieß es plötzlich: » Il faut rester ici, chérie. Maman n'est pas à son aise aujourd 'hui.«

Und Ida, das neue Hausmädchen – Mi war nun eine stattliche Ehefrau, aber diese glich ihr an Treue und Gutsein – Ida steckte das liebe Japanergesichtchen tränennaß zur Tür herein und flüsterte, die jungen Damen möchten nicht auf den Hausflur hinaus, die gnädige Frau sei sehr ruhebedürftig und werde sogleich zu Bette gebracht werden. Dann, nach wenigen Minuten, kam ein Schleifen und Trappen, ein Wimmern und Winseln den Korridor lang und verflüchtigte sich nach den Zimmern der Eltern.

Und suchte man in seiner Angst bei der Schwester Zuflucht, fand man sie trostlos ins Leere starrend. Wohl wurde man sattsam geküßt und gestreichelt, aber das brachte nur wenig Erleichterung. Und immer hieß es aufs neue: »Laß, Liebling! Wir können nicht helfen. Das beste ist, wir schweigen darüber.«

Wer am meisten darunter litt, war, wie sich von selbst ergab, Steffen. Wohl durfte er wahrnehmen, daß sich aus ihren Ausbrüchen der Groll gegen ihn im Laufe der Jahre verlor, daß also auch in ihrem Un- oder Unterbewußten keine Regung mehr war, die nicht in Liebe zu ihm gehörte, aber diese Tröstung war schmerzlich genug, und immer wieder drängte sich die Forderung unabweislich hervor, für Leben und Schaffen eine ruhige Grundlage zu gewinnen.

Scheidung? Natürlich Scheidung! Man spielte damit immer von neuem. Aber man wußte ebensogut, daß zum Ernstmachen die Kraft schon längst nicht mehr da war. Und wie hätte man auch ohne sie leben können? Sie war ja das einzige, was man noch hatte. Mochte man sich tausendmal nicht mehr mit ihr sehen lassen wollen, im Hause war sie die Welt. Lebensliebe, Lebensinhalt, Lebenslust, das alles war sie. – Nicht einen Gedanken konnte man denken ohne sie, nicht einen Atemzug tun ohne sie, so ganz war man eins geworden mit ihrem Wesen.

Die Hauptfrage war: Wie sie gesund machen? Denn die Anfälle kamen öfter und öfter.

Anstalt? Natürlich! Zwei-, dreimal im Jahre ging sie in irgend ein Sanatorium und kam auch immer erfrischt und gebessert zurück. Aber lange hielt die Genesung nicht an, und nach etlichen Wochen war der Jammer der alte.

Irgend etwas Durchgreifendes mußte geschehen. Und das Konsilium der bedeutenden Neurologen, das vom Hausarzt zusammengetrommelt war, entschied sich zum Zwecke gänzlicher Umstimmung des Körpers und der Seele für einen einjährigen Aufenthalt in der Fremde. Die mehrmonatliche Kur in einer berühmten schweizerischen Heilanstalt sollte vorangehen, um die Widerstandskraft neu zu beleben. Reisen, erst kürzere, dann längere, sollten folgen, von denen sie wie in die Heimat dorthin zurückkehren würde.

Widerstandslos ergab sich Brigitte in alles, was rings um sie geplant und beschlossen wurde. Da sie von ihrem Leiden keine eigentliche Vorstellung hatte – war sie doch stets einem Dämmerzustand verfallen gewesen – so blieb sie überzeugt, daß ihr ein Unrecht geschah. Aber sie hatte schon längst aufgehört, sich gegen das Schicksal zu wehren, das mit immer neuen Schlägen auf sie hereinbrach.

Gerade, daß sie es über sich gewann, die nötigen Vorbereitungen zu treffen, um die Zukunft der Mädel zu sichern und zugleich Steffens Leben vor dem Grauen der Vereinsamung zu schützen, dem sie sich selber verfallen sah.

Atta, die in das Übergangsalter kam und mütterliche Obhut weniger entbehren konnte denn je, sollte in ein thüringisches Pensionat gegeben werden, das wegen seiner Erziehungskünste berühmt war. Susi aber würde beim Vater bleiben und gleichsam ihre Stelle vertreten, – ihm entgegenlachen, wenn er übermüdet und unwirsch von oben herabkam, bei Tische achtgeben, daß er sich satt aß, ihm vorlesen, für ihn die Geschäftsbriefe schreiben und ein wenig seines Alltags Vorsehung spielen, wie sie es selber gewohnt war.


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